Nr. 230 / Winter 2012 - Zürcher Tierschutz
Nr. 230 / Winter 2012 - Zürcher Tierschutz
Nr. 230 / Winter 2012 - Zürcher Tierschutz
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<strong>Nr</strong>. <strong>230</strong> / <strong>Winter</strong> <strong>2012</strong>
Z ü r c h e r T i e r s c h u t z<br />
Zeitschrift<br />
Auflage<br />
Redaktion<br />
Abonnementspreis<br />
Gestaltung<br />
Druck<br />
Erscheint halbjährlich<br />
Nummer <strong>230</strong>, <strong>Winter</strong> <strong>2012</strong>, 60. Jahrgang<br />
10 000 Exemplare<br />
Zürcher <strong>Tierschutz</strong>, 8044 Zürich<br />
Zürichbergstrassse 263, Postcheck 80-2311-7<br />
Ständige Mitarbeiter(innen):<br />
Fritz Bucher (fb), Sigi E. Lüber (sl), Claudia Mertens (cm),<br />
Bernhard Trachsel (bt), Maja Spoerli (ms), Kathrin Herzog (kh)<br />
ist im Mitgliederbeitrag von Fr.10.– inbegriffen<br />
Grafische Konzeption<br />
Jaray Visual Concept<br />
Zürich<br />
FO Print&Media AG, Egg ZH<br />
Geschäftsstelle und Tierheim<br />
Anrufe Montag bis Donnerstag 9–11 und 14–16 Uhr<br />
Besuchszeiten: Mittwoch, Samstag 14–17 Uhr<br />
Zürichbergstrasse 263, 8044 Zürich<br />
Tel. 044 261 97 14, Fax 044 261 04 85<br />
E-Mail: info@zuerchertierschutz.ch<br />
Homepage: www.zuerchertierschutz.ch<br />
Beratungsstelle für Heimtierhaltung Montag bis Freitag 8–9 Uhr, Telefon 044 635 83 43<br />
Meldestelle<br />
für zugeflogene und entflogene Vögel<br />
Voliere Seebach: Telefon 044 301 28 50, ab 11 Uhr<br />
Voliere Mythenquai: Telefon 044 201 05 36, 10–11.30 und 14–16.30 Uhr<br />
Tierrettungsdienst Telefon 044 864 44 00<br />
Meldestelle Findeltiere<br />
des Kantons Zürich Telefon 0848 848 244
I n h a l t<br />
Manchmal fragt man sich als Tierschützer, warum man sich eigentlich<br />
so vehement für das Tierwohl einsetzt, wenn es doch an allen<br />
Ecken und Enden Anzeichen von <strong>Tierschutz</strong>abbau zu beklagen<br />
gibt. Im Kanton Zürich sollen tierschützerische Errungenschaften<br />
den Interessen einer starken Tiernutzerlobby zum Opfer fallen. In<br />
Spanien hebt der neue Regierungspräsident ein Verbot auf und<br />
verordnet via Nachmittagsprogramm des staatlichen Fernsehens<br />
auch Kindern das grausige Gemetzel des Stierkampfs. Im «Tages-<br />
Anzeiger» prophezeit man das Ende der tierschutzbewussten KonsumentInnen<br />
und die Wiedergeburt des Pelztragens im grossen<br />
Stil. In der Gratispresse lesen wir, dass in der Schweiz immer mehr<br />
Leute schwierig zu haltende Echsen und Schlangen kaufen, oft aus<br />
dem Internet. An einer Tagung erfolgt die beklemmende Bestätigung,<br />
dass Tierquälerei im Pferdesport auch hierzulande alltäglich<br />
ist. Schliesslich stellt das Bundesamt für Veterinärwesen in seinem<br />
2. <strong>Tierschutz</strong>bericht im Bereich der Heimtierhaltung auch heute<br />
noch «Bedenkliches» fest. Hat man also alles falsch gemacht?<br />
Mitnichten! Wir sehen und hören demgegenüber täglich, wie<br />
junge Menschen ihr Verhalten als KonsumentInnen ändern, sich um<br />
<strong>Tierschutz</strong>themen kümmern, unsere Informationen beachten oder<br />
auch aktiv mithelfen wollen. Oder wir dürfen konstatieren, dass die<br />
Unterstützung unserer Arbeit nach wie vor für viele SpenderInnen<br />
ein Anliegen ist.<br />
All das ist in erster Linie Motivation, und es gibt keinen Platz für<br />
Resignation. Erst recht nicht, da wir in den nächsten drei Jahren ein<br />
grosses <strong>Tierschutz</strong>projekt realisieren werden. Ein neues Tierhaus,<br />
Rückzugsort für überzählige oder notleidende Heimtiere, aber<br />
auch Zentrum für den Wissensaustausch im Interesse des Tierwohls.<br />
Das bringt mit sich, dass an anderer Stelle gespart werden muss und<br />
wir das eine oder andere Projekt auf Sparflamme setzen müssen.<br />
Nichtsdestotrotz werden wir unsere Ziele zum Wohl der Tiere auch<br />
«im Schatten» des neuen Tierhauses weiterverfolgen, und wir<br />
freuen uns auf die grossen Herausforderungen.<br />
Intern<br />
4 Wir bauen ein neues Tierheim<br />
7 Neue Führungsstruktur beim<br />
Zürcher <strong>Tierschutz</strong> geplant<br />
Rechtliches<br />
8 Bäuerlicher Angriff auf zeitgemässes<br />
<strong>Tierschutz</strong>vollzugsinstrument<br />
11 Bundesamt für Veterinärwesen<br />
veröffentlicht 2. <strong>Tierschutz</strong>bericht<br />
Wildtiere<br />
13 Neue Jagdverordnung hilft Jägern<br />
aus der Patsche<br />
14 Wenn es viele Jäger gibt…<br />
15 30 000 Wale für Brüssel<br />
Artenschutz<br />
16 Der Semienwolf<br />
Tierhaltung<br />
18 Umgang mit Pferden:<br />
zu viele betrübliche Einsichten<br />
Tierversuche<br />
22 Freuden und Leiden – ein Rückblick<br />
auf 15 Monate Tierversuchskommission<br />
Pelze<br />
25 Deklarationspflicht für Pelze:<br />
Anhörung Ende September<br />
abgeschlossen<br />
Unseren treuen Mitgliedern und GönnerInnen wünschen wir<br />
besinnliche Festtage und einen erfolgreichen Rutsch ins Jahr 2013!<br />
Bildnachweis Titelbild:<br />
kislova – fotolia
4<br />
I n t e r n<br />
W i r b a u e n e i n n e u e s T i e r h e i m<br />
Warum dieses Projekt?<br />
Im Jahre 1942 wurde das Schweizerische<br />
Strafgesetzbuch und damit eine<br />
Strafnorm gegen Tierquälerei in Kraft<br />
gesetzt. Erst Jahrzehnte später wurde<br />
die Bundesverfassung um den Artikel<br />
80 erweitert, wonach der Bund Vorschriften<br />
über den <strong>Tierschutz</strong> erlässt<br />
und die Kantone für deren Vollzug zuständig<br />
sind. Dies ist die verfassungsmässige<br />
Grundlage für das eidgenössische<br />
<strong>Tierschutz</strong>gesetz und die dazugehörige<br />
<strong>Tierschutz</strong>verordnung. Gesetz<br />
und Verordnung wurden auch auf<br />
Druck der <strong>Tierschutz</strong>organisationen periodisch<br />
revidiert und tierschützerische<br />
Anliegen aufgenommen.<br />
Der Bund erlässt die Vorschriften, welche<br />
die Kantone vollziehen müssen,<br />
weshalb <strong>Tierschutz</strong> ein verfassungsmässiger<br />
Auftrag und eine Staatsaufgabe<br />
ist. Mit dem Betrieb eines Tierheimes<br />
übernimmt der Zürcher <strong>Tierschutz</strong> als<br />
privatrechtlicher Verein ohne staatliche<br />
Unterstützung einen Teil dieser Aufgaben<br />
und finanziert sie aus eigenen Mitteln.<br />
Die neuste <strong>Tierschutz</strong>verordnung aus<br />
dem Jahre 2008 ist in tierschützerischer<br />
Hinsicht ein Fortschritt, in finanzieller<br />
Hinsicht für den Zürcher <strong>Tierschutz</strong> aber<br />
nahezu ruinös! Um den neuen Anforderungen<br />
an die Haltung unserer Tierheimtiere<br />
mit den dafür notwendigen<br />
verbesserten Haltungsbedingungen zu<br />
genügen und darüber hinauszugehen,<br />
müssen ein Neubau für das Tierheim erstellt<br />
und die Geschäftsstelle im zu renovierenden<br />
Altbau untergebracht werden.<br />
Unsere Architekten haben berechnet,<br />
dass ein blosser Umbau des bestehenden<br />
Tierheimes nicht in Frage<br />
kommt. Während der Bauperiode muss<br />
der Verein überdies auf einer Parzelle<br />
des Zoo Zürich ein Provisorium errichten,<br />
um einen totalen Annahmestopp<br />
für alle Tiere während 2 bis 3 Jahren zu<br />
vermeiden.<br />
Der Vorstand, eine Arbeitsgruppe und<br />
das Architektenteam haben die baulichen,<br />
betrieblichen, rechtlichen und finanziellen<br />
Abklärungen so gefördert,<br />
dass Ende Oktober das Baugesuch eingereicht<br />
werden konnte.<br />
Eingangsbereich<br />
des neuen<br />
Tierhauses<br />
Architektonisches Konzept<br />
Wo fühlt sich ein Hund, eine Katze oder<br />
ein Hamster zu Hause? In einer möglichst<br />
natürlichen Umgebung werden<br />
sich die Tiere am ehesten wohl fühlen.<br />
Dementsprechend haben wir das Gebäude<br />
einerseits von innen nach aussen<br />
«gedacht» und die Raumanordnung<br />
und Ausrüstung artgerecht konzipiert.<br />
Andererseits ist das Gebäude auch von
x<br />
x<br />
14<br />
13<br />
12<br />
11<br />
10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
Zwinger<br />
16.2 m 2<br />
Zwinger<br />
16.2 m 2<br />
Zwinger<br />
16.2 m 2<br />
Zwinger<br />
16.2 m 2<br />
Zwinger<br />
16.2 m 2<br />
Zwinger<br />
16.2 m 2<br />
Zwinger<br />
Zwinger<br />
16.2 m 2<br />
Zwinger<br />
16.2 m 2<br />
Zwinger<br />
16.2 m 2<br />
Zwinger<br />
Hunde Box<br />
12.1 m 2<br />
Schleuse<br />
1.4 m 2<br />
Hunde Box<br />
12.1 m 2<br />
Schleuse<br />
1.4 m 2<br />
Hunde Box<br />
12.1 m 2<br />
Schleuse<br />
1.4 m 2<br />
Hunde Box<br />
12.1 m 2<br />
Schleuse<br />
1.4 m 2<br />
Hunde Box<br />
12.1 m 2<br />
Schleuse<br />
1.4 m 2<br />
Hunde Box<br />
(Quarantäne) 12.1 m 2<br />
Schleuse<br />
1.4 m 2<br />
Katzen Box<br />
Quarantäne) 12.1 m 2<br />
Schleuse<br />
1.4 m 2<br />
Katzen Box<br />
12.1 m 2<br />
Schleuse<br />
1.4 m 2<br />
Katzen Box<br />
12.1 m 2<br />
Schleuse<br />
Katzen Box<br />
12.1 m 2<br />
Schleuse<br />
1.4 m 2<br />
Katzen Box<br />
12.1 m 2<br />
Schleuse<br />
1.4 m 2<br />
Holzboden<br />
191 m 2<br />
Männer<br />
3.4 m 2<br />
WC<br />
Frauen<br />
Aufenthalts-<br />
Bereich<br />
13.5 m 2<br />
Auslauf<br />
Änd-<strong>Nr</strong>. Datum Beschrieb<br />
w<br />
1<br />
W<br />
w<br />
Nord<br />
S<br />
O<br />
I n t e r n<br />
5<br />
Der Neubau mit seiner energieproduzierenden Fassade.<br />
Erdwa l (Aushub Zwischendeponie)<br />
Bauwand Bauwand<br />
PP —Kunden PP —Baubetrieb<br />
Netztaler - Kies<br />
Zu- / Ausfahrt (Hartbelag)<br />
16.2 m 2 Zugang Auslauf Rampe<br />
1.4 m 2 WC<br />
16.2 m 2 Zelt mit<br />
Zürichbergstrasse<br />
2.9 m 2 Büro<br />
Fu terküche<br />
13.5 m 2<br />
Kleintiere<br />
42.2 m 2<br />
Im Klösterli<br />
Im Klösterli<br />
ZOO<br />
Masoala-Halle<br />
Zürichbergstrasse<br />
aussen nach innen «gedacht» und einem<br />
Wald nachempfunden – einem natürlichen<br />
Tier-Habitat, das vor allem<br />
Schutz und Rückzugsmöglichkeiten und<br />
damit Sicherheit bietet. Die leicht windschiefen<br />
Fassadenstützen stehen wie<br />
Baumstämme um das kompakte, verglaste<br />
Gebäudevolumen. Sie tragen,<br />
dem Blätterwerk der Bäume gleich,<br />
Photo-Voltaikzellen, welche gleichzeitig<br />
So wird geplant:<br />
Provisorium (links)<br />
und Neubau (rechts).
