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Newsletter 2004 / I - Wittenberg-Zentrum für Globale Ethik

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<strong>Newsletter</strong> <strong>2004</strong> / I<br />

<strong>Wittenberg</strong>-<strong>Zentrum</strong><br />

für <strong>Globale</strong> <strong>Ethik</strong><br />

Inhalt<br />

2 Editorial<br />

3 WZGE - Intern<br />

4 Building Global Cooperation:<br />

Neue Allianzen mit Afrika<br />

5 Strategie-Forum<br />

6 2. Forum on Economic Co-<br />

Operation - A Jordanian-<br />

Israeli Joint Initiative<br />

7 Kompetenzzentrum<br />

Nachhaltigkeit<br />

8 Kooperation<br />

<strong>Wittenberg</strong>-Budapest<br />

9 Young-Leaders-Seminare<br />

10 Tagungen am WZGE<br />

11 Veranstaltungen mit WZGE<br />

12 Telegramm<br />

14 Interview Prof. Dr. Ingo Pies


<strong>Newsletter</strong> <strong>2004</strong> / I<br />

<strong>Wittenberg</strong>-<strong>Zentrum</strong> für <strong>Globale</strong> <strong>Ethik</strong><br />

Editorial<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

das <strong>Wittenberg</strong>-<strong>Zentrum</strong> für <strong>Globale</strong> <strong>Ethik</strong> hat sich in den letzten<br />

Monaten rasant entwickelt, und ich freue mich, Ihnen mit diesem<br />

<strong>Newsletter</strong> die wichtigsten Neuigkeiten mitteilen zu dürfen.<br />

Zunächst ist es mir eine große Freude, Ihnen unseren neuen<br />

Präsidenten, Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz, der derzeit als<br />

Kultusminister des Landes Sachsen-Anhalt tätig ist, vorstellen zu<br />

dürfen. Er tritt die Nachfolge unseres Gründers, Hans-Dietrich<br />

Genscher, an, der wesentlich zum Aufbau des <strong>Wittenberg</strong>-<br />

<strong>Zentrum</strong>s für <strong>Globale</strong> <strong>Ethik</strong> beigetragen hat. Wir freuen uns, dass<br />

Herr Genscher das WZGE auch weiterhin als Ehren-Präsident aktiv<br />

unterstützen wird. Des Weiteren wurde die operative Basis des<br />

WZGE wesentlich gestärkt, weil Johann Konrad Keller, ehemals<br />

Umweltminister des Landes Sachsen-Anhalt, als Vorstandsmitglied<br />

gewonnen werden konnte.<br />

Auch sonst gestaltete sich das Jahr <strong>2004</strong> nicht minder dynamisch<br />

als das Jahr 2003. Es konnten neue Kooperationen und<br />

Partnerschaften geschlossen werden. Zentrale Aktivitäten des<br />

<strong>Wittenberg</strong>-<strong>Zentrum</strong>s wurden wesentlich ausgebaut und auf ein<br />

solides Fundament gestellt. So hat das Strategie-Forum im September<br />

letzten Jahres den entscheidenden Impuls gegeben, das<br />

Arbeitsprogramm: “Building Global Cooperation - Neue Allianzen<br />

mit Afrika” voranzubringen. In diesem Jahr wird im November mit<br />

dem “<strong>Wittenberg</strong>-Forum” ein zweijähriger Arbeitsprozess für dieses<br />

Programm eingeleitet, das darum bemüht ist, viel versprechende<br />

Initiativen für die nachhaltige Entwicklung Afrikas miteinander zu<br />

vernetzen. Ein entsprechendes Vorbereitungstreffen des international<br />

prominent besetzten Lenkungsausschusses fand bereits<br />

statt. Auch die Gespräche zur Verbesserung der Handelsintegration<br />

von Israel und Jordanien fanden mit dem Zweiten "Forum on<br />

Economic Co-Operation - A Jordanian-Israeli Joint Initiative" im Juni<br />

dieses Jahres in <strong>Wittenberg</strong> ihre Fortsetzung. Ferner konnte durch<br />

die partnerschaftliche Kooperation von Unternehmen, Politik und<br />

Wissenschaft mit dem Aufbau des Kompetenzzentrums für Nachhaltigkeit<br />

in der Region Mitteldeutschland begonnen werden, das<br />

das Forschungsinstitut am WZGE personell verstärken wird.<br />

2<br />

Ich freue mich nun, Ihnen mit diesem <strong>Newsletter</strong> einen Einblick in<br />

die Entwicklungen und zahlreichen Aktivitäten des <strong>Wittenberg</strong>-<br />

<strong>Zentrum</strong>s für <strong>Globale</strong> <strong>Ethik</strong> geben zu können.<br />

Prof. Dr. Ingo Pies<br />

Vorstand


<strong>Newsletter</strong> <strong>2004</strong> / I<br />

<strong>Wittenberg</strong>-<strong>Zentrum</strong> für <strong>Globale</strong> <strong>Ethik</strong><br />

<strong>Wittenberg</strong>-<strong>Zentrum</strong> für <strong>Globale</strong> <strong>Ethik</strong><br />

Intern<br />

Prof. Jan-Hendrik Olbertz neuer<br />

Präsident des <strong>Wittenberg</strong>-<strong>Zentrum</strong>s für<br />

<strong>Globale</strong> <strong>Ethik</strong> e.V.<br />

Prof. Jan-Hendrik Olbertz wurde<br />

zum neuen Präsidenten des<br />

<strong>Wittenberg</strong>-<strong>Zentrum</strong>s für <strong>Globale</strong><br />

<strong>Ethik</strong> gewählt. Er tritt die<br />

Nachfolge von Bundesaußenminister<br />

a.D. Hans-<br />

Dietrich Genscher an, der zum<br />

Ehren-Präsidenten berufen<br />

wurde. Professor Jan-Hendrik<br />

Olbertz (Jahrgang 1954) ist von<br />

Hause aus Professor für<br />

Erziehungswissenschaft an der Martin-Luther-<br />

Universität Halle-<strong>Wittenberg</strong> und derzeit Kultusminister<br />

des Landes Sachsen-Anhalt (parteilos). Zuvor war er<br />

Direktor der Franckeschen Stiftungen zu Halle und von<br />

1996-2000 Gründungsdirektor des Instituts für<br />

Hochschulforschung (HoF) <strong>Wittenberg</strong>.<br />

Hans-Dietrich Genscher zu der Wahl von Professor<br />

Olbertz: „Ich bin glücklich, dass Professor Olbertz<br />

dieses wichtige Amt übernimmt, zumal ich ihn seit<br />

Jahren kenne und persönlich sehr schätze. Er hat als<br />

anerkannter Erziehungswissenschaftler inhaltlich hohe<br />

Kompetenz in Fragen der <strong>Ethik</strong>, zugleich hat er<br />

Erfahrung und organisatorisches Geschick in der<br />

Leitung einer solchen Institution. Das <strong>Wittenberg</strong>-<br />

<strong>Zentrum</strong> für <strong>Globale</strong> <strong>Ethik</strong> hat hier eine exzellente<br />

Persönlichkeit gewonnen! Die Mission unseres<br />

<strong>Zentrum</strong>s halte ich für eine Aufgabe von zunehmender<br />

Bedeutung. Die Entwicklung gibt Anlass zu der<br />

Erwartung, dass das <strong>Wittenberg</strong>-<strong>Zentrum</strong> für <strong>Globale</strong><br />

<strong>Ethik</strong> dieser Aufgabe immer stärker gerecht werden<br />

kann.“<br />

Die Vize-Präsidenten Dr. Eberhard von Koerber und<br />

Ministerpräsident a.D. Dr. Reinhard Höppner sowie<br />

Präsidiumsmitglied Ministerpräsident Prof. Dr.<br />

Wolfgang Böhmer unterstrichen ebenfalls die<br />

Bedeutung der Wahl von Professor Olbertz und dankten<br />

Herrn Genscher für seine großen Verdienste um die<br />

Gründung und den Aufbau des <strong>Wittenberg</strong>-<strong>Zentrum</strong>s<br />

für <strong>Globale</strong> <strong>Ethik</strong> e.V. Insbesondere die Bereitschaft<br />

von Herrn Genscher, als Ehren-Präsident weiterhin<br />

dem <strong>Zentrum</strong> zur Verfügung zu stehen, wurde besonders<br />

begrüßt.<br />

Johann Konrad Keller als neues<br />

Vorstandsmitglied des WZGE bestimmt<br />

Johann Konrad Keller wurde<br />

neben Prof. Dr. Ingo Pies zum<br />

Vorstand des <strong>Wittenberg</strong>-<br />

<strong>Zentrum</strong>s für <strong>Globale</strong> <strong>Ethik</strong><br />

gewählt. Er war bis 2002 als<br />

Minister für Raumordnung,<br />

Landwirtschaft und Umwelt des<br />

Landes Sachsen-Anhalt tätig.<br />

Herr Keller verfügt über ausgeprägte<br />

Erfahrung in Politik und<br />

Verwaltung und ist im Vorstand<br />

des WZGE für Finanzen und juristische Fragen<br />

zuständig. Wir freuen uns, dass Herr Keller die operative<br />

Basis durch sein aktives Engagement nachhaltig<br />

stärkt!<br />

<strong>Wittenberg</strong>-<strong>Zentrum</strong> öffnet sich für<br />

Unternehmensmitgliedschaften -<br />

DaimlerChrysler AG und Verbundnetz<br />

Gas AG erste Mitglieder<br />

Das <strong>Wittenberg</strong>-<strong>Zentrum</strong> für <strong>Globale</strong> <strong>Ethik</strong> ermöglicht<br />

es Unternehmen, sich als Vereinsmitglieder für die<br />

Anliegen der <strong>Globale</strong>n <strong>Ethik</strong> zu engagieren. In Zeiten<br />

vielfältiger globaler Herausforderungen stehen insbesondere<br />

Unternehmen immer mehr in der Verantwortung,<br />

sich als moralische Akteure an der Gestaltung<br />

fairer globaler Rahmenbedingungen zu beteiligen.<br />

Führende internationale Unternehmen verstehen sich<br />

zunehmend als Corporate Citizens, als Akteure, die ihre<br />

globale Ordnungsverantwortung und ihr soziales<br />

Engagement ernst nehmen. Das <strong>Wittenberg</strong>-<strong>Zentrum</strong><br />

für <strong>Globale</strong> <strong>Ethik</strong> möchte Unternehmen die Möglichkeit<br />

geben, dieses Anliegen theoretisch und praktisch zu<br />

fundieren.<br />

Als erste Unternehmen konnten hierfür die<br />

DaimlerChrysler AG und die Verbundnetz Gas AG<br />

(VNG) als Mitglieder des Vereins aufgenommen werden.<br />

Wie freuen uns auf eine konstruktive<br />

Zusammenarbeit!<br />

3


<strong>Newsletter</strong> <strong>2004</strong> / I<br />

<strong>Wittenberg</strong>-<strong>Zentrum</strong> für <strong>Globale</strong> <strong>Ethik</strong><br />

