Jahresbericht 2008 der Suchtkrankenhilfe - Caritas-pb.de
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong><br />
SUCHTKRANKENHILFE<br />
DROBS Prävention BWS LOBBY ARS BASS Arbeitsprojekt<br />
im <strong>Caritas</strong>-Verband Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born e.V.<br />
Leitthema <strong>2008</strong>: Arbeit als Lebenshilfe für Suchtkranke<br />
<strong>Caritas</strong>-Verband Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born e.V.
Vorwort zum <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong><br />
Die <strong>Suchtkrankenhilfe</strong> in Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born ist eine Einrichtung <strong>de</strong>s<br />
<strong>Caritas</strong>-Verban<strong>de</strong>s Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born e.V. und bietet Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n,<br />
Jugendlichen und Erwachsenen, Information, Beratung,<br />
Vermittlung, Betreuung und Behandlung im Bereich illegaler<br />
und legaler Suchtmittel an. Sie besteht aus zwei klassischen<br />
Beratungseinrichtungen, einer Anlaufstelle für Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> und<br />
Jugendliche, einer Präventionsfachstelle, <strong><strong>de</strong>r</strong> ambulanten<br />
medizinischen Rehabilitation Sucht und <strong>de</strong>m Bereich ambulant<br />
Betreutes Wohnen Sucht. Die Arbeitsbereiche sind auf zwei<br />
feste Standorte in Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born, ein Haus im Ükern und ein Haus<br />
am Haxthausenhof verteilt.<br />
Alle Arbeitsbereiche arbeiten komplementär zusammen, so<br />
dass Menschen mit und ohne Suchtmittelproblemen, <strong><strong>de</strong>r</strong>en<br />
Angehörige und Fachkolleg/innen an<strong><strong>de</strong>r</strong>er Fachdienste ein<br />
umfassen<strong>de</strong>s und ineinan<strong><strong>de</strong>r</strong> greifen<strong>de</strong>s Versorgungsangebot<br />
erhalten.<br />
Für <strong>2008</strong> liegt hiermit ein umfangreicher <strong>Jahresbericht</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
<strong>Suchtkrankenhilfe</strong> vor. Er dokumentiert die Arbeit aller<br />
Bereiche dieser Einrichtung, so dass die Auswertung eines<br />
einzelnen Arbeitsbereiches hinsichtlich <strong>de</strong>s Umfangs im<br />
Rahmen bleibt. Es scheint uns nicht ratsam, einen für je<strong>de</strong>n<br />
Arbeitsbereich zu erstellen. Darüber hinaus können mit einem<br />
Gesamtbericht verschie<strong>de</strong>ne Zielgruppen gleichzeitig<br />
„versorgt“ wer<strong>de</strong>n, die unterschiedliche Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen an <strong>de</strong>n<br />
Bericht stellen:<br />
Kostenträger Stadt, Kreis und Land (<strong>Jahresbericht</strong> als<br />
vertragliche Vereinbarung)<br />
Kooperationspartner/innen in Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born<br />
Vorstand <strong>de</strong>s <strong>Caritas</strong>-Verban<strong>de</strong>s Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born<br />
Selbsthilfegruppen<br />
För<strong><strong>de</strong>r</strong>verein <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Suchtkrankenhilfe</strong><br />
sonstige Fachöffentlichkeit<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Besucher/innen<br />
Bewerber/innen.<br />
Mit Stadt und Kreis Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born wur<strong>de</strong>n Leistungsverträge<br />
geschlossen, die die ambulante Suchtkrankenversorgung im<br />
jeweiligen Zuständigkeitsbereich sicherstellen und fachlich<br />
sowie finanziell absichern.<br />
Der vorliegen<strong>de</strong> <strong>Jahresbericht</strong> erfüllt diese vertraglich<br />
eingegangenen Verpflichtungen und ergänzt und<br />
vervollständigt durch die Auswertung und Dokumentation <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
fachlichen Arbeit die weiteren Bereiche Ambulant Betreutes<br />
Wohnen SUCHT (BWS), Ambulante medizinische<br />
Rehabilitation Sucht (ARS) und <strong>de</strong>m in Kooperation mit <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
ARGE Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born durchgeführten Arbeitsprojekt Arbeit als<br />
Lebenshilfe (AaL).<br />
Diese drei Bereiche sind nicht Gegenstand <strong><strong>de</strong>r</strong> vorgenannten<br />
Leistungsvereinbarungen, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n hierfür gibt es eigene<br />
Vereinbarungen mit <strong>de</strong>m LWL, <strong>de</strong>n Rentenversicherungsträgern<br />
DRV-Bund und DRV-Westfalen und <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
ARGE Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born.<br />
Er soll auch die Vernetzungen <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Suchtkrankenhilfe</strong> mit<br />
Kooperationspartnern und Einrichtungen innerhalb <strong>de</strong>s<br />
Verban<strong>de</strong>s gegenüber <strong>de</strong>n Vertragspartnern und auch <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Fachöffentlichkeit dokumentieren. Letztlich dient <strong><strong>de</strong>r</strong> Bericht<br />
auch <strong><strong>de</strong>r</strong> Evaluation <strong><strong>de</strong>r</strong> geleisteten Arbeit und ist Grundlage<br />
und Ergebnis <strong>de</strong>s Qualitätsmanagements und damit Basis <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
kontinuierlichen Weiterentwicklung <strong><strong>de</strong>r</strong> Konzepte <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
<strong>Suchtkrankenhilfe</strong>.<br />
An dieser Stelle sei <strong>de</strong>n Vertreter/innen von Stadt und Kreis<br />
Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born sowie <strong>de</strong>n Kooperationspartner/innen <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
<strong>Suchtkrankenhilfe</strong> für die offene und konstruktive<br />
Zusammenarbeit im vergangenen Jahr unser beson<strong><strong>de</strong>r</strong>er Dank<br />
ausgesprochen, ohne die diese Arbeit und die erreichte<br />
Qualität nicht in <strong>de</strong>m Umfang hätten erbracht wer<strong>de</strong>n können.<br />
Dieses gemeinsame Miteinan<strong><strong>de</strong>r</strong> und die dadurch entstan<strong>de</strong>ne<br />
Vertrauensbasis sind die Garanten einer guten Kooperation<br />
und einer wirkungsvollen regionalen ambulanten<br />
Suchtkrankenversorgung in Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born.<br />
Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born, im März 2009<br />
P. Wilk C. Mandrysch<br />
Geschäftsführer <strong>de</strong>s<br />
Leiterin <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
<strong>Caritas</strong>-Verbands Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born e.V.<br />
<strong>Suchtkrankenhilfe</strong><br />
Ein Vertrag bezieht sich auf die Anlaufstelle für Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> und<br />
Jugendliche in Konfliktsituationen LOBBY, ein weiterer auf die<br />
Arbeitsbereiche Suchtprävention und Gesundheitsför<strong><strong>de</strong>r</strong>ung,<br />
Beratungsstelle für Alkohol und sonstige Suchtfragen und<br />
Jugend- und Drogenberatungsstelle. Die Verträge beschreiben<br />
in § 7 die Qualitätssicherung sowie die Dokumentation <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
fachlichen Arbeit <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Suchtkrankenhilfe</strong>. Dies geschieht „ ...<br />
durch die Erstellung eines <strong>Jahresbericht</strong>es mit<br />
ergebnisorientierten statistischen Übersichten und Trends …“,<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> dann <strong>de</strong>n Leistungsträgern Land, Stadt und Kreis und <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Öffentlichkeit vorgelegt wird.<br />
2
Inhalt<br />
Vorwort<br />
Leitartikel Seite 2<br />
Gesamtsituation Seite 3<br />
• Rückblick <strong>2008</strong> Seite 3<br />
• Ausblick 2009 Seite 5<br />
TEIL 1<br />
Fachliche Leistungsdokumentation aller Arbeitsbereiche<br />
inklusive <strong><strong>de</strong>r</strong> Projektarbeiten<br />
Arbeitsbereich: Jugend- und Drogenberatungsstelle – DROBS Seite 6<br />
Arbeitsprojekt – „AaL – Arbeiten als Lebenshilfe“ in Seite 9<br />
Kooperation mit <strong><strong>de</strong>r</strong> ARGE Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born<br />
Beratungsstelle für Alkohol und sonstige Seite 10<br />
Suchtfragen – BASS<br />
• Gruppe für Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> aus suchtmittelbelasteten Seite 13<br />
Familien – KisuFa<br />
Anlaufstelle für Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> und Jugendliche in Seite 14<br />
Konfliktsituationen – LOBBY<br />
Nebenstellenangebote Büren und Delbrück Seite 17<br />
Suchtprävention und Gesundheitsför<strong><strong>de</strong>r</strong>ung Seite 18<br />
• Angeleitete Selbsthilfegruppe WaageMut Seite 21<br />
Ambulante medizinische Rehabilitation – ARS Seite 22<br />
Ambulant betreutes Wohnen Sucht – BWS Seite 24<br />
TEIL 2<br />
Leistungsauswertung und Personalangaben<br />
Leistungsauswertung <strong><strong>de</strong>r</strong> DROBS, BASS, LOBBY und <strong>de</strong>n Seite 28<br />
bei<strong>de</strong>n Nebenstellen Büren und Delbrück<br />
Personalstandsplan <strong>2008</strong> Seite 30<br />
Arbeitskreise, Fort- und Weiterbildungen Seite 32<br />
Impressum Seite 34<br />
3
Leitartikel <strong>2008</strong><br />
Jetzt gera<strong>de</strong> arbeite ich, in<strong>de</strong>m ich diesen Artikel<br />
schreibe. Im Alltagsstress manchmal eine eher<br />
mühselige Angelegenheit, bin ich doch zur<br />
Leistungsabgabe verpflichtet. Hier und Jetzt sogar mein<br />
Ergebnis <strong><strong>de</strong>r</strong> Öffentlichkeit präsentiere und womöglich<br />
noch Kritik dafür ernte – wer weiß?!<br />
Diejenigen, die keiner Arbeitstätigkeit nachgehen,<br />
nehmen die ersten Zeilen wahrscheinlich nur als ein<br />
unwürdiges „Jammern“ wahr, ohne <strong><strong>de</strong>r</strong> nötigen<br />
Wertzuschätzung, wie gut es mir doch eigentlich geht.<br />
Und Recht haben sie!<br />
Im Arbeitsprozess integriert ziehen wir doch so<br />
manches für uns persönlich daraus. Wir können<br />
unseren Selbstwert darüber bestimmen, erfahren<br />
Anerkennung und soziale Kontakte. Berufliche Erfolge<br />
bestimmen unser Leben, aber auch Nie<strong><strong>de</strong>r</strong>lagen und<br />
Frustration. Wir können motiviert zur Arbeit gehen o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
<strong>de</strong>m alltäglichen Trott verfallen. Aber immerhin wissen<br />
wir je<strong>de</strong>n morgen, wohin es geht<br />
und in etwa auch, wie sich unser<br />
Tag gestalten wird. Arbeit gibt<br />
uns Halt und spen<strong>de</strong>t manchmal<br />
auch Trost, beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s in schwierigen, privaten<br />
Lebenssituationen.<br />
Für viele unserer Klienten/innen wäre allein das Wissen<br />
um die Struktur eines je<strong>de</strong>n Tages, so dass er sich<br />
auch <strong>de</strong>utlich vom Wochenen<strong>de</strong> unterschei<strong>de</strong>t, ein<br />
ungeheuerlicher Gewinn an Lebensqualität.<br />
Arbeit als Lebenshilfe… auch<br />
für Suchtkranke..?!<br />
Verdienst diesen Umzug leisten und für <strong>de</strong>n zukünftigen<br />
Arbeitplatz auch meine Mobilität erhalten.<br />
Ich schätze mich glücklich, diese Freiheiten und diese<br />
Wertschätzung aufgrund meiner Arbeitstätigkeit<br />
genießen zu dürfen.<br />
Selbstverständlich habe ich genügend für meine<br />
Ausbildung getan, …wer<strong>de</strong>n manche argumentieren.<br />
Aber habe ich nicht auch ein wenig Glück gehabt, nicht<br />
krank gewor<strong>de</strong>n zu sein, nicht auf die „schiefe Bahn“<br />
geraten zu sein o<strong><strong>de</strong>r</strong> nie meinen Arbeitsplatz aus<br />
wirtschaftlichen Notwendigkeiten verloren zu haben?<br />
Doch, ich <strong>de</strong>nke Glück hatte ich neben meinem<br />
persönlichen Zutun auch in meinem Leben. Glück und<br />
Menschen, die mich in schwierigen Lebenssituationen<br />
auffingen und mich unterstützen.<br />
In <strong><strong>de</strong>r</strong> Erfahrung mit unseren Klienten/innen stelle ich<br />
immer wie<strong><strong>de</strong>r</strong> fest, dass sie<br />
manchmal dieses Glück und<br />
eine notwendige Unterstützung<br />
in<br />
verschie<strong>de</strong>nsten<br />
Lebensphasen nicht erhalten haben. Ein winziger<br />
Umstand mag dann die Weiche für einen völlig an<strong><strong>de</strong>r</strong>en<br />
Lebensweg stellen.<br />
Die <strong>Suchtkrankenhilfe</strong> kann Glück nicht beeinflussen,<br />
will aber mit ihren Angeboten und ihrer Haltung die<br />
Unterstützung vorhalten, die manchmal im Leben fehlte.<br />
Arbeit ist in unserer Gesellschaft aber nicht nur<br />
Tagesstruktur, Arbeit be<strong>de</strong>utet auch Status und<br />
Wohlstand.<br />
Ich kann mir etwas leisten und mag es noch so klein<br />
sein. Ich bin <strong>de</strong>utlich anerkannter, wenn ich einer<br />
Arbeitstätigkeit nachgehe, liege <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Solidargemeinschaft nicht auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Tasche, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />
gehöre zu ihr.<br />
Arbeit be<strong>de</strong>utet auch Unabhängigkeit und<br />
Entscheidungsfreiheit!<br />
Ich kann mehr Dinge in meinem Leben entschei<strong>de</strong>n<br />
o<strong><strong>de</strong>r</strong> zumin<strong>de</strong>st beeinflussen als ohne Arbeit. Allein ein<br />
Wohnungswechsel gelingt mir einfacher. Arbeit<br />
komplettiert meine biografischen Eckdaten und verhilft<br />
mir zur sozialen Anerkennung.<br />
Ich persönlich habe mich in diesem Jahr entschie<strong>de</strong>n,<br />
meinen Wohnort zu wechseln. Aus privaten Grün<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong> ich die Stadt Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born verlassen und zurück ins<br />
Ruhrgebiet ziehen. Dort habe ich einen neuen<br />
Arbeitsplatz gefun<strong>de</strong>n und es hat mir geholfen, während<br />
meines Bewerbungsverfahrens in Lohn und Brot zu<br />
stehen. Auch hat es mir geholfen, mir eine geeignete<br />
Wohnung auszusuchen. Ich kann mir durch meinen<br />
Ich möchte mich sehr herzlich mit diesem <strong>Jahresbericht</strong><br />
bei all meinen Kooperationspartnern/innen für die gute<br />
Zusammenarbeit während meiner Arbeitstätigkeit bei<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Suchtkrankenhilfe</strong> bedanken.<br />
Auch möchte ich mich bei meinem Arbeitgeber, <strong>de</strong>m<br />
<strong>Caritas</strong>-Verband Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born für die viele, gute<br />
Unterstützung und Wertschätzung meiner Person und<br />
meiner Arbeit gegenüber bedanken.<br />
Und zuletzt möchte ich mich bei meinem Team <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
<strong>Suchtkrankenhilfe</strong> bedanken. Ich durfte immer die<br />
vielen guten Arbeitsergebnisse und I<strong>de</strong>en meiner<br />
Mitarbeiter/innen <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Öffentlichkeit präsentieren<br />
und damit „hausieren“ gehen.<br />
Meinen allerherzlichsten<br />
Dank für Euer Engagement,<br />
es wird <strong>de</strong>n Menschen in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Stadt und <strong>de</strong>m Kreis<br />
Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born erhalten bleiben!<br />
Claudia Mandrysch<br />
Leiterin <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Suchtkrankenhilfe</strong><br />
4
Gesamtsituation <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Suchtkrankenhilfe</strong> <strong>2008</strong><br />
Historie<br />
Fallzahlen<br />
Gesamtsituation<br />
Das Jahr <strong>2008</strong> war an vielen Stellen von Konsolidierung<br />
geprägt.<br />
Das Arbeitsprojekt musste sich erproben,<br />
<strong>de</strong>n ersten Durchlauf been<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>n zweiten<br />
beginnen.<br />
Ein Organisationsentwicklungsprozess in<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> ambulanten Rehabilitation fand im Laufe<br />
<strong>de</strong>s Jahres sein En<strong>de</strong>, neue Entwicklungen im<br />
Rahmen <strong><strong>de</strong>r</strong> Reha konnten eingeführt wer<strong>de</strong>n<br />
und zeigten auch bereits erste positive Ergebnisse.<br />
Viele Gespräche und Verhandlungen mit <strong>de</strong>m<br />
Wohnverbund Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born <strong>de</strong>s LWL wur<strong>de</strong>n<br />
geführt, um die personelle als auch wirtschaftliche<br />
gut funktionieren<strong>de</strong> Kooperation zu verlängern.<br />
Letztendlich entschied jedoch <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Wohnverbund, sich von uns zu trennen und<br />
die Kooperation zu April 2009 aufzulösen. Wir<br />
bedauern diese Entscheidung sehr, da sich in<br />
<strong>de</strong>n letzten 8 Jahren ein sehr stabiles Team<br />
zusammengefun<strong>de</strong>n hat, das sich sowohl bei<br />
<strong>de</strong>m Leistungsträger als auch in <strong><strong>de</strong>r</strong> Öffentlichkeit<br />
ein hohes Ansehen erarbeiten konnte.<br />
Unseren herzlichen Dank an die Kollegen/innen<br />
vom Wohnverbund für die erfolgreichen<br />
Jahre <strong><strong>de</strong>r</strong> Zusammenarbeit. Und alles<br />
er<strong>de</strong>nklich Gute für die kommen<strong>de</strong>n Jahre!<br />
2002 2003 2004 2005 2006 2007 <strong>2008</strong><br />
Drogenberatung DROBS 532 557 549 595 629 637 501<br />
Beratungsstelle Alkohol<br />
BAsS<br />
486 485 517 463 540 544 481<br />
Anlaufstelle LOBBY 80 103 100 105 98 107 159<br />
Betreutes Wohnen<br />
SUCHT BWS<br />
Ambulante Rehabilitation<br />
ARS<br />
Nebenstellen Büren/ Delbrück/<br />
Bad Lippspringe<br />
71 73 61 74 76 83 77<br />
69 84 86 98 115 104 107<br />
- - - - - - 146<br />
Gesamtzahl 1238 1302 1313 1335 1458 1475 1471<br />
erweitertes Angebot aufmerksam machen. Sie können<br />
ihn je<strong><strong>de</strong>r</strong>zeit über uns<br />
anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>n. Unseren<br />
Partnern, <strong>de</strong>m <strong>Caritas</strong><br />
Verband Büren, <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Stadt Delbrück und Bad<br />
Lippspringe gilt unser<br />
Dank für die<br />
Unterstützung, ohne <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
diese Erweiterung nicht<br />
möglich gewesen wäre!<br />
Die Zahl <strong><strong>de</strong>r</strong> so<br />
genannten<br />
Einmalkontakte, die<br />
oftmals auch anonyme<br />
Beratung<br />
o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Informationen wünschen,<br />
ist gegenüber <strong>de</strong>m<br />
Vorjahr von 398 auf 219<br />
Personen gesunken.<br />
Über die Einrichtung Lobby erreichen wir zusätzlich<br />
noch Personen über das offene Angebot, Streetwork<br />
und Schulveranstaltungen im Stadt- und Kreisgebiet,<br />
die im Jahr <strong>2008</strong> insgesamt 2431 Personen ausmachten,<br />
186 mehr als im Vorjahr.<br />
Insgesamt hat die <strong>Suchtkrankenhilfe</strong> somit 4121 Menschen<br />
bei Informationen, Beratung, Vermittlung, Begleitung<br />
und Behandlung, Hilfestellung und Unterstützung<br />
zusichern können.<br />
Hiervon ausgeschlossen ist <strong><strong>de</strong>r</strong> Bereich Prävention,<br />
<strong>de</strong>ssen Schwerpunkt im Bereich <strong><strong>de</strong>r</strong> Informationsvermittlung<br />
im Rahmen von größeren und kleineren Veranstaltungen<br />
und/o<strong><strong>de</strong>r</strong> Fortbildungen liegt.<br />
In <strong>2008</strong> konnte Frau Balz als Präventionsfachkraft insgesamt<br />
2250 Multiplikatoren/innen und so genannte<br />
Endadressaten/innen erreichen und 149 verschie<strong>de</strong>ne<br />
Veranstaltungen organisieren und anbieten.<br />
Somit ergibt sich eine erreichte Personenanzahl innerhalb<br />
<strong>de</strong>s Stadt und Kreisgebietes Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born, die<br />
in irgen<strong>de</strong>iner Form durch die SKH bedient wur<strong>de</strong> von<br />
6371 Personen.<br />
Unsere Klientenzahlen sind in <strong>2008</strong> auf <strong>de</strong>mselben<br />
Niveau <strong>de</strong>s Vorjahres.<br />
Rückblick <strong>2008</strong><br />
Die Außenstellen in Büren, Delbrück und die<br />
Sprechstun<strong>de</strong>nerweiterung in Bad Lippspringe<br />
haben sich nach einem Jahr Erprobung anhand <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Größenordnungen bezahlbar gemacht. Diese Zahlen<br />
können sicherlich noch steigen, da wir erst sehr spät<br />
mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Öffentlichkeitsarbeit in diesen Regionen angefangen<br />
haben. Ein Flyer existiert und soll auf unser<br />
Die Rubrik „Rückblick“, soll eine kurze Bilanz <strong><strong>de</strong>r</strong> im letzten <strong>Jahresbericht</strong><br />
beschriebenen Perspektiven und Vorhaben ziehen:<br />
Der Antrag für ein migrantenspezifisches<br />
Suchtangebot wur<strong>de</strong> abgelehnt. Obwohl alle<br />
Beteiligten ihre Zustimmung gaben erhielten<br />
5
Gesamtsituation <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Suchtkrankenhilfe</strong> <strong>2008</strong><br />
wir durch <strong>de</strong>n Bund keine finanzielle Unterstützung.<br />
Eine Handlungsempfehlung für das Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>borner<br />
Versorgungs<strong>de</strong>fizit Essstörung wur<strong>de</strong><br />
erarbeitet und <strong>de</strong>m Gesundheitsausschuss<br />
vorgelegt. Der Gesundheitsausschuss lehnte<br />
eine Professionalisierung für diesen Bereich<br />
bisher ab.<br />
Der zweite Fachtag <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Suchtkrankenhilfe</strong><br />
zum Arbeitsprojekt „Arbeiten als Lebenshilfe –<br />