6<br />
I n t e r n<br />
Dank eines umweltbewussten Konzepts passt sich der Neubau sanft<br />
den Geländestrukturen an.<br />
die Beschattung der verglasten Fassade<br />
gewährleisten. Das begrünte Dachgeschoss<br />
dient den Katzen als geschützter<br />
und mit einem Netz gesicherter Auslauf.<br />
Es erscheint durch die über den<br />
Dachrand sichtbare Dachbegrünung<br />
wie die Baumkronen der Fassadenstützen.<br />
Das neue Tierhaus und die Geschäftsstelle<br />
im renovierten, bestehenden<br />
Wohnhaus bilden ein Ensemble,<br />
das die beiden Funktionen als selbsterklärende<br />
Einheit erscheinen lässt.<br />
Projekt in Zahlen<br />
Im neuen Tierhaus können bis zu<br />
50 Hunde, 90 Katzen sowie viele<br />
Kleintiere unterschiedlicher Arten<br />
aufgenommen werden. Neu finden<br />
auch seltene Heimtierarten und<br />
Terrarien für Reptilien Platz. In der<br />
Quarantäne können bis zu 30 Tiere<br />
aller Arten untergebracht werden.<br />
In den flexibel gestaltbaren Räumen<br />
sind 15 Büroarbeitsplätze für das<br />
Tierhaus und die Geschäftsstelle des<br />
Zürcher <strong>Tierschutz</strong>es geplant.<br />
Informationsangebot wird ausgebaut<br />
Damit unsere Mitglieder, aber auch alle<br />
übrigen interessierten Tierfreunde stets<br />
über den Stand der Dinge im Bild sind,<br />
werden wir laufend über das Projekt informieren.<br />
Geplant sind neben Medienberichten<br />
und Führungen auch eine<br />
neue Webseite oder Berichte in diesem<br />
Vereinsheft oder anderen geeigneten<br />
Publikationen.
I n t e r n<br />
7<br />
N e u e F ü h r u n g s s t r u k t u r b e i m<br />
Z ü r c h e r T i e r s c h u t z g e p l a n t<br />
Der Zürcher <strong>Tierschutz</strong> ist in Bewegung.<br />
Nicht nur in Bezug auf seine Projekte<br />
und Aktivitäten, sondern auch in eigener<br />
Sache. Im nächsten Frühling auf die<br />
Urabstimmung hin wird unser Präsident<br />
Dr. Hans H. Schmid seinen Rücktritt<br />
bekannt geben. Herr Schmid hat den<br />
Verein über Jahrzehnte mit Konsequenz<br />
und Weitblick geführt und dabei auch<br />
miterlebt, wie sich das <strong>Tierschutz</strong>bewusstsein<br />
in der Bevölkerung im Grundsatz<br />
zum Positiven hin entwickelt hat.<br />
Wir werden gerne in der Frühlingsausgabe<br />
dieses Vereinsheftes einen Rückblick<br />
auf das Wirken unseres Präsidenten<br />
tätigen und wichtige Stationen seiner<br />
Führungszeit würdigen.<br />
Der Vorstand hat sich zusammen mit<br />
dem scheidenden Präsidenten Gedanken<br />
gemacht, wie in Zukunft die Führung<br />
des Zürcher <strong>Tierschutz</strong>es aussehen<br />
könnte. Dabei wurde in verschiedenen<br />
Gesprächen die Idee konkretisiert, die<br />
Führungsaufgaben einer Organisation,<br />
deren Aufgaben breit gefächert sind<br />
und die mit Geschäftsstelle und Tierhaus<br />
auch ein KMU betreibt, auf mehrere<br />
Schultern zu verteilen. Konkret soll ein<br />
Co-Präsidium, bestehend aus der jetzigen<br />
Vizepräsidentin Frau Dr. Sandra Gloor<br />
und dem Vorstandsmitglied Herrn Dr.<br />
Denis G. Humbert, die Geschicke des Vereins<br />
ab 2013 leiten. Damit dieses Vorhaben<br />
in die Tat umgesetzt werden kann,<br />
braucht es eine Anpassung der Statuten.<br />
Diese wird den Mitgliedern im Rahmen<br />
der Urabstimmung 2013 zur Abstimmung<br />
vorgeschlagen. Neu wäre demnach,<br />
dass die Mitglieder eine(n) Präsidentin/en<br />
oder aber ein Co-Präsidium<br />
mit zwei Personen wählen können.<br />
Biologin und Rechtsanwalt wollen<br />
gemeinsam lenken<br />
Für das Co-Präsidium stellen sich zwei<br />
bewährte und damit tierschutzerfahrene<br />
Vorstandsmitglieder zur Verfügung.<br />
Die Biologin Frau Dr. Sandra Gloor<br />
gehört dem Vorstand seit 1994 an, der<br />
Anwalt Dr. Denis G. Humbert wurde<br />
2003 gewählt. Als Vizepräsidentin<br />
konnte Frau Gloor bereits Führungsaufgaben<br />
übernehmen, während Herr<br />
Humbert dem Verein mit seinem juristischen<br />
Fachwissen und als Leiter der Arbeitsgruppen<br />
Strategie und Jugendtierschutz<br />
viele wertvolle Dienste leisten<br />
kann. Die beiden werden sich anlässlich<br />
der Urabstimmung 2013 unseren Mitgliedern<br />
vorstellen und ihre Beweggründe<br />
für ihr Engagement und ihre<br />
Kandidatur darlegen.<br />
bt<br />
Unser Präsident<br />
Dr. Hans H. Schmid,<br />
flankiert von den<br />
Vorstandsmitgliedern<br />
Dr. Sandra<br />
Gloor und Dr. Denis<br />
Humbert
8<br />
R e c h t l i c h e s<br />
B ä u e r l i c h e r A n g r i f f a u f z e i t g e m ä s s e s<br />
T i e r s c h u t z v o l l z u g s i n s t r u m e n t<br />
Wir erinnern uns: Vor rund 20 Jahren hat<br />
das Zürcher Stimmvolk an der Urne ein<br />
kantonales <strong>Tierschutz</strong>gesetz angenommen,<br />
welches in einzelnen Bereichen sogar<br />
weiter geht als es die eidgenössische<br />
<strong>Tierschutz</strong>gesetzgebung tut. Mit diesem<br />
Gesetz wurden u. a. drei wichtige Instrumente<br />
für einen wirksamen Vollzug des<br />
<strong>Tierschutz</strong>es in unserem Kanton eingeführt:<br />
Es sind zum einen die beiden kantonalen,<br />
vom Regierungsrat auf Vorschlag<br />
interessierter Kreise eingesetzten<br />
Gremien <strong>Tierschutz</strong>kommission und Tierversuchskommission<br />
sowie zum andern<br />
der Anwalt für <strong>Tierschutz</strong> in Strafsachen.<br />
Die <strong>Tierschutz</strong>kommission berät und<br />
unterstützt die Kantonstierärztin beim<br />
Vollzug, und sie kann Akten einsehen.<br />
Sie begleitet zudem bei Bedarf das Veterinäramt<br />
bei einzelnen Vollzugshandlungen.<br />
Die Mitglieder der Kommission sind<br />
Fachleute aus der Forschung, der Landwirtschaft,<br />
des <strong>Tierschutz</strong>es, der Rechtswissenschaften,<br />
für Wildtierhaltung,<br />
Heimtierhaltung und Zoofachhandel.<br />
Die Tierversuchskommission prüft die<br />
Gesuche von Forschenden, stellt beim<br />
Veterinäramt Antrag auf Bewilligung<br />
oder Ablehnung, kontrolliert die Versuchstierhaltungen<br />
oder überwacht einzelne<br />
Versuche hinsichtlich ihrer Gesetzeskonformität<br />
und/oder allfälliger mit<br />
der Bewilligungserteilung verfügten<br />
Auflagen. In beiden Kommissionen haben<br />
je drei VertreterInnen der zürcherischen<br />
<strong>Tierschutz</strong>organisationen Einsitz.<br />
Gesamthaft gesehen und nach 20 Jahren<br />
Praxis sind das sehr fortschrittliche und<br />
dem <strong>Tierschutz</strong> im Kanton Zürich dienliche<br />
Errungenschaften.<br />
Bekannter in der Bevölkerung ist der<br />
Rechtsanwalt für <strong>Tierschutz</strong> in Strafsachen,<br />
besser bekannt als Tieranwalt. Sein<br />
Bekanntheitsgrad rührt auch davon her,<br />
als auch das Schweizer Stimmvolk über<br />
die Einführung solcher Anwälte in den<br />
übrigen Kantonen befinden durfte. Wie<br />
wir wissen, ohne Erfolg. Mittlerweile<br />
und womöglich als Folge der gesamtschweizerischen<br />
Ablehnung hat auch<br />
der Kanton Zürich dieses wichtige Vollzugsinstrument<br />
wieder verloren. In einer<br />
beinahe unbemerkten Aktion hat es die<br />
Bauern-, Jäger- und Fischerlobby im<br />
Kantonsrat geschafft, via Änderung des<br />
Gesetzes den Tieranwalt durch die<br />
Hintertür wieder abzuschaffen. Obwohl<br />
der Tieranwalt erst in Erscheinung trat,<br />
wenn es zu einer strafrechtlichen Abklärung<br />
von <strong>Tierschutz</strong>verstössen kam, war<br />
er diesen Kreisen offensichtlich ein Dorn<br />
im Auge. Angesichts der auch heute<br />
noch anzutreffenden Missstände in einzelnen<br />
landwirtschaftlichen Betrieben<br />
oder in gewissen Tierkategorien (z. B.<br />
Schafhaltung) erstaunt es nicht, dass<br />
man den <strong>Tierschutz</strong>vollzug schwächen<br />
will, weil rapportierte <strong>Tierschutz</strong>widrigkeiten<br />
u. a. auch zwingend die Kürzung<br />
oder gar Streichung von Direktzahlungen<br />
nach sich ziehen müssen.<br />
Eigennützige Motive<br />
Neuerdings sind das kantonale <strong>Tierschutz</strong>gesetz<br />
und mit ihm namentlich<br />
die kantonale <strong>Tierschutz</strong>kommission
R e c h t l i c h e s<br />
9<br />
wiederum im Visier der vornehmlich aus<br />
bäuerlichen Kreisen stammenden Politiker.<br />
Konkret geht es um zwei Motionen<br />
(KR 68/2011 und KR 85/2011), mit deren<br />
Hilfe man den <strong>Tierschutz</strong>vollzug im Kanton<br />
Zürich schwächen will. Ausgangspunkt<br />
zu diesem neuerlichen Angriff<br />
war und ist die Auseinandersetzung zwischen<br />
Rindviehhaltern und dem kantonalen<br />
Veterinäramt wegen des staatlich<br />
verordneten Impfzwangs gegen die<br />
Blauzungenkrankheit. Damals gab es in<br />
verschiedenen Betrieben zum Teil<br />
schwer erkrankte Tiere, und es kam zu<br />
Fehlgeburten und Notschlachtungen.<br />
Die Tierhalter machen bis heute die Impfung<br />
für diese Schäden und das Leid in<br />
den Ställen verantwortlich. Bund und<br />
Kanton hingegen stellen einen Zusammenhang<br />
in Abrede und hielten entsprechend<br />
an ihrer Zwangspolitik fest.<br />
Um der ihrer Ansicht nach veterinäramtlichen<br />
Willkür den Riegel zu schieben,<br />
verlangen die Motionäre nun, dass die<br />
bewährte, vom Regierungsrat gewählte<br />
<strong>Tierschutz</strong>kommission in eine vom Parlament<br />
gewählte, unabhängige Verwaltungskommission<br />
zwecks alleinverantwortlichen<br />
Vollzugs des <strong>Tierschutz</strong>gesetzes<br />
geändert werden soll. Diese Kommission<br />
müsste dann die Arbeit der Kantonstierärztin<br />
überwachen, die Grundsätze<br />
für den Vollzug des <strong>Tierschutz</strong>gesetzes<br />
festlegen, als Beschwerdeinstanz gegen<br />
Entscheide des Veterinäramtes fungieren<br />
und so zusammengesetzt sein, dass<br />
darin die Nutztierhalter (sprich Bauern)<br />
in Relation zu den «Veterinären» (was<br />
