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2 al
Tcch n i kvertreucn<br />
Bei Senioren, die bereits früher mit ComDutern<br />
zu tun hatten, ist die Situation sicherlich einfa_ Zurück zur Ausgangsfra6e Wre wichtig tollte<br />
cher und die Hemmschwelle,<br />
es<br />
in; lnternet zu unserer Ceselllchaft sein. möglrch5t vrefe<br />
gehen,<br />
lnter.<br />
niedriger. lhre nötigen Anfangsinvestitro_ netnutzer in der älteren 8evölkerLrng<br />
nen<br />
zu haben?<br />
sind deutlich geri^ger. Doch haben solche Dat Internet erfullt zweifello5 wi6hilga<br />
Personen<br />
Funktio-<br />
- auch fur Ältere. Dre FraEe i5t<br />
mit früheren und unzuverlassigerennen<br />
Hard- nur,<br />
und wie<br />
Software-Cenerationen vermitltch dringend Senioren diese An6ebote brauchen.<br />
oft genug die Erfahrung gemacht, dass man Fast alle Bedürfnisse können derzeit (noch?)<br />
Computern nie völlig vertrauen kann _ zu oft<br />
stürzte der 8ürorechner ab, zu viele Oaten gingen<br />
irgendwo verloren. Und nun sollen :ie sich<br />
ern papierloses Flugticket kaufen oder tar Vößere<br />
Celdbeträge minels Computer übenareiien!<br />
AuS dieser Perspektive i5t gut nachzuvollziehen,<br />
dass vielen älteren Menschen schlichtweg das<br />
Technikvertrauen für derartige Transaktionen<br />
fehlt.<br />
l(omm uniket ion sku ltur<br />
Zurück zur sozialen Integration. Was oben als<br />
Vorteil des lnternet beschreiben wurde. wircl<br />
nicht nur von älteren Menschen oft als Nachteil<br />
.lun8eren-, mü:sen herkommlrche Transaktionswege<br />
erhalten werden. Bankfrlialen und Ticket-<br />
empfunden: Der Gang zur gank und das Cespräch<br />
rn;t dem Kundenbetreuer sind oft eine schalter wird es noch länger geben, auch wenn<br />
der wenigen Kommunikationsgelegenheiten.<br />
so mancher Offline.Service irnmer teurer wird.<br />
Eine Witwe. die den ganzen Tag allein :uhause Iinerteitt müssen gerade 5enioren<br />
ritzt,<br />
ohne<br />
interessiert<br />
pC-<br />
sich nicht für virtuelle Kontakte.<br />
Sie möchte echte Menschen um sich haben chen und motrvatronalen) Aufrvand lrerben, um<br />
Kompetenz einen riesigen (frnanriellen, zeitli.<br />
und mit ihnen sprechen. Oieses gedürfnir kann<br />
ihr das Internet nicht erfr.jllen. Zwa, gibt es seit<br />
Jahren eine Debatte darüber, ob dd, Internet ein<br />
sozialer Ersatr für Schüchterne oder Einsame<br />
sein kann oder 6ar in die Einsamkeit fuhrt. Bei<br />
älteren Menschen ist die Situation jedoch meist<br />
anders gelagert: Sie haben es nicht gelernt, mit<br />
ihnen nahe stehenden Menschen überwiepend<br />
tchriftlich zu kommunizieren. Am Telefon hJrten<br />
sie immerhin die Stimme des oder der anderen.<br />
Chat-Rooms, Diskussionsforen oder €mails sind<br />
für Menschen, die in einer ,körperlichen Kom_<br />
munikationskultur' aufgewachsen sind, kein<br />
E rsatz.<br />
46<br />
Fazit<br />
auch außerhalb des Internet betiedigt werden.<br />
ln diesem Zusammenhang wird oft übersehen:<br />
Gerade Wirtschaftsunternehmen ist an einer<br />
baldigen Internet-Vollversorgung in Deutschland<br />
Selegen. Denn dann können viele Ernkäufe,<br />
0berweisungen u5w. - ku2um Transaktionen -.<br />
die heute noch von Mensch zu Mensch vorge.<br />
nommen werden und ent5prechend teuer sind,<br />
ausschließlich als Online-Variante angeboten<br />
werden- Solange es noch ernen nennenswerten<br />
Anteil so genannter Offlinsr g;11 _ diese sind<br />
nicht nur unter den Senioren zu juchen. sondern<br />
besonders auch unter weniger gebrldeten<br />
,frt fürs Internet'zu werden. Andererseits bietet<br />
lhnen das Internet nichtr wirk|ch Unverzichtbares,<br />
was es nicht auch an anderer Stelle gäbe.<br />
Farit: Es ist zwe;fellos zu begrußen, wenn et<br />
viele Silversurfer gibt. Ern Leben ohne Internet<br />
