Jahresbericht - Alterspflegeheim Burgdorf
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Umgang mit der Vergesslichkeit<br />
Essen weckt Erinnerungen<br />
Mahlzeiten sind im APH mehr als Ernährung:<br />
Sie tragen zum Wohlbefinden bei, regen<br />
zu Entscheidungen an, wecken angenehme<br />
Erinnerungen. In der Kochgruppe<br />
können Heimbewohnerinnen und -bewohner<br />
selber schälen, kneten, rühren.<br />
Alfred Binggeli, Stellvertretender Direktor und Leiter<br />
Hotellerie<br />
«Das APH ist ein Hotel, die Bewohnerinnen und<br />
Bewohner sind unsere Gäste, die wir gerne<br />
bewirten», sagt Alfred Binggeli, Leiter der Abteilung<br />
Hotellerie und stellvertretender Direktor. In<br />
jedem Abteilungsteam arbeitet eine Hotellerieoder<br />
Gastronomiefachassistentin. «Sie berücksichtigt<br />
bei der Essensbestellung Unverträglichkeiten,<br />
ärztlich verschriebene Diäten und persönliche<br />
Vorlieben.» Im APH sollen die Gäste<br />
essen, was ihnen gut tut und was ihnen<br />
schmeckt. So haben sie am Mittag und Abend<br />
die Möglichkeit, ihr Essen à la carte zu bestellen.<br />
Wie vorzüglich die Heimküche kocht, zeigt sich<br />
jeweils an den Werktagen, wenn viele Externe<br />
im APH essen.<br />
Entscheidungen treffen<br />
Für die Demenzkranken hat das Essen auch therapeutische<br />
Funktionen. Das Frühstück wird auf<br />
jeder Abteilung als Buffet angeboten. Täglich<br />
sind die Bewohnerinnen und Bewohner herausgefordert<br />
zu entscheiden, was sie möchten, was<br />
sie «gluschtet». «Personen, die an Alzheimer<br />
leiden, vergessen manchmal auch, was sie<br />
mögen. Wir unterstützen sie mit unseren Kenntnissen<br />
über sie», sagt Alfred Binggeli.<br />
die Kochdüfte riechen. Einmal im Monat besuchen<br />
Köchinnen und Köche mit einer fahrbaren<br />
Küche jede Abteilung und bereiten dort zum Beispiel<br />
Rösti zu.<br />
Karotten schälen<br />
Die Bewohnerinnen und Bewohner erhalten<br />
auch selber Gelegenheit zu kochen. Regelmässig<br />
trifft sich die Kochgruppe, die von einem<br />
Therapeuten-Team betreut wird. In der Kochgruppe<br />
mitzumachen, ist begehrt. «Beim<br />
Karottenschälen erinnern sich bestimmt manche,<br />
dass sie früher im eigenen Garten Karotten<br />
gezogen haben», freut sich Alfred Binggeli.<br />
«Häufig kommt es sogar vor, dass wir von ihnen<br />
Dinge erfahren, von denen wir nichts wussten:<br />
Anbautipps, Sorten, Jahre, in denen die Karotten<br />
besonders gut gewachsen sind. Dieser Austausch<br />
ist auch für das Betreuerteam anregend.»<br />
Riechen, schmecken, erinnern<br />
Das Essen bewirkt noch mehr: «Über das Essen,<br />
d. h. über die Geruchs- und Geschmacksnerven,<br />
können wir bei Demenzkranken viele Erinnerungen<br />
wecken.» Diese Wirkung ist dann besonders<br />
stark, wenn die Bewohnerinnen und Bewohner<br />
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