wäre mit den übrigen Disziplinen?) paritätisch<br />
vertreten sind. Die zweite Motion<br />
verlangt, dass der <strong>Tierschutz</strong>kommission<br />
beim Vollzug des <strong>Tierschutz</strong>und<br />
Tierseuchengesetzes ein Mitwirkungsrecht<br />
eingeräumt wird.<br />
Der Regierungsrat hatte sich im Juni des<br />
laufenden Jahres mit beiden Motionen<br />
befasst und eine Stellungnahme abgegeben.<br />
Er kommt darin zum Schluss, dass<br />
die Umsetzung der Motionen ohne Verletzung<br />
der Vorgaben des Bundes nicht<br />
möglich ist und beantragte deshalb dem<br />
Kantonsrat, die Motionen nicht zu überweisen.<br />
Im August konnten dann die<br />
Bauern trotzdem beim <strong>Tierschutz</strong> einen<br />
Sieg feiern, indem der Rat die beiden<br />
Motionen guthiess.<br />
Man meint den Sack und schlägt<br />
den Esel<br />
Wenn Tierhalter im Zuge einer amtlich<br />
verordneten Impfung Schäden bei ihren<br />
Kühen erleiden, ist der Groll gegen die<br />
Behörden verständlich und nachvollziehbar.<br />
Wenn Impfgegner dann auch noch<br />
kriminalisiert werden, umso mehr. Wenn<br />
dann aber die betroffenen Tierhalter in<br />
der Folge der Meinung sind, das Veterinäramt<br />
handle illegal, willkürlich und sei<br />
in der Sache befangen, dann sollten sie<br />
den Hebel dort ansetzen und verwaltungsrechtliche<br />
Mittel ergreifen.<br />
Mit dem Angriff auf die <strong>Tierschutz</strong>kommission<br />
hingegen, welche in der ganzen<br />
Impfzwanggeschichte überhaupt keine<br />
Rolle spielte, visiert man das falsche Ziel<br />
an. Die persönliche Betroffenheit Einzel-
10<br />
R e c h t l i c h e s<br />
ner darf nicht dazu missbraucht werden,<br />
ein effizientes Vollzugsinstrument zu demontieren,<br />
um allenfalls selber ungeschoren<br />
davonzukommen. Wie nämlich<br />
die Jahresberichte des Veterinäramtes<br />
zeigen, ist die Umgehung von <strong>Tierschutz</strong>bestimmungen<br />
in der landwirtschaftlichen<br />
Tierhaltung auch im Kanton<br />
Zürich nach wie vor ein Thema. Eine<br />
Kommission, die das Veterinäramt<br />
unterstützt, ist deshalb nötig.<br />
<strong>Tierschutz</strong> wehrt sich<br />
Die Zürcher <strong>Tierschutz</strong>organisationen,<br />
welche in der <strong>Tierschutz</strong>kommission vertreten<br />
sind, wehren sich grundsätzlich<br />
und entschieden gegen den Abbau von<br />
<strong>Tierschutz</strong>errungenschaften im Kanton.<br />
Sie wollen nicht zulassen, dass ein paar<br />
uneinsichtige Bauern mit Hilfe fadenscheiniger<br />
Argumente den Willen des<br />
Zürcher Stimmvolkes ins Gegenteil verkehren.<br />
Dies umso mehr, als man dem<br />
Veterinäramt bisher hinsichtlich <strong>Tierschutz</strong>vollzug<br />
weder Willkür noch Nachlässigkeit<br />
nachsagen oder gar nachweisen<br />
konnte. Es sei denn, ein Tierhalter<br />
empfindet es als Willkür, wenn er mit<br />
Nachkontrollen konfrontiert ist, weil er<br />
trotz mehrmaliger Verwarnungen seine<br />
Tierhaltung nicht in Ordnung bzw. in<br />
Übereinstimmung mit dem Gesetz<br />
bringt.<br />
Es bleibt nun abzuwarten, wie der Regierungsrat<br />
bzw. die zuständige Gesundheitsdirektion<br />
in dieser Sache weiter verfahren<br />
wird. Der Zürcher <strong>Tierschutz</strong> wird<br />
zusammen mit den anderen Organisationen<br />
zu gegebener Zeit handeln und falls<br />
nötig auch an die Öffentlichkeit treten. bt<br />
Die Idylle trügt,<br />
denn behornte<br />
Milchkühe im<br />
Laufstall sind auch<br />
heute noch die<br />
Ausnahme.<br />
Regelmässiger<br />
anzutreffen sind<br />
Missstände in der<br />
Rindviehhaltung.<br />
Foto: B. Trachsel
R e c h t l i c h e s<br />
11<br />
B u n d e s a m t f ü r V e t e r i n ä r w e s e n<br />
v e r ö f f e n t l i c h t 2 . T i e r s c h u t z b e r i c h t<br />
Gut ausgebildete<br />
Tierhalter bieten<br />
ihren Tieren einiges,<br />
z. B. täglichen,<br />
ausgiebigen<br />
Weidegang.<br />
Foto: B. Trachsel<br />
Einleitend zum Bericht stellt man sich die<br />
Frage, ob das 2008 revidierte <strong>Tierschutz</strong>gesetz<br />
nach 4 Jahren etwas zur Verbesserung<br />
im Umgang mit den Tieren beigetragen<br />
hat. Diese Frage ist nicht einfach zu<br />
beantworten, spielen doch zahlreiche Faktoren<br />
eine Rolle. Je mehr Personen auf<br />
den kantonalen <strong>Tierschutz</strong>fachstellen arbeiten,<br />
desto unmittelbarer und nachhaltiger<br />
kann der <strong>Tierschutz</strong>vollzug umgesetzt<br />
werden. Auf der andern Seite helfen<br />
ein differenziertes Angebot an Ausbildungsgängen<br />
sowie umfangreiche Wissensplattformen<br />
indirekt, das Tierwohl zu<br />
fördern. Natürlich braucht es dazu in erster<br />
Linie die Bereitschaft der TierhalterInnen,<br />
sich um dieses Wissen zu kümmern<br />
und Erlerntes im Alltag auch umzusetzen.<br />
Gesetzgeber setzt auf Ausund<br />
Weiterbildung<br />
Mit seiner Informationsplattform «Tiere<br />
richtig halten», auf die wir hier unser Augenmerk<br />
legen, kommt das Bundesamt<br />
für Veterinärwesen seinem Auftrag nach,<br />
den tiergerechten Umgang mit Tieren<br />
durch Information zu fördern. Im Bericht<br />
wird dieses Hilfsmittel hinsichtlich seiner<br />
Nutzung und Wirkung beurteilt, und man<br />
kommt zum Schluss, dass insbesondere die<br />
Webseite ein attraktives Angebot darstellt,<br />
das in verschiedenen Bereichen<br />
noch optimiert werden kann.<br />
Erwartungsgemäss nutzen die Tierhalter<br />
das Angebot je nach Interessenslage<br />
unterschiedlich. Nutztierhalter suchen in<br />
erster Linie fast ausschliesslich nach Details<br />
zu den gesetzlichen Mindestanforderungen.<br />
Immerhin drei Viertel interessieren<br />
sich auch für die natürlichen Bedürfnisse<br />
der Tiere. Während Schweine-, Hühneroder<br />
Pferdehalter vor allem nach Informationen<br />
zur tiergerechten Haltung im Allgemeinen<br />
suchen, stehen für Rinder- und<br />
Ziegenhalter konkrete Fragen zu Stall und<br />
Auslauf im Vordergrund. In diesem Segment<br />
interessiert man sich weniger für die<br />
Tiere an sich und bewertet die allgemeinen<br />
Informationen als überflüssig. Eine<br />
interessante Erkenntnis, welche jedoch die<br />
Erfahrungen auch in unserer Arbeit widerspiegelt<br />
und oft auch der Grund dafür ist,<br />
dass Mängel in der Tierhaltung überhaupt<br />
erst entstehen.<br />
Heimtierhalter ticken anders<br />
Etwas anders sieht es bei den Heimtierhaltern<br />
aus. Sie werden im Gegensatz zu den
12<br />
R e c h t l i c h e s<br />
Trotz ihrer Beliebtheit<br />
sind Wellensittiche<br />
oftmals Opfer<br />
ihrer ungenügend<br />
informierten Halter.<br />
Foto: K. Herzog<br />
Nutztierhaltern nicht routinemässig kontrolliert,<br />
und Missstände müssen aufgrund<br />
von Meldungen aus der Bevölkerung aufgedeckt<br />
und wenn nötig mit Sanktionen<br />
belegt werden. Um trotzdem ein Bild über<br />
den Wissensstand der Heimtierhaltenden<br />
zu erhalten, wurden im Rahmen einer landesweiten<br />
Studie 555 HeimtierhalterInnen<br />
befragt. Demnach hat eine grosse Mehrheit<br />
eine enge Beziehung zu ihrem Tier<br />
und 9 von 10 Personen erklärten, dass sie<br />
ihre Tiere lieben. Für Frauen und ältere<br />
Menschen sind Tiere deutlich wichtiger als<br />
für Männer und jüngere.<br />
Weil Tierliebe allein keine Garantie für das<br />
Tierwohl ist, hat man in der Studie auch<br />
nach tierschutzrelevanten Faktoren gefragt,<br />
z. B. nach Artgenossenkontakt, Ausstattung<br />
der Gehege, Auslauf oder nach<br />
Bewegungs- und Rückzugsmöglichkeiten.<br />
Die Ergebnisse zeigen, dass viele Bestimmungen<br />
des <strong>Tierschutz</strong>gesetzes umgesetzt<br />
sind und man den Tieren Möglichkeiten<br />
bietet, sich artgerecht zu verhalten. Bedenklich,<br />
dass rund ein Drittel der Personen,<br />
die Mäuse oder Ratten halten nicht<br />
wissen, welches die Mindestmasse für die<br />
Käfige und Gehege ihrer Tiere sind bzw.<br />
zu kleine Masse angaben. Wenn man sich<br />
bewusst ist, dass bereits die vorgeschriebenen<br />
Masse ein absolutes Minimum darstellen<br />
und nichts mit Tiergerechtheit gemein<br />
haben, dann ist dieser Befund umso gravierender.<br />
Positiv ist demgegenüber, dass<br />
Wellensittiche, Meerschweinchen und Kaninchen<br />
in der Regel mehr Platz zur Verfügung<br />
haben als gesetzlich vorgeschrieben.<br />
Bildungsangebote sind<br />
nach wie vor nötig<br />
Unsere praktische Arbeit zeigt, dass im Bereich<br />
der Heimtierhaltung nach wie vor<br />
grosse Mängel vorhanden sind. Dies wird<br />
auch im Bericht bestätigt. Demnach können<br />
10% der Wellensittiche nicht fliegen,<br />
und mehr als ein Drittel der Kaninchen<br />
müssen ein Einzeldasein fristen – als sehr<br />
soziale Tiere wohlverstanden. Bedenklich<br />
auch, dass jeder 10. Hund täglich weniger<br />
als 30 Minuten spazieren geführt wird<br />
und die Hälfte aller Wohungskatzen haben<br />
keine Klettermöglichkeit oder eine<br />
erhöhte Liegefläche zur Verfügung.<br />
Das Bundesamt kommt zum Schluss, dass<br />
die Plattform «Tiere richtig halten» ein attraktives<br />
Angebot darstellt und weiter<br />
ausgebaut werden sollte. Dieser Befund<br />
bestärkt auch uns für unsere Pläne, das Informationsangebot<br />
im Sinne der Vermeidung<br />
von Tierleid weiter auszubauen, wobei<br />
das in Zukunft vermehrt noch zielgruppengerechter<br />
geschehen soll. bt
W i l d t i e r e<br />
13<br />
N e u e J a g d v e r o r d n u n g<br />
h i l f t J ä g e r n a u s d e r P a t s c h e<br />
Bisher war es doch so, dass unsere wackeren<br />
Grünröcke Jungbäume verbeissende<br />
Rehe und Hirsche oder Kulturland<br />
schädigende Wildsauen mit mehr<br />
oder weniger gut gezielten Schüssen<br />
in Schranken gehalten haben. Auf dass<br />
unsere Wälder und Äcker nicht diesen<br />
gefrässigen Viechern zum Opfer fallen.<br />