ist jedoch weiterhin moglrch und fur viele Senio.<br />
ren sicherlrch die stressfreiere und angenehmere :<br />
Variante.<br />
Dr. Wolfgang Schweiger ist wissenscha/thcher<br />
Asiistent am Inrtitut fur Kommunikatroriswis.<br />
senschaft der Universitdt München.<br />
:<br />
Juvenilität als ldentität<br />
Zu r Relevanz<br />
medialer O rientieru ngsangebote<br />
Ronald Hitzler / Mrchaela Pfadenhauer<br />
Methodische Vorbemerku ng<br />
Jugendlichkeit ist keine Frage des Allcrs, sondern der Einstellung: 5ie<br />
irt dic (kulturellc) Alternetivc tum Erwarhtcnsein. Wes jungen Mcnschcn<br />
und Ju6endlichen wirklich wichtig ist, geschieht mehr und mchr<br />
in Sonderweltcn, welchc sie mit rnderen Jugendlichen tcilen. Lebcnsträume<br />
bcziehen sich hiar viclfach auf das Fernsehcn: Einmal cin 5ter<br />
ru rein, gilt als Hauptgcwinn in der,t otteric des Lebens,. Wie man cin<br />
Star wird, lästt sich anschcincnd lerncn _ im Fcrnrehen.<br />
Die Perspehrve zu rekonttruieren, au: der dre<br />
Menschen, die jeweils Cegen-Stander l,tn196rr.<br />
chung sind, dre frrr sie relevanten Ausschnine aus<br />
der 561111sn Welt wahrnehmen, jteht im Zentrum<br />
unse/er ErkenntnrJrnteressen. Da5 rmplizrert den<br />
Versuch. die Welt gleich5am durch die Augen eines<br />
idealen Typs (irgend.)einer Normalitat hindurchse.<br />
hend zu rekonstruieren. Die ideale Ba:is fur dre<br />
damit verbundene Form der so genannten lebcn:_<br />
allgemein bekannt sein. Ju6end als eigenständi-<br />
Schocks zu erleben, ergene Moralvontellungen<br />
8e Alter5phase zwischen Kindheit (als<br />
(vorübergehend)<br />
Zert wei_<br />
auszuklammern, Vor-Urteile zu te5t gehender Bevormundung zum Schutl vor<br />
erkennen und aufzugeben, kuz: dass wir maximal Selbst6efährdung) und Erwachsensein (als<br />
0ereit<br />
Zu_<br />
sein müsten, den anderen Sinn so zu 5tand umfassender Selbstverantwortlichkeit<br />
verstehen.<br />
und<br />
wie er gemeint ist. perrpektivenübernahme<br />
rst pilnzip<br />
folglich die jdeale Haltung im Feld. eine €rfindun6 der Aufklärun6 (insbesondere<br />
moralisch gef ordeftet Fremdsorge) ist im<br />
Diese Perspektivenübernahme gelingt (nähe_ von Jean-Jacques Rousseau), die sich als kultu-<br />
weltanalytischen Ethnographie ist der Emerb der<br />
prakti5(hen Mitgliedrchaft an dem Ceschehen. das<br />
erforscht werden soll, und damit der Erwerb einer<br />
exrstenziellen lnnenricht. Forschungsethrsch<br />
6esehen<br />
bedeutet das, dass wir uns einlassen müssen<br />
(und wollen) auf unerwartete Erfahrun6en, dass<br />
wir bereit 5ein müilen. uns verwirren zu lassen.<br />
run6sweise) vor allem deshalb. weil wrr rn ruve_<br />
nrlen lgIqnr*alten eben nicht vorgeben mülsen,<br />
Heranwachsende oder - noch schlrnmer<br />
wie Heranwachsende - zu sein, londern werl wrr<br />
.ledrglrch' unser Erwachsensern sozusagen .an<br />
der Carderobe' abgeben. Wir betätigen uns al5<br />
.verstehende' Jugendszenen-Forscher algo wre<br />
erne Ar! absichtsvoll,verkaffernde, Ethnologen<br />
rm Rahmen der uns scheinbar verlrauten ,ergenen'Cesellschaft.<br />
Jugendlichkeit als Einstellung<br />
Dasr /ugend keineswegs etwas Natürhches brw.<br />
Naturgegebener ist, sondern ein ausgesprochen<br />
variabfes sozio-kulturellej Konstrukt, das dürlte<br />
47
I<br />
relle ldee in modernen Cesellschaften bereits im<br />
18. und 19. Jahrhundert durchgesetzt hat. Zu<br />
einem allgemeinen biografischen Muster für<br />
,den' Heranwachsenden rchlechthin (für den die<br />
Eevormundungen der Kindheit allmählich entfallen,<br />
der die eigene Existenz aber noch nicht<br />
letztverantwortlich selber6estalten und sichern<br />
muss) wurde sie allerdings tat5ächlich erst im 20.<br />
8eläufiBen Ausprägung eigentlich er5t im Kontext<br />