Building Global Cooperation<br />

“Neue Allianzen mit Afrika”<br />

A<br />

frika galt lange Zeit als der verlorene Kontinent.<br />

Bürgerkriege, frappierende wirtschaftliche<br />

Unterentwicklung und negative Wachstumsraten<br />

machten oftmals die Hoffnung bei der internationalen<br />

Gemeinschaft zunichte, die afrikanischen Länder auf<br />

einen prosperierenden Wachstumspfad führen zu können.<br />

Trotz allem wurden in der letzten Zeit zahlreiche<br />

viel versprechende Initiativen aus der Unternehmenswelt,<br />

der Politik und der Zivilgesellschaft lanciert, um<br />

einen Beitrag für zivilen Frieden und wirtschaftliche<br />

Modernisierung zu leisten.<br />

Das <strong>Wittenberg</strong>-<strong>Zentrum</strong> für <strong>Globale</strong> <strong>Ethik</strong> ist der<br />

Auffassung, dass das Potential dieser Initiativen noch<br />

besser zur Geltung gebracht werden kann, wenn diese<br />

in einem innovativen Rahmen zusammengeführt und<br />

miteinander vernetzt werden könnten.<br />

sollte. Beim <strong>Wittenberg</strong>-Forum im November werden<br />

hochrangige Vertreter internationaler Organisationen<br />

und Unternehmen sowie Staatsrepräsentanten ein<br />

gemeinsames 2-jähriges Arbeitsprogramm diskutieren<br />

und erste Schritte einleiten, damit neue Partnerschaften<br />

zwischen Politik und Privatwirtschaft im Interesse aller<br />

Beteiligten wirksam werden können.<br />

Das <strong>Wittenberg</strong>-Forum <strong>2004</strong> wird vom DaimlerChrysler<br />

Corporation Fund und der Stiftung Leucora unterstützt,<br />

das Programm: “Building Global Coopaeration - New<br />

Alliances with Africa” von der LOTTO-TOTO Sachsen-<br />

Anhalt GmbH.<br />

Dieses Ziel verfolgt das Programm: "Building Global<br />

Cooperation - New Alliances with Africa", das einen<br />

zweijährigen Arbeitsprozess anstrebt. Hierbei sollen<br />

Expertentreffen, Multi-Stakeholder-Dialoge, Forschungsprojekte<br />

und Weiterbildungsangebote dabei<br />

helfen, die Kompetenzen der einzelnen Initiativen zu<br />

bündeln und deren Ausstrahlung zu erhöhen. Das<br />

<strong>Wittenberg</strong>-<strong>Zentrum</strong> will eine Plattform für die<br />

Vernetzung und konzeptionelle Planung dieses herausfordernden<br />

Prozesses bieten.<br />

4<br />

Bereits im letzten Jahr fand ein Strategie-Forum statt,<br />

das als Auftaktkonferenz Entscheidungsträger aus<br />

Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft miteinander ins<br />

Gespräch brachte, wie eine gemeinschaftliche und<br />

nachhaltige Strategie zur Bekämpfung von Hunger und<br />

Armut auf dem afrikanischen Kontinent gestaltet werden<br />

könnte.<br />

In diesem Jahr fand vom 11. bis 13. Juli ein<br />

Vorbereitungstreffen statt, das das <strong>Wittenberg</strong>-Forum<br />

vom 15. bis 17. November <strong>2004</strong> inhaltlich ausrichten<br />

Teilnehmer Vorbereitungstreffen v.l.n.r.<br />

Christian Nakonz (Afrika-Verein); Frank Fountain<br />

(DaimlerChrysler Corporation Fund; Corporate Council<br />

on Africa); Mhamed Achache (Sonderbotschafter<br />

Republik Algerien); Waldemar Hötte (Geschäftsführer<br />

WZGE), Abdelkader Messahel (Minister Republik<br />

Algerien für Maghreb-Staaten und Afrikanische<br />

Angelegenheiten); Ingo Pies (Vorstand WZGE); Ali<br />

Karume (Botschafter Tansania); Josef Schleicher<br />

(DaimlerChrysler; SAFRI); Paul Rosser (Vizepräsident<br />

WZGE)<br />

Strategie-<br />

Forum<br />

Arbeitsprozess<br />

<strong>Wittenberg</strong>-<br />

Forum<br />

Vorbereitungstreffen<br />

14-17 Sep 03 11-13 Jul 04 15-17 Nov 04 2 Jahre<br />

Auftaktkonferenz zur<br />

Eruierung gemeinsamer<br />

Interessen und Kooperationsmöglichkeiten<br />

Ausarbeitung Arbeitsprozess;<br />

Vorbereitung<br />

<strong>Wittenberg</strong>-Forum<br />

Verabschiedung der<br />

Agenda für Arbeitsprozess;<br />

Einleitung<br />

erster Schritte<br />

Expertentreffen; Multi-<br />

Stakeholder-Dialoge;<br />

Forschungsprojekte;<br />

Weiterbildungsangebote


<strong>Newsletter</strong> <strong>2004</strong> / I<br />

<strong>Wittenberg</strong>-<strong>Zentrum</strong> für <strong>Globale</strong> <strong>Ethik</strong><br />

Strategie-Forum<br />

“Neue Allianzen gegen Armut und soziale Ausgrenzung”<br />

I<br />

m September 2003 hat das <strong>Wittenberg</strong>-<br />

<strong>Zentrum</strong> für <strong>Globale</strong> <strong>Ethik</strong> ein<br />

Strategieforum zum Thema: “Neue<br />

Allianzen gegen Armut und soziale<br />

Ausgrenzung" durchgeführt. Das Strategie-<br />

Forum gilt als Auftaktkonferenz für einen<br />

mehrjährigen Arbeitsprozess, der in diesem<br />

Jahr mit dem <strong>Wittenberg</strong>-Forum im<br />

November seine Fortsetzung findet.<br />

Ziel der Konferenz war es, eine<br />

Bestandsaufnahme neuer Entwicklungen<br />

vorzunehmen und einen Strategiedialog<br />

darüber zu führen, wie innovative Initiativen<br />

gestärkt und miteinander vernetzt werden<br />

könnten. Dabei galt es, geeignete<br />

Strategien zu diskutieren, die zur<br />

Verwirklichung drängender moralischer<br />

Anliegen beitragen, wie sie beispielsweise<br />

in den “Millennium Development Goals” der<br />

Teilnehmer des Strategie-Forums vom 14. - 17. September 2003<br />

Vereinten Nationen niedergelegt sind. Der<br />

regionale Schwerpunkt lag hierbei auf<br />

Afrika. In fünf Arbeitssitzungen wurden in einem offenen<br />

und zugleich konstruktiven Dialog verschiedene<br />

Projekte und Themen diskutiert: die politische Initiative<br />

NEPAD, die Übernahme von Ordnungsverantwortung<br />

durch internationale Unternehmen (Corporate<br />

Citizenship) in Afrika sowie schließlich die Möglichkeit,<br />

zusammen "New Alliances against Hunger and<br />

Poverty" zu formieren.<br />

5<br />

Die Teilnehmer, darunter renommierte politische<br />

Verantwortungsträger aus afrikanischen Staaten, wie<br />

S.E. Jeffrey T. Radebe, sowie Staatsrepräsentanten<br />

aus Algerien, Nigeria, Tansania und Namibia, waren<br />

eingeladen, mit ihrer Expertise aktiv daran mitzuwirken,<br />

die Aktivitäten des Arbeitsprozesses programmatisch<br />

auszurichten und in einer abschließenden<br />

Brainstormingsitzung die inhaltlichen Schwerpunkte<br />

des <strong>Wittenberg</strong>-Forums festzulegen.<br />

v.l.n.r.: J. Radebe; H. D. Genscher; A. Young; F. Edu<br />

Das Strategieforum war auf Dialog, Diskussion und<br />

aktive Mitarbeit zugeschnitten. Lange Reden sollten<br />

vermieden werden. Stattdessen wurde die Konferenz<br />

durch spontane und lebhafte Diskussionen geprägt, die<br />

durch kurze Statements oder Keynotes eingeleitet wurden.<br />

Die vertrauensbildende Atmosphäre in <strong>Wittenberg</strong> trug<br />

entscheidend dazu bei, dass die Teilnehmer sich auf<br />

ein engagiertes Fortführen des Arbeitsprozesses verständigten<br />

und bereits konkrete Zusagen der Mitarbeit<br />

gegeben haben.<br />

S.E. Jeffrey Radebe und Frank Fountain


<strong>Newsletter</strong> <strong>2004</strong> / I<br />

<strong>Wittenberg</strong>-<strong>Zentrum</strong> für <strong>Globale</strong> <strong>Ethik</strong><br />