Die tapferen Waidmänner mussten das<br />
tun, bei jedem Hudelwetter, und sie<br />
nahmen dafür sogar Gebühren in<br />
Kauf. So zumindest machten sie es uns<br />
glauben und rechtfertigten damit immer<br />
wieder ihr jägerisches Handeln.<br />
Nun, da einheimische Luchse und einwandernde<br />
Wölfe mangels unbehüteter<br />
Schafe sich vermehrt auch am Rehwild<br />
gütlich tun könnten, bräuchte es<br />
den selbstlosen und nicht immer ungefährlichen<br />
Einsatz der Jägersmannen<br />
eigentlich nicht mehr. Die natürlichen<br />
Feinde des Schalenwilds übernähmen<br />
das Regime, was seine Richtigkeit<br />
hätte und im wildtierbiologischen<br />
Sinne auch nachhaltiger wäre.<br />
Nur, die Natur hat die Rechnung ohne<br />
die Jagdlobby und dem ihr, so scheint’s,<br />
wohlgesinnten Bundesamt gemacht.<br />
Statt sich zu freuen über die natürliche<br />
Entwicklung, hilft es bereits heute mit<br />
der revidierten Jagdverordnung den<br />
armen Jägern aus der Patsche. Sie sollen<br />
Wolf und Luchs abschiessen dürfen,<br />
wenn diese aus jagdfiebriger Optik<br />
«zu viele» Rehe fressen. Die entstandenen<br />
Lücken in der hiesigen Nahrungskette<br />
nehmen dann wieder die selbstlosen<br />
Jäger ein, und der Fortbestand<br />
ihres aufwändigen Hobbys ist auf alle<br />
Zeiten gesichert. Verkehrte Welt, in<br />
der wir leben. Oder: wer das Geld hat,<br />
hat die Macht, sogar über die Natur. bt<br />
Waidmänner blicken zuversichtlich in die Zukunft dank jägerfreundlicher<br />
Gesetzgebung. Der <strong>Tierschutz</strong> bleibt demgegenüber<br />
auf der Strecke. Foto: Wissmann Design – Fotolia
14<br />
W i l d t i e r e<br />
W e n n e s v i e l e J ä g e r g i b t …<br />
… muss auch ihr Bestand reguliert werden.<br />
So etwa käme die Antwort heraus,<br />
wenn man nach der Logik des neuesten<br />
Jagdbarometers von JagdSchweiz vorgehen<br />
würde.<br />
Der Dachverband der Jäger hat eine<br />
«umfassende» Umfrage in Auftrag gegeben.<br />
Sie soll zeigen, dass wir Schweizerinnen<br />
und Schweizer die Jagd mehrheitlich<br />
befürworten, der Meinung sind,<br />
dass sie nachhaltig und tierschutzgerecht<br />
durchgeführt werde, sie der Artenvielfalt<br />
nützt und wir klar befürworten,<br />
dass Grossraubtiere reguliert werden<br />
müssen. Immerhin gibt man zu,<br />
dass man pointierte Fragen zur Jagd<br />
untersucht habe.<br />
Wobei, diese Pointierung entspricht genau<br />
genommen dem in Jagdverbänden<br />
üblicherweise praktizierten Schwarz-<br />
Weiss-Denken. So wird gefragt: Wenn<br />
es viele Raubtiere wie Bär, Luchs und<br />
Wolf gibt, muss auch ihr Bestand reguliert<br />
werden? Als Antwort kann man<br />
dem zustimmen oder auch voll und<br />
ganz zustimmen. Oder auch nicht zustimmen<br />
bzw. überhaupt nicht zustimmen.<br />
Man kann aber nicht nachfragen,<br />
was mit «viele» Raubtiere gemeint ist?.<br />
Heisst das, es sind zu viele? Oder sind es<br />
in der Optik der Jäger viele? Oder sind<br />
es so viele, dass sie den Bestand ihrer<br />
Beutetiere so weit gefährden, dass deren<br />
Populationen instabil werden? Eine<br />
andere Behauptung, zu der man sich im<br />
obigen Sinne äussern kann, ist: Die Jagd<br />
in der Schweiz erlegt, was natürlich<br />
nachwächst. Diese Behauptung ist nun<br />
nachweislich falsch, aber sie suggeriert,<br />
dass dem so sei. Nur, wie bitte soll man<br />
dazu vernünftig antworten können?<br />
Man mag jetzt sagen, wir seien allzu<br />
pingelig und zu streng mit den Jägern.<br />
Sind wir, analog den Antwortmöglichkeiten<br />
der Jägerumfrage, (überhaupt)<br />
nicht, nur (voll und ganz) skeptisch. Weil<br />
wir die Jagd lieber in den Händen von Profis<br />
sehen würden, die sich und uns in Sachen<br />
Wildtiermanagement und Biodiversität<br />
die richtigen Fragen stellen. Das Geld<br />
für solche Umfragen könnte man dann für<br />
echte Biodiversitätsprojekte einsetzen. bt<br />
Sauen gibt es<br />
mittlerweile bei<br />
uns viele, wobei<br />
einige dem<br />
überhaupt nicht<br />
zustimmen …<br />
Foto: wojciech<br />
nowak – fotolia
W i l d t i e r e<br />
15<br />
30 0 0 0 W a l e f ü r B r ü s s e l<br />
Meeressäuger gehören ins Meer und<br />
nicht in Becken – das wissen schon die<br />
Kinder. Deshalb haben am 9. Oktober<br />
<strong>2012</strong> OceanCare und WDC Deutschland<br />
(Whale and Dolphin Conservation) der<br />
Europäischen Union 30 000 mehrheitlich<br />
von Kindern gefaltete Origami-Wale<br />
übergeben. Damit verliehen sie ihrer<br />
Forderung an die EU-Politiker Nachdruck,<br />
sich kritisch mit der Gefangenhaltung<br />
von Walen und Delfinen auseinanderzusetzen.<br />
Bereits im November 2011 hatte Ocean-<br />
Care dem EU-Botschafter in Bern eine<br />
Petition überreicht, mit der 60 500<br />
Unterzeichnende sich gegen den Neubau<br />
von Delfinarien und den Import von<br />
Delfinen in die Europäische Union aussprachen.<br />
Die EU-Kommission bildete in<br />
der Folge eine Arbeitsgruppe, die abklären<br />
soll, ob die Gefangenhaltung von<br />
Walen und Delfinen der EU-Zoo-Richtlinie<br />
entspricht.<br />
Die EU-Zoo-Richtlinie sieht vor, dass die<br />
Wildtierhaltung in Zoos einen Beitrag<br />
zur Arterhaltung sowie zur öffentlichen<br />
Bildung im Sinne des Artenschutzes leisten<br />
muss. Wildtiere müssen zudem unter<br />
Bedingungen gehalten werden, die ihre<br />
natürlichen Bedürfnisse abdecken. Beides<br />
ist im Falle der Wale und Delfine<br />
nachweislich nicht gegeben.<br />
Ohne Delfinarien keine Delfinjagd.<br />
Weil die biologischen Grundbedürfnisse<br />
von Walen und Delfinen in Gefangenschaft<br />
nicht erfüllt werden können, ist<br />
die Sterblichkeit der Tiere hoch. Laufend<br />
kauft die Delfinarienindustrie deshalb<br />
Wildfänge zu und hält damit brutale<br />
Treibjagden – wie jene in Japan – in<br />
Gang, welche mitunter das Überleben<br />
ganzer Delfinbestände im Meer<br />
gefährden.<br />
Die Schattenseiten der Delfinarien<br />
kommen zunehmend ans Licht. Deshalb<br />
verzichten immer mehr Länder auf Einfuhr,<br />
Haltung oder Zurschaustellung von<br />
Delfinen und Walen. Auch in die<br />
Schweiz dürfen die Meeressäuger seit<br />
diesem Jahr nicht mehr importiert werden.<br />
Medienkontakt<br />
OceanCare, Dr. phil. nat. Sylvia Frey,<br />
Tel. +41 (0)79 742 93 23,<br />
sfrey@oceancare.org
16<br />
A r t e n s c h u t z<br />
D e r S e m i e n w o l f<br />
Der Semienwolf ähnelt dem Fuchs, ist jedoch ein Wolf. Im Gegensatz<br />
zu «unseren» Wölfen steht er kurz vor der Ausrottung.<br />
Foto: Fritz Bucher<br />
Erst vor wenigen Jahren hat man herausgefunden,<br />
dass der kleine, zierliche<br />
Wildhund Äthiopiens ein eigentlicher<br />
Wolf ist. Zuvor hat man vom Semienfuchs<br />
gesprochen und ihn in die Verwandtschaft<br />
mit Füchsen und Schakalen<br />
gestellt. Molekulargenetische Untersuchungen<br />
haben jedoch eindeutig aufgezeigt,<br />
dass der hochbeinige hellbraune<br />
Hund zu den Wölfen zu zählen ist. Er<br />
lebt einzig in den Hochsteppen Äthiopiens<br />
und ist in den vergangenen Jahren<br />
dermassen selten geworden, dass man<br />
mit seinem baldigen Aussterben rechnen<br />
muss.<br />
In den Grassteppen auf Höhen von 3 000<br />
bis 4 000 Metern leben zahlreiche Kleinnagetiere,<br />
verschiedene Arten von Mäusen<br />
und stattliche Grasratten. Sie sind<br />
die Beutetiere des kleinen Wolfes. Im<br />
ehedem bis zu 20 cm hohen Gras konnte<br />
er sich früher unbemerkt an die Mauslöcher<br />
heranschleichen und den Nagern<br />
auflauern. Doch heute weiden auf diesen<br />
Ebenen auch kleine Rinder und<br />
Pferde, die das spärliche Gras bis auf den<br />
Grund abfressen. Damit werden sowohl<br />
die Nager wie auch die Wölfe vertrieben.<br />
Mit den Haustieren und den sie begleitenden<br />
Hunden taucht eine weitere<br />
Gefahr für den Wolfsbestand auf, werden<br />
doch damit Staupe und Tollwut sowie<br />
weitere Krankheiten übertragen.<br />
Forscher glauben auch, dass es bereits zu<br />
Paarungen zwischen Semienwölfen und<br />
Haushunden gekommen ist. Auch das ist
A r t e n s c h u t z<br />
17<br />
eine zusätzliche Bedrohung der seltenen<br />
Raubtiere. Wahrscheinlich ist der Weltbestand<br />
dieser Tierart auf weniger als<br />
500 Individuen gesunken, und sie besiedeln<br />
das weite Land nur noch in wenigen,<br />
voneinander isolierten Populationen.<br />
Äthiopien hat wohl mehr als<br />
80 Millionen Einwohner, der Hunger ist<br />
allgegenwärtig. Die Wilderei ist weit<br />
verbreitet, wie auch an anderen Orten<br />
weltweit. In den Semienbergen ist der<br />
kleine Wolf nur noch in wenigen Exemplaren<br />
vertreten, im Bale Schutzgebiet<br />
ist er noch häufiger. Dort sind wir ihm<br />
begegnet und konnten ihn auch fotografieren.<br />
Erstaunlicherweise war unser<br />
Exemplar nicht besonders scheu, und mit<br />
dem Fahrzeug kommt man näher an<br />
diese Tiere heran als zu Fuss.<br />
Über das Zusammenleben der Semienwölfe<br />
ist nur wenig bekannt. Man weiss,<br />
dass sie wie viele ihrer Verwandten den<br />
Nachwuchs gemeinsam aufziehen. Als<br />
Jäger sind sie Einzelgänger, und sie müssen<br />
ihre Beute nicht in einer Hetzjagd<br />
zur Strecke bringen. Sie halten es in dieser<br />
Beziehung wie die Katzen oder auch<br />
die Füchse bei uns, warten am Mausloch,<br />
bis ein vorwitziges Tier herauskommt,<br />
packen blitzschnell zu, vertilgen es an<br />
Ort oder bringen die Beute in die Höhle<br />
für den Nachwuchs.<br />
In Äthiopien weiss man um die Seltenheit<br />
des nur dort vorkommenden Kleinwolfs,<br />
und er ist deshalb auf den offiziellen<br />
Briefmarken abgebildet. In internationalen<br />
Gremien prüft man zusammen<br />
mit den Naturschutzbehörden Äthiopiens<br />
alle Massnahmen zum Schutz dieser<br />
bedrohten Tierart. Hoffen wir, es gelinge,<br />
