22.11.2014 Aufrufe

komplette Ausgabe als PDF-Download - Urheimische Notizen

komplette Ausgabe als PDF-Download - Urheimische Notizen

komplette Ausgabe als PDF-Download - Urheimische Notizen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Was ist zu tun?<br />

Den Hebammen mehr Freiheiten gewähren! Aus urheimischer<br />

Sicht kann auf Gynäkologen viel leichter verzichtet<br />

werden <strong>als</strong> auf Hebammen. Bald jedes dritte Kind<br />

in Deutschland kommt mittlerweile durch eine operative<br />

Entbindung (Kaiserschnitt) zur Welt, fast immer ohne<br />

medizinische Notwendigkeit, aber für einen 10-fach höheren<br />

Preis <strong>als</strong> bei einer Hausgeburt. In Holland, wo es<br />

nur einige wenige Gynäkologen in Krankenhäusern gibt,<br />

kommen 30-mal mehr Kinder zu Hause zur Welt <strong>als</strong> bei<br />

uns. Studien aus den Niederlanden zeigen, daß Hausgeburten<br />

nicht das Risiko von Komplikationen erhöhen,<br />

sofern es sich um normale Schwangerschaften handelt.<br />

Im Gegenteil: Die perinatale Sterblichkeit erhöht sich, je<br />

länger die Hochschwangere fahren muß, um den Ort der<br />

Klinikentbindung zu erreichen. Schon 20 Minuten Anfahrt<br />

reichen aus, um das Risiko signifikant ansteigen zu lassen.<br />

Dies zeigt, daß es vielen Gynäkologen und den Krankenhäusern<br />

bei uns hauptsächlich um den Verdienst geht.<br />

Die urheimische Form der Geburt ist die Hausgeburt in<br />

der für die Mutter vertrauten Umgebung. Denn es ist<br />

lebenswichtig für das Neugeborene, daß die autochthone<br />

Darmflora 1) nur von der Mutter übernommen wird und<br />

nicht von einem Dutzend Krankenschwestern, Pflegern<br />

und Ärzten, möglichst noch versehen mit einer Vielzahl<br />

an multiresistenten Keimen aus dem Krankenhaus.<br />

Aus unserer Sicht verdient eine Hebamme für eine Geburt<br />

die gleiche Bezahlung wie ein Arzt. Mit welcher<br />

Berechtigung verdienen Gynäkologen das Vielfache<br />

davon? Hebammen sind hochqualifizierte Frauen mit<br />

einem breiten Wissen und großen Fähigkeiten. Sie sind<br />

nicht nur die „weisen“ Frauen von früher. Sie sind neben<br />

ihrer breiten Erfahrung auch auf dem neuesten Stand<br />

der Forschung. An der wissenschaftlichen Qualifikation<br />

jedenfalls kann die Benachteiligung dieses Berufes<br />

nicht liegen, denn auch Hebammen absolvieren in vielen<br />

Ländern der Welt ein Studium (was seit kurzem auch in<br />

Deutschland möglich ist).<br />

Schwangere sollten vom<br />

Beginn der Schwangerschaft<br />

an lieber zur<br />

Hebamme gehen <strong>als</strong><br />

zum Gynäkologen. Die<br />

Ausstellung des Mutterpasses<br />

und alle Vorsorgeuntersuchungen dürfen auch<br />

von Hebammen durchgeführt werden.<br />

Wir alle sollten uns erinnern: Geburtshilfe ist einer der<br />

ältesten und angesehensten Frauenberufe. Fachliteratur<br />

für Hebammen gibt es seit dem Klassischen Altertum;<br />

seit der Spätantike steht die Hebammenausbildung auf<br />

höchstem Niveau; seit dem 14. Jahrhundert schreiben<br />

Hebammen Ihre eigene Fachliteratur; ein Hebammen-<br />

Lehrbuch des 15. Jahrhunderts gehört zu den meistgelesenen<br />

Texten der deutschen Literatur und wurde ins<br />

Englische, Französische, Spanische, Niederländische, Dänische,<br />

Tschechische, Italienische und Lateinische übersetzt.<br />

In der Frühmoderne wurden Hebammen zur „Hofhebemutter“<br />

berufen und erlangten durch dieses Hofamt<br />

quasi Kabinettsrang. Die praktische Geburtshilfe zehrt<br />

noch heute von ihrem obstetrisch-gynäkologischen 2)<br />

Maßnahmen und Entdeckungen.<br />

Hebammen begleiteten schon immer Schwangere, Gebärende<br />

und Wöchnerinnen auf ihrem persönlichen Weg.<br />

Auch und vor allem bei der Geburt selbst! Die völlig einseitige,<br />

unwahre Propaganda von Ärzteschaft und Krankenhäusern,<br />

die heute zum Untergang der Hausgeburten<br />

führt, die die Zahl der unnötigen und gefährlichen Kaiserschnitte<br />

hochtreibt oder verhindert, daß Mütter ihre<br />

Kinder noch stillen, muß endlich aufhören!<br />

Erläuterungen:<br />

1) autochthon: griechisch αὐτόχθών „eingeboren“ , <strong>als</strong>o<br />

in etwa „an Ort und Stelle“ bzw. „ohne äußere Einwirkung<br />

entstanden“<br />

2) Obstetrik: Geburtshilfe<br />

Artikel „Rhythmen<br />

des Lebens“<br />

Der in den letzten <strong>Urheimische</strong>n <strong>Notizen</strong><br />

angekündigte Artikel zu den „Rhythmen<br />

des Lebens“ fand in dieser <strong>Ausgabe</strong><br />

leider keinen Platz mehr. Wir werden<br />

ihn voraussichtlich in einer der<br />

nächsten <strong>Ausgabe</strong>n veröffentlichen.<br />

Wir erforschen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!