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Gastbeitrag<br />

Zehn Gründe<br />

warum Inflation immer<br />

ein Übel ist<br />

Inflation – also die ungedeckte Ausweitung der Geldmenge – ist ein elementares Übel, immer und<br />

überall. Sie ist die verkannte Kernursache für zahlreiche Missstände in Wirtschaft und Gesellschaft.<br />

Zehn Aspekte sollen dies verdeutlichen.<br />

Von Andreas Marquart<br />

1. Inflation verursacht Boom und Bust<br />

Das Ausweiten der Geldmenge per Kreditvergabe<br />

bedeutet, dass neues Geld geschaffen<br />

wird durch Kredite, die nicht<br />

durch Ersparnisse gedeckt sind. Das lässt<br />

den Zins tiefer sinken, als es ohne Geldmengenausweitung<br />

der Fall gewesen<br />

wäre. So entsteht ein künstlicher, wirtschaftlicher<br />

Aufschwung (Boom), zur allgemeinen<br />

Freude von Politik und<br />

Bevölkerung. Es werden Investitionen angestoßen,<br />

die nicht getätigt worden<br />

wären, hätte das Investitionskapital zuvor<br />

angespart werden müssen. Zur Fertigstellung<br />

aller begonnenen Projekte sind aber<br />

nicht genügend Ressourcen vorhanden.<br />

Zudem werden von Natur aus knappe Ressourcen<br />

nicht in die am dringendsten benötigen<br />

Projekte investiert. Wenn die<br />

Zinsen wieder ansteigen, treten die Fehlinvestitionen<br />

zu Tage und es kommt zur<br />

Krise (Bust). Zu deren Überwindung wird<br />

die Notenbank das Zinsniveau erneut absenken.<br />

Eine Bereinigungskrise wird nicht<br />

zugelassen. Sie ist politisch unerwünscht.<br />

2. Inflation verteilt Vermögen<br />

und Kaufkraft um<br />

Eine ungedeckte Ausweitung der Geldmenge<br />

lässt die Preise für Güter und<br />

Dienstleistungen ansteigen. Die Erstempfänger<br />

neu geschaffenen Geldes profitieren.<br />

Sie können noch zu unveränderten<br />

Güterpreisen kaufen, während die späteren<br />

Geldempfänger erst in den Genuss des<br />

neuen Geldes kommen, wenn die Güterpreise<br />

bereits angestiegen sind. Sie werden<br />

benachteiligt und verlieren relativ zu den<br />

Erstempfängern. Mancher Marktteilnehmer<br />

erhält vom neu geschaffenen Geld<br />

nichts. Erstempfänger sind Banken, Staat<br />

und Großunternehmen. Dieser Effekt tritt<br />

auch dann ein, wenn die Güterpreise mittels<br />

Geldmengenausweitung stabil bleiben<br />

und ohne Geldmengenausweitung ansonsten<br />

abgesunken wären. In diesem Fall<br />

ist Inflation besonders hinterhältig.<br />

3. Inflation verhindert ein Absinken<br />

der Güterpreise<br />

Höhere Produktivität und vermehrte Arbeitsteilung<br />

in einer Volkswirtschaft lassen<br />

die Menge produzierter Güter und Dienstleistungen<br />

ansteigen. Bliebe die Geldmenge<br />

unverändert – oder würde in<br />

geringerem Ausmaß als die Gütermenge<br />

steigen -, führte dies zu einem absinkenden<br />

Preisniveau. Das Ausweiten der Geldmengen<br />

verhindert diese Preisrückgänge.<br />

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat<br />

einen Referenzwert definiert, um den die<br />

am breitesten gefasste Geldmenge M3 im<br />

Idealfall ansteigen soll. Dieser Referenzwert<br />

liegt gegenwärtig bei 4,5 Prozent pro<br />

Jahr. Argumentiert wird stets mit der Wahrung<br />

der Preisstabilität. Deflation, fälschlicherweise<br />

interpretiert als ein Absinken der<br />

Güterpreise, sei schädlich für die weitere<br />

wirtschaftliche Entwicklung. Breiten Bevölkerungsschichten<br />

wird so eine gerechte<br />

Teilhabe an Produktivitätsfortschritten und<br />

verstärkter (internationaler) Arbeitsteilung<br />

verwehrt.<br />

4. Inflation lässt den Wohlfahrtsstaat<br />

wachsen<br />

Die Ausweitung der Geldmenge ermöglicht<br />

es dem Staat, sich leichter und zu tieferen<br />

Zinsen zu verschulden als es ohne<br />

Geldmengenausweitung möglich wäre. Es<br />

lassen sich so Ausgaben finanzieren, die<br />

sonst nur über eine Erhöhung der Steuereinnahmen<br />

hätten finanziert werden können.<br />

Vor allem vor Wahlen macht die<br />

Politik sich dies zu Nutze. Sie kann so im<br />

Grunde nicht finanzierbare Wohltaten versprechen.<br />

Die Menschen lassen sich gerne<br />

ködern, versuchen in erster Reihe an den<br />

Fleischtöpfen zu sitzen – nicht wissend<br />

oder verdrängend, dass sie es im Grunde<br />

selbst sind, die das „große Fressen“ finanzieren.<br />

bradcalkins depositphotos

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