2. Forum on Economic Co-Operation<br />

A Jordanian-Israeli Joint Initiative<br />

Z<br />

um zweiten Mal fand vom 27. Juni bis 1. Juli das<br />

"Forum on Economic Co-Operation - A<br />

Jordanian-Israeli Joint Initiative" in <strong>Wittenberg</strong><br />

statt. In Zusammenarbeit mit dem von Friedensnobelpreisträger<br />

Simon Peres gegründeten "Peres Center for<br />

Peace" und dem in Jordanien ansässigen "Amman<br />

Center for Peace and Development" sowie der<br />

DaimlerChrysler AG trafen sich hochrangige<br />

Wirtschaftsdelegationen aus Jordanien und Israel am<br />

<strong>Wittenberg</strong>-<strong>Zentrum</strong> für <strong>Globale</strong> <strong>Ethik</strong> in der Leucora,<br />

um die Handelsintegration beider Staaten zu<br />

verbessern. Die Teilnehmer unterzeichneten eine<br />

Erklärung, in der sie beide Regierungen zu einer<br />

Intensivierung der Zusammenarbeit auffordern. Als ein<br />

wesentliches Ergebnis dieser Konferenz wird ein<br />

konkreter Maßnahmenkatalog für die Vertiefung der<br />

wirtschaftlichen Kooperation beider Staaten vorgelegt.<br />

Wechselseitige Handelsintegration und Direktinvestitionen<br />

sind fundamentale Triebfedern für die<br />

Aufrechterhaltung politischer Stabilität. Nach vier Tagen<br />

lebhafter Diskussion kamen die Teilnehmer aus<br />

Jordanien und Israel überein, dass ihre Regierungen<br />

der Vertiefung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen<br />

diesen Ländern eine höhere Priorität einräumen<br />

sollten, um den Frieden auf eine solide Basis zu stellen.<br />

Unter dem Schlagwort: "From Trade to Peace" wurde<br />

mit diesem Forum nun ein viel versprechender Prozess<br />

zwischen Jordanien und Israel weitergeführt, der die<br />

friedfertige politische Integration und Kooperation im<br />

Mittleren Osten zum Ziel hat.<br />

Bereits im vergangenen Jahr wurde mit der<br />

Unterzeichnung der "<strong>Wittenberg</strong> Deklaration für<br />

Zusammenarbeit und Frieden im Nahen Osten" ein<br />

entscheidender Impuls für die Ausweitung des Dialogs<br />

zwischen beiden Ländern gegeben. Dabei wurde insbesondere<br />

die konstruktive Rolle der Wirtschaft für eine<br />

Entspannung im Nahen Osten hervorgehoben. Auf dem<br />

diesjährigen Forum wurden die bereits erzielten Erfolge<br />

vorgestellt und bestehende Probleme der<br />

Handelsintegration beider Staaten in einer sehr offenen<br />

und vertrauensvollen Atmosphäre erörtert. Die<br />

Diskussion konzentrierte sich auf die Grenzprobleme<br />

im Jordantal. Dazu wurde ein 18-Punkte-<br />

Maßnahmenkatalog beschlossen, der den Export<br />

erweitern und das gegenseitige Vertrauen fördern soll.<br />

Die Delegationsleiter Smadar Shapira vom Peres<br />

Center for Peace und Ex-General Mansour Abu-<br />

Rashid, Präsident des Amman Centers, verpflichteten<br />

sich ebenso wie die DaimlerChrysler AG, die<br />

Gespräche in Jordanien und Israel fortzuführen. Die<br />

Teilnehmer dankten dem Wissenschaftlichen Direktor<br />

Professor Ingo Pies und dem gesamten Team für die<br />

Rolle, die das <strong>Wittenberg</strong>-<strong>Zentrum</strong> als Vermittler und<br />

Impulsgeber in diesem Prozess spielt.<br />

6


<strong>Newsletter</strong> <strong>2004</strong> / I<br />

<strong>Wittenberg</strong>-<strong>Zentrum</strong> für <strong>Globale</strong> <strong>Ethik</strong><br />

Kompetenzzentrum für Nachhaltigkeit<br />

D<br />

ie Region Mitteldeutschland steht vor gravierenden<br />

Herausforderungen, die nur im engen<br />

Schulterschluss zwischen Theorie und Praxis<br />

erfolgreich bewältigt werden können. Hierfür ist eine<br />

systematische Abstimmung zwischen (praktischen)<br />

Bedürfnissen in der Region und wissenschaftlichen<br />

Forschungsthemen erforderlich. Das <strong>Wittenberg</strong>-<br />

<strong>Zentrum</strong> für <strong>Globale</strong> <strong>Ethik</strong> arbeitet daher an der<br />

Etablierung eines international profilierten<br />

Kompetenzzentrums für Nachhaltigkeitsforschung in<br />

der Region Mitteldeutschland. Ziel dieser<br />

Kooperationsplattform ist die Stärkung der Region<br />

durch Ländergrenzen-übergreifende Zusammenarbeit<br />

zwischen Wirtschaft, Politik und Wissenschaft.<br />

Insbesondere geht es darum, die in der Region bereits<br />

vorhandenen Kompetenzträger zu bündeln, zu<br />

ergänzen und zu gemeinsamen<br />

Forschungsanstregungen anzuregen. Bisher sind die<br />

Handelshochschule Leipzig (HHL), die Universität<br />

Leipzig (UL), die Martin-Luther-Universität Halle-<br />

<strong>Wittenberg</strong> (MLU) und das Umweltforschungszentrum<br />

(UFZ) Leipzig-Halle an der Kooperation beteiligt.<br />

Der Fahrplan für die Errichtung des Kompetenzzentrums<br />

umfasst drei Phasen, wobei die erste Phase<br />

bereits abgeschlossen ist:<br />

In der ersten Phase hat das Stiftungsengagement von<br />

DOW Chemical die Einrichtung einer Stiftungsprofessur<br />

für "Nachhaltigkeit und <strong>Globale</strong> <strong>Ethik</strong>" sowie einer<br />

Stiftungsprofessur für "Nachhaltigkeit und <strong>Globale</strong><br />

Politik" ermöglicht. Die beiden Stiftungsprofessuren<br />

werden im Rahmen des Lehr- und Forschungsverbundes<br />

an der Handelshochschule Leipzig (HHL)<br />

angesiedelt, mit Residenz am <strong>Wittenberg</strong>-<strong>Zentrum</strong> für<br />

<strong>Globale</strong> <strong>Ethik</strong> in der LEUCOREA. Die berufenen<br />

Professoren werden ihre Tätigkeit am 1. September<br />

<strong>2004</strong> aufnehmen.<br />

Als zweite Stufe ist die Einrichtung eines Stiftungslehrstuhls<br />

für "Energiemanagement und Nachhaltigkeit"<br />

mit Sitz an der Universität Leipzig (UL) vorgesehen, die<br />

noch in diesem Jahr erfolgen soll. In engem Dialog mit<br />

der Praxis wird der Lehrstuhl betriebswirtschaftliche<br />

Fragen des Energiemanagements bearbeiten. Dafür<br />

wird ein interdisziplinäres Verständnis von<br />

Nachhaltigkeit zugrunde gelegt. Zu den behandelten<br />

Themen gehören die energiewirtschaftlichen<br />

Konsequenzen des demographischen Wandels, die<br />

Herausforderungen für eine dezentrale<br />

Energieversorgung angesichts des anstehenden<br />

Städterückbaus Ost sowie die Analyse "klassischer"<br />

und "neuer" Energieträger unter dem ökonomischen,<br />

ökologischen und sozialen Aspekt der Nachhaltigkeit.<br />

Als dritte Entwicklungsstufe des Kompetenzzentrums<br />

wird die Einrichtung eines Promotionskollegs<br />

"Nachhaltigkeit, Global Governance und Corporate<br />

Citizenship" angestrebt. Es soll durch exzellente<br />

akademische Begleitung und im Dialog mit der Praxis<br />

der Weiterbildung von Doktoranden dienen und dafür<br />

Sorge tragen, dass durch die Ermöglichung herausragender<br />

Dissertationen neue theoretische Impulse in die<br />

Praxis getragen werden. Ergänzt wird das<br />

Promotionskolleg durch die Einrichtung eines<br />

Besucherprogramms für international renommierte<br />

Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik und<br />

Wirtschaft, die ihre Nachhaltigkeitsexpertise in die<br />

Forschungs- und Lehraktivitäten des Kompetenzzentrums<br />

einbringen werden.<br />

Relevante Fragestellungen für das<br />

Kompetenzzentrum (Auswahl)<br />

# Demographischer Wandel und<br />

Stadtrückbau Ost<br />

# Herausforderungen für eine dezentrale<br />

Energieversorgung<br />

# Nachhaltige Kommunalfinanzen<br />

# Aufarbeitung der Transformationserfahrungen<br />

in Ostdeutschland und<br />

Wissenstransfer nach Osteuropa<br />

# Kompatibilität von Wettbewerb und<br />

Nachhaltigkeit<br />

# Priorisierung öffentlicher Aufgaben<br />

und Formen Sektor-übergreifender<br />

Zusammenarbeit (Public-Private-<br />

Partnerships)<br />

# Hilfestellung für Investitionsentscheidungen<br />

durch fundierte Prognostizierung<br />

gesellschaftlicher Prozesse<br />

# Klimapolitik (öffentliche Wahrnehmung<br />

der relevanten Alternativen)<br />

# Ökonomische und ökologische Bilanz<br />

zwischen "klassischen" Energieträgern<br />

und "neuen" regenerativen Energien<br />

unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit<br />

7


<strong>Newsletter</strong> <strong>2004</strong> / I<br />

<strong>Wittenberg</strong>-<strong>Zentrum</strong> für <strong>Globale</strong> <strong>Ethik</strong><br />

