und Arbeitsort: Hauptstraße 5, 14476 Potsdam / OT Marquardt
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Andreas Hüneke<br />
Ansprache zur Eröffnung der Ausstellung von Birgit <strong>und</strong> Bernd Krenkel<br />
<strong>Potsdam</strong>, 12.6.2012<br />
Déjà vu – Das habe ich doch schon mal gesehen! Vielleicht w<strong>und</strong>ern Sie sich, daß ausgerechnet diese<br />
Ausstellung, in der mehr oder weniger abstrakte Strukturen vorherrschen, einen solchen Titel hat. Aber<br />
der eine oder andere von Ihnen mag vor den Zeichnungen von Birgit Krenkel auch sagen: „Aber klar!<br />
Natürlich habe ich das schon mal gesehen: im Kino, in der Popcorntüte.“ Auch diese Assoziation ist<br />
nicht verboten. Aber versuchen wir doch, etwas genauer hinzusehen.<br />
Möglicherweise fällt es Ihnen vor den Fotografien von Bernd Krenkel leichter, etwas wiederzuerkennen.<br />
Bei einigen von ihnen ist es klar: Das ist Wasser, nichts als Wasser. Tatsächlich zeigt nur eine<br />
Aufnahme einen Blick in die Wolken, alles andere ist Wasser. Das wird in einigen Fällen erstaunen,<br />
zumal, wenn man erfährt, dass es zwar digitale Fotografien sind, diese aber nicht nachträglich digital<br />
bearbeitet wurden. Wir sehen sie so, wie sie fotografiert wurden. Abstrakt gesehen sind es Strukturen,<br />
die aus Licht, Schatten <strong>und</strong> Spiegelungen entstehen. Birgit Krenkel läßt Strukturen aus unterlegten<br />
Farbgebilden <strong>und</strong> fast spintisierenden Linien erwachsen.<br />
Wenn Sie die Einladungskarte genauer betrachtet haben, wird Ihnen die Ähnlichkeit der beiden<br />
Abbildungen in Farbe <strong>und</strong> Struktur aufgefallen sein. Es geht in dieser Ausstellung also auch um die<br />
Beziehung der beiden Künstler <strong>und</strong> ihrer Werke zueinander. Jemand hat behauptet, sie könnten nichts<br />
dafür, daß sie miteinander verheiratet sind. Aber natürlich können sie etwas dafür. Sie haben sich an<br />
der Fachschule für Werbung <strong>und</strong> Gestaltung in <strong>Potsdam</strong> kennengelernt, wo sie 1975 bis 1978<br />
studierten.<br />
Bernd Krenkel, 1953 geboren, ist eigentlich Maler <strong>und</strong> hatte von 1980 bis 1993 einen Lehrauftrag an der<br />
Fachschule. Als Maler, Zeichner <strong>und</strong> Plastiker hat er sich mit der Vergänglichkeit <strong>und</strong> mit der<br />
Formverschränkung, der Undurchdringlichkeit auseinandergesetzt. Die Motive waren vor allem<br />
Baustellen mit ihren Gestängen, Köpfe mit Gesichtern, die mehr Ahnung als Gewißheit bieten,<br />
Waldesdickicht <strong>und</strong> leblose Bäume. Seit 1996 nimmt auch die Fotografie eine wichtige Stellung in<br />
seinem Schaffen ein.<br />
Birgit Krenkel, 1955 geboren, ist eigentlich Keramikerin – nicht Töpferin. Sie saß nie an der<br />
Drehscheibe. Sie baut Skulpturen aus Tonplatten. Geometrische Gr<strong>und</strong>formen herrschen vor. Manche<br />
wirken wie Architekturelemente oder Modelle von Maschinenteilen. Meist in Serien entstanden, lassen<br />
sie sich unterschiedlich kombinieren. Wesentliches Gestaltungselement ist die Oberfläche, die durch<br />
Gravierung, Kratzung, eingeriebene <strong>und</strong> aufgetragene Glasuren lebendig gemacht wird. Die streng<br />
rationale Wirkung der Formen <strong>und</strong> der gesteuerte Zufall der Oberflächenbearbeitung ergänzen sich<br />
spannungsvoll. Seit 1992 beschäftigt sie sich auch mit der Flächengestaltung auf Papier.<br />
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