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Interventionsmanual - Chronische Krankheiten und ...

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Bedarfsgerechte Patienteninformation auf der Basis subjektiver Konzepte<br />

<strong>Interventionsmanual</strong><br />

5. Der Gesprächskontext<br />

Wie in Abschnitt 4 dargestellt, soll das Profil der subjektiven Konzepte der Patienten, das<br />

anhand des Rückmeldebogens aufgezeigt wird, eine Basis bieten, um eine Diskussion mit<br />

dem Patienten anzustoßen. Ziel ist es, möglichst viel über die patientenseitigen Überzeugungen<br />

zu erfahren <strong>und</strong> den Patienten zum Nachdenken über seine eigenen Vorstellungen<br />

anzuregen. Im Zentrum des Gesprächs steht dabei stets der individuelle Patient, <strong>und</strong> der<br />

Behandler sollte versuchen, eine auf den Patienten ausgerichtete („patientenzentrierte“)<br />

Kommunikation zu gestalten.<br />

Patientenzentriertes Arbeiten bedeutet, die Anliegen, Bedürfnisse, Interessen, Sorgen,<br />

Ideen <strong>und</strong> Emotionen eines Patienten zu verstehen <strong>und</strong> diese Informationen für ein<br />

besseres Verständnis der Probleme <strong>und</strong> der Krankheitssicht des Patienten zu nutzen.<br />

In der Interaktion bedeutet „Patientenzentrierung“, dass der Behandler den Patienten vor<br />

allem dazu anleitet, das Gespräch zu steuern <strong>und</strong> ständig neuen Diskussionsstoff zu liefern<br />

(Smith et. al, 2000) 14 .<br />

Die patientenzentrierte Gesprächsführung zeichnet sich nach Smith et. al (2000) unter<br />

anderem durch folgende Besonderheiten aus:<br />

• Sicherstellen, dass der Patient zu dem Gespräch „bereit“ ist (<strong>und</strong> dass nicht gerade<br />

etwas anderes „aktuell“ ist)<br />

• gute Gesprächsatmosphäre schaffen<br />

• dem Patienten mitteilen, wie viel Zeit für das Gespräch zur Verfügung steht<br />

• offene Einstiegsfrage<br />

• Patienten „in eigenen Worten“ beschreiben lassen<br />

• Abkehr vom „allwissenden Behandler“ Unsicherheiten/Unwissen zugeben <strong>und</strong> Patiententheorien<br />

würdigen (z.B. wenn eine genaue Ursache nicht bekannt ist)<br />

• am Ende des Gesprächs eine Zusammenfassung geben.<br />

14<br />

Smith, R. C., Marshall-Dorsey, A. A., Osborn, G. G., Shebroe, V., Lyles, J. S., Stoffelmayr, B. E. et al. (2000).<br />

Evidence-based guidelines for teaching patient-centered interviewing. Patient Education and Counseling, 39,<br />

27-36.<br />

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