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Newsletter Juli 2013 - Klinik Augustinum

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<strong>Klinik</strong> <strong>Augustinum</strong> München<br />

Lehrkrankenhaus der Ludwig-Maximilians-Universität München | Mittelpunkt Innere Medizin<br />

Information für Ärzte | Ausgabe 07/<strong>2013</strong><br />

Einführung des Radialis-Zugangs<br />

für Herzkatheter im <strong>Augustinum</strong><br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

vor einem halben Jahrhundert, am<br />

13. November 1963, dem Geburtstag<br />

unseres Namensgebers Augustinus,<br />

wurde unsere <strong>Klinik</strong> eröffnet. Der<br />

Weg von der Stiftsklinik <strong>Augustinum</strong><br />

zum heutigen Lehrkrankenhaus<br />

der Ludwig-Maximilians-Univer sität<br />

München war uns nicht in die Wiege<br />

gelegt. Wir können auf fünf Jahrzehnte<br />

erfolgreicher medizinischer<br />

Versorgung zurückblicken, die wir<br />

gemeinsam mit Ihnen und unseren<br />

Mitarbeitern realisieren konnten.<br />

Dafür wollen wir uns recht herzlich<br />

bei Ihnen bedanken und freuen uns<br />

auf die vor uns liegenden gemeinsamen<br />

Aufgaben zum Wohle unserer<br />

Patienten.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Prof. Dr. med. Matthias Blumenstein<br />

Traditionell wird der Herzkatheter<br />

über die Leiste durchgeführt.<br />

1989 wurde erstmals ein alternativer<br />

Zugangsweg über die Arteria radialis<br />

beschrieben. Mittlerweile konnte diese<br />

Methode (mit den hierfür vorgesehenen<br />

Kathetern/Schleusen) so weit verbessert<br />

werden, dass dieser Zugangsweg sicher<br />

und zuverlässig durchgeführt werden<br />

kann.<br />

Deshalb bieten wir in unserer <strong>Klinik</strong> seit<br />

Ende 2012 als Zugang beim Herzkatheter<br />

auch den Zugang über die Arteria<br />

radialis am Handgelenk an.<br />

Der größte Vorteil des Zugangs via A.<br />

radialis ist die geringere Blutungskomplikationsrate,<br />

da eine Kompression der<br />

Einstichstelle nach Schleusenzug besser<br />

möglich ist. Zudem ist natürlich auch<br />

Schlaganfallprophylaxe bei Vorhofflimmern<br />

Vitamin K Antagonisten, neue orale Antikoagulantien oder Vorhofohrverschlußsystem<br />

Interventionelle Herzklappentherapien<br />

Etabliertes Standbein der Kardiologie und wichtiges Therapieangebot im <strong>Augustinum</strong><br />

CO 2 reduziert Druckgefühl nach Koloskopie<br />

CO 2-Insufflation für die Koloskopie<br />

der höhere Patientenkomfort zu nennen,<br />

da der Patient nach der Untersuchung<br />

sofort aufstehen darf. Dies kann<br />

insbesondere bei chronischen Rückenschmerzen<br />

von Vorteil sein, da die – im<br />

Falle einer Punktion von der Leiste –<br />

notwendige Liegezeit (auf dem Rücken)<br />

von bis zu 10 Stunden entfällt.<br />

Nachteil dieses Vorgehens kann ein<br />

mögliches Scheitern sein, wenn ungünstige<br />

anatomische Varianten im<br />

Radialisstromgebiet vorliegen. Im Falle<br />

eines schwierigeren Kathetervorschubes<br />

sind dann auch die damit verbundene<br />

(etwas) längere Prozedurdauer sowie<br />

die höheren Strahlendosen zu nennen.<br />

Auch kann es nach Schleusenzug in seltenen<br />

Fällen zu einem Verschluss der A.<br />

radialis kommen. Fortsetzung Seite 4


Kardiologie<br />

Schlaganfallprophylaxe bei Vorhofflimmern<br />

Vitamin K Antagonisten, neue orale Antikoagulantien<br />

oder Vorhofohrverschlußsystem<br />

Die Schlaganfallprophylaxe bei Vorhofflimmern<br />

(VHF) hat sich durch die neuen oralen Antikoagulantien<br />

(NOAC) Dabigatran, Rivaroxaban<br />

und Apixaban in der <strong>Klinik</strong> deutlich vereinfacht. Der Start<br />

