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Kunden-Zeitschrift - Risiko & Vorsorge

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pflege im heim<br />

Was sind Investitionskosten?<br />

Die Rechnung ihres pflegeheims an<br />

Sie bzw. ihre Angehörigen beinhaltet<br />

folgende positionen:<br />

? Unterkunft<br />

? Verpflegung<br />

? Pflege<br />

? evtl. Zusatzleistungen<br />

? gesondert ausgewiesene<br />

Investitionskosten<br />

Dazu ein kleiner Ausflug in die Paragraphen<br />

des Sozialgesetzbuches (SGB).<br />

• § 82 Abs.1 SGB XI enthält Regelungen,<br />

welches (angemessene) Entgelt<br />

für Unterkunft und Verpflegung und<br />

welche (leistungsgerechte) Vergütung<br />

für allgemeine Pflegeleistungen verlangt<br />

werden dürfen.<br />

• § 82 Abs.2 SGB XI dagegen bestimmt,<br />

welche Aufwendungen bei der Berechnung<br />

der Vergütung für Unterkunft<br />

und Verpflegung sowie allgemeine<br />

Pflegeleistungen in dieser Kalkulation<br />

nicht enthalten sein dürfen.<br />

Aber: Zwar dürfen die Kosten für<br />

Aufwendungen gemäß dieses § 82<br />

Abs.2 SGB XI nicht im Entgelt für<br />

Unterkunft und Verpflegung sowie<br />

der Vergütung für allgemeine Pflegeleistungen<br />

enthalten sein, sie können<br />

aber als Investitionskosten den<br />

Bewohnerinnen und Bewohnern in<br />

Rechnung gestellt werden (§ 83 Abs.<br />

3 und 4 SGB XI).<br />

Unter Investitionskosten werden dabei<br />

die Kosten verstanden, die der jeweilige<br />

Heimträger aufzuwenden hat, um<br />

die für den Betrieb der Pflegeeinrichtung<br />

notwendigen Gebäude zu errichten,<br />

instand zu halten und – falls das<br />

Objekt von einem Investor gemietet<br />

oder gepachtet wurde – Mieten und<br />

Pacht zu finanzieren, sein Kapital zu<br />

verzinsen und einen Unternehmergewinn<br />

zu erwirtschaften.<br />

Zwischen trostlos und modern: Altenheim, Altenwohnheim,<br />

Altenpflegeheim<br />

Diese Begriffe sind für viele Menschen mit unangenehmen Gefühlen besetzt. Fast jeder hat aus seiner<br />

Jugend die Erinnerung an ein großes, düsteres Haus mit dem Schild „Altenheim“. Und noch immer<br />

gibt es genug Einrichtungen in Deutschland, die äußerlich und auch im Haus selbst einen bedrückenden<br />

Eindruck hinterlassen. Die Unterscheidung der Heimtypen in Altenwohnheim, Altenheim und<br />

Altenpflegeheim ist heute jedoch fließend. Darum findet man jetzt in den meisten Einrichtungen der<br />

stationären Altenhilfe eine Kombination aus „Altenwohnheim“, „Altenheim“ und „Altenpflegeheim“.<br />

Auch die Nachfrage von Senioren nach dem klassischen Altenheim ist rückläufig. Altenheime verändern<br />

ihr Konzept hin zu Altenpflegeheimen und Wohnheimen. Der Begriff „Betreutes Wohnen“ zeigt, wohin<br />

generell die Zukunft der Unterbringung im Alter geht.<br />

Klassische Wohnformen im Alter<br />

Typische<br />

Wohnform<br />

Unterbringung<br />

Altenwohnheim<br />

Altenheim<br />

Altenpflegeheim<br />

Separate, kleine<br />

bis auch größere<br />

Wohnung in<br />

einem Heim in<br />

privater oder<br />

öffentlicher sowie<br />

institutioneller<br />

Trägerschaft. Die<br />

Haushaltsführung<br />

seitens des Bewohners<br />

ist selbständig<br />

Zimmer, aber<br />

auch kleine<br />

Appartements in<br />

einem Heim. Die<br />

Einrichtung ist<br />

meist aus eigenem<br />

Bestand des<br />

Bewohners.<br />

Einzel- oder<br />

Mehrbett zimmer.<br />

Private Einrichtung<br />

ist nicht<br />

immer möglich.<br />

Versorgung &<br />

Hilfe<br />

Allgemeine<br />

Versorgungssicherheit,<br />

Notrufanlage,<br />

meist Anspruch<br />

auf einen<br />

Pflegeplatz<br />

Die tägliche<br />

Haushaltsführung<br />

wie Verpflegung<br />

und Grundreinigung<br />

des<br />

Zimmers wird<br />

dem Heimbewohner<br />

meist<br />

abgenommen<br />

Pflegerische<br />

Vollversorgung<br />

Vorteile<br />

Auf Wunsch<br />

weitest mögliche<br />

Unabhängigkeit.<br />

Kontaktaufnahme<br />

im Heim nach<br />

Bedarf.<br />

Gesicherter<br />

täglicher Bedarf<br />

Gesicherter<br />

täglicher Bedarf<br />

und meist professionelle<br />

pflegerische<br />

Hilfe<br />

Nachteile<br />

Im Rahmen einer<br />

Pflegestufe oft<br />

Umzug in die<br />

vollstationäre<br />

Pflege<br />

Man unterwirft<br />

sich weitgehend<br />

den Regeln eines<br />

Heimaufenthalts.<br />

Im Rahmen einer<br />

Pflegestufe oft<br />

Umzug in die<br />

vollstationäre<br />

Pflege<br />

Sehr große<br />

Abhängigkeit von<br />

anderen Personen<br />

Restkosten ohne Pflege-Bahr mit Pflege-Bahr<br />

ambulant stationär ambulant stationär<br />

Erwartete Restkosten nach Vorleistung<br />

der gesetzlichen oder privaten<br />

Pflegepflichtversicherung<br />

ohne Pflege-Bahr *<br />

Erwartete Restkosten nach Vorleistung<br />

der gesetzlichen oder privaten<br />

Pflegepflichtversicherung sowie dem<br />

Pflege-Bahr-Tarif der HUK-Coburg<br />

Pflegestufe III 1.900 Euro 1.700 Euro 700 Euro 500 Euro<br />

Pflegestufe I I 1.000 Euro 1.500 Euro 280 Euro 780 Euro<br />

Pflegestufe I 400 Euro 1.300 Euro 40 Euro 940 Euro<br />

Pflegestufe 0 200 Euro 2.000 Euro 80 Euro 1.880 Euro<br />

* berechnet auf Basis des Pflege<strong>Vorsorge</strong>Beraters (Version 1.7) aus dem Hause Volkswohl Bund in Kombination mit Angaben<br />

zu den Restkosten bei ambulanter Pflege durch einen professionellen Pflegedienst auf Basis der Schulungspräsentation<br />

„Vermögensabsicherung im Pflegefall“ der Continentale aus dem Jahre 2010. Alle Angaben gerundet auf volle hundert Euro.<br />

Die Zahlen für die Pflegestufe 0 wurden stationär auf Basis der Kosten des Johanniter­Stifts Hannover­Ricklingen (Stand<br />

08.2010) berechnet, ambulant wurden pauschal 200 Euro unterstellt, da hierzu keine verwertbaren Zahlen vorlagen.<br />

Pflege & <strong>Vorsorge</strong> 2-2013<br />

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