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Jahresbericht 2008 der Suchtkrankenhilfe - Caritas-pb.de

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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong><br />

SUCHTKRANKENHILFE<br />

DROBS Prävention BWS LOBBY ARS BASS Arbeitsprojekt<br />

im <strong>Caritas</strong>-Verband Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born e.V.<br />

Leitthema <strong>2008</strong>: Arbeit als Lebenshilfe für Suchtkranke<br />

<strong>Caritas</strong>-Verband Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born e.V.


Vorwort zum <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong><br />

Die <strong>Suchtkrankenhilfe</strong> in Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born ist eine Einrichtung <strong>de</strong>s<br />

<strong>Caritas</strong>-Verban<strong>de</strong>s Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born e.V. und bietet Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n,<br />

Jugendlichen und Erwachsenen, Information, Beratung,<br />

Vermittlung, Betreuung und Behandlung im Bereich illegaler<br />

und legaler Suchtmittel an. Sie besteht aus zwei klassischen<br />

Beratungseinrichtungen, einer Anlaufstelle für Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> und<br />

Jugendliche, einer Präventionsfachstelle, <strong><strong>de</strong>r</strong> ambulanten<br />

medizinischen Rehabilitation Sucht und <strong>de</strong>m Bereich ambulant<br />

Betreutes Wohnen Sucht. Die Arbeitsbereiche sind auf zwei<br />

feste Standorte in Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born, ein Haus im Ükern und ein Haus<br />

am Haxthausenhof verteilt.<br />

Alle Arbeitsbereiche arbeiten komplementär zusammen, so<br />

dass Menschen mit und ohne Suchtmittelproblemen, <strong><strong>de</strong>r</strong>en<br />

Angehörige und Fachkolleg/innen an<strong><strong>de</strong>r</strong>er Fachdienste ein<br />

umfassen<strong>de</strong>s und ineinan<strong><strong>de</strong>r</strong> greifen<strong>de</strong>s Versorgungsangebot<br />

erhalten.<br />

Für <strong>2008</strong> liegt hiermit ein umfangreicher <strong>Jahresbericht</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

<strong>Suchtkrankenhilfe</strong> vor. Er dokumentiert die Arbeit aller<br />

Bereiche dieser Einrichtung, so dass die Auswertung eines<br />

einzelnen Arbeitsbereiches hinsichtlich <strong>de</strong>s Umfangs im<br />

Rahmen bleibt. Es scheint uns nicht ratsam, einen für je<strong>de</strong>n<br />

Arbeitsbereich zu erstellen. Darüber hinaus können mit einem<br />

Gesamtbericht verschie<strong>de</strong>ne Zielgruppen gleichzeitig<br />

„versorgt“ wer<strong>de</strong>n, die unterschiedliche Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen an <strong>de</strong>n<br />

Bericht stellen:<br />

Kostenträger Stadt, Kreis und Land (<strong>Jahresbericht</strong> als<br />

vertragliche Vereinbarung)<br />

Kooperationspartner/innen in Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born<br />

Vorstand <strong>de</strong>s <strong>Caritas</strong>-Verban<strong>de</strong>s Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born<br />

Selbsthilfegruppen<br />

För<strong><strong>de</strong>r</strong>verein <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Suchtkrankenhilfe</strong><br />

sonstige Fachöffentlichkeit<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Besucher/innen<br />

Bewerber/innen.<br />

Mit Stadt und Kreis Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born wur<strong>de</strong>n Leistungsverträge<br />

geschlossen, die die ambulante Suchtkrankenversorgung im<br />

jeweiligen Zuständigkeitsbereich sicherstellen und fachlich<br />

sowie finanziell absichern.<br />

Der vorliegen<strong>de</strong> <strong>Jahresbericht</strong> erfüllt diese vertraglich<br />

eingegangenen Verpflichtungen und ergänzt und<br />

vervollständigt durch die Auswertung und Dokumentation <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

fachlichen Arbeit die weiteren Bereiche Ambulant Betreutes<br />

Wohnen SUCHT (BWS), Ambulante medizinische<br />

Rehabilitation Sucht (ARS) und <strong>de</strong>m in Kooperation mit <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

ARGE Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born durchgeführten Arbeitsprojekt Arbeit als<br />

Lebenshilfe (AaL).<br />

Diese drei Bereiche sind nicht Gegenstand <strong><strong>de</strong>r</strong> vorgenannten<br />

Leistungsvereinbarungen, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n hierfür gibt es eigene<br />

Vereinbarungen mit <strong>de</strong>m LWL, <strong>de</strong>n Rentenversicherungsträgern<br />

DRV-Bund und DRV-Westfalen und <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

ARGE Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born.<br />

Er soll auch die Vernetzungen <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Suchtkrankenhilfe</strong> mit<br />

Kooperationspartnern und Einrichtungen innerhalb <strong>de</strong>s<br />

Verban<strong>de</strong>s gegenüber <strong>de</strong>n Vertragspartnern und auch <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Fachöffentlichkeit dokumentieren. Letztlich dient <strong><strong>de</strong>r</strong> Bericht<br />

auch <strong><strong>de</strong>r</strong> Evaluation <strong><strong>de</strong>r</strong> geleisteten Arbeit und ist Grundlage<br />

und Ergebnis <strong>de</strong>s Qualitätsmanagements und damit Basis <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

kontinuierlichen Weiterentwicklung <strong><strong>de</strong>r</strong> Konzepte <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

<strong>Suchtkrankenhilfe</strong>.<br />

An dieser Stelle sei <strong>de</strong>n Vertreter/innen von Stadt und Kreis<br />

Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born sowie <strong>de</strong>n Kooperationspartner/innen <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

<strong>Suchtkrankenhilfe</strong> für die offene und konstruktive<br />

Zusammenarbeit im vergangenen Jahr unser beson<strong><strong>de</strong>r</strong>er Dank<br />

ausgesprochen, ohne die diese Arbeit und die erreichte<br />

Qualität nicht in <strong>de</strong>m Umfang hätten erbracht wer<strong>de</strong>n können.<br />

Dieses gemeinsame Miteinan<strong><strong>de</strong>r</strong> und die dadurch entstan<strong>de</strong>ne<br />

Vertrauensbasis sind die Garanten einer guten Kooperation<br />

und einer wirkungsvollen regionalen ambulanten<br />

Suchtkrankenversorgung in Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born.<br />

Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born, im März 2009<br />

P. Wilk C. Mandrysch<br />

Geschäftsführer <strong>de</strong>s<br />

Leiterin <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

<strong>Caritas</strong>-Verbands Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born e.V.<br />

<strong>Suchtkrankenhilfe</strong><br />

Ein Vertrag bezieht sich auf die Anlaufstelle für Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> und<br />

Jugendliche in Konfliktsituationen LOBBY, ein weiterer auf die<br />

Arbeitsbereiche Suchtprävention und Gesundheitsför<strong><strong>de</strong>r</strong>ung,<br />

Beratungsstelle für Alkohol und sonstige Suchtfragen und<br />

Jugend- und Drogenberatungsstelle. Die Verträge beschreiben<br />

in § 7 die Qualitätssicherung sowie die Dokumentation <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

fachlichen Arbeit <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Suchtkrankenhilfe</strong>. Dies geschieht „ ...<br />

durch die Erstellung eines <strong>Jahresbericht</strong>es mit<br />

ergebnisorientierten statistischen Übersichten und Trends …“,<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> dann <strong>de</strong>n Leistungsträgern Land, Stadt und Kreis und <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Öffentlichkeit vorgelegt wird.<br />

2


Inhalt<br />

Vorwort<br />

Leitartikel Seite 2<br />

Gesamtsituation Seite 3<br />

• Rückblick <strong>2008</strong> Seite 3<br />

• Ausblick 2009 Seite 5<br />

TEIL 1<br />

Fachliche Leistungsdokumentation aller Arbeitsbereiche<br />

inklusive <strong><strong>de</strong>r</strong> Projektarbeiten<br />

Arbeitsbereich: Jugend- und Drogenberatungsstelle – DROBS Seite 6<br />

Arbeitsprojekt – „AaL – Arbeiten als Lebenshilfe“ in Seite 9<br />

Kooperation mit <strong><strong>de</strong>r</strong> ARGE Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born<br />

Beratungsstelle für Alkohol und sonstige Seite 10<br />

Suchtfragen – BASS<br />

• Gruppe für Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> aus suchtmittelbelasteten Seite 13<br />

Familien – KisuFa<br />

Anlaufstelle für Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> und Jugendliche in Seite 14<br />

Konfliktsituationen – LOBBY<br />

Nebenstellenangebote Büren und Delbrück Seite 17<br />

Suchtprävention und Gesundheitsför<strong><strong>de</strong>r</strong>ung Seite 18<br />

• Angeleitete Selbsthilfegruppe WaageMut Seite 21<br />

Ambulante medizinische Rehabilitation – ARS Seite 22<br />

Ambulant betreutes Wohnen Sucht – BWS Seite 24<br />

TEIL 2<br />

Leistungsauswertung und Personalangaben<br />

Leistungsauswertung <strong><strong>de</strong>r</strong> DROBS, BASS, LOBBY und <strong>de</strong>n Seite 28<br />

bei<strong>de</strong>n Nebenstellen Büren und Delbrück<br />

Personalstandsplan <strong>2008</strong> Seite 30<br />

Arbeitskreise, Fort- und Weiterbildungen Seite 32<br />

Impressum Seite 34<br />

3


Leitartikel <strong>2008</strong><br />

Jetzt gera<strong>de</strong> arbeite ich, in<strong>de</strong>m ich diesen Artikel<br />

schreibe. Im Alltagsstress manchmal eine eher<br />

mühselige Angelegenheit, bin ich doch zur<br />

Leistungsabgabe verpflichtet. Hier und Jetzt sogar mein<br />

Ergebnis <strong><strong>de</strong>r</strong> Öffentlichkeit präsentiere und womöglich<br />

noch Kritik dafür ernte – wer weiß?!<br />

Diejenigen, die keiner Arbeitstätigkeit nachgehen,<br />

nehmen die ersten Zeilen wahrscheinlich nur als ein<br />

unwürdiges „Jammern“ wahr, ohne <strong><strong>de</strong>r</strong> nötigen<br />

Wertzuschätzung, wie gut es mir doch eigentlich geht.<br />

Und Recht haben sie!<br />

Im Arbeitsprozess integriert ziehen wir doch so<br />

manches für uns persönlich daraus. Wir können<br />

unseren Selbstwert darüber bestimmen, erfahren<br />

Anerkennung und soziale Kontakte. Berufliche Erfolge<br />

bestimmen unser Leben, aber auch Nie<strong><strong>de</strong>r</strong>lagen und<br />

Frustration. Wir können motiviert zur Arbeit gehen o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

<strong>de</strong>m alltäglichen Trott verfallen. Aber immerhin wissen<br />

wir je<strong>de</strong>n morgen, wohin es geht<br />

und in etwa auch, wie sich unser<br />

Tag gestalten wird. Arbeit gibt<br />

uns Halt und spen<strong>de</strong>t manchmal<br />

auch Trost, beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s in schwierigen, privaten<br />

Lebenssituationen.<br />

Für viele unserer Klienten/innen wäre allein das Wissen<br />

um die Struktur eines je<strong>de</strong>n Tages, so dass er sich<br />

auch <strong>de</strong>utlich vom Wochenen<strong>de</strong> unterschei<strong>de</strong>t, ein<br />

ungeheuerlicher Gewinn an Lebensqualität.<br />

Arbeit als Lebenshilfe… auch<br />

für Suchtkranke..?!<br />

Verdienst diesen Umzug leisten und für <strong>de</strong>n zukünftigen<br />

Arbeitplatz auch meine Mobilität erhalten.<br />

Ich schätze mich glücklich, diese Freiheiten und diese<br />

Wertschätzung aufgrund meiner Arbeitstätigkeit<br />

genießen zu dürfen.<br />

Selbstverständlich habe ich genügend für meine<br />

Ausbildung getan, …wer<strong>de</strong>n manche argumentieren.<br />

Aber habe ich nicht auch ein wenig Glück gehabt, nicht<br />

krank gewor<strong>de</strong>n zu sein, nicht auf die „schiefe Bahn“<br />

geraten zu sein o<strong><strong>de</strong>r</strong> nie meinen Arbeitsplatz aus<br />

wirtschaftlichen Notwendigkeiten verloren zu haben?<br />

Doch, ich <strong>de</strong>nke Glück hatte ich neben meinem<br />

persönlichen Zutun auch in meinem Leben. Glück und<br />

Menschen, die mich in schwierigen Lebenssituationen<br />

auffingen und mich unterstützen.<br />

In <strong><strong>de</strong>r</strong> Erfahrung mit unseren Klienten/innen stelle ich<br />

immer wie<strong><strong>de</strong>r</strong> fest, dass sie<br />

manchmal dieses Glück und<br />

eine notwendige Unterstützung<br />

in<br />

verschie<strong>de</strong>nsten<br />

Lebensphasen nicht erhalten haben. Ein winziger<br />

Umstand mag dann die Weiche für einen völlig an<strong><strong>de</strong>r</strong>en<br />

Lebensweg stellen.<br />

Die <strong>Suchtkrankenhilfe</strong> kann Glück nicht beeinflussen,<br />

will aber mit ihren Angeboten und ihrer Haltung die<br />

Unterstützung vorhalten, die manchmal im Leben fehlte.<br />

Arbeit ist in unserer Gesellschaft aber nicht nur<br />

Tagesstruktur, Arbeit be<strong>de</strong>utet auch Status und<br />

Wohlstand.<br />

Ich kann mir etwas leisten und mag es noch so klein<br />

sein. Ich bin <strong>de</strong>utlich anerkannter, wenn ich einer<br />

Arbeitstätigkeit nachgehe, liege <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Solidargemeinschaft nicht auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Tasche, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />

gehöre zu ihr.<br />

Arbeit be<strong>de</strong>utet auch Unabhängigkeit und<br />

Entscheidungsfreiheit!<br />

Ich kann mehr Dinge in meinem Leben entschei<strong>de</strong>n<br />

o<strong><strong>de</strong>r</strong> zumin<strong>de</strong>st beeinflussen als ohne Arbeit. Allein ein<br />

Wohnungswechsel gelingt mir einfacher. Arbeit<br />

komplettiert meine biografischen Eckdaten und verhilft<br />

mir zur sozialen Anerkennung.<br />

Ich persönlich habe mich in diesem Jahr entschie<strong>de</strong>n,<br />

meinen Wohnort zu wechseln. Aus privaten Grün<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong> ich die Stadt Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born verlassen und zurück ins<br />

Ruhrgebiet ziehen. Dort habe ich einen neuen<br />

Arbeitsplatz gefun<strong>de</strong>n und es hat mir geholfen, während<br />

meines Bewerbungsverfahrens in Lohn und Brot zu<br />

stehen. Auch hat es mir geholfen, mir eine geeignete<br />

Wohnung auszusuchen. Ich kann mir durch meinen<br />

Ich möchte mich sehr herzlich mit diesem <strong>Jahresbericht</strong><br />

bei all meinen Kooperationspartnern/innen für die gute<br />

Zusammenarbeit während meiner Arbeitstätigkeit bei<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Suchtkrankenhilfe</strong> bedanken.<br />

Auch möchte ich mich bei meinem Arbeitgeber, <strong>de</strong>m<br />

<strong>Caritas</strong>-Verband Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born für die viele, gute<br />

Unterstützung und Wertschätzung meiner Person und<br />

meiner Arbeit gegenüber bedanken.<br />

Und zuletzt möchte ich mich bei meinem Team <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

<strong>Suchtkrankenhilfe</strong> bedanken. Ich durfte immer die<br />

vielen guten Arbeitsergebnisse und I<strong>de</strong>en meiner<br />

Mitarbeiter/innen <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Öffentlichkeit präsentieren<br />

und damit „hausieren“ gehen.<br />

Meinen allerherzlichsten<br />

Dank für Euer Engagement,<br />

es wird <strong>de</strong>n Menschen in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Stadt und <strong>de</strong>m Kreis<br />

Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born erhalten bleiben!<br />