der Antikoagulation kann im Gegensatz zu Vitamin K<br />

Anta gonisten ohne eine individuelle Einstellung des INR<br />

mit überlappender intravenöser oder subkutaner Verabreichung<br />

von Heparinen erfolgen. Ähnliches gilt für das sogenannte<br />

Bridging mit Heparinen bei nicht unter Vitamin K<br />

Antagonisten durchführbaren Eingriffen. Da aber Patienten<br />

mit eingeschränkter Nierenfunktion ( Kreatininclearance<br />

< 15 bzw. 30 ml/min) und Leberproblemen mit den NOAC<br />

nicht behandelt werden können und viele mit Vitamin K<br />

Antagonisten gut antikoagulierte Patienten weiter Phenprocoumon<br />

nehmen werden, ist das differentialtherapeutische<br />

Wissen bezüglich der Antikoagulation komplex geworden.<br />

Hierzu trägt auch bei, dass die NOAC sich in manchen<br />

Punkten unterscheiden, wie z. B. Nachweisverfahren ihrer<br />

Effektivität durch Laborteste, unterschiedliche Pausen vor<br />

Operationen in Bezug auf die Nierenfunktion, etc..<br />

Prof. Dr.<br />

Michael Block<br />

Chefarzt Kardiologie<br />

Zusammen mit sechs<br />

weiteren Münchner<br />

Kardiologen wurde<br />

er in die Ärzteliste<br />

2012 des Magazins<br />

FOCUS gewählt.<br />

Studie des LAA-Verschlusses mittels<br />

Watchman (Abbildung) gegenüber<br />

der Antikoagulation mittels Vitamin<br />

K Antagonist berichtet. Hier war<br />

der LAA-Verschluss bezüglich des<br />

primären Endpunktes (Schlaganfall,<br />

kardiovaskulärer oder ungeklärter<br />

Tod und systemische Embolien),<br />

aber auch bezüglich der Gesamtmortalität<br />

überlegen. Unsererseits<br />

wird seit 4 Jahren die Therapie des<br />

LAA-Verschlusses ohne nennenswerte<br />

Komplikationen durchgeführt.<br />

Auch Patienten mit VHF, bei denen<br />

eine herzchirurgische Operation erforderlich<br />

wird, erhalten im <strong>Augustinum</strong><br />

einen Verschluss des linken<br />

Vorhofohres mittels Clip oder eine<br />

Resektion, um eine dauerhafte Antikoagulation<br />

zu vermeiden.<br />

Auch wenn sich die Arzneimittelkommission der Deutschen<br />

Ärzteschaft im September 2012 noch grundsätzlich<br />

für die Vitamin K Antagonisten als Substanz der ersten<br />

Wahl ausgesprochen hat, so haben große Register im Frühjahr<br />

<strong>2013</strong> die Überlegenheit der NOAC auch bei der Anwendung<br />

im Alltag bestätigt und die im Herbst 2012 erfolgte<br />

Pressekampagne gegen NOAC widerlegt. Damit sollte man<br />

den Empfehlungen der Organisationen wie der European<br />

Society of Cardiology oder der Deutschen Gesellschaft für<br />

Neurologie und der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft<br />

folgen, die alle den Einsatz der NOAC für die Schlaganfallprophylaxe<br />

bei VHF befürworten.<br />

Für Patienten, die nicht mit NOAC behandelt werden<br />

können, die aber mit Phenprocoumon nur schwierig einstellbar<br />

sind oder eine ständige Kontrolle des INR nicht<br />

wünschen, kommt auch der interventionelle Verschluss des<br />

linken Vorhofohres (LAA) als Alternative in Frage. Bisher<br />

hatten wir diese Therapie fast ausschließlich bei Patienten<br />

mit Blutungskomplikationen angewandt. Zwischenzeitlich<br />

wurden aber die 4-Jahres-Ergebnisse der randomisierten<br />

Watchman zum Verschluß des linken Vorhofohres mit Durchmessern<br />

von 21 – 33 mm erhältlich. Die weiße PET-Membran dichtet das Ohr<br />

ab. Die Fixierung wird durch ein selbstexpandierendes Nitinolgerüst<br />

und kleinen seitlichen Widerhaken erreicht.<br />

2 <strong>Klinik</strong> <strong>Augustinum</strong> | Fachinformation 07/<strong>2013</strong>