AAL“, in enger Kooperation mit <strong><strong>de</strong>r</strong> ARGE Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born<br />
wur<strong>de</strong> erfolgreich durchgeführt. Es<br />
gab lan<strong>de</strong>sweites Lob für unser Projekt.<br />
v.l. Hr. Wecker, Fr. Mandrysch, Prof. Dr. Henkel, Fr. Lin<strong>de</strong>mann und Bürgermeister<br />
Runge beim 2. Fachtag <strong>2008</strong><br />
Das Arbeitsprojekt konnte sich in Harth und<br />
bei allen Beteiligten erfolgreich durchsetzen<br />
und fin<strong>de</strong>t eine immer breitere Zustimmung in<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Politik und in <strong><strong>de</strong>r</strong> Bevölkerung.<br />
Zwei Nebenstellen in Büren und in Delbrück<br />
mit <strong>de</strong>m kompletten Angebot <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Suchtkrankenhilfe</strong><br />
konnten erfolgreich eingeführt wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Mitarbeiter/innen Wolfgang Grothe (Büren)<br />
und Verena Seefeld (Delbrück) arbeiten<br />
jeweils 20 Stun<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Standorten.<br />
Alexandra Keller hat das Sprechstun<strong>de</strong>nangebot<br />
in Bad Lippspringe ausgeweitet, was ebenfalls<br />
positiv angenommen wird.<br />
Im Bereich Betreutes Wohnen SUCHT wur<strong>de</strong>n<br />
zu verschie<strong>de</strong>nen Zeiten Honorarkräfte in<br />
Ergänzung zum Stammpersonal eingestellt.<br />
Die Nachfrage an <strong>de</strong>n Raucherentwöhnungskursen<br />
„Raucherentwöhnung – Rauchfrei in<br />
10 Schritten“ verbucht eine <strong>de</strong>utlich geringere<br />
Nachfrage als in <strong>de</strong>n Jahren zuvor, obwohl wir<br />
das Angebot in Kooperation mit <strong>de</strong>m<br />
Grün/Weiß Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born erweitert haben.<br />
Die ambulante Rehabilitation erfuhr in <strong>de</strong>n<br />
letzten eineinhalb Jahren eine „Generalüberholung“,<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Organisationsentwicklungsprozess<br />
ist in weiten Teilen abgeschlossen, die<br />
Angebote wur<strong>de</strong>n modifiziert und zeigen erste<br />
Erfolge.<br />
Die DROBS konnte ihre Angebote im Bereich<br />
Angehörigenberatung und im Bereich<br />
Cannabis und Partydrogen konzipieren und<br />
verschie<strong>de</strong>ne Veranstaltungen zu diesem<br />
Thema besuchen.<br />
Im Bereich <strong><strong>de</strong>r</strong> Anlaufstelle Lobby wur<strong>de</strong> die<br />
Vernetzung mit <strong><strong>de</strong>r</strong> St. Vincenz Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>klinik<br />
vorangetrieben. Verschie<strong>de</strong>ne Treffen ergaben<br />
die Entwicklung eines Fragebogens für Kin<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
und Jugendliche, die in <strong><strong>de</strong>r</strong> Klinik mit akuter<br />
Alkoholvergiftung aufschlagen, um eine erste<br />
Kontaktaufnahme zu gewährleisten. Auch<br />
wur<strong>de</strong> die Angehörigenberatung für Eltern von<br />
diesen Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n und Jugendliche an die LOB-<br />
BY angebun<strong>de</strong>n, um die Familie als ganzheitliches<br />
System besser zu erreichen und zu versorgen.<br />
Die Neugestaltung unserer Flyer nahm in<br />
2007 ihren Anfang und wird auch in 2009 fortgesetzt.<br />
<strong>Caritas</strong> interne Überlegungen, sich mit bestimmten<br />
Diensten <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Suchtkrankenhilfe</strong> an<br />
einem Beratungszentrum zu beteiligen wur<strong>de</strong>n<br />
vorangetrieben und wer<strong>de</strong>n auch das Jahr<br />
2009 andauern.<br />
Anfang <strong>de</strong>s Jahres än<strong><strong>de</strong>r</strong>ten wir unsere Datendokumentationssoftware.<br />
HORIZONT<br />
wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>installiert, PATFAK eingeführt. Für alle<br />
Mitarbeiter/innen war dies eine <strong>de</strong>utliche Arbeitsentlastung,<br />
da das alte Programm sehr<br />
fehlerhaft und umständlich arbeitete.<br />
Im letzten Jahr haben wir unseren ersten<br />
Klausurtag innerhalb <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Suchtkrankenhilfe</strong><br />
durchgeführt. Ein Tag an <strong>de</strong>m wir uns selbst<br />
überprüfen und Perspektiven erarbeiten. AllenMitarbeiter/innen<br />
haben von diesem Tag<br />
profitieren können.<br />
Unser Verwaltungsteam in <strong><strong>de</strong>r</strong> SKH: v.l. Monika Polanski,<br />
Marion Lenschen und Evi Triebeß<br />
Ausblick 2009<br />
6
Gesamtsituation <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Suchtkrankenhilfe</strong> <strong>2008</strong><br />
Für das Jahr 2009 stehen folgen<strong>de</strong> Verhandlungen, Projekte und<br />
Aktivitäten zur Umsetzung an:<br />
Das Betreute Wohnen SUCHT wird selbstständig.<br />
Das Team wird sich neu ausrichten<br />
und im Laufe <strong>de</strong>s Jahres personell erweitern.<br />
Ebenfalls für das Betreute Wohnen SUCHT ist<br />
aufgrund <strong>de</strong>s Zuwachses <strong><strong>de</strong>r</strong> letzten Jahre die<br />
Einführung einer speziellen Software geplant.<br />
Diese soll die Buchhaltung und das Abrechungsverfahren<br />
<strong>de</strong>utlich erleichtern.<br />
Der dritte Fachtag wird im Rahmen <strong><strong>de</strong>r</strong> 10-<br />
jährigen Jubiläumsfeier <strong><strong>de</strong>r</strong> LOBBY organisiert<br />
und für die zweite Jahreshälfte 2009 vorbereitet.<br />
10 Jahre LOBBY in Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born soll gebührlich<br />
gefeiert wer<strong>de</strong>n, da gera<strong>de</strong> solche<br />
Einrichtungen, die sowohl Jugendhilfe als auch<br />
Suchthilfe miteinan<strong><strong>de</strong>r</strong> konzeptionell verbin<strong>de</strong>n<br />
höchste Aktualität besitzen und von <strong><strong>de</strong>r</strong> Politik<br />
gefor<strong><strong>de</strong>r</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />
Der Erfolg <strong><strong>de</strong>r</strong> ersten Papillio Veranstaltung<br />
im Bereich Prävention wird dank <strong><strong>de</strong>r</strong> Unterstützung<br />
<strong>de</strong>s Landrates auch in 2009 fortgesetzt<br />
und mit einem zweiten Auftritt <strong><strong>de</strong>r</strong> Augsburger<br />
Puppenkiste durch Fr. Balz organisiert.<br />
Personelle Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen in unterschiedlichen<br />
Arbeitsbereichen müssen organisiert<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Das Arbeitsprojekt soll einen zweiten Standort<br />
bekommen. Erste Verhandlungen darüber<br />
wur<strong>de</strong>n bereits eingeleitet. Wir wollen ein<br />
„Dach über <strong>de</strong>n Kopf“ und unsere Arbeitstätigkeiten<br />
erweitern.<br />
Der zweite Klausurtag verfolgt das Thema<br />
„geschlechtsspezifische Aspekte <strong><strong>de</strong>r</strong> Suchtarbeit“,<br />
das wird zugleich das Jahresthema sein,<br />
mit <strong>de</strong>m wir uns intensiver in 2009 auseinan<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
setzen wollen.<br />
Zum ersten Mal wird die DROBS und die<br />
LOBBY eine spezielle Gruppe für suchtkranke<br />
Mütter anbieten. MUT – Mütter Unterstützungstraining<br />
soll Müttern bei Erziehungsund<br />
Entwicklungsfragen<br />
handfeste Informationen<br />
geben, um sich in ihrer<br />
Rolle sicherer zu fühlen<br />
und Bedürfnisse <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> zu erkennen und<br />
zu för<strong><strong>de</strong>r</strong>n. Alexandra<br />
Keller und Marion<br />
Böwer haben sich<br />
fortbil<strong>de</strong>n lassen.<br />
Der Leitungswechsel<br />
wird Mitte <strong>de</strong>s Jahres<br />
sicherlich nicht spurlos<br />
an allen Beteiligten<br />
vorüber gehen. Hier<br />
muss sich das Team mit <strong><strong>de</strong>r</strong> neuen Leitung<br />
verständigen und aufeinan<strong><strong>de</strong>r</strong> einlassen. Das<br />
uns das gelingen wird, <strong>de</strong>ssen bin ich mir sicher.<br />
Verbandsinterne Organisationsentwicklungsprozesse<br />
wer<strong>de</strong>n zeitliche Ressourcen<br />
auf unterschiedlichsten Ebenen kosten und<br />
neue Strukturen einführen, die auch Auswirkungen<br />
auf die <strong>Suchtkrankenhilfe</strong> haben wer<strong>de</strong>n.<br />
Diverse Aktionen im Rahmen <strong>de</strong>s Aktionsbündnisses<br />
„Kein Alkohol in Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>hand“ an<br />
<strong>de</strong>m wir uns vor allem mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Einrichtung<br />
Lobby beteiligen wollen.<br />
(v.l.: Rita Hansjürgens, Claudia Mandrysch, Reinhard Dierkes, Francesca Dunsche,<br />
Miriam Ruppel, Phillip Krüger, vorne: Nicole Adon, Paul <strong><strong>de</strong>r</strong> Hund und<br />
Verena Seefeld)<br />
Unser „Osterlaufteam <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Suchtkrankenhilfe</strong>“. <strong>2008</strong><br />
haben wir zum ersten Mal an <strong>de</strong>m 5 km Betriebslauf<br />
teilgenommen. Letztes Jahr liefen wir unter <strong>de</strong>m Slogan:<br />
Bei uns bleibt niemand auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Strecke“<br />
In 2009 stehen viele Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen bevor, die wir<br />
angehen wollen und auf die wir uns auch freuen.<br />
Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen stehen für mich immer im Zusammenhang<br />
mit Entwicklung und bergen Chancen für die Zukunft.<br />
Sicherlich be<strong>de</strong>uten Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen auch Ungewissheit<br />
und damit verbun<strong>de</strong>n auch Unsicherheit. Jedoch<br />
kenne ich das Team seit inzwischen 7 Jahren und<br />
weiß, wie belastbar es ist und wie professionell es arbeitet.<br />
Für das letzte Jahr nochmals meinen herzlichen Dank<br />
an mein Team, die ihr immer mit wachen und bedarfsorientierten<br />
Augen Eure Arbeit leistet!<br />
Für die Zukunft wünsche ich Euch weiterhin viel Erfolg<br />
und ein gutes Gelingen.<br />
Claudia Mandrysch<br />
Leiterin <strong><strong>de</strong>r</strong> Einrichtung<br />
7
Jugend- und Drogenberatungsstelle – DROBS<br />
(v.l.: Claudia Mandrysch, Dominik Neugebauer, Verena Seefeld, Nicole Adon,<br />
Alexandra Keller und Wolfgang Grothe)<br />
Am Haxthausenhof 14-16<br />
33098 Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born<br />
05251-23964<br />
FAX 05251-282125<br />
DROBS@caritas-<strong>pb</strong>.<strong>de</strong><br />
www www.caritas-<strong>pb</strong>.<strong>de</strong><br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo-Do von 8.00h bis 17.00h<br />
Fr von 8.00h bis 13.00h<br />
Offene Sprechstun<strong>de</strong>:<br />
Montags und Dienstags zwischen 14.00h-16.00h<br />
Donnerstag zwischen 10:00h und 12:00h<br />
„Wenn ich Arbeit hätte, wär` ich clean…!“<br />
Im September <strong>2008</strong> fand in Kooperation mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitsagentur<br />
Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born <strong><strong>de</strong>r</strong> Fachtag „Arbeit als Lebenshilfe<br />
für Suchtkranke!?“ statt. Herr Prof. Dr.<br />
Henkel dozierte hier über die Zusammenhänge von<br />
Arbeitslosigkeit und Sucht. Eine Kernaussage war,<br />
dass mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitslosigkeit eines Menschen das<br />
Risiko für die Entwicklung o<strong><strong>de</strong>r</strong> Intensivierung von<br />
problematischen Substanzmittelkonsums steigt.<br />
Das wun<strong><strong>de</strong>r</strong>t nicht wenn man sich die psychosozialen<br />
Folgen lang anhalten<strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitslosigkeit betrachtet.<br />
Diese sind nach Paul und Moser u.a. die Min<strong><strong>de</strong>r</strong>ung<br />
<strong>de</strong>s Selbstwertgefühls, Depressivität, reduzierte soziale<br />
Wertschätzung, <strong><strong>de</strong>r</strong> Verlust sozialer Kontakte und Unterstützungen,<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Verlust <strong><strong>de</strong>r</strong> Lebensperspektive/Zukunftsängste,<br />
die Abnahme <strong><strong>de</strong>r</strong> Lebenszufrie<strong>de</strong>nheit,<br />
die Zunahme familiärer Konflikte, finanzieller<br />
Stress o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Zerfall von Zeitstrukturen. Hier stellt<br />
sich die Frage, ob zuerst Abstinenz erreicht wer<strong>de</strong>n<br />
muss um die Erwerbsfähigkeit wie<strong><strong>de</strong>r</strong>herzustellen o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
ob die Teilhabe am Arbeitsleben und die damit verbun<strong>de</strong>ne<br />
Stabilisierung <strong><strong>de</strong>r</strong> Lebenssituation zu einer größeren<br />
Chance auf Suchtmittelreduktion o<strong><strong>de</strong>r</strong> gar Abstinenz<br />
führt.<br />
Die Drogenberatung macht u.a. durch das Arbeitsprojekt<br />
„Arbeit als Lebenshilfe“ letztere genannte Erfahrung.<br />
<strong>2008</strong> waren 50% aller Klienten im ALG 2 Bezug<br />
und somit potentielle Teilnehmer im Arbeitsprojekt. Die<br />
DROBS fungiert hierbei als Bin<strong>de</strong>glied zwischen Arbeitsagentur<br />
und Arbeitsprojekt. Als vermitteln<strong>de</strong> Instanz<br />
wird eine erste Einschätzung vorgenommen, ob<br />
es sich bei <strong>de</strong>m Ratsuchen<strong>de</strong>n um eine/n potentiellen<br />
Teilnehmer/in für das Projekt han<strong>de</strong>ln kann. Die Bedingungen<br />
zur Teilnahme sind dabei niedrigschwellig orientiert:<br />
Der/die Ratsuchen<strong>de</strong> muss im Alg 2 Bezug<br />
stehen und suchtmittelabhängig sein. Das unterschei<strong>de</strong>t<br />
das Arbeitsprojekt von an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Beschäftigungsprojekten.<br />
Das Thema Arbeit ist im Beratungsprozess <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
DROBS eine wichtige Säule im Gesamtkontext von<br />
Stabilisierung und Überlebenshilfe. Es wird von <strong>de</strong>n<br />
Ratsuchen<strong>de</strong>n Klienten <strong><strong>de</strong>r</strong> DROBS unterschiedlich<br />
gewichtet, spielt aber fast immer eine Rolle.<br />
Im folgen<strong>de</strong>n Interview schil<strong><strong>de</strong>r</strong>t Herr A. seine Erfahrungen<br />
als Teilnehmer am Arbeitsprojekt. Herr A. ist 49<br />
Jahre alt und seit 6 Monaten im Arbeitsprojekt. Seit<br />
September 2004 bezieht er ALGII, davor hat er fast<br />
durchgängig gearbeitet.<br />
Herr A. beschreibt hier gut, wie es ihm, wenn auch nur<br />
Herr A., was hat sich für Sie durch die Teilnahme am Arbeitsprojekt<br />
geän<strong><strong>de</strong>r</strong>t?<br />
Tagesstruktur: „Vorher habe ich etwa bis Mittag geschlafen, um dann<br />
mit sofortigem Konsum in <strong>de</strong>n Tag zu starten.“<br />
Finanzen: „Auch wenn die Mehraufwandsentschädigung nicht hoch<br />
ist, kann ich mir dadurch hin und wie<strong><strong>de</strong>r</strong> etwas Beson<strong><strong>de</strong>r</strong>es leisten.<br />
Vorher hätte ich das für unerschwinglichen Luxus gehalten.“<br />
Freizeit/ Beziehungen: „Ich habe mich von <strong><strong>de</strong>r</strong> Szene distanziert, so<br />
gut das geht und bin jetzt fast nur zuhause und bei meiner Freundin.<br />
Wenn ich mich mit so genannten Kollegen treffe, führt das bei mir in<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Regel zu Rückfällen.“<br />
Gesundheit: „Es geht mir körperlich nur langsam etwas besser.“<br />
Suchtmittelkonsum: „Ich habe mit 13 Jahren angefangen, Suchtmittel<br />
zu konsumieren. Nach dieser langen Zeit bin ich froh, wenn ich<br />
sagen kann, ich konsumiere jetzt weniger. Nach einer Entgiftung kann<br />
ich auch schon `mal mehrere Wochen clean bleiben.“<br />
Welche Arbeitsaufgaben haben Sie eigentlich im Projekt?<br />
„Ich habe bisher hauptsächlich Mauerreste frei gelegt und Erdhügel<br />
abgetragen. Weiterhin konnte ich dabei helfen, zu mauern und habe<br />
auch schon versucht, zu verfugen.“<br />
Wodurch unterschei<strong>de</strong>t sich Ihrer Meinung nach die Arbeit an <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Burgruine von an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Brückenjobs?<br />
„Ich fin<strong>de</strong> hier mehr Abwechslung. Ich mag Arbeit im Freien und die<br />
flexible Zeiteinteilung auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Baustelle. Außer<strong>de</strong>m fin<strong>de</strong> ich es gut,<br />
dass dort nicht so viele Alkoholabhängige sind, wie ich es aus an<strong><strong>de</strong>r</strong>en<br />
Maßnahmen kenne.“<br />
Welchen Stellenwert hat Arbeit grundsätzlich für Sie?<br />
„Ich bin so zu sagen mit Arbeit groß gewor<strong>de</strong>n. Wenn ich gearbeitet<br />
habe, war ich in Hinblick auf meinen Suchtmittelkonsum <strong>de</strong>utlich<br />
stabiler. Ich bin sehr gerne auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Burgruine, weil ich direkt sehen<br />
kann, was ich geschafft habe. Auch die kleinen Erfolge sind sofort<br />
sichtbar. Außer<strong>de</strong>m sehen auch an<strong><strong>de</strong>r</strong>e, dass man was getan hat.“<br />
8
Jugend- und Drogenberatungsstelle – DROBS<br />
langsam, im Verlauf <strong><strong>de</strong>r</strong> bisherigen Teilnahme etwas<br />
besser geht. Sein größtes Problem stellt dabei nicht die<br />
Arbeit selber dar, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n sein fortgesetzter Suchtmittelkonsum.<br />
Bislang fand eine stationäre Entgiftungsbehandlung<br />
statt. Momentan stellt Herr A. ernste Überlegungen<br />
an, wie er dieses Problem in <strong>de</strong>n Griff bekommen<br />
kann.<br />
Die Jugend- und Drogenberatungsstelle – DROBS hat<br />
in <strong>2008</strong> insgesamt 532 KlientInnen betreut, knapp 20%<br />
weniger als im Vorjahr. Die Ergebnisse <strong><strong>de</strong>r</strong> Sprechstun<strong>de</strong><br />
in Bad Lippspringe fließen in die Auswertung<br />
voll und ganz mit ein. Lediglich Büren und Delbrück<br />
wer<strong>de</strong>n separat ausgewertet.<br />
So ist auch <strong><strong>de</strong>r</strong> Anteil <strong><strong>de</strong>r</strong> Angehörigen gegenüber<br />
<strong>de</strong>m Vorjahr um knapp 50% gesunken, was an <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Neuverteilung dieser Klientel liegt.<br />
Im Leistungsvertrag mit Stadt und Kreis sind 110 Fälle<br />
pro Vollzeitkraft vereinbart, die DROBS liegt im Schnitt<br />
bei 162 KlientInnen pro Vollzeitstelle.<br />
Die so genannten „anonymen Kontakte“, und die Einmalkontakte<br />
machen in <strong>2008</strong> insgesamt 128 Personen<br />
aus.<br />
Der Anteil <strong><strong>de</strong>r</strong> Frauen ist wie<strong><strong>de</strong>r</strong> auf insgesamt 25%<br />
gestiegen, knapp 5% mehr als im Vorjahr.<br />
Wie ihm geht es auch <strong>de</strong>n meisten an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Teilnehmern.<br />
Nach jetzt insgesamt 18 Monaten Projektdauer<br />
konnten natürlich Teilnehmer auch in an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Beschäftigungsverhältnisse<br />
vermittelt wer<strong>de</strong>n. Dieses kann aber<br />
nicht für je<strong>de</strong>n ein realistisches Ziel sein. Vielmehr<br />
erarbeiten sich die Teilnehmer Teilziele auf <strong>de</strong>m Weg in<br />
ein geregeltes Arbeitsleben. Das kann zum Beispiel die<br />
Erkenntnis sein, noch nicht arbeitsfähig genug zu sein<br />
und die Maßnahme erst einmal wie<strong><strong>de</strong>r</strong> abzubrechen.<br />
O<strong><strong>de</strong>r</strong>, eine entsprechen<strong>de</strong> Entgiftungs- o<strong><strong>de</strong>r</strong> Entwöhnungsbehandlung<br />
zu beginnen, die Substitutionsbehandlung<br />
zu been<strong>de</strong>n o<strong><strong>de</strong>r</strong> neu zu beginnen. Es kann<br />
auch sein, dass jemand seine Fähigkeiten unter- o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
überschätzt hat. In je<strong>de</strong>m Fall ist es dann wichtig, dass<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Kontakt zur Drogenberatung und damit zum Arbeitsprojekt<br />
weiter bestehen bleibt, um die Hemmnisse<br />
zu bearbeiten und eine Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>aufnahme möglich zu<br />
machen.<br />
Manchmal reicht es eben nicht aus, eine Arbeit zu haben<br />
um clean leben zu können. Erst die zielgerichtete<br />
Mischung aus Arbeit, Qualifizierung, Betreuung und<br />
Beratung über einen längeren Zeitraum, unter Umstän<strong>de</strong>n<br />
auch mit Unterbrechungen, kann hier zum Ziel<br />
führen.<br />
Wolfgang Grothe<br />
Dipl.-Sozialpädagoge<br />
Dominik Neugebauer<br />
Dipl.-Sozialarbeiter<br />
227<br />
289<br />
284<br />
Sonstige<br />
2%<br />
317<br />
356<br />
missing<br />
2%<br />
russische<br />
Auch im Gebiete<br />
30%<br />
letzten Jahr<br />
lag <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Wert von<br />
Menschen<br />
mit<br />
Deutschland<br />
66%<br />
russisch<br />
sprechen<strong><strong>de</strong>r</strong> Herkunft wie<strong><strong>de</strong>r</strong> bei knapp 30%. Viele<br />
besitzen die <strong>de</strong>utsche Staatsangehörigkeit, so dass wir<br />
diese Personengruppe an<strong><strong>de</strong>r</strong>s erfassen müssen, um sie<br />
sichtbar zu machen.<br />
Der Anteil <strong><strong>de</strong>r</strong> Substituierten hat sich auch in <strong>2008</strong><br />
wie<strong><strong>de</strong>r</strong> leicht verringert.<br />
Eine vom Kreis gewünschte Statistik ist die Zuordnung<br />
314<br />
272<br />
Anzahl Substituierter<br />
2002 2003 2004 2005 2006 2007 <strong>2008</strong><br />
<strong>de</strong>s aktuellen Erwerbsstatus, die wir seit Anfang 2007<br />
erheben.<br />
Je<strong>de</strong>/r zweite, knapp 57% unserer Klientel bezieht Alg 2<br />
über die ARGE. Addieren wir alle Klienten/innen, die<br />
irgen<strong>de</strong>ine Form von Sozialleistung (inklusive Rente<br />