den Semienwolf über die Runden<br />
zu bringen und ihm irgendwo im weiten,<br />
armen und schönen Äthiopien ein<br />
sicheres Asyl zu schaffen.<br />
fb
18<br />
T i e r h a l t u n g<br />
U m g a n g m i t P f e r d e n :<br />
z u v i e l e b e t r ü b l i c h e E i n s i c h t e n<br />
Täglicher, ausgiebiger Weidegang im natürlichen Sozialverband wird<br />
insbesondere Sportpferden meist vorenthalten. Foto: B. Trachsel<br />
Am 20. September führte der Schweizer<br />
<strong>Tierschutz</strong> eine weitere Pferdetagung<br />
durch. Sie war diesmal dem Thema<br />
Pferdeausbildung/Pferdetraining gewidmet.<br />
Eingeladen waren 5 ReferentInnen,<br />
welche sich in ihren Ausführungen<br />
der Fohlenaufzucht, der Ausbildung<br />
von Jungpferden, der Ausbildung<br />
und den Anforderungen an Rennpferden,<br />
der Bodenarbeit und der Ausbildung<br />
in der Freizeitreiterei widmeten.<br />
Für unsere LeserInnen seien hier die<br />
wichtigsten Fakten aus den ersten drei<br />
Vorträgen wiedergegeben und kommentiert.<br />
In ihrem Eingangsreferat befasste sich<br />
Heidi Fischer Heck mit den Grundlagen<br />
einer korrekten Fohlenaufzucht. Hier<br />
werden die Weichen gestellt für die<br />
psychische und physische Entwicklung<br />
jedes Pferdes in Menschenhand, und<br />
umso wichtiger ist es, sich mit diesem<br />
Thema auseinanderzusetzen. Im Prinzip<br />
sind verschiedene Aufzuchtformen<br />
möglich, wenn sie eine bedarfsgerechte<br />
Fütterung, Sozialkontakt, genügend<br />
Bewegung auf grosszügigen Weiden<br />
und befestigten Ausläufen sowie Licht<br />
und frische Luft garantieren. In der Praxis<br />
nimmt Heidi Fischer Heck Rücksicht<br />
auf das Naturell der Pferde, welche natürlicherweise<br />
in gemischtgeschlechtlichen<br />
und gemischtaltrigen Gruppen<br />
leben würden. Hier können erwachsene<br />
Tiere Vorbilder und Erzieher für<br />
die Fohlen sein, und sie bieten den Jungen<br />
Schutz, was diese gelassen und<br />
selbstständig macht. Auch können die<br />
Jungpferde Freundschaften über Altersund<br />
Geschlechtsgrenzen hinweg aufbauen<br />
und pflegen. Wenn man nach<br />
den Nachteilen einer solchen Aufzucht<br />
fragt, dann kommt von Frau Fischer<br />
Heck kurz und bündig: Für die Pferde
T i e r h a l t u n g<br />
19<br />
keine! Aber es ist schon so, dass betrieblich<br />
und auch personell der Aufwand<br />
grösser wird. Es braucht mehr<br />
Rückzugs- und Liegeplätze im Stall, und<br />
durch die Strukturierung des Stalles ist<br />
die maschinelle Bewirtschaftung nicht<br />
möglich.<br />
Damit die Fohlen und heranwachsenden<br />
Jungpferde ihre Aufgaben und ihr<br />
Dasein in menschlicher Obhut dereinst<br />
möglichst stressfrei wahrnehmen können,<br />
müssen sie im ersten halben Jahr<br />
bereits viele Dinge lernen. Es kommt<br />
nämlich bestimmt der erste Hufschmidtermin,<br />
eine Krankheit oder Verletzung<br />
kann einen Eingriff oder sogar einen<br />
Transport ins Tierspital nötig machen.<br />
Auch müssen Wurmpaste und andere<br />
Medikamente verabreicht werden können.<br />
Zum Fohlen-ABC gehören somit<br />
Handlungen, wie den Halfter angelegt<br />
bekommen, am Strick festgehalten und<br />
geführt zu werden, überall berührt zu<br />
werden, geputzt zu werden, Hufe zu<br />
geben, von der Mutter kurzzeitig getrennt<br />
zu werden oder verladen zu<br />
werden. In der Folge führte die Referentin<br />
aus, wie Mensch und Tier all<br />
diese Aufgaben am besten und schonendsten<br />
lösen können und welche biologischen<br />
und ethologischen Hintergründe<br />
des Pferdes beim gemeinsamen<br />
Lernen zu beachten sind. Nur wenn<br />
man all dem Rechnung trägt, wird das<br />
Pferd unseren Ansprüchen genügen<br />
und in unserer Obhut ein hoffentlich<br />
glückliches Leben führen können.<br />
Im folgenden Referat beleuchtete<br />
Dr. med. vet. Hansjakob Leuenberger die<br />
Voraussetzungen zur Erfolg versprechenden<br />
Ausbildung von Jungpferden.<br />
Demnach können Pferde die entsprechende<br />
Leistung nur erbringen, wenn<br />
die richtigen rassespezifischen und individuellen<br />
Voraussetzungen erfüllt sind,<br />
sie richtig aufgezogen wurden und ihre<br />
Emotivität (Neigung zur gefühlsmässigen<br />
Erregung) beherrschbar ist. Er<br />
macht immer wieder die Erfahrung,<br />
dass von Pferden Leistungen verlangt<br />
werden, für die sie nicht geschaffen<br />
sind. So sollen schwere Kaltblutpferde<br />
nicht in Endurance-Prüfungen eingesetzt<br />
werden. Freiberger können im Springsport<br />
überfordert sein, und auch die<br />
Umschulung von ausrangierten Trabern<br />
zu Dressurpferden ist in der Regel zum<br />
Scheitern verurteilt.<br />
Wer solches verhindern will, braucht<br />
Kenntnisse in der Pferdebeurteilung<br />
und der funktionellen Anatomie. Nur so<br />
kann eine möglichst gute und lange<br />
Ihm helfen, erwachsen<br />
zu werden,<br />
ist einfach für<br />
Pferde, aber eine<br />
grosse Herausforderung<br />
für uns<br />
Menschen. Einfühlsamkeit,<br />
Geduld<br />
und Pferdeverstand<br />
sind gefragt.<br />
Foto: B. Trachsel
20<br />
T i e r h a l t u n g<br />
Nutzung des Pferdes ermöglicht werden.<br />
Genauso wichtig ist jedoch die<br />
Zuchthygiene, indem z. B. Pferde mit<br />
Osteochondrose oder Strahlbeinlahmheit<br />
ausgeschlossen werden. Ausschlaggebend<br />
für den späteren Einsatz ist aber<br />
die Aufzucht. Im Sinne des vorangehenden<br />
Referates soll der Mensch den natürlichen<br />
Gegebenheiten möglichst den<br />
Lauf lassen, bei der Geburt nur im Notfall<br />
eingreifen, die Entstehung der Mutter-Kind-Bindung<br />
nicht behindern und<br />
auf viele übliche Manipulationen (z. B.<br />
Hilfe beim ersten Saugen des Fohlens)<br />
verzichten. Auch die spätere Gruppenhaltung<br />
ist massgebend und vermindert<br />
u. a. die Ausbildung von Aggressionen<br />
gegenüber Artgenossen. Hier begünstigt<br />
die Präsenz von erwachsenen Tieren<br />
Bei Rennpferden scheinen Muskeln, Geld und Macht über allen<br />
Pferdebedürfnissen zu stehen. Foto: NovoPicsDE – fotolia<br />
in der Gruppe den sozialen Zusammenhang<br />
und vermindert das Auftreten unerwünschter<br />
Verhaltensweisen.<br />
Später können Temperamentstest sehr<br />
hilfreich sein, um die Möglichkeiten der<br />
Nutzung des Pferdes vorauszusagen<br />
und die passenden Ausbildungsarten zu<br />
definieren.<br />
Im Referat von Dr. med. vet. Hanspeter<br />
Meier ging es um die Ausbildung und<br />
die Anforderungen an das Rennpferd.<br />
In einem geschichtlichen Rückblick<br />
legte der Referent dar, wie das Pferd<br />
seit Jahrtausenden den menschlichen<br />
Bedürfnissen Genüge tun musste, es<br />
aber auch schon zu Sokrates’ Zeiten<br />
Forderungen nach der Berücksichtigung<br />
des Tierwohls auch bei Pferden gab.<br />
Heute haben wir genügend wissenschaftliche<br />
Erkenntnisse, um den tiergerechten<br />
Umgang auch mit Rennpferden
T i e r h a l t u n g<br />
21<br />
zu gewährleisten und ihnen eine entsprechende<br />
Ausbildung zu gewähren.<br />
Wie sich aber mit zunehmender Dauer<br />
des Referats zeigte, scheinen die heutigen<br />
Ausbildner und Nutzer davon nichts<br />
zu wissen, oder sie übersehen die Pferdebedürfnisse<br />
in ihrem Tun grosszügig.<br />
Bereits im Alter von eineinhalb Jahren<br />
beginnt das Anreiten/Reiten der Jungtiere.<br />
Mit 2 Jahren und nach 8 Monaten<br />
Arbeit folgen die ersten Renneinsätze.<br />
Hier muss man wissen, dass bei dieser<br />
«Arbeit» die Belastung etwa auf Karpus<br />
und Beugesehnen enorm ist. Das hat<br />
u. a. zur Folge, dass Rennpferde im Allgemeinen<br />
nach 2 Jahren Einsatz ausgemustert<br />
werden. Es folgt eine 2 Jahre<br />
dauernde Umschulung, in welcher die<br />
Tiere für ihre zweite Karriere vorbereitet<br />
werden. Dass längst nicht alle<br />
Pferde für diesen Prozess geeignet sind<br />
bzw. diesen schadlos überstehen, wird<br />
grosszügig verschwiegen. Geeignet sind<br />
nämlich nur Pferde, die physisch und<br />
psychisch gesund sind. Wenn man hier<br />
falsch handelt, ist der Misserfolg quasi<br />
vorprogrammiert – zulasten des Pferdewohles<br />
(«failure to prepare is preparing<br />
to fail»).<br />
Die meisten Verletzungen bei Rennpferden<br />
passieren im Training, auch<br />
wegen ungeeigneten Geläufs. Und es<br />
passiert viel zu häufig, dass Pferde zu<br />
lange im Leistungssport verbleiben<br />
müssen, bis es eben «kracht». Rennpferde<br />
werden in der Regel falsch gefüttert,<br />
die Fütterung ist nicht tiergerecht,<br />
und es besteht ein Missverhältnis<br />
zwischen Fütterung und Arbeit. 90%<br />
der Rennpferde leiden an schmerzhaften<br />
Magengeschwüren, die auf falsche,<br />
weil zu konzentrierte Fütterung und<br />
Dauerstress zurückzuführen sind. Konkret<br />
heisst das etwa, dass ein Rennpferd<br />
täglich bis zu 18 Liter Hafer und lediglich<br />
ein Minimum an Raufutter fressen<br />
muss. Wer weiss, wie der Pferdemagen<br />
und die Verdauungsphysiologie funktionieren,<br />
kann darob nur entsetzt sein.<br />
Fazit des Referates aus meiner persönlichen<br />
Sicht: Im Pferderennsport herrschen<br />
sehr bedenkliche und hoch tierschutzrelevante<br />
Verhältnisse vor, gegen<br />
die es mangels Möglichkeiten zur Einsichtnahme<br />
kaum Interventionsmöglichkeiten<br />
gibt. Die Lobby ist derart mächtig,<br />
dass auch Strafanzeigen, welche<br />
nicht aus <strong>Tierschutz</strong>kreisen, sondern<br />
etwa von informierten Tierärzten kommen,<br />
im Sand verlaufen. Und auch die<br />
abschliessende Aussage des Referenten,<br />
dass Rennpferde oft nur als Verschleissmaterial<br />
betrachtet werden und eine<br />
zweite Karriere gar unmöglich ist,<br />
unterstreicht diese bedenklichen<br />
Erkenntnisse.<br />
Betrüblich ist auch das Wissen, dass<br />