Claudia Mandrysch<br />

Leiterin <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Suchtkrankenhilfe</strong><br />

4


Gesamtsituation <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Suchtkrankenhilfe</strong> <strong>2008</strong><br />

Historie<br />

Fallzahlen<br />

Gesamtsituation<br />

Das Jahr <strong>2008</strong> war an vielen Stellen von Konsolidierung<br />

geprägt.<br />

Das Arbeitsprojekt musste sich erproben,<br />

<strong>de</strong>n ersten Durchlauf been<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>n zweiten<br />

beginnen.<br />

Ein Organisationsentwicklungsprozess in<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> ambulanten Rehabilitation fand im Laufe<br />

<strong>de</strong>s Jahres sein En<strong>de</strong>, neue Entwicklungen im<br />

Rahmen <strong><strong>de</strong>r</strong> Reha konnten eingeführt wer<strong>de</strong>n<br />

und zeigten auch bereits erste positive Ergebnisse.<br />

Viele Gespräche und Verhandlungen mit <strong>de</strong>m<br />

Wohnverbund Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born <strong>de</strong>s LWL wur<strong>de</strong>n<br />

geführt, um die personelle als auch wirtschaftliche<br />

gut funktionieren<strong>de</strong> Kooperation zu verlängern.<br />

Letztendlich entschied jedoch <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Wohnverbund, sich von uns zu trennen und<br />

die Kooperation zu April 2009 aufzulösen. Wir<br />

bedauern diese Entscheidung sehr, da sich in<br />

<strong>de</strong>n letzten 8 Jahren ein sehr stabiles Team<br />

zusammengefun<strong>de</strong>n hat, das sich sowohl bei<br />

<strong>de</strong>m Leistungsträger als auch in <strong><strong>de</strong>r</strong> Öffentlichkeit<br />

ein hohes Ansehen erarbeiten konnte.<br />

Unseren herzlichen Dank an die Kollegen/innen<br />

vom Wohnverbund für die erfolgreichen<br />

Jahre <strong><strong>de</strong>r</strong> Zusammenarbeit. Und alles<br />

er<strong>de</strong>nklich Gute für die kommen<strong>de</strong>n Jahre!<br />

2002 2003 2004 2005 2006 2007 <strong>2008</strong><br />

Drogenberatung DROBS 532 557 549 595 629 637 501<br />

Beratungsstelle Alkohol<br />

BAsS<br />

486 485 517 463 540 544 481<br />

Anlaufstelle LOBBY 80 103 100 105 98 107 159<br />

Betreutes Wohnen<br />

SUCHT BWS<br />

Ambulante Rehabilitation<br />

ARS<br />

Nebenstellen Büren/ Delbrück/<br />

Bad Lippspringe<br />

71 73 61 74 76 83 77<br />

69 84 86 98 115 104 107<br />

- - - - - - 146<br />

Gesamtzahl 1238 1302 1313 1335 1458 1475 1471<br />

erweitertes Angebot aufmerksam machen. Sie können<br />

ihn je<strong><strong>de</strong>r</strong>zeit über uns<br />

anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>n. Unseren<br />

Partnern, <strong>de</strong>m <strong>Caritas</strong><br />

Verband Büren, <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Stadt Delbrück und Bad<br />

Lippspringe gilt unser<br />

Dank für die<br />

Unterstützung, ohne <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

diese Erweiterung nicht<br />

möglich gewesen wäre!<br />

Die Zahl <strong><strong>de</strong>r</strong> so<br />

genannten<br />

Einmalkontakte, die<br />

oftmals auch anonyme<br />

Beratung<br />

o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Informationen wünschen,<br />

ist gegenüber <strong>de</strong>m<br />

Vorjahr von 398 auf 219<br />

Personen gesunken.<br />

Über die Einrichtung Lobby erreichen wir zusätzlich<br />

noch Personen über das offene Angebot, Streetwork<br />

und Schulveranstaltungen im Stadt- und Kreisgebiet,<br />

die im Jahr <strong>2008</strong> insgesamt 2431 Personen ausmachten,<br />

186 mehr als im Vorjahr.<br />

Insgesamt hat die <strong>Suchtkrankenhilfe</strong> somit 4121 Menschen<br />

bei Informationen, Beratung, Vermittlung, Begleitung<br />

und Behandlung, Hilfestellung und Unterstützung<br />

zusichern können.<br />

Hiervon ausgeschlossen ist <strong><strong>de</strong>r</strong> Bereich Prävention,<br />

<strong>de</strong>ssen Schwerpunkt im Bereich <strong><strong>de</strong>r</strong> Informationsvermittlung<br />

im Rahmen von größeren und kleineren Veranstaltungen<br />

und/o<strong><strong>de</strong>r</strong> Fortbildungen liegt.<br />

In <strong>2008</strong> konnte Frau Balz als Präventionsfachkraft insgesamt<br />

2250 Multiplikatoren/innen und so genannte<br />

Endadressaten/innen erreichen und 149 verschie<strong>de</strong>ne<br />

Veranstaltungen organisieren und anbieten.<br />

Somit ergibt sich eine erreichte Personenanzahl innerhalb<br />

<strong>de</strong>s Stadt und Kreisgebietes Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born, die<br />

in irgen<strong>de</strong>iner Form durch die SKH bedient wur<strong>de</strong> von<br />

6371 Personen.<br />

Unsere Klientenzahlen sind in <strong>2008</strong> auf <strong>de</strong>mselben<br />

Niveau <strong>de</strong>s Vorjahres.<br />

Rückblick <strong>2008</strong><br />

Die Außenstellen in Büren, Delbrück und die<br />

Sprechstun<strong>de</strong>nerweiterung in Bad Lippspringe<br />

haben sich nach einem Jahr Erprobung anhand <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Größenordnungen bezahlbar gemacht. Diese Zahlen<br />

können sicherlich noch steigen, da wir erst sehr spät<br />

mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Öffentlichkeitsarbeit in diesen Regionen angefangen<br />

haben. Ein Flyer existiert und soll auf unser<br />

Die Rubrik „Rückblick“, soll eine kurze Bilanz <strong><strong>de</strong>r</strong> im letzten <strong>Jahresbericht</strong><br />

beschriebenen Perspektiven und Vorhaben ziehen:<br />

Der Antrag für ein migrantenspezifisches<br />

Suchtangebot wur<strong>de</strong> abgelehnt. Obwohl alle<br />

Beteiligten ihre Zustimmung gaben erhielten<br />

5


Gesamtsituation <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Suchtkrankenhilfe</strong> <strong>2008</strong><br />

wir durch <strong>de</strong>n Bund keine finanzielle Unterstützung.<br />

Eine Handlungsempfehlung für das Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>borner<br />

Versorgungs<strong>de</strong>fizit Essstörung wur<strong>de</strong><br />

erarbeitet und <strong>de</strong>m Gesundheitsausschuss<br />

vorgelegt. Der Gesundheitsausschuss lehnte<br />

eine Professionalisierung für diesen Bereich<br />

bisher ab.<br />

Der zweite Fachtag <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Suchtkrankenhilfe</strong><br />

zum Arbeitsprojekt „Arbeiten als Lebenshilfe –<br />

AAL“, in enger Kooperation mit <strong><strong>de</strong>r</strong> ARGE Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born<br />

wur<strong>de</strong> erfolgreich durchgeführt. Es<br />

gab lan<strong>de</strong>sweites Lob für unser Projekt.<br />

v.l. Hr. Wecker, Fr. Mandrysch, Prof. Dr. Henkel, Fr. Lin<strong>de</strong>mann und Bürgermeister<br />

Runge beim 2. Fachtag <strong>2008</strong><br />

Das Arbeitsprojekt konnte sich in Harth und<br />

bei allen Beteiligten erfolgreich durchsetzen<br />

und fin<strong>de</strong>t eine immer breitere Zustimmung in<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Politik und in <strong><strong>de</strong>r</strong> Bevölkerung.<br />

Zwei Nebenstellen in Büren und in Delbrück<br />

mit <strong>de</strong>m kompletten Angebot <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Suchtkrankenhilfe</strong><br />

konnten erfolgreich eingeführt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Mitarbeiter/innen Wolfgang Grothe (Büren)<br />

und Verena Seefeld (Delbrück) arbeiten<br />

jeweils 20 Stun<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Standorten.<br />

Alexandra Keller hat das Sprechstun<strong>de</strong>nangebot<br />

in Bad Lippspringe ausgeweitet, was ebenfalls<br />

positiv angenommen wird.<br />

Im Bereich Betreutes Wohnen SUCHT wur<strong>de</strong>n<br />

zu verschie<strong>de</strong>nen Zeiten Honorarkräfte in<br />

Ergänzung zum Stammpersonal eingestellt.<br />

Die Nachfrage an <strong>de</strong>n Raucherentwöhnungskursen<br />

„Raucherentwöhnung – Rauchfrei in<br />

10 Schritten“ verbucht eine <strong>de</strong>utlich geringere<br />

Nachfrage als in <strong>de</strong>n Jahren zuvor, obwohl wir<br />

das Angebot in Kooperation mit <strong>de</strong>m<br />

Grün/Weiß Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born erweitert haben.<br />

Die ambulante Rehabilitation erfuhr in <strong>de</strong>n<br />

letzten eineinhalb Jahren eine „Generalüberholung“,<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Organisationsentwicklungsprozess<br />

ist in weiten Teilen abgeschlossen, die<br />

Angebote wur<strong>de</strong>n modifiziert und zeigen erste<br />

Erfolge.<br />

Die DROBS konnte ihre Angebote im Bereich<br />

Angehörigenberatung und im Bereich<br />

Cannabis und Partydrogen konzipieren und<br />

verschie<strong>de</strong>ne Veranstaltungen zu diesem<br />

Thema besuchen.<br />

Im Bereich <strong><strong>de</strong>r</strong> Anlaufstelle Lobby wur<strong>de</strong> die<br />

Vernetzung mit <strong><strong>de</strong>r</strong> St. Vincenz Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>klinik<br />

vorangetrieben. Verschie<strong>de</strong>ne Treffen ergaben<br />

die Entwicklung eines Fragebogens für Kin<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

und Jugendliche, die in <strong><strong>de</strong>r</strong> Klinik mit akuter<br />

Alkoholvergiftung aufschlagen, um eine erste<br />

Kontaktaufnahme zu gewährleisten. Auch<br />

wur<strong>de</strong> die Angehörigenberatung für Eltern von<br />

diesen Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n und Jugendliche an die LOB-<br />

BY angebun<strong>de</strong>n, um die Familie als ganzheitliches<br />

System besser zu erreichen und zu versorgen.<br />

Die Neugestaltung unserer Flyer nahm in<br />

2007 ihren Anfang und wird auch in 2009 fortgesetzt.<br />

<strong>Caritas</strong> interne Überlegungen, sich mit bestimmten<br />

Diensten <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Suchtkrankenhilfe</strong> an<br />

einem Beratungszentrum zu beteiligen wur<strong>de</strong>n<br />

vorangetrieben und wer<strong>de</strong>n auch das Jahr<br />

2009 andauern.<br />

Anfang <strong>de</strong>s Jahres än<strong><strong>de</strong>r</strong>ten wir unsere Datendokumentationssoftware.<br />

HORIZONT<br />

wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>installiert, PATFAK eingeführt. Für alle<br />

Mitarbeiter/innen war dies eine <strong>de</strong>utliche Arbeitsentlastung,<br />

da das alte Programm sehr<br />

fehlerhaft und umständlich arbeitete.<br />

Im letzten Jahr haben wir unseren ersten<br />

Klausurtag innerhalb <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Suchtkrankenhilfe</strong><br />

durchgeführt. Ein Tag an <strong>de</strong>m wir uns selbst<br />

überprüfen und Perspektiven erarbeiten. AllenMitarbeiter/innen<br />

haben von diesem Tag<br />

profitieren können.<br />

Unser Verwaltungsteam in <strong><strong>de</strong>r</strong> SKH: v.l. Monika Polanski,<br />

Marion Lenschen und Evi Triebeß<br />

Ausblick 2009<br />

6


Gesamtsituation <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Suchtkrankenhilfe</strong> <strong>2008</strong><br />

Für das Jahr 2009 stehen folgen<strong>de</strong> Verhandlungen, Projekte und<br />

Aktivitäten zur Umsetzung an:<br />

Das Betreute Wohnen SUCHT wird selbstständig.<br />

Das Team wird sich neu ausrichten<br />

und im Laufe <strong>de</strong>s Jahres personell erweitern.<br />

Ebenfalls für das Betreute Wohnen SUCHT ist<br />

aufgrund <strong>de</strong>s Zuwachses <strong><strong>de</strong>r</strong> letzten Jahre die<br />

Einführung einer speziellen Software geplant.<br />

Diese soll die Buchhaltung und das Abrechungsverfahren<br />

<strong>de</strong>utlich erleichtern.<br />

Der dritte Fachtag wird im Rahmen <strong><strong>de</strong>r</strong> 10-<br />

jährigen Jubiläumsfeier <strong><strong>de</strong>r</strong> LOBBY organisiert<br />

und für die zweite Jahreshälfte 2009 vorbereitet.<br />

10 Jahre LOBBY in Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born soll gebührlich<br />

gefeiert wer<strong>de</strong>n, da gera<strong>de</strong> solche<br />

Einrichtungen, die sowohl Jugendhilfe als auch<br />

Suchthilfe miteinan<strong><strong>de</strong>r</strong> konzeptionell verbin<strong>de</strong>n<br />

höchste Aktualität besitzen und von <strong><strong>de</strong>r</strong> Politik<br />

gefor<strong><strong>de</strong>r</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

Der Erfolg <strong><strong>de</strong>r</strong> ersten Papillio Veranstaltung<br />

im Bereich Prävention wird dank <strong><strong>de</strong>r</strong> Unterstützung<br />

<strong>de</strong>s Landrates auch in 2009 fortgesetzt<br />

und mit einem zweiten Auftritt <strong><strong>de</strong>r</strong> Augsburger<br />

Puppenkiste durch Fr. Balz organisiert.<br />

Personelle Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen in unterschiedlichen<br />

Arbeitsbereichen müssen organisiert<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Das Arbeitsprojekt soll einen zweiten Standort<br />

bekommen. Erste Verhandlungen darüber<br />

wur<strong>de</strong>n bereits eingeleitet. Wir wollen ein<br />

„Dach über <strong>de</strong>n Kopf“ und unsere Arbeitstätigkeiten<br />

erweitern.<br />

Der zweite Klausurtag verfolgt das Thema<br />

„geschlechtsspezifische Aspekte <strong><strong>de</strong>r</strong> Suchtarbeit“,<br />

das wird zugleich das Jahresthema sein,<br />

mit <strong>de</strong>m wir uns intensiver in 2009 auseinan<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

setzen wollen.<br />

Zum ersten Mal wird die DROBS und die<br />

LOBBY eine spezielle Gruppe für suchtkranke<br />

Mütter anbieten. MUT – Mütter Unterstützungstraining<br />

soll Müttern bei Erziehungsund<br />

Entwicklungsfragen<br />

handfeste Informationen<br />

geben, um sich in ihrer<br />

Rolle sicherer zu fühlen<br />

und Bedürfnisse <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> zu erkennen und<br />

zu för<strong><strong>de</strong>r</strong>n. Alexandra<br />

Keller und Marion<br />

Böwer haben sich<br />

fortbil<strong>de</strong>n lassen.<br />

Der Leitungswechsel<br />

wird Mitte <strong>de</strong>s Jahres<br />

sicherlich nicht spurlos<br />

an allen Beteiligten<br />

vorüber gehen. Hier<br />

muss sich das Team mit <strong><strong>de</strong>r</strong> neuen Leitung<br />

verständigen und aufeinan<strong><strong>de</strong>r</strong> einlassen. Das<br />

uns das gelingen wird, <strong>de</strong>ssen bin ich mir sicher.<br />

Verbandsinterne Organisationsentwicklungsprozesse<br />

wer<strong>de</strong>n zeitliche Ressourcen<br />

auf unterschiedlichsten Ebenen kosten und<br />

neue Strukturen einführen, die auch Auswirkungen<br />

auf die <strong>Suchtkrankenhilfe</strong> haben wer<strong>de</strong>n.<br />

Diverse Aktionen im Rahmen <strong>de</strong>s Aktionsbündnisses<br />

„Kein Alkohol in Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>hand“ an<br />