und Krankengeld) beziehen, so kommen wir auf insgesamt<br />
66% (siehe Tabelle an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Seite).<br />
Auswertung <strong><strong>de</strong>r</strong> fachlichen Arbeit <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
DROBS in <strong>2008</strong>:<br />
9
Jugend- und Drogenberatungsstelle – DROBS<br />
sonstige<br />
Alg 2<br />
Angehörige<br />
Rente<br />
2<br />
29<br />
28<br />
Erwerbsstatus<br />
255<br />
so liegen im Schnitt knappe 10 Jahre zwischen Erstkonsumalter<br />
und Aufnahmealter. Dies mag sicherlich an<br />
<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utlich dramatischeren Folgen einer Opiatabhängigkeit<br />
liegen, <strong><strong>de</strong>r</strong> damit verbun<strong>de</strong>nen Kriminalität und<br />
sozialen Verwahrlosung.<br />
Krankengeld<br />
Lohn, Gehalt<br />
Alg 1<br />
Sozialhilfe<br />
4<br />
14<br />
23<br />
93<br />
32%<br />
51%<br />
32%<br />
40%<br />
Altersstruktur<br />
18%<br />
Vermittlungstätigkeiten erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>n einen hohen zeitlichen<br />
und organisatorischen Aufwand. Neben <strong>de</strong>n Beratungsgesprächen,<br />
in <strong>de</strong>nen gemeinsam mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Klientel<br />
eine geeignete Klinik/Institution gefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n will<br />
und Motivation aufgebaut bzw. aufrechterhalten muss,<br />
müssen in <strong><strong>de</strong>r</strong> Regel auch administrative Leistungen in<br />
Berichtsform erbracht wer<strong>de</strong>n, Absprachen mit <strong>de</strong>n<br />
Kliniken /Institutionen geführt wer<strong>de</strong>n, Infofahrten angeboten<br />
und durchgeführt wer<strong>de</strong>n, um eine höhere Erfolgsaussicht<br />
zu erzielen. Immer wie<strong><strong>de</strong>r</strong> verläuft so ein<br />
Vermittlungsprozess nicht linear, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n ist gekennzeichnet<br />
von Unterbrechungen und Schwankungen.<br />
Hierbei ist es für uns unerlässlich, nicht von einer „gegebenen<br />
Behandlungsmotivation“ auszugehen, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />
nach <strong>de</strong>m Prinzip <strong><strong>de</strong>r</strong> „Motivationsbehandlung“ zu verfahren.<br />
Bei allen Vermittlungsleistungen muss die Klientel auch<br />
in <strong>de</strong>n Diensten/Einrichtungen angekommen sein, um in<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Statistik erfasst zu wer<strong>de</strong>n.<br />
8%<br />
0% 0%<br />
Erfolgreich<br />
11%<br />
Verschlechtert<br />
1%<br />
8%<br />
8%<br />
1% 0,20%<br />
< 14 14-17 18-25 26-35 36-45 > 46<br />
Erstkonsum<br />
Aufnahme<br />
Bei <strong>de</strong>n Beendigungsgrün<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>m Kerndatensatz<br />
kann man sehr schön erkennen, dass sich wahrscheinlich<br />
vor allem durch die Substitutionsbehandlung<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> höchste Wert bei „Unverän<strong><strong>de</strong>r</strong>t“ liegt. Eine Verschlechterung<br />
<strong>de</strong>s Zustands ist kaum gegeben, die<br />
Beratungseffizienz wird auch in dieser Statistik sichtbar<br />
und belegbar. Erfolgreich meint die Vermittlung o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>herstellung von „Clean-sein“ und Gebessert<br />
meint Stabilisierung.<br />
Problematik am Betreuungen<strong>de</strong><br />
keine Angaben<br />
38%<br />
Krankenhaus<br />
16%<br />
Sonstige<br />
9%<br />
Vermittlungen <strong>2008</strong><br />
Stat. Rehaeinrichtungen<br />
37%<br />
Unverän<strong><strong>de</strong>r</strong>t<br />
26%<br />
Gebessert<br />
24%<br />
Ärztl. o.<br />
psy.therap.<br />
Praxis 19%<br />
Beschäftigungsprojekt<br />
2%<br />
Amb. Betreutes<br />
Wohnen 6%<br />
Institutsambulanz<br />
5%<br />
Beratungs-u.od.<br />
Fachambulanz<br />
5%<br />
In erster Linie wur<strong>de</strong> in suchtspezifische Dienste vermittelt.<br />
Die Vermittlungen in die Entwöhnungseinrichtungen<br />
stehen an erster Stelle. Obwohl sie in <strong>de</strong>n letzten<br />
Jahren von <strong><strong>de</strong>r</strong> Ten<strong>de</strong>nz sinken. Dies kann sicherlich<br />
auch an einer Etablierung <strong><strong>de</strong>r</strong> Substitutionsbehandlungen<br />
liegen. Dieser Trend <strong>de</strong>ckt sich mit <strong>de</strong>n Rückmeldungen<br />
über Belegungsschwierigkeiten aus <strong>de</strong>n Rehakliniken.<br />
Die Vermittlung zu <strong>de</strong>n nie<strong><strong>de</strong>r</strong>gelassenen, in<br />
erster Linie Substitutionspraxen kommt direkt an zweiter<br />
Stelle.<br />
Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Alterstruktur kann man sehr schön erkennen,<br />
dass im Gegensatz zum Alkoholbereich (siehe BASS)<br />
<strong>de</strong>utlich früher professionelle Hilfe in Anspruch genommen<br />
wird. Schaut man sie die bei<strong>de</strong>n Spitzenwerte an,<br />
Das Frühstücksangebot hat wie im letzten Jahr wie<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
einen neuen Rekordwert erreicht. 2539 verschie<strong>de</strong>ne<br />
Menschen haben im letzten Jahr unser offenes Angebot<br />
besucht und damit einen durchschnittlichen Besucherwert<br />
von knapp 50 Personen innerhalb <strong><strong>de</strong>r</strong> kurzen<br />
dreistündigen Öffnungszeiten ergeben! Das ist eine<br />
weitere Steigerung von ca. 10%! Ein Hinweis auf die<br />
zunehmen<strong>de</strong> Armut unter unseren Klienten/innen.<br />
Der Spritzentausch ist ein niedrigschwelliges Angebot<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Gesundheitsfürsorge innerhalb <strong><strong>de</strong>r</strong> DROBS und soll<br />
Schutz vor Infektionserkrankungen und Folgeerkrankungen<br />
bieten.<br />
1732 Spritzen haben wir ausgegeben (2007 waren es<br />
1765) und 1921 haben wir eingezogen. In <strong><strong>de</strong>r</strong> DROBS<br />
wird ausschließlich getauscht, um eine sachgerechte<br />
Entsorgung <strong><strong>de</strong>r</strong> gebrauchten Spritzen zu för<strong><strong>de</strong>r</strong>n und<br />
um eine Gefährdung an<strong><strong>de</strong>r</strong>er Menschen möglichst<br />
auszuschließen.<br />
10
Arbeitsprojekt „AaL – Arbeit als Lebenshilfe“<br />
ein Kooperationsprojekt mit <strong><strong>de</strong>r</strong> ARGE Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born<br />
die ersten 7 Teilnehmer erfasst. Eine Aufnahme ist<br />
während <strong><strong>de</strong>r</strong> ganzen Laufzeit möglich.<br />
Unser AAL-Team (v.l.: Nicole Adon, Peter Salmen und Wolfgang<br />
Grothe)<br />
Am Haxthausenhof 14-16<br />
33098 Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born<br />
05251-23964<br />
FAX 05251-282125<br />
DROBS@caritas-<strong>pb</strong>.<strong>de</strong><br />
www www.caritas-<strong>pb</strong>.<strong>de</strong><br />
Kontakt über die DROBS:<br />
Mo-Do von 8.00h bis 17.00h<br />
Fr von 8.00h bis 13.00h<br />
Offene Sprechstun<strong>de</strong>:<br />
Montags und Dienstags zwischen 14.00h-16.00h<br />
Donnerstag zwischen 10:00h und 12:00h<br />
Seit 2006 befin<strong>de</strong>n sich die ARGE und die <strong>Suchtkrankenhilfe</strong><br />
im engen Austausch bezüglich geeigneter<br />
Arbeitsgelegenheitsmaßnahmen für suchtmittelabhängige<br />
Arbeitslosengeld-II-Empfänger/-innen.<br />
Erfahrungen aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Vergangenheit zeigten immer<br />
wie<strong><strong>de</strong>r</strong>, dass für diese Zielgruppe entwe<strong><strong>de</strong>r</strong> keine zielgerichteten<br />
Maßnahmen existierten, o<strong><strong>de</strong>r</strong> vorhan<strong>de</strong>ne<br />
Maßnahmen diese Menschen nur unzureichend versorgen<br />
konnten.<br />
Langzeitarbeitslose Menschen im Bezug von AlG II mit<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Behin<strong><strong>de</strong>r</strong>ung einer psychischen und / o<strong><strong>de</strong>r</strong> Suchterkrankung<br />
befin<strong>de</strong>n sich häufig in Multiproblemlagen<br />
(wie z.B. soziale Isolation, drohen<strong>de</strong> o<strong><strong>de</strong>r</strong> bereits eingetretene<br />
Obdachlosigkeit, Vorstrafen etc.) und fallen<br />
immer wie<strong><strong>de</strong>r</strong> durch mangelhaftes Arbeitsverhalten auf<br />
(Unpünktlichkeit, geringes Durchhaltevermögen, geringe<br />
Belastbarkeit, ungenügen<strong>de</strong> Arbeitsdisziplin etc.).<br />
„Aal- Arbeit als<br />
Lebenshilfe“<br />
begann am<br />
1.8.2007 mit<br />
zunächst 7<br />
Teilnehmern und<br />
wur<strong>de</strong> zum<br />
3.12.2007 auf 14<br />
Plätze erweitert.<br />
Statistisch sind<br />
Männer<br />
22<br />
Teilnehmer/innenstruktur<br />
Frauen<br />
6<br />
Das Alter bei Betreuungsbeginn lag zwischen 27 und<br />
49 Jahren, das Durchschnittsalter beträgt 37 Jahre.<br />
Sechs Klienten sind selbst nach Deutschland migriert.<br />
Insgesamt 19 Personen haben keine Berufsausbildung<br />
abgeschlossen, immerhin weisen 9 Personen eine<br />
Lehrausbildung auf. Die abgeschlossene Ausbildung<br />
liegt oft Jahre zurück und entspricht nicht mehr <strong>de</strong>n<br />
heutigen Standards. Eine Berufstätigkeit wur<strong>de</strong> in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Regel nur kurzzeitig ausgeübt. Arbeitsplätze wur<strong>de</strong>n oft<br />
durch die Suchterkrankung o<strong><strong>de</strong>r</strong> durch Inhaftierungen<br />
verloren.<br />
4<br />
0<br />
5<br />
4<br />
1 1<br />
2 – 4 Monate 5 – 8 Monate 9 – 12<br />
Monate<br />
Männlich Weiblich<br />
5<br />
0<br />
> 12<br />
Monate<br />
7<br />
1<br />
< 12 Monate,<br />
w eiter im<br />
Folgeprojekt<br />
Verweildauer<br />
Durchschnittlich ergibt sich eine Verweildauer von rund<br />
6 Monaten. 7 Teilnehmer und eine Teilnehmerin sind<br />
nach weniger als 12 Monaten in die Folgemaßnahme<br />
übernommen wor<strong>de</strong>n.<br />
Eine vorzeitige Beendigung zur Behandlung <strong><strong>de</strong>r</strong> Suchterkrankung<br />
war zum Beispiel die Vermittlung in eine<br />
Entgiftungsbehandlung o<strong><strong>de</strong>r</strong> die Initiierung, Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>aufnahme<br />
o<strong><strong>de</strong>r</strong> Optimierung <strong><strong>de</strong>r</strong> Substitutionsbehandlung.<br />
Auch dieses wird aus Sicht <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Suchtkrankenhilfe</strong> als<br />
Erfolg gewertet. Nach einer entsprechen<strong>de</strong>n Stabilisierung<br />
kann es zu einer Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>aufnahme in das Arbeitsprojekt<br />
kommen.<br />
Weiterhin im<br />
Projekt; 14<br />
Vorzeitig zur<br />
Behandlung<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Suchtmittelab<br />
hängigkeit; 7<br />
Sonstige<br />
Abbruchgrün<br />
<strong>de</strong>; 3<br />
Beendigungsgrün<strong>de</strong><br />
Regulär mit<br />
Vermittlung<br />
in Arbeit; 2<br />
Inhaftierung;<br />
2<br />
Somit lassen sich insgesamt <strong>de</strong>utlich positive Entwicklungen<br />
im Bereich von Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungsbereitschaft und<br />
sozialer Integration erkennen, ein Ziel, das wir verfolgen.<br />
Nicole Adon<br />
Dipl. Sozialpädagogin<br />
11
Beratungsstelle für Alkohol und sonstige Suchtfragen - BASS<br />
(v.l. Markus Bauer, Brigitte Dierkes, Reingard Brett, Reinhard<br />
Dierkes, es fehlt: Miriam Ruppel)<br />
Ükern 13<br />
33098 Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born<br />
05251-22508<br />
Fax 05251-27258<br />
bass@caritas-<strong>pb</strong>.<strong>de</strong><br />
www www.caritas-<strong>pb</strong>.<strong>de</strong><br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo-Do von 08.30h bis 12.30h<br />
Mo-Do von 14.00h bis 16.30h<br />
Fr von 08.30h bis 13.00h<br />
Offene Sprechstun<strong>de</strong>n:<br />
Dienstag von 9.00h - 10.00h<br />
Donnerstag von 14.00h - 16.00h<br />
Ein Kooperationsmo<strong>de</strong>ll zwischen<br />
Suchthilfe und ARGE in Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born<br />
§16 Abs.2 SGB II beschreibt, dass zur För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitslosengeld II Empfänger/innen weitere<br />
Leistungen erbracht wer<strong>de</strong>n können, die für die<br />
Einglie<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong>de</strong>s erwerbsfähigen Hilfebedürftigen<br />
in das Erwerbsleben erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lich sind. Zu diesen<br />
weiteren Leistungen gehört unter an<strong><strong>de</strong>r</strong>em auch die<br />
Suchthilfe. Um diese gesetzlichen Vorgaben zu<br />
erfüllen, ist es für die ARGE möglich, die kommunal<br />
vorgehaltenen Anbieter dieser Dienstleistungen zu<br />
beanspruchen. Das hieß in Konsequenz für uns,<br />
dass eine engere Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n<br />
Kollegen/innen aus <strong><strong>de</strong>r</strong> ARGE notwendig ist, um<br />
sowohl <strong>de</strong>n gesetzlichen Vorgaben zu genügen als<br />
auch für die Hilfsbedürftigen ein möglichst<br />
umfassend ineinan<strong><strong>de</strong>r</strong> greifen<strong>de</strong>s Hilfesystem<br />
anzubieten.<br />
Im Mai <strong>2008</strong> gab es <strong>de</strong>swegen ein erstes Treffen<br />
von Mitarbeitern/innen <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Suchtkrankenhilfe</strong> und<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> ARGE. Neben einem persönlichen Kennen<br />
lernen sollten an diesem Tag die verschie<strong>de</strong>nen<br />
Arbeitsbereiche und -abläufe einan<strong><strong>de</strong>r</strong> vorgestellt<br />
wer<strong>de</strong>n, Hintergrün<strong>de</strong> von Suchterkrankungen<br />
näher erläutert wer<strong>de</strong>n und ein gemeinsames<br />
Konzept erstellt wer<strong>de</strong>n, um die zukünftige<br />
Zusammenarbeit zwischen ARGE und<br />
<strong>Suchtkrankenhilfe</strong> zu erleichtern. Hierzu waren im<br />
Vorfeld ein Überweisungsbogen, eine<br />
Bescheinigung über ein Erstgespräch in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Beratungsstelle und eine Abschlussmitteilung<br />
gemeinsam erstellt wor<strong>de</strong>n, die nun untereinan<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
besprochen und erläutert wur<strong>de</strong>n. Es wur<strong>de</strong><br />
vereinbart, dass die ARGE die Klientinnen und<br />
Klienten mit <strong>de</strong>m Verdacht/Bestehen einer<br />
Suchtproblematik für zunächst 3<br />
Beratungsgespräche an die entsprechen<strong>de</strong><br />
Suchthilfeeinrichtung verweisen soll. Bezüglich <strong>de</strong>s<br />
Nachweises <strong><strong>de</strong>r</strong> stattgefun<strong>de</strong>nen Gespräche war<br />
eine Schweigepflichtentbindung zu unterzeichnen,<br />
nicht jedoch bezüglich <strong><strong>de</strong>r</strong> Gesprächsinhalte. Auf<br />
diese Weise sollte das Vertrauen <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Hilfebedürftigen in die Beratungsstelle gewahrt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Das Team <strong><strong>de</strong>r</strong> BASS fühlte sich beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s<br />
angesprochen, was die Zusammenarbeit mit <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
ARGE betrifft. Die Zahl alkoholkranker bzw. –<br />
missbrauchen<strong><strong>de</strong>r</strong> Menschen ist unter <strong>de</strong>n<br />
Suchterkrankungen die Höchste, folglich auch unter<br />
<strong>de</strong>n betroffenen Arbeitslosengeld II<br />
Empfängern/innen. Für die Mitarbeiter/innen <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
ARGE ist es nicht immer sofort ersichtlich, ob eine<br />
Person alkoholkrank ist. Hat sich jedoch beim<br />
Fallmanager aufgrund verschie<strong>de</strong>ner Anlässe<br />
ergeben, eine Person für 3 Beratungsgespräche zur<br />
BASS zu überweisen, so ist bei diesem<br />
Personenkreis in <strong><strong>de</strong>r</strong> Regel eine fundierte<br />
Motivationsarbeit gefragt. Die meisten <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
überwiesenen Personen lehnen für sich <strong>de</strong>n Gang<br />
zur Beratungsstelle ab und betrachten ihn als eine<br />
eher „lästige Pflicht“. Aufgabe <strong><strong>de</strong>r</strong> Berater/innen <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
BASS ist folglich, diese von außen erzeugte<br />
Druckmotivation zum Besuch unserer Einrichtung in<br />
eine persönliche, eigene Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungsmotivation<br />
umzuwan<strong>de</strong>ln. Erschwerend kommt hinzu, dass<br />
Alkohol eine legale, gesellschaftlich anerkannte<br />
Droge ist, die auch heute noch allzu oft – auch von<br />
<strong>de</strong>n Medien – verharmlost wird. Dadurch fällt es<br />
vielen <strong><strong>de</strong>r</strong> geschickten Klienten/innen schwer, sich<br />
mit ihrem Alkoholkonsum auseinan<strong><strong>de</strong>r</strong>zusetzen und<br />
ihn realistisch einzuschätzen.<br />
Der Kooperationsentwurf mit <strong><strong>de</strong>r</strong> ARGE soll <strong>de</strong>n<br />
Klienten/innen helfen, sich dieser<br />
Auseinan<strong><strong>de</strong>r</strong>setzung zu stellen, frühzeitig <strong>de</strong>n<br />
Kontakt zum Hilfesystem aufzunehmen und<br />
Möglichkeiten verschie<strong>de</strong>ner Behandlungsangebote<br />
aufzeigen zu lassen. Er soll einen ersten Zugang<br />
zur Suchthilfe verschaffen und somit mögliche<br />
Hemmschwellen helfen zu senken.<br />
12
Beratungsstelle für Alkohol und sonstige Suchtfragen - BASS<br />
Aber auch diejenigen, die bereits für sich eine<br />
Abhängigkeit erkannt und auch schon behan<strong>de</strong>lt<br />
haben lassen, benötigen eine Anbindung an die<br />
BASS. Denn es ist erwiesen, dass für arbeitslose<br />
Alkoholabhängige im Vergleich zu erwerbstätigen<br />
Alkoholabhängigen ein wesentlich höheres<br />
Rückfallrisiko nach erfolgreich abgeschlossener<br />
Behandlung besteht.<br />
Die weitere Auseinan<strong><strong>de</strong>r</strong>setzung bzw.<br />
Berücksichtigung arbeitsför<strong><strong>de</strong>r</strong>n<strong><strong>de</strong>r</strong> Maßnahmen<br />
und entsprechen<strong>de</strong> Vernetzung wird auch 2009 Ziel<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> BASS sein.<br />
Brigitte Dierkes<br />
Dipl. Sozialarbeiterin, BASS<br />
Auswertung <strong><strong>de</strong>r</strong> fachlichen Arbeit<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> BASS für <strong>2008</strong>:<br />
Die Beratungsstelle für Alkohol und sonstige<br />
Suchtfragen – BASS hat in <strong>2008</strong> insgesamt 481<br />
Klienten/innen betreut, 11,6% weniger als im<br />
Vorjahr. Hier sind die Klienten/innen <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Nebenstellen in Delbrück und Büren nicht<br />
berücksichtigt.<br />
Keine Berücksichtigung fin<strong>de</strong>n die so genannten<br />
Einmalkontakte, sie machen in <strong>2008</strong> insgesamt 91<br />
Personen aus.<br />
stärker ausdifferenzierte Angaben über <strong>de</strong>n<br />
Hauptlebensunterhalt unserer Klienten/innen<br />
machen. Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> prozentualen Umrechnung ziehen<br />
wir die Klienten/innen ab, die keine Angaben<br />
gemacht haben:<br />
So bestreiten 36% ihren Lebensunterhalt über Lohn<br />
bzw. eigene Einkünfte, sprich gehen irgen<strong>de</strong>iner<br />
bezahlten Tätigkeit nach. 30% unserer<br />
Klienten/innen bezieht Alg 2 über die ARGE. Der<br />
Anteil <strong><strong>de</strong>r</strong> Alg 1 Empfänger/innen liegt bei 5%<br />
überraschend niedrig.<br />
Addieren wir alle Klienten/innen, die irgen<strong>de</strong>ine<br />
Form von Sozialleistung (inklusive Rente und<br />
Krankengeld) beziehen, so kommen wir auf<br />
insgesamt 52,8%. Einen Hinweis, inwieweit dieses<br />
hohe Ergebnis eine Folge o<strong><strong>de</strong>r</strong> Ursache <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Alkoholproblematik ist erfasst unsere Statistik lei<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
nicht. Faktisch ist aber je<strong>de</strong>/r zweite Klient/in in<br />
einer finanziell, existenziellen mehr o<strong><strong>de</strong>r</strong> weniger<br />
schwierigen und angespannten Situation.<br />
Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Suchtmittelverteilung liegt die Gruppe <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Menschen, die Probleme im Bereich Alkohol haben<br />
mit einem Anteil von 92% klar vorn. Der Anteil <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Cannabinoi<strong>de</strong><br />
1%<br />
Sedativa/<br />
Hypnotika<br />
1%<br />
Glücksspiel<br />
4%<br />
illegale Drogen<br />
1%<br />
Sonstige<br />
1%<br />
Hauptdiagnose<br />
Der Anteil <strong><strong>de</strong>r</strong> Frauen liegt wie in <strong>de</strong>n letzten<br />
Vorjahren bei rund 32%, was für ein gutes Erreichen<br />
dieser Gruppe spricht.<br />
Der Anteil <strong><strong>de</strong>r</strong> Angehörigen liegt nur noch bei 33<br />
Personen ist somit um 67% gefallen. Das klingt<br />
dramatischer als es ist: Wir haben im letzten Jahr<br />
die Angehörigenarbeit zwischen <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen<br />
Einrichtungen neu aufgeteilt. So <strong>de</strong>cken sowohl die<br />
Nebenstellen als auch die Lobby und die DROBS<br />
Angehörigenberatung mit ab.<br />
Eine vom Kreis gewünschte Statistik ist die<br />
Zuordnung <strong>de</strong>s aktuellen Erwerbsstatus, <strong>de</strong>n wir<br />
seit Anfang 2007 erheben. In <strong>2008</strong> können wir<br />
Glücksspielproblematik folgt mit 4%,<br />
Medikamentenprobleme und illegale Drogen mit<br />
jeweils 1%. Das Thema Essstörungen schlägt mit<br />
einem knappen Prozent zu Buche, ohne dass wir<br />