Kooperation: <strong>Wittenberg</strong> - Budapest<br />

G<br />

erade im Zuge der EU-Osterweiterung werden<br />

die neuen EU-Mitglieder und übrigen Staaten<br />

Osteuropas für Mitteleuropa als politische und<br />

wirtschaftliche Kooperationspartner immer bedeutsamer.<br />

Das <strong>Wittenberg</strong>-<strong>Zentrum</strong> für <strong>Globale</strong> <strong>Ethik</strong> hat<br />

mit der Andrássy Gyula-Universität in Budapest einen<br />

kompetenten und zuverlässigen Partner gefunden, um<br />

gemeinschaftlich verschiedenartige Projekte und<br />

Seminarveranstaltungen zu organisieren. Im Mai<br />

diesen Jahres wurde die Kooperation, der ein reger<br />

Austausch vorausging, offiziell im Rahmen eines<br />

Workshops in Budapest begründet.<br />

eventuelle Auswirkungen der Osterweiterung auf<br />

Deutschland erörtert wurden. Vor Gymnasiasten des<br />

Lucas-Cranach-Gymnasiums in Piesteritz sprach er<br />

über "The Hungarian Way from Plan to Market - Reflections<br />

of an Insider". In seinem Vortrag zeichnete er<br />

den schwierigen Transformationsprozess Ungarns<br />

detailliert nach. In der anschließenden lebhaften<br />

Diskussion mit den Schülern wurden Parallelen zu der<br />

Entwicklung in den neuen Bundesländern gezogen und<br />

aktuelle Problemfragen erörtert.<br />

Im Januar diesen Jahres besuchte dann Prof. Dr. Klaus<br />

Beckmann für eine Woche das <strong>Wittenberg</strong>-<strong>Zentrum</strong>.<br />

Prof. Dr. Klaus Beckmann ist gegenwärtig<br />

Universitätsprofessor für Finanzwissenschaft an der<br />

Andrássy Gyula-Universität in Budapest und leistet als<br />

Prorektor für den Aufbau dieser innovativen Institution<br />

maßgebliche Arbeit. Seine Forschungsgebiete sind die<br />

Finanztheorie, die Konstitutionenökonomik und die<br />

Bildungsökonomik. Neben seinen universitären<br />

Tätigkeiten ist Prof. Beckmann Mitbegründer und<br />

Partner der akademischen Unternehmensberatung<br />

Wirdenken.<br />

Auch Prof. Beckmann nahm an verschiedenen<br />

Veranstaltungen teil und stellte seine Fachkompetenz<br />

verschiedenen Aktivitäten des <strong>Wittenberg</strong>-<strong>Zentrum</strong>s zur<br />

Verfügung.<br />

8<br />

Unterzeichnung des Kooperationsvertrages in<br />

Budapest<br />

Bereits im November letzten Jahres war Professor<br />

Péter Á. Bod, ein renommierter und international<br />

geschätzter Wirtschaftswissenschaftler, für eine Woche<br />

in <strong>Wittenberg</strong> zu Gast. Ziel des Deutschlandbesuches<br />

war die Anbahnung von Kontakten und das Erörtern<br />

von Kooperationsmöglichkeiten zwischen dem WZGE<br />

in der Leucorea, dem Lehrstuhl für Wirtschaftsethik der<br />

Martin-Luther-Universität Halle-<strong>Wittenberg</strong> und der<br />

Andrássy Gyula-Universität in Budapest. Professor Bod<br />

ist Leiter der Abteilung Wirtschaftspolitik der<br />

Budapester Universität für Wirtschaftswissenschaften<br />

und Öffentliche Verwaltung und ist Vorsitzender der<br />

Stiftung der deutschsprachigen Andrássy Gyula-<br />

Universität in Budapest. Ferner war er in Ungarn<br />

Minister für Wirtschaft und Handel sowie Präsident der<br />

Ungarischen Nationalbank.<br />

Im Gegenzug besuchte Prof. Pies die Andrássy Gyula-<br />

Universität im Juni, veranstaltete einen Workshop über<br />

“Global Compact und Corporate Citizenship” und hielt<br />

hielt die feierliche Semesterabschlussvorlesung zum<br />

Thema “<strong>Globale</strong> <strong>Ethik</strong> - <strong>Ethik</strong> der Globalisierung”.<br />

Professor Péter Á. Bod<br />

Prof. Bod nutzte die Gelegenheit, um an verschiedenen<br />

Veranstaltungen und Fachgesprächen teilzunehmen.<br />

So besuchte er beispielsweise einen Workshop des<br />

Instituts für Wirtschaftsforschung in Halle, bei dem ausgewählte<br />

Fragen des EU-Beitrittes Ungarns sowie


<strong>Newsletter</strong> <strong>2004</strong> / I<br />

<strong>Wittenberg</strong>-<strong>Zentrum</strong> für <strong>Globale</strong> <strong>Ethik</strong><br />

Young-Leaders-Seminare<br />

Nachhaltigkeit und Unternehmenskultur<br />

D<br />

as Wtitenberg-<strong>Zentrum</strong> für <strong>Globale</strong> <strong>Ethik</strong> veranstaltet<br />

regelmäßig in Zusammenarbeit mit<br />

dem Lehrstuhl für Wirtschaftsethik an der<br />

Martin-Luther-Universität Halle-<strong>Wittenberg</strong> mehrtägige<br />

Young-Leaders-Seminare. In einem anspruchsvollen<br />

Bewerbungsverfahren werden ausgewählte<br />

Nachwuchskräfte und Studierende verschiedener<br />

Fachrichtungen nach <strong>Wittenberg</strong> eingeladen, um sich<br />

mit ausgewiesenen Experten über internationale<br />

Problemfragen austauschen zu können.<br />

In diesem Jahr wurde mit der finanziellen Unterstützung<br />

der Ludwig-Erhard-Stiftung im Januar ein dreitägiges<br />

Seminar zum Thema “Dimensionen der<br />

Nachhaltigkeit - Perspektiven für eine zukunftsfähige<br />

Soziale Marktwirtschaft" veranstaltet. Unter<br />

dem programmatischen Titel: “Nachaltigkeit: Leitidee<br />

oder Leerformel?” diskutierten Studierende und<br />

Nachwuchswissenschaftler aus ganz Deutschland<br />

sowie den Nachbarländern Schweiz und Polen über<br />

Themen der Nachhaltigkeit als ganzheitliches Konzept.<br />

Im Vordergrund standen dabei Fragen der<br />

Generationengerechtigkeit, der zukunftsfähigen Staatsfinanzierung<br />

und der Umweltpolitik. Neben Kurzvorträgen<br />

und Workshops sollte anhand eines<br />

Planspiels konkret erfahrbar gemacht werden, welche<br />

Dilemmastrukturen in der Sozialen Marktwirtschaft tendenziell<br />

verhindern, dass ökologische und soziale<br />

Belange angemessen Berücksichtigung finden.<br />

Als Referenten konnten Jörg Tremmel, Vorstandsvorsitzender<br />

des prominenten Think-Tanks "Stiftung für<br />

die Rechte zukünftiger Generationen" sowie der<br />

Prorektor der renommierten Budapester Andrássy<br />

Universität Prof. Dr. Klaus Beckmann gewonnen werden.<br />

Weiterhin wurde im Juni dieses Jahres mit der<br />

Unterstützung der ZEIT-Stiftung ein dreitägiger<br />

Workshop zum Thema: "Unternehmenskultur von<br />

Corporate Citizens" realisiert. Studierende,<br />

Graduierte und Young Professionals aller<br />

Fachrichtungen waren eingeladen, Gestaltungsmöglichkeiten<br />

für eine effektive Unternehmenskultur für<br />

Unternehmen zu diskutieren, die ihre globale<br />

Ordnungsverantwortung als Corporate Citizen<br />

wahrnehmen wollen.<br />

Die Perspektive des Seminars lag auf den dafür notwendigen<br />

internen Unternehmensprozessen, den<br />

Gestaltungsmöglichkeiten für die Internalisierung von<br />

Werten und Prinzipien, die von allen Mitarbeitern gelebt<br />

und umgesetzt werden. Wie müssen formelle und<br />

informelle Regeln aussehen und aufeinander abgestimmt<br />

sein, damit ein Unternehmen seine Ordnungsverantwortung<br />

als Corporate Citizen wahrnehmen<br />

kann? Nach theoretischen Diskursen und praktischen<br />

Einblicken erarbeiteten die Seminarteilnehmer in einer<br />

abschließenden Fallstudie konkrete Handlungsstrategien<br />

für multinationale Unternehmen, um<br />

Menschenrechtsverletzungen in ihrem Umfeld effektiv<br />

begegnen zu können.<br />

Als Referentin konnte Florence Wenzel, bei der<br />

HypoVereinsbank zuständig für Exportfinanzierung<br />

Afrika, gewonnen werden.<br />

9<br />

Seminarteilnehmer bei der Arbeit


<strong>Newsletter</strong> <strong>2004</strong> / I<br />

<strong>Wittenberg</strong>-<strong>Zentrum</strong> für <strong>Globale</strong> <strong>Ethik</strong><br />