<strong>de</strong>m wir uns vor allem mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Einrichtung<br />

Lobby beteiligen wollen.<br />

(v.l.: Rita Hansjürgens, Claudia Mandrysch, Reinhard Dierkes, Francesca Dunsche,<br />

Miriam Ruppel, Phillip Krüger, vorne: Nicole Adon, Paul <strong><strong>de</strong>r</strong> Hund und<br />

Verena Seefeld)<br />

Unser „Osterlaufteam <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Suchtkrankenhilfe</strong>“. <strong>2008</strong><br />

haben wir zum ersten Mal an <strong>de</strong>m 5 km Betriebslauf<br />

teilgenommen. Letztes Jahr liefen wir unter <strong>de</strong>m Slogan:<br />

Bei uns bleibt niemand auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Strecke“<br />

In 2009 stehen viele Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen bevor, die wir<br />

angehen wollen und auf die wir uns auch freuen.<br />

Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen stehen für mich immer im Zusammenhang<br />

mit Entwicklung und bergen Chancen für die Zukunft.<br />

Sicherlich be<strong>de</strong>uten Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen auch Ungewissheit<br />

und damit verbun<strong>de</strong>n auch Unsicherheit. Jedoch<br />

kenne ich das Team seit inzwischen 7 Jahren und<br />

weiß, wie belastbar es ist und wie professionell es arbeitet.<br />

Für das letzte Jahr nochmals meinen herzlichen Dank<br />

an mein Team, die ihr immer mit wachen und bedarfsorientierten<br />

Augen Eure Arbeit leistet!<br />

Für die Zukunft wünsche ich Euch weiterhin viel Erfolg<br />

und ein gutes Gelingen.<br />

Claudia Mandrysch<br />

Leiterin <strong><strong>de</strong>r</strong> Einrichtung<br />

7


Jugend- und Drogenberatungsstelle – DROBS<br />

(v.l.: Claudia Mandrysch, Dominik Neugebauer, Verena Seefeld, Nicole Adon,<br />

Alexandra Keller und Wolfgang Grothe)<br />

Am Haxthausenhof 14-16<br />

33098 Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born<br />

05251-23964<br />

FAX 05251-282125<br />

DROBS@caritas-<strong>pb</strong>.<strong>de</strong><br />

www www.caritas-<strong>pb</strong>.<strong>de</strong><br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo-Do von 8.00h bis 17.00h<br />

Fr von 8.00h bis 13.00h<br />

Offene Sprechstun<strong>de</strong>:<br />

Montags und Dienstags zwischen 14.00h-16.00h<br />

Donnerstag zwischen 10:00h und 12:00h<br />

„Wenn ich Arbeit hätte, wär` ich clean…!“<br />

Im September <strong>2008</strong> fand in Kooperation mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitsagentur<br />

Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born <strong><strong>de</strong>r</strong> Fachtag „Arbeit als Lebenshilfe<br />

für Suchtkranke!?“ statt. Herr Prof. Dr.<br />

Henkel dozierte hier über die Zusammenhänge von<br />

Arbeitslosigkeit und Sucht. Eine Kernaussage war,<br />

dass mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitslosigkeit eines Menschen das<br />

Risiko für die Entwicklung o<strong><strong>de</strong>r</strong> Intensivierung von<br />

problematischen Substanzmittelkonsums steigt.<br />

Das wun<strong><strong>de</strong>r</strong>t nicht wenn man sich die psychosozialen<br />

Folgen lang anhalten<strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitslosigkeit betrachtet.<br />

Diese sind nach Paul und Moser u.a. die Min<strong><strong>de</strong>r</strong>ung<br />

<strong>de</strong>s Selbstwertgefühls, Depressivität, reduzierte soziale<br />

Wertschätzung, <strong><strong>de</strong>r</strong> Verlust sozialer Kontakte und Unterstützungen,<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Verlust <strong><strong>de</strong>r</strong> Lebensperspektive/Zukunftsängste,<br />

die Abnahme <strong><strong>de</strong>r</strong> Lebenszufrie<strong>de</strong>nheit,<br />

die Zunahme familiärer Konflikte, finanzieller<br />

Stress o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Zerfall von Zeitstrukturen. Hier stellt<br />

sich die Frage, ob zuerst Abstinenz erreicht wer<strong>de</strong>n<br />

muss um die Erwerbsfähigkeit wie<strong><strong>de</strong>r</strong>herzustellen o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

ob die Teilhabe am Arbeitsleben und die damit verbun<strong>de</strong>ne<br />

Stabilisierung <strong><strong>de</strong>r</strong> Lebenssituation zu einer größeren<br />

Chance auf Suchtmittelreduktion o<strong><strong>de</strong>r</strong> gar Abstinenz<br />

führt.<br />

Die Drogenberatung macht u.a. durch das Arbeitsprojekt<br />

„Arbeit als Lebenshilfe“ letztere genannte Erfahrung.<br />

<strong>2008</strong> waren 50% aller Klienten im ALG 2 Bezug<br />

und somit potentielle Teilnehmer im Arbeitsprojekt. Die<br />

DROBS fungiert hierbei als Bin<strong>de</strong>glied zwischen Arbeitsagentur<br />

und Arbeitsprojekt. Als vermitteln<strong>de</strong> Instanz<br />

wird eine erste Einschätzung vorgenommen, ob<br />

es sich bei <strong>de</strong>m Ratsuchen<strong>de</strong>n um eine/n potentiellen<br />

Teilnehmer/in für das Projekt han<strong>de</strong>ln kann. Die Bedingungen<br />

zur Teilnahme sind dabei niedrigschwellig orientiert:<br />

Der/die Ratsuchen<strong>de</strong> muss im Alg 2 Bezug<br />

stehen und suchtmittelabhängig sein. Das unterschei<strong>de</strong>t<br />

das Arbeitsprojekt von an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Beschäftigungsprojekten.<br />

Das Thema Arbeit ist im Beratungsprozess <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

DROBS eine wichtige Säule im Gesamtkontext von<br />

Stabilisierung und Überlebenshilfe. Es wird von <strong>de</strong>n<br />

Ratsuchen<strong>de</strong>n Klienten <strong><strong>de</strong>r</strong> DROBS unterschiedlich<br />

gewichtet, spielt aber fast immer eine Rolle.<br />

Im folgen<strong>de</strong>n Interview schil<strong><strong>de</strong>r</strong>t Herr A. seine Erfahrungen<br />

als Teilnehmer am Arbeitsprojekt. Herr A. ist 49<br />

Jahre alt und seit 6 Monaten im Arbeitsprojekt. Seit<br />

September 2004 bezieht er ALGII, davor hat er fast<br />

durchgängig gearbeitet.<br />

Herr A. beschreibt hier gut, wie es ihm, wenn auch nur<br />

Herr A., was hat sich für Sie durch die Teilnahme am Arbeitsprojekt<br />

geän<strong><strong>de</strong>r</strong>t?<br />

Tagesstruktur: „Vorher habe ich etwa bis Mittag geschlafen, um dann<br />

mit sofortigem Konsum in <strong>de</strong>n Tag zu starten.“<br />

Finanzen: „Auch wenn die Mehraufwandsentschädigung nicht hoch<br />

ist, kann ich mir dadurch hin und wie<strong><strong>de</strong>r</strong> etwas Beson<strong><strong>de</strong>r</strong>es leisten.<br />

Vorher hätte ich das für unerschwinglichen Luxus gehalten.“<br />

Freizeit/ Beziehungen: „Ich habe mich von <strong><strong>de</strong>r</strong> Szene distanziert, so<br />

gut das geht und bin jetzt fast nur zuhause und bei meiner Freundin.<br />

Wenn ich mich mit so genannten Kollegen treffe, führt das bei mir in<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Regel zu Rückfällen.“<br />

Gesundheit: „Es geht mir körperlich nur langsam etwas besser.“<br />

Suchtmittelkonsum: „Ich habe mit 13 Jahren angefangen, Suchtmittel<br />

zu konsumieren. Nach dieser langen Zeit bin ich froh, wenn ich<br />

sagen kann, ich konsumiere jetzt weniger. Nach einer Entgiftung kann<br />

ich auch schon `mal mehrere Wochen clean bleiben.“<br />

Welche Arbeitsaufgaben haben Sie eigentlich im Projekt?<br />

„Ich habe bisher hauptsächlich Mauerreste frei gelegt und Erdhügel<br />

abgetragen. Weiterhin konnte ich dabei helfen, zu mauern und habe<br />

auch schon versucht, zu verfugen.“<br />

Wodurch unterschei<strong>de</strong>t sich Ihrer Meinung nach die Arbeit an <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Burgruine von an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Brückenjobs?<br />

„Ich fin<strong>de</strong> hier mehr Abwechslung. Ich mag Arbeit im Freien und die<br />

flexible Zeiteinteilung auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Baustelle. Außer<strong>de</strong>m fin<strong>de</strong> ich es gut,<br />

dass dort nicht so viele Alkoholabhängige sind, wie ich es aus an<strong><strong>de</strong>r</strong>en<br />

Maßnahmen kenne.“<br />

Welchen Stellenwert hat Arbeit grundsätzlich für Sie?<br />

„Ich bin so zu sagen mit Arbeit groß gewor<strong>de</strong>n. Wenn ich gearbeitet<br />

habe, war ich in Hinblick auf meinen Suchtmittelkonsum <strong>de</strong>utlich<br />

stabiler. Ich bin sehr gerne auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Burgruine, weil ich direkt sehen<br />

kann, was ich geschafft habe. Auch die kleinen Erfolge sind sofort<br />

sichtbar. Außer<strong>de</strong>m sehen auch an<strong><strong>de</strong>r</strong>e, dass man was getan hat.“<br />

8


Jugend- und Drogenberatungsstelle – DROBS<br />

langsam, im Verlauf <strong><strong>de</strong>r</strong> bisherigen Teilnahme etwas<br />

besser geht. Sein größtes Problem stellt dabei nicht die<br />

Arbeit selber dar, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n sein fortgesetzter Suchtmittelkonsum.<br />

Bislang fand eine stationäre Entgiftungsbehandlung<br />

statt. Momentan stellt Herr A. ernste Überlegungen<br />

an, wie er dieses Problem in <strong>de</strong>n Griff bekommen<br />

kann.<br />

Die Jugend- und Drogenberatungsstelle – DROBS hat<br />

in <strong>2008</strong> insgesamt 532 KlientInnen betreut, knapp 20%<br />

weniger als im Vorjahr. Die Ergebnisse <strong><strong>de</strong>r</strong> Sprechstun<strong>de</strong><br />

in Bad Lippspringe fließen in die Auswertung<br />

voll und ganz mit ein. Lediglich Büren und Delbrück<br />

wer<strong>de</strong>n separat ausgewertet.<br />

So ist auch <strong><strong>de</strong>r</strong> Anteil <strong><strong>de</strong>r</strong> Angehörigen gegenüber<br />

<strong>de</strong>m Vorjahr um knapp 50% gesunken, was an <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Neuverteilung dieser Klientel liegt.<br />

Im Leistungsvertrag mit Stadt und Kreis sind 110 Fälle<br />

pro Vollzeitkraft vereinbart, die DROBS liegt im Schnitt<br />

bei 162 KlientInnen pro Vollzeitstelle.<br />

Die so genannten „anonymen Kontakte“, und die Einmalkontakte<br />

machen in <strong>2008</strong> insgesamt 128 Personen<br />

aus.<br />

Der Anteil <strong><strong>de</strong>r</strong> Frauen ist wie<strong><strong>de</strong>r</strong> auf insgesamt 25%<br />

gestiegen, knapp 5% mehr als im Vorjahr.<br />

Wie ihm geht es auch <strong>de</strong>n meisten an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Teilnehmern.<br />

Nach jetzt insgesamt 18 Monaten Projektdauer<br />

konnten natürlich Teilnehmer auch in an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Beschäftigungsverhältnisse<br />

vermittelt wer<strong>de</strong>n. Dieses kann aber<br />

nicht für je<strong>de</strong>n ein realistisches Ziel sein. Vielmehr<br />

erarbeiten sich die Teilnehmer Teilziele auf <strong>de</strong>m Weg in<br />

ein geregeltes Arbeitsleben. Das kann zum Beispiel die<br />

Erkenntnis sein, noch nicht arbeitsfähig genug zu sein<br />

und die Maßnahme erst einmal wie<strong><strong>de</strong>r</strong> abzubrechen.<br />

O<strong><strong>de</strong>r</strong>, eine entsprechen<strong>de</strong> Entgiftungs- o<strong><strong>de</strong>r</strong> Entwöhnungsbehandlung<br />

zu beginnen, die Substitutionsbehandlung<br />

zu been<strong>de</strong>n o<strong><strong>de</strong>r</strong> neu zu beginnen. Es kann<br />

auch sein, dass jemand seine Fähigkeiten unter- o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

überschätzt hat. In je<strong>de</strong>m Fall ist es dann wichtig, dass<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Kontakt zur Drogenberatung und damit zum Arbeitsprojekt<br />

weiter bestehen bleibt, um die Hemmnisse<br />

zu bearbeiten und eine Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>aufnahme möglich zu<br />

machen.<br />

Manchmal reicht es eben nicht aus, eine Arbeit zu haben<br />

um clean leben zu können. Erst die zielgerichtete<br />

Mischung aus Arbeit, Qualifizierung, Betreuung und<br />

Beratung über einen längeren Zeitraum, unter Umstän<strong>de</strong>n<br />

auch mit Unterbrechungen, kann hier zum Ziel<br />

führen.<br />

Wolfgang Grothe<br />

Dipl.-Sozialpädagoge<br />

Dominik Neugebauer<br />

Dipl.-Sozialarbeiter<br />

227<br />

289<br />

284<br />

Sonstige<br />

2%<br />

317<br />

356<br />

missing<br />

2%<br />

russische<br />

Auch im Gebiete<br />

30%<br />

letzten Jahr<br />

lag <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Wert von<br />

Menschen<br />

mit<br />

Deutschland<br />

66%<br />

russisch<br />

sprechen<strong><strong>de</strong>r</strong> Herkunft wie<strong><strong>de</strong>r</strong> bei knapp 30%. Viele<br />

besitzen die <strong>de</strong>utsche Staatsangehörigkeit, so dass wir<br />

diese Personengruppe an<strong><strong>de</strong>r</strong>s erfassen müssen, um sie<br />

sichtbar zu machen.<br />

Der Anteil <strong><strong>de</strong>r</strong> Substituierten hat sich auch in <strong>2008</strong><br />

wie<strong><strong>de</strong>r</strong> leicht verringert.<br />

Eine vom Kreis gewünschte Statistik ist die Zuordnung<br />

314<br />

272<br />

Anzahl Substituierter<br />

2002 2003 2004 2005 2006 2007 <strong>2008</strong><br />

<strong>de</strong>s aktuellen Erwerbsstatus, die wir seit Anfang 2007<br />

erheben.<br />

Je<strong>de</strong>/r zweite, knapp 57% unserer Klientel bezieht Alg 2<br />

über die ARGE. Addieren wir alle Klienten/innen, die<br />

irgen<strong>de</strong>ine Form von Sozialleistung (inklusive Rente<br />

und Krankengeld) beziehen, so kommen wir auf insgesamt<br />

66% (siehe Tabelle an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Seite).<br />

Auswertung <strong><strong>de</strong>r</strong> fachlichen Arbeit <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