dafür einen Auftrag haben o<strong><strong>de</strong>r</strong> ein konkretes<br />
Beratungsangebot vorhalten.<br />
Alkohol/<br />
Abhängigkeit/Mis<br />
sbrauch<br />
92%<br />
sonstige<br />
Alg 2<br />
Angehörige<br />
Rente<br />
Krankengeld<br />
Lohn, Gehalt<br />
Alg 1<br />
Sozialhilfe<br />
keine Angaben<br />
6<br />
15<br />
24<br />
15<br />
18<br />
41<br />
106<br />
127<br />
129<br />
Schaut man sich die Alterstruktur unserer Klientel<br />
an, so ist es ganz interessant zu sehen, dass sie in<br />
zwei Bereichen entgegengesetzt verläuft. Die<br />
Altersangabe zum Erstkonsum fin<strong>de</strong>t ihren<br />
Spitzenwert zwischen <strong>de</strong>m 14. und 17. Lebensjahr.<br />
Der Spitzenwert <strong>de</strong>s Aufnahmealters in unserer<br />
Beratungsstelle liegt größer als das 46. Lebensjahr.<br />
Im ungünstigsten Fall be<strong>de</strong>utet es, dass sich<br />
zwischen <strong><strong>de</strong>r</strong> Ausformung einer Abhängigkeit und<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Bereitschaft, eine professionelle Beratungsstelle<br />
in Anspruch zu nehmen, mehr als 30 Jahre liegen<br />
können (siehe Grafik nächste Seite)!<br />
13
Beratungsstelle für Alkohol und sonstige Suchtfragen - BASS<br />
64%<br />
Alterstruktur<br />
stehen die stat. Rehabilitationseinrichtungen, gefolgt<br />
von <strong><strong>de</strong>r</strong> LWL Suchtambulanz und an dritter Stelle<br />
die Selbsthilfegruppen.<br />
20%<br />
17%<br />
9%<br />
7%<br />
6%<br />
0% 0,40%<br />
0 0<br />
< 14 14-17 18-25 26-35 36-45 > 46<br />
Ärztl. o. psy.<br />
therap. Praxis<br />
7%<br />
Beschäftigungsprojekt<br />
2%<br />
Selbsthilfe<br />
gruppe 13%<br />
Amb. Betreutes<br />
Wohnen 5%<br />
Teilstat. Rehaeinrichtung<br />
8%<br />
Erstkonsum<br />
Krankenhaus<br />
6%<br />
Sonstige<br />
5%<br />
Instituts<br />
ambulanz 3%<br />
30%<br />
Aufnahme<br />
43%<br />
Vermittlungstätigkeiten erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>n einen hohen<br />
zeitlichen und organisatorischen Aufwand. Neben<br />
<strong>de</strong>n Beratungsgesprächen, in <strong>de</strong>nen gemeinsam mit<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Klientel eine geeignete Klinik/Institution<br />
gefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n will und Motivation aufgebaut<br />
bzw. aufrechterhalten wer<strong>de</strong>n muss, müssen in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Regel auch administrative Leistungen in<br />
Berichtsform erbracht wer<strong>de</strong>n, Absprachen mit <strong>de</strong>n<br />
Kliniken/Institutionen geführt wer<strong>de</strong>n, Infofahrten<br />
angeboten und durchgeführt wer<strong>de</strong>n, um eine<br />
höhere Erfolgsaussicht zu erzielen. Immer wie<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
verläuft so ein Vermittlungsprozess nicht linear,<br />
son<strong><strong>de</strong>r</strong>n er ist gekennzeichnet von<br />
Unterbrechungen und Schwankungen. Hierbei ist es<br />
für uns unerlässlich, nicht von einer „gegebenen<br />
Behandlungsmotivation“ auszugehen, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n nach<br />
<strong>de</strong>m Prinzip <strong><strong>de</strong>r</strong> „Motivationsbehandlung“ zu<br />
verfahren.<br />
Bei allen Vermittlungsleistungen muss die Klientel<br />
auch in <strong>de</strong>n Diensten/Einrichtungen angekommen<br />
sein, um in <strong><strong>de</strong>r</strong> Statistik erfasst zu wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Gesamtanzahl <strong><strong>de</strong>r</strong> geleisteten Vermittlungen<br />
lag in <strong>2008</strong> bei 143. In erster Linie wur<strong>de</strong> in<br />
suchtspezifische Dienste vermittelt. An <strong><strong>de</strong>r</strong> Spitze<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Vermittlungen<br />
Vermittlungen <strong>2008</strong><br />
Stat. Reha<br />
einrichtungen<br />
33%<br />
Beratungs-u.od.<br />
Fachambulanz<br />
18%<br />
Beim Betreuungsen<strong>de</strong> wird <strong><strong>de</strong>r</strong> aktuelle<br />
Konsumstatus, bzw. die aktuelle Situation <strong>de</strong>s/<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Klienten/in abgeschätzt. Diese Items wer<strong>de</strong>n im<br />
<strong>de</strong>utschen Kerndatensatz ein<strong>de</strong>utig <strong>de</strong>finiert und<br />
können somit auch ein<strong>de</strong>utig zugeordnet wer<strong>de</strong>n.<br />
Diese Grafik soll ver<strong>de</strong>utlichen, wie wichtig und wie<br />
wirkungsvoll professionelle Hilfsangebote sind. Bei<br />
nur 21% <strong><strong>de</strong>r</strong> Klienten/innen ist nach einem<br />
Beratungsprozess keine Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ung eingetreten.<br />
Viele Fachverbän<strong>de</strong> weisen immer wie<strong><strong>de</strong>r</strong> auf die<br />
Wirksamkeit von Beratung hin. Einschränkend muss<br />
man erwähnen, dass hier nur ein kurzes Zeitfenster<br />
abgefragt wird, die langfristige, individuelle<br />
Entwicklung durchaus an<strong><strong>de</strong>r</strong>s verlaufen kann.<br />
unverän<strong><strong>de</strong>r</strong>t<br />
21%<br />
erfolgreich<br />
34%<br />
verschlechtert<br />
1%<br />
Problematik am Betreuungsen<strong>de</strong><br />
Umso wichtiger scheinen frühzeitige<br />
Hilfsangebote in Institutionen wie zum Beispiel <strong>de</strong>n<br />
ARGEn. Die Beratungsstellen erfassen nur die<br />
Spitze <strong>de</strong>s Eisbergs mit zum Teil langen<br />
Alkoholzeiten und sehr späten<br />
Behandlungseingängen (siehe Alterstruktur).<br />
Verbindliche Kooperationsabsprachen wie mit <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
ARGE Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born erscheinen vor so einem<br />
Hintergrund als zwingend erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lich. Hier können<br />
und wollen wir unsere Kooperationen noch mehr<br />
intensivieren, auch mit an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Institutionen, um<br />
Frühinterventionen zu leisten.<br />
In an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Kommunen gibt es noch weitergehen<strong>de</strong><br />
Mo<strong>de</strong>lle, wie zum Beispiel einer Beauftragung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Suchtberatungsstellen mit <strong>de</strong>m Fallmanagement.<br />
Ein sicherlich interessantes Projekt.<br />
gebessert<br />
44%<br />
14
Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> aus suchtbelasteten Familien - ein spezielles Gruppenangebot<br />
In Kooperation mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Beratungsstelle für Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>, Jugendliche und Eltern <strong>de</strong>s <strong>Caritas</strong>-Verban<strong>de</strong>s<br />
Das Jahr <strong>2008</strong> begann sowohl für die Leiterinnen<br />
Frau Dierkes (BASS) und Frau Isermann<br />
(Erziehungsberatungsstelle) als auch die Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Gruppe mit einer beson<strong><strong>de</strong>r</strong>en Neuerung: Einem<br />
Wechsel <strong><strong>de</strong>r</strong> Räumlichkeiten!<br />
Aus organisatorischen Grün<strong>de</strong>n zog die<br />
Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>gruppe aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Erziehungsberatungsstelle in<br />
Schloss Neuhaus aus und wechselte in die Räume<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Erziehungsberatungsstelle in Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born. Ein<br />
Nachteil für die Gruppe ergab sich dadurch nicht,<br />
auch die EB Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born verfügt über gute und<br />
kindgerechte Räumlichkeiten.<br />
Ausflug in die Eishalle<br />
So war <strong><strong>de</strong>r</strong> Beginn <strong>de</strong>s Jahres für die Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> erst<br />
einmal mit <strong>de</strong>m vertraut wer<strong>de</strong>n <strong><strong>de</strong>r</strong> neuen<br />
Räumlichkeiten verbun<strong>de</strong>n, was allen jedoch sehr<br />
schnell gelang. Da am Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>borner Standort eine<br />
kleine Turnhalle zur Verfügung steht, waren<br />
plötzlich ganz neue spielerische Möglichkeiten<br />
gegeben. Spiele zum Toben und „Luft“ machen<br />
waren nun möglich und es zeigte sich, dass diese<br />
<strong>de</strong>n Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n oft sehr gut taten. Aufgrund <strong><strong>de</strong>r</strong> hohen<br />
seelischen Belastung <strong><strong>de</strong>r</strong> Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> – verbun<strong>de</strong>n mit<br />
einem zuvor langen Schulalltag – ist konzentriertes<br />
Arbeiten an einem Thema nicht immer möglich, so<br />
dass es die Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> immer wie<strong><strong>de</strong>r</strong> genießen, einfach<br />
in <strong><strong>de</strong>r</strong> Turnhalle sich selbst und ihre Seele<br />
auszutoben. Auch das ist Entlastung!<br />
Es gab im Jahr <strong>2008</strong> drei Entlassungen und drei<br />
Neuaufnahmen in die Gruppe. Gera<strong>de</strong> aufgrund <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
schwierigen Lebenssituation <strong><strong>de</strong>r</strong> Eltern zeigte<br />
sich immer wie<strong><strong>de</strong>r</strong>, wie langwierig es sich gestaltet,<br />
bis ein Kind von <strong><strong>de</strong>r</strong> ersten Anfrage bis zu einem<br />
zuverlässigen Kommen an <strong><strong>de</strong>r</strong> Gruppe teilnimmt.<br />
Die Gruppe ist immer noch heterogen besetzt, was<br />
<strong>de</strong>m Miteinan<strong><strong>de</strong>r</strong> und <strong>de</strong>m offenen Austausch über<br />
familiäre Belastungen sehr gut tut. Der folgen<strong>de</strong><br />
Beispielfall soll zeigen, welch positive Entwicklung<br />
Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> durch die Möglichkeit gewinnen, sich öffnen<br />
zu können und Entlastung zu erfahren:<br />
Anna (10 Jahre) lebt alleine mit Mutter und<br />
mehreren Geschwistern. Der Vater hat unter<br />
Alkoholeinfluss mehrfach Gewalt und Drohungen<br />
gegen die Mutter und Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> ausgeübt, auf die<br />
Frauenhausaufenthalte folgten. Die Familie lebt seit<br />
einiger Zeit vom Vater getrennt und es gibt keinen<br />
Kontakt mehr. Prägend für die Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> ist die große<br />
Angst vor diesem Mann. Die Mutter schil<strong><strong>de</strong>r</strong>te uns<br />
Anna bei Gruppenaufnahme als ein schüchternes<br />
Mädchen, welches sich sehr an die Mutter<br />
klammert und nur äußerst ungern alleine ist. Es<br />
gebe kaum Freundschaften. Die Mutter bezweifelt<br />
ein wenig, dass sich Anna in <strong><strong>de</strong>r</strong> Gruppe etabliert,<br />
da sie so sehr ängstlich ist und sehr scheu auf<br />
Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen reagiert. Nach einem zögerlichen<br />
Anfang stellten wir jedoch fest, dass sich Anna von<br />
Woche zu Woche mehr öffnete. Sie bewegte sich<br />
in <strong>de</strong>n Räumlichkeiten immer freier, genoss das<br />
Zusammensein mit <strong>de</strong>n an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n und<br />
lernte es, ihre Ängste und Sorgen zu verbalisieren.<br />
Sie schaffte es irgendwann, alleine mit <strong>de</strong>m Bus zur<br />
Gruppe zu kommen und genießt inzwischen diese<br />
Freiheit und Selbständigkeit. Auch in <strong><strong>de</strong>r</strong> Schule hat<br />
sie neue Freundschaften geknüpft und fühlt sich in<br />
ihrer Klasse anerkannt. Über Schwierigkeiten und<br />
Probleme zuhause berichtet sie offen und<br />
vertrauensvoll. Insgesamt kann Anna eine sehr<br />
positive Entwicklung für sich verzeichnen, welche<br />
auch die Mutter bestätigt.<br />
Abschließend sei betont, dass die Gruppe sicher<br />
nicht das Leben <strong><strong>de</strong>r</strong> Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> än<strong><strong>de</strong>r</strong>n kann, jedoch<br />
Grundlagen schaffen kann für einen verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ten<br />
Umgang mit <strong>de</strong>n belasten<strong>de</strong>n Lebenssituationen.<br />
Das Gefühl, sich öffnen zu können verbun<strong>de</strong>n mit<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> entlasten<strong>de</strong>n Wirkung gibt<br />
<strong>de</strong>n Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n Sicherheit im<br />
Umgang mit <strong>de</strong>n Problemen.<br />
Hinzu kommt das meist<br />
fröhliche Zusammensein mit<br />
an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n, welches alle<br />
wöchentlich sehr genießen!<br />
Brigitte Dierkes<br />
BASS, Leiterin <strong><strong>de</strong>r</strong> Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>gruppe<br />
15
Anlaufstelle für Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> und Jugendliche in Konfliktsituation – LOBBY<br />
v.l.: Philip Krüger, Anja Willeke, Marion Böwer, Reinhold Nacke, Verena Seefeld<br />
Am Haxthausenhof 14-16<br />
33098 Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born<br />
05251-207469<br />
FAX 05251-282125<br />
lobby@caritas-<strong>pb</strong>.<strong>de</strong><br />
www www.caritas-<strong>pb</strong>.<strong>de</strong><br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo-Fr von 10.00h bis 19.00h<br />
Offene Sprechstun<strong>de</strong>:<br />
Donnerstag von 14.00h bis 16.00h<br />
Wenn ich drei Wünsche frei hätte …<br />
drei Fallbeispiel unserer Arbeit<br />
Jugendliche wünschen sich eine gute berufliche Perspektive<br />
für ihre Zukunft. Häufig scheitern sie bereits<br />
während ihrer Schulzeit.<br />
Maria mit 16 Jahren klare Vorstellungen von ihrer<br />
Zukunft. „Mein erster Wunsch ist es, <strong>de</strong>n Realabschluss<br />
zu erhalten und meinen Traumjob zu realisieren.<br />
Ich möchte Hebamme wer<strong>de</strong>n. Mein zweiter und<br />
dritter Wunsch sind Familie und Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>, natürlich<br />
brauch’ ich auch das entsprechen<strong>de</strong> Geld dafür.“<br />
Auch wenn Maria diese Wünsche nicht in <strong><strong>de</strong>r</strong> zeitnahen<br />
Reihenfolge umgesetzt hat, befin<strong>de</strong>t sie sich weiterhin<br />
auf <strong>de</strong>n Weg ihre Ziele zu verwirklichen.<br />
Aufgrund familiärer Konflikte, hat sie eine zeitlang die<br />
Schule geschwänzt und Kontakte zur Szene geknüpft,<br />
wo sie mit einer Clique ihre Freizeit verbrachte. Sie hat<br />
dann in Begleitung <strong><strong>de</strong>r</strong> LOBBY die Schule wie<strong><strong>de</strong>r</strong> regelmäßig<br />
aufgesucht und sich von <strong>de</strong>m Freun<strong>de</strong>skreis<br />
distanziert. Maria hat <strong>de</strong>n Hauptschulabschluss noch<br />
erreichen können, lei<strong><strong>de</strong>r</strong> ohne Fachoberschulqualifikation,<br />
wie sie heute bedauert. Mit 17einhalb Jahren hat<br />
sie sich gemeinsam mit ihrem Freund für ein Kind entschie<strong>de</strong>n.<br />
Das Familienleben genießt sie insgesamt,<br />
<strong>de</strong>nnoch fehlt ihr eine berufliche I<strong>de</strong>ntifikation, die sie<br />
mit ihren persönlichen Fähigkeiten noch mal an<strong><strong>de</strong>r</strong>s<br />
herausfor<strong><strong>de</strong>r</strong>t.<br />
Vitali, 17 Jahre hat auch klare Vorstellungen von seiner<br />
Zukunft. „Ich möchte meine Lehre im Metallbereich<br />
erfolgreich abschließen, um dann eine gute Arbeitsstelle<br />
zu bekommen. Ein Familie möchte ich erst mit 30<br />
Jahren grün<strong>de</strong>n, vorher will ich meinen Spaß haben,<br />
ein Auto und eine Wohnung besitzen.“<br />
Vitali ist vor 15 Jahren mit seiner Familie nach Deutschland<br />
migriert. Für ihn war es sehr schwer von <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen<br />
Mitschülern anerkannt zu wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>shalb<br />
schloss er sich einer Clique an, die <strong>de</strong>nselben Migrationshintergrund<br />
hatte. Hier wur<strong>de</strong> viel Alkohol getrunken,<br />
was dazu führte, dass er häufig die Schule<br />
schwänzte und kriminell auffällig wur<strong>de</strong>. Unter Mithilfe<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Familie, <strong><strong>de</strong>r</strong> Jugendgerichtshilfe und <strong><strong>de</strong>r</strong> LOBBY<br />
konnte Vitali so stabilisiert wer<strong>de</strong>, dass er <strong>de</strong>n Hauptschulabschluss<br />
erreichte und in eine Ausbildungsstelle<br />
vermittelt wer<strong>de</strong>n konnte.<br />
Vitali wird während seiner Ausbildung weiter durch die<br />
LOBBY begleitet.<br />
Anhand Laras Beispiel möchten wir die Verkettung<br />
von Konflikten aufzeigen, die dazu führen, dass Schule<br />
zur „Nebensache“ wird und somit einen wichtigen Baustein<br />
für die weitere Zukunftsperspektive zerschlägt:<br />
Die LOBBY bietet Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n und Jugendlichen Hilfe und<br />
Lara war 17 Jahre alt, als eine ihr vertraute Schulsozialarbeiterin <strong>de</strong>n Kontakt zu<br />
uns herstellte. Durch zunächst unregelmäßige Kontakte zu Lara konnten wir<br />
eine Vertrauensbeziehung zu ihr aufbauen. In <strong>de</strong>n Gesprächen berichtete sie<br />
davon, dass ihre Eltern geschie<strong>de</strong>n seien und es sehr problematisch zwischen<br />
ihr, ihrer Mutter und <strong>de</strong>m Bru<strong><strong>de</strong>r</strong> sei. Es käme zuhause immer wie<strong><strong>de</strong>r</strong> zu heftigen<br />
Auseinan<strong><strong>de</strong>r</strong>setzungen. Vor einigen Jahren hatten sie bereits Kontakt zu<br />
einer Beratungsstelle aufgrund <strong><strong>de</strong>r</strong> häufigen Konflikte innerhalb <strong><strong>de</strong>r</strong> Familie.<br />
Durch die Beratungsstelle hat sich das Zusammenleben <strong>de</strong>utlich verbessert.<br />
Doch nun seien neue Konflikte aufgetaucht. Ihr Freund, <strong><strong>de</strong>r</strong> ihr bisher Halt<br />
gegeben habe, sei nun gera<strong>de</strong> für zwei Jahre inhaftiert. Vor <strong><strong>de</strong>r</strong> Freundschaft<br />
zu ihm hat Lara häufig illegale Drogen konsumiert. Ihr Freund nehme ebenfalls<br />
welche zu sich, habe aber Lara motiviert, selber nicht mehr zu konsumieren.<br />
Dadurch ist es Lara gelungen, ihren Konsum <strong>de</strong>utlich einzuschränken. Nun, wo<br />
sie ihn nur noch unregelmäßig sieht, haben ihre Konsumtage wie<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>utlich<br />
zugenommen. Es fällt ihr schwer sich zu konzentrieren, sie reagiert gereizt und<br />
aggressiv und hat <strong>de</strong>utlich an Antrieb verloren, <strong>de</strong>shalb kann sie die Beratungsgespräche<br />
nur sehr unregelmäßig wahrnehmen. Nach Beendigung <strong><strong>de</strong>r</strong> Hauptschule<br />
geht sie zur weiterführen<strong>de</strong>n Schule, wo sie <strong><strong>de</strong>r</strong>zeit ihr Berufsgrundschuljahr<br />
absolviert. Während sie und ihr Umfeld in <strong><strong>de</strong>r</strong> früheren Schule bekannt<br />
waren und somit die Schule zum Teil Stützfunktion für Lara übernommen hat,<br />
sind sie und ihre Umstän<strong>de</strong> an <strong><strong>de</strong>r</strong> neuen Schule unbekannt. Es gibt keine<br />
Lehrperson zu <strong><strong>de</strong>r</strong> Lara, zunächst Vertrauen fassen kann. Sie hatte einen klaren<br />
Berufswunsch; sie wollte Malerin und Lackiererin wer<strong>de</strong>n. Doch diese Zukunftsperspektive<br />
gleitet ihr immer mehr aus <strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n. Ihre Gedanken an ihren<br />
Freund, die Konflikte zuhause, das Absacken <strong><strong>de</strong>r</strong> schulischen Leistungen lassen<br />
sie immer häufiger zu <strong>de</strong>n Drogen greifen, um abzuschalten, um Ruhe zu fin<strong>de</strong>n.<br />
Sie flüchtet sich in eine an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Welt und zieht sich mehr und mehr in sich<br />
zurück. Gleichzeitig wirkt sie unkonzentriert und ungeduldig und verhält sich<br />
zunehmend aggressiv bei Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen aus <strong>de</strong>m Umfeld von Familie und<br />
Schule.<br />
Im weiteren Beratungsprozess in <strong><strong>de</strong>r</strong> LOBBY wirkt Lara schon etwas erleichtert<br />
und zuversichtlich. Ein erster Lösungsplan ist gemeinsam entwickelt, <strong><strong>de</strong>r</strong> besteht<br />
aus neuen Verhaltensstrategien im Umgang mit ihren Gefühlen und <strong>de</strong>s Drogenkonsums.<br />
Gemeinsame Gespräche mit Freun<strong>de</strong>n und <strong><strong>de</strong>r</strong> Familie sollen<br />
Verständnis, Halt und Unterstützung für Lara schaffen.<br />
Gemeinsam mit ihrer Freundin wird sie künftig wie<strong><strong>de</strong>r</strong> ein Pflegepferd mitversorgen<br />
und die Möglichkeit nutzen, in <strong><strong>de</strong>r</strong> Natur auszureiten.<br />
16
Anlaufstelle für Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> und Jugendliche in Konfliktsituation – LOBBY<br />
Unterstützung bei Konflikten in <strong><strong>de</strong>r</strong> Familie, Schule und<br />
Ausbildung.<br />
Die Startchancen in <strong>de</strong>n Familien unserer Mädchen und<br />
Jungen sind oft schwierig. Die Familie bietet wenig<br />
emotionale Sicherheit, um ein gesun<strong>de</strong>s Selbstwertgefühl<br />
aufzubauen. Die biografische Entwicklung ist geprägt<br />
durch unsichere Bindungen zu ihren Bezugspersonen,<br />
zu wenig Halt bzw. Grenzsetzung.<br />
Es fehlt <strong>de</strong>n Jugendlichen an fundamentalen Kompetenzen<br />
wie Selbstvertrauen, Durchhaltevermögen und<br />
Konfliktfähigkeit, so wie ein sicheres Gefühl, <strong>de</strong>n Aufgaben<br />
gewachsen zu sein.<br />
