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Umdruck Berechnung Reibradgetriebe_V3.pdf - Frankfurt 2010

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Beuth Hochschule für Technik Berlin - FB VIII – Maschinenbau, Verfahrens- und Umwelttechnik<br />

MKB / TT-B / VTM-B<br />

<strong>Umdruck</strong>: <strong>Berechnung</strong> Wälzgetriebe<br />

Allgemeines Vorgehen<br />

In der Praxis <strong>Berechnung</strong> häufig direkt nach den Reibrad-Herstellerangaben (z.B. Continental<br />

ContiTech „Rotafrix“).<br />

Im Folgenden herstellerneutrale, eher überschlägige Auslegung nach Dubbel, Taschenbuch für den<br />

Maschinenbau, 2001:<br />

Rechengang<br />

• Übersetzung i<br />

n<br />

n<br />

n<br />

n<br />

1 an 2<br />

i = = = =<br />

2<br />

siehe Bild<br />

ab<br />

d<br />

d<br />

1<br />

d<br />

d<br />

ab<br />

an<br />

n 1 : Drehzahl Antriebs-Reibrad (auch: n an ) [1/min]<br />

n 2 : Drehzahl Abtriebs-Reibrad (auch: n ab ) [1/min]<br />

d 1 : Antriebs-Reibrad-∅ (auch: d an ) [mm]<br />

d 2 : Abtriebs-Reibrad-∅ (auch: d ab ) [mm]<br />

• Nutzreibwert µ N<br />

Der anwendungsbezogene Nutzreibwert µ N nutzt den rein werkstofflich bestimmten Material-Reibwert<br />

µ nur zu einem Teil aus, um ein Durchrutschen im Betrieb sicher auszuschließen.<br />

µ<br />

N<br />

< µ<br />

F<br />

t<br />

µ<br />

N<br />

= f = < µ<br />

F<br />

n<br />

µ<br />

µ<br />

N<br />

=<br />

ν<br />

t<br />

µ N : Nutzreibwert (auch: Kraftschlussbeiwert f) [-]<br />

ν t : Kraftschlussausnutzung (auch: tangentialer Nutzungsgrad oder Rutschsicherheit S R ) [-]<br />

S R ≈ 1,1…1,5<br />

F n : Anpresskraft (Normalkraft) [N]<br />

F t : Umfangskraft (Tangentialkraft) [N]<br />

Allgemeine Werte für µ N je nach Reibpaarung siehe Tabelle.<br />

Beispiel: µ N = 0,6…0,8 Paarung Elastomer-Stahl, Trockenlauf (nach Dubbel)<br />

Von Reibrad- bzw. Reibbelag-Herstellern wird meist der Nutzreibwert µ N angegeben (nicht immer<br />

eindeutig so ausgewiesen).<br />

Prof. Dr.-Ing. Matthias Salein Stand: 28.06.<strong>2010</strong> Seite 1 von 5<br />

Nur für Lehrzwecke, weitere Vervielfältigung und externer Gebrauch nicht zulässig!


Beuth Hochschule für Technik Berlin - FB VIII – Maschinenbau, Verfahrens- und Umwelttechnik<br />

MKB / TT-B / VTM-B<br />

• Kräfte, Drehmomente und Leistung<br />

F = µ ⋅ F<br />

t<br />

M<br />

1<br />

N<br />

= F<br />

t ⋅<br />

n<br />

d1<br />

2<br />

Erforderliche Anpressung:<br />

F<br />

n<br />

Ft<br />

2⋅<br />

M1<br />

2⋅<br />

P<br />

= = =<br />

µ d ⋅ µ d ⋅ 2π<br />

⋅n<br />

⋅ µ<br />

N<br />

1<br />

N<br />

M 1 : Antriebs-Drehmoment [Nm]<br />

d 1 : Antriebs-Reibrad-∅ [mm]<br />

n 1 : Drehzahl Antriebs-Reibrad [1/min, 1/s]<br />

P: übertragene Leistung [W, kW]<br />

1<br />

1<br />

N<br />

Die Normalkraft F n (= Anpresskraft) geht dann in die Auswahl bzw. Auslegung der Anpressfeder als<br />

Federkraft F F ein.<br />

• Wälzschlupf s w<br />

Definition Wälzschlupf: Relative Übersetzungsänderung unter Last (Drehmoment) gegenüber dem<br />

Leerlauf.<br />

Ursache: Der nicht vermeidbare Schlupf führt zu einer Drehzahlverringerung gegenüber der<br />

Abtriebsdrehzahl, die sich rein rechnerisch aus der Übersetzung ergeben würde (kein Synchronlauf).<br />