DROBS in <strong>2008</strong>:<br />

9


Jugend- und Drogenberatungsstelle – DROBS<br />

sonstige<br />

Alg 2<br />

Angehörige<br />

Rente<br />

2<br />

29<br />

28<br />

Erwerbsstatus<br />

255<br />

so liegen im Schnitt knappe 10 Jahre zwischen Erstkonsumalter<br />

und Aufnahmealter. Dies mag sicherlich an<br />

<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utlich dramatischeren Folgen einer Opiatabhängigkeit<br />

liegen, <strong><strong>de</strong>r</strong> damit verbun<strong>de</strong>nen Kriminalität und<br />

sozialen Verwahrlosung.<br />

Krankengeld<br />

Lohn, Gehalt<br />

Alg 1<br />

Sozialhilfe<br />

4<br />

14<br />

23<br />

93<br />

32%<br />

51%<br />

32%<br />

40%<br />

Altersstruktur<br />

18%<br />

Vermittlungstätigkeiten erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>n einen hohen zeitlichen<br />

und organisatorischen Aufwand. Neben <strong>de</strong>n Beratungsgesprächen,<br />

in <strong>de</strong>nen gemeinsam mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Klientel<br />

eine geeignete Klinik/Institution gefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n will<br />

und Motivation aufgebaut bzw. aufrechterhalten muss,<br />

müssen in <strong><strong>de</strong>r</strong> Regel auch administrative Leistungen in<br />

Berichtsform erbracht wer<strong>de</strong>n, Absprachen mit <strong>de</strong>n<br />

Kliniken /Institutionen geführt wer<strong>de</strong>n, Infofahrten angeboten<br />

und durchgeführt wer<strong>de</strong>n, um eine höhere Erfolgsaussicht<br />

zu erzielen. Immer wie<strong><strong>de</strong>r</strong> verläuft so ein<br />

Vermittlungsprozess nicht linear, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n ist gekennzeichnet<br />

von Unterbrechungen und Schwankungen.<br />

Hierbei ist es für uns unerlässlich, nicht von einer „gegebenen<br />

Behandlungsmotivation“ auszugehen, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />

nach <strong>de</strong>m Prinzip <strong><strong>de</strong>r</strong> „Motivationsbehandlung“ zu verfahren.<br />

Bei allen Vermittlungsleistungen muss die Klientel auch<br />

in <strong>de</strong>n Diensten/Einrichtungen angekommen sein, um in<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Statistik erfasst zu wer<strong>de</strong>n.<br />

8%<br />

0% 0%<br />

Erfolgreich<br />

11%<br />

Verschlechtert<br />

1%<br />

8%<br />

8%<br />

1% 0,20%<br />

< 14 14-17 18-25 26-35 36-45 > 46<br />

Erstkonsum<br />

Aufnahme<br />

Bei <strong>de</strong>n Beendigungsgrün<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>m Kerndatensatz<br />

kann man sehr schön erkennen, dass sich wahrscheinlich<br />

vor allem durch die Substitutionsbehandlung<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> höchste Wert bei „Unverän<strong><strong>de</strong>r</strong>t“ liegt. Eine Verschlechterung<br />

<strong>de</strong>s Zustands ist kaum gegeben, die<br />

Beratungseffizienz wird auch in dieser Statistik sichtbar<br />

und belegbar. Erfolgreich meint die Vermittlung o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>herstellung von „Clean-sein“ und Gebessert<br />

meint Stabilisierung.<br />

Problematik am Betreuungen<strong>de</strong><br />

keine Angaben<br />

38%<br />

Krankenhaus<br />

16%<br />

Sonstige<br />

9%<br />

Vermittlungen <strong>2008</strong><br />

Stat. Rehaeinrichtungen<br />

37%<br />

Unverän<strong><strong>de</strong>r</strong>t<br />

26%<br />

Gebessert<br />

24%<br />

Ärztl. o.<br />

psy.therap.<br />

Praxis 19%<br />

Beschäftigungsprojekt<br />

2%<br />

Amb. Betreutes<br />

Wohnen 6%<br />

Institutsambulanz<br />

5%<br />

Beratungs-u.od.<br />

Fachambulanz<br />

5%<br />

In erster Linie wur<strong>de</strong> in suchtspezifische Dienste vermittelt.<br />

Die Vermittlungen in die Entwöhnungseinrichtungen<br />

stehen an erster Stelle. Obwohl sie in <strong>de</strong>n letzten<br />

Jahren von <strong><strong>de</strong>r</strong> Ten<strong>de</strong>nz sinken. Dies kann sicherlich<br />

auch an einer Etablierung <strong><strong>de</strong>r</strong> Substitutionsbehandlungen<br />

liegen. Dieser Trend <strong>de</strong>ckt sich mit <strong>de</strong>n Rückmeldungen<br />

über Belegungsschwierigkeiten aus <strong>de</strong>n Rehakliniken.<br />

Die Vermittlung zu <strong>de</strong>n nie<strong><strong>de</strong>r</strong>gelassenen, in<br />

erster Linie Substitutionspraxen kommt direkt an zweiter<br />

Stelle.<br />

Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Alterstruktur kann man sehr schön erkennen,<br />

dass im Gegensatz zum Alkoholbereich (siehe BASS)<br />

<strong>de</strong>utlich früher professionelle Hilfe in Anspruch genommen<br />

wird. Schaut man sie die bei<strong>de</strong>n Spitzenwerte an,<br />

Das Frühstücksangebot hat wie im letzten Jahr wie<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

einen neuen Rekordwert erreicht. 2539 verschie<strong>de</strong>ne<br />

Menschen haben im letzten Jahr unser offenes Angebot<br />

besucht und damit einen durchschnittlichen Besucherwert<br />

von knapp 50 Personen innerhalb <strong><strong>de</strong>r</strong> kurzen<br />

dreistündigen Öffnungszeiten ergeben! Das ist eine<br />

weitere Steigerung von ca. 10%! Ein Hinweis auf die<br />

zunehmen<strong>de</strong> Armut unter unseren Klienten/innen.<br />

Der Spritzentausch ist ein niedrigschwelliges Angebot<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Gesundheitsfürsorge innerhalb <strong><strong>de</strong>r</strong> DROBS und soll<br />

Schutz vor Infektionserkrankungen und Folgeerkrankungen<br />

bieten.<br />

1732 Spritzen haben wir ausgegeben (2007 waren es<br />

1765) und 1921 haben wir eingezogen. In <strong><strong>de</strong>r</strong> DROBS<br />

wird ausschließlich getauscht, um eine sachgerechte<br />

Entsorgung <strong><strong>de</strong>r</strong> gebrauchten Spritzen zu för<strong><strong>de</strong>r</strong>n und<br />

um eine Gefährdung an<strong><strong>de</strong>r</strong>er Menschen möglichst<br />

auszuschließen.<br />

10


Arbeitsprojekt „AaL – Arbeit als Lebenshilfe“<br />

ein Kooperationsprojekt mit <strong><strong>de</strong>r</strong> ARGE Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born<br />

die ersten 7 Teilnehmer erfasst. Eine Aufnahme ist<br />

während <strong><strong>de</strong>r</strong> ganzen Laufzeit möglich.<br />

Unser AAL-Team (v.l.: Nicole Adon, Peter Salmen und Wolfgang<br />

Grothe)<br />

Am Haxthausenhof 14-16<br />

33098 Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born<br />

05251-23964<br />

FAX 05251-282125<br />

DROBS@caritas-<strong>pb</strong>.<strong>de</strong><br />

www www.caritas-<strong>pb</strong>.<strong>de</strong><br />

Kontakt über die DROBS:<br />

Mo-Do von 8.00h bis 17.00h<br />

Fr von 8.00h bis 13.00h<br />

Offene Sprechstun<strong>de</strong>:<br />

Montags und Dienstags zwischen 14.00h-16.00h<br />

Donnerstag zwischen 10:00h und 12:00h<br />

Seit 2006 befin<strong>de</strong>n sich die ARGE und die <strong>Suchtkrankenhilfe</strong><br />

im engen Austausch bezüglich geeigneter<br />

Arbeitsgelegenheitsmaßnahmen für suchtmittelabhängige<br />

Arbeitslosengeld-II-Empfänger/-innen.<br />

Erfahrungen aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Vergangenheit zeigten immer<br />

wie<strong><strong>de</strong>r</strong>, dass für diese Zielgruppe entwe<strong><strong>de</strong>r</strong> keine zielgerichteten<br />

Maßnahmen existierten, o<strong><strong>de</strong>r</strong> vorhan<strong>de</strong>ne<br />

Maßnahmen diese Menschen nur unzureichend versorgen<br />

konnten.<br />

Langzeitarbeitslose Menschen im Bezug von AlG II mit<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Behin<strong><strong>de</strong>r</strong>ung einer psychischen und / o<strong><strong>de</strong>r</strong> Suchterkrankung<br />

befin<strong>de</strong>n sich häufig in Multiproblemlagen<br />

(wie z.B. soziale Isolation, drohen<strong>de</strong> o<strong><strong>de</strong>r</strong> bereits eingetretene<br />

Obdachlosigkeit, Vorstrafen etc.) und fallen<br />

immer wie<strong><strong>de</strong>r</strong> durch mangelhaftes Arbeitsverhalten auf<br />

(Unpünktlichkeit, geringes Durchhaltevermögen, geringe<br />

Belastbarkeit, ungenügen<strong>de</strong> Arbeitsdisziplin etc.).<br />

„Aal- Arbeit als<br />

Lebenshilfe“<br />

begann am<br />

1.8.2007 mit<br />

zunächst 7<br />

Teilnehmern und<br />

wur<strong>de</strong> zum<br />

3.12.2007 auf 14<br />

Plätze erweitert.<br />

Statistisch sind<br />

Männer<br />

22<br />

Teilnehmer/innenstruktur<br />

Frauen<br />

6<br />

Das Alter bei Betreuungsbeginn lag zwischen 27 und<br />

49 Jahren, das Durchschnittsalter beträgt 37 Jahre.<br />

Sechs Klienten sind selbst nach Deutschland migriert.<br />

Insgesamt 19 Personen haben keine Berufsausbildung<br />

abgeschlossen, immerhin weisen 9 Personen eine<br />

Lehrausbildung auf. Die abgeschlossene Ausbildung<br />

liegt oft Jahre zurück und entspricht nicht mehr <strong>de</strong>n<br />

heutigen Standards. Eine Berufstätigkeit wur<strong>de</strong> in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Regel nur kurzzeitig ausgeübt. Arbeitsplätze wur<strong>de</strong>n oft<br />

durch die Suchterkrankung o<strong><strong>de</strong>r</strong> durch Inhaftierungen<br />

verloren.<br />

4<br />

0<br />

5<br />

4<br />

1 1<br />

2 – 4 Monate 5 – 8 Monate 9 – 12<br />

Monate<br />

Männlich Weiblich<br />

5<br />

0<br />

> 12<br />

Monate<br />

7<br />

1<br />

< 12 Monate,<br />

w eiter im<br />

Folgeprojekt<br />

Verweildauer<br />

Durchschnittlich ergibt sich eine Verweildauer von rund<br />

6 Monaten. 7 Teilnehmer und eine Teilnehmerin sind<br />

nach weniger als 12 Monaten in die Folgemaßnahme<br />

übernommen wor<strong>de</strong>n.<br />

Eine vorzeitige Beendigung zur Behandlung <strong><strong>de</strong>r</strong> Suchterkrankung<br />

war zum Beispiel die Vermittlung in eine<br />

Entgiftungsbehandlung o<strong><strong>de</strong>r</strong> die Initiierung, Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>aufnahme<br />

o<strong><strong>de</strong>r</strong> Optimierung <strong><strong>de</strong>r</strong> Substitutionsbehandlung.<br />

Auch dieses wird aus Sicht <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Suchtkrankenhilfe</strong> als<br />

Erfolg gewertet. Nach einer entsprechen<strong>de</strong>n Stabilisierung<br />

kann es zu einer Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>aufnahme in das Arbeitsprojekt<br />

kommen.<br />

Weiterhin im<br />

Projekt; 14<br />

Vorzeitig zur<br />

Behandlung<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Suchtmittelab<br />

hängigkeit; 7<br />

Sonstige<br />

Abbruchgrün<br />

<strong>de</strong>; 3<br />

Beendigungsgrün<strong>de</strong><br />

Regulär mit<br />

Vermittlung<br />

in Arbeit; 2<br />

Inhaftierung;<br />

2<br />

Somit lassen sich insgesamt <strong>de</strong>utlich positive Entwicklungen<br />

im Bereich von Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungsbereitschaft und<br />

sozialer Integration erkennen, ein Ziel, das wir verfolgen.<br />

Nicole Adon<br />

Dipl. Sozialpädagogin<br />

11


Beratungsstelle für Alkohol und sonstige Suchtfragen - BASS<br />

(v.l. Markus Bauer, Brigitte Dierkes, Reingard Brett, Reinhard<br />

Dierkes, es fehlt: Miriam Ruppel)<br />

Ükern 13<br />

33098 Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born<br />

05251-22508<br />

Fax 05251-27258<br />

bass@caritas-<strong>pb</strong>.<strong>de</strong><br />

www www.caritas-<strong>pb</strong>.<strong>de</strong><br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo-Do von 08.30h bis 12.30h<br />

Mo-Do von 14.00h bis 16.30h<br />

Fr von 08.30h bis 13.00h<br />

Offene Sprechstun<strong>de</strong>n:<br />

Dienstag von 9.00h - 10.00h<br />

Donnerstag von 14.00h - 16.00h<br />

Ein Kooperationsmo<strong>de</strong>ll zwischen<br />

Suchthilfe und ARGE in Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born<br />

§16 Abs.2 SGB II beschreibt, dass zur För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitslosengeld II Empfänger/innen weitere<br />

Leistungen erbracht wer<strong>de</strong>n können, die für die<br />

Einglie<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong>de</strong>s erwerbsfähigen Hilfebedürftigen<br />

in das Erwerbsleben erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lich sind. Zu diesen<br />

weiteren Leistungen gehört unter an<strong><strong>de</strong>r</strong>em auch die<br />

Suchthilfe. Um diese gesetzlichen Vorgaben zu<br />

erfüllen, ist es für die ARGE möglich, die kommunal<br />

vorgehaltenen Anbieter dieser Dienstleistungen zu<br />

beanspruchen. Das hieß in Konsequenz für uns,<br />

dass eine engere Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n<br />

Kollegen/innen aus <strong><strong>de</strong>r</strong> ARGE notwendig ist, um<br />

sowohl <strong>de</strong>n gesetzlichen Vorgaben zu genügen als<br />

auch für die Hilfsbedürftigen ein möglichst<br />

umfassend ineinan<strong><strong>de</strong>r</strong> greifen<strong>de</strong>s Hilfesystem<br />

anzubieten.<br />

Im Mai <strong>2008</strong> gab es <strong>de</strong>swegen ein erstes Treffen<br />

von Mitarbeitern/innen <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Suchtkrankenhilfe</strong> und<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> ARGE. Neben einem persönlichen Kennen<br />

lernen sollten an diesem Tag die verschie<strong>de</strong>nen<br />

Arbeitsbereiche und -abläufe einan<strong><strong>de</strong>r</strong> vorgestellt<br />

wer<strong>de</strong>n, Hintergrün<strong>de</strong> von Suchterkrankungen<br />

näher erläutert wer<strong>de</strong>n und ein gemeinsames<br />

Konzept erstellt wer<strong>de</strong>n, um die zukünftige<br />

Zusammenarbeit zwischen ARGE und<br />

<strong>Suchtkrankenhilfe</strong> zu erleichtern. Hierzu waren im<br />

Vorfeld ein Überweisungsbogen, eine<br />

Bescheinigung über ein Erstgespräch in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Beratungsstelle und eine Abschlussmitteilung<br />

gemeinsam erstellt wor<strong>de</strong>n, die nun untereinan<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

besprochen und erläutert wur<strong>de</strong>n. Es wur<strong>de</strong><br />

vereinbart, dass die ARGE die Klientinnen und<br />

Klienten mit <strong>de</strong>m Verdacht/Bestehen einer<br />

Suchtproblematik für zunächst 3<br />

Beratungsgespräche an die entsprechen<strong>de</strong><br />

Suchthilfeeinrichtung verweisen soll. Bezüglich <strong>de</strong>s<br />

Nachweises <strong><strong>de</strong>r</strong> stattgefun<strong>de</strong>nen Gespräche war<br />

eine Schweigepflichtentbindung zu unterzeichnen,<br />

nicht jedoch bezüglich <strong><strong>de</strong>r</strong> Gesprächsinhalte. Auf<br />

diese Weise sollte das Vertrauen <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Hilfebedürftigen in die Beratungsstelle gewahrt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Das Team <strong><strong>de</strong>r</strong> BASS fühlte sich beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s<br />

angesprochen, was die Zusammenarbeit mit <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