Kardiologie<br />

Interventionelle Herzklappentherapien<br />

Etabliertes Standbein der Kardiologie und wichtiges<br />

Therapieangebot im <strong>Augustinum</strong><br />

Herzklappenersatz und -reparatur durch Kathetertechniken<br />

sind mittlerweile ein sich ständig weiterentwickelndes<br />

Feld der Kardiologie geworden. Sie<br />

haben sich zu einem der wichtigsten Therapieangebote des<br />

<strong>Augustinum</strong>s entwickelt. Wurden seit Ende der Neunziger<br />

Jahre nur vereinzelt Valvulotomien bei Aorten klappen<br />

( > 20) oder Mitralklappenstenosen ( > 50) vorgenommen,<br />

so werden mittlerweile jede Woche im <strong>Augustinum</strong><br />

Aortenklappen interventionell implantiert ( TAVI, > 200)<br />

und Mitralklappen interventionell rekonstruiert (Mitra<br />

Clip, > 50).<br />

Mitralvalvulotomien werden selten durchgeführt, da<br />

Mitralklappenstenosen zu einem seltenen Klappenfehler<br />

geworden sind, insbesondere die wenig verkalkten, gut behandelbaren<br />

rheumatischen Mitralklappenstenosen. Die<br />

im hohen Alter sehr häufige<br />

stark verkalkte Aortenklappenstenose<br />

kann<br />

durch eine Valvulotomie<br />

nur bedingt und passager<br />

geweitet werden. Trotzdem<br />

werden als Überbrückung<br />

bis zur TAVI vereinzelt<br />

Valvulotomien vorgenommen.<br />

Die TAVI ist für<br />

inoperable Patienten, Patienten<br />

mit hohem Operationsrisiko<br />

und sehr alte<br />

Patienten, die keine Operation<br />

mehr wünschen,<br />

eine Alternative, die den<br />

Patienten von Dyspnoe<br />

und Angina pectoris befreit<br />

und sein Leben deutlich verlängert. Durch die hohe<br />

Akzeptanz der TAVI bei diesen Patienten steigen die Zahlen<br />

hierfür im <strong>Augustinum</strong> weiter an. Zunehmend wird<br />

auch bei Patienten mit schwerer systolisch eingeschränkter<br />

linksventrikulärer Pumpfunktion und Mitralklappeninsuffizienz<br />

die Klappe im Insuffizienzbereich geclipt.<br />

Diese interven tionelle Behandlung kann die Herzinsuffizienzsymptome<br />

deutlich bessern. Häufig wird bei diesen<br />

Patienten die Mi tralklappeninsuffizienz unterschätzt. Ein<br />

Systolikum ist auf Grund des geringen Schlagvolumens<br />

manchmal kaum auskultierbar und das transthora kale<br />

Echokardiogramm zeigt wenig Regurgitation. Erst das<br />

trans ösophageale Echokardio gramm (TEE) lässt in der<br />

Regel eine korrekte Einschätzung der Mitralklappeninsuffizienz<br />

zu. Ähnliches gilt auch für sogenannte low gradient –<br />

low flow Aortenklappenstenosen, bei denen auf Grund<br />

des geringen Schlagvolumens ( Cardiomyopathie, simultane<br />

Mitralklappeninsuffizienz, ausgeprägte myokardiale<br />

Hyper trophie ) trotz einer hochgradigen Einschänkung der<br />

Klappenöffnungsfläche nur ein leises Systolikum zu hören<br />

ist und der über der Aortenklappe gemessene Gradient<br />

nur 15 – 30 mm Hg beträgt. Auch hier hilft das TEE mit<br />

einer planimetrischen Einschätzung der Klappenöffnungsfläche.<br />

Zur Vorbereitung eines möglichen interventionellen<br />

Klappeneingriffes können diese TEE im <strong>Augustinum</strong><br />

auch prästationär erfolgen.<br />

Entwicklung der Klappentherapie über die letzten 15 Jahre im<br />

<strong>Augustinum</strong>. (Die Zahlen für <strong>2013</strong> wurden auf Basis des ersten<br />