wirtschaftlicher Prosperität der Zeit nach<br />
dem Zweiten Weltkrieg.<br />
Seither scheint :ich das, was man ,die Jugendphase'<br />
nennt, immer mehr in die Länge zu<br />
ziehen und zu entstrukturieren. Famoserweise<br />
aber schwindet das, was da pädagogisch, ökonomisch,<br />
politisch, kurz: was kulturtypologisch<br />
seat den 50er Jahren sich ,aushärtet'. seit jener<br />
Zeit demografisch gesehen mehr und mehr<br />
schon wieder dahin: In den 50er Jahren war in<br />
Oeutschland jeder dritte Mensch unter 20 Jahre<br />
alt. Heute ist es nur noch jeder fünfte. Und auf<br />
absehbare Zeit werden wir (nicht nur) hierzufande<br />
im Verhältnis zu( Zahl der Alteren noch<br />
deutlich weniger Heranwachsende haben (ca.<br />
1596 in ca. 40 Jahren) - wie wir ja alle aus den<br />
tattäglichen Hochrechnungen zur Unfinan2ierbarkeit<br />
des dräuenden .Altenheims Deutschland'gelernt<br />
haben und lernen.<br />
oder vielleicht auch gerade deshalb - rteht ,die<br />
Iugend' anhaltend im Fokus öffentlicher Aufmerksamkeit.<br />
Das hat damit zu tun. dass das<br />
Phänomen,Jugendlichkeit',<br />
mit reinen Konnotationen<br />
von Vitalität und Erlebnisorientierung -<br />
auch demografisch - keineswegs dahinschwindet,<br />
sondern im Cegenteil in postmodernen<br />
Gesellschaften rapide sich ausbreitet.<br />
48<br />
Dieser scheinbare Widerjoruch erklart sich<br />
daraus, dass,Jugendlichkeit' eben keine Frage<br />
des Alters (mehr) ist, sondern eine Frage der<br />
Einstellung zur Welt. Diese Einstellung zur Welt,<br />
diese ,mentale Drsp05ition', ist dadurch gekennzeichnet,<br />
dass man weder (mehd kindisch ist,<br />
noch erwachsen, sondern dass man in ernern<br />
komplizierten Zusammenhan6 von .eigenen',<br />
Jahrhundert - und in ihrer uns zwischenzeitlich nicht etwa von individuellen, sondern von einfach<br />
nicht-erwachsenen-typischen Wichtigkeiten<br />
lebt. Diese Einstellung ist in postmodernen<br />
6esellschaften keine5wegs immer seltener zu<br />
finden (wie es dem schrumpfenden Anteil junger<br />
Menschen an der Cesamtbevölkerung entsprechen<br />
würde). Diese Einstellung. dre symptomatischerweise<br />
das argwöhnirche lnteresse von<br />
Erwachsenen weckt, werl sie mit ,sonderbaren'<br />
Wichtigkeiten und Wertsetzungen einhergeht.<br />
breitet sich vielmehr immer weiter aus und<br />
streut über immer mehr Altersgruppen hinweg -<br />
und erfasst immer mehr Lebensbereiche von<br />
immer mehr Menschen: Juvenilität als prinzipielle<br />
Lebensform wird zur kulturellen Alternative<br />
gegenüber der Lebensform des Erwachsenseins.<br />
Diese kulturelle Option ist selbstverständlich<br />
nicht aus dem Nichts entstanden, sondern hat<br />
sich vor allem reit der Zeit nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg in westlichen Indu5triestäaten allmählich<br />
entwickelt und ausgebreitet.<br />
Seibst wenn man, wie es in der einschlägigen<br />
Forschung immer häufiger geschieht, die Lebensphase<br />
,Jugend'ausweitet bjs zum Alter von<br />
Was wichtig ist<br />
30, ja 35 Jahren, scheinen die jungen Menschen Vom Standpunkt des Erwachsenseins aus erscheint<br />
es als symptomatisch für Menschen mit<br />
ttatistisch gesehen zu einer sozialen Marginalie<br />
zutammenzutchmelzen. Unbeschadet dessen - der Ceisteshaltung dezidierter Selb5t-Entpfljchtung,<br />
die wir hier als ,Jugendlichkeit' etrkettieren,<br />
dass sie all das, was getan wird, weil es. dem<br />
Selbst- und Weltverständnis von Erwachsenen<br />
zufolge, 'aus guten Cründen' getan werden<br />
muss, ebenso praktisch wie beiläufig in Frage<br />
stellen dadurch, dass rie es nicht nur nicht tun.<br />
sondern dass sie sich 5chlacht nicht damit befassen<br />
wollen. (An einem laprdaren Beispiel ver.<br />
