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Pfarrbrief Innsbruck / Arzl - Nr. 4 Advent / Weihnachten 2014

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Leitartikel<br />

Die Bilder von Flüchtlingsschicksalen,<br />

die uns das Fernsehen<br />

zeigt, sprechen eine andere<br />

Sprache: Ein Vater ist da oft<br />

nicht mehr dabei, weil er ermordet,<br />

gefallen oder mit Gewalt<br />

zum Soldaten gemacht wurde.<br />

Frauen müssen sich oft mit ihren<br />

Kindern alleine durchschlagen.<br />

Angst, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit<br />

sprechen aus ihren Augen. Werden sie ihr Leben<br />

in Sicherheit bringen können und irgendwo Zuflucht finden, eine<br />

Bleibe, wenigstens auf Zeit, eine „Notaufnahme“ mit viel Bürokratie<br />

und mit dem Gefühl, doch nicht willkommen zu sein?<br />

Nach den Aussagen der Bibel ist Gott selbst mit all den Menschen<br />

unterwegs, die auf der Flucht sind und vor verschlossenen<br />

Grenzen und Herzen stehen. Er erleidet in ihnen und mit<br />

ihnen dasselbe Schicksal.<br />

Ein Gott im Exil, der bei uns Menschen gewissermaßen einen<br />

„Asylantrag“ stellen muss, ist aufgrund seiner grenzenlosen Liebe<br />

solidarisch mit allen, die auf der Flucht sind, um ihr Leben zu<br />

retten und irgendwo eine neue Heimat zu finden.<br />

Wir können in diesem Jahr nicht auf das Kommen des Herrn<br />

warten und ihn zugleich „abblitzen“ und „ausweisen“ lassen,<br />

wenn er in Gestalt von Menschen zu uns kommt. Die Situation<br />

derer, die von einem harten Flüchtlingsschicksal betroffen sind,<br />

beschert uns heuer eine reale Herbergssuche und ein<br />

„besinnliches“ Fest der Menschwerdung Gottes, dass uns ein<br />

wenig zum Nachdenken bringen darf, ohne dass wir deshalb<br />

darauf verzichten müssen, im Kreis unserer Lieben ein frohes<br />

Fest zu feiern.<br />

Einen gesegneten <strong>Advent</strong> und eine von Freude und Frieden erfüllte<br />

Weihnachtszeit wünscht im Namen des Pfarrteams, des<br />

Pfarrgemeinderates und des Pfarrkirchenrates<br />

Euer Pfarrer P. Franz Weber<br />

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