Frohschartreff nach mehr als 50 Jahren - Katholische Pfarrgemeinde ...
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Abschied<br />
Jahresrückblick 2006<br />
www.kath-kirche-eltville.de – Homepage der Pfarrei St. Peter und Paul Eltville<br />
Liebe <strong>Pfarrgemeinde</strong> von St. Peter und Paul,<br />
liebe Mitchristen,<br />
wenn ich für das ablaufende Jahr eine Überschrift für die <strong>Pfarrgemeinde</strong> finden müsste, so wäre es<br />
das Wort Abschied. Als ich vor einem Jahr an dieser Stelle stand, hätte ich es kaum für möglich<br />
gehalten, von was und vor allem von wem wir 2006 Abschied nehmen mussten.<br />
Er hatte zwar nie ein kirchliches Amt inne, doch wenn Altbürgermeister Josef Hölzer dort hinten im<br />
Seitenschiff auf seinem angestammten Platz saß, so hatten wir immer einen aufmerksamen und<br />
wohlmeinenden Begleiter der pfarrlichen Aktivitäten. Besonders gefreut hat es mich, dass es ihm noch<br />
möglich war, an der Enthüllung der Gedenktafel für Bischof Kilian Anfang November teilzunehmen.<br />
Ein tief im Glauben verwurzelter Mann hat kurz vor Weih<strong>nach</strong>ten von dieser Welt Abschied<br />
genommen.<br />
Und nun zu den einzelnen Punkten des Jahresrückblicks 2006:<br />
1. Seelsorge<br />
2006 2005 2007<br />
Taufen 28 28<br />
Trauungen 8 8<br />
Verstorbene 51 54<br />
Kirchenaustritte 15 17<br />
Eintritte/Wiedereintritte 5 0<br />
Erstkommunion 33 30 33<br />
Am 20. Januar konnten wir zum Fest unseres Stadtpatrons Sebastian <strong>als</strong> Festprediger den Regens<br />
des Studienhauses St. Lambert in Lantershofen, Msgr. Dr. Stephan Ackermann begrüßen. Inzwischen<br />
hat ihn Papst Benedikt XVI. zum Weihbischof in Trier ernannt.<br />
Am Pfingstmontag feierten etwa 4<strong>50</strong> Gläubige beider Konfessionen einen ökumenischen Gottesdienst<br />
unter dem Leitwort „Ein Geist – viele Gaben“ erstm<strong>als</strong> im Langwerther Hof. Die Feier wurde<br />
musikalisch vom Evangelischen Posaunenchor und dem GV Liederkranz mitgestaltet.<br />
Am 2. Dezember schloss der Vorsitzende des Verwaltungsrates, Josef Dries, die Pfarrkirche<br />
buchstäblich wieder auf. Durch viele symbolhafte Zeichen und in bewegenden Momenten nahm die<br />
<strong>Pfarrgemeinde</strong> <strong>nach</strong> siebenmonatiger Renovierung ihre Kirche wieder in Besitz. Der Festgottesdienst,<br />
mitgestaltet durch kirchliche Gruppen und Vereine, wurde dadurch zu einem ganz besonderen<br />
Höhepunkt in diesem Jahr.<br />
Der <strong>Pfarrgemeinde</strong>rat informierte sich in seinen Sitzungen unter Anderem über verschiedene<br />
Verbände und Gruppierungen. So waren <strong>nach</strong>einander Vertreter des Malteser Hilfsdienstes, der<br />
Jugendkirche Kana in Wiesbaden, der Eltern-Kind-Kreise und der Legion Mariens anwesend, die über<br />
ihre Aktivitäten berichteten.<br />
2. Feste und Feiern<br />
Bei angenehmen sommerlichen Temperaturen versammelten wir uns auch in diesem Jahr wieder im<br />
Eltzer Hof, um den Fronleichnamsgottesdienst unter freiem Himmel zu feiern. Das anschließende<br />
Pfarrfest zog wieder Alt und Jung in seinen Bann. Der Erlös in Höhe von 830 Euro ging an ein<br />
Misereor-Projekt in Bangladesh.<br />
Am 4. November feierten wir seinen 1<strong>50</strong>. Geburtstag: Augustinus Kilian, der gebürtige Eltviller und<br />
siebte Limburger Bischof, drohte in seiner Heimatstadt in Vergessenheit zu geraten. So stiftete die<br />
<strong>Pfarrgemeinde</strong> eine bronzene Gedenktafel, die nun am <strong>nach</strong> ihm benannten Kiliansring Aufstellung<br />
gefunden hat. Am Abend fand im Pfarrer-Leo-Steinebach-Saal des Pfarrzentrums ein Festvortrag von<br />
Pfarrer Dr. Matthias Kloft, Frankfurt statt. Eingebettet war die Veranstaltung in eine von unseren<br />
