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Farbe im Garten - johannesstoffler.ch

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verwendung, der Farbkomposition und der Form <strong>im</strong><br />

<strong>Garten</strong>. Eine Auseinandersetzung, die bis in die Anfänge<br />

von Ammanns Ausbildung zurückrei<strong>ch</strong>te.<br />

Ar<strong>ch</strong>itektonis<strong>ch</strong>e Farbwirkungen<br />

In den grossen deuts<strong>ch</strong>en <strong>Garten</strong>bauausstellungen des<br />

frühen 20. Jahrhunderts in Düsseldorf (1904), Darmstadt<br />

(1905) und Mannhe<strong>im</strong> (1907) avancierte der <strong>Farbe</strong>ngarten<br />

zu einem beliebten Motiv.3 Die Ausstellungen und ihre<br />

Sondergärten standen unter dem Eindruck der Kunstgewerbereform,<br />

die si<strong>ch</strong> bewusst von der bürgerli<strong>ch</strong>en Kultur<br />

des vergangenen Jahrhunderts abgrenzen wollte. Als<br />

« farbige Raumkunst»4 <strong>im</strong> Freien distanzierten sie si<strong>ch</strong><br />

von der historistis<strong>ch</strong>en – wie Alfred Li<strong>ch</strong>twark bemerkte<br />

– « trüben Farbst<strong>im</strong>mung, die für altdeuts<strong>ch</strong> galt ».5 Die<br />

Gärten vermittelten stattdessen eine neue, intensive Art<br />

von Farbigkeit, die signalhaft den Weg in eine neue ästhetis<strong>ch</strong>e<br />

Kultur des jungen Jahrhunderts weisen sollte.<br />

Der erste Ausstellungsgarten, der das Thema der <strong>Farbe</strong><br />

neuartig konzentriert aufgriff und « in der <strong>Farbe</strong>nbewegung<br />

in starkem Maß <strong>im</strong>pulsgebend » wirken sollte, wurde<br />

vom Sezessionskünstler und Ar<strong>ch</strong>itekten Joseph Maria<br />

Olbri<strong>ch</strong> (1867–1908) 1905 auf der <strong>Garten</strong>bauausstellung<br />

in Darmstadt dem Publikum vorgestellt.6 Er bestand aus<br />

einem blauen, einem roten und einem gelben <strong>Garten</strong>teil,<br />

deren mono<strong>ch</strong>rome Blumenbeete – vorwiegend aus Massenpflanzungen<br />

einer Art von Sommerblumen, aber au<strong>ch</strong><br />

von Stauden und Rosen – in geometris<strong>ch</strong>-ornamentalen<br />

Mustern des Jugendstils ausgebildet waren.7 Alle drei<br />

Gärten waren Senkgärten, die dur<strong>ch</strong> Rasenbös<strong>ch</strong>ungen<br />

oder bewa<strong>ch</strong>sene Sandsteinmauern eingefasst und dur<strong>ch</strong><br />

einzelne Ausstattungselemente wie weisse Bänke oder<br />

Lauben aus Treillagenwerk akzentuiert wurden. Wie radikal<br />

Olbri<strong>ch</strong> sein Farbkonzept <strong>im</strong> <strong>Garten</strong> umsetzte, wird<br />

Abb. 2: Der rote <strong>Garten</strong> von Joseph Maria Olbri<strong>ch</strong> an der Allgemeinen <strong>Garten</strong>bau-Ausstellung in Darmstadt 1905.<br />

30 Der <strong>Farbe</strong>ngarten der ZÜGA. Ein Exper<strong>im</strong>ent der Moderne am Züri<strong>ch</strong>see • Johannes Stoffler

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