Tagungen am WZGE<br />

Zum 10. Mal “Konzepte der<br />

Gesellschaftstheorie”<br />

"Konzepte der Gesellschaftstheorie" ist ein jährlich<br />

stattfindendes Veranstaltungsformat, das als interdisziplinär<br />

ausgerichtete Tagung konzipiert wurde. In<br />

diesem Jahr trafen Professoren, Habilitanden und<br />

Doktoranden an drei Tagen im September in <strong>Wittenberg</strong><br />

zusammen, um die gesellschaftspolitischen Ideen<br />

eines wirtschaftswissenschaftlichen Vordenkers, Milton<br />

Friedman, zu reflektieren und daraus Lehren für die<br />

Gegenwart zu ziehen. Zur intensiven Diskussion<br />

standen u.a. Milton Friedmans Monetarismus und<br />

ökonomischer Liberalismus, Friedmans Vorschläge zur<br />

Sozialpolitik und Methologie der Sozialwissenschaften<br />

sowie schließlich Friedman und die<br />

Unternehmensethik. An der Tagung nahmen u.a. Dr.<br />

Thorsten Polleit, Chef-Volkswirt der Barkleys-Bank und<br />

Prof. Dr. Reinhard Zintl, Politikwissenschaftler an der<br />

Universität Bamberg, teil. Die Ergebnisse werden im<br />

Mohr Siebeck Verlag von Prof. Ingo Pies und Prof.<br />

Martin Leschke herausgegeben. Die "Konzepte der<br />

Gesellschaftstheorie" haben bisher Vordenker wie<br />

Mancur Olson, Walter Eucken, James Buchanan, John<br />

Rawls oder auch Friedrich von Hayek behandelt. Für<br />

das 11. Treffen steht Karl Marx auf der Agenda.<br />

Dani Rodrik et al. (2002), Institutions rule: The primacy<br />

of institutions over geography and integration in economic<br />

development; Hernando de Soto (2002), Freiheit<br />

für das Kapital. Warum der Kapitalismus nicht weltweit<br />

funktioniert, Rowohlt; Berlin sowie Lawrence A. Boland<br />

(2003), Dealing with Popper in Economic Methodology,<br />

in: Philosophy of the Social Sciences, Vol. 33, No.4,<br />

479-498 .<br />

<strong>Wittenberg</strong>-<strong>Zentrum</strong> für <strong>Globale</strong> <strong>Ethik</strong><br />

diskutiert Nachhaltigkeitsindikator<br />

Das <strong>Wittenberg</strong>-<strong>Zentrum</strong> für <strong>Globale</strong> <strong>Ethik</strong> hat in<br />

Zusammenarbeit mit dem Frankfurter Think Tank<br />

"Deutschland Denken!" eine Tagung mit Experten aus<br />

dem Bereich der Nachhaltigkeitsforschung organisiert.<br />

"Deutschland Denken!", die in der Vergangenheit mit<br />

der Veröffentlichung des Bestsellers "Geschäftsbericht<br />

Deutschland AG" für Aufsehen gesorgt hatten, stellten<br />

in <strong>Wittenberg</strong> ihr neuestes Projekt zur Diskussion. Mit<br />

der Entwicklung eines Nachhaltigkeitsindikators sollen<br />

in Zukunft Reformmaßnahmen auf ihre Nachhaltigkeit<br />

hin überprüft werden können. Peer Ederer und Philipp<br />

Schuller, Gründer von "Deutschland Denken!", diskutierten<br />

ihr umfangreiches Projekt mit Experten wie z.B.<br />

Prof. Dr. Martin Leschke, Universität Bayreuth, Prof. Dr.<br />

Andreas Suchanek von der Katholischen Universität<br />

Eichstätt sowie dem Prorektor der Budapester<br />

Andrássy Universität, Prof. Dr. Klaus Beckmann. Mit<br />

dieser Veranstaltung, und den sich daraus ergebenden<br />

Kooperationen, unterstreicht das <strong>Wittenberg</strong>-<strong>Zentrum</strong><br />

seine Kompetenz als disziplinübergreifende<br />

Forschungsplattform im Bereich der<br />

Nachhaltigkeitsforschung.<br />

10<br />

Diskussion über Milton Friedman<br />

8. Treffen des KÖLNer Kreises am WZGE<br />

Im April fand am WZGE das achte Gespräch des<br />

KÖLNer Kreises statt. Beim KÖLNer Kreis finden sich<br />

Wissenschaftler aus dem gesamten Bundesgebiet<br />

zusammen, um an zwei Tagen vier herausragende jüngere<br />

Publikationen intensiv zu diskutieren. In diesem<br />

Jahr standen auf dem Programm: Armin Falk (2003),<br />

Homo Oeconomicus versus Homo Reciprocans:<br />

Ansätze für ein neues Wirtschaftspolitisches Leitbild?,<br />

Perspektiven der Wirtschaftspolitik 4(1), S.141-171;<br />

v.l.n.r. Prof. Beckmann; Prof. Pies; Dr.<br />

Schuller; Dr. Ederer; Prof. Suchanek


<strong>Newsletter</strong> <strong>2004</strong> / I<br />

<strong>Wittenberg</strong>-<strong>Zentrum</strong> für <strong>Globale</strong> <strong>Ethik</strong><br />

Veranstaltungen mit WZGE<br />

11. <strong>Wittenberg</strong>er Gespräch -<br />

Unternehmerisches Engagement für die<br />

Region Mitteldeutschland<br />

Das <strong>Wittenberg</strong>-<strong>Zentrum</strong> hat die Landesregierung<br />

Sachsen-Anhalts dabei unterstützt, das 11.<br />

<strong>Wittenberg</strong>er Gespräch unter dem Titel:<br />

"Unternehmerisches Engagement für die Region<br />

Mitteldeutschland" im Mai dieses Jahres programmatisch<br />

auszugestalten. Ziel der traditionellen<br />

<strong>Wittenberg</strong>er Gespräche ist es, Unternehmer, Politik<br />

und Zivilgesellschaft an zwei Tagen miteinander ins<br />

Gespräch zu bringen, um drängende Probleme und<br />

Fragestellungen in einer offenen Atmosphäre miteinander<br />

zu diskutieren. In diesem Jahr wurde die<br />

unternehmerische Ordnungsverantwortung für die<br />

Entwicklung der Region Mitteldeutschland erörtert.<br />

Dabei hat Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang<br />

Böhmer die Unternehmerschaft dezidiert dazu<br />

ermuntert, ihr Umfeld "im wohlverstandenen<br />

Eigeninteresse" mitzugestalten. Böhmer hob hervor,<br />

dass es in der Region bereits mehrere erfolgreich<br />

agierende Netzwerke, Partnerschaften und Vereine<br />

gebe, die genau in diesem Sinne wirkten. Wie dieses<br />

regionale Engagement ausgestaltet werden kann,<br />

führte Martin R. Luible, Geschäftsführer des<br />

Regionenmarketing Mitteldeutschland, vor Augen. Die<br />

Mitgliedsunternehmen der Gesellschaft setzen sich für<br />

die länderübergreifende Koordination wirtschaftlicher<br />

Wachstumsprozesse ein und treiben den<br />

Clusterprozess voran. Josef Schleicher<br />

(DaimlerChrysler AG) und Prof. Wolff (Verbundnetz<br />

Gas AG) erläuterten anschaulich, wie ihre<br />

Unternehmen Ordnungsverantwortung wahrnehmen<br />

und so das theoretische Konzept “Corporate<br />

Citizenship” konkret in die Praxis umsetzen. Kultureller<br />

Höhepunkt war ein offizieller Empfang im Lutherhaus.<br />

WZGE und Landesvertretung<br />

Sachsen-Anhalts beim Bund in Berlin<br />

Das <strong>Wittenberg</strong>-<strong>Zentrum</strong> für <strong>Globale</strong> <strong>Ethik</strong> hat zusammen<br />

mit der Landesvertretung Sachsen-Anhalt beim<br />

Bund eine Podiumsdiskussion in Berlin zum Thema:<br />

“Global Compact: Global denken, verantwortlich handeln,<br />

nachhaltig wirtschaften. Wie geht das zusammen?”<br />

organisiert. An der Podiumsdiskussion nahmen<br />

teil: Petra Wernicke, Ministerin für Landwirtschaft und<br />

Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, Ernst<br />

Schwanhold, Leiter des globalen Kompetenzzentrums<br />

Umwelt, Sicherheit und Energie der BASF AG sowie<br />

Prof. Dr. Dr. Karl Homann, Lehrstuhl für Philosophie<br />

und Ökonomik am Philosophie-Department der Ludwig-<br />

Maximilians-Universität München und Begründer der<br />

Wirtschaftsethik im deutschen Sprachraum. Am<br />

Beispiel der BASF AG wurde erörtert, wie Unternehmen<br />

auf globaler Ebene im Rahmen des Global Compact<br />

der Vereinten Nationen Ordnungsverantwortung<br />

übernehmen können. In der von zahlreichen Experten<br />

besuchten Veranstaltung wurden einzelne Projekte<br />

vorgestellt und deren Wirksamkeit kritisch diskutiert.<br />

11<br />

Diskussion in Berlin v.l.n.r.: Ministerin Schwanhold;<br />

Prof. Pies; Wernecke, Prof. Dr. Dr. Homann<br />

Teilnehmer des 11. <strong>Wittenberg</strong>er Gesprächs


<strong>Newsletter</strong> <strong>2004</strong> / I<br />

<strong>Wittenberg</strong>-<strong>Zentrum</strong> für <strong>Globale</strong> <strong>Ethik</strong><br />