Kirchenarchivaren Norbert Boos und Ansgar Hermanns sehr gut organisierte Ausstellung rund um das<br />
Leben von Bischof Kilian.<br />
© Kath. Kirchengemeinde St. Peter u. Paul Eltville
Kollekten und Spenden<br />
www.kath-kirche-eltville.de – Homepage der Pfarrei St. Peter und Paul Eltville<br />
Für die vier großen Kollekten Misereor (Ostern), Renovabis (Pfingsten), Missio (Weltmissionssonntag)<br />
und Adveniat (Weih<strong>nach</strong>ten) wurden insgesamt rund 9.779 Euro gespendet, gegenüber 11.416 Euro<br />
im Vorjahr. Der Rückgang von 16,7 % ist darauf zurückzuführen, dass zwei Kollekten in die<br />
Renovierungsphase der Pfarrkirche fielen und so die Gottesdienste außerhalb stattfanden.<br />
Die Sonderkollekten und Spenden zur Kirchenrenovierung betrugen 39.778 Euro, im Jahr davor<br />
36.026 Euro (+ 10,4 %). Die Aktion der Sternsinger erbrachte 7.254,14 Euro, im Vorjahr waren es<br />
5.103,10 Euro.<br />
Allen Spendern herzlichen Dank!<br />
3. Baumaßnahmen/Inventar<br />
Hauptmaßnahme im Jahr 2006 war die bereits erwähnte Innenrenovierung der Pfarrkirche. Dazu<br />
musste die Kirche Ende April geschlossen werden. Das bewegliche Inventar wurde rausgeräumt.<br />
Dabei konnten die Kirchenbänke in der Rheingauhalle zwischengelagert werden; sie sind neu<br />
gestrichen worden und jetzt mit einer bequemen Sitzauflage versehen.<br />
Die Wände wurden gereinigt und neu gekalkt und die Malereien überarbeitet, retuschiert und gefestigt.<br />
An den Kirchenfenstern sind neben Reinigungs- auch Ausbesserungsarbeiten durchgeführt worden.<br />
Sechs Fenster erhielten eine Schutzverglasung und das Westfenster im Seitenschiff wurde im oberen<br />
Teil komplettiert.<br />
Erwähnenswert sind die Maßnahmen zur Sicherung von zwei Epitaphien im Chorraum. Ausgebaut<br />
und entsalzt haben sie nun vor der Wand einen vor Nässe sicheren Platz gefunden.<br />
Viel beachtet sind die neuen Lampen; auch die Beschallungsanlage wurde verbessert.<br />
Der Kostenrahmen von insgesamt ca. 360.000 Euro konnte nahezu eingehalten werden.<br />
Das Brachland zwischen Schmittburg-Kapelle und Gruft Grunne (Herz-Jesu-Kapelle) auf dem<br />
Kirchplatz wurde gepflastert und neu bepflanzt. Die Aufstellung einer Statue des hl. Martin im<br />
kommenden Jahr soll krönender Abschluss dieser Maßnahme sein.<br />
4. Personal<br />
Am 10. Februar verstarb Jakob Graf zu Eltz im 85. Lebensjahr. Seit vielen Jahrzehnten stellt die<br />
Familie Eltz selbstlos ihren Eltzer Hof für den Festgottesdienst an Fronleichnam zur Verfügung.<br />
Außerdem gehörte Graf Eltz von 1983 bis 1987 dem <strong>Pfarrgemeinde</strong>rat an. Die sterblichen Überreste<br />
wurden unter großer Anteilnahme der Öffentlichkeit in der Schmittburg-Kapelle beigesetzt.<br />
Mit seiner Priesterweihe am 3. Juni im Hohen Dom zu Limburg durch Bischof Franz Kamphaus nahte<br />
für Markus Bendel auch das Ende seiner Zeit hier in Eltville. Nach Pastoralpraktikum und<br />
Diakonatsjahr verabschiedete er sich im August, um seine Kaplansstelle in Herschbach/Ww.<br />
anzutreten. Gleichzeitig endete auch die dreijährige Kaplanszeit von Lars Krüger. Er ist nun Kaplan im<br />
Pastoralen Raum Usinger Land.<br />
Ende August ging <strong>nach</strong> fast 30 <strong>Jahren</strong> Dienst eine musikalische Ära zu Ende. Unser Organist und<br />
Chorleiter Hans-Christian Berg ging in den wohlverdienten Ruhestand. Zur Abschiedsfeier hatte der<br />
Kirchenchor in das Pfarrzentrum eingeladen. Vertreter des Bistums, des Bezirks Rheingau, Pfarrer<br />
Rehberg und nicht zuletzt der Geehrte selbst warfen einen dankbaren Blick zurück auf die<br />
vergangenen Jahre. Die Lücke <strong>als</strong> Chorleiter schließt nun Michael Wagner bis zur voraussichtlichen<br />