Halbjahres hochgerechnet.)<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>Augustinum</strong> | Fachinformation 07/<strong>2013</strong><br />

3


Kardiologie<br />

Therapie von Vorhofflimmern<br />

Rhythmuserhaltend oder frequenzkontrolliert<br />

Das <strong>Augustinum</strong> führt im Jahr mehr als<br />

600 Elek trokardioversionen, mehr als 300<br />

Vorhofflimmer ablationen und zahlreiche Einstellungen<br />

auf Antiarrhythmika durch. Ungelöst ist weiterhin<br />

das Problem, ob sich dieser Aufwand zur Erhaltung<br />

des Sinusrhythmus bei allen Patienten lohnt.<br />

Die Leitlinien machen die Wiederherstellung des Sinusrhythmus<br />

weitgehend davon abhängig, ob das Vorhofflimmern<br />

(VHF) Symptome verursacht. Prinzipiell ist<br />

eine den Sinusrhythmus erhaltende Therapie eher wünschenswert,<br />

aber die vorhandenen Therapien sind häufig<br />

nicht hoch effektiv und haben nicht zu vernachlässigende<br />

Nebenwirkungen. Um eine Karriere des Patienten<br />

von gelegentlichem paroxysmalem VHF über häufiges<br />

VHF mit persistierenden Episoden bis zum permanentem<br />

VHF zu vermeiden, findet derzeit die internationale<br />

EAST-Studie statt. Hier wird die These geprüft, dass<br />

ein frühzeitiger Einsatz von Antiarrhythmika und/oder<br />

Ablationen zur Beginn der VHF-Karriere eines Patienten<br />

dieses Fortschreiten zu permanentem VHF unterbinden<br />

kann.<br />

Diese Strategie wird gegen ein konservatives Vorgehen<br />

randomisiert, das im wesentlichen auf Frequenzkontrolle<br />

und allenfalls Symptom getriggerte Elektrokardioversionen<br />

ausgerichtet ist. Seit fast einem Jahr nimmt das<br />

<strong>Augustinum</strong> an dieser Studie teil und rüstet alle Patienten,<br />

bei denen eine stringente Rhythmuskontrolle erfolgen<br />

soll mit EKG-event-recordern zur sofortigen Erkennung<br />

von VHF-Rezidiven aus.<br />

Für die Studie und die Beurteilung der EKGs verantwortlich<br />

sind Dr. Zimmer und Frau Manthey als study<br />

nurse.<br />

Einführung des Radialis-Zugangs für<br />

Herzkatheter im <strong>Augustinum</strong> (Fortsetzung von Seite 1)<br />

Die Untersuchung bietet sich insbesondere bei Patienten<br />

mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit der Femoralarterien,<br />