ARGE betrifft. Die Zahl alkoholkranker bzw. –<br />

missbrauchen<strong><strong>de</strong>r</strong> Menschen ist unter <strong>de</strong>n<br />

Suchterkrankungen die Höchste, folglich auch unter<br />

<strong>de</strong>n betroffenen Arbeitslosengeld II<br />

Empfängern/innen. Für die Mitarbeiter/innen <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

ARGE ist es nicht immer sofort ersichtlich, ob eine<br />

Person alkoholkrank ist. Hat sich jedoch beim<br />

Fallmanager aufgrund verschie<strong>de</strong>ner Anlässe<br />

ergeben, eine Person für 3 Beratungsgespräche zur<br />

BASS zu überweisen, so ist bei diesem<br />

Personenkreis in <strong><strong>de</strong>r</strong> Regel eine fundierte<br />

Motivationsarbeit gefragt. Die meisten <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

überwiesenen Personen lehnen für sich <strong>de</strong>n Gang<br />

zur Beratungsstelle ab und betrachten ihn als eine<br />

eher „lästige Pflicht“. Aufgabe <strong><strong>de</strong>r</strong> Berater/innen <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

BASS ist folglich, diese von außen erzeugte<br />

Druckmotivation zum Besuch unserer Einrichtung in<br />

eine persönliche, eigene Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungsmotivation<br />

umzuwan<strong>de</strong>ln. Erschwerend kommt hinzu, dass<br />

Alkohol eine legale, gesellschaftlich anerkannte<br />

Droge ist, die auch heute noch allzu oft – auch von<br />

<strong>de</strong>n Medien – verharmlost wird. Dadurch fällt es<br />

vielen <strong><strong>de</strong>r</strong> geschickten Klienten/innen schwer, sich<br />

mit ihrem Alkoholkonsum auseinan<strong><strong>de</strong>r</strong>zusetzen und<br />

ihn realistisch einzuschätzen.<br />

Der Kooperationsentwurf mit <strong><strong>de</strong>r</strong> ARGE soll <strong>de</strong>n<br />

Klienten/innen helfen, sich dieser<br />

Auseinan<strong><strong>de</strong>r</strong>setzung zu stellen, frühzeitig <strong>de</strong>n<br />

Kontakt zum Hilfesystem aufzunehmen und<br />

Möglichkeiten verschie<strong>de</strong>ner Behandlungsangebote<br />

aufzeigen zu lassen. Er soll einen ersten Zugang<br />

zur Suchthilfe verschaffen und somit mögliche<br />

Hemmschwellen helfen zu senken.<br />

12


Beratungsstelle für Alkohol und sonstige Suchtfragen - BASS<br />

Aber auch diejenigen, die bereits für sich eine<br />

Abhängigkeit erkannt und auch schon behan<strong>de</strong>lt<br />

haben lassen, benötigen eine Anbindung an die<br />

BASS. Denn es ist erwiesen, dass für arbeitslose<br />

Alkoholabhängige im Vergleich zu erwerbstätigen<br />

Alkoholabhängigen ein wesentlich höheres<br />

Rückfallrisiko nach erfolgreich abgeschlossener<br />

Behandlung besteht.<br />

Die weitere Auseinan<strong><strong>de</strong>r</strong>setzung bzw.<br />

Berücksichtigung arbeitsför<strong><strong>de</strong>r</strong>n<strong><strong>de</strong>r</strong> Maßnahmen<br />

und entsprechen<strong>de</strong> Vernetzung wird auch 2009 Ziel<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> BASS sein.<br />

Brigitte Dierkes<br />

Dipl. Sozialarbeiterin, BASS<br />

Auswertung <strong><strong>de</strong>r</strong> fachlichen Arbeit<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> BASS für <strong>2008</strong>:<br />

Die Beratungsstelle für Alkohol und sonstige<br />

Suchtfragen – BASS hat in <strong>2008</strong> insgesamt 481<br />

Klienten/innen betreut, 11,6% weniger als im<br />

Vorjahr. Hier sind die Klienten/innen <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Nebenstellen in Delbrück und Büren nicht<br />

berücksichtigt.<br />

Keine Berücksichtigung fin<strong>de</strong>n die so genannten<br />

Einmalkontakte, sie machen in <strong>2008</strong> insgesamt 91<br />

Personen aus.<br />

stärker ausdifferenzierte Angaben über <strong>de</strong>n<br />

Hauptlebensunterhalt unserer Klienten/innen<br />

machen. Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> prozentualen Umrechnung ziehen<br />

wir die Klienten/innen ab, die keine Angaben<br />

gemacht haben:<br />

So bestreiten 36% ihren Lebensunterhalt über Lohn<br />

bzw. eigene Einkünfte, sprich gehen irgen<strong>de</strong>iner<br />

bezahlten Tätigkeit nach. 30% unserer<br />

Klienten/innen bezieht Alg 2 über die ARGE. Der<br />

Anteil <strong><strong>de</strong>r</strong> Alg 1 Empfänger/innen liegt bei 5%<br />

überraschend niedrig.<br />

Addieren wir alle Klienten/innen, die irgen<strong>de</strong>ine<br />

Form von Sozialleistung (inklusive Rente und<br />

Krankengeld) beziehen, so kommen wir auf<br />

insgesamt 52,8%. Einen Hinweis, inwieweit dieses<br />

hohe Ergebnis eine Folge o<strong><strong>de</strong>r</strong> Ursache <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Alkoholproblematik ist erfasst unsere Statistik lei<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

nicht. Faktisch ist aber je<strong>de</strong>/r zweite Klient/in in<br />

einer finanziell, existenziellen mehr o<strong><strong>de</strong>r</strong> weniger<br />

schwierigen und angespannten Situation.<br />

Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Suchtmittelverteilung liegt die Gruppe <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Menschen, die Probleme im Bereich Alkohol haben<br />

mit einem Anteil von 92% klar vorn. Der Anteil <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Cannabinoi<strong>de</strong><br />

1%<br />

Sedativa/<br />

Hypnotika<br />

1%<br />

Glücksspiel<br />

4%<br />

illegale Drogen<br />

1%<br />

Sonstige<br />

1%<br />

Hauptdiagnose<br />

Der Anteil <strong><strong>de</strong>r</strong> Frauen liegt wie in <strong>de</strong>n letzten<br />

Vorjahren bei rund 32%, was für ein gutes Erreichen<br />

dieser Gruppe spricht.<br />

Der Anteil <strong><strong>de</strong>r</strong> Angehörigen liegt nur noch bei 33<br />

Personen ist somit um 67% gefallen. Das klingt<br />

dramatischer als es ist: Wir haben im letzten Jahr<br />

die Angehörigenarbeit zwischen <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen<br />

Einrichtungen neu aufgeteilt. So <strong>de</strong>cken sowohl die<br />

Nebenstellen als auch die Lobby und die DROBS<br />

Angehörigenberatung mit ab.<br />

Eine vom Kreis gewünschte Statistik ist die<br />

Zuordnung <strong>de</strong>s aktuellen Erwerbsstatus, <strong>de</strong>n wir<br />

seit Anfang 2007 erheben. In <strong>2008</strong> können wir<br />

Glücksspielproblematik folgt mit 4%,<br />

Medikamentenprobleme und illegale Drogen mit<br />

jeweils 1%. Das Thema Essstörungen schlägt mit<br />

einem knappen Prozent zu Buche, ohne dass wir<br />

dafür einen Auftrag haben o<strong><strong>de</strong>r</strong> ein konkretes<br />

Beratungsangebot vorhalten.<br />

Alkohol/<br />

Abhängigkeit/Mis<br />

sbrauch<br />

92%<br />

sonstige<br />

Alg 2<br />

Angehörige<br />

Rente<br />

Krankengeld<br />

Lohn, Gehalt<br />

Alg 1<br />

Sozialhilfe<br />

keine Angaben<br />

6<br />

15<br />

24<br />

15<br />

18<br />

41<br />

106<br />

127<br />

129<br />

Schaut man sich die Alterstruktur unserer Klientel<br />

an, so ist es ganz interessant zu sehen, dass sie in<br />

zwei Bereichen entgegengesetzt verläuft. Die<br />

Altersangabe zum Erstkonsum fin<strong>de</strong>t ihren<br />

Spitzenwert zwischen <strong>de</strong>m 14. und 17. Lebensjahr.<br />

Der Spitzenwert <strong>de</strong>s Aufnahmealters in unserer<br />

Beratungsstelle liegt größer als das 46. Lebensjahr.<br />

Im ungünstigsten Fall be<strong>de</strong>utet es, dass sich<br />

zwischen <strong><strong>de</strong>r</strong> Ausformung einer Abhängigkeit und<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Bereitschaft, eine professionelle Beratungsstelle<br />

in Anspruch zu nehmen, mehr als 30 Jahre liegen<br />

können (siehe Grafik nächste Seite)!<br />

13


Beratungsstelle für Alkohol und sonstige Suchtfragen - BASS<br />

64%<br />

Alterstruktur<br />

stehen die stat. Rehabilitationseinrichtungen, gefolgt<br />

von <strong><strong>de</strong>r</strong> LWL Suchtambulanz und an dritter Stelle<br />

die Selbsthilfegruppen.<br />

20%<br />

17%<br />

9%<br />

7%<br />

6%<br />

0% 0,40%<br />

0 0<br />

< 14 14-17 18-25 26-35 36-45 > 46<br />

Ärztl. o. psy.<br />

therap. Praxis<br />

7%<br />

Beschäftigungsprojekt<br />

2%<br />

Selbsthilfe<br />

gruppe 13%<br />

Amb. Betreutes<br />

Wohnen 5%<br />

Teilstat. Rehaeinrichtung<br />

8%<br />

Erstkonsum<br />

Krankenhaus<br />

6%<br />

Sonstige<br />

5%<br />

Instituts<br />

ambulanz 3%<br />

30%<br />

Aufnahme<br />

43%<br />

Vermittlungstätigkeiten erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>n einen hohen<br />

zeitlichen und organisatorischen Aufwand. Neben<br />

<strong>de</strong>n Beratungsgesprächen, in <strong>de</strong>nen gemeinsam mit<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Klientel eine geeignete Klinik/Institution<br />

gefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n will und Motivation aufgebaut<br />

bzw. aufrechterhalten wer<strong>de</strong>n muss, müssen in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Regel auch administrative Leistungen in<br />

Berichtsform erbracht wer<strong>de</strong>n, Absprachen mit <strong>de</strong>n<br />

Kliniken/Institutionen geführt wer<strong>de</strong>n, Infofahrten<br />

angeboten und durchgeführt wer<strong>de</strong>n, um eine<br />

höhere Erfolgsaussicht zu erzielen. Immer wie<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

verläuft so ein Vermittlungsprozess nicht linear,<br />

son<strong><strong>de</strong>r</strong>n er ist gekennzeichnet von<br />

Unterbrechungen und Schwankungen. Hierbei ist es<br />

für uns unerlässlich, nicht von einer „gegebenen<br />

Behandlungsmotivation“ auszugehen, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n nach<br />

<strong>de</strong>m Prinzip <strong><strong>de</strong>r</strong> „Motivationsbehandlung“ zu<br />

verfahren.<br />

Bei allen Vermittlungsleistungen muss die Klientel<br />

auch in <strong>de</strong>n Diensten/Einrichtungen angekommen<br />

sein, um in <strong><strong>de</strong>r</strong> Statistik erfasst zu wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Gesamtanzahl <strong><strong>de</strong>r</strong> geleisteten Vermittlungen<br />

lag in <strong>2008</strong> bei 143. In erster Linie wur<strong>de</strong> in<br />

suchtspezifische Dienste vermittelt. An <strong><strong>de</strong>r</strong> Spitze<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Vermittlungen<br />

Vermittlungen <strong>2008</strong><br />

Stat. Reha<br />

einrichtungen<br />

33%<br />

Beratungs-u.od.<br />

Fachambulanz<br />

18%<br />

Beim Betreuungsen<strong>de</strong> wird <strong><strong>de</strong>r</strong> aktuelle<br />

Konsumstatus, bzw. die aktuelle Situation <strong>de</strong>s/<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Klienten/in abgeschätzt. Diese Items wer<strong>de</strong>n im<br />

<strong>de</strong>utschen Kerndatensatz ein<strong>de</strong>utig <strong>de</strong>finiert und<br />

können somit auch ein<strong>de</strong>utig zugeordnet wer<strong>de</strong>n.<br />

Diese Grafik soll ver<strong>de</strong>utlichen, wie wichtig und wie<br />

wirkungsvoll professionelle Hilfsangebote sind. Bei<br />

nur 21% <strong><strong>de</strong>r</strong> Klienten/innen ist nach einem<br />

Beratungsprozess keine Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ung eingetreten.<br />

Viele Fachverbän<strong>de</strong> weisen immer wie<strong><strong>de</strong>r</strong> auf die<br />

Wirksamkeit von Beratung hin. Einschränkend muss<br />

man erwähnen, dass hier nur ein kurzes Zeitfenster<br />

abgefragt wird, die langfristige, individuelle<br />

Entwicklung durchaus an<strong><strong>de</strong>r</strong>s verlaufen kann.<br />

unverän<strong><strong>de</strong>r</strong>t<br />

21%<br />

erfolgreich<br />

34%<br />

verschlechtert<br />

1%<br />

Problematik am Betreuungsen<strong>de</strong><br />

Umso wichtiger scheinen frühzeitige<br />

Hilfsangebote in Institutionen wie zum Beispiel <strong>de</strong>n<br />

ARGEn. Die Beratungsstellen erfassen nur die<br />

Spitze <strong>de</strong>s Eisbergs mit zum Teil langen<br />

Alkoholzeiten und sehr späten<br />

Behandlungseingängen (siehe Alterstruktur).<br />

Verbindliche Kooperationsabsprachen wie mit <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

ARGE Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born erscheinen vor so einem<br />

Hintergrund als zwingend erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lich. Hier können<br />

und wollen wir unsere Kooperationen noch mehr<br />

intensivieren, auch mit an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Institutionen, um<br />

Frühinterventionen zu leisten.<br />

In an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Kommunen gibt es noch weitergehen<strong>de</strong><br />

Mo<strong>de</strong>lle, wie zum Beispiel einer Beauftragung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Suchtberatungsstellen mit <strong>de</strong>m Fallmanagement.<br />

Ein sicherlich interessantes Projekt.<br />

gebessert<br />

44%<br />

14


Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> aus suchtbelasteten Familien - ein spezielles Gruppenangebot<br />

In Kooperation mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Beratungsstelle für Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>, Jugendliche und Eltern <strong>de</strong>s <strong>Caritas</strong>-Verban<strong>de</strong>s<br />

Das Jahr <strong>2008</strong> begann sowohl für die Leiterinnen<br />

Frau Dierkes (BASS) und Frau Isermann<br />

(Erziehungsberatungsstelle) als auch die Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Gruppe mit einer beson<strong><strong>de</strong>r</strong>en Neuerung: Einem<br />

Wechsel <strong><strong>de</strong>r</strong> Räumlichkeiten!<br />

Aus organisatorischen Grün<strong>de</strong>n zog die<br />

Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>gruppe aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Erziehungsberatungsstelle in<br />

Schloss Neuhaus aus und wechselte in die Räume<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Erziehungsberatungsstelle in Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born. Ein<br />

Nachteil für die Gruppe ergab sich dadurch nicht,<br />

auch die EB Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born verfügt über gute und<br />

kindgerechte Räumlichkeiten.<br />

Ausflug in die Eishalle<br />

So war <strong><strong>de</strong>r</strong> Beginn <strong>de</strong>s Jahres für die Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> erst<br />

einmal mit <strong>de</strong>m vertraut wer<strong>de</strong>n <strong><strong>de</strong>r</strong> neuen<br />