Anja Willeke<br />
Dipl. Sozialpädagogin<br />
Auswertung <strong><strong>de</strong>r</strong> fachlichen Arbeit <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Lobby in <strong>2008</strong>:<br />
Die „Anlaufstelle für Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> und Jugendliche in Konfliktsituationen<br />
- LOBBY“ hat in <strong>2008</strong> insgesamt 176<br />
KlientInnen betreut, davon 17 durch unsere Fachkraft<br />
Verena Seefeld in Delbrück. Damit hat sich die Gesamtzahl<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Fallbetreuung um knapp 64% gesteigert.<br />
Ein Grund ist das zusätzliche Beratungsangebot für<br />
Eltern für Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> und Jugendliche, das wir an die LOB-<br />
BY angebun<strong>de</strong>n haben. 28 Elternberatungen fan<strong>de</strong>n in<br />
<strong>2008</strong> statt.<br />
Neben <strong><strong>de</strong>r</strong> Fallarbeit ist ein weiterer wichtiger Baustein<br />
die Streetwork im Stadt- und Kreisgebiet:<br />
Hierüber konnten in <strong>2008</strong> insgesamt 507 im Kreis und<br />
442 Min<strong><strong>de</strong>r</strong>jährige in <strong><strong>de</strong>r</strong> Stadt Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born informiert und<br />
versorgt wer<strong>de</strong>n. Über Schulveranstaltungen erreichten<br />
die Mitarbeiter/innen <strong><strong>de</strong>r</strong> LOBBY zusätzliche 987 Personen.<br />
Über das offene Angebot <strong><strong>de</strong>r</strong> Lobby, das neben<br />
einer warmen Mahlzeit auch erste Beziehungs- und<br />
Kontaktmöglichkeiten anbietet, konnten wir 324 Min<strong><strong>de</strong>r</strong>jährige<br />
versorgen. Hinzu kommt ein neues Angebot,<br />
das „Mütterfrühstück“ für min<strong><strong>de</strong>r</strong>jährige Mütter mit 171<br />
Besucherinnen. So ergibt sich insgesamt eine Personenanzahl<br />
von 2431, die wir mit <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nsten<br />
Angeboten versorgen konnten.<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> seit jeher einen Schwerpunkt in <strong><strong>de</strong>r</strong> LOBBY-Arbeit<br />
bil<strong>de</strong>t.<br />
Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Gemein<strong>de</strong>zugehörigkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Klientel wird <strong>de</strong>utlich,<br />
dass wir ein ausgewogenes Verhältnis zwischen<br />
Stadt- und Kreisgebiet haben. Wir erreichen fast dieselbe<br />
Anzahl an Jugendlichen im Kreisgebiet. Die kreisweite<br />
Arbeit ist mit einem hohen Zeitaufwand verbun<strong>de</strong>n,<br />
da wir die Jugendlichen mit einem gut ausgestatteten<br />
Bulli in <strong>de</strong>n Kreisgemein<strong>de</strong>n anfahren und vor Ort<br />
aufsuchen, ggf. beraten und betreuen.<br />
Splitten wir nach Gemein<strong>de</strong>zugehörigkeit auf, so<br />
waren Salzkotten, Hövelhof und Delbrück, wie schon in<br />
<strong>de</strong>n Vorjahren, die Gemein<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>n höchsten Anteilen<br />
an Jugendlichen. Dies sind unter an<strong><strong>de</strong>r</strong>em die Gemein<strong>de</strong>n,<br />
die wir regelmäßig mit <strong>de</strong>m Bulli anfahren und<br />
in <strong>de</strong>nen wir Sprechstun<strong>de</strong>n vor Ort abhalten.<br />
Der Anstieg bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Altersverteilung <strong><strong>de</strong>r</strong> über 18-<br />
jährigen ist sicherlich durch die Elternberatung zu erklären.<br />
Im Verhältnis ist lediglich die Altergruppe <strong><strong>de</strong>r</strong> unter<br />
14-jährigen und <strong><strong>de</strong>r</strong> 14-15-jährigen gegenüber <strong>de</strong>n<br />
Vorjahren <strong>de</strong>utlich gestiegen.<br />
6 4<br />
16<br />
44<br />
38 38<br />
18 15<br />
unter 14J. 14J-15J 16J-17J Über 18J<br />
51<br />
2006 2007 <strong>2008</strong><br />
36<br />
44<br />
Altersstruktur<br />
Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Suchtmittelverteilung liegen <strong><strong>de</strong>r</strong> Alkohol,<br />
Cannabis und das Nikotin weit an <strong><strong>de</strong>r</strong> Spitze. In <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Tabelle sind Mehrfachnennungen angegeben, oftmals<br />
konsumiert unsere Klientel verschie<strong>de</strong>ne Substanzen.<br />
Der Konsum von Amphetaminen, Kokain und Heroin ist<br />
im Gegensatz zum Vorjahr <strong>de</strong>utlich gesunken (siehe<br />
Tabelle nächste Seite).<br />
54<br />
Suchtmittelverteilung<br />
Der Anteil <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
erreichten<br />
Mädchen in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Arbeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Lobby<br />
liegt wie in <strong>de</strong>n<br />
Vorjahren über <strong>de</strong>m<br />
Bun<strong>de</strong>sdurchschnitt<br />
Weiblich<br />
48%<br />
Geschlecht<br />
Männlich<br />
52%<br />
bei 48%. Ein sehr hoher Anteil, <strong><strong>de</strong>r</strong> sicherlich auf unseren<br />
geschlechtsspezifischen Ansatz zurückzuführen ist,<br />
Schnüffelstoffe<br />
Medikamente<br />
Biogene Drogen<br />
Heroin<br />
Kokain<br />
XTC; Amphetamine<br />
Nikotin<br />
Cannabis<br />
Alkohol<br />
1<br />
1<br />
5<br />
3<br />
2<br />
2<br />
32<br />
45<br />
66<br />
17
Anlaufstelle für Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> und Jugendliche in Konfliktsituation – LOBBY<br />
Über die Suchtmittelproblematik hinaus, erfasst speziell<br />
die Lobby noch weitere Problembereiche, <strong><strong>de</strong>r</strong> sich in<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Entwicklung befin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Jugendlichen. Sie sind für<br />
die beraten<strong>de</strong> Tätigkeit und die lösungsorientierte,<br />
methodische Arbeit unerlässlich. Sie ver<strong>de</strong>utlichen<br />
zu<strong>de</strong>m, dass Suchtmittelkonsum eher symptomatisch<br />
zu betrachten ist und sich ursächlich vielfältige Schwierigkeiten<br />
oftmals im Hintergrund befin<strong>de</strong>n, <strong><strong>de</strong>r</strong>en Bearbeitung<br />
ein Schwerpunkt in <strong><strong>de</strong>r</strong> Beratungsarbeit <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Lobby ausmacht. An dieser Stelle wird die Beson<strong><strong>de</strong>r</strong>heit<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Lobby - Schnittstellenangebot zwischen Jugendhilfe<br />
und Suchthilfe zu sein – beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s <strong>de</strong>utlich.<br />
Die Erreichbarkeit dieser Klientel allein über die<br />
Jugendhilfe scheint nicht zuletzt aufgrund <strong>de</strong>s Suchtmittelkonsums<br />
nur unzureichend gegeben zu sein und<br />
erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>t gera<strong>de</strong>zu ein spezielles Schnittstellenkonzept<br />
mit einer breiten Kompetenz unserer Mitarbeiter/innen.<br />
In <strong>2008</strong> wur<strong>de</strong>n 334 weitere Problembereiche <strong><strong>de</strong>r</strong> 148<br />
Suchtproblem bei <strong>de</strong>n Eltern<br />
Sonstiges<br />
Internet/ Computerspiele<br />
Spannungen mit Eltern<br />
Freun<strong>de</strong>skreis<br />
Schulleistungen/ Beruf l. Zukunft<br />
Gewalt/ Häusliche Gewalt<br />
Einsamkeit<br />
Trennung/Scheidung<br />
Langeweile<br />
Schulverweigerer<br />
Unsichere Wohnsit uation<br />
mat . Konsumverhalten/Schul<strong>de</strong>n<br />
Psychatr. Vorerfahrungen<br />
Essstörungen<br />
Selbstverletzung<br />
Tod von Bezugspersonen<br />
Anpassungsschwierigkeiten<br />
Sex. M issbrauch<br />
Mobbing<br />
Prostitution<br />
Schwangerschaft<br />
3<br />
3<br />
5<br />
5<br />
6<br />
3<br />
5<br />
7<br />
10<br />
10<br />
11<br />
14<br />
13<br />
17<br />
19<br />
21<br />
20<br />
18<br />
21<br />
31<br />
34<br />
Problembereiche<br />
58<br />
wir ebenfalls mit <strong><strong>de</strong>r</strong> St.<br />
Vincenz Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>klinik<br />
Gespräche<br />
über<br />
Kooperationsmöglichkeiten<br />
geführt, einen Fragebogen<br />
entwickelt, <strong><strong>de</strong>r</strong> die Motive für<br />
<strong>de</strong>n hohen Alkoholkonsum<br />
stärker ergrün<strong>de</strong>n soll.<br />
In diesem Jahr wird <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Fragebogen ausprobiert und<br />
eine erste Auswertung wird<br />
frühestens 2009 möglich<br />
sein.<br />
Vermittlungstätigkeiten<br />
erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>n einen hohen zeitlichen und organisatorischen<br />
Aufwand. Neben <strong>de</strong>n Beratungsgesprächen, in <strong>de</strong>nen<br />
gemeinsam mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Klientel eine geeignete Klinik/Institution<br />
gefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n will und Motivation<br />
aufgebaut bzw. aufrechterhalten wer<strong>de</strong>n muss, müssen<br />
in <strong><strong>de</strong>r</strong> Regel auch administrative Leistungen in Berichtsform<br />
erbracht wer<strong>de</strong>n, Absprachen mit <strong>de</strong>n Kliniken<br />
/Institutionen geführt wer<strong>de</strong>n, Infofahrten angeboten<br />
und durchgeführt wer<strong>de</strong>n, um eine höhere Erfolgsaussicht<br />
zu erzielen. Immer wie<strong><strong>de</strong>r</strong> verläuft so ein Vermittlungsprozess<br />
nicht linear, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n ist gekennzeichnet<br />
von Unterbrechungen und Schwankungen. Hierbei ist<br />
es für uns unerlässlich, nicht von einer „gegebenen<br />
Behandlungsmotivation“ auszugehen, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n nach<br />
<strong>de</strong>m Prinzip <strong><strong>de</strong>r</strong> „Motivationsbehandlung“ zu verfahren.<br />
Die Gesamtanzahl <strong><strong>de</strong>r</strong> geleisteten Vermittlungen <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Lobby lag in <strong>2008</strong> bei 64. In erster Linie wur<strong>de</strong> in eine<br />
Entgiftung vermittelt, danach folgten Vermittlungen zum<br />
Jugendamt und in ambulante psychologische Beratungen.<br />
In stationäre, suchtspezifische Therapiemaßnahmen<br />
wur<strong>de</strong>n insgesamt 6 Verimttlungen getätigt.<br />
Jugendlichen benannt. An erster Stelle steht nach wie<br />
vor „Spannungen mit <strong>de</strong>n Eltern“, gefolgt von Ängsten<br />
und Unsicherheiten was die Schulleistungen und die<br />
berufliche Zukunft angeht. Spannungen mit <strong>de</strong>m<br />
„Freun<strong>de</strong>skreis“ und Gefühle <strong><strong>de</strong>r</strong> Einsamkeit, also keinen<br />
Ansprechpartner zu haben, bei <strong>de</strong>m man sich aussprechen<br />
kann und sich angenommen fühlt stehen an<br />
dritter und vierter Stelle.<br />
Sonstiges<br />
Schwangerschaft sberat ung<br />
Arzt/Ärztin<br />
Entgif t ung<br />
Therapie<br />
Berufsvorbereit en<strong>de</strong> M aßnahmen<br />
Stationäre pyscholog.-psychiat r. Behandlung<br />
1<br />
4<br />
4<br />
5<br />
5<br />
6<br />
Weitervermittlung<br />
12<br />
Hier arbeitet die LOBBY seit <strong>2008</strong> verstärkt mit Angehörigen,<br />
um neben <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeit mit <strong>de</strong>n Jugendlichen auch<br />
die Elternrolle zu thematisieren. Wir haben im letzten<br />
Jahr einen speziellen Flyer dafür entwickelt, um gera<strong>de</strong><br />
vor <strong>de</strong>m Hintergrund Der steigen<strong>de</strong>n Alkoholvergiftungsnotfälle<br />
die Eltern stärker zu erreichen. Hier haben<br />
Arbeit sagent ur<br />
Ambulante psychologische Behandlung<br />
Jugendamt<br />
8<br />
9<br />
10<br />
18
Nebenstellen Büren und Delbrück<br />
Wolfgang Grothe (Büren)<br />
im Heimathaus<br />
Kirchplatz 10<br />
33129 Delbrück<br />
05250-970649<br />
seefeld@caritas-<strong>pb</strong>.<strong>de</strong><br />
www www.caritas-<strong>pb</strong>.<strong>de</strong><br />
Offene Sprechstun<strong>de</strong>:<br />
Di von 15.00h bis 17.00h<br />
im CV Büren<br />
Brilonerstr. 9<br />
33142 Büren<br />
02951-9870-0<br />
wolfgang.grothe@caritasbueren.<strong>de</strong><br />
www www.caritas-<strong>pb</strong>.<strong>de</strong><br />
Offene Sprechstun<strong>de</strong>:<br />
Do von 14.00h bis 16.00h<br />
Verena Seefeld (Delbrück)<br />
Büren bei 22 Personen und im Bereich illegaler Drogen<br />
bei 14 Personen. Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Auswertung in Delbrück zeigt<br />
sich im Bereich legaler Süchte eine Anzahl von 27<br />
Ratsuchen<strong>de</strong>n. Der Anteil <strong><strong>de</strong>r</strong> illegalen Drogen folgt mit<br />
26 Personen.<br />
Bei <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Selbst migriert<br />
15<br />
Unterscheidung<br />
12<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Klienten/innen<br />
nach Herkunft<br />
zeigt sich ein<br />
Büren<br />
Delbrück<br />
hoher Anteil von<br />
Menschen mit<br />
Migrationshintergrund. Insgesamt haben bei<strong>de</strong><br />
Nebenstellen 27 Personen erreicht. In <strong><strong>de</strong>r</strong> Nebenstelle<br />
Büren liegt <strong><strong>de</strong>r</strong> Migranten-/innen-Anteil sogar über ein<br />
Drittel.<br />
Angehörigenberatung<br />
Jahresauswertung <strong><strong>de</strong>r</strong> Nebenstellen<br />
Büren und Delbrück<br />
Partner/innen<br />
2<br />
4<br />
7<br />
Die <strong>Suchtkrankenhilfe</strong> hat <strong>2008</strong> ihr Angebot mit zwei<br />
Nebenstellen in Büren und Delbrück erweitert. Bei<strong>de</strong><br />
Standorte halten jeweils mit einer halben Fachkraft<br />
das komplette Angebot <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Suchtkrankenhilfe</strong> vor. Die<br />
Beratung, Begleitung und Vermittlung in<br />
suchtspezifische Angebote konnte in bei<strong>de</strong>n<br />
Gemein<strong>de</strong>n wohnortsnah gewährleistet wer<strong>de</strong>n.<br />
Der Aufbau <strong><strong>de</strong>r</strong> regionalen Vernetzung und<br />
Kooperation mit an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Institutionen sowie die<br />
Mitarbeit in <strong>de</strong>n regionalen Arbeitskreisen war ein<br />
wichtiger Teil <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeit in <strong>2008</strong>.<br />
Die Nebenstellen Büren und Delbrück wer<strong>de</strong>n in<br />
diesem Jahr zum ersten Mal ausgewertet. Insgesamt<br />
haben bei<strong>de</strong> Nebenstellen 86 Klienten betreut. Die<br />
weiblichen Klientinnen machen ca. ein Drittel <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Gesamtanzahl aus, was sich mit <strong>de</strong>n Zahlen <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
bei<strong>de</strong>n Hauptstellen in Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born <strong>de</strong>ckt.<br />
Essstörungen<br />
1<br />
0<br />
1<br />
Glücksspiel 2<br />
Partydrogen 0<br />
Cannabis<br />
Methadon/ Polamidon<br />
Opiate<br />
Alkohol<br />
1<br />
4<br />
4<br />
Büren<br />
6<br />
8<br />
8<br />
9<br />
Delbrück<br />
Suchtmittelverteilung<br />
Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Suchtmittelverteilung liegt Alkohol in bei<strong>de</strong>n<br />
Nebenstellen vorn. Dicht gefolgt von <strong>de</strong>n Betroffenen<br />
illegaler Suchtmittel. Der Anteil legaler Süchte liegt in<br />
20<br />
25<br />
Eltern<br />
Büren<br />
3<br />
Delbrück<br />
Der Anteil an Angehörigenberatung liegt insgesamt bei<br />
16 Personen. In Büren nahmen 3 Eltern das<br />
Angehörigenangebot in Anspruch. In Delbrück suchten 7<br />
Eltern Unterstützung in <strong><strong>de</strong>r</strong> Beratungsstelle. Die Beratung<br />
für Ehe- und Lebenspartner/innen von suchtkranken<br />
Partnern/innen liegen in Büren bei 2 Personen, dagegen<br />
in Delbrück bei 4 Personen.<br />
0<br />
In Arbeit/ Arbeitsprojekt Aal<br />
Betreutes Wohnen Sucht<br />
Ambulante Reha Sucht<br />
Stationäre Reha<br />
Entgiftung<br />
1 1 2<br />
1<br />
Büren<br />
2<br />
2<br />
Delbrück<br />
Vermittlungen<br />
Die Gesamtzahl <strong><strong>de</strong>r</strong> Vermittlungen <strong><strong>de</strong>r</strong> bei<strong>de</strong>n<br />
Nebenstellen lag bei 27. In erster Linie wur<strong>de</strong> in<br />
qualifizierte Entzugsbehandlungen vermittelt, danach<br />
folgten Vermittlungen in stationäre und ambulante<br />
Entwöhnungen sowie in an<strong><strong>de</strong>r</strong>e suchtspezifische<br />
Angebote.<br />
Verena Seefeld<br />
Dipl. Sozialpädagogin<br />
5<br />
6<br />
7<br />
19
Suchtprävention und Gesundheitsför<strong><strong>de</strong>r</strong>ung<br />
Veronika Balz<br />
Ükern 13<br />
33098 Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born<br />
05251-22508<br />
Fax 05251-27258<br />
balz@caritas<strong>pb</strong>.<strong>de</strong><br />
www www.caritas-<strong>pb</strong>.<strong>de</strong><br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo-Do von 8.30h bis<br />
16.30h<br />
Fr von 8.30h bis 13.00h<br />
Notwendige Ressourcen zur Vermittlung<br />
auf <strong>de</strong>n Arbeitsmarkt<br />
„Selbstbewusste, flexible, teamfähige, kreative Mitarbeiter/innen<br />
gesucht!“<br />
Von jungen Menschen, die Arbeit suchen, wird meistens<br />
eine Menge erwartet. O<strong><strong>de</strong>r</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>s gesagt: „Die<br />
Lebensbewältigung in <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitsgesellschaft hängt zu<br />
großen Teilen davon ab, ob sich Fähigkeiten so entwickeln<br />
lassen, dass sie zu einer sozialen Integration in<br />
die Arbeitsgesellschaft verhelfen.“ (Schlüter 2004)<br />
Das Bund-Län<strong><strong>de</strong>r</strong>-Forum Bildung hat diese Ten<strong>de</strong>nzen<br />
im Hinblick auf verän<strong><strong>de</strong>r</strong>te Erwartungen an Bildung<br />
folgen<strong><strong>de</strong>r</strong>maßen formuliert: „Die Herausfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen<br />
<strong>de</strong>s technischen und sozialen Wan<strong>de</strong>ls führen zunehmend<br />
dazu, dass sich die Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen an die Beschäftigungsfähigkeit<br />
(Qualifizierung für <strong>de</strong>n Arbeitsmarkt)<br />
immer mehr in Bereiche aus<strong>de</strong>hnen, die traditionell<br />
eher <strong>de</strong>m Bereich <strong><strong>de</strong>r</strong> Persönlichkeitsentwicklung<br />
zugerechnet wur<strong>de</strong>n (zum Beispiel personale und soziale<br />
Kompetenzen). Persönlichkeitsentwicklung wie<strong><strong>de</strong>r</strong>um<br />
umfasst nicht nur die individuelle Selbstentfaltung,<br />
son<strong><strong>de</strong>r</strong>n auch die Fähigkeit, Verantwortung für<br />
an<strong><strong>de</strong>r</strong>e und für die Gemeinschaft zu übernehmen“<br />
(Bund-Län<strong><strong>de</strong>r</strong>-Forum Bildung 2001).<br />
Arbeit zu haben ist ein wesentlicher Schutzfaktor gegen<br />
Sucht, das wird in <strong>de</strong>n an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Artikeln dieses <strong>Jahresbericht</strong>es<br />
<strong>de</strong>utlich. Aber über die Arbeitsfindung hinaus<br />
sind gute Selbst- und Sozialkompetenzen an sich schon<br />
wichtige Schutzfaktoren gegen Sucht und Gewalt.<br />
Es gibt eine Reihe von Konzepten zur För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Lebenskompetenzen bei Jugendlichen, die während <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Berufsentscheidungs- und Bewerbungsphase Defizite<br />
aufweisen, an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Konzepte setzen mittlerweile bei<br />
ganzen Schulklassen in <strong><strong>de</strong>r</strong> Berufsfindungsphase an.<br />
Effektiver ist jedoch, noch viel früher und vor allem<br />
ressourcenorientiert anzusetzen, nämlich dann, wenn<br />
die Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> beginnen ihre Selbst- und Sozialkompetenz<br />
überhaupt zu entwickeln. Gelingt es in diesem Stadium,<br />
sie gut zu begleiten und zu einer positiven Entwicklung<br />
beizutragen, wird späteren Verhaltensauffälligkeiten,<br />
die auch Schwierigkeiten bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Integration in <strong>de</strong>n<br />
Arbeitmarkt mit sich bringen, vorgebeugt.<br />
Genau hier setzen einige gute und evaluierte Präventionskonzepte<br />
an. Vorgestellt wer<strong>de</strong>n soll im Folgen<strong>de</strong>n<br />
das Projekt „Papilio“, das seit <strong>de</strong>m Jahr <strong>2008</strong> auch im<br />
Kreis Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born angeboten wird.<br />
Was ist „Papilio“?<br />
Papilio ist ein pädagogisches Programm für Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>gärten<br />
zur Primärprävention von Verhaltensproblemen und<br />
zur För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung von sozial-emotionaler Kompetenz. Ziel<br />
ist, die psychosoziale Gesundheit <strong><strong>de</strong>r</strong> Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> zu för<strong><strong>de</strong>r</strong>n,<br />
damit sie später die Möglichkeit haben, <strong>de</strong>n Risiken, die<br />
zu Sucht- und Gewaltverhalten führen können, selbstbewusst<br />
zu begegnen.<br />
Augsburger Puppenkiste zu Gast in Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born<br />
Es gibt bestimmte Problemverhaltensweisen, die später<br />
zu Sucht- und Gewaltbereitschaft führen können.<br />
Grundlegen<strong>de</strong> soziale Verhaltensweisen lernt <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Mensch nach Erkenntnissen <strong><strong>de</strong>r</strong> Entwicklungspsychologie<br />
im Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>gartenalter. Maßnahmen zum Aufbau<br />
von Schutzfaktoren, die zur Vermeidung von Sucht- und<br />
Gewaltverhalten beitragen, müssen also bei <strong>de</strong>n 3- bis<br />
7-Jährigen ansetzen. Was in dieser frühen Zeit versäumt<br />