Telegramm<br />

Designierter Bundespräsident<br />

Prof. Köhler zu Gast am WZGE<br />

Prof. Horst Köhler nahm an einer Podiumsdiskussion<br />

zum Thema: “<strong>Globale</strong> <strong>Ethik</strong> - <strong>Ethik</strong> der Globalisierung”<br />

am <strong>Wittenberg</strong>-<strong>Zentrum</strong> für <strong>Globale</strong> <strong>Ethik</strong> teil. Er diskutierte<br />

lebhaft mit Prof. Dr. Dr. Karl Homann sowie Dr.<br />

Eberhard von Koerber über Herausforderungen der<br />

Globalisierung, Zukunftsperspektiven für Afrika und<br />

Möglichkeiten einer mehr prinzipienorientierten<br />

Weltordnung.<br />

E-MBA Study Tour der Tongji Universität<br />

zu Gast am WZGE<br />

Im April besuchten 40 chinesische Führungskräfte und<br />

Unternehmer das <strong>Wittenberg</strong>-<strong>Zentrum</strong>. Nach der<br />

Vorstellung des <strong>Wittenberg</strong> <strong>Zentrum</strong>s für <strong>Globale</strong> <strong>Ethik</strong>,<br />

seiner wissenschaftlichen Ausrichtung und seiner<br />

unterschiedlichen Aktivitätsfelder durch Prof. Pies hielt<br />

Henry Meyer zu Schwabedissen (WZGE) einen Vortrag<br />

über Korruptionsprävention, dem sich eine sehr lebhafte<br />

und intensive Diskussion anschloss. Der Besuch<br />

endete mit einer Stadtführung zu den historischen<br />

Höhepunkten der Lutherstadt <strong>Wittenberg</strong> und der<br />

Besichtigung der 1915 für die Arbeiter der<br />

Mitteldeutschen Stickstoffwerke AG nach Ideen von<br />

Walther Rathenau entworfenen Werkssiedlung<br />

Piesteritz.<br />

Der Aufenthalt wurde im Rahmen eines Kooperationsprogramms<br />

zwischen der Handelshochschule Leipzig<br />

Prof. Horst Köhler und Prof. Dr. Dr. Karl<br />

Homann im Gespräch<br />

12<br />

WZGE und Institut für<br />

Organisationskommunikation (IFOK)<br />

organisieren gemeinsamen Workshop<br />

Auch in diesem Jahr haben das <strong>Wittenberg</strong> <strong>Zentrum</strong> für<br />

<strong>Globale</strong> <strong>Ethik</strong> und das Institut für Organisationskommunikation<br />

(IFOK) einen gemeinsamen Workshop<br />

veranstaltet. Das Thema "Multi-Stakeholder-Dialoge:<br />

Anreize und Format für Global Governance"<br />

adressierte einen inhaltlichen Schwerpunkt beider<br />

Kooperationspartner. Auf der Veranstaltung wurden vor<br />

allem aktuelle Fragestellungen des Global Compact der<br />

Vereinten Nationen diskutiert. Neben Vorträgen von<br />

IFOK- und WZGE-Mitarbeitern stellten Stefan<br />

Schaffrath von der Lufthansa und Annette Kunde von<br />

der BASF das Engagement beider Unternehmen für die<br />

Initiative von UN-Generalsekretär Kofi Annan dar. Der<br />

dreitägige Theorie-Praxis-Dialog war eine gelungene<br />

Mischung aus Vorträgen, Kleingruppenarbeit und<br />

angeregten Diskussionen im Plenum - eine Fortsetzung<br />

im nächsten Frühling ist geplant.<br />

Besuchergruppe aus China 04/<strong>2004</strong><br />

und der Tongji Universität in Shanghai organisiert.<br />

Prof. Dr. Ingo Pies hält Antrittsvorlesung<br />

Prof. Dr. Ingo Pies, Wissenschaftlicher Direktor des<br />

WZGE, hielt im April seine Antrittsvorlesung an der<br />

Martin-Luther Universität Halle-<strong>Wittenberg</strong>. Prof. Pies<br />

referierte vor großem Publikum zum Thema: “<strong>Globale</strong><br />

<strong>Ethik</strong>: <strong>Ethik</strong> der Globalisierung”. Hierbei umriss er das<br />

Forschungsprogramm der Wirtschaftsethik, Theorie für<br />

die Praxis im Dialog mit der Praxis zu entwickeln. Im<br />

Anschluss wurde die Möglichkeit wahrgenommen, bei<br />

Weißwein und Laugenbrezeln in ungezwungener<br />

Atmosphäre ausgelassen zu diskutieren.


<strong>Newsletter</strong> <strong>2004</strong> / I<br />

<strong>Wittenberg</strong>-<strong>Zentrum</strong> für <strong>Globale</strong> <strong>Ethik</strong><br />

Telegramm<br />

Workshop mit Lehrstuhl für Angewandte<br />

<strong>Ethik</strong> an der Universität Jena<br />

Neue Arbeitspapiere des <strong>Wittenberg</strong>-<br />

<strong>Zentrum</strong>s für <strong>Globale</strong> <strong>Ethik</strong><br />

Das WZGE hat im Dezember 2003 einen Workshop mit<br />

den Mitarbeitern des Lehrstuhls für Angewandte <strong>Ethik</strong><br />

an der Universität Jena organisiert. Ziel der<br />

Veranstaltungen war es, einen lebendigen Austausch<br />

der einzelnen Forschungsfragen der beiden Institute zu<br />

ermöglichen. An zwei Tagen informierten sich die<br />

Wissenschaftler mittels Vorträgen und Diskussionen<br />

wechselseitig über die jeweiligen Arbeitsschwerpunkte.<br />

Im Vordergrund standen hierbei Fragen der normativen<br />

Politikberatung, der Menschenwürde und der<br />

Gerechtigkeit im Gesundheitswesen. Es wurde vereinbart,<br />

dieses Treffen im jährlichen Turnus zu wiederholen.<br />

No. 03-5<br />

No. 03-6<br />

No. 03-7<br />

No. 04-1<br />

Johanna Brinkmann / Ingo Pies<br />

Der Global Compact als Beitrag zu Global<br />

Governance: Bestandsaufnahme und<br />

Entwicklungsperspektiven<br />

Ingo Pies<br />

Sozialpolitik und Markt: Eine wirtschaftsethische<br />

Perspektive<br />

Ingo Pies<br />

Korruption: Diagnose und Therapie aus<br />

wirtschaftsethischer Sicht<br />

Ingo Pies / Markus Sardison<br />

<strong>Ethik</strong> der Globalisierung: Global Governance<br />

erfordert einen Paradigmawechsel vom<br />

Machtkampf zum Lernprozess<br />

Diskussionsrunde mit UFZ - Mitarbeitern<br />

Im Bereich der Nachhaltigkeitsforschung kooperiert das<br />

WZGE seit längerem mit dem Umweltforschungszentrum<br />

Halle-Leipzig (UFZ), einem der größten<br />

Forschungsinstitute im ostdeutschen Raum. Um die<br />

Zusammenarbeit auf Mitarbeiterebene stärker zu verankern,<br />

fand in <strong>Wittenberg</strong> im Januar ein Workshop zu<br />

Fragen der Nachhaltigkeit statt. Mitarbeiter von Prof. Dr.<br />

Bernd Hansjürgens am UFZ und die Doktoranden des<br />

<strong>Wittenberg</strong>-<strong>Zentrum</strong>s diskutierten dabei angeregt über<br />

relevante Konzepte zur Zukunftsfähigkeit von<br />

Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt im Raum<br />

Mitteldeutschland und auf globaler Ebene.<br />

No. 04-2<br />

No. 04-3<br />

Nr. 04-4<br />

Nr. 04-5<br />

Ingo Pies / Cora Voigt<br />

Demokratie in Afrika - Eine wirtschaftsethische<br />

Stellungnahme zur Initiative "New Partnership<br />

for Africa's Development" (NePAD)<br />

Ingo Pies<br />

Theoretische Grundlagen demokratischer<br />

Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik<br />

- Der Beitrag Milton Friedmans<br />

Henry Meyer zu Schwabedissen / Ingo Pies<br />

<strong>Ethik</strong> und Ökonomik: Ein Widerspruch?<br />

Ingo Pies<br />

Wirtschaftsethik als Beitrag zur Ordnungspolitik -<br />

Ein interdisziplinäres Forschungsprogramm<br />

demokratischer Politikberatung<br />

13<br />

Verein Freunde der Wirtschaftsethik<br />

(FdWe)<br />

Der Verein “Freunde der Wirtschaftsethik” (FdWe)<br />

wurde im Mai dieses Jahres gegründet. Die Freunde<br />

der Wirtschaftsethik haben das Ziel, die wirtschaftsethische<br />

Forschung in Deutschland ideell und<br />

finanziell zu fördern und das <strong>Wittenberg</strong>-<strong>Zentrum</strong> für<br />

<strong>Globale</strong> <strong>Ethik</strong> e.V. zu unterstützen. Als Höhepunkt des<br />

Jahres wird der Verein ein jährliches Zusammentreffen<br />

organisieren. Informationen zur Mitgliedschaft sind<br />

unter info@wcge.org erhältlich.<br />

Vereinsgründung FdWe


<strong>Newsletter</strong> <strong>2004</strong> / I<br />

<strong>Wittenberg</strong>-<strong>Zentrum</strong> für <strong>Globale</strong> <strong>Ethik</strong><br />