starkem Kinking der Beckengefäße oder eines<br />

Aorten aneurysmas an.<br />

Auch für Patienten mit Adipositas oder bestehender Antikoagulation<br />

(Mar cumar) ist diese Methode wegen der erhöhten<br />

Komplikationsrate beim Zugang von der Leiste besonders<br />

geeignet. Selbst komplizierte Ballondilatationen und<br />

Stent implantationen können über den transradialen Zugang<br />

erfolgen.<br />

Auch im Falle einer ambulanten Herzkatheter-Untersuchung<br />

bieten wir den radialen Zugangsweg bevorzugt an.<br />

Wegen der Möglichkeit der Herzkatheteruntersuchung über<br />

das Handgelenk können die Patienten bereits vier Stunden<br />

nach Ende der Maßnahme die <strong>Klinik</strong> verlassen.<br />

Sollte eine Aufdehnung eines Herzkranzgefäßes erforderlich<br />

werden, wird diese in den meisten Fällen sofort durchgeführt.<br />

Dann werden die Patienten zur Überwachung nach<br />

der Ballondilatation bzw. Stentimplantation stationär aufgenommen.<br />

Über die in der Handgelenksarterie<br />

liegende<br />

Schleuse wird der<br />

Herzkatheter (blau) zum<br />

Herzen vorgeschoben.<br />

Nach der Herzkatheteruntersuchung<br />

wird ein<br />

kleiner Druckverband am<br />

Handgelenk angelegt.<br />

Nach Entfernung des<br />

Druckverbandes verbleibt<br />

nur noch ein kleines<br />

Pflaster.<br />

4 <strong>Klinik</strong> <strong>Augustinum</strong> | Fachinformation 07/<strong>2013</strong>


Gastroenterologie<br />

CO 2<br />

reduziert Druckgefühl nach Koloskopie<br />

Die <strong>Klinik</strong> <strong>Augustinum</strong> München setzt grundsätzlich nur noch<br />