o<strong><strong>de</strong>r</strong> falsch gelernt wur<strong>de</strong>, ist später nur schwer<br />
nachzuholen o<strong><strong>de</strong>r</strong> zu korrigieren.<br />
Papilio setzt auf drei Ebenen an: <strong><strong>de</strong>r</strong> ErzieherInnen-,<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Kind- und <strong><strong>de</strong>r</strong> Elternebene.<br />
Erzieher/innen<br />
sind die zentralen MultiplikatorInnen <strong>de</strong>s Programms.<br />
Sie bil<strong>de</strong>n sich im entwicklungsför<strong><strong>de</strong>r</strong>n<strong>de</strong>n ErzieherInnenverhalten<br />
fort, sie führen die Papilio-Maßnahmen<br />
mit <strong>de</strong>n Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n durch und sie beziehen die Eltern mit<br />
ein.<br />
Spielzeug-macht-Ferien-Tag<br />
Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> lernen, sich mit sich selbst zu beschäftigen und<br />
ohne herkömmliches Spielmaterial kreativ zu spielen.<br />
20
Suchtprävention und Gesundheitsför<strong><strong>de</strong>r</strong>ung<br />
Meins-<strong>de</strong>ins<strong>de</strong>ins-unser-Spiel<br />
Spielerisch lernen die Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> soziale Kompetenz im<br />
Umgang miteinan<strong><strong>de</strong>r</strong>.<br />
97<br />
Zielebene<br />
Paula und die Kistenkobol<strong>de</strong><br />
Die Geschichte vermittelt <strong>de</strong>n Umgang mit <strong>de</strong>n grundlegen<strong>de</strong>n<br />
Gefühlen Wut, Traurigkeit, Angst und Freu<strong>de</strong>,<br />
sowohl beim Kind selbst als auch bei an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n.<br />
47<br />
5<br />
Endadressaten M ultiplikatoren Öffentlichkeitsarbeit<br />
Das Programm Papilio wur<strong>de</strong> aufgrund wissenschaftlicher<br />
Erkenntnisse zusammengestellt. Seine Durchführbarkeit<br />
und seine Wirksamkeit in Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>gärten wur<strong>de</strong> in<br />
einem Mo<strong>de</strong>llprojekt mit rund 700 Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n bewiesen<br />
„Papilio“ in Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born<br />
Am 22.09.<strong>2008</strong> fand in <strong><strong>de</strong>r</strong> Kulturwerkstatt in Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Papilio-Tourneetag statt, an <strong>de</strong>m 300 Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> das<br />
Stück „Paula und die Kistenkobol<strong>de</strong>“ mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Augsburger<br />
Puppenkiste sehen konnten. Knapp 100 Erzieher/innen<br />
informierten sich über das Projekt, viele haben<br />
Interesse, sich entsprechend weiter zu bil<strong>de</strong>n.<br />
Im Januar 2009 startet die erste Erzieherinnen-<br />
Fortbildung mit 12 Teilnehmerinnen aus 6 Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>gärten,<br />
die zweite Fortbildung ab Sommer 2009 ist ebenfalls<br />
schon ausgebucht.<br />
So scheint es gelungen, mit Papilio eine gute Ergänzung<br />
zu an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Ansätzen <strong><strong>de</strong>r</strong> Lebenskompetenzför<strong><strong>de</strong>r</strong>ung<br />
in Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born anzubieten und zu implementieren.<br />
Weit mehr als die Hälfte <strong><strong>de</strong>r</strong> 147 Veranstaltungen, die<br />
stattgefun<strong>de</strong>n haben, erreichten Multiplikator/innen in<br />
unterschiedlichen Bereichen. Hauptsächlich sind dies<br />
Lehrer/innen, Erzieher/innen und Eltern, aber auch<br />
an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Beschäftigte im sozialen Bereich. Insgesamt<br />
nahmen 1094 Personen an <strong>de</strong>n unterschiedlichen Veranstaltungen<br />
teil.<br />
An <strong>de</strong>n Angeboten für Endadressaten nahem insgesamt<br />
1194 Personen teil. Dies waren vor allem Schüler/innen<br />
von weiterführen<strong>de</strong>n Schulen und Berufsschulen,<br />
darüber hinaus konnte aber die Arbeit im Bereich<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> indizierten Prävention mit riskant konsumieren<strong>de</strong>n<br />
Jugendlichen <strong>de</strong>utlich ausgebaut wer<strong>de</strong>n. Beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s<br />
das Angebot „Alk&Co.“ stieß auf rege Nachfrage.<br />
Als beson<strong><strong>de</strong>r</strong>es Projekt <strong><strong>de</strong>r</strong> Öffentlichkeitsarbeit - hier<br />
fan<strong>de</strong>n insgesamt fünf Aktionen statt - ist „Papilio“ hervorzuheben.<br />
Neben großem Interesse bei Zeitungen<br />
und Lokalradio berichtete das WDR-Fernsehen im<br />
Rahmen <strong><strong>de</strong>r</strong> Lokalzeit mit einem Film und einem Studio-Live-Interview<br />
über <strong>de</strong>n Tournee-Tag mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Augsburger<br />
Puppenkiste.<br />
Auswertung <strong><strong>de</strong>r</strong> fachlichen Arbeit in<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Prävention für <strong>2008</strong><br />
Dot.Sys, das bun<strong>de</strong>sweite Auswertungssystem für<br />
Präventionsfachkräfte, ist für die Erhebungen im Jahr<br />
2007 überarbeitet wor<strong>de</strong>n. Die wesentlichen Daten sind<br />
aber gleich bzw. vergleichbar mit <strong>de</strong>n Jahren 2005 und<br />
2006. Grundsätzlich erfolgt die Erhebung <strong><strong>de</strong>r</strong> Daten<br />
ergebnisorientiert. So wer<strong>de</strong>n z.B. sämtliche vorbereiten<strong>de</strong>n<br />
Tätigkeiten für ein Angebot nicht erfasst. Weiter<br />
wer<strong>de</strong>n nur die Angebote abgefragt, in <strong>de</strong>nen die Präventionsfachkraft<br />
verantwortlich, d.h. leitend tätig war.<br />
Zu <strong>de</strong>n substanzunspezifischen Veranstaltungen zählen<br />
die Angebote für Erzieher/innen und Eltern kleiner Kin<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
- bei diesen Angeboten geht es um die frühe För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung<br />
von Lebenskompetenzen, wie sie im Fachartikel<br />
beschrieben wird. Die daraus resultieren<strong>de</strong>n Projekte<br />
und Angebote sind umfangreich und langfristig angelegt,<br />
da sich Lebenskompetenzen nicht wie mathematische<br />
Formeln lernen und anwen<strong>de</strong>n lassen, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />
immer mit langen Einübungs- und Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungspro-<br />
21
Suchtprävention und Gesundheitsför<strong><strong>de</strong>r</strong>ung<br />
Opiate; 12<br />
Medikamente<br />
Hypnotika/Sedativ<br />
a); 4<br />
Stoffungebun<strong>de</strong>ne<br />
Süchte; 3<br />
Tabak; 43<br />
Essstörungen; 2<br />
Pathologisches<br />
Glücksspiel/Wetten<br />
; 1<br />
Ohne<br />
Substanzbezug;<br />
70<br />
Nach wie vor fin<strong>de</strong>n die meisten Angebote zur Suchtprävention<br />
im Setting „weiterführen<strong>de</strong> Schule“ statt,<br />
also in <strong>de</strong>m Bereich, in <strong>de</strong>m <strong><strong>de</strong>r</strong> konkrete Umgang <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Jugendlichen mit Konsummitteln sichtbar wird. Leicht<br />
angestiegen ist die Zahl <strong><strong>de</strong>r</strong> Angebote im Setting „Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>garten“<br />
- und wird es hoffentlich weiter tun, auch<br />
dank <strong>de</strong>s neuen Angebotes „Papilio“.<br />
Cannabis; 23<br />
Alkohol; 49<br />
Spezifischer<br />
Substanzbezug;<br />
76<br />
Inhaltsebene<br />
Setting<br />
zessen einhergehen. Hier wer<strong>de</strong>n vor allem auch das<br />
Vorbildverhalten und die Haltung von Erzieher/innen<br />
und Eltern angefragt.<br />
Bei <strong>de</strong>n substanzbezogenen Veranstaltungen sind<br />
Alkohol und Tabak mit Abstand am häufigsten Thema.<br />
Diese bei<strong>de</strong>n Substanzen sind nach wie vor die am<br />
häufigsten konsumierten und Statistiken zeigen, dass<br />
fast alle, die illegale Drogen nehmen, vorher mit Alkohol<br />
und Tabak experimentiert haben. Von daher ist es<br />
wichtig und sinnvoll, in diesem Konsumbereich anzusetzen.<br />
Öffentlichkeit/Gesamtbevölkerung<br />
Politik/Kommune<br />
Berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Schule<br />
Son<strong><strong>de</strong>r</strong>-/För<strong><strong>de</strong>r</strong>schule<br />
Gesamtschule<br />
Gymnasium<br />
Realschule<br />
Hauptschule<br />
Grundschule<br />
Schule<br />
Kirche<br />
Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>garten/-tagesstätten<br />
Jugendarbeit<br />
Hochschule/Fachhochschule<br />
Gesundheitswesen<br />
Freizeit<br />
Ausbildung/Arbeitsplatz<br />
1<br />
2<br />
4<br />
4<br />
4<br />
6<br />
8<br />
7<br />
13<br />
11<br />
19<br />
19<br />
26<br />
19<br />
22<br />
35<br />
62<br />
Bei <strong>de</strong>n stoffungebun<strong>de</strong>nen Süchten spielen Essstörungen,<br />
Computer und pathologisches Glücksspiel eine<br />
Rolle - hier nehmen Anfragen von Lehrer/innen und<br />
Eltern <strong>de</strong>utlich zu, auch wenn sich das noch wenig in<br />
speziellen Veranstaltungen äußert.<br />
Bei <strong>de</strong>n meisten Angeboten zur Suchtprävention im<br />
Kreis Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born ist die Informationsvermittlung mit <strong>de</strong>m<br />
Ziel <strong><strong>de</strong>r</strong> Bildung kritischer Einstellungen ein Teilaspekt<br />
o<strong><strong>de</strong>r</strong> die Grundlage. Da aber reine Informationsvermittlung<br />
nicht ausreichend ist - dies ist wissenschaftlich gut<br />
evaluiert - wer<strong>de</strong>n die Angebote verknüpft mit an<strong><strong>de</strong>r</strong>en<br />
konzeptionellen Ansätzen wie z.B. <strong><strong>de</strong>r</strong> För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung bestimmter<br />
Kompetenzen. Neben allen Ansätzen, die <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong><strong>de</strong>r</strong> Persönlichkeit dienen, darf die strukturelle<br />
Komponente <strong><strong>de</strong>r</strong> Suchtprävention nicht vergessen<br />
wer<strong>de</strong>n, d.h. es greift zu kurz, die Person zu för<strong><strong>de</strong>r</strong>n,<br />
die Lebensumstän<strong>de</strong> aber nicht zu verbessern. Strukturelle<br />
Prävention ist allerdings ein oft langwieriges Geschehen,<br />
da sie in Einrichtungen breitere Beteiligung<br />
und langfristigere Entscheidungen nötig macht.<br />
Perspektive 2009<br />
Ziel für das Jahr 2009 ist, <strong>de</strong>n Kontakt zu <strong>de</strong>n Grundschulen<br />
im Kreisgebiet auf- und auszubauen. Grundlage<br />
dazu bietet das Projekt „Eigenständig wer<strong>de</strong>“, das<br />
über das ift Nord evaluiert wur<strong>de</strong> und in <strong>de</strong>ssen Auftrag<br />
auch Weiterbildungen durchgeführt wer<strong>de</strong>n. Ziel <strong>de</strong>s<br />
Projektes ist die För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung von Lebenskompetenzen.<br />
Auch wenn die bei<strong>de</strong>n Projekte nicht zusammen gehören,<br />
baut „Eigenständig wer<strong>de</strong>n“ gut auf „Papilio“ auf.<br />
Die Fachkraft für Suchtprävention nimmt im Januar<br />
2009 an einer entsprechen<strong>de</strong>n Weiterbildung teil und<br />
wird mit diesem Angebot im kommen<strong>de</strong>n Jahr Kontakt<br />
zu <strong>de</strong>n Grundschulen aufnehmen.<br />
Veronika Balz<br />
Dipl. Sozialarbeiterin<br />
Strukturgestaltend<br />
e Maßnahmen; 40<br />
Normenbildung; 27<br />
Alternative<br />
Erlebnisformen; 19<br />
Früherkennung-<br />
/Intervention; 32<br />
Kompetenzför<strong><strong>de</strong>r</strong>u<br />
ng; 67<br />
Informationsvermitt<br />
lung / Bildung<br />
kritischer<br />
Einstellungen; 127<br />
22
Angeleitete Selbsthilfegruppe WaageMut – ein Angebot für Essgestörte<br />
Selbsthilfegruppe WAAGEMUT<br />
Selbsthilfegruppe WaageMut<br />
Kontakt über alle Beratungsdienste<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Suchtkrankenhilfe</strong><br />
waagemut@online.<strong>de</strong><br />
Essgestörte beschäftigen sich, wenn<br />
sie die Zeit und die Möglichkeit<br />
haben, nahezu <strong>de</strong>n ganzen Tag mit <strong>de</strong>m Thema „Essen“:<br />
Was soll ich heute nur essen, wie viel habe ich<br />
wohl wie<strong><strong>de</strong>r</strong> zugenommen, wie bekomme ich es hin zu<br />
essen, aber eben doch nicht zuzunehmen o<strong><strong>de</strong>r</strong> zu<br />
erbrechen, wann bin ich allein, dann kann ich ja einmal<br />
„…meine Arbeitsstelle kann ich nicht aufgeben: nein! Wenn das passiert,<br />
habe ich gar keinen Halt mehr und wer<strong>de</strong> <strong>de</strong>n ganzen Tag einkaufen,<br />
essen und erbrechen. Das geht mir schon im Urlaub so! Wenn ich arbeite,<br />
<strong>de</strong>nke ich wenigstens ein paar Stun<strong>de</strong>n nicht ans Essen, weil ich abgelenkt<br />
bin.“ (in Anlehnung an ein Gespräch mit einer Bulimikerin aus WaageMut)<br />
wie<strong><strong>de</strong>r</strong> so richtig zuschlagen, was kaufe ich am besten<br />
ein, wann esse ich es? etc.<br />
Die Gedanken ans Essen wer<strong>de</strong>n zum Zwang, Kontrolle<br />
über das Essen hat die höchste Priorität (Magersucht<br />
und Bulimie). Ruhephasen in <strong>de</strong>m sehr belasten<strong>de</strong>n,<br />
Kraft kosten<strong>de</strong>n Alltag gibt es ausschließlich über<br />
Ablenkung o<strong><strong>de</strong>r</strong> über <strong>de</strong>n Schlaf.<br />
Eine Arbeitsstelle zu haben, kann <strong>de</strong>m/<strong><strong>de</strong>r</strong> Essgestörten<br />
somit eine sehr wichtige Lebenshilfe sein: Die<br />
Arbeit zwingt, sich auch einmal auf an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Dinge zu<br />
konzentrieren, sie lenkt ab. Neben dieser gedanklichen<br />
Ruhephase durch die Arbeit, bietet die Arbeitsstelle<br />
<strong>de</strong>m/<strong><strong>de</strong>r</strong> Betroffenen eine wichtige Tagesstruktur, sie/er<br />
muss sich aufraffen, je<strong>de</strong>n Tag aufs Neue und kann<br />
sich nicht <strong>de</strong>m Essen allein<br />
„hingeben“. Hier das<br />
Zitat einer Betroffenen:<br />
Neben <strong><strong>de</strong>r</strong> Ablenkung<br />
und <strong><strong>de</strong>r</strong> Tagesstrukturierung<br />
durch die<br />
Arbeitsstelle sind auch<br />
noch als weitere wichtige Aspekte die Teilhabe am<br />
gesellschaftlichen Leben, das Selbstvertrauen und nicht<br />
zuletzt die soziale Anerkennung über die Arbeitsstelle<br />
für Essgestörte wichtig. Einige Betroffene erwähnen in<br />
diesem Zusammenhang auch, dass ihnen die soziale<br />
Kontrolle durch die Kollegen während <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitszeit<br />
hilft, z.B. ohne Ess-/Brechattacke über <strong>de</strong>n Tag zu<br />
kommen. Auch chronifizierte o<strong><strong>de</strong>r</strong> frühzeitig berentete<br />
Essgestörte <strong><strong>de</strong>r</strong> Gruppe WaageMut suchten sich aus<br />
<strong>de</strong>n genannten Grün<strong>de</strong>n eine stun<strong>de</strong>nweise ehrenamtliche<br />
Arbeitsstelle.<br />
„Also für mich ist eine Tagesstruktur sehr sinnvoll. Ich bin froh, dass ich<br />
einen Job habe und sozusagen gezwungen bin je<strong>de</strong>n Morgen aufzustehen.<br />
Sonst wür<strong>de</strong> es mir sicherlich schlechter gehen. Ich war mal eine Zeit lang<br />
zu Hause wegen meiner Krankheit und da ging es mir viel schlechter. Ich<br />
hatte einfach keine Abwechslung.“ (Zitat aus einem Forum im Internet)<br />
Die begleitete Selbsthilfegruppe WaageMut existiert<br />
nunmehr seit 2 Jahren. In <strong><strong>de</strong>r</strong> Gruppenarbeit hat sich<br />
gezeigt, dass gera<strong>de</strong> chronifizierte Essgestörte in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Lebensmitte über WaageMut Hilfe und Unterstützung<br />
suchen. In <strong>2008</strong> waren es ausschließlich Frauen, die<br />
teilnahmen und in <strong><strong>de</strong>r</strong> Mehrzahl schon mehr als 2 Jahrzehnte<br />
essgestört waren und noch sind.<br />
In Zahlen be<strong>de</strong>utet das, dass in <strong>2008</strong><br />
ein fester Stamm von 8<br />
Teilnehmerinnen die Gruppe<br />
besuchte, im Schnitt weitere 4<br />
Betroffene gelistet waren, aber aufgrund<br />
einer aktuellen stationären<br />
Therapie o.ä. pausierten. Eine<br />
Teilnehmerin ist <strong><strong>de</strong>r</strong> Adipositas<br />
zuzuordnen, eine lei<strong>de</strong>t unter einer schwer chronifizierten<br />
Magersucht <strong>de</strong>s Purging-Typus, was be<strong>de</strong>utet, dass<br />
sie auch Heißhungeranfälle hat und anschließend erbricht,<br />
die an<strong><strong>de</strong>r</strong>en insgesamt 10 Teilnehmerinnen sind<br />
Bulimikerinnen.<br />
Die Altersspanne reichte in <strong>2008</strong> von 18 Jahren bis zu<br />
55 Jahren, mit einem Hauptanteil von Frauen zwischen<br />
40 und 45 Jahren. Auffällig waren auch zahlreiche<br />
Doppeldiagnosen. Hier sind zusätzlich zu <strong>de</strong>n Essstörungen<br />
Angststörungen, Depressionen, Bor<strong><strong>de</strong>r</strong>linestörungen<br />
sowie dissoziative Störungen zu nennen.<br />
Vor diesem Hintergrund wur<strong>de</strong>n Teilnehmerinen in<br />
<strong>2008</strong> auch in stationäre Therapien sowie auch in ambulante<br />
Psychotherapien weitervermittelt. Die Schwere<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Störungen und die damit auch häufig notwendige<br />
Weitervermittlung in stationäre o<strong><strong>de</strong>r</strong> ambulante Behandlungen<br />
macht langfristig regelmäßige Beratung in Einzelgesprächen<br />
notwendig, die nur in Ausnahmefällen<br />
durch die BASS <strong><strong>de</strong>r</strong> SKH in <strong>2008</strong> aufgefangen wer<strong>de</strong>n<br />
konnte.<br />
Auch in 2009 kann<br />
WaageMut von allen<br />
interessierten,<br />
volljährigen Essgestörten<br />
aufgesucht wer<strong>de</strong>n. Das<br />
be<strong>de</strong>utet, dass sowohl<br />
Magersüchtige, BulimikerInnen,<br />
Esssüchtige (Binge-Eating-<br />
Disor<strong><strong>de</strong>r</strong> mit Adipositas) als<br />
auch Erkrankte an<strong><strong>de</strong>r</strong>er, eher<br />
untypischer Essstörungen<br />
teilnehmen können. Informationen<br />
zur Gruppe und Flyer<br />
können über das Sekretariat<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> SKH unter 05251-22508 erfragt wer<strong>de</strong>n.<br />
Isabel Kaul<br />
Dipl. Psychologin<br />
23
Ambulante medizinische Rehabilitation Sucht - ARS<br />
Und die Reha-teilnehmer/innen, die auf Arbeitssuche<br />
sind?<br />
Auch das Anstreben berufsför<strong><strong>de</strong>r</strong>n<strong><strong>de</strong>r</strong> Maßnahmen<br />
sowie die Suche nach zum eigenen Begabungsspektrum<br />
passen<strong>de</strong>n ehrenamtlichen Tätigkeiten<br />
wirken positiv verstärkend auf das Selbstvertrauen<br />
und die Abstinenzmotivation.<br />
(v.l. Jutta Grygier, Andrea Rackow und Isabel Kaul; es fehlen die<br />
Suchtmedizinerinnen Fr. Dr. Kohl und Fr. Dr. Winkelmann und<br />
Sozialtherapeut Uli Will)<br />
Ükern 13<br />
33098 Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born<br />
05251-22508<br />
Fax 05251-27258<br />
ambulante-reha@caritas-<strong>pb</strong>.<strong>de</strong><br />
www www.caritas-<strong>pb</strong>.<strong>de</strong><br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo-Do von 08.30h bis 12.30h<br />
Mo-Do von 14.00h bis 16.30h<br />
Fr von 08.30h bis 13.00h<br />
Termine nach Absprache, Anmeldung und Information<br />
über die Beratungsstelle für Alkohol und sonstige<br />
Suchtfragen - BASS<br />
Die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Arbeitsalltags<br />
für das Erlernen <strong><strong>de</strong>r</strong> Langzeitabstinenz<br />
Die Erhöhung <strong><strong>de</strong>r</strong> Erwerbsfähigkeit bzw. die Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>einglie<strong><strong>de</strong>r</strong>ung<br />
ins Berufsleben sind wesentliche<br />
Teilziele <strong><strong>de</strong>r</strong> ambulanten Sucht-Rehabilitation.<br />
Die Rückfallgefährdung bei arbeitssuchen<strong>de</strong>n<br />
Suchtmittelabhängigen ist doppelt so hoch wie bei<br />
beschäftigten Abhängigen.<br />
Warum ist das so? Die Zusammenhänge sind vielschichtig.<br />
Zum Einen be<strong>de</strong>utet das Arbeitengehen: materielle<br />
Verbesserung, soziale Kontakte, Selbstbestätigung<br />
durch die täglichen Erfolgserlebnisse, Anregung und<br />
„Gehirnjogging“, das Geben und Nehmen von Lob<br />
und Anerkennung, eine sinnvoll bestimmte Tagesstruktur.<br />
Alle diese Vorteile wirken <strong>de</strong>n Merkmalen einer<br />
chronischen Erkrankung wie <strong><strong>de</strong>r</strong> Suchtmittelabhängigkeit<br />
entgegen. Zu diesen Merkmalen gehören in<br />
erster Linie Depressivität, Isolation und körperliche<br />
Folgeerkrankungen.<br />
Was sagen nun die Rehabilitationsteilnehmer/innen<br />
selbst dazu?<br />
- „Ich bin motiviert, abstinent zu leben, weil ich möchte die Anerkennung<br />
meiner Kollegen wie<strong><strong>de</strong>r</strong> gewinnen“<br />
- „Die Kollegen, die wissen, dass ich abstinent leben möchte bieten<br />
mir erst gar keinen Alkohol an, das fin<strong>de</strong> ich gut…..“<br />
- „Mir sind die vielen Nachteile <strong>de</strong>s Alkoholtrinkens bewusster, wenn<br />
ich daran <strong>de</strong>nke, wie mich das Trinken in meiner Leistungsfähigkeit<br />
geschwächt und unproduktiv gemacht hat….“<br />
- „Ich möchte geistig und körperlich klar und fit bleiben…...“<br />
- „Ich mag mich, so wie ich jetzt beruflich und privat die Alltagsprobleme<br />
lösen kann, das soll so bleiben…“<br />
Die Entwicklung <strong><strong>de</strong>r</strong> persönlichen Leistungs- und<br />
Genussfähigkeit sowie das eigenständige Schaffen<br />