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deutlicht: Fragen wre die. inwiefern eine ,wrlde' Denn junge Leute heute sind der Zukunft<br />
Party in einer einsturzgefährdeten Bauruine ein vielleicht nicht unbedingt zugewandt. Sie sind<br />
Problem ist, diskutreren,typische' Erwachsene<br />
in einem Vernunftraum ?wi5chen ordnungsamtlichem<br />
Cenehmrgun6sverfahren hre und<br />
kategorischem lmperativ da.'Jugendliche' - je6-<br />
lichen Alters - hin6egen wollen einfach tanzen.)<br />
Kurz: Dem ProtaSonr5ten von Jugendlichkeit ist<br />
5ymptomatischerwei5e die Erwachsenengesell-oderschaft so Iange relativ gleich6ülti6, wie drese ihn zeug - der älteren Leute und der wenn man so will: war das geistiSe Rüst-<br />
Enarachsenen<br />
hinlänglich akzeptabel'versorgt' und zugleich'in<br />
Ruhe'lässt.<br />
Dte5e Mentalität als'gostmateridltstisch' zu<br />
bezeichnen. erscheint uns folglich als unangemessen:<br />
Dre enttabuit,erte NutzunB und im<br />
Zweifelsfalle auch die enttabuisierte Beschaffung<br />
von als erforderlich betrachteten materiellen<br />
Ressourcen ist vielmehr die nach6erade fraglos<br />
vorausgesetzte Basis all dessen, was wir mit<br />
'Ju8endlrchkeit'<br />
konnotreren.<br />
etwelchen Zukünften aber auch nrcht ernfach<br />
ausgesetzt. Wie alle 6enerationen vor ahnen<br />
erhandeln auch sie sich diese Zukünfte unter<br />
den Umständen. dre ihnen hinterlassen werden.<br />
Aber vermutlich noch nie in der 6eschichte der<br />
Moderne waren die kulturellen Werkzeu6e -<br />
so stumpf, so veraltet, ja möglicherweise: so<br />
gefährlich für das, was ,morgen' zu tun sein<br />
wird. Die meisten Bildungsziele - die heutzutage<br />
in der Regel darin bestehen, die Entwicklung<br />
intellektueller und sozialer FähiBkeiten zu befördern.<br />
um ir6endwelche schulischen und berufli^<br />
chen Qualifrkationen zu erlangen dafür, mrttels<br />
Erwerbsarbeit als Erwachsener möglichgt selbstständiB<br />
existieren zu können - solche Sildungsziele<br />
sind für Heranwachsende vor dem Hintergrund<br />
ihrer eigenen Realitätserfahrungen und<br />
Zukunftsaussichten heutzutage dermaßen obsolet,<br />
dass sie iie bestenfalls als irrelevant ansehen,<br />
Orientierungsprobleme<br />
schlechterenfalls als das, was man im Jarton<br />
,Verarsche' nennt.<br />
Wir konstatieren also, dass es zwischen Menschen<br />
im Alter von ungefähr 15 bts 25 Jahren hie Crosso modo sind ,1unge Menschen folghch darauf<br />
verwiesen, sich alle möglichen, ihnen zu-<br />
und Menschen mit der Cei:teshaltung ,Jugendlichkeit'<br />
da zwar naheliegendenrveise (noch kunftstauglich erscheinenden Kompetenzen<br />
immer) sehr hohe Überscheidungen 8ibt, dass eben selber anzueignen - auf durchaus unvorhergesehenen<br />
Wegen und nicht selten auf<br />
ebenso augenscheinlich die beiden Phänomene<br />
aber keineswegs (mehr) identiich sind. D.h., zurnindest von Erwachsenen als problematisch<br />
durchaus nicht alle jungen Leute frönen der empfundene Weisen. Dazu 6ehören, um nur<br />
Ceisteshaltung,Jugendlichkeit'. und durchaus einige besonders ,kritische' - abe|. keineswe8s<br />
nicht alle Menschen mit der Ceisteshaltung ,Ju- irrationale - Kompetenzformen zu benennen,<br />
Bendlichkeit' sind Heranwachsende. Cerade die z.B. Eigenzeitvermehrung durch,Zeitdiebstähle'<br />
in serrösen Repräsentativerhebun8en Bewonnenen<br />
Erkenntnigse darüber, was jun6en Menschen formrge Interes5enrdurchsetzungen, Erfahrun-<br />
(insbesondere mittels Schulschwänzen). gewalt-<br />
wichtig ist, deuten vielmehr darauf hin, dass viele gen bzw. Kleinhandel mit illegalen Drogen sowre<br />
der heute 15- bis 25-Jährigen'Jugendlichkeit' im diverse Formen der illegalen Nutzung des Internets.<br />
Weniger,kriminalisierend' gerprochen:<br />
Sinne einer selbstbewusst unerwachsenen Einstellung<br />