diese Missstände nur möglich sind, weil<br />
involvierte Kontrollinstanzen, Bestandestierärzte<br />
und letzten Endes auch kantonale<br />
Vollzugsbehörden die Augen vor<br />
der Problematik verschliessen. Für den<br />
Zürcher <strong>Tierschutz</strong> ist solches inakzeptabel,<br />
und wir werden alles daran setzen,<br />
dass sich hier in den nächsten Jahren<br />
Wesentliches verändert.<br />
bt
22<br />
T i e r v e r s u c h e<br />
F r e u d e n u n d L e i d e n – e i n R ü c k b l i c k<br />
a u f 1 5 M o n a t e T i e r v e r s u c h s k o m m i s s i o n<br />
Foto: anyaivanova-fotolia<br />
Mein Rückblick auf eineinhalb Jahre Tätigkeit<br />
in der kantonalen Tierversuchskommission<br />
zeigt, dass kleine Schritte<br />
zum Wohle der Versuchstiere erzielt<br />
werden können. Insbesondere wird vermehrt<br />
auf ein hinreichendes Schmerzmanagement<br />
und auf die Einhaltung<br />
von humanen Abbruchkritierien geachtet.<br />
Von einem Umdenken hinsichtlich<br />
der Vermeidung von Tierversuchen ist<br />
man jedoch noch weit entfernt.<br />
Im Artikel 139 der <strong>Tierschutz</strong>verordnung<br />
ist geregelt, dass jeder belastende Tierversuch<br />
der Tierversuchskommission zur<br />
Begutachtung vorzulegen ist. Diese hat<br />
die Gesuche zu beraten und der kantonalen<br />
Behörde eine Empfehlung hinsichtlich<br />
einer Bewilligung mit oder<br />
ohne Auflagen oder der Ablehnung zu<br />
machen. In Zürich bedeutet dies, dass<br />
alle Gesuche mit höchstem Schweregrad 3<br />
und solche, welche Primaten betreffen,<br />
im Rahmen einer Sitzung der Gesamtkommission<br />
diskutiert werden. Alle anderen<br />
belastenden Gesuche werden in<br />
Subkommissionen von zwei bis drei Personen<br />
begutachtet. Die Gesamtkommission<br />
in Zürich setzt sich aus 11 Mitgliedern<br />
zusammen, mit einem deutlichen
T i e r v e r s u c h e<br />
23<br />
Übergewicht von VertreterInnen der<br />
Forscherkreise. Die <strong>Tierschutz</strong>seite ist gerade<br />
mal mit drei Personen vertreten,<br />
erhält erfreulicherweise jedoch Verstärkung<br />
von einem Ethiker, für welchen<br />
das Wort Güterabwägung kein Fremdwort<br />
ist. Unschwer lässt sich jedoch erahnen,<br />
dass der <strong>Tierschutz</strong> bei Abstimmungen<br />
meistens unterliegt. Zur offiziellen<br />
Ablehnung eines Gesuches ist es<br />
während meiner bisherigen Amtszeit<br />
noch nie gekommen. Nur zu häufig wären<br />
für mich die vorgelegten Gesuche in<br />
keinster Weise bewilligungsfähig,<br />
würde das Tierleid bei der obligatorischen<br />
Güterabwägung ernsthaft in die<br />
Waagschale gelegt. Meine Beurteilung<br />
insbesondere der Gesuche im Schweregrad<br />
3 fällt immer zugunsten der Tiere,<br />
also zuungunsten des Tierversuchs aus.<br />
Nicht so bei den forschenden Kommissionsmitgliedern.<br />
Der Zweck heiligt für<br />
diese meist alle Mittel, was bedeutet,<br />
dass schwerstes Leiden der Tiere in Kauf<br />
genommen wird, damit die Forschung,<br />
und sei sie teilweise noch so unsinnig<br />
oder gar schlecht, vorangetrieben werden<br />
kann. So ist zu erwarten, dass auch<br />
in diesem Jahr gleich wie in den Vorjahren<br />
keine Ablehnung von Gesuchen<br />
stattfinden wird.<br />
Positive Trends<br />
Doch es gibt auch Erfreuliches zu vermelden.<br />
Mit der Neubestellung der<br />
Kommission ist das Gremium nun mit<br />
fünf Tierärzten besetzt. Ein Pluspunkt<br />
für die Tiere. Gerade auf die Aspekte<br />
Anästhesie und Schmerzbekämpfung<br />
wird bei der Beurteilung der Gesuche<br />
zunehmend Wert gelegt. Ebenfalls wird<br />
der Gesundheitsüberwachung der Tiere<br />
einschliesslich strengerer Abbruchkriterien<br />
mehr Beachtung geschenkt.<br />
Und nicht zuletzt nimmt auch «good<br />
science practice» zu. Die Planung und<br />
Durchführung der Forschungsprojekte<br />
wird verbessert, sodass der Einsatz der<br />
Tiere in zunehmenden Fällen wenigstens<br />
in einem mehr oder weniger wissenschaftlich<br />
brauchbaren Resultat endet,<br />
sei es auch nur in Form einer Publikation.<br />
Schattenseiten<br />
Wie überall findet man auch bei den Experimentatoren<br />
schwarze Schafe, welche<br />
sich um gesetzliche Vorschriften einen<br />
Deut kümmern. Es werden Gesuche<br />
eingereicht, welche sowohl formal wie<br />
auch inhaltlich fehlerhaft sind. Ein Copy-<br />
Paste-Fehler wo Mäuse mit Ratten verwechselt<br />
werden, ist oberflächlich betrachtet<br />
eine Bagatelle. Die Ignoranz<br />
von Pflichten wie die Auseinandersetzung<br />
mit Alternativmethoden oder dem<br />
Erstellen einer plausiblen Güterabwägung<br />
hingegen zeigt, dass es Forscher<br />
gibt, welche sich um gesetzliche Auflagen<br />
foutieren. Stichproben decken auf,<br />
dass teilweise auch Abbruchkriterien<br />
nicht eingehalten und Tiere länger leiden<br />
gelassen werden, wie vorgängig<br />
vereinbart wurde. Selbstverständlich haben<br />
solche Missbräuche rechtliche Konsequenzen.<br />
Jedoch bleibt eine Dunkel-
24<br />
T i e r v e r s u c h e<br />
ziffer, welche beweist, dass unsere Arbeit<br />
für mehr <strong>Tierschutz</strong> im Versuchstierbereich<br />
nach wie vor unerlässlich ist.<br />
Meine Vision<br />
Der kleine Hoffnungsschimmer bleibt,<br />
dass <strong>Tierschutz</strong> im Tierversuch zunehmend<br />
einen bedeutenderen Stellenwert<br />
bekommt. Und in Zukunft Forschende<br />
mehr Empathie zeigen, Leiden und<br />
Schmerzen der Versuchstiere effektiv<br />
beurteilen und die Waagschale nicht<br />
nur mit Nutzen für die Forschung gewichten.<br />
Auf dass die Güterabwägung<br />
schliesslich auch zugunsten der Versuchstiere<br />
ausfallen kann.<br />
kh<br />
Seit meinem Amtsantritt im Juli 2011 habe ich Rahmen meiner<br />
Tätigkeit in der Zürcher Tierversuchskommission 31 Neugesuche<br />
und 17 Ergänzungen bearbeitet, welche der höchsten<br />
Belastungskategorie (Schweregrad 3) zugeordnet werden.<br />
Weiter habe ich zusammen mit meinem Kollegen im<br />
Rahmen unserer Subkommission je zwei unangemeldete<br />
Haltungskontrollen in den in unserer Zuständigkeit liegenden<br />
Versuchstierhaltungen durchgeführt und weitere 67 Gesuche,<br />
Neuanträge und Ergänzungen mit Schweregrad 1<br />
und 2 behandelt. Will man die gestellte Aufgabe seriös und<br />
zum Wohle der Versuchstiere erledigen, bedeutet dies viele<br />
Stunden Einlesen in die unterschiedlichsten wissenschaftlichen<br />
Gebiete und Wälzen der neuesten Literatur im Bereich<br />
<strong>Tierschutz</strong>forschung, damit man fit für eine erfolgreiche<br />
Argumentation bleibt. Ein Knochenjob mit grossem<br />
Frustrationspotenzial, weil man als <strong>Tierschutz</strong>vertreterin mit<br />
dem Ziel vor Augen, Tierversuche reduzieren oder gar verhindern<br />
zu können, stets von Neuem enttäuscht wird.
P e l z e<br />
25<br />
D e k l a r a t i o n s p f l i c h t f ü r P e l z e :<br />
A n h ö r u n g E n d e S e p t e m b e r<br />
a b g e s c h l o s s e n<br />
Mit der vom Parlament überwiesenen<br />
Motion Moser ist der Bundesrat beauftragt,<br />
die Rechtsgrundlagen so zu ändern,<br />
dass eine Deklarationspflicht für<br />
Pelze und Pelzprodukte geschaffen<br />
wird. Dank der Deklarationspflicht<br />
soll die Konsumentenschaft Klarheit<br />
über die Tierart, die Herkunft und die<br />
Haltungsform erhalten.<br />
Interessierte Kreise hatten bis am<br />
24. September <strong>2012</strong> die Möglichkeit,<br />
zum Entwurf der «Verordnung über die<br />
Deklaration von Pelzen und Pelzprodukten»<br />
Stellung zu nehmen, was auch der<br />
Zürcher <strong>Tierschutz</strong> getan hat. Im Grundsatz<br />
und aus unserer Sicht ist der Entwurf<br />
ein Fortschritt, und er berücksichtigt<br />
im Wesentlichen unsere langjährigen<br />
Forderungen nach einer eindeutigen<br />
Deklaration. Trotzdem sind noch einige<br />
Korrekturen nötig. Beispielsweise<br />
sieht der Entwurf vor, dass nur Pelzprodukte<br />
von Wildtieren zu deklarieren<br />
seien. Eine Deklaration mit dieser Einschränkung<br />
ist inkonsequent, weil sie<br />
etwa den Produzenten von Käfigkaninchenfellen<br />
ein Schlupfloch öffnet. Wie<br />
man weiss, ist die Käfighaltung von Kaninchen<br />
ebenso tierquälerisch wie jene<br />
von Nerzen oder Eisfüchsen. Und weil<br />
Kaninchenpelze insbesondere als Accessoirs<br />
verwendet und somit «versteckt»<br />
werden (z.B. auch für Kinderspielzeuge<br />
und Kindermode), dürfen sie nicht von<br />
der Deklarationspflicht befreit bleiben.<br />
Ungenügend ist der Entwurf auch dort,<br />
wo Mauscheleien im Bezug auf die Deklaration<br />
versucht werden. Wer ein Fell<br />
nicht korrekt deklariert, MUSS unseres<br />
Erachtens zwingend vom Bundesamt für<br />
Veterinärwesen dazu aufgefordert werden,<br />
die Deklaration zu berichtigen. Der<br />
Entwurf sieht jedoch nur vor, dass das<br />
Bundesamt für Veterinärwesen die Berichtigung<br />
der Deklaration verfügen KANN.<br />
Wir sind gespannt, ob die Korrekturen<br />
seitens des <strong>Tierschutz</strong>es beim Bund<br />
Gehör finden. Sollte dies der Fall sein,<br />
wäre das ein bedeutender Schritt<br />
gegen die enormen Missstände in<br />
der Pelzproduktion.<br />
bt<br />
Zum Pelz-Thema ist<br />
bei uns kostenlos<br />
ein Flyer erhältlich.<br />
Er enthält die<br />
wichtigsten Fakten<br />
und einen Hinweis<br />
auf unsere<br />
Extra-Webseite<br />
pelzinfo.ch
26<br />
w w w . t i e Hr be ui mc ht si eh ro p . c h<br />
A u s w a h l a u s d e m T i e r b u c h - S h o p<br />
John Bradshaw<br />
Hundeverstand<br />
<strong>2012</strong>, 320 Seiten<br />
Art.-<strong>Nr</strong>. 978-3-9423-3580-5<br />
CHF 28.50<br />
Ina Hildenbrand<br />
Jagdhund ohne Revier? –<br />
Besser verstehen, richtig<br />
erziehen<br />
<strong>2012</strong>, 127 Seiten<br />
Art.-<strong>Nr</strong>. 978-3-8404-2020-7<br />