die sogenannte CO 2 -Insufflation für die Koloskopie ein<br />

Patienten klagen oft nach einer Koloskopie über ein<br />

starkes Druckgefühl oder sogar Bauchschmerzen.<br />

Ursache dafür ist der Einsatz von Raumluft, die in<br />

den Darm gepumpt wird, um die Darmwand für die endoskopische<br />

Untersuchung zu entfalten. Nach der Untersuchung<br />

entweicht die Luft nur langsam, was die Patienten als<br />

Druck oder Schmerz empfinden.<br />

Kohlendioxid (CO2) hingegen wird 150 Mal schneller über<br />

die Darmschleimhaut abgebaut und über die Atmung ausgeschieden.<br />

Mit dem Einsatz von CO2 kann das subjektive<br />

Druck- oder Schmerzempfinden nach der Koloskopie<br />

deutlich reduziert werden. Studien zeigten, dass knapp die<br />

Hälfte der Patienten (45 Prozent) eine Stunde nach der Koloskopie<br />

mit Raumluft noch über Schmerzen klagte. Beim<br />

Einsatz von CO2 waren es nur noch neun Prozent der Probanden.<br />

Nach sechs Stunden verringerten sich diese Zahlen<br />

Privatdozent<br />

Dr. med.<br />

Tilman Gerlach<br />

Chefarzt der<br />

Gastroenterologie<br />

Hepatologie<br />

auf 31 Prozent bei Luft und sieben<br />

Prozent bei CO2. Denn nach etwa<br />

30 Minuten ist der überwiegende<br />

Teil des CO2 über die Lunge bereits<br />

ausgeschieden.<br />

Um die Koloskopie für die Patienten<br />

so angenehm wie möglich zu gestalten,<br />

setzt die <strong>Klinik</strong> <strong>Augustinum</strong><br />

München grundsätzlich nur noch<br />

die sogenannte CO2-Insufflation<br />

für die Koloskopie ein, ohne diese<br />

Leistung extra in Rechnung zu<br />

stellen. Mit der Reduktion der unangenehmen<br />

Nachwirkungen soll<br />

die Bereitschaft zur regelmäßigen<br />

Darmkrebsvorsorge erhöht werden.<br />

Herzchirurgie<br />

Die Herzchirurgie im <strong>Augustinum</strong><br />

Qualität und Zuverlässigkeit stehen im Mittelpunkt<br />

Seit Oktober 2011 ist Prof. Dr. Christian Hagl Direktor<br />

der Herzchirurgischen <strong>Klinik</strong> und Poliklinik der<br />

Ludwig-Maximilians Universität München und damit<br />

auch der Herzklinik der Universität am <strong>Augustinum</strong>.<br />

Mit dem Chefwechsel hat die traditionsreiche Herzchirurgie<br />

am <strong>Augustinum</strong> eine neue Führung bekommen:<br />

Prof. Dr. Ralf Sodian heißt der neue Leiter, der zusammen<br />

mit Priv. Doz. Dr. Gerd Juchem die Abteilung neu strukturieren<br />

durfte. Das Ziel der beiden lag vom ersten Tag an<br />

darin, eine moderne Herzchirurgie mit höchster Qualität<br />

zu betreiben. Die Zwischenbilanz kann sich sehen lassen,<br />

denn am <strong>Augustinum</strong> wird das gesamte Spektrum der<br />

Erwachsenenherzchirurgie inklusive Herztransplantation<br />

und Kunstherzunterstützung bei schwerer Herzinsuffizienz<br />

erfolgreich operiert. Der große Aufwand hat sich gelohnt<br />

und somit konnten bis zum heutigen Tag ca. 1.300<br />

Herzoperationen mit einer Gesamtmortalität von 1,5 %<br />

durchgeführt werden. „Für das ganze Team steht eine hohe<br />

Qualität und Zuverlässigkeit im Vordergrund“, meint Professor<br />

Sodian und verweist auf die sehr gute Kooperation<br />

mit der Anästhesie und der Intensivmedizin, ohne die ein<br />

solches Ergebnis nicht zu erzielen wäre.<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>Augustinum</strong> | Fachinformation 07/<strong>2013</strong><br />

5


Aus der Praxis<br />

Renale Denervation aus der Perspektive<br />

des Hausarztes und der Patientin<br />

Gespräch mit der Patientin Maria Höhne ( 79 Jahre )<br />

und ihrem behandelnden Arzt Dr. Wolfgang Edele, beide aus München.<br />

Anamnese: Vor ca. fünf Jahren wurde bei der Patientin<br />

eine Hypertonie festgestellt. Im Alter von 70 Jahren erlitt<br />

sie einen leichten Schlaganfall ohne Folgeschäden. Familiäre<br />

Vorbelastung mütterlicherseits gegeben. Patientin klagt<br />

über gelegentliche Schwindelanfälle.<br />

Dr. Wolfgang Edele und Maria Höhne<br />

Herr Dr. Edele, vor etwa drei Jahren kam Frau Höhne wegen<br />

ihres erhöhten Blutdrucks zu Ihnen. Wie waren die Werte und<br />

wie sah die Therapie aus?<br />

Wie in solchen Fällen üblich, erfolgte eine umfassende<br />

Diagnostik. Mit Spitzenwerten von systolisch 180 – 220 mm<br />

Hg wurde eine beträchtliche manifeste Hypertonie diagnostiziert,<br />

die in der Folgezeit mit bis zu sechs Medikamenten<br />

therapiert wurde. Doch trotz bis zu sechsfacher<br />

Kombi-Medikation in teilweiser Höchstdosierung war eine<br />

Blutdrucksenkung im Tag-Nacht-Durchschnitt nicht unter<br />

155 mm Hg möglich, sodass eine therapierefraktäre arterielle<br />

Hypertonie vorlag.<br />

Frau Höhne, wie fühlten Sie sich in dieser Zeit?<br />

Als die Behandlung keine nennenswerten Erfolge zeigte,<br />

hatte ich Angst vor einem neuerlichen Schlaganfall. Denn<br />

auch meine Mutter litt unter Bluthochdruck und erheblichen,<br />

dadurch bedingten gesundheitlichen Beeinträchtigungen.<br />

Wissen Sie, ich habe viel erlebt, bin seit 60 Jahren<br />

verheiratet und habe bis zu meinem 70sten Lebensjahr als<br />

Buchbinderin und im Verlag gearbeitet. Eine Erkrankung<br />

wie Bluthochdruck, die man nicht sieht und nicht spürt, ist<br />

mir unheimlich.<br />

Herr Dr. Edele, wie ging die Therapie weiter?<br />

Bei therapierefraktärer Hypertonie hat sich die renale<br />

Denervation bewährt, wenngleich Langzeitergebnisse noch<br />

nicht vorliegen. Der Eingriff ist unkompliziert, die Komplikationsraten<br />

sind gering. Bei Frau Höhne war es der nächste<br />

folgerichtige Therapieschritt. Die <strong>Klinik</strong> <strong>Augustinum</strong> München<br />