Interview: Prof. Dr. Ingo Pies<br />

e-conomy- Das Wirtschaftsmagazin<br />

1. Sind Wirtschaft und Moral angesichts weltweiter<br />

Unternehmensskandale und überproportional gestiegener<br />

Vorstandsbezüge ein unauflösbarer Widerspruch?<br />

Unternehmensskandale zeigen, dass die Verletzung moralischer<br />

Prinzipien sich wirtschaftlich gerade nicht rechnet. Oft<br />

sind die Unternehmenswerte in der Folge solcher Verfehlungen<br />

drastisch gesunken, und in manchen Fällen konnte<br />

sogar ein Konkurs nicht vermieden werden.<br />

Skandale haben ihre Ursache vielfach darin, dass die<br />

Spielregeln nicht stimmen. Beispielsweise hat sich gezeigt,<br />

dass die Entlohnung von Managern durch Aktienoptionen zu<br />

gravierenden Fehlanreizen führen kann. In Extremfällen ist es<br />

vorgekommen, dass Manager den Aktienkurs ihres Unternehmens<br />

mit kriminellen Machenschaften manipuliert haben,<br />

um individuelle Vorteile einzustreichen. Solche Fälle haben<br />

weltweit dazu geführt, dass die Spielregeln im Unternehmen<br />

und die Kontrolle ihrer Einhaltung - Stichwort: Corporate<br />

Governance - völlig neu überdacht werden müssen.<br />

Insofern können Unternehmensskandale eine reinigende<br />

Wirkung entfalten. Vor allem kommt es darauf an, dass wir als<br />

Gesellschaft mit solchen Fällen konstruktiv umgehen und<br />

Lernprozesse einleiten, die sich letztlich in einer Verbesserung<br />

der institutionellen Rahmenordnung niederschlagen. Etwaige<br />

Konflikte zwischen Gewinnstreben und moralischen Standards<br />

muss man also nicht einfach hinnehmen; man kann sie<br />

auflösen.<br />

2. Mittelständische Betriebe geraten weniger in die negativen<br />

Schlagzeilen. Gibt es in puncto sozialer Verantwortung<br />

und Vorbildfunktion einen Unterschied zwischen<br />

dem Eigentümer-Unternehmer und dem angestellten<br />

Unternehmer, dem Manager einer Aktiengesellschaft?<br />

Mittelständische Eigentümer sind üblicherweise daran interessiert,<br />

ihr Unternehmen dauerhaft zu erhalten und den<br />

Unternehmenswert langfristig zu erhöhen. Diese Langfristorientierung<br />

sorgt dafür, dass der Eigentümer die Beziehung<br />

zu seinen Arbeitnehmern, Lieferanten und Kunden<br />

pflegt, weil es in seinem wohlverstandenen eigenen Interesse<br />

liegt. Deshalb kann auch ein gesellschaftliches Engagement,<br />

selbst wenn es sich erst im längeren Zeitverlauf auszahlt, für<br />

einen Eigentümerunternehmer attraktiv sein. Demgegenüber<br />

muss der Manager eines Großunternehmens erst künstlich<br />

daran interessiert werden, sich um das langfristige Wohl der<br />

Firma zu kümmern. Hier kommt es auf die Anreize an, die ihm<br />

gesetzt werden. In den letzten Jahren ist allerdings zu<br />

beobachten, dass gerade Großunternehmen zu Vorreitern bei<br />

der Wahrnehmung sozialer Verantwortung werden und sich<br />

als "Corporate Citizens" im Sinne bürgerschaftlichen Engagements<br />

aktiv für gesellschaftliche Belange einsetzen. Hier<br />

sind wir auf einem guten Weg.<br />

3. Was könnten und müssten Unternehmen dafür tun, um<br />

Vertrauen in der Gesellschaft herzustellen?<br />

Großunternehmen wie Mittelständler sind seit je her um eine<br />

hohe Reputation bemüht, denn die ist gut fürs Geschäft,<br />

denken Sie nur an die Tradition des "ehrbaren Kaufmanns".<br />

Reputation ist eine Form von Vertrauen. Neben dieser transaktionskostensenkenden<br />

Reputation wird es für Unternehmen<br />

aber auch immer wichtiger, ihr Handeln allgemein zu legitimieren.<br />

Die soziale Akzeptanz wirtschaftlichen Handelns wird<br />

zu einem zunehmend knappen Faktor, der eigene<br />

Bewirtschaftungsmaßnahmen durch Unternehmen erforderlich<br />

macht, wenn sie nicht ihre "license to operate" gefährden<br />

wollen. Deshalb gehört es heute zu den vertrauensbildenden<br />

Maßnahmen von Unternehmen, nicht nur für ihr Handeln, sondern<br />

auch für die Rahmenbedingungen ihres Handelns<br />

einzustehen und in diesem Sinn "Ordnungserantwortung" zu<br />

übernehmen. Unternehmen betätigen sich zunehmend nicht<br />

nur als wirtschaftliche, sondern auch als politische und sogar<br />

moralische Akteure. Sie entwickeln ein neues<br />

Selbstverständnis.<br />

4. Ist es angesichts eines zunehmenden Wettbewerbsdrucks<br />

realistisch, eine stärkere Selbstverpflichtung der<br />

Unternehmen einzufordern? Oder können nur noch<br />

strengere Gesetze wildwüchsige Entwicklungen verhindern?<br />

Gesetze können ein wirksames Instrument sein, um bestimmte<br />

Spielregeln für alle Spieler verpflichtend zu machen.<br />

Gerade Unternehmen haben ein großes Interesse an einer<br />

verlässlichen Rechtsordnung, ohne die Erwartungssicherheit<br />

gar nicht möglich wäre. Die interessante Frage ist nun, was zu<br />

tun ist, wenn im nationalen Kontext ein Gesetz Lücken<br />

aufweist oder im internationalen Kontext gar kein Gesetz vorliegt,<br />

das alle Unternehmen gleichermaßen bindet. In solchen<br />

Fällen können Selbstbindungen sinnvoll sein. Hierbei sind<br />

zwei Arten zu unterscheiden. Bei einer individuellen Selbstbindung<br />

erlegt sich ein einzelnes Unternehmen die Verpflichtung<br />

auf, einen bestimmten moralischen Standard zu<br />

erfüllen. Dies funktioniert jedoch nur dann, wenn die Vorteile<br />

(z.B. höhere Absatzpreise durch Reputation) die Nachteile<br />

(z.B. höhere Produktionskosten) überwiegen und es sich tatsächlich<br />

rechnet. Hier macht das gute Beispiel Schule. Es gibt<br />

jedoch auch Fälle, in denen das schlechte Beispiel Schule<br />

macht, weil moralisches Verhalten zu Wettbewerbsnachteilen<br />

führt. Dann hilft nur, das moralische Verhalten wettbewerbsneutral<br />

zu stellen, indem es für alle Unternehmen gleichermaßen<br />

verbindlich gemacht wird. Hierfür sind kollektive<br />

Selbstverpflichtungen geeignet. Sie holen alle Konkurrenten<br />

ins Boot und sorgen dafür, dass es nicht länger individuell<br />

vorteilhaft ist, die moralischen Vor- und Mehrleistungen der<br />

anderen zu unterbieten. Kollektive Selbstverpflichtungen<br />

dienen dazu, moralische Standards ausbeutungsresistent zu<br />

machen. Insofern sind sie nicht trotz, sondern gerade<br />

umgekehrt wegen des international zunehmenden<br />

Wettbewerbs notwendig und auch im wohlverstandenen<br />

Interesse der Unternehmen einzufordern. Denken Sie<br />

beispielsweise an individuelle Selbstbindungen zur<br />

Vermeidung von Kinderarbeit, an zahlreiche<br />

Branchenvereinbarungen im Umweltbereich oder an die<br />

Integritätspakte, die Transparency International zur projektbezogenen<br />

Korruptionsbekämpfung zu schmieden hilft.<br />

5. Immer häufiger wird die Globalisierung verantwortlich<br />

gemacht für negative Entwicklungen wie Arbeitsplatzabbau,<br />

Betriebsverlagerungen und -schließungen. Selbst<br />

explodierende Managerbezüge werden mit dem Hinweis<br />

auf die Gepflogenheiten der internationalen, meist amerikanischen<br />

Konkurrenz begründet. Wie denken Sie<br />

darüber?<br />

14


<strong>Newsletter</strong> <strong>2004</strong> / I<br />

<strong>Wittenberg</strong>-<strong>Zentrum</strong> für <strong>Globale</strong> <strong>Ethik</strong><br />

Interview Teil II<br />

Leistungsanreize sind wichtig. Das gilt auch für Manager.<br />

Insofern ist gegen hohe Gehälter prinzipiell nichts einzuwenden.<br />

Es muss nur sichergestellt sein, dass die Gehälter nicht<br />

einfach im Wege der Selbstbedienung festgelegt werden, sondern<br />

dass es sich um echte Wettbewerbspreise handelt, die<br />

durch ein faires und transparentes Verfahren zustande kommen.<br />

Hier bleibt meiner Einschätzung nach noch viel zu tun.<br />

Sonst drohen Ansehensverluste und Legitimationsentzug.<br />

Zum Thema Globalisierung und Konkurrenz: Wettbewerb ist<br />

kein Selbstzweck. Er ist ein Instrument. Und dieses Instrument<br />

kann aufgrund seiner Anreizwirkungen so eingesetzt werden,<br />

dass wirtschaftliche Akteure ihre Leistungen in den Dienst<br />

anderer Menschen stellen: Anbieterwettbewerb schafft<br />

Konsumentensouveränität. Bereits Adam Smith hat uns darauf<br />

aufmerksam gemacht, dass der Wohl-Stand einer Nation nicht<br />

vom Wohl-Wollen der einzelnen Bürger abhängt. Das bedeutet<br />

im Klartext, dass man zur Verwirklichung moralischer Anliegen<br />

nicht darauf setzen sollte, dass Menschen weniger eigeninteressiert<br />

sind, sondern vielmehr darauf, dass dieses<br />

Eigeninteresse sozialverträglich kanalisiert wird. Auf die institutionellen<br />