Räumlichkeiten verbun<strong>de</strong>n, was allen jedoch sehr<br />

schnell gelang. Da am Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>borner Standort eine<br />

kleine Turnhalle zur Verfügung steht, waren<br />

plötzlich ganz neue spielerische Möglichkeiten<br />

gegeben. Spiele zum Toben und „Luft“ machen<br />

waren nun möglich und es zeigte sich, dass diese<br />

<strong>de</strong>n Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n oft sehr gut taten. Aufgrund <strong><strong>de</strong>r</strong> hohen<br />

seelischen Belastung <strong><strong>de</strong>r</strong> Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> – verbun<strong>de</strong>n mit<br />

einem zuvor langen Schulalltag – ist konzentriertes<br />

Arbeiten an einem Thema nicht immer möglich, so<br />

dass es die Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> immer wie<strong><strong>de</strong>r</strong> genießen, einfach<br />

in <strong><strong>de</strong>r</strong> Turnhalle sich selbst und ihre Seele<br />

auszutoben. Auch das ist Entlastung!<br />

Es gab im Jahr <strong>2008</strong> drei Entlassungen und drei<br />

Neuaufnahmen in die Gruppe. Gera<strong>de</strong> aufgrund <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

schwierigen Lebenssituation <strong><strong>de</strong>r</strong> Eltern zeigte<br />

sich immer wie<strong><strong>de</strong>r</strong>, wie langwierig es sich gestaltet,<br />

bis ein Kind von <strong><strong>de</strong>r</strong> ersten Anfrage bis zu einem<br />

zuverlässigen Kommen an <strong><strong>de</strong>r</strong> Gruppe teilnimmt.<br />

Die Gruppe ist immer noch heterogen besetzt, was<br />

<strong>de</strong>m Miteinan<strong><strong>de</strong>r</strong> und <strong>de</strong>m offenen Austausch über<br />

familiäre Belastungen sehr gut tut. Der folgen<strong>de</strong><br />

Beispielfall soll zeigen, welch positive Entwicklung<br />

Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> durch die Möglichkeit gewinnen, sich öffnen<br />

zu können und Entlastung zu erfahren:<br />

Anna (10 Jahre) lebt alleine mit Mutter und<br />

mehreren Geschwistern. Der Vater hat unter<br />

Alkoholeinfluss mehrfach Gewalt und Drohungen<br />

gegen die Mutter und Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> ausgeübt, auf die<br />

Frauenhausaufenthalte folgten. Die Familie lebt seit<br />

einiger Zeit vom Vater getrennt und es gibt keinen<br />

Kontakt mehr. Prägend für die Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> ist die große<br />

Angst vor diesem Mann. Die Mutter schil<strong><strong>de</strong>r</strong>te uns<br />

Anna bei Gruppenaufnahme als ein schüchternes<br />

Mädchen, welches sich sehr an die Mutter<br />

klammert und nur äußerst ungern alleine ist. Es<br />

gebe kaum Freundschaften. Die Mutter bezweifelt<br />

ein wenig, dass sich Anna in <strong><strong>de</strong>r</strong> Gruppe etabliert,<br />

da sie so sehr ängstlich ist und sehr scheu auf<br />

Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen reagiert. Nach einem zögerlichen<br />

Anfang stellten wir jedoch fest, dass sich Anna von<br />

Woche zu Woche mehr öffnete. Sie bewegte sich<br />

in <strong>de</strong>n Räumlichkeiten immer freier, genoss das<br />

Zusammensein mit <strong>de</strong>n an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n und<br />

lernte es, ihre Ängste und Sorgen zu verbalisieren.<br />

Sie schaffte es irgendwann, alleine mit <strong>de</strong>m Bus zur<br />

Gruppe zu kommen und genießt inzwischen diese<br />

Freiheit und Selbständigkeit. Auch in <strong><strong>de</strong>r</strong> Schule hat<br />

sie neue Freundschaften geknüpft und fühlt sich in<br />

ihrer Klasse anerkannt. Über Schwierigkeiten und<br />

Probleme zuhause berichtet sie offen und<br />

vertrauensvoll. Insgesamt kann Anna eine sehr<br />

positive Entwicklung für sich verzeichnen, welche<br />

auch die Mutter bestätigt.<br />

Abschließend sei betont, dass die Gruppe sicher<br />

nicht das Leben <strong><strong>de</strong>r</strong> Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> än<strong><strong>de</strong>r</strong>n kann, jedoch<br />

Grundlagen schaffen kann für einen verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ten<br />

Umgang mit <strong>de</strong>n belasten<strong>de</strong>n Lebenssituationen.<br />

Das Gefühl, sich öffnen zu können verbun<strong>de</strong>n mit<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> entlasten<strong>de</strong>n Wirkung gibt<br />

<strong>de</strong>n Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n Sicherheit im<br />

Umgang mit <strong>de</strong>n Problemen.<br />

Hinzu kommt das meist<br />

fröhliche Zusammensein mit<br />

an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n, welches alle<br />

wöchentlich sehr genießen!<br />

Brigitte Dierkes<br />

BASS, Leiterin <strong><strong>de</strong>r</strong> Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>gruppe<br />

15


Anlaufstelle für Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> und Jugendliche in Konfliktsituation – LOBBY<br />

v.l.: Philip Krüger, Anja Willeke, Marion Böwer, Reinhold Nacke, Verena Seefeld<br />

Am Haxthausenhof 14-16<br />

33098 Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born<br />

05251-207469<br />

FAX 05251-282125<br />

lobby@caritas-<strong>pb</strong>.<strong>de</strong><br />

www www.caritas-<strong>pb</strong>.<strong>de</strong><br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo-Fr von 10.00h bis 19.00h<br />

Offene Sprechstun<strong>de</strong>:<br />

Donnerstag von 14.00h bis 16.00h<br />

Wenn ich drei Wünsche frei hätte …<br />

drei Fallbeispiel unserer Arbeit<br />

Jugendliche wünschen sich eine gute berufliche Perspektive<br />

für ihre Zukunft. Häufig scheitern sie bereits<br />

während ihrer Schulzeit.<br />

Maria mit 16 Jahren klare Vorstellungen von ihrer<br />

Zukunft. „Mein erster Wunsch ist es, <strong>de</strong>n Realabschluss<br />

zu erhalten und meinen Traumjob zu realisieren.<br />

Ich möchte Hebamme wer<strong>de</strong>n. Mein zweiter und<br />

dritter Wunsch sind Familie und Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>, natürlich<br />

brauch’ ich auch das entsprechen<strong>de</strong> Geld dafür.“<br />

Auch wenn Maria diese Wünsche nicht in <strong><strong>de</strong>r</strong> zeitnahen<br />

Reihenfolge umgesetzt hat, befin<strong>de</strong>t sie sich weiterhin<br />

auf <strong>de</strong>n Weg ihre Ziele zu verwirklichen.<br />

Aufgrund familiärer Konflikte, hat sie eine zeitlang die<br />

Schule geschwänzt und Kontakte zur Szene geknüpft,<br />

wo sie mit einer Clique ihre Freizeit verbrachte. Sie hat<br />

dann in Begleitung <strong><strong>de</strong>r</strong> LOBBY die Schule wie<strong><strong>de</strong>r</strong> regelmäßig<br />

aufgesucht und sich von <strong>de</strong>m Freun<strong>de</strong>skreis<br />

distanziert. Maria hat <strong>de</strong>n Hauptschulabschluss noch<br />

erreichen können, lei<strong><strong>de</strong>r</strong> ohne Fachoberschulqualifikation,<br />

wie sie heute bedauert. Mit 17einhalb Jahren hat<br />

sie sich gemeinsam mit ihrem Freund für ein Kind entschie<strong>de</strong>n.<br />

Das Familienleben genießt sie insgesamt,<br />

<strong>de</strong>nnoch fehlt ihr eine berufliche I<strong>de</strong>ntifikation, die sie<br />

mit ihren persönlichen Fähigkeiten noch mal an<strong><strong>de</strong>r</strong>s<br />

herausfor<strong><strong>de</strong>r</strong>t.<br />

Vitali, 17 Jahre hat auch klare Vorstellungen von seiner<br />

Zukunft. „Ich möchte meine Lehre im Metallbereich<br />

erfolgreich abschließen, um dann eine gute Arbeitsstelle<br />

zu bekommen. Ein Familie möchte ich erst mit 30<br />

Jahren grün<strong>de</strong>n, vorher will ich meinen Spaß haben,<br />

ein Auto und eine Wohnung besitzen.“<br />

Vitali ist vor 15 Jahren mit seiner Familie nach Deutschland<br />

migriert. Für ihn war es sehr schwer von <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen<br />

Mitschülern anerkannt zu wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>shalb<br />

schloss er sich einer Clique an, die <strong>de</strong>nselben Migrationshintergrund<br />

hatte. Hier wur<strong>de</strong> viel Alkohol getrunken,<br />

was dazu führte, dass er häufig die Schule<br />

schwänzte und kriminell auffällig wur<strong>de</strong>. Unter Mithilfe<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Familie, <strong><strong>de</strong>r</strong> Jugendgerichtshilfe und <strong><strong>de</strong>r</strong> LOBBY<br />

konnte Vitali so stabilisiert wer<strong>de</strong>, dass er <strong>de</strong>n Hauptschulabschluss<br />

erreichte und in eine Ausbildungsstelle<br />

vermittelt wer<strong>de</strong>n konnte.<br />

Vitali wird während seiner Ausbildung weiter durch die<br />

LOBBY begleitet.<br />

Anhand Laras Beispiel möchten wir die Verkettung<br />

von Konflikten aufzeigen, die dazu führen, dass Schule<br />

zur „Nebensache“ wird und somit einen wichtigen Baustein<br />

für die weitere Zukunftsperspektive zerschlägt:<br />

Die LOBBY bietet Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n und Jugendlichen Hilfe und<br />

Lara war 17 Jahre alt, als eine ihr vertraute Schulsozialarbeiterin <strong>de</strong>n Kontakt zu<br />

uns herstellte. Durch zunächst unregelmäßige Kontakte zu Lara konnten wir<br />

eine Vertrauensbeziehung zu ihr aufbauen. In <strong>de</strong>n Gesprächen berichtete sie<br />

davon, dass ihre Eltern geschie<strong>de</strong>n seien und es sehr problematisch zwischen<br />

ihr, ihrer Mutter und <strong>de</strong>m Bru<strong><strong>de</strong>r</strong> sei. Es käme zuhause immer wie<strong><strong>de</strong>r</strong> zu heftigen<br />

Auseinan<strong><strong>de</strong>r</strong>setzungen. Vor einigen Jahren hatten sie bereits Kontakt zu<br />

einer Beratungsstelle aufgrund <strong><strong>de</strong>r</strong> häufigen Konflikte innerhalb <strong><strong>de</strong>r</strong> Familie.<br />

Durch die Beratungsstelle hat sich das Zusammenleben <strong>de</strong>utlich verbessert.<br />

Doch nun seien neue Konflikte aufgetaucht. Ihr Freund, <strong><strong>de</strong>r</strong> ihr bisher Halt<br />

gegeben habe, sei nun gera<strong>de</strong> für zwei Jahre inhaftiert. Vor <strong><strong>de</strong>r</strong> Freundschaft<br />

zu ihm hat Lara häufig illegale Drogen konsumiert. Ihr Freund nehme ebenfalls<br />

welche zu sich, habe aber Lara motiviert, selber nicht mehr zu konsumieren.<br />

Dadurch ist es Lara gelungen, ihren Konsum <strong>de</strong>utlich einzuschränken. Nun, wo<br />

sie ihn nur noch unregelmäßig sieht, haben ihre Konsumtage wie<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>utlich<br />

zugenommen. Es fällt ihr schwer sich zu konzentrieren, sie reagiert gereizt und<br />

aggressiv und hat <strong>de</strong>utlich an Antrieb verloren, <strong>de</strong>shalb kann sie die Beratungsgespräche<br />

nur sehr unregelmäßig wahrnehmen. Nach Beendigung <strong><strong>de</strong>r</strong> Hauptschule<br />

geht sie zur weiterführen<strong>de</strong>n Schule, wo sie <strong><strong>de</strong>r</strong>zeit ihr Berufsgrundschuljahr<br />

absolviert. Während sie und ihr Umfeld in <strong><strong>de</strong>r</strong> früheren Schule bekannt<br />

waren und somit die Schule zum Teil Stützfunktion für Lara übernommen hat,<br />

sind sie und ihre Umstän<strong>de</strong> an <strong><strong>de</strong>r</strong> neuen Schule unbekannt. Es gibt keine<br />

Lehrperson zu <strong><strong>de</strong>r</strong> Lara, zunächst Vertrauen fassen kann. Sie hatte einen klaren<br />

Berufswunsch; sie wollte Malerin und Lackiererin wer<strong>de</strong>n. Doch diese Zukunftsperspektive<br />

gleitet ihr immer mehr aus <strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n. Ihre Gedanken an ihren<br />

Freund, die Konflikte zuhause, das Absacken <strong><strong>de</strong>r</strong> schulischen Leistungen lassen<br />

sie immer häufiger zu <strong>de</strong>n Drogen greifen, um abzuschalten, um Ruhe zu fin<strong>de</strong>n.<br />

Sie flüchtet sich in eine an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Welt und zieht sich mehr und mehr in sich<br />

zurück. Gleichzeitig wirkt sie unkonzentriert und ungeduldig und verhält sich<br />

zunehmend aggressiv bei Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen aus <strong>de</strong>m Umfeld von Familie und<br />

Schule.<br />

Im weiteren Beratungsprozess in <strong><strong>de</strong>r</strong> LOBBY wirkt Lara schon etwas erleichtert<br />

und zuversichtlich. Ein erster Lösungsplan ist gemeinsam entwickelt, <strong><strong>de</strong>r</strong> besteht<br />

aus neuen Verhaltensstrategien im Umgang mit ihren Gefühlen und <strong>de</strong>s Drogenkonsums.<br />

Gemeinsame Gespräche mit Freun<strong>de</strong>n und <strong><strong>de</strong>r</strong> Familie sollen<br />

Verständnis, Halt und Unterstützung für Lara schaffen.<br />

Gemeinsam mit ihrer Freundin wird sie künftig wie<strong><strong>de</strong>r</strong> ein Pflegepferd mitversorgen<br />

und die Möglichkeit nutzen, in <strong><strong>de</strong>r</strong> Natur auszureiten.<br />

16


Anlaufstelle für Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> und Jugendliche in Konfliktsituation – LOBBY<br />

Unterstützung bei Konflikten in <strong><strong>de</strong>r</strong> Familie, Schule und<br />

Ausbildung.<br />

Die Startchancen in <strong>de</strong>n Familien unserer Mädchen und<br />

Jungen sind oft schwierig. Die Familie bietet wenig<br />

emotionale Sicherheit, um ein gesun<strong>de</strong>s Selbstwertgefühl<br />

aufzubauen. Die biografische Entwicklung ist geprägt<br />

durch unsichere Bindungen zu ihren Bezugspersonen,<br />

zu wenig Halt bzw. Grenzsetzung.<br />

Es fehlt <strong>de</strong>n Jugendlichen an fundamentalen Kompetenzen<br />

wie Selbstvertrauen, Durchhaltevermögen und<br />

Konfliktfähigkeit, so wie ein sicheres Gefühl, <strong>de</strong>n Aufgaben<br />

gewachsen zu sein.<br />

Anja Willeke<br />

Dipl. Sozialpädagogin<br />

Auswertung <strong><strong>de</strong>r</strong> fachlichen Arbeit <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Lobby in <strong>2008</strong>:<br />

Die „Anlaufstelle für Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> und Jugendliche in Konfliktsituationen<br />

- LOBBY“ hat in <strong>2008</strong> insgesamt 176<br />

KlientInnen betreut, davon 17 durch unsere Fachkraft<br />

Verena Seefeld in Delbrück. Damit hat sich die Gesamtzahl<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Fallbetreuung um knapp 64% gesteigert.<br />

Ein Grund ist das zusätzliche Beratungsangebot für<br />

Eltern für Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> und Jugendliche, das wir an die LOB-<br />

BY angebun<strong>de</strong>n haben. 28 Elternberatungen fan<strong>de</strong>n in<br />