einer sinnvollen und beanspruchen<strong>de</strong>n Tagesstruktur<br />
sind weitere Ziele, die für die Arbeitssuchen<strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>n (noch) fehlen<strong>de</strong>n Motivationsgrund „Arbeitsplatzerhalt“<br />
ausgleichen und Chancen auf eine<br />
Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>einstellung erhöhen.<br />
Mit erprobten und weiterentwickelten suchttherapeutischen<br />
Behandlungsmetho<strong>de</strong>n sorgt das Team<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> ARS dafür, dass alle<br />
Teilnehmer/innen in <strong>de</strong>m min<strong>de</strong>stens ein Jahr dauern<strong>de</strong>n<br />
Rehabilitationsverlauf genügend Kenntnisse<br />
erwerben, um sich eigenständig zur Abstinenz zu<br />
motivieren, die Impulse aus <strong>de</strong>m Suchtgedächtnis<br />
zu kontrollieren und insgesamt einen selbstwertstärken<strong>de</strong>n<br />
und lustför<strong><strong>de</strong>r</strong>n<strong>de</strong>n Lebensstil zu pflegen.<br />
Jutta Grygier<br />
Dipl.-Psychologin<br />
Psychologische Psychotherapeutin<br />
Statistische Auswertung <strong><strong>de</strong>r</strong> ambulanten<br />
Rehabilitation:<br />
Die ambulante Rehabilitation gehört zu <strong>de</strong>n ambulanten<br />
Entwöhnungseinrichtungen, die speziell<br />
Menschen mit einer Abhängigkeitserkrankung im<br />
Bereich Alkohol und Medikamente, in Einzelfällen<br />
auch illegale Drogenabhängige suchttherapeutisch<br />
behan<strong>de</strong>lt. Sie refinanziert sich komplett über beantragte<br />
Kostenzusagen bei <strong>de</strong>n Rentenversicherungsträgern<br />
und Krankenkassen.<br />
Im letzten <strong>Jahresbericht</strong> haben wir selbstkritisch<br />
unsere Haltquote hinterfragt und uns vorgenommen,<br />
diese in einem Organisationsentwicklungsprozess<br />
zu analysieren und langfristig zu verbessern. Diese<br />
24
Ambulante medizinische Rehabilitation Sucht - ARS<br />
Verbesserung ist uns in diesem Jahr unerwartet<br />
schnell gelungen. Unsere ambulante Rehabilitation<br />
hat sich sowohl fachlich als auch strukturell verän<strong><strong>de</strong>r</strong>t<br />
und personell erweitert.<br />
Ein wesentlicher neuer Baustein ist die Einführung<br />
einer Eingangsgruppe, einer speziellen Aufnahmegruppe<br />
für alle Patienten/innen, die zu uns<br />
kommen. Hier wer<strong>de</strong>n alle Daten überprüft und<br />
erhoben, Kontakte zu zum Beispiel vor geschalteten<br />
Kliniken geknüpft, um die Behandlung möglichst<br />
individuell zu planen. Alle alltagsorganisatorischen<br />
Abläufe wer<strong>de</strong>n hier von einer Sozialtherapeutin<br />
koordiniert und mit je<strong>de</strong>m/je<strong><strong>de</strong>r</strong> Patienten/in zum<br />
Teil einzeln besprochen und eingeleitet.<br />
Aufnahmegruppe<br />
Medizinische Diagnostik, Sozialtherapeutische Diagnostik<br />
Screenings, Psychoedukation<br />
571 600<br />
Stammgruppen<br />
1322<br />
1609<br />
Angehörigengruppen<br />
Indikationsgruppen<br />
Daneben fin<strong>de</strong>t eine kognitive Gruppenschulung<br />
bezogen auf das Suchtmittel, <strong><strong>de</strong>r</strong> eigenen Trinkmotivation<br />
und Abstinenzmotivation statt, eine individuell<br />
ausgerichtete Therapiezielplanung und Einführung<br />
in die medizinische Rehabilitationsmaßnahme.<br />
Durch diese Aufnahmegruppe konnten wir gera<strong>de</strong><br />
zum kritischen Zeitpunkt <strong>de</strong>s Therapiestarts eine<br />
höhere Motivation und Behandlungscompliance bei<br />
unseren Patienten/innen erreichen. Das spiegelt<br />
sich ein<strong>de</strong>utig in <strong>de</strong>n beanspruchten Einheiten wie<strong><strong>de</strong>r</strong>.<br />
2007 <strong>2008</strong><br />
27 42<br />
Einzeleinheiten Gruppeneinheiten Angehörigeneinheiten<br />
Die Inanspruchnahme <strong><strong>de</strong>r</strong> Einzeleinheiten sind im<br />
letzten Jahr wie<strong><strong>de</strong>r</strong> um gute 5% gestiegen, die<br />
Gruppeneinheiten sogar um 21%. Eine Entwicklung,<br />
die uns wirtschaftliche Sicherheit verschafft,<br />
Ausdruck einer neuen fachlichen Qualität ist und die<br />
wir im kommen<strong>de</strong>n Jahr aufrechterhalten wollen.<br />
Die Patientenanzahl hat gegenüber 2007 von 104<br />
auf 107 leicht zugenommen, eine Größenordnung,<br />
die wir schon seit mehreren Jahren halten und die<br />
bei <strong>de</strong>m aktuellen Personaleinsatz auch nicht wesentlich<br />
größer wer<strong>de</strong>n kann. Hatten wir in <strong>de</strong>n<br />
letzten Jahren meist ein Verhältnis von eindrittel<br />
Nachsorgepatienten zu zweidrittel Rehabilitanten,<br />
so können wir immer mehr die Entwicklung erkennen,<br />
dass sich diese Verhältnis fast ausgleicht. In<br />
<strong>2008</strong> hatten wir 57 Personen in <strong><strong>de</strong>r</strong> medizinischen<br />
Rehabilitation und 50 Personen in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Nachsorge. Auch hier wollten wir unser Behandlungskonzept<br />
<strong>de</strong>n Gegebenheiten anpassen, mehr<br />
Menschen mit Zusatzerkrankungen und erhöhten<br />
Defiziten zu bedienen und zu behan<strong>de</strong>ln.<br />
Die Regeltherapiezeit einer ambulanten medizinischen<br />
Rehabilitation wur<strong>de</strong> von uns auf ein Jahr<br />
therapeutische Arbeit festgelegt, um einen nachhaltigen<br />
Abstinenzeffekt zu realisieren, Atemalkoholtestungen<br />
und diagnostische Screenings wur<strong>de</strong>n<br />
in <strong>de</strong>n Behandlungsverlauf standardisierter als bisher<br />
eingebaut.<br />
SELBSTHILFEGRUPPE ZUFRIEDENE ABSTINENZ<br />
Mehr als sieben Jahre existiert die Selbsthilfegruppe „Zufrie<strong>de</strong>ne Abstinenz“ nun<br />
schon. Sie trifft sich einmal wöchentlich in einem Raum <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Suchtkrankenhilfe</strong> im<br />
<strong>Caritas</strong>-Verband Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born e.V. Die <strong>Suchtkrankenhilfe</strong> hat unsere Arbeit von<br />
Anfang an entschei<strong>de</strong>nd geför<strong><strong>de</strong>r</strong>t. Die Selbsthilfegruppe ist aus Frau Grygiers<br />
Gruppentherapie hervorgegangen und wird bis heute durch Arbeitsblätter, Gestaltung<br />
von Gruppenaben<strong>de</strong>n und ein offenes Ohr für die einzelnen Gruppenmitglie<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
von Frau Grygier kontinuierlich unterstützt.<br />
Bei <strong>de</strong>n allwöchentlichen zweistündigen Gruppenaben<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n zu Beginn<br />
organisatorische Angelegenheiten besprochen und Nachrichten und Grüße von<br />
Gruppenmitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>n, die an <strong><strong>de</strong>r</strong> Teilnahme verhin<strong><strong>de</strong>r</strong>t sind, weitergegeben. Dann<br />
folgen eine Entspannungsübung und <strong><strong>de</strong>r</strong> Rückblick über die vergangene Woche.<br />
Die dabei zur Sprache gekommenen Themen, Probleme und Anliegen bil<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n<br />
Inhalt <strong>de</strong>s anschließen<strong>de</strong>n Gesprächs. Abgeschlossen wird <strong><strong>de</strong>r</strong> Abend mit einem<br />
„Blitzlicht“ zur augenblicklichen Gefühlslage aller Anwesen<strong>de</strong>n.<br />
Alle Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> bringen eine suchtbezogene Therapieerfahrung ein. Die in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Therapie eingeübte Arbeit an uns selbst und mit an<strong><strong>de</strong>r</strong>en ermöglicht intensives<br />
Zuhören, Nachfragen, Äußern und Reflektieren eigener Eindrücke und Erfahrungen.<br />
Zur Sprache kommen unsere Erfahrungen mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Abstinenz von Alkohol<br />
und an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Suchtmitteln. Wir besprechen berufliche und private Probleme und<br />
Konflikte. Wir suchen und fin<strong>de</strong>n Klärung, Rat und Hilfe. Wir würdigen unsere<br />
Erfolge im Meistern schwieriger Situationen und Lebenslagen. Wir teilen die<br />
Freu<strong>de</strong> über die erreichte und aufrechterhaltene Abstinenz. Wir unterstützen<br />
einan<strong><strong>de</strong>r</strong> im Umgang mit Krankheit und mit Verlusten. Dadurch wer<strong>de</strong>n Rückfallrisiken<br />
vermin<strong><strong>de</strong>r</strong>t. Für einzelne Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> ist durch ihre bisherigen Therapieerfahrungen<br />
und die Ermutigung <strong><strong>de</strong>r</strong> Gruppe <strong><strong>de</strong>r</strong> Schritt zur Nutzung professioneller<br />
Hilfe in beson<strong><strong>de</strong>r</strong>en Problemlagen sehr viel leichter gewor<strong>de</strong>n.<br />
Die Gruppe umfasst <strong><strong>de</strong>r</strong>zeit 19 Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>, die regelmäßig an <strong>de</strong>n Gruppenaben<strong>de</strong>n<br />
teilnehmen, einige wöchentlich, an<strong><strong>de</strong>r</strong>e alle zwei Wochen, manche in<br />
unregelmäßigen Abstän<strong>de</strong>n.<br />
Seit sechs Jahren existiert auch eine Angehörigengruppe. Sie trifft sich in<br />
größeren Abstän<strong>de</strong>n und ist ein weiterer stabilisieren<strong><strong>de</strong>r</strong> Faktor für die Selbsthilfegruppe.<br />
Für alle erfahrene Unterstützung danken wir Frau Grygier, Frau Mandrysch<br />
als Leiterin <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Suchtkrankenhilfe</strong> und allen MitarbeiterInnen herzlich. Wir wissen,<br />
was wir an Ihnen haben, und sind sehr dankbar dafür!<br />
25
Ambulant Betreutes Wohnen SUCHT – BWS<br />
eine Kooperation zwischen <strong>Suchtkrankenhilfe</strong> und <strong>de</strong>m Wohnverbund Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born <strong>de</strong>s LWL<br />
Bedingt durch lange Abhängigkeit und häufig auch<br />
weiterer Diagnosen aus <strong>de</strong>m körperlichen o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
seelischen Bereich ist Arbeit für viele Klienten nur<br />
auf <strong>de</strong>m so genannten zweiten Arbeitsmarkt möglich.<br />
Hier gibt es im Kreis Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born einige Werkstätten<br />
mit sozialpädagogischer Begleitung.<br />
Daneben gibt es Initiativen, in <strong>de</strong>nen so genannte<br />
Brückenjobs geleistet wer<strong>de</strong>n können, wie z.B.<br />
verschie<strong>de</strong>ne Ausgrabungsprojekte und Renovierungsarbeiten<br />
im Innen- und Außenbereich von<br />
Denkmälern.<br />
Während viele angebotene Arbeiten auf <strong>de</strong>m Niveau<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Ablenkung bleiben, bieten die genannten<br />
Projekte eine gute Möglichkeit, die Lust an <strong><strong>de</strong>r</strong> eignen<br />
Produktivität zu entwickeln und zu entfalten.<br />
Auffällig ist, dass bei diesen Angeboten kaum Frauen<br />
vertreten sind.<br />
(v.l. Nadine Störmer, Alexandra Lutz, Sibyll Poschwatta, Beata Radzicka,<br />
Franzesca Dunsche, Heiner Schulte und Kerstin Boneberger)<br />
Ükern 13<br />
33098 Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born<br />
05251-22508<br />
Fax 05251-27258<br />
betreutes-wohnen@caritas-<strong>pb</strong>.<strong>de</strong><br />
www www.caritas-<strong>pb</strong>.<strong>de</strong><br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo-Do von 08.30h bis 12.30h<br />
Mo-Do von 14.00h bis 16.30h<br />
Fr von 08.30h bis 13.00h<br />
Arbeit als Lebenshilfe für suchtkranke<br />
Menschen<br />
Arbeit als wichtiges Element einer zu entwickeln<strong>de</strong>n<br />
Tagesstruktur ist eine zentrale For<strong><strong>de</strong>r</strong>ung an suchtkranke<br />
Menschen. Dies resultiert aus <strong>de</strong>m Umstand,<br />
dass ihnen viel freie Zeit zur Verfügung steht bei nur<br />
sehr geringen finanziellen Mitteln und Ressourcen.<br />
Unvermeidlich entstehen Langeweile und ein Gefühl<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Ohnmacht bis hin zu fehlen<strong>de</strong>m Sinn im eigenen<br />
Leben.<br />
Auf die Frage <strong><strong>de</strong>r</strong> Vermeidung <strong><strong>de</strong>r</strong> Langeweile gibt<br />
es Antworten, die sich in ihrer Qualität unterschei<strong>de</strong>n:<br />
die Ablenkung, die Integration in einen produktiven<br />
Prozess und das Wecken kreativen Ausdrucks<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Klienten. So bietet sich neben An<strong><strong>de</strong>r</strong>em, Arbeit<br />
als eine sinnvolle Möglichkeit an.<br />
Belastbarkeit und Durchhaltevermögen zu erproben,<br />
be<strong>de</strong>utet aber auch oftmals, in einem engen, überschaubaren<br />
Bereich eingesetzt zu wer<strong>de</strong>n und eine<br />
Tätigkeit auszuüben, die leicht zu erlernen ist, so<br />
dass <strong><strong>de</strong>r</strong> Klient durch <strong>de</strong>n eigenen Erfolg motiviert<br />
wird.<br />
Ein Teil unserer Klienten ist entwe<strong><strong>de</strong>r</strong> in einer <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
erwähnten Werkstätten o<strong><strong>de</strong>r</strong> in einem <strong><strong>de</strong>r</strong> vielen<br />
Brückenjobangeboten integriert. Der Schritt in eine<br />
solche Maßnahme und das Durchhalten <strong><strong>de</strong>r</strong> Maßnahme<br />
erscheint oftmals für einen Teil unserer<br />
Klienten jedoch sehr schwer.<br />
Brückenjobs sind für unsere Klienten in <strong><strong>de</strong>r</strong> Regel<br />
die einzige Aussicht, wie<strong><strong>de</strong>r</strong> am Arbeitsleben teilzunehmen.<br />
Der Sprung nach SGB II §16 e vermittelt<br />
zu wer<strong>de</strong>n erscheint für Viele unerreichbar. Hier<br />
entsteht dann auch häufig <strong><strong>de</strong>r</strong> Eindruck, fortdauernd<br />
Hartz-IV Empfänger zu bleiben mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Aussicht auf<br />
nur geringen Zuverdienst.<br />
Erfreulich ist, dass viele unserer chronisch Kranken<br />
eine Beschäftigung in einer vermittelten Maßnahme<br />
o<strong><strong>de</strong>r</strong> in einem Brückenjob mit einem Zuverdienst<br />
von 1,50 € pro Stun<strong>de</strong> gefun<strong>de</strong>n haben.<br />
Ein sehr geringer Teil unserer Klienten schafft es<br />
ein versicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis zu<br />
bekommen, durch das zunächst eine Stabilisierung<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Lebenssituation erreicht wird.<br />
Es zeigt sich im Rahmen <strong><strong>de</strong>r</strong> weiteren Betreuung<br />
jedoch, dass diese Klienten sich schnell überfor<strong><strong>de</strong>r</strong>t<br />
Keine<br />
Brückenjobs<br />
1. Arbeitsmarkt<br />
AT und BT<br />
WfbM<br />
Ehrenamt<br />
Erziehungszeit<br />
1<br />
3<br />
6<br />
5<br />
5<br />
14<br />
Tagesstruktur<br />
fühlen o<strong><strong>de</strong>r</strong> selbst überfor<strong><strong>de</strong>r</strong>n und es dadurch zu<br />
Rückfällen o<strong><strong>de</strong>r</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Krisen kommt. Schwerpunkt<br />
aber auch Vorteil <strong><strong>de</strong>r</strong> aufsuchen<strong>de</strong>n Betreuung<br />
ist dann, <strong>de</strong>n Klienten möglichst schnell stabilisieren<br />
zu können, so dass die akute Krise bewältigt<br />
wird und <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitsplatz weiterhin erhalten bleibt.<br />
42<br />
26
Ambulant Betreutes Wohnen SUCHT – BWS<br />
eine Kooperation zwischen <strong>Suchtkrankenhilfe</strong> und <strong>de</strong>m Wohnverbund Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born <strong>de</strong>s LWL<br />
Eher zu bedauern ist, dass ein an<strong><strong>de</strong>r</strong>er Teil unserer<br />
Klienten nur sehr schwer in eine Beschäftigung zu<br />
integrieren ist. Die Grün<strong>de</strong> dafür ergeben sich aus<br />
Vorbehalten seitens <strong><strong>de</strong>r</strong> Klienten gegenüber <strong><strong>de</strong>r</strong> zu<br />
verrichten<strong>de</strong>n Beschäftigung, durch starke körperliche<br />
o<strong><strong>de</strong>r</strong> seelische Beeinträchtigungen, aber auch<br />
aus Unfähigkeit zu längeren abstinenten Phasen.<br />
Das ambulant Betreute Wohnen für Suchtkranke<br />
unterstützt die Klienten einerseits im Hinblick auf die<br />
Gestaltung einer geregelten Tagessstruktur und<br />
zum Fin<strong>de</strong>n einer sinnvollen Beschäftigung. An<strong><strong>de</strong>r</strong>erseits<br />
liegt unser Augenmerk in <strong><strong>de</strong>r</strong> ganzheitlichen<br />
Betrachtung <strong>de</strong>s Menschen mit seinen Ressourcen<br />
auf <strong>de</strong>m Hintergrund <strong><strong>de</strong>r</strong> Suchtmittelabhängigkeit.<br />
Das Team <strong>de</strong>s BWS<br />
Statistische Auswertung <strong><strong>de</strong>r</strong> fachlichen<br />
Arbeit in <strong>2008</strong>:<br />
Im vergangenen Jahr betreuten die Mitarbeiter/innen<br />
<strong>de</strong>s BWS insgesamt 77 Klienten/innen,<br />
52 davon waren Männer und 25 Frauen.<br />
Bei <strong>de</strong>n Zugangswegen ins Betreute Wohnen kann<br />
man sehr <strong>de</strong>utlich erkennen, dass in <strong>de</strong>n meisten<br />
Fällen bereits durch an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Dienste/Einrichtungen<br />
ein Kontakt zur Klientel besteht, <strong><strong>de</strong>r</strong> allein für sich<br />
genommen aber keine ausreichen<strong>de</strong> Unterstützung<br />
zu bieten scheint.<br />
gesetzliche<br />
Betreuer; 3<br />
Sonstige; 5<br />
LWL-Klinik; 4<br />
Zugangswege<br />
Suchtkranken<br />
hilfe; 10<br />
Die <strong>Suchtkrankenhilfe</strong> hat in diesem Jahr mit 10<br />
Zuweisungen erstmalig die LWL-Klinik mit 4 Zuweisungen<br />
abgelöst. An dritter Stelle stehen die<br />
gesetzlichen Betreuer. Innerhalb <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Suchtkrankenhilfe</strong><br />
wollten wir uns bei <strong>de</strong>n internen Vermittlungen<br />
verbessern, was uns diese Jahr noch mal mehr<br />
gelungen ist.<br />
Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Einordnung <strong><strong>de</strong>r</strong> Diagnosen gibt es<br />
Mehrfachnennungen. Die Klientel <strong>de</strong>s Betreuten Wohnens<br />
gehört in <strong><strong>de</strong>r</strong> Regel zu <strong>de</strong>n chronisch mehrfach<br />
beeinträchtigten Abhängigen (CMA), die zusätzlich zur<br />
Substanzabhängigkeit auch unter anhalten<strong>de</strong>n<br />
psychischen, körperlichen und sozialen Beschwer<strong>de</strong>n<br />
lei<strong>de</strong>n. Da diese Menschen auf verschie<strong>de</strong>nen Ebenen<br />
Beeinträchtigungen aufweisen, ist es nicht verwun<strong><strong>de</strong>r</strong>lich,<br />
dass sie häufig durch die Maschen <strong>de</strong>s Hilfesystems<br />
fallen. Es ist eine mittelschwer bis schwer belastete<br />
Klientel, die einen hohen Bedarf an intensiver, umfassen<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
und langfristig angesetzter Hilfen hat und zugleich eine<br />
hohe Professionalität von <strong>de</strong>n Mitarbeiter/innen verlangt.<br />
A lkoho labhängigkeit<br />
Depressio n<br />
Persönlichkeitsstörung<br />
Politoxikomie<br />
Angsterkrankung<br />
Drogenabhängigkeit<br />
sonstige<br />
M in<strong><strong>de</strong>r</strong>begabung<br />
M edikamentenabhängigkeit<br />
Psychose<br />
Hirnorgan. Beeinträchtigung<br />
ALG 2<br />
EU-Rente<br />
Sozialgeld<br />
Grundsicherung<br />
Erwerbseinkommen<br />
sonstige<br />
ALG 1<br />
Altersrente<br />
Übergangsgeld<br />
Verselbstständigung;<br />
3<br />
Ablehnung <strong>de</strong>s<br />
Kostenantrages;<br />
1<br />
JVA;<br />
4<br />
4<br />
1<br />
1<br />
1<br />
19<br />
17<br />
15<br />
11<br />
11<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
11<br />
13<br />
28<br />
15<br />
19<br />
Mangeln<strong>de</strong> Motivation;<br />
3<br />
Diagnosen<br />
Die meisten unserer Klienten/innen bezieht ihr Einkommen<br />
über die ARGE. Bemerkenswert ist, dass<br />
es immerhin 11 Klienten/innen schaffen, ihren Lebensunterhalt<br />
über eigenes Erwerbseinkommen zu<br />
bestreiten.<br />
Einkommen<br />
Seit Beginn <strong>de</strong>s Betreuten Wohnens bieten wir<br />
verschie<strong>de</strong>ne Gruppen- und Freizeitangebote in<br />
regelmäßigen Abstän<strong>de</strong>n an. Je<strong>de</strong> zweite Woche<br />
organisiert unsere Assistenzkraft Francesca Dunsche<br />
ein gemeinsames Frühstück für unsere Klientel,<br />
das Kommunikation ermöglichen und soziale<br />
Anbindung und Gemeinschaftsgefühl vermitteln soll.<br />
Auch <strong>2008</strong> hat die Vermittlung (Beendigung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Betreuung) in eine intensivere Betreuungsform die<br />
Zahl <strong><strong>de</strong>r</strong> Verselbständigung übertroffen. Beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s<br />
hoch ist auch die Beendigung durch Inhaftierung in<br />
die JVA, was sicherlich im Zusammenhang mit <strong>de</strong>n<br />
drogenabhängigen Klienten steht.<br />
30<br />
Vermittlung in<br />
intensivere<br />
Betreuung;<br />
7<br />
57<br />
27
Teil 2<br />
Leistungsauswertung<br />
und<br />
Personalangaben
Leistungsauswertung <strong>2008</strong><br />
Leistungsauswertung <strong>2008</strong> für<br />
• Jugend- und Drogenberatung - DROBS<br />
• Beratungsstelle für Alkohol und sonstige<br />
Suchtfragen - BASS<br />
• Anlaufstelle für Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> und Jugendliche<br />
in Konfliktsituationen – LOBBY<br />
• und <strong><strong>de</strong>r</strong> bei<strong>de</strong>n neuen Nebenstellen<br />
Büren und Delbrück<br />
Der Leistungsvertrag mit Stadt und Kreis beinhaltet<br />
neben <strong><strong>de</strong>r</strong> Darstellung <strong><strong>de</strong>r</strong> fachlichen Arbeit auch eine<br />