Rahmenbedingungen kommt es an!<br />

Aber genau hier haben wir in Deutschland ein massives<br />

Problem. Unser Institutionengefüge ist dringend anpassungsbedürftig.<br />

Dies gilt insbesondere für die Systeme sozialer<br />

Sicherung, die aufgrund ihres desolaten Zustands längst zu<br />

einem Sicherheitsrisiko mit höchst unsozialen Auswirkungen<br />

mutiert sind. Deshalb bin ich der Meinung, dass wir es uns zu<br />

leicht machen, wenn wir das Resultat unerledigter Hausaufgaben<br />

wahlweise auf Brüssel oder auf die Globalisierung<br />

abschieben. So etwas lenkt von den realen Verantwortlichkeiten<br />

ab und verstellt den Blick darauf, dass wir unser<br />

Schicksal auch im globalen Systemwettbewerb immer noch<br />

selbst bestimmen können.<br />

6. Sie beschäftigen sich unter anderem mit der "<strong>Ethik</strong> der<br />

Globalisierung" und fordern eine Stoßrichtung die lautet:<br />

Durch die Weltwirtschaft zur Weltgesellschaft, in der<br />

nicht das "win-lose"-Motto, sondern das "win-win"-Motto<br />

herrscht, es also keine Verlierer, sondern nur Gewinner<br />

gibt. Können Sie das Modell dieser Weltgesellschaft<br />

näher erläutern?<br />

Betrachtet man die Welt als ein Nullsummenspiel, in dem der<br />

eine verliert, was der andere gewinnt, dann folgt, dass sich die<br />

Lage der Entwicklungsländer nur dann verbessern lässt, wenn<br />

die Industrienationen von ihrem Reichtum etwas abgegeben.<br />

Das Motto lautet dann: Weniger Armut durch weniger<br />

Reichtum, also "win-lose".<br />

Die Wirtschaftsethik favorisiert eine andere Sichtweise. Für sie<br />

ist die Gesellschaft, erst Recht die Weltgesellschaft, ein<br />

Unternehmen der Zusammenarbeit zum wechselseitigen<br />

Vorteil. Hier geht es um "win-win". Mithin lautet das Motto internationaler<br />

Entwicklung: Weniger Armut durch mehr Reichtum.<br />

Dieser Perspektivenwechsel ist äußerst folgenreich. Denn die<br />

aus moralischer Sicht entscheidende Frage lautet dann nicht:<br />

"Wie viel Verzicht sollten wir uns leisten?", sondern sie lautet:<br />

"Wie lange wollen wir, die Reichen, es uns noch leisten, auf<br />

die immensen Tauschpotentiale zu verzichten, die mit einer<br />

konsequent marktkoordinierten Zusammenarbeit aller sechs<br />

Milliarden Erdenbürger verbunden wären?".<br />

Die Integration der Weltmärkte ist ein wichtiger Schritt, um<br />

wirklich alle Menschen an den Vorzügen moderner Zivilisation<br />

teilhaben zu lassen. Funktionierende Märkte fallen jedoch<br />

nicht einfach vom Himmel. Sie müssen organisiert werden.<br />

Nehmen Sie das Beispiel des Emissionshandels für<br />

Treibhausgase, den wir gerade in der Europäischen Union einrichten,<br />

um zur Lösung eines globalen Problems beizutragen.<br />

Hier zeigt sich, dass wir als Weltgesellschaft mitten in einem<br />

Lernprozess sind, neue Institutionen zu finden und notfalls zu<br />

erfinden, um wettbewerbliche Anreize für letztlich moralische<br />

Anliegen in Dienst zu nehmen.<br />

Ökonomen sprechen in diesem Zusammenhang von<br />

Anreizkompatibilität. Aber eigentlich steckt dahinter die tiefe<br />

Einsicht der abendländischen <strong>Ethik</strong>tradition, dass es konstitutiv<br />

zur Würde des Menschen gehört, vor der Zumutung<br />

bewahrt zu werden, gravierend und dauerhaft gegen eigene<br />

Interessen verstoßen zu sollen.<br />

7. Es gibt an den deutschen Universitäten erst einige<br />

Professuren für Wirtschaftsethik. Was können Sie als<br />

Hochschullehrer Ihren Studierenden vermitteln, damit<br />

diese sich als spätere Führungskräfte sowohl dem<br />

Betrieb und seinen Mitarbeitern als auch der Gesellschaft<br />

gegenüber dauerhaft verpflichtet fühlen?<br />

Wirtschaftsethik ist darauf angelegt, Urteilsvermögen zu<br />

entwickeln und so Führungskompetenz auszubilden. Zu<br />

diesem Zweck arbeitet sie mit einer sehr abstrakten, aber<br />

extrem leistungsfähigen Leitunterscheidung zwischen den<br />

Interessen in einem Spiel und den Interessen an einem Spiel.<br />

Im ersten Fall stellt sich die Frage: "Wie kann ich ein gegebenes<br />

Spiel besser spielen?" Hier geht es um optimale Spielzüge.<br />

Im zweiten Fall stellt sich die Frage: "Wie kann ich ein<br />

besseres Spiel spielen?" Hier geht es um die Gestaltung der<br />

Spielregeln.<br />

Folgt man der ersten Fragestellung, so kann man auf einen situationsbedingten<br />

Konflikt zwischen Eigeninteresse und Moral<br />

nur dadurch reagieren, dass man entweder zugunsten der<br />

Moral sein eigenes Interesse zurückstellt oder umgekehrt das<br />

moralische Anliegen aufgibt. Folgt man hingegen der zweiten<br />

Fragestellung, so lässt sich ein solcher Konflikt auflösen, wenn<br />

es gelingt, mittels institutioneller Anreize das Eigeninteresse<br />

für die Erreichung moralischer Anliegen in Dienst zu nehmen.<br />

Vor diesem Hintergrund zielt Wirtschaftsethik nicht darauf ab,<br />

Studierende zu indoktrinieren und ihnen bestimmte Ideale<br />

einzupflanzen, auf die sie als zukünftige Führungskräfte<br />

verpflichtet werden. Vielmehr kommt der Wirtschaftsethik die<br />

Aufgabe zu, Führungskräfte mit den nötigen intellektuellen<br />

Kompetenzen ("mental models") für ein professionelles<br />

Situationsmanagement und mithin für die Übernahme<br />

gesellschaftlicher Verantwortung auszustatten: Wirtschaftsethik<br />

lehrt, dass die Probleme der Wirtschaft nicht auf<br />

Handlungsgesinnungen, sondern auf (gestaltbare!)<br />

Handlungsbedingungen zuzurechnen sind.<br />

Dieses Interview erschien in einer leicht gekürzten Form in:<br />

e.conomy - Das Wirtschafts-Magazin; Nr. 12; März <strong>2004</strong> im<br />

Internet: http://www.bundesregierung.de/Service/Online-<br />

Publikationen/e.conomy-das-wirtschafts-magaz-<br />

,9729.618701/emag_wirtschaft/e.conomy-Nr.-12-03-<strong>2004</strong>-<br />

|Schwe.htm?link=bpa_zum_ezine<br />

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<strong>Newsletter</strong> <strong>2004</strong> / I<br />

<strong>Wittenberg</strong>-<strong>Zentrum</strong> für <strong>Globale</strong> <strong>Ethik</strong><br />

Kontakt<br />

Prof. Dr. Ingo Pies<br />

<strong>Wittenberg</strong>- <strong>Zentrum</strong> für <strong>Globale</strong> <strong>Ethik</strong> e.V.<br />

Collegienstraße 62<br />

06886 Lutherstadt <strong>Wittenberg</strong><br />

Tel: +49 (0)3491 - 466 257<br />

Fax: +49 (0)3491 - 466 258<br />

Prof. Dr. Ingo Pies<br />

E-Mail: ingo.pies@wcge.org<br />

Internet: www.wcge.org<br />

Präsidium<br />

Hans-Dietrich Genscher (Ehren-Präsident);<br />

Bundesaußenminister a. D., Bonn<br />

Andrew Young (Präsident);<br />

US-Botschafter bei den Vereinten Nationen a. D.<br />

Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz (Präsident);<br />

Minister des Landes Sachsen-Anhalt<br />

Dr. h.c. Claus Halle (Vizepräsident);<br />

Präsident a.D., Coca Cola International, Atlanta<br />

Dr. Reinhard Höppner (Vizepräsident);<br />

Ministerpräsident a. D., Magdeburg<br />

Dr. Eberhard von Koerber (Vizepräsident);<br />

Eberhard von Koerber AG, Zürich<br />

Paul C. Rosser (Vizepräsident);<br />

Rosser International, Atlanta<br />

Prof. Dr. h.c. Roland Berger;<br />

Roland Berger Strategy Consults<br />

Prof. Dr. Wolfgang Böhmer;<br />

Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt<br />

Dr. Clemens Dölken O. Praem.<br />

(Beauftragter Kommunikation USA-Deutschland)<br />

Stefanie Haccius geb. Schucht, Rechtsanwältin,<br />

Mülheim, Ruhr<br />

Prof. Dr. Dr. Karl Homann;<br />

Professor für Philosophie und Ökonomik, Ludwig-<br />

Maximilians-Universität, München<br />

Eckhard Naumann, Oberbürgermeister der<br />

Lutherstadt <strong>Wittenberg</strong><br />

S.E. Jeffrey Radebe;<br />

Minister Republik Südafrika<br />

Norbert Wenner;<br />

Vorstandsvorsitzender MEAG a.D., Werne<br />

Vorstand<br />

Johann Konrad Keller;<br />

Minister a.D.<br />

Prof. Dr. Ingo Pies;<br />

Wissenschaftlicher Direktor;<br />

Inhaber des Stiftungslehrstuhls für<br />

Wirtschaftsethik an der Wirtschaftswissenschaftlichen<br />

Fakultät der<br />

Martin-Luther-Universität Halle-<br />

<strong>Wittenberg</strong><br />

Geschäftsführung<br />

Waldemar Hötte<br />

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