<strong>2008</strong> statt.<br />

Neben <strong><strong>de</strong>r</strong> Fallarbeit ist ein weiterer wichtiger Baustein<br />

die Streetwork im Stadt- und Kreisgebiet:<br />

Hierüber konnten in <strong>2008</strong> insgesamt 507 im Kreis und<br />

442 Min<strong><strong>de</strong>r</strong>jährige in <strong><strong>de</strong>r</strong> Stadt Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born informiert und<br />

versorgt wer<strong>de</strong>n. Über Schulveranstaltungen erreichten<br />

die Mitarbeiter/innen <strong><strong>de</strong>r</strong> LOBBY zusätzliche 987 Personen.<br />

Über das offene Angebot <strong><strong>de</strong>r</strong> Lobby, das neben<br />

einer warmen Mahlzeit auch erste Beziehungs- und<br />

Kontaktmöglichkeiten anbietet, konnten wir 324 Min<strong><strong>de</strong>r</strong>jährige<br />

versorgen. Hinzu kommt ein neues Angebot,<br />

das „Mütterfrühstück“ für min<strong><strong>de</strong>r</strong>jährige Mütter mit 171<br />

Besucherinnen. So ergibt sich insgesamt eine Personenanzahl<br />

von 2431, die wir mit <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nsten<br />

Angeboten versorgen konnten.<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> seit jeher einen Schwerpunkt in <strong><strong>de</strong>r</strong> LOBBY-Arbeit<br />

bil<strong>de</strong>t.<br />

Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Gemein<strong>de</strong>zugehörigkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Klientel wird <strong>de</strong>utlich,<br />

dass wir ein ausgewogenes Verhältnis zwischen<br />

Stadt- und Kreisgebiet haben. Wir erreichen fast dieselbe<br />

Anzahl an Jugendlichen im Kreisgebiet. Die kreisweite<br />

Arbeit ist mit einem hohen Zeitaufwand verbun<strong>de</strong>n,<br />

da wir die Jugendlichen mit einem gut ausgestatteten<br />

Bulli in <strong>de</strong>n Kreisgemein<strong>de</strong>n anfahren und vor Ort<br />

aufsuchen, ggf. beraten und betreuen.<br />

Splitten wir nach Gemein<strong>de</strong>zugehörigkeit auf, so<br />

waren Salzkotten, Hövelhof und Delbrück, wie schon in<br />

<strong>de</strong>n Vorjahren, die Gemein<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>n höchsten Anteilen<br />

an Jugendlichen. Dies sind unter an<strong><strong>de</strong>r</strong>em die Gemein<strong>de</strong>n,<br />

die wir regelmäßig mit <strong>de</strong>m Bulli anfahren und<br />

in <strong>de</strong>nen wir Sprechstun<strong>de</strong>n vor Ort abhalten.<br />

Der Anstieg bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Altersverteilung <strong><strong>de</strong>r</strong> über 18-<br />

jährigen ist sicherlich durch die Elternberatung zu erklären.<br />

Im Verhältnis ist lediglich die Altergruppe <strong><strong>de</strong>r</strong> unter<br />

14-jährigen und <strong><strong>de</strong>r</strong> 14-15-jährigen gegenüber <strong>de</strong>n<br />

Vorjahren <strong>de</strong>utlich gestiegen.<br />

6 4<br />

16<br />

44<br />

38 38<br />

18 15<br />

unter 14J. 14J-15J 16J-17J Über 18J<br />

51<br />

2006 2007 <strong>2008</strong><br />

36<br />

44<br />

Altersstruktur<br />

Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Suchtmittelverteilung liegen <strong><strong>de</strong>r</strong> Alkohol,<br />

Cannabis und das Nikotin weit an <strong><strong>de</strong>r</strong> Spitze. In <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Tabelle sind Mehrfachnennungen angegeben, oftmals<br />

konsumiert unsere Klientel verschie<strong>de</strong>ne Substanzen.<br />

Der Konsum von Amphetaminen, Kokain und Heroin ist<br />

im Gegensatz zum Vorjahr <strong>de</strong>utlich gesunken (siehe<br />

Tabelle nächste Seite).<br />

54<br />

Suchtmittelverteilung<br />

Der Anteil <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

erreichten<br />

Mädchen in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Arbeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Lobby<br />

liegt wie in <strong>de</strong>n<br />

Vorjahren über <strong>de</strong>m<br />

Bun<strong>de</strong>sdurchschnitt<br />

Weiblich<br />

48%<br />

Geschlecht<br />

Männlich<br />

52%<br />

bei 48%. Ein sehr hoher Anteil, <strong><strong>de</strong>r</strong> sicherlich auf unseren<br />

geschlechtsspezifischen Ansatz zurückzuführen ist,<br />

Schnüffelstoffe<br />

Medikamente<br />

Biogene Drogen<br />

Heroin<br />

Kokain<br />

XTC; Amphetamine<br />

Nikotin<br />

Cannabis<br />

Alkohol<br />

1<br />

1<br />

5<br />

3<br />

2<br />

2<br />

32<br />

45<br />

66<br />

17


Anlaufstelle für Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> und Jugendliche in Konfliktsituation – LOBBY<br />

Über die Suchtmittelproblematik hinaus, erfasst speziell<br />

die Lobby noch weitere Problembereiche, <strong><strong>de</strong>r</strong> sich in<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Entwicklung befin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Jugendlichen. Sie sind für<br />

die beraten<strong>de</strong> Tätigkeit und die lösungsorientierte,<br />

methodische Arbeit unerlässlich. Sie ver<strong>de</strong>utlichen<br />

zu<strong>de</strong>m, dass Suchtmittelkonsum eher symptomatisch<br />

zu betrachten ist und sich ursächlich vielfältige Schwierigkeiten<br />

oftmals im Hintergrund befin<strong>de</strong>n, <strong><strong>de</strong>r</strong>en Bearbeitung<br />

ein Schwerpunkt in <strong><strong>de</strong>r</strong> Beratungsarbeit <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Lobby ausmacht. An dieser Stelle wird die Beson<strong><strong>de</strong>r</strong>heit<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Lobby - Schnittstellenangebot zwischen Jugendhilfe<br />

und Suchthilfe zu sein – beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s <strong>de</strong>utlich.<br />

Die Erreichbarkeit dieser Klientel allein über die<br />

Jugendhilfe scheint nicht zuletzt aufgrund <strong>de</strong>s Suchtmittelkonsums<br />

nur unzureichend gegeben zu sein und<br />

erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>t gera<strong>de</strong>zu ein spezielles Schnittstellenkonzept<br />

mit einer breiten Kompetenz unserer Mitarbeiter/innen.<br />

In <strong>2008</strong> wur<strong>de</strong>n 334 weitere Problembereiche <strong><strong>de</strong>r</strong> 148<br />

Suchtproblem bei <strong>de</strong>n Eltern<br />

Sonstiges<br />

Internet/ Computerspiele<br />

Spannungen mit Eltern<br />

Freun<strong>de</strong>skreis<br />

Schulleistungen/ Beruf l. Zukunft<br />

Gewalt/ Häusliche Gewalt<br />

Einsamkeit<br />

Trennung/Scheidung<br />

Langeweile<br />

Schulverweigerer<br />

Unsichere Wohnsit uation<br />

mat . Konsumverhalten/Schul<strong>de</strong>n<br />

Psychatr. Vorerfahrungen<br />

Essstörungen<br />

Selbstverletzung<br />

Tod von Bezugspersonen<br />

Anpassungsschwierigkeiten<br />

Sex. M issbrauch<br />

Mobbing<br />

Prostitution<br />

Schwangerschaft<br />

3<br />

3<br />

5<br />

5<br />

6<br />

3<br />

5<br />

7<br />

10<br />

10<br />

11<br />

14<br />

13<br />

17<br />

19<br />

21<br />

20<br />

18<br />

21<br />

31<br />

34<br />

Problembereiche<br />

58<br />

wir ebenfalls mit <strong><strong>de</strong>r</strong> St.<br />

Vincenz Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>klinik<br />

Gespräche<br />

über<br />

Kooperationsmöglichkeiten<br />

geführt, einen Fragebogen<br />

entwickelt, <strong><strong>de</strong>r</strong> die Motive für<br />

<strong>de</strong>n hohen Alkoholkonsum<br />

stärker ergrün<strong>de</strong>n soll.<br />

In diesem Jahr wird <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Fragebogen ausprobiert und<br />

eine erste Auswertung wird<br />

frühestens 2009 möglich<br />

sein.<br />

Vermittlungstätigkeiten<br />

erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>n einen hohen zeitlichen und organisatorischen<br />

Aufwand. Neben <strong>de</strong>n Beratungsgesprächen, in <strong>de</strong>nen<br />

gemeinsam mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Klientel eine geeignete Klinik/Institution<br />

gefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n will und Motivation<br />

aufgebaut bzw. aufrechterhalten wer<strong>de</strong>n muss, müssen<br />

in <strong><strong>de</strong>r</strong> Regel auch administrative Leistungen in Berichtsform<br />

erbracht wer<strong>de</strong>n, Absprachen mit <strong>de</strong>n Kliniken<br />

/Institutionen geführt wer<strong>de</strong>n, Infofahrten angeboten<br />

und durchgeführt wer<strong>de</strong>n, um eine höhere Erfolgsaussicht<br />

zu erzielen. Immer wie<strong><strong>de</strong>r</strong> verläuft so ein Vermittlungsprozess<br />

nicht linear, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n ist gekennzeichnet<br />

von Unterbrechungen und Schwankungen. Hierbei ist<br />

es für uns unerlässlich, nicht von einer „gegebenen<br />

Behandlungsmotivation“ auszugehen, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n nach<br />

<strong>de</strong>m Prinzip <strong><strong>de</strong>r</strong> „Motivationsbehandlung“ zu verfahren.<br />

Die Gesamtanzahl <strong><strong>de</strong>r</strong> geleisteten Vermittlungen <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Lobby lag in <strong>2008</strong> bei 64. In erster Linie wur<strong>de</strong> in eine<br />

Entgiftung vermittelt, danach folgten Vermittlungen zum<br />

Jugendamt und in ambulante psychologische Beratungen.<br />

In stationäre, suchtspezifische Therapiemaßnahmen<br />

wur<strong>de</strong>n insgesamt 6 Verimttlungen getätigt.<br />

Jugendlichen benannt. An erster Stelle steht nach wie<br />

vor „Spannungen mit <strong>de</strong>n Eltern“, gefolgt von Ängsten<br />

und Unsicherheiten was die Schulleistungen und die<br />

berufliche Zukunft angeht. Spannungen mit <strong>de</strong>m<br />

„Freun<strong>de</strong>skreis“ und Gefühle <strong><strong>de</strong>r</strong> Einsamkeit, also keinen<br />

Ansprechpartner zu haben, bei <strong>de</strong>m man sich aussprechen<br />

kann und sich angenommen fühlt stehen an<br />

dritter und vierter Stelle.<br />

Sonstiges<br />

Schwangerschaft sberat ung<br />

Arzt/Ärztin<br />

Entgif t ung<br />

Therapie<br />

Berufsvorbereit en<strong>de</strong> M aßnahmen<br />

Stationäre pyscholog.-psychiat r. Behandlung<br />

1<br />

4<br />

4<br />

5<br />

5<br />

6<br />

Weitervermittlung<br />

12<br />

Hier arbeitet die LOBBY seit <strong>2008</strong> verstärkt mit Angehörigen,<br />

um neben <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeit mit <strong>de</strong>n Jugendlichen auch<br />

die Elternrolle zu thematisieren. Wir haben im letzten<br />

Jahr einen speziellen Flyer dafür entwickelt, um gera<strong>de</strong><br />

vor <strong>de</strong>m Hintergrund Der steigen<strong>de</strong>n Alkoholvergiftungsnotfälle<br />

die Eltern stärker zu erreichen. Hier haben<br />

Arbeit sagent ur<br />

Ambulante psychologische Behandlung<br />

Jugendamt<br />

8<br />

9<br />

10<br />

18


Nebenstellen Büren und Delbrück<br />

Wolfgang Grothe (Büren)<br />

im Heimathaus<br />

Kirchplatz 10<br />

33129 Delbrück<br />

05250-970649<br />

seefeld@caritas-<strong>pb</strong>.<strong>de</strong><br />

www www.caritas-<strong>pb</strong>.<strong>de</strong><br />

Offene Sprechstun<strong>de</strong>:<br />

Di von 15.00h bis 17.00h<br />

im CV Büren<br />

Brilonerstr. 9<br />

33142 Büren<br />

02951-9870-0<br />

wolfgang.grothe@caritasbueren.<strong>de</strong><br />

www www.caritas-<strong>pb</strong>.<strong>de</strong><br />

Offene Sprechstun<strong>de</strong>:<br />

Do von 14.00h bis 16.00h<br />

Verena Seefeld (Delbrück)<br />

Büren bei 22 Personen und im Bereich illegaler Drogen<br />

bei 14 Personen. Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Auswertung in Delbrück zeigt<br />

sich im Bereich legaler Süchte eine Anzahl von 27<br />

Ratsuchen<strong>de</strong>n. Der Anteil <strong><strong>de</strong>r</strong> illegalen Drogen folgt mit<br />

26 Personen.<br />

Bei <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Selbst migriert<br />

15<br />

Unterscheidung<br />

12<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Klienten/innen<br />

nach Herkunft<br />

zeigt sich ein<br />

Büren<br />

Delbrück<br />

hoher Anteil von<br />

Menschen mit<br />

Migrationshintergrund. Insgesamt haben bei<strong>de</strong><br />

Nebenstellen 27 Personen erreicht. In <strong><strong>de</strong>r</strong> Nebenstelle<br />

Büren liegt <strong><strong>de</strong>r</strong> Migranten-/innen-Anteil sogar über ein<br />

Drittel.<br />

Angehörigenberatung<br />

Jahresauswertung <strong><strong>de</strong>r</strong> Nebenstellen<br />

Büren und Delbrück<br />

Partner/innen<br />

2<br />

4<br />

7<br />

Die <strong>Suchtkrankenhilfe</strong> hat <strong>2008</strong> ihr Angebot mit zwei<br />

Nebenstellen in Büren und Delbrück erweitert. Bei<strong>de</strong><br />

Standorte halten jeweils mit einer halben Fachkraft<br />

das komplette Angebot <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Suchtkrankenhilfe</strong> vor. Die<br />

Beratung, Begleitung und Vermittlung in<br />

suchtspezifische Angebote konnte in bei<strong>de</strong>n<br />

Gemein<strong>de</strong>n wohnortsnah gewährleistet wer<strong>de</strong>n.<br />

Der Aufbau <strong><strong>de</strong>r</strong> regionalen Vernetzung und<br />

Kooperation mit an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Institutionen sowie die<br />

Mitarbeit in <strong>de</strong>n regionalen Arbeitskreisen war ein<br />

wichtiger Teil <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeit in <strong>2008</strong>.<br />

Die Nebenstellen Büren und Delbrück wer<strong>de</strong>n in<br />

diesem Jahr zum ersten Mal ausgewertet. Insgesamt<br />

haben bei<strong>de</strong> Nebenstellen 86 Klienten betreut. Die<br />

weiblichen Klientinnen machen ca. ein Drittel <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Gesamtanzahl aus, was sich mit <strong>de</strong>n Zahlen <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

bei<strong>de</strong>n Hauptstellen in Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born <strong>de</strong>ckt.<br />

Essstörungen<br />

1<br />

0<br />

1<br />

Glücksspiel 2<br />

Partydrogen 0<br />

Cannabis<br />

Methadon/ Polamidon<br />

Opiate<br />

Alkohol<br />

1<br />

4<br />

4<br />

Büren<br />

6<br />

8<br />

8<br />

9<br />

Delbrück<br />

Suchtmittelverteilung<br />

Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Suchtmittelverteilung liegt Alkohol in bei<strong>de</strong>n<br />