Auswertung <strong><strong>de</strong>r</strong> Fachleistungsstun<strong>de</strong>n <strong><strong>de</strong>r</strong> drei<br />
Arbeitsbereiche DROBS, BASS und LOBBY.<br />
Der Leistungsauswertung liegen die<br />
Auswertungsergebnisse <strong><strong>de</strong>r</strong> Dokumentationssoftware<br />
„PATFAK“ zugrun<strong>de</strong>. Alle Mitarbeiter/innen<br />
dokumentieren über PATFAK ihre erbrachten<br />
Leistungen.<br />
Der Nachweis <strong><strong>de</strong>r</strong> Fachleistungsstun<strong>de</strong>n wird in vier<br />
Hauptkategorien unterteilt:<br />
1. Klientenbezogene Fachleistungen:<br />
Alle im Leistungsvertrag <strong>de</strong>finierten<br />
Zielgruppen-Kontakte, direkte face-to-face<br />
Kontakte, telefonische Informationsvermittlung,<br />
nachgehen<strong>de</strong> Fallbearbeitung im Hintergrund,<br />
konkrete Einzelfallbesprechungen, Gruppenund<br />
Sprechstun<strong>de</strong>nangebote, Streetwork,<br />
offene Angebote.<br />
2. Professionalität/Fachlichkeit:<br />
Inanspruchnahme von fachspezifischen,<br />
klienten-, bzw. störungsbezogenen Fort- und<br />
Weiterbildungen, Optimierung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
klientenbezogenen<br />
Prozessabläufe,<br />
klientenbezogene Arbeitskreise mit<br />
Vernetzungscharakter, Bedarfserhebung und -<br />
ausgestaltung.<br />
3. Leitungsfunktion/Steuerung:<br />
Informationsaustausch und Sicherstellung <strong>de</strong>s<br />
Komplementärangebots innerhalb <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
<strong>Suchtkrankenhilfe</strong>, Steuerung<br />
4. Verwaltung/Organisation:<br />
Diverse Verwaltungsprozesse<br />
Die bei<strong>de</strong>n ersten Bereiche erfassen die<br />
unmittelbaren und mittelbaren klientenbezogenen<br />
Leistungen. Alle Tätigkeiten beziehen sich direkt o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
indirekt auf die Klientenarbeit und <strong><strong>de</strong>r</strong>en Umsetzung.<br />
Der dritte Bereich koordiniert und organisiert Themen<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Gesamteinrichtung <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Suchtkrankenhilfe</strong>.<br />
Der letzte Bereich erfasst alle Leistungen, die<br />
verwaltungstechnisch in irgen<strong>de</strong>iner Form anfallen.<br />
Die Systematik orientiert sich dabei an <strong>de</strong>m<br />
Leistungskatalog von Horizont.<br />
Seit Februar <strong>2008</strong> arbeiten wir mit <strong>de</strong>m neuen<br />
Programm PATFAK von Redline Data. Diese neue<br />
System entlastet unsere Arbeitsabläufe erheblich, da es<br />
insgesamt wesentlich anwen<strong><strong>de</strong>r</strong>freundlicher konfiguriert<br />
ist als das alte System HORIZONT 4.0.<br />
Im Zuge <strong><strong>de</strong>r</strong> Systemumstellung haben wir unseren<br />
Leistungskatalog neu strukturiert und auch vereinfacht.<br />
So sind Einträge schneller einem Bereich zugeordnet<br />
und leichter einzutragen. Auch bei <strong><strong>de</strong>r</strong> ersten<br />
Auswertung machen wir insgesamt gute Erfahrungen.<br />
Hier müssen wir das System allerdings noch besser<br />
kennen lernen und auf unsere Bedürfnisse<br />
zuschnei<strong>de</strong>n.<br />
Drei Mitarbeiter/innen von uns haben aus diesem<br />
Grund im letzten Jahr eine Schulung besucht und<br />
wer<strong>de</strong>n in 2009 das System weiter optimieren, damit wir<br />
harte Daten schnell und übersichtlich erhalten.<br />
Im Zuge <strong><strong>de</strong>r</strong> Katalogvereinheitlichung in unserem<br />
neuen Dokumentationssystem möchten wir in diesem<br />
Jahr die vertraglich zusammen gefassten<br />
Arbeitsbereiche DROBS, BASS, LOBBY inclusive <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
bei<strong>de</strong>n Nebenstellen in Büren und Delbrück in einer<br />
Leistungstabelle darstellen.<br />
Unberücksichtigt von dieser Leitungsbeschreibung<br />
bleibt <strong><strong>de</strong>r</strong> Bereich <strong><strong>de</strong>r</strong> Prävention, <strong><strong>de</strong>r</strong> auch weiterhin<br />
mit <strong>de</strong>m präventionsspezifischen BADO-<br />
Dokumentationssystem ausgewertet wird. Siehe auch<br />
die Auswertung <strong><strong>de</strong>r</strong> Prävention.<br />
Zwei Bemerkungen zur Tabelle 1:<br />
1) In <strong>2008</strong> hatten wir krankheitsbedingte,<br />
längerfristige Personalausfälle, die wir zwar<br />
immer vertretungsweise kompensieren<br />
konnten, sich aber in <strong><strong>de</strong>r</strong> Auswertung<br />
ein<strong>de</strong>utig nie<strong><strong>de</strong>r</strong>schlagen. Meine Vermutung<br />
<strong>de</strong>s hohen missing-Wertes ist, dass die<br />
Vertretungen (auch aufgrund ihrer fachlichen<br />
Begrenzung) einerseits nicht die gesamte<br />
Arbeitszeit kompensieren konnten und<br />
an<strong><strong>de</strong>r</strong>erseits nicht ausreichend dokumentiert<br />
haben. PATFAK muss trotz seiner<br />
Anwen<strong><strong>de</strong>r</strong>freundlichkeit erlernt und bedient<br />
wer<strong>de</strong>n. Personalausfälle, bzw.<br />
Personalvertretungen wer<strong>de</strong>n sich somit<br />
immer im System bemerkbar machen.<br />
2) Des Weiteren sind wir erst im Februar <strong>2008</strong><br />
mit PATFAK eingestiegen und konnten <strong>de</strong>n<br />
Januar somit nicht in die Auswertung<br />
einbeziehen. Aus diesem Grund haben wir für<br />
<strong>de</strong>n Januar auf die Gesamtstun<strong>de</strong>nanzahl eine<br />
Hochrechnung vorgenommen, die in die<br />
Zahlen mit einfließt.<br />
30
Leistungsauswertung <strong>2008</strong><br />
Leistungsauswertung DROBS, BASS<br />
und LOBBY <strong>2008</strong>:<br />
1<br />
Beschreibung <strong>2008</strong><br />
Klientenbezogene Fachleistungen<br />
Stun<strong>de</strong>n<br />
2 Beratung (auch online Beratung) 4211<br />
3 Fallmanagement 607<br />
4 Vermittlung 653<br />
5 Gruppenangebote: clean-Gruppe,<br />
Substitutionsgruppe, Müttergruppe,<br />
Angehörigengruppe, KiSuFa 1109<br />
6 Niedrigschwellige Angebote:<br />
Krisennotruf, Streetwork, Frühstück,<br />
Freizeitangebote 654<br />
7 Offene Sprechstun<strong>de</strong> 1104<br />
8 Offene Gruppen-/ Infoangebote 279<br />
9 Schulveranstaltungen 222<br />
10 Supervision/ Fallteam 547<br />
11 Teambesprechungen 1194<br />
12 Hochrechnung Januar 868<br />
13 Zwischensumme 11448<br />
14<br />
Professionalität/Fachlichkeit<br />
15 QM/ Konzeptentwicklung 290<br />
16 Facharbeitskreise 170<br />
17 Kooperation/ Vernetzung 438<br />
18 Hochrechnung Janaur 74<br />
19 Zwischensumme 972<br />
20<br />
Leitungsfunktion/Steuerung<br />
21 Gesamtteambesprechungen 152<br />
22 Leitungstätigkeit 1230<br />
23 Mitarbeitervertretung 188<br />
24 Hochrechnung Januar 129<br />
25 Zwischensumme 1699<br />
26<br />
Organisation & Verwaltung<br />
27 Verwaltung je MA 10% pro Tag 1594<br />
28 Wartung und Instandsetzung 39<br />
29 Sonstige 193<br />
30 Hochrechnung Monat Januar 150<br />
31 Zwischensumme 1976<br />
32<br />
Tabelle 1<br />
Gesamtsumme 16.226<br />
In <strong><strong>de</strong>r</strong> DROBS gab es im vergangenen Kalen<strong><strong>de</strong>r</strong>jahr<br />
einen Stellenanteil von 3 Vollzeitstellen, in <strong><strong>de</strong>r</strong> BASS<br />
3,56 Stellen, in <strong><strong>de</strong>r</strong> Lobby 2,98 Stellen und in bei<strong>de</strong>n<br />
Nebenstellen jeweils 0,5 Stellen. Eine volle<br />
Anerkennungsjahrpraktikantin über das gesamte Jahr<br />
wur<strong>de</strong> mit einer 0,5 Planstelle eingerechnet. Letztlich<br />
kommt noch ein Stellenanteil von 0,78 Leiterstelle für<br />
die gesamte <strong>Suchtkrankenhilfe</strong> hinzu.<br />
Das ergibt für das gesamte Jahr einen Stellenumfang<br />
von insgesamt 11,3 Vollzeitstellen.<br />
Auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Grundlage <strong><strong>de</strong>r</strong> KGSt – Vorgaben über die<br />
durchschnittliche Jahresarbeitszeit eines/einer<br />
Mitarbeiters/Mitarbeiterin in Höhe von 1578 Stun<strong>de</strong>n<br />
ergibt dies einen Anteil an klientenbezogener<br />
fachlicher Tätigkeit (unmittelbare und mittelbare) von<br />
insgesamt 69,8% (siehe Tabelle2). Für Leitungs- und<br />
Steuerungsaufgaben fielen 9,5% <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitszeit an,<br />
die restlichen Zeiten (11%) beziehen sich auf<br />
Verwaltungstätigkeiten und beinhalten einen missing-<br />
Wert von insgesamt 9,7%.<br />
Jahresarbeitszeit Nach KGSt: 1578 Std. in %<br />
11.3 Planstellen Nettoarbeitszeit: 17.831 Std.<br />
FL Klientenbezogen 11.448 Std. 64,2%<br />
FL Professionalität/Fachlichkeit 972 Std. 5,6%<br />
FL Leitungsfunktion/Steuerung 1699 Std. 9,5%<br />
FL Verwaltung/Organisation 1976 Std. 11%<br />
Nicht dokumentierte Zeit 1736Std. 9,7%<br />
Tabelle 2<br />
Legen<strong>de</strong> zu <strong>de</strong>n vorgenannten Leistungen:<br />
Beratung = Der Mitarbeiter gibt <strong>de</strong>m Klienten<br />
fachliche Informationen über suchtrelevante<br />
Inhalte, über Hilfeformen und Angebote in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Wohnregion und berücksichtigt dabei zugleich die<br />
individuellen Belange <strong>de</strong>s Klienten. Sie fin<strong>de</strong>n<br />
gemeinsam eine Interpretation und Intervention<br />
bezüglich <strong>de</strong>s Suchtverhaltens. Der Klient ist für<br />
die Umsetzung <strong><strong>de</strong>r</strong> Intervention und Informationen<br />
in seinem Suchtverhalten nicht allein<br />
verantwortlich, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n wird durch <strong>de</strong>n Berater<br />
unterstützt und angeleitet.<br />
Vermittlung = Der Mitarbeiter gewährleistet die<br />
Auswahl und Initiierung einer geeigneten Entzugsund/o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Entwöhnungsmaßnahme und/o<strong><strong>de</strong>r</strong> in eine<br />
sonstige psychotherapeutische Behandlung o<strong><strong>de</strong>r</strong> in<br />
betreute Wohnformen. Das gilt auch für die<br />
Vermittlung in an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Beratungsdienste,<br />
beschützte Arbeitsformen, Ausbildung,<br />
Umschulung, Arbeit, Adaption o<strong><strong>de</strong>r</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>e<br />
suchtrelevante Hilfen.<br />
Fallmanagement = Es beinhaltet die<br />
fallbezogenen Tätigkeiten <strong>de</strong>s Mitarbeiters wie das<br />
Erstellen von Bescheinigungen, Formularen,<br />
Anträgen, Gutachten, die Dokumentation von<br />
Sozialberichten, die EDV-gestützte Dokumentation<br />
von Leistungen und biografischen Daten, die<br />
Hilfeplanung, fallbezogene Kooperationsgespräche<br />
intern und extern und fallbezogene Fahrzeiten.<br />
Gruppenangebote = Hiermit sind alle<br />
klientenbezogenen und fachlich angeleiteten<br />
Gruppenangebote gemeint.<br />
Sprechstun<strong>de</strong>n = Hierzu zählen alle regelmäßig<br />
durchgeführten Klienten-Sprechstun<strong>de</strong>n intern in<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Einrichtung und die im Kreisgebiet<br />
angebotenen.<br />
31
Personalstandsplan <strong>2008</strong><br />
Name<br />
Mitarbeiter<br />
1 Mandrysch,<br />
Claudia<br />
Berufsbezeichnung<br />
und<br />
Qualifikation<br />
Dipl.-<br />
Sozialarbeiterin,<br />
Sozialtherapeutin<br />
GWG<br />
2 Adon, Nicole Dipl.-<br />
Sozialpädagogin<br />
5 Ruppel,<br />
Miriam<br />
6 Böwer,<br />
Marion<br />
7 Brett, Reingard<br />
8 Dierkes,<br />
Brigitte<br />
9 Dierkes,<br />
Reinhard<br />
10 Grothe,<br />
Wolfgang<br />
3 Balz, Veronika<br />
4 Bauer, Markus<br />
Dipl.-<br />
Sozialarbeiterin<br />
Dipl.-<br />
Sozialarbeiter<br />
Lösungsorientierte<br />
Beratung<br />
Dipl.-<br />
Sozialarbeiterin<br />
im AJ<br />
Dipl.-<br />
Sozialarbeiterin<br />
Dipl.-Pädagogin<br />
Sozialtherapeutin<br />
(Verhaltenstherapie)<br />
GVS<br />
Dipl.-<br />
Sozialarbeiterin<br />
Dipl.-<br />
Sozialarbeiter<br />
Gesprächspsychotherapie<br />
GWG<br />
Dipl.-<br />
Sozialpädagoge<br />
Systemische<br />
Familientherapie<br />
GVS, Psychotherapeut<br />
HPG,<br />
Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>- und<br />
Jugendlichenpsychotherapeut<br />
11 Krüger, Phillip Dipl.-<br />
Sozialpädagoge<br />
12 Keller, Dipl.-<br />
Alexandra Sozialpädagogin<br />
13 Rackow,<br />
Andrea<br />
14 Nacke,<br />
Reinhold<br />
15 Neugebauer,<br />
Dominik<br />
16 Salmen,<br />
Peter<br />
Dipl. Sozialpädagogin,<br />
Sozialtherapeutin<br />
(Verhaltenstherapie)<br />
Dipl.-<br />
Sozialarbeiter<br />
Familienberater<br />
Dipl.-<br />
Sozialarbeiter<br />
Lösungsorientierte<br />
Beratung<br />
Geprüfter Baupolier,<br />
Anleiter Burgruine<br />
Ringelstein<br />
Funktion und<br />
Arbeitsbereich<br />
Wochenstun<strong>de</strong>n<br />
Leiterin <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Suchtkrankenhilfe</strong>;<br />
27,75<br />
Fachkraft für die 8,5<br />
Psychosoziale<br />
Betreuung von<br />
Substituierten -<br />
PSB, DROBS<br />
Fachkraft für die 19,25<br />
Psychosoziale<br />
Betreuung von<br />
Substituierten -<br />
PSB, DROBS<br />
AAL-Projekt<br />
19,25<br />
Fachkraft Prävention<br />
38,5<br />
Berater BASS 20<br />
Praktikantin BASS 38,5<br />
Beraterin LOBBY 19,25<br />
Beraterin BASS 38,5<br />
Beraterin BASS<br />
Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>gruppe<br />
„Sucht“<br />
Stellvertreten<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Leiter <strong><strong>de</strong>r</strong> SKH<br />
Berater BASS<br />
Berater DROBS<br />
AAL-Projekt<br />
15<br />
6<br />
38,5<br />
19,25<br />
19,25<br />
Berater LOBBY, 27<br />
DROBS<br />
Fachkraft für die 38,5<br />
Psychosoziale<br />
Betreuung – PSB<br />
von Substituierten,<br />
DROBS<br />
Beraterin LOBBY 12<br />
Berater LOBBY 19,25<br />
Fachkraft für die 38,5<br />
Psychosoziale<br />
Betreuung - PSB<br />
von Substituierten,<br />
DROBS<br />
AAL-Projekt 38,5<br />
17 Seefeld, Dipl. Sozialtherapeutin,<br />
Verena<br />
Le-<br />
bens- und<br />
Trauerberatung<br />
18 Willeke, Anja Dipl.Sozialpädagogin,<br />
Logotherapeutin,<br />
DGLE,Lösungso<br />
rientierte Beratung,<br />
Traumazentrierte<br />
Fachberaterin<br />
19 Grygier, Jutta Dipl.-<br />
Psychologin<br />
Klinische Psychologin<br />
BDP,<br />
Psychologische<br />
Psychotherapeutin<br />
20 Poschwatta,<br />
Sibyll<br />
21 Schulte,<br />
Heiner<br />
Verwaltung<br />
22 Lenschen,<br />
Marion<br />
23 Polanski,<br />
Monika<br />
24 Tribeß,<br />
Eveline<br />
Dipl.-<br />
Sozialarbeiterin<br />
Sozialtherapeutin<br />
(Integrative<br />
Therapie)<br />
Dipl.-<br />
Sozialpädagoge<br />
Rechtsanwaltsund<br />
Notarsgehilfin<br />
Beraterin LOBBY<br />
Beraterin DROBS<br />
10,78<br />
27,72<br />
Beraterin LOBBY 38,5<br />
Therapeutin ARS 19,25<br />
Beraterin BWS 38,5<br />
Berater BWS 38,5<br />
Rechtsanwaltsund<br />
Notarsgehilfin<br />
Rechtsanwaltsund<br />
Notarsgehilfin<br />
Verwaltungsfachkraft<br />
Ükern 13<br />
Verwaltungsfachkraft<br />
Am Haxthausenhof<br />
14-16<br />
Verwaltungsfachkraft<br />
Ükern 13<br />
Honorarkräfte<br />
25 Kaul, Isabel Dipl.-<br />
Therapeutin ARS 5<br />
Psychologin<br />
Sozialtherapeutin<br />
26 Kohl, Birgit Ärztin für Neurologie<br />
Ärztin ARS 3<br />
und Psy-<br />
chiatrie<br />
27 Bolz, Andreas Aushilfe/ Fahrer Fahrer AAL- Projekt 10<br />
28 Kühnhold,<br />
Stefan<br />
Psychiater und<br />
Psychotherapeut<br />
Cleangruppe<br />
DROBS<br />
2<br />
29 Magerkurth,<br />
Tilmann<br />
30 Niermann,<br />
Kai-Friedrich<br />
31 Winkelmann,<br />
Astrid, Dr.<br />
30<br />
15<br />
19,25<br />
Psychiater,<br />
Ärztlicher Psychotherapeut<br />
Arzt ARS 2<br />
Rechtsanwalt Beratung SKH 0,2<br />
Psychiaterin und<br />
Psychotherapeutin<br />
32 Will, Ulrich Dipl.-<br />
Sozialarbeiter<br />
ZDL<br />
33 Glahn, Fabiaten<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Zivildienstleis-<br />
(seit 1.7.<strong>2008</strong>)<br />
Ärztin ARS 3<br />
Therapeut ARS 4<br />
Am Haxthausenhof<br />
14-16<br />
38,5<br />
Stichtag: 31.12.<strong>2008</strong><br />
Personelle Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen in <strong>2008</strong>:<br />
32
Arbeitskreise – Fort- und Weiterbildung - Vernetzung<br />
Suchtspezifische Diagnostik, Dr. Kühnhold<br />
Oberarzt (LWL-Klinik)<br />
Sexueller Missbrauch und suchtspezifische<br />
Auswirkung, C. Friedhoff Psychologin (Bethel<br />
Bielefed)<br />
Fallbezogene Kooperationstreffen<br />
Einrichtungsname<br />
Jugendamt Stadt Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born<br />
Sozialdienst Krankenhaus Salzkotten<br />
Suchtbeauftragte Stadt Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born<br />
Substituieren<strong>de</strong> Ärzte<br />
Alle MA<br />
Alle MA<br />
Leistungsart<br />
Vorstelllung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Einrichtung,<br />
Fallbesprechungen,<br />
Kooperation,<br />
Hilfeplangespräche,<br />
Weitervermittlung<br />
Vorstellung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Einrichtung<br />
Vorstellung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Einrichtung<br />
Fachbesprechungen,<br />
Sprechstun<strong>de</strong>,<br />
Kooperation<br />
Generalvikariat<br />
ARGE Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born<br />
ARGE Büren<br />
Beratungsstelle für Eltern, Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> und<br />
Jugendliche In Büren<br />
St. Nikolaushospital Büren<br />
JVA Büren<br />
Mitarbeiter Bethel<br />
Mitarbeiter ARGE<br />
Kooperationsabsprach<br />
e, Information<br />
Fall- und<br />
projektbezogene<br />
Koooperation<br />
Fall- und<br />
projektbezogene<br />
Koooperation<br />
Austausch,<br />
Kooperation<br />
Fallbezogene<br />
Kooperation<br />
Fallbezogene<br />
Kooperation<br />
Vorstellung AaL,<br />
Burgruine Ringelstein<br />
Vorstellung AaL,<br />
Burgruine Ringelstein<br />
LWL-Klinik, Substitutionsambulanz<br />
Betreutes Wohnen Sucht (CV, Kim)<br />
LWL-Klinik, Drogenentgiftungsstation<br />
Na<strong>de</strong>löhr<br />
Bewährungshilfe<br />
Fallbesprechungen,<br />
Sprechstun<strong>de</strong>,<br />
Kooperation<br />
Fachbesprechungen,<br />
Kooperation<br />
Fallbesprechungen,<br />
Kooperation<br />
Fallbesprechungen<br />
Informationsstand <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Drogenhilfeeinrichtungen zum „Ge<strong>de</strong>nktag<br />
für verstorbene Drogengebraucher/innen“<br />
Adaptionshaus Bad Lippspringe<br />
Kommunale Öffentlichkeitsarbeit<br />
Fachbesprechungen,<br />
Kooperation,<br />
regelmäßige<br />
Vorstellung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Einrichtung für<br />
Patient/innen<br />
Fachklinik Olsberg<br />
Fallbesprechungen,<br />
Kooperation<br />
Basisgruppe<br />
Kommunale<br />
Vernetzung<br />
Fachklinik Beusingser Mühle<br />
Fallbesprechungen,<br />
Kooperation<br />
Jugendamt Kreis<br />
Fallbesprechungen,<br />
Kooperation<br />
Fachklinik Bussmannshof<br />
B2 Anlaufstelle Kim<br />
Haus Regenbogen<br />
ARGE<br />
LWL Münster<br />
Fallbesprechungen<br />
Fallbesprechungen,<br />
Sprechstun<strong>de</strong>,<br />
Kooperation<br />
Fallbesprechungen,<br />
Kooperation<br />
Vernetzung,<br />
Kooperation<br />
Fallbesprechungen<br />
(Clearing)<br />
Klinik am Park<br />
Annenhofklinik<br />
Haus Wi<strong>de</strong>y<br />
Nie<strong><strong>de</strong>r</strong>gelassene Ärzte in Bad Lippspringe<br />
Fachausschuss Bad Lippspringe<br />
Ev. Kirche Bad Lippspringe<br />
Vernetzung,<br />
Kooperation<br />
Fallbesprechungen<br />
Fallbesprechungen<br />
Kooperation<br />
Vorstellung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Einrichtung<br />
Kooperation<br />
Substituieren<strong>de</strong> Ärzte<br />
Fallbesprechungen,<br />
Kooperation<br />
LWL Klinik Station A<br />
Fallbezogene<br />
Kooperation<br />
Schwangerenberatung<br />
Fallbesprechung<br />
Ambulante psychologische Behandlung Weitervermittlung<br />
St. Vincenz-Frauen- und Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>klinik<br />
INBIT<br />
Fallbesprechungen,<br />
Kooperation<br />
Vorstellen <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Einrichtung<br />
Arbeitsagentur<br />
Stationäre psychologischpsychiatrische<br />
Behandlung<br />
Berufsvorbereiten<strong>de</strong> Maßnahmen<br />
Weitervermittlung<br />
Weitervermittlung<br />
Weitervermittlung<br />
Pigal<br />
Kooperation<br />
Schwangerschaftsberatung<br />
Weitervermittlung<br />
Arbeitsprojekt IFAS Min<strong>de</strong>n<br />
Austausch<br />
Kliniktreffen im Therapieverbund<br />
Fallbesprechung und<br />
Vernetzung<br />
Selbsthilfegruppen<br />
Leiterbegleitung<br />
33
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Suchtkrankenhilfe</strong> <strong>de</strong>s <strong>Caritas</strong>-Verban<strong>de</strong>s Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born e.V.<br />
Ükern 13<br />
33098 Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born<br />
Hauptverantwortlich für Inhalt und Layout:<br />
Claudia Mandrysch – Leiterin<br />
Fachartikel:<br />
Brigitte Dierkes, Anja Willeke, Nicole Adon, Selbsthilfegruppe<br />
Zufrie<strong>de</strong>ne Abstinenz, Jutta Grygier, Wolfgang Grothe, Isabel Kaul,<br />
Verena Seefeld, Dominik Neugebauer und das Team BWS
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong><br />
WIR SIND DIE<br />
DROBS Prävention BWS LOBBY ARS BASS Arbeitsprojekt<br />
Unseren herzlichen Dank für die vielen guten<br />
Zusammenarbeiten<br />
im letzten Jahr!<br />
Beratungsstelle für Alkohol und sonstige Suchtfragen – BASS<br />
Jugend- und Drogenberatungsstelle – DROBS<br />
Arbeit als Lebenshilfe - AAL<br />
Anlaufstelle für Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> und Jugendliche in Konfliktsituationen – LOBBY<br />
Prävention und Gesundheitsfürsorge<br />
Ambulant betreutes Wohnen für Suchtkranke<br />
Ambulante Rehabilitation Sucht<br />
www.caritas-<strong>pb</strong>.<strong>de</strong>