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Seite 4<br />

Senioren aktuell<br />

Gesellschaft<br />

„Goldgräberstimmung“<br />

beim WG-Ausbau<br />

Gelsenkirchen: WIG-Jahrestagung im Wissenschaftspark<br />

oldgräberstimmung“ auf dem Pflegemarkt: „Starkes<br />

Wachstum“ erwarten die ambulanten Pflegedienste<br />

in NRW in den nächsten Jahren beim Bau von<br />

Wohngemeinschaften für Menschen mit besonderem<br />

Versorgungsbedarf. Im „1. WG-Radar“, einer repräsentativen<br />

Umfrage des Fachverbandes WIG (Wohnen<br />

in Gemeinschaft NRW) unter 870 Pflegediensten,<br />

kritisierten die Teilnehmer bürokratische Hürden und<br />

eine negative Haltung in Kommunen beim Aufbau von<br />

WGs. Gleichzeitig fühlt sich eine Mehrheit über die<br />

neue Wohnform unzureichend informiert.<br />

Die Ergebnisse der Befragung<br />

standen im Mittelpunkt<br />

der WIG-Jahrestagung<br />

im Wissenschaftspark<br />

Gelsenkirchen. In dem<br />

2007 gegründeten Fachverband<br />

haben sich Begleiter<br />

von rund 100 WGs zusammengeschlossen.<br />

Ab 2015<br />

erhalten sie in der neuen<br />

WIG-Akademie Unterstützung<br />

durch Fort- und Weiterbildung.<br />

Die Bedingungen<br />

für den Neubau und<br />

die Begleitung von WGs<br />

für Menschen mit besonderem<br />

Versorgungsbedarf<br />

in NRW haben sich in den<br />

letzten Monaten deutlich<br />

verbessert, sagt Claudius<br />

Hasenau, Vorsitzender<br />

des Fachverbandes WIG<br />

NRW. Dazu haben insbesondere<br />

die Pflegereform<br />

des Landes im Oktober<br />

und die Bundesregierung<br />

mit der Neuregelung des<br />

„Wohngruppenzuschlags“<br />

beigetragen. Die Entscheidungen<br />

auf politischer Ebene<br />

machten den Weg frei,<br />

WGs als Regelversorgung<br />

in die Quartiere zu bringen,<br />

so Hasenau. Realistisch sei<br />

der Bau von rund 5.000<br />

ambulant betreuten WGs<br />

mit je zehn Plätzen bis zum<br />

Jahr 2030. Bislang gibt es in<br />

NRW erst etwa 400 dieser<br />

Einrichtungen. Insgesamt<br />

sind in NRW mehr als 2300<br />

ambulante Pflegedienste<br />

tätig. Hasenau: „Im Augenblick<br />

erleben wir eine Art<br />

Goldgräberstimmung auf<br />

dem WG-Markt.“<br />

Im Vorfeld der WIG-<br />

Fachtagung 2014 startete<br />

der Verband deshalb in<br />

Zusammenarbeit mit dem<br />

Beratungsunternehmen Dr.<br />

Krizek& Consultants erstmals<br />

einen „WG-Radar“,<br />

an dem sich 62 von insgesamt<br />

870 kontaktierten<br />

Pflegediensten beteiligten.<br />

Info<br />

In dem 2007 gegründeten, gemeinnützigen Verein<br />

WIG (Wohnen in Gemeinschaft NRW) haben sich<br />

Begleiter von 100 ambulanten Wohngemeinschaften<br />

für Menschen mit besonderem Betreuungsbedarf zusammengeschlossen.<br />

WIG NRW verfolgt das Ziel,<br />

ambulante Pflegedienste dazu zu befähigen, betreute<br />

Wohngemeinschaften auf hohem Qualitätsniveau<br />

selbst zu bauen oder pflegerisch zu begleiten. Dazu<br />

bietet WIG als Fachverband individuelle Beratung und<br />

themenbezogene Weiterbildungen an. Mit dem Ansatz,<br />

ambulant betreuten Wohngemeinschaften inhaltlich<br />

und politisch eine Stimme zu geben, ist „Wohnen in<br />

Gemeinschaft NRW“ der bisher einzige Verband dieser<br />

Art in NRW. Weitere Informationen im Internet unter<br />

www.wig-nrw.de.<br />

In Aufbruchstimmung: Claudius Hasenau, Vorsitzender des Fachverbandes WIG<br />

NRW, der die Bedingungen für den Neubau und die Begleitung von WGs für Menschen<br />

mit besonderem Versorgungsbedarf deutlich verbessert sieht. – Foto: jb-herne<br />

„Die Befragten bewerteten<br />

Wohngemeinschaften<br />

als wichtig für demenziell<br />

erkrankte Menschen und<br />

schätzten sie für die Zukunft<br />

als stark wachsend<br />

ein“, sagt Umfrageleiter<br />

Dr. Ivo Krizek. Gleichzeitig<br />

nähmen die Pflegedienste<br />

„erhebliche Hürden für den<br />

Aufbau von Wohngemeinschaften<br />

wahr.“ Die Akzeptanz<br />

der WGs in der jeweiligen<br />

Kommune werde<br />

unterschiedlich bewertet,<br />

wobei eine negative Grundhaltung<br />

erkennbar sei, so<br />

Dr. Krizek. Verbesserungen<br />

wünschten sich die Befragten<br />

im Verhandlungsprozess<br />

mit den Sozialämtern,<br />

bei der Finanzierung und<br />

beim Finden einer geeigneten<br />

Immobilie.<br />

Gleichzeitig räumte die<br />

Mehrheit der Befragten im<br />

1. WG-Radar ein großes<br />

Wissensdefizit zum Thema<br />

Wohngemeinschaften ein.<br />

Bei allen Themen – Mitarbeiter,<br />

Raumkonzept, Auswahl<br />

der Immobilie, rechtliche<br />

und wirtschaftliche<br />

Fragen oder der Umgang<br />

mit der Sozialverwaltung –<br />

bestehe umfangreicher Informationsbedarf.<br />

Einen ersten Schritt zur<br />

Lösung des Problems geht<br />

der Fachverband WIG mit<br />

der Gründung einer eigenen<br />

WIG-Akademie, die Mitgliedern<br />

des Fachverbands<br />

und interessierten Unter-<br />

nehmen 2015 in Fachgesprächen,<br />

und Fachtagungen rund um<br />

das Thema Wohngemeinschaften<br />

eine passgenaue<br />

Fort- und Weiterbildung<br />

partner sind u.a. die Steinbeis-Hochschule<br />

Essen in<br />

Zusammenarbeit mit Dr.<br />

Krizek & Consultants, die<br />

Unternehmens- und Organisationsberatung<br />

KCR –<br />

Konkret Consult Ruhr aus<br />

Gelsenkirchen sowie der<br />

walt und Autor Dr. Lutz H.<br />

Michel aus Hürtgenwald.<br />

Das aktuelle Schulungsprogramm<br />

2015 wird auf der<br />

WIG-Jahrestagung 2015 in<br />

Fachseminaren<br />

anbietet. Kooperations-<br />

WG-Spezialist, Fachan-<br />

Gelsenkirchen vorgestellt.

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