( r ⋅ω<br />

− r ⋅ω<br />

)<br />

01 1 02 2<br />

s w<br />

=<br />

[- bzw. %]<br />

r<br />

01<br />

⋅ω<br />

1<br />

Bei angenommenem Wälzschlupf s w nach Erfahrungswerten (siehe Tabelle) kann über diesen<br />

Zusammenhang auch die reale, schlupfbehaftete Abtriebsdrehzahl bzw. -winkelgeschwindigkeit ω 2<br />

bestimmt werden.<br />

Beispiel: Paarung Elastomer-St: → s w ≈ 6…8 % (Erfahrungswert, nach Dubbel)<br />

Differenz der Umfangsgeschwindigkeit ∆v:<br />

∆vw = ω<br />

1<br />

⋅r01<br />

−ω2<br />

⋅ r02<br />

= ω1<br />

⋅ r01<br />

⋅ s w<br />

r 01 : mittlerer Radius des Antriebs-Reibrades (bei allgemein angenommener Kegelform) [mm]<br />

r 01 : mittlerer Radius des Antriebs-Reibrades (bei allgemein angenommener Kegelform) [mm]<br />

ω 1 : Winkelgeschwindigkeit des Antriebs-Reibrades [1/min, 1/s]<br />

ω 2 : Winkelgeschwindigkeit des Abtriebs-Reibrades [1/min, 1/s]<br />

• Reibleistung P v<br />

Verlustleistung aufgrund des Wälzschlupfes s w<br />

P<br />

v<br />

= ∆v<br />

⋅ ⋅ F = ⋅ r ⋅ s ⋅ µ<br />

µ<br />

N n<br />

ω1<br />

01<br />

w<br />

N<br />

⋅ F<br />

µ N : Nutzreibwert (auch: Kraftschlussbeiwert f) [-]<br />

n<br />

• Auslegung der Geometrie über die Wälzpressung<br />

- Metallische Werkstoffe:<br />

Hertzsche Pressung p H<br />

→ siehe LV Technische Mechanik<br />

Prof. Dr.-Ing. Matthias Salein Stand: 28.06.<strong>2010</strong> Seite 2 von 5<br />

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- Elastische Werkstoffe:<br />

Stribecksche Wälzpressung k<br />

Bei nachgiebigen Werkstoffen (z.B. organische Reibbeläge)<br />

Fn<br />

k =<br />

b ⋅ d<br />

1<br />

≤ k<br />

zul<br />

Bei sehr nachgiebigen Elastomerwerkstoffen (z.B. Gummi):<br />

k<br />

F<br />

k<br />

* n *<br />

= ≤<br />

zul<br />

mit:<br />

b ⋅ d0<br />

d<br />

0<br />

d1<br />

⋅d2<br />

=<br />

d + d<br />

b: Reibradbreite des kleineren Reibrades (i.R. Antriebs-Reibrad) [mm]<br />

d 1 , d 2 : siehe oben<br />

Zulässige Werte p Hzul für Reibräder aus Stahl (nach Dubbel)<br />

→ siehe Tabelle<br />

Zulässige Werte k * zul für Reibräder aus Elastomerwerkstoffen (nach Dubbel):<br />

Gummibelag aufvulkanisiert:<br />

N<br />

mm<br />

*<br />

k zul<br />

= 0,48<br />

für v < 1 m/s<br />

2<br />

* 0, 48 N<br />

k zul<br />

= für v = 1…30 m/s<br />

0,75 2<br />

v mm<br />

Gummibelag aufgepresst:<br />

N<br />

mm<br />

*<br />

k zul<br />

= 0,48<br />

für v < 0,6 m/s<br />

2<br />

* 0, 33 N<br />

k zul<br />

= für v = 0,6…30 m/s<br />

0,75 2<br />

v mm<br />

1<br />

Beachten: Zahlenwertgleichung für k * zul, in den richtigen Einheiten einsetzen, nicht umformen.<br />

Weitere Werte siehe Tabelle.<br />

2<br />

Zur Einhaltung der zulässigen Werte sind die Abmessungen des Reibrades (d 1 , b) ggf. konstruktiv<br />

anzupassen.<br />

Prof. Dr.-Ing. Matthias Salein Stand: 28.06.<strong>2010</strong> Seite 3 von 5<br />

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Bilder, Tabellen und Diagramme<br />

Prof. Dr.-Ing. Matthias Salein Stand: 28.06.<strong>2010</strong> Seite 4 von 5<br />

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Quelle: Dubbel, Taschenbuch für den Maschinenbau, 2001.<br />

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