zählt zu den Vorreitern dieser Therapie, die in München<br />

erstmals 2010 von Prof. Blumenstein durchgeführt<br />

worden war. Wir haben das weitere Vorgehen dann gemeinsam<br />

mit Prof. Blumenstein besprochen und abgestimmt.<br />

Frau Höhne, hatten Sie Angst vor dem Eingriff?<br />

Nein, Prof. Blumenstein hat mir das Vorgehen genau erläutert<br />

und auch den Katheter gezeigt. Das hat Ängste abgebaut<br />

und Zuversicht geschaffen.<br />

Und wie war der Eingriff?<br />

Ich habe nichts gespürt und hatte anschließend keine Beschwerden.<br />

Nach dem knapp einstündigen Eingriff hatte<br />

ich nur Hunger. Ich konnte auch gleich wieder lachen und<br />

wäre am liebsten tanzen gegangen.<br />

Herr Dr. Edele, wie bewerten Sie den Eingriff?<br />

Der Erfolg eines solchen Eingriffs lässt sich nicht vorhersagen.<br />

In diesem Fall ist es sehr gut gelaufen. Frau Höhnes<br />

Blutdruck liegt heute, über einem Jahr nach der Denervation,<br />

bei 130 mm Hg oder darunter – bei geringerer Medikation.<br />

Wie sehen Sie das, Frau Höhne?<br />

Genauso. Ich fühle mich gut. Ich würde jedem Menschen<br />

raten, das zu tun. Vor allem ist diese unbestimmte Angst vor<br />

einem weiteren Schlaganfall geringer.<br />

Frau Höhne, Herr Dr. Edele, vielen Dank für das Gespräch.<br />

Das Gespräch führte der Medizinjournalist Dr. Ch. Erhard.<br />

6 <strong>Klinik</strong> <strong>Augustinum</strong> | Fachinformation 07/<strong>2013</strong>


Personalia<br />

Prof. Dr. Michael Block wird auf der<br />

Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft<br />

für Kardiologie und Jahrestagung<br />

der Arbeitsgruppe Rhythmologie im<br />

Oktober in Dresden ein Haupt referat<br />

zur ICD-Implantation bei nichtischämischer<br />

Kardiomyopathie halten.<br />

Er ist erneut Direktor des 4. Fellowship<br />

Herzrhythmus, in dem 25 Nachwuchselektrophysiologen<br />

über 2 Jahre<br />

ausgebildet werden.<br />

Dieses Programm der Weiter- und<br />

Fortbildungsakademie Kardiologie der<br />

Deutschen Gesellschaft für Kardiologie<br />

wurde nun auf den gesamten<br />

deutschsprachigen Raum ausgedehnt<br />

und bildet nun auch Fellows aus der<br />

Schweiz und Österreich aus.<br />

Für das <strong>Augustinum</strong> nimmt Dr. Daniel<br />

Basic als Fellow am Programm teil.<br />

Von seiner Oberarztstelle in den<br />

St. Vincentius-<strong>Klinik</strong>en, Karlsruhe<br />

ans <strong>Augustinum</strong> zurückkommend<br />

bekleidet Dr. Etienne Luciani nun<br />

die Stellung des leitenden Oberarztes<br />

für interventionelle Kardiologie am<br />

<strong>Augustinum</strong>.<br />

Frau Dr. Reichherzer und Herr<br />

Dr. Roenneberg sind derzeit als<br />

Auf nahmeärzte der <strong>Klinik</strong> <strong>Augustinum</strong><br />

München tätig und damit verantwortlich<br />

für das Bettenmanagement und<br />

Ansprechpartner für Zuweisungen und<br />

ambulante Kathetereingriffe.<br />

Aus der Uni<strong>Klinik</strong> Gießen kamen Dr. Daniel Basic und vom Uniklinikum Großhadern<br />

Dr. Carlos Bäzner (v. links) ans <strong>Augustinum</strong>.<br />

An die <strong>Klinik</strong> St. Georg in Hamburg zu Prof. Kuck wechselte Dr. Felix Kreidel und<br />

wurde dort zwischenzeitlich Oberarzt.<br />

Frau Silke Pasch verstärkt das Team im<br />

Sekretariat von Prof. Dr. Blumenstein,<br />

Chefarzt Nephrologie.<br />

Nach mehrjähriger Tätigkeit als Oberarzt ist Dr. Carsten Kopf in die kardiologische<br />