zum Leben frühzeitig verabschieden. Junge Menschen können bei dem und mit dem,<br />
womit sje sich konfrontiert sehen. immer weniger<br />
damit rechnen, für sie brauchbare Problemlosungen<br />
von älteren bzw. erwachsenen Leuten<br />
{<br />
Iil<br />
49
zu bekommen. Sie sehen sich stattdessen darauf<br />
verwiesen, eigene Konzepte fur Ressourcenbeschaffung,<br />
für die Nutzun6 von Konsumangeboten<br />
und kulturellen Optionen sowie fur rhre<br />
Selbstverwirklichungs- und Lebenschancen im<br />
Alltemeinen zu entwickeln. Dtese Konzepte entwickelt<br />
ein Teil von ihnen mit ,Clerchgesinnten'<br />
zutammen in juvenilen Sonderwelten. Die anderen<br />
bedienen sich zwischenzeitlich vorzugswerse<br />
aller 66t1;.n"r. Versatzstücke von Selbst- und<br />
Welttichten, wie sie insbesondere uber dre diver5en<br />
von ihnen genutzten Medien tranJportiert<br />
werden.<br />
Leben in Sonderwelten<br />
In überkommenen Eildungtprogrammen<br />
jedenfalls frnden<br />
junge Menschen typischerweise<br />
weder mehr für ihre Situation<br />
tauEliche Vorgaben zur<br />
srnnhaf ten Abstimmung und<br />
8ewälti6ung ihrer gegenwärti-<br />
8en lebenrpraktrschen Probleme,<br />
noch gar frndcn sre dort<br />
zuverlassige Anlettungen zur<br />
Passage kunftr6er Lebenspharen<br />
und Lebenslagen. 5olche<br />
Vorgaben und Anleitungen finden<br />
sie viel eher in einer kaum<br />
noch überschaubaren Vielzahl<br />
von größefen, klerneren und<br />
kleinsten Cesellungsgebilden,<br />
in denen tanz heterogene Themen<br />
wichtig und ganz unter-<br />
:chiedliche Verhaltensweisen angernessen rind.<br />
Eildung - im weiten Sinne der Entwicklun6 und<br />
Aneignung lebenspraktisch relevanter Kompetenzen<br />
- erwerben junge Menschcn und Jugendliche<br />
heutzutage vor allem in solchen .besonderen'<br />
Sozialräumen.<br />
Bestimmte Varianten detarltge( Sozialräume,<br />
wre 5re srch insbesondere sert den Achttrger<br />
Jahren des vergangenen rahrhunderts en(wickeln.<br />
werden auch al9 ./ugendszenen' bezeichnet.<br />
In solchen Jugendstenen suchen dre;ungen<br />
und dre .luvenrlen Men:chen das, was sie rn der<br />
Nachbarschaft. im Betrreb, n der 1emende. in<br />
Kirchen, Verbanden oder Verernen rmmer 5elteher<br />
und wJ5 sie auch rn rhren Famrlren und<br />
Verwandtschaften kaum mehr frnden akreptab.<br />
le Verbundete für rhre Interersen. l(umpane für<br />
ihre Nergungen, Partner ihrer Prolekte, Komplementäre<br />
ihrer Leidenschaftcn. kurz 6era6t.<br />
Freunde. Cleichgesrnnte, Cesinnungsfreunde.<br />
Dre:e frnden sie hier, werl sie srch rhre Slene<br />
entsprechend ihren Wrchtigkeiten auswählen.<br />
HtpHop alt lugendszene (Quelle. www hrphop.prolekt de)<br />
Denn jede Szene hat ihr zentrales<br />
'Thema',<br />
auf<br />
das hrn dre Aktivit.iten der.lewerlrgen Szene6änger<br />
aus6errchtet srnd. Dreses .Thcnra' kann 2.8.<br />
ein bc5lrmmter Musrkstrl 5crn, etne Sporlart.<br />
eine politrschc ldee, einc bestrmmte Wcltan.<br />
schauung. spezielle l(on5umgegenstände (Autor,<br />
Frlme etc.) oder auch eine be!timmte technische<br />
Kompetenz (2.8. im Umgang m,t dern Cornputer).<br />
ln solchen thematisch fokussierten Sondennrel-also die von der Allgemeinheit abweichende<br />
ten leben und erleben heutige JuSendliche also<br />
dic fur sre wesentlichen Teile ihres Lebens. Das<br />
bedeutet um6ekehrt eben. dass für sle andere -<br />
von .der' (Erwachsenen-)Cesellschaft als wichtig<br />
erachtetcn - Relevanzen von nach6eordneter<br />
Bedeutung sind, dass sie also erne ErnJtellung an<br />
den Tag legen, welche irritierte Erwachsende vor<br />
Fragen stellt wie dre, wer sich unter den EedrngunSen<br />
Srastrerender Juvenilität denn dann<br />
noch urn dre Kanalilation kümme/e.<br />
Unbeschadet dessen sind Heranwachsende sehr<br />
wohl dazu fährg. eigene. auf als relatrv ,offen'<br />