Wiederbesetzung der hauptamtlichen Stelle im Jahr 2009. Ein fest angestellter Organist konnte für<br />
diese Zeit leider nicht gefunden werden, so dass wir hier mit Aushilfen „über die Runden kommen“<br />
müssen.<br />
Seit 15. August haben wir wieder einen Kaplan. Konrad Perabo, Jahrgang 1975, trat <strong>nach</strong> seiner<br />
Priesterweihe in diesem Jahr hier in Eltville seine erste Kaplansstelle an. Inzwischen hat er sich hier<br />
schon ganz gut eingewöhnt. Allerdings war er sicher genau wie wir alle sehr überrascht, <strong>als</strong> er von<br />
einem weiteren Abschied erfuhr.<br />
Anfang September teilte Pfarrer Rehberg in einer Sitzung des Pastoralausschusses mit, dass der<br />
Bischof ihn gebeten habe, eine neue Pfarrstelle zu übernehmen. Entsetzen in den Gesichtern: Unser<br />
Pfarrer geht! Ich gestehe es: Auch mir standen die Tränen in den Augen. Das Festamt in Hattenheim<br />
zu seinem 25-jährigen Priesterjubiläum sollte sein letzter Gottesdienst sein.<br />
© Kath. Kirchengemeinde St. Peter u. Paul Eltville
www.kath-kirche-eltville.de – Homepage der Pfarrei St. Peter und Paul Eltville<br />
Da die Übernahme der neuen Aufgabe mit seinem Einverständnis erfolgte, hat der <strong>Pfarrgemeinde</strong>rat<br />
von einem Protest in Limburg abgesehen, damit der Weggang nicht noch zusätzlich belastet wird. Die<br />
Entscheidung war ohnehin bereits gefallen.<br />
Das Jubelamt und der anschließende Empfang in der Hattenheimer Burg gerieten dann zu einer<br />
vielstimmigen Danksagung: Dank an Gott, aber auch Dank an den scheidenden Pfarrer. Die Früchte<br />
seines elfjährigen Wirkens hier in Eltville werden noch lange spürbar und in Erinnerung bleiben; davon<br />
bin ich überzeugt.<br />
Dank gilt auch allen haupt- und ehrenamtlichen Kräften, die in diesem Jahr das Schiff Gemeinde auf<br />
Kurs gehalten haben und halten. Ich danke vor allem Pfarrer Winfried Didinger, der sich <strong>als</strong> Pensionär<br />
bereit erklärt hat, bis zur Wiederbesetzung der Pfarrstelle die Pfarrverwaltung zu übernehmen.<br />
Das Gespräch zwischen Pfarrer Dr. Robert Nandkisore und den <strong>Pfarrgemeinde</strong>räten des Pastoralen<br />
Raums Eltville am 13. Dezember ist gut verlaufen. Die Ernennung zum Pfarrer von Eltville, Kiedrich,<br />
Erbach und Hattenheim durch Bischof Franz Kamphaus ist wohl nur noch eine Formsache. Ich bin<br />
froh und dankbar, dass die Pfarrstelle so schnell <strong>nach</strong>besetzt werden kann.<br />
Liebe Mitchristen,<br />
zu Weih<strong>nach</strong>ten erhielt ich einen Brief. Einige Gedanken daraus möchte ich Ihnen mit auf den Weg ins<br />
das neue Jahr geben.<br />
Der heilige Benedikt von Nursia hat die Bestimmung des rechten Maßes zur göttlichen Tugend<br />
erhoben. Das rechte Maß finden, ist zunächst eine Aufforderung an jeden von uns selbst: Das eigene<br />
Maß finden! Nur wer weiß wer er ist, kann für sich und dann auch für andere das rechte Maß<br />
bestimmen.<br />
In Momenten des Innehaltens, z. B. am Jahresende, können wir besonders gut der Frage <strong>nach</strong>gehen,<br />
wer wir sind. Manch einer erschrickt vielleicht vor seinen eigenen Fehlern und Schwächen, vor seiner<br />
Verwundbarkeit und seiner Angst. Aber an Weih<strong>nach</strong>ten wird deutlich: Das kleine Kind in der Krippe<br />
trotzt aller Angst, aller Hoffnungslosigkeit, allen Mächten und Gewalten. Jedes Jahr wieder aufs Neue!<br />
Das ist die Botschaft von Weih<strong>nach</strong>ten: Wer sich erkennt, erkennt seine Schwachheit im Kind in der<br />
Krippe und erfährt, dass bei aller Schwachheit dieses Kind uns jederzeit tragen und ertragen kann.<br />
Diese Erkenntnis wünsche ich Ihnen auch für das neue Jahr 2007.<br />
- Markus Molitor / 31.12.2006<br />
© Kath. Kirchengemeinde St. Peter u. Paul Eltville