Praxis Drs. Schuffenhauer/Adler in Erding/Freising gewechselt.<br />

Mit Abschluß Ihrer Ausbildung zum Kardiologen sind Dr. Sven Kriegeskorte auf<br />

eine Oberarztstelle ins <strong>Klinik</strong>um Fürstenfeldbruck, Dr. Marc Rümmler zur Zentralverwaltung<br />

der Asklepios-<strong>Klinik</strong>en nach Wiesbaden und Dr. Christoph Altendorfer<br />

in eine Münchener kardiologische Praxis gewechselt.<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>Augustinum</strong> | Fachinformation 07/<strong>2013</strong><br />

7


Fortbildungen<br />

Thema der Veranstaltung Datum Zeit Ort Punktwert Anmeldung<br />

erforderlich<br />

Fortbildung für Patienten und Laien 17.07.<strong>2013</strong> 18:00 – 20:00 Uhr B 0 NEIN<br />

im Rahmen „50 Jahre Gesundheit im<br />

<strong>Augustinum</strong>“ über Herzklappen und<br />

Herzkranzgefäße<br />

Sommerakademie: Interventionelle 19.07.<strong>2013</strong> 16:00 – 19:30 Uhr C 4 JA<br />

Herzklappentherapie<br />

Rhythmologisches Gespräch „HOCM“ 18.09.<strong>2013</strong> 18:00 – 20:00 Uhr B 3 JA<br />

Fortbildung für Patienten und Laien im 13.11.<strong>2013</strong> 18:00 – 20:00 Uhr A 0 NEIN<br />

Rahmen der Herzwoche der Deutschen<br />

Herzstiftung „Herzinsuffizienz“<br />

Sachkunde ICD-Therapie 15.11.<strong>2013</strong> 09:00 – 18:30 Uhr D 21 JA<br />

16.11.<strong>2013</strong> 08:00 – 15:15 Uhr<br />

Rhythmologisches Gespräch „Neue 27.11.<strong>2013</strong> 18:00 – 20:00 Uhr B 3 JA<br />

Antikoagulantien und Plättchenhemmer“<br />

Aufbaukurs Elektrophysiologie 20.09.<strong>2013</strong> 14:00 – 19:15 Uhr E 11 JA<br />

21.09.<strong>2013</strong> 09:00 – 16:00 Uhr E<br />

Neue Entwicklungen in der 25.01.2014 08:45 – 14:00 Uhr A 6 JA<br />

Kardiologie und Kardiochirurgie –<br />

Fallbeispiele und Übersichtsreferate<br />

Veranstaltungsorte:<br />

A: <strong>Klinik</strong> <strong>Augustinum</strong> München, Theatersaal; B: <strong>Klinik</strong> <strong>Augustinum</strong> München, Vortragsraum Ebene 0; C: Hofgut Algertshausen,<br />

Algertshausen 1, 86922 Eresing; D: Residence Starnberger See, Feldafing; E: Dorint Hotel, Imhofstr.12, Augsburg<br />

Anmeldung per Post:<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>Augustinum</strong><br />

Wolkerweg 16 · 81375 München<br />

Anmeldung per Internet:<br />

www.augustinum-kliniken.de<br />

Aktuelles&Jobs > Fortbildungen > Ärzte<br />

Anmeldung per E-Mail:<br />

fortbildung@med.augustinum.de<br />

Impressum: <strong>Klinik</strong> <strong>Augustinum</strong> München<br />

Lehrkrankenhaus der Ludwig-Maximilians-Universität München<br />

Wolkerweg 16 · 81375 München<br />

Telefon: 089/7097-0<br />

Fax: 089/7097-1819<br />

E-Mail: info@med.augustinum.de<br />

Internet: www.augustinum-kliniken.de<br />

Herausgeber:<br />

Angela Benne, Verwaltungsdirektorin<br />

<strong>Augustinum</strong> Wohnstifte gGmbH<br />

Kurt Wilkin, Geschäftsführer<br />

Redaktion und Layout:<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>Augustinum</strong> München,<br />

Angela Benne,<br />

Dr. Christian Erhard

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