vergtandene Zukünfte hin orientierte Lebensentwürfe<br />
zusammenzubatteln: Lebensentwürfe, die<br />
symptomatrsch um Werte wie dre soziale Anerkennung<br />
der ei6enen lndrvidualität und Autonomre<br />
zentriert zu Sern scheinen.<br />
Lebensträume<br />
Drese .lnszenrerungslogrk' steht Ja bekannllrch<br />
Schon. crfolgrcrch und beruhmt zu 5ern. kurz auch schon für den sozrologrschen Klassrker Ce.<br />
ern Stlr zu sern. crtchcrnt nun.lls optrmalq org 5rmmel am Anfang der Indrvrdualr(at ricr<br />
Ch.rnce. tlrcsc Inrlrvrdualrt,rt und Autonomrc Kampf um Anerkennung namlrch. der Ancri.cnnung<br />
durch andefe - SozusJ6en als Wrllc rvcn,licr<br />
sozusJgcn Juf drc Sprtze zu trc'bcn Zuglflch<br />
abcr ent-rndrvrdurcrt der Prozcss des Ernoassen5zur Macht. als vrelmchr zum Bedchtet- und iJe<br />
rn crnc Schablone dcs 6efallcns den potcnzrellen<br />
Stdr. Sesondcrspurbar wrrd dre<br />
rühm lwerden<br />
Drskrcpanz<br />
von BelondcrunB erne15ert5 und Normrerung<br />
andererserts d.rnn, wenn Sclb',tcntfaltungsrntcresscn<br />
und Sclbstvcrwirkhchungsbedurfnisse mrt<br />
Selbstverpflrchtungskatalogen und 5elbstdrsziplr-Wernrcrungsprogrammcn kollrdreren.<br />
stat , Stat Seatch, Fame Academy usw. - nach d er.n<br />
Formate wte Deutschland sucht den Super-<br />
Prin2ip. mastenhaft raus aus der Masse, rndrvrduell<br />
rein ins Rampenlicht - jun6en Leuten rn<br />
Dre in den aktuelJen Casting-5hows diverser<br />
Fernsehsender sozusagen seriell gefertigten neu-<br />
hohem Maße nicht nur öffentliche Aufmerksam-<br />
en InstJnt-Star9 zeichnet unseres Erachtens aus,<br />
dasr sie geradc nich! aufgrund rhrer Eesonderhcrt,<br />
ihrer individuellen herausgehobenen Fähi6-<br />
keitcn zu Stars Qemacht) werden, sondern deshalb.<br />
weil sie im WeJentfuchen so sind wie die<br />
merrten jungen Leute. Vereinfacht gesagt: Da5<br />
Publikum als Jury belohnt nicht die einziEartige,<br />
Begabung, sondern die Mehrheit einigt srch<br />
5yrnptomatischerweise auf den Allgerneinplatz,<br />
auf das, was allen gemeinsam ist. Es gewinnen<br />
die Kandidaten, die sich musikalisch, optrsch,<br />
moralisch und stilasti5ch .middle of the road'<br />
bewegen. Wer gewinnt, entipricht dergeltaJt<br />
dem Maß der Mehrheit. dem arithmetrschen<br />
Mrttel der Eewerter ohne Eegabung.<br />
Das heißt: Wir meinen, dass entgegen dem. was<br />
im Kontext der Casting Shows ständig propaSiert<br />
wird. die Kandidaten ihren ,Lohn', d.h. runächst<br />
einmal Akreptanz und Anerkennung, also gerade<br />
nicht für irgendwelche Akte der Individualisierung<br />
erhalten, sondern für Anpösuntsleastungen und<br />
Vergemeinschaft ungsbekenntnisse. Weil, ganz vereinfacht<br />
aus6edrüch, nicht nur junge, aber rnsbesonderejunge<br />
Menschen heute nicht mehr in den<br />
Himmel, sondern rns Fernsehen wollen, werden<br />
dre Hemmschwellen laufend rmrner trefer geleEl<br />
Lernen, wie man ein Star wird<br />
keit. rondern öffentliche Begeisterung, ja Huldrgung<br />
in Ausricht slellen. befindet srch das eiektroni:che<br />
Elldmedium Fernsehen derzeit auf einem<br />
kaum vorstellbaren 5ie6eszu6 als sozusagen<br />
uniichtbare,Brldungsin5titution'.<br />
50 51
I<br />
Die - allem An;chein nach längerfristige -<br />
Attraktivität dieser neuen Formate resultrert unseret<br />
Erachtens Sanz werentlich daraus, dass sie<br />
die Genese von Erfolg, d.h. die Entwicklung und<br />
AneitnunS von Performance-Kompetenzen im<br />
Sinne von Leistungen nachvollziehbar machen<br />
und damit ein Versprechen (,Erfolg ist machbar')<br />
mit hohem Realitätsgehalt tran5portieren. Die<br />
Genese von Erlolg. die im Rahmen von Wettbewerben<br />
und mit der Bereitstellung von Hintertrundinformationen<br />
medial vermittelt und damit<br />