CHF 28.90<br />
Hunde sollte man nicht zu Weihnachten verschenken. Dieses<br />
Buch schon. Hunde sind seit Zehntausenden von Jahren unsere<br />
engsten Begleiter. Und obwohl wir noch nie so viel Geld für sie<br />
ausgegeben haben wie heute, fehlt es doch häufig am grundlegenden<br />
Verständnis für ihre Bedürfnisse. Höchste Zeit, dass jemand<br />
einmal ganz eindeutig die Partei der Hunde ergreift.<br />
Nicht die der Karikatur vom Wolf im Hundepelz, der seinen Besitzer<br />
bei erstbester Gelegenheit dominieren möchte, und auch<br />
nicht die des Modeaccessoires oder Showtieres, das Schleifen<br />
und Pokale für seinen Besitzer sammelt, sondern die des wahren<br />
Hundes, der ganz einfach Teil der Familie sein möchte. Biologen<br />
wissen heute weit mehr darüber, wie Hunde wirklich<br />
«ticken», als noch vor zwanzig Jahren, und John Bradshaw war<br />
an dieser Forschung massgeblich beteiligt.<br />
Unter den Jagdhunderassen finden sich oft wunderbare Familienhunde,<br />
sofern sie richtig erzogen und ausgelastet sind. Damit<br />
Mensch und Hund einen guten Start haben, ist eine kluge<br />
Wahl des neuen Hausgenossen unter Berücksichtigung seiner<br />
ursprünglichen Verwendung, Herkunft und Aufzucht von grosser<br />
Bedeutung. Denn, nur wer weiss, wie sein Hund tickt, kann<br />
die Erziehung und alltägliche Beschäftigung so gestalten, dass<br />
Probleme gar nicht erst entstehen. Aber auch wenn bereits<br />
Probleme aufgetreten sind, ist es noch nicht zu spät. Mit entsprechendem<br />
Hintergrundwissen ist es leichter, schwierige Situationen<br />
zu analysieren und Jagdverhalten bereits im Ansatz<br />
zu erkennen und effektiv zu unterbinden. Zudem kann für den<br />
Hund eine geeignete Ersatzbeschäftigung gefunden werden,<br />
die seinen Bedürfnissen gerecht wird.<br />
David Alderton, Derek Hall<br />
Ü7 – Wenn Hunde älter werden<br />
<strong>2012</strong>, 120 Seiten<br />
Art.-<strong>Nr</strong>. 978-3-9423-3584-3<br />
CHF 21.90<br />
Monika Schaal, Ursula Breuer<br />
Gastfreundlich? –<br />
So gewöhnen Sie Ihren<br />
Hund an Besuch<br />
<strong>2012</strong>, 96 Seiten<br />
Art.-<strong>Nr</strong>. 978-3-2750-1862-8<br />
CHF 14.–<br />
Wenn der Hund älter wird, ändern sich auch seine Bedürfnisse.<br />
Die meisten dieser Veränderungen setzen schleichend ein, sodass<br />
sie vom Besitzer nicht immer gleich bemerkt werden. Umso<br />
wichtiger ist es, über die altersbedingten Erscheinungen gut informiert<br />
zu sein, um sie einordnen und ihnen richtig begegnen<br />
zu können. Dieser tierärztliche Ratgeber hilft, die Lebensqualität<br />
älterer Hunde zu erhöhen und alterstypische Erkrankungen zu<br />
erkennen und zu lindern.<br />
Hunde reagieren auf die Ankunft und Anwesenheit von Besuchern<br />
unterschiedlich. Leider «benehmen» sie sich dabei nicht<br />
immer im Sinne der Besitzer und der Besucher. Das Buch zeigt<br />
auf, wie solche Situationen entspannt gemeistert werden können.<br />
Es enthält konkrete Tipps für das Training und den Umgang<br />
mit verschiedenen Hundetypen und eine Anleitung für<br />
den passenden Umgang der Besucher mit dem Hund.
w w w . t iH eer ibm utc ihe sr<br />
h o p . c h<br />
Pam Johnson<br />
Katzenpsychologie –<br />
Ratschläge und<br />
Erfahrungen einer<br />
Katzentherapeutin<br />
Direktbestellung via<br />
www.tierbuchshop.ch<br />
oder mit Bestellformular<br />
Isabella Lauer<br />
Wenn Katzen reden<br />
könnten – Verhalten<br />
verstehen, Körpersprache<br />
deuten<br />
27<br />
2011, 239 Seiten<br />
Art.-<strong>Nr</strong>. 978-3-440-11631-9<br />
CHF 28.50<br />
<strong>2012</strong>, 128 Seiten<br />
Art.-<strong>Nr</strong>. 978-3-440-12140-5<br />
CHF 21.90<br />
Ihre Katze benimmt sich seltsam? Dann will Sie Ihnen vermutlich<br />
mitteilen, dass etwas in ihrem Katzenleben durcheinander<br />
geraten ist. Und der einzige, der die Dinge wieder gerade rücken<br />
kann, ist ihr Mensch. Doch die Botschaften unserer Katze sind<br />
nicht immer leicht zu entschlüsseln. Braucht unser geliebter Stubentiger<br />
viel Ruhe oder doch mehr Zuwendung? Wie könnte<br />
eine gemeinsame Spielstunde helfen? Wann ist Konsequenz angesagt?<br />
In diesem Buch finden Katzenfreunde Lösungsvorschläge<br />
für ihre Probleme, die sie mit Erfolg umsetzen können.<br />
Ein liebevoller Blick, ein sanftes Schnurren, ein paar Streicheleinheiten,<br />
ein zartes Miau. Hier haben sich Mensch und Katze viel<br />
zu sagen, eine private Zwiesprache, die nur die beiden teilen.<br />
Welcher Katzenhalter wünscht sich das nicht? Eine innige Beziehung<br />
und tiefstes Verständnis? Wie in jeder Partnerschaft auch,<br />
funktioniert es nur, wenn zwei die gleiche Sprache sprechen.<br />
Kleine Gesten, sanfte Blicke, und man weiss, was der andere<br />
möchte. Isabella Lauer hilft beim Übersetzen, damits auch mit<br />
der eigenen Katze klappt.<br />
Michael Streicher<br />
Katzensenioren – Gesund<br />
und glücklich alt werden<br />
Traute Cramer<br />
Wenn Katzen kochen<br />
könnten – Leckeres für<br />
Naschkatzen und Gourmets<br />
<strong>2012</strong>, 79 Seiten<br />
Art.-<strong>Nr</strong>. 978-3-8404-4014-4<br />
CHF 19.50<br />
2010, 79 Seiten<br />
Art.-<strong>Nr</strong>. 978-3-8404-4005-2<br />
CHF 16.50<br />
Nicht nur Menschen verändern sich mit zunehmendem Lebensalter.<br />
Auch viele Katzensenioren zeigen irgendwann ein anderes Verhalten<br />
als früher oder entwickeln Krankheiten, wie zum Beispiel Diabetes,<br />
Herzerkrankungen oder Schwerhörigkeit. Der Autor möchte<br />
dem Katzenhalter die Angst vor dem Altern seiner Samtpfote nehmen<br />
und ihn dafür sensibilisieren, Änderungen im Verhalten der<br />
Katze wahrzunehmen. Auf diese Weise lassen sich viele Krankheiten<br />
frühzeitig erkennen und noch gut therapieren. Auch wer seinem<br />
Katzensenior das richtige Futter gibt und den Weg zu den<br />
irgendwann schwer erreichbaren Lieblingsplätzen ebnet, verschafft<br />
dem Tier viel Lebensqualität bis ins hohe Alter.<br />
Auch bei Katzen geht Liebe durch den Magen! Sie schätzen es,<br />
wenn ihr «Dosenöffner» ihnen etwas Selbstgekochtes präsentiert<br />
und erweisen sich dabei als echte Gourmets. Traute Cramer,<br />
die mit ihrer Familie in den vergangenen Jahrzehnten vielen Katzen<br />
ein Zuhause gab, hat ihre Liebe zu den wählerischen Samtpfoten<br />
mit ihrer Leidenschaft fürs Kochen verbunden und auf<br />
diese Weise eine Vielzahl köstlicher Rezepte entwickelt – für<br />
zwischendurch, für Naschkatzen oder für besondere Gelegenheiten.<br />
Alle 50 in diesem Buch zusammengetragenen Mahlzeiten,<br />
die von einer Tierärztin überprüft wurden, sind ausgewogen<br />
in den Zutaten fast salzlos und fettarm. Die meisten von ihnen<br />
eignen sich zudem auch für Zweibeiner.
28<br />
Esther Wullschleger Schättin<br />
Wellensittiche verstehen<br />
und artgerecht halten<br />
w w w . t i eHr eb iu mc ht is eh ro p . c h<br />
Direktbestellung via<br />
www.tierbuchshop.ch<br />
oder mit Bestellformular<br />
Mike Mateescu,<br />
Prof. Dr. Jean-Michel Hatt<br />
Meerschweinchen<br />
2008, 254 Seiten<br />
Art.-<strong>Nr</strong>. 978-3-0330-1217-2<br />
CHF 31.–<br />
2011, 72 Seiten<br />
Art.-<strong>Nr</strong>. 978-3-908157-17-5<br />
CHF 22.50<br />
Wellensittiche sind beliebte und verbreitete Heimtiere, die in<br />
ihren Lebensansprüchen häufig unterschätzt werden. Auch sie<br />
haben ein Recht auf eine artgerechte Haltung, die ihnen ein<br />
erfülltes, glückliches Leben in menschlicher Obhut ermöglicht.<br />
Um Wellensittiche artgerecht zu halten, ist einiges an Wissen<br />
über ihre natürliche Lebensweise notwendig. Dieser Ratgeber<br />
geht ausführlich auf das Leben und auf das reiche Sozialverhalten<br />
der geselligen Wellensittiche ein. In einem praktischen Teil<br />
werden Tipps zu ihrer artgerechten Unterbringung, Pflege und<br />
Ernährung gegeben.<br />
Meerschweinchen sorgen für Unterhaltung. Den aufgeweckten<br />
Plappermäulchen mit den kurzen Beinchen und den lustigen<br />
Hängeohren kann man kaum widerstehen. Meerschweinchen<br />
kommunizieren ausgiebig miteinander, und wenn sie übermütig<br />
in die Luft springen, sieht es tatsächlich so aus, als würden<br />
sie vor Lebensfreude beinahe platzen. Dank ihrem neugierigen<br />
Wesen werden Meerschweinchen schnell zutraulich. Der Ratgeber<br />
des <strong>Tierschutz</strong>verlags hilft Ihnen, Meerschweinchen so<br />
zu halten und zu pflegen, dass sie sich bei Ihnen wohlfühlen<br />
und ein gesundes und artgerechtes Leben führen können.<br />
Peggy Riedel<br />
Bartagamen – Haltung und<br />
Pflege, Gesundheit und Zucht<br />
Gabriela Wüthrich,<br />
Prof. Dr. Jean-Michel Hatt<br />
Zwergkaninchen<br />
2011, 140 Seiten<br />
Art.-<strong>Nr</strong>. 978-3-4401-2277-8<br />
CHF 28.50<br />
<strong>2012</strong>, 80 Seiten<br />
Art.-<strong>Nr</strong>. 978-3-908157-18-2<br />
CHF 22.50<br />
Bartagamen zählen zu den beliebtesten Terrarientieren. Sie sind<br />
gesellig und aktiv, haben ein spannendes Sozialverhalten und<br />
werden richtig zahm. Tierärztin Peggy Riedel geht ausführlich<br />
auf ihre artgerechte Haltung und Pflege, die Ernährung und das<br />
Verhalten der Miniaturdrachen ein. Der umfassende Gesundheitsteil<br />
bietet Hilfe beim Erkennen und Beheben von Haltungsfehlern<br />
und möglichen Erkrankungen.<br />
Zwergkaninchen sind einfach zum Verlieben. Dank ihrer Neugier<br />
und Offenheit schliessen Zwergkaninchen ihre Menschen<br />
schnell ins Herz. Und wenn sie freudig herangehoppelt kommen,<br />
genügt ein Blick, und schon ist man den kleinen Langohren<br />
hoffnungslos verfallen. Der Ratgeber des <strong>Tierschutz</strong>verlags<br />
hilft Ihnen, Kaninchen so zu halten und zu pflegen, dass sie<br />
sich bei Ihnen wohlfühlen und ein gesundes und artgerechtes<br />
Leben führen können.