erfahrbar wird, wird zum alternativen Bildungsprogramm<br />
für junge Leute:<br />
Hier wird anscheinend keiner allein gelassen:<br />
Man lernt nicht allein. Man trainiert nicht allein.<br />
Man hofft nicht allein. Man leidet nicht allein.<br />
Aber man lernt. /V1an trainiert. Man hofft. Man<br />
leidet. Und deshalb hat man die Chance. jemand<br />
zu werden - gerade dann. wenn man nicht<br />
sicher ist, jemand zu sein. Der gecastete Star<br />
markiert als ldee folglich das - zumindest vorläufige<br />
- Ende des Ceniekults. Er ist das Cegenteil<br />
jenes Helden. der aus dem biographischen<br />
Nichts ins Rampenlichtritt.<br />
Der Secastete 5tar mu:l nicht nur.einfach'<br />
etwag können, sondern er muss sich jenes Können<br />
erarbeiten, muss sich disziplinieren, an Regeln<br />
halten, Opfer bringen, sich als zuverlä5sit<br />
und fleißig erweiten und vor allem: durchhalten,<br />
Sehorchen, parieren - am besten vor den Augen<br />
der Fetnsehzuschauel die an ihm, an seinem<br />
Eeispielernen, nicht nur dass, sondern auch wie<br />
sie ihre Cewinnchancen in dieser Lotterie dcs<br />
Lebens steigern können: Eben dadurch, dass sie<br />
Sich von solchen neuen ,Autoritäten' wie Dieter<br />
Eohlen oder Detlef .Dee' Sohrt anschnauzen<br />
und ausammenstauchen lassen - widerspruchslos<br />
(so, als ob sie sich in der Crundausbildung<br />
für eine militärische Elitetruppe befänden).<br />
Gleichwohl gibt er für die Kandidaten der Casting<br />
Shows viel ru gewinnen und wenig zr.r<br />
verlieren. Denn selbst eine für den schlursend-<br />
52<br />
hchen Sre6 untureichende 5elbstrnszenrerung<br />
zreht doch ern hohes Maß an öffentlicher Aufmerksamkeit<br />
- und auch an frnanziellen Vorterlen<br />
- nach sich. Insofern fungreren die Cagting<br />
Shows für dre vielen.;ungen Menschen, die drese<br />
5endungen ,draußen an den Brldschirmen' verfolgen,<br />
tatsachlch als eine ,Lotterie des Lebens',<br />
als dieses Format eben verspricht, ihnen - allen<br />
- die Chance zu eröffnen. einen in praktrrch<br />
,yeder Hrnsicht,profitablen' Bekanntheitsgrad ru<br />
erlangen und infolge dreses Bekanntheitsgrades<br />
dann vielleicht wenig5tens fur einen gewrsren<br />
Zeitraum auch tattächlich zu so etwas !u werden<br />
wre ein 'Star'.<br />
Jugend der Zukunft -<br />
Zukunft der )ugend?<br />
Dre ständig steigende Geschwindrgkeit und<br />
Komplexität der uns kulturell verfügbaren Kommunikatronrtechnologien,<br />
vereinfachend auch<br />
gerne als ,Mediatisierung des Alltags' bezeichnet,<br />
prägt dergestalt augenscheinlich die Weltsicht<br />
ebenso wie das kohortentyplsche Kompetenzprofil<br />
derjungen Leute heute. In der selb:tverständlrchen<br />
und - .ledenfall: aul Sicht der<br />
Alteren: spielerisch-leichten - AneiBnung, Nuttun6<br />
und Umnutzung neuer und immer avancierterer<br />
Medien liegt ihre offenkunditrte Chance,<br />
tich ihrer Überlegenheit beim Zugriff auf dre<br />
heutige Welt und mehr noch beim Vorgriff auf<br />
die Welt von morgen zu vergewisgern und diese<br />
Übertegenheit auch - nicht selten betont berläufrg<br />
- zu demonstrieren.<br />
Die5e welt ist eine Bilderwelt. eine metaphorische<br />
Oberfläche m't nichtlineafen Trcfenltrukturen,<br />
erne Wirklichkeit symbolrscher Inszenierun-<br />
Ben, ein Spiel mit Kopien und Simulatronen. Der<br />
kulturell angemcrsene Zugri(l tst nicht mehr<br />
tezeptiv. sondern interaktiv, gcnauer SesaBl.<br />
pJeudo-interaktiv (weil mit zwar hochkomplexen,<br />
gleichwohl aber vorgefertagten Programmen<br />
und Oatenpaketen terchehend).<br />
Dre so genannte KulturinduJtrre fungrert hier<br />
nrcht mehr als das GeBenüber, das. 1e nach<br />
Srchtwe'te. unterhalt oder manrpuIen oder manrpulatrv<br />
unterhalt, oder untelhalt5am manrpulrcrt.<br />
5lc wrd zum Cclchaftspartner erner omnr-<br />
letzteren.,sernen.er6enen Weg gehen' lmpLzrert<br />
präsenten, d.h. einer sich in alle Leben5reBUn-fügen hinern er5treckenden und nahezu alle Men-<br />
zwangslaufig, ihn Segen oder ,auf Kosten' arlde-<br />
junge Menschen aber nicht, jedenfalls nicht<br />
schen erfat5enden JuSendkultur, zu elnem Cesch,rftsparlner,<br />
uber detsen EiSeninteressen slch vrelmehr typischerweise sich selber im Kreise<br />
rer zu 6ehen. Die ,Stars' der Zukunft wollen<br />
(so 6ut<br />
wre) nremand mehr lllusronen macht. anderer veruvirklichen. Canz man Selber 2u 5ein'<br />
den aber auch kaum noch lemand damonisiert' steht für sie nicht im Ce8ensat zu kollektivem<br />
Dre Abwrcklung der ,Ceschafte' Setchreht dabei Spaß-Haben und zur Gemeinschafttbildung<br />
-<br />
kcrneswegs verlasslich oder 8ar im jedenfalls<br />
SeSensertiSen<br />
dann, wenn dies ,mit den richtigen<br />
Vertrauen. Vielmehr iJt beiden bzw al(en Seiten Leuten' (und),rnit den richti8en ldeen' 8esch<br />
ieh t.<br />
standrg darum zu tun, sich mittels innovattver<br />
Konzepte weniSstens kurzfristige Ausbeutungsvorterle<br />
gegenüber dem anderen zu verschaffen' Oie sich ins Scheinwerferlicht medialer Öffentlichkeiten<br />
Drängenden hie und die sich in soziale<br />
Aber dieser Spiel um punktuelle Vorteile durch<br />
unentwegte Erhohung der Komplexitat der Sonderwelten Ernspinnenden da bezeichnen somit<br />
lediglrch zwei sich nrcht nur ergänzende.<br />
Spielregeln sowie durch situative UmnutzunB<br />
derselben wird selber zum integralen Bestandteil sondern immer wieder ineinanderfließende Aus-<br />
des kulturellen VergnÜgens.<br />
Dem ganz entsprechend i5t mehr alt die Hälfte<br />
(6enauer. 53(t6l der jungen Menschen heute<br />
zukunftsfroh Sestimmt. und weitere 4496 tind<br />
immcr noch ehcr optrmlttisch' während nur 396<br />
sich um das Morgen ernsthaft sorgen.l Allerdin6t<br />
betreffen diese positiven Erwartungen<br />
eher die .je ei6cne Existenz. Dem weiteren Fortgang,des<br />
6anzen'sehen die meisten von lhnen<br />
eher pessimistisch entgegen (wirtschaftlicher<br />
Nredcr8anS, ökologische Katastrophen. Sewaltformige<br />
Auseinandersetzungen). Was wir also<br />
erkennen können, ist ein deutliche5 Vertrauen in<br />
die eigenen 5tärken und ein fa5t ebento deutlrcher<br />
Misstrauen gegenüber den gesellschaftlichen<br />
Kraften. 7O% glaubcn, dass dre okonomltchen<br />
KrrSenicht nur andauern, sondern noch Mitarbeiterln am Lehrstuhl {ur Soziologe der<br />
Dr. Michaela Pfadenhauer ist wissenschaftlrche<br />
runehmen werden. gar 939b befürchten' dass Universität Dortmund. lhre wichtiSsten Arbe'tsgebiete<br />
sind 5oziof ogie proIessione))en Han-<br />
drc Zertcn. in denen mehr oder wenlSer Jeder<br />
ernen akzeDtablcn Arbeitsplatr frnden kann, in delns. multtoptionales Konsumverhalten, wissenssozrolo6rsche<br />
den westhchen Indu5triet(aJten endSÜlti8<br />
Ethnographie.<br />
vorbei sind.<br />
Zwischen dem Kampf um (dauerhaft Seticherte)<br />
entlohnte Arbeit und dem Kampf um Aufmerkramkert<br />
und soziale Anerkennunt entscheiden<br />
srch deshalb immer mehr Menschen für den<br />
formungen symptomatischer Überlebenskunst<br />
in einer Welt, die vom Heute ini MofEen dreht.<br />
Anmct!qngcn<br />
I Drcse Angaben lrnd den Ertcb^rttcn crner 5(!dt-tandve16le'chenden<br />
qudLfrrrc.endcn €.hcbung von waldcmai<br />
vogel6eiln6 u.a entnommcn, v8l Voiel6etön8.<br />
Waldemir I2O03j. tu$ndncne Leb?ntwelt?n Trret Habrlrtationltchaft.<br />
S.487f.<br />
Or. Ronald Hrtzler ist Ptofessor für 5oziolo6re an<br />
der Unrversität Oortmund, seine Schwerpunkte<br />
srnd DramatoloSische Anthropologie, Lebensweltanalyse.<br />
hermeneutrsche Wissenssozrologre,<br />
Modernisrerung als Handlungsproblem<br />
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