w w w . t iH eer ibm utc ihe sr<br />
h o p . c h<br />
Direktbestellung via<br />
www.tierbuchshop.ch<br />
oder mit Bestellformular<br />
29<br />
Karin Tillisch<br />
Kreative Doppellongenarbeit<br />
– Spielerische Gymnastizierung,<br />
Haltungsschulung<br />
und Koordinationstraining<br />
für Einsteiger<br />
<strong>2012</strong>, 79 Seiten<br />
Art.-<strong>Nr</strong>. 978-3-8404-1505-0<br />
CHF 19.50<br />
16 Meter Leinen in einer Hand, in der anderen die Longierpeitsche<br />
und dann noch das Pferd durch ein Trailhindernis im Galopp<br />
in schöner Haltung lenken? Wer sich fragt, wie das gehen<br />
soll, findet in diesem Buch die Antworten. Von der ersten Gewöhnung<br />
des Pferdes an die Doppellonge bis hin zu versammelnden<br />
Übungen am Langzügel führt die Autorin den Leser in<br />
diese besonders effektive Form der Bodenarbeit ein. Mit viel<br />
Spass und ohne Stress lernen Pferd und Mensch gemeinsam das<br />
Reiten vom Boden aus kennen. Die Doppellongen- und Langzügelarbeit<br />
eignet sich für jedes Pferd, ist ein schonendes Element<br />
der Jungpferdeausbildung und kann auch bei nicht (mehr) reitbaren<br />
Pferden Koordination, Beweglichkeit und Motivation<br />
fördern.<br />
Stefan Schneider, Steffi Birk<br />
Hengste – Artgerechte<br />
Haltung, sicherer Umgang<br />
<strong>2012</strong>, 143 Seiten<br />
Art.-<strong>Nr</strong>. 978-3-8404-1028-4<br />
CHF 36.90<br />
Hengsthaltung ist ganz sicher kein Kinderspiel, aber auch nicht<br />
so schwierig und gefährlich, wie oft angenommen wird. Denn in<br />
erster Linie sind auch Hengste nur Pferde, und für sie gilt wie für<br />
alle ihre Artgenossen, dass artgerechte Haltung und eine solide<br />
Grunderziehung und -ausbildung die Voraussetzung für eine<br />
gute Partnerschaft mit dem Menschen sind. Allerdings gibt es<br />
doch ein bisschen mehr zu beachten, wenn man sich den Traum<br />
vom edlen Hengst erfüllen möchte: Da Hengste von Natur aus<br />
zu Imponiergehabe und spielerischem Kräftemessen neigen, ist<br />
Konsequenz, nicht zu verwechseln mit Gewalt, im Umgang<br />
unerlässlich. Und selbstverständlich muss auch die pferdegerechte<br />
Haltung gewährleistet sein, die sich für Hengste manchmal<br />
nur schwer verwirklichen lässt.<br />
Inga Wolframm<br />
Dreamteam Pferd<br />
und Reiter –<br />
Persönlichkeitsbestimmung<br />
im Reitsport<br />
<strong>2012</strong>, 160 Seiten<br />
Art.-<strong>Nr</strong>. 978-3-275-01851-2<br />
CHF 27.90<br />
Wie sieht sie aus, die perfekte Beziehung zwischen Pferd und<br />
Reiter? Sind es wirklich nur die reiterlichen Fähigkeiten, die darüber<br />
entscheiden, ob Mensch und Pferd miteinander harmonieren,<br />
oder spielen Charakter und Persönlichkeit vielleicht eine viel grössere<br />
Rolle als bisher angenommen? Dieses Buch erklärt, welche<br />
Verhaltensmerkmale von Pferd und Reiter besonders gut zueinander<br />
passen und was ein Reiter tun kann, um die Beziehung mit<br />
dem Pferd noch harmonischer zu gestalten. Eine Pflichtlektüre für<br />
jeden Reiter.<br />
Nathalie Penquitt<br />
Lernspiele für Pferde –<br />
Lernen spielend leicht<br />
gemacht<br />
<strong>2012</strong>, 78 Seiten<br />
Art.-<strong>Nr</strong>. 978-3840415074<br />
CHF 19.50<br />
Viele Pferdefreunde machen sich Gedanken darüber, wie sie<br />
sich neben der häufig so ernsten Ausbildung auch spielerisch<br />
mit ihrem Pferd beschäftigen können. Das Buch liefert viele<br />
Anregungen, damit das Spiel zu einem kooperativen Miteinander<br />
werden kann. Es werden Spiele und ihre lehrreichen Effekte<br />
erklärt. Langeweile im Pferdealltag muss nicht sein!
30<br />
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Suzie Baldwin<br />
Hühner halten im<br />
Garten – Der Weg zum<br />
eigenen Bio-Ei<br />
<strong>2012</strong>, 142 Seiten<br />
Art.-<strong>Nr</strong>. 978-3-8354-1060-2<br />
CHF 21.90<br />
Hans Pfister<br />
Kühe meine Freunde<br />
Arten, Lebensräume, Verhalten<br />
2011, 183 Seiten<br />
Art.-<strong>Nr</strong>. 978-3-9095-3283-4<br />
CHF 29.–<br />
Alles rund ums Huhn: Rassen, Auswahl, Haltung im Garten,<br />
Pflege, Ernährung, Eierlegen, Gesundheit. Der Ratgeber beantwortet<br />
alle wichtigen Fragen rund um Huhn und Ei. Zum Beispiel:<br />
Starte ich besser mit Küken oder mit bereits legereifen<br />
Hühnern? Wie kann ich beurteilen, ob ich ein gesundes Huhn<br />
kaufe? Wie viele Hühner sollte ich halten, damit sie sich wohlfühlen?<br />
Welche Art von Hühnerstall ist sinnvoll, und wie viel<br />
Auslauf ist nötig? Es gibt viele unterschiedliche Hühnerrassen<br />
und für jeden Gartentyp das geeignete Huhn. Suzie Baldwins<br />
grosses Anliegen ist die artgerechte Haltung von Hühnern.<br />
Hans Späht, Otto Thume,<br />
Johann-Georg Wenzler<br />
Ziegen halten – Mehr Spass<br />
mit Ziegen!<br />
Der Autor Hans Pfister lebt im Zürcher Oberland und war seit<br />
seiner frühesten Kindheit beeindruckt von der Berglandwirtschaft<br />
und dabei insbesondere von der Viehzucht. Sein Grossvater<br />
mütterlicherseits bewirtschaftete im Frutigtal des Berner<br />
Oberlandes ein kleines Bauerngut, und im hinteren Kiental<br />
sömmerte er während der Monate Mai bis September seine<br />
Viehherde auf der Alp Gorneren in rund 1500 m ü. M. Auf diese<br />
Weise hatte Hans Pfister Gelegenheit, die Kühe näher kennenzulernen,<br />
welche er aus tiefstem Herzen bewunderte. Durch<br />
jahrelanges Beobachten und Arbeiten mit den Kühen entdeckte<br />
er die «Seele» der Kuh und damit ein ganz spezifisches,<br />
tierpsychologisches Neuland.<br />
Geert Staemmler<br />
Imkern rund ums Jahr –<br />
Der immerwährende<br />
Arbeitskalender<br />
<strong>2012</strong>, 200 Seiten<br />
Art.-<strong>Nr</strong>. 978-3-8001-7727-1<br />
CHF 44.90<br />
<strong>2012</strong>, 128 Seiten<br />
Art.-<strong>Nr</strong>. 978-3-440-11<strong>230</strong>-4<br />
CHF 24.50<br />
Der bewährte, klassische Ratgeber zur Ziegenhaltung, für Ziegenfreunde<br />
und Ziegenhalter, die alles richtig machen wollen.<br />
Versierte Experten zeigen, wie es geht. Ziegen sind hochintelligent<br />
und munter. Durch ihr neugieriges und verspieltes Wesen<br />
bringen sie Freude und Herausforderung für die ganze Familie.<br />
Die Produkte sind hoch geschätzt. In diesem Buch erfahren Sie<br />
alles über den richtigen Umgang mit diesen fröhlichen Tieren,<br />
dazu das wichtige Praxiswissen, um sie art- und wesensgerecht<br />
zu halten und zu pflegen.<br />
Was ist wann zu tun? Eine Frage, die sich Jungimker in ihren<br />
ersten Jahren oft stellen. Geert Staemmler führt sicher durch<br />
das Bienenjahr und gibt Monat für Monat praktische Arbeitsanleitungen<br />
und wertvolle Tipps. So wird dieses Buch jedem<br />
Imker ein treuer Begleiter für die Arbeit mit seinen Bienenvölkern.
w w w . t i e r b u c h s h o p . c h<br />
Andreas Jaun<br />
In der Stadt – Natur erleben,<br />
beobachten, verstehen<br />
<strong>2012</strong>, 192 Seiten<br />
Art.-<strong>Nr</strong>. 978-3-2580-7718-5<br />
CHF 26.90<br />
Direktbestellung via<br />
www.tierbuchshop.ch<br />
oder mit Bestellformular<br />
Wolfgang Nentwig<br />
Unheimliche Eroberer –<br />
Invasive Pflanzen und Tiere<br />
in Europa<br />
2011, 251 Seiten<br />
Art.-<strong>Nr</strong>. 978-3-258-07660-7<br />
CHF 53.90<br />
31<br />
Runter vom Sessel, hinein in die Natur! In der Stadt tummeln<br />
sich unzählige Pflanzen und Tiere, die sich gegenseitig austricksen,<br />
die kooperieren und voneinander profitieren. Auf jedem<br />
Quadratmeter Siedlungslandschaft kann ein ganzes Geflecht<br />
von Wechselbeziehungen beobachtet und entdeckt werden.<br />
Band 5 der Reihe «Natur erleben» enthüllt die Geheimnisse des<br />
Lebens in der Stadt, lädt dazu ein, sie zu entdecken und die Zusammenhänge<br />
zu verstehen. Vernetzt wie die Natur sind auch<br />
die Bücher: Eine Website und eine App ergänzen die Naturführer<br />
mit Filmen, Tonspuren, Beobachtungstipps und vielem mehr.<br />
Unbemerkt wandern Tier- und Pflanzenarten von anderen Kontinenten<br />
bei uns ein. Einigen von ihnen gefällt es so gut, dass sie<br />
sich rasant vermehren und plötzlich beträchtliche Schäden verursachen:<br />
Sie bedrängen, ja verdrängen die einheimische Flora<br />
und Fauna, sie schädigen unsere Nutzpflanzen, sie verstopfen<br />
Leitungen, lassen Böschungen einstürzen, bringen Menschen<br />
und Tieren Krankheiten, auf die wir Europäer nicht vorbereitet<br />
sind. In einigen Fällen wurden die unheimlichen Eroberer von<br />
Menschen bewusst importiert und ausgesetzt, viele andere<br />
landeten als blinde Passagiere des globalen Handels in unserer<br />
Umwelt.<br />
Einhard Bezzel, Torsten Pröhl,<br />
Dietmar Nill<br />
Adler – Mächtige Jäger,<br />
Symbole der Freiheit<br />
Michael Lohmann<br />
Das 1x1 der Vogelfütterung<br />
– Futter, Futterstellen,<br />
Vogelarten<br />
<strong>2012</strong>, 160 Seiten<br />
Art.-<strong>Nr</strong>. 978-3-8354-1010-7<br />
CHF 53.90<br />
<strong>2012</strong>, 95 Seiten<br />
Art.-<strong>Nr</strong>. 978-3-8354-0890-6<br />
CHF 14.90<br />
Der erste Bildband über die Jäger der Lüfte mit starken Bildern des<br />
preisgekrönten Fotografen-Duos Dietmar Nill und Torsten Pröhl.<br />
Die Adler Europas und Nordafrikas: Leben und Nahrung, Flugkünste,<br />
Jagd und Flugschauen, Mythos und Kunst, Artenporträts und mehr.<br />
Erlebnisberichte der Autoren und anderer Adler-Bewunderer über<br />
ihre persönlichen Begegnungen mit den majestätischen Greifvögeln.<br />
Sinnvoll füttern rund ums Jahr: Futterstellen und Futtergeräte –<br />
gekauft und selbst gebaut. Der vogelfreundliche Garten. Porträts<br />
der wichtigsten heimischen Vogelarten, jeweils mit speziellen<br />
Fütterungstipps. Nutzen der ganzjährigen Fütterung und geeignete<br />
Futtermischungen selbst herstellen.
32<br />
P.P. 8044 Zürich<br />
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