Nebenstellen vorn. Dicht gefolgt von <strong>de</strong>n Betroffenen<br />

illegaler Suchtmittel. Der Anteil legaler Süchte liegt in<br />

20<br />

25<br />

Eltern<br />

Büren<br />

3<br />

Delbrück<br />

Der Anteil an Angehörigenberatung liegt insgesamt bei<br />

16 Personen. In Büren nahmen 3 Eltern das<br />

Angehörigenangebot in Anspruch. In Delbrück suchten 7<br />

Eltern Unterstützung in <strong><strong>de</strong>r</strong> Beratungsstelle. Die Beratung<br />

für Ehe- und Lebenspartner/innen von suchtkranken<br />

Partnern/innen liegen in Büren bei 2 Personen, dagegen<br />

in Delbrück bei 4 Personen.<br />

0<br />

In Arbeit/ Arbeitsprojekt Aal<br />

Betreutes Wohnen Sucht<br />

Ambulante Reha Sucht<br />

Stationäre Reha<br />

Entgiftung<br />

1 1 2<br />

1<br />

Büren<br />

2<br />

2<br />

Delbrück<br />

Vermittlungen<br />

Die Gesamtzahl <strong><strong>de</strong>r</strong> Vermittlungen <strong><strong>de</strong>r</strong> bei<strong>de</strong>n<br />

Nebenstellen lag bei 27. In erster Linie wur<strong>de</strong> in<br />

qualifizierte Entzugsbehandlungen vermittelt, danach<br />

folgten Vermittlungen in stationäre und ambulante<br />

Entwöhnungen sowie in an<strong><strong>de</strong>r</strong>e suchtspezifische<br />

Angebote.<br />

Verena Seefeld<br />

Dipl. Sozialpädagogin<br />

5<br />

6<br />

7<br />

19


Suchtprävention und Gesundheitsför<strong><strong>de</strong>r</strong>ung<br />

Veronika Balz<br />

Ükern 13<br />

33098 Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born<br />

05251-22508<br />

Fax 05251-27258<br />

balz@caritas<strong>pb</strong>.<strong>de</strong><br />

www www.caritas-<strong>pb</strong>.<strong>de</strong><br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo-Do von 8.30h bis<br />

16.30h<br />

Fr von 8.30h bis 13.00h<br />

Notwendige Ressourcen zur Vermittlung<br />

auf <strong>de</strong>n Arbeitsmarkt<br />

„Selbstbewusste, flexible, teamfähige, kreative Mitarbeiter/innen<br />

gesucht!“<br />

Von jungen Menschen, die Arbeit suchen, wird meistens<br />

eine Menge erwartet. O<strong><strong>de</strong>r</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>s gesagt: „Die<br />

Lebensbewältigung in <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitsgesellschaft hängt zu<br />

großen Teilen davon ab, ob sich Fähigkeiten so entwickeln<br />

lassen, dass sie zu einer sozialen Integration in<br />

die Arbeitsgesellschaft verhelfen.“ (Schlüter 2004)<br />

Das Bund-Län<strong><strong>de</strong>r</strong>-Forum Bildung hat diese Ten<strong>de</strong>nzen<br />

im Hinblick auf verän<strong><strong>de</strong>r</strong>te Erwartungen an Bildung<br />

folgen<strong><strong>de</strong>r</strong>maßen formuliert: „Die Herausfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen<br />

<strong>de</strong>s technischen und sozialen Wan<strong>de</strong>ls führen zunehmend<br />

dazu, dass sich die Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen an die Beschäftigungsfähigkeit<br />

(Qualifizierung für <strong>de</strong>n Arbeitsmarkt)<br />

immer mehr in Bereiche aus<strong>de</strong>hnen, die traditionell<br />

eher <strong>de</strong>m Bereich <strong><strong>de</strong>r</strong> Persönlichkeitsentwicklung<br />

zugerechnet wur<strong>de</strong>n (zum Beispiel personale und soziale<br />

Kompetenzen). Persönlichkeitsentwicklung wie<strong><strong>de</strong>r</strong>um<br />

umfasst nicht nur die individuelle Selbstentfaltung,<br />

son<strong><strong>de</strong>r</strong>n auch die Fähigkeit, Verantwortung für<br />

an<strong><strong>de</strong>r</strong>e und für die Gemeinschaft zu übernehmen“<br />

(Bund-Län<strong><strong>de</strong>r</strong>-Forum Bildung 2001).<br />

Arbeit zu haben ist ein wesentlicher Schutzfaktor gegen<br />

Sucht, das wird in <strong>de</strong>n an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Artikeln dieses <strong>Jahresbericht</strong>es<br />

<strong>de</strong>utlich. Aber über die Arbeitsfindung hinaus<br />

sind gute Selbst- und Sozialkompetenzen an sich schon<br />

wichtige Schutzfaktoren gegen Sucht und Gewalt.<br />

Es gibt eine Reihe von Konzepten zur För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Lebenskompetenzen bei Jugendlichen, die während <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Berufsentscheidungs- und Bewerbungsphase Defizite<br />

aufweisen, an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Konzepte setzen mittlerweile bei<br />

ganzen Schulklassen in <strong><strong>de</strong>r</strong> Berufsfindungsphase an.<br />

Effektiver ist jedoch, noch viel früher und vor allem<br />

ressourcenorientiert anzusetzen, nämlich dann, wenn<br />

die Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> beginnen ihre Selbst- und Sozialkompetenz<br />

überhaupt zu entwickeln. Gelingt es in diesem Stadium,<br />

sie gut zu begleiten und zu einer positiven Entwicklung<br />

beizutragen, wird späteren Verhaltensauffälligkeiten,<br />

die auch Schwierigkeiten bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Integration in <strong>de</strong>n<br />

Arbeitmarkt mit sich bringen, vorgebeugt.<br />

Genau hier setzen einige gute und evaluierte Präventionskonzepte<br />

an. Vorgestellt wer<strong>de</strong>n soll im Folgen<strong>de</strong>n<br />

das Projekt „Papilio“, das seit <strong>de</strong>m Jahr <strong>2008</strong> auch im<br />

Kreis Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born angeboten wird.<br />

Was ist „Papilio“?<br />

Papilio ist ein pädagogisches Programm für Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>gärten<br />

zur Primärprävention von Verhaltensproblemen und<br />

zur För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung von sozial-emotionaler Kompetenz. Ziel<br />

ist, die psychosoziale Gesundheit <strong><strong>de</strong>r</strong> Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> zu för<strong><strong>de</strong>r</strong>n,<br />

damit sie später die Möglichkeit haben, <strong>de</strong>n Risiken, die<br />

zu Sucht- und Gewaltverhalten führen können, selbstbewusst<br />

zu begegnen.<br />

Augsburger Puppenkiste zu Gast in Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born<br />

Es gibt bestimmte Problemverhaltensweisen, die später<br />

zu Sucht- und Gewaltbereitschaft führen können.<br />

Grundlegen<strong>de</strong> soziale Verhaltensweisen lernt <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Mensch nach Erkenntnissen <strong><strong>de</strong>r</strong> Entwicklungspsychologie<br />

im Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>gartenalter. Maßnahmen zum Aufbau<br />

von Schutzfaktoren, die zur Vermeidung von Sucht- und<br />

Gewaltverhalten beitragen, müssen also bei <strong>de</strong>n 3- bis<br />

7-Jährigen ansetzen. Was in dieser frühen Zeit versäumt<br />

o<strong><strong>de</strong>r</strong> falsch gelernt wur<strong>de</strong>, ist später nur schwer<br />

nachzuholen o<strong><strong>de</strong>r</strong> zu korrigieren.<br />

Papilio setzt auf drei Ebenen an: <strong><strong>de</strong>r</strong> ErzieherInnen-,<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Kind- und <strong><strong>de</strong>r</strong> Elternebene.<br />

Erzieher/innen<br />

sind die zentralen MultiplikatorInnen <strong>de</strong>s Programms.<br />

Sie bil<strong>de</strong>n sich im entwicklungsför<strong><strong>de</strong>r</strong>n<strong>de</strong>n ErzieherInnenverhalten<br />

fort, sie führen die Papilio-Maßnahmen<br />

mit <strong>de</strong>n Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n durch und sie beziehen die Eltern mit<br />

ein.<br />

Spielzeug-macht-Ferien-Tag<br />

Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> lernen, sich mit sich selbst zu beschäftigen und<br />

ohne herkömmliches Spielmaterial kreativ zu spielen.<br />

20


Suchtprävention und Gesundheitsför<strong><strong>de</strong>r</strong>ung<br />

Meins-<strong>de</strong>ins<strong>de</strong>ins-unser-Spiel<br />

Spielerisch lernen die Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> soziale Kompetenz im<br />

Umgang miteinan<strong><strong>de</strong>r</strong>.<br />

97<br />

Zielebene<br />

Paula und die Kistenkobol<strong>de</strong><br />

Die Geschichte vermittelt <strong>de</strong>n Umgang mit <strong>de</strong>n grundlegen<strong>de</strong>n<br />

Gefühlen Wut, Traurigkeit, Angst und Freu<strong>de</strong>,<br />

sowohl beim Kind selbst als auch bei an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n.<br />

47<br />

5<br />

Endadressaten M ultiplikatoren Öffentlichkeitsarbeit<br />

Das Programm Papilio wur<strong>de</strong> aufgrund wissenschaftlicher<br />

Erkenntnisse zusammengestellt. Seine Durchführbarkeit<br />

und seine Wirksamkeit in Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>gärten wur<strong>de</strong> in<br />

einem Mo<strong>de</strong>llprojekt mit rund 700 Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n bewiesen<br />

„Papilio“ in Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born<br />

Am 22.09.<strong>2008</strong> fand in <strong><strong>de</strong>r</strong> Kulturwerkstatt in Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Papilio-Tourneetag statt, an <strong>de</strong>m 300 Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> das<br />

Stück „Paula und die Kistenkobol<strong>de</strong>“ mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Augsburger<br />

Puppenkiste sehen konnten. Knapp 100 Erzieher/innen<br />

informierten sich über das Projekt, viele haben<br />

Interesse, sich entsprechend weiter zu bil<strong>de</strong>n.<br />

Im Januar 2009 startet die erste Erzieherinnen-<br />

Fortbildung mit 12 Teilnehmerinnen aus 6 Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>gärten,<br />

die zweite Fortbildung ab Sommer 2009 ist ebenfalls<br />

schon ausgebucht.<br />

So scheint es gelungen, mit Papilio eine gute Ergänzung<br />

zu an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Ansätzen <strong><strong>de</strong>r</strong> Lebenskompetenzför<strong><strong>de</strong>r</strong>ung<br />

in Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born anzubieten und zu implementieren.<br />

Weit mehr als die Hälfte <strong><strong>de</strong>r</strong> 147 Veranstaltungen, die<br />

stattgefun<strong>de</strong>n haben, erreichten Multiplikator/innen in<br />

unterschiedlichen Bereichen. Hauptsächlich sind dies<br />

Lehrer/innen, Erzieher/innen und Eltern, aber auch<br />

an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Beschäftigte im sozialen Bereich. Insgesamt<br />

nahmen 1094 Personen an <strong>de</strong>n unterschiedlichen Veranstaltungen<br />

teil.<br />

An <strong>de</strong>n Angeboten für Endadressaten nahem insgesamt<br />

1194 Personen teil. Dies waren vor allem Schüler/innen<br />

von weiterführen<strong>de</strong>n Schulen und Berufsschulen,<br />

darüber hinaus konnte aber die Arbeit im Bereich<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> indizierten Prävention mit riskant konsumieren<strong>de</strong>n<br />

Jugendlichen <strong>de</strong>utlich ausgebaut wer<strong>de</strong>n. Beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s<br />

das Angebot „Alk&Co.“ stieß auf rege Nachfrage.<br />

Als beson<strong><strong>de</strong>r</strong>es Projekt <strong><strong>de</strong>r</strong> Öffentlichkeitsarbeit - hier<br />

fan<strong>de</strong>n insgesamt fünf Aktionen statt - ist „Papilio“ hervorzuheben.<br />

Neben großem Interesse bei Zeitungen<br />

und Lokalradio berichtete das WDR-Fernsehen im<br />

Rahmen <strong><strong>de</strong>r</strong> Lokalzeit mit einem Film und einem Studio-Live-Interview<br />

über <strong>de</strong>n Tournee-Tag mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Augsburger<br />

Puppenkiste.<br />

Auswertung <strong><strong>de</strong>r</strong> fachlichen Arbeit in<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Prävention für <strong>2008</strong><br />

Dot.Sys, das bun<strong>de</strong>sweite Auswertungssystem für<br />

Präventionsfachkräfte, ist für die Erhebungen im Jahr<br />

2007 überarbeitet wor<strong>de</strong>n. Die wesentlichen Daten sind<br />

aber gleich bzw. vergleichbar mit <strong>de</strong>n Jahren 2005 und<br />

2006. Grundsätzlich erfolgt die Erhebung <strong><strong>de</strong>r</strong> Daten<br />

ergebnisorientiert. So wer<strong>de</strong>n z.B. sämtliche vorbereiten<strong>de</strong>n<br />

Tätigkeiten für ein Angebot nicht erfasst. Weiter<br />

wer<strong>de</strong>n nur die Angebote abgefragt, in <strong>de</strong>nen die Präventionsfachkraft<br />

verantwortlich, d.h. leitend tätig war.<br />

Zu <strong>de</strong>n substanzunspezifischen Veranstaltungen zählen<br />

die Angebote für Erzieher/innen und Eltern kleiner Kin<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

- bei diesen Angeboten geht es um die frühe För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung<br />

von Lebenskompetenzen, wie sie im Fachartikel<br />

beschrieben wird. Die daraus resultieren<strong>de</strong>n Projekte<br />

und Angebote sind umfangreich und langfristig angelegt,<br />

da sich Lebenskompetenzen nicht wie mathematische<br />

Formeln lernen und anwen<strong>de</strong>n lassen, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />

immer mit langen Einübungs- und Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungspro-<br />

21


Suchtprävention und Gesundheitsför<strong><strong>de</strong>r</strong>ung<br />

Opiate; 12<br />

Medikamente<br />

Hypnotika/Sedativ<br />

a); 4<br />

Stoffungebun<strong>de</strong>ne<br />

Süchte; 3<br />

Tabak; 43<br />

Essstörungen; 2<br />

Pathologisches<br />

Glücksspiel/Wetten<br />

; 1<br />

Ohne<br />

Substanzbezug;<br />

70<br />

Nach wie vor fin<strong>de</strong>n die meisten Angebote zur Suchtprävention<br />

im Setting „weiterführen<strong>de</strong> Schule“ statt,<br />

also in <strong>de</strong>m Bereich, in <strong>de</strong>m <strong><strong>de</strong>r</strong> konkrete Umgang <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Jugendlichen mit Konsummitteln sichtbar wird. Leicht<br />

angestiegen ist die Zahl <strong><strong>de</strong>r</strong> Angebote im Setting „Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>garten“<br />

- und wird es hoffentlich weiter tun, auch<br />

dank <strong>de</strong>s neuen Angebotes „Papilio“.<br />

Cannabis; 23<br />

Alkohol; 49<br />

Spezifischer<br />

Substanzbezug;<br />

76<br />

Inhaltsebene<br />

Setting<br />

zessen einhergehen. Hier wer<strong>de</strong>n vor allem auch das<br />

Vorbildverhalten und die Haltung von Erzieher/innen<br />

und Eltern angefragt.<br />

Bei <strong>de</strong>n substanzbezogenen Veranstaltungen sind<br />

Alkohol und Tabak mit Abstand am häufigsten Thema.<br />

Diese bei<strong>de</strong>n Substanzen sind nach wie vor die am<br />

häufigsten konsumierten und Statistiken zeigen, dass<br />

fast alle, die illegale Drogen nehmen, vorher mit Alkohol<br />

und Tabak experimentiert haben. Von daher ist es<br />

wichtig und sinnvoll, in diesem Konsumbereich anzusetzen.<br />

Öffentlichkeit/Gesamtbevölkerung<br />

Politik/Kommune<br />

Berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Schule<br />

Son<strong><strong>de</strong>r</strong>-/För<strong><strong>de</strong>r</strong>schule<br />

Gesamtschule<br />

Gymnasium<br />

Realschule<br />

Hauptschule<br />

Grundschule<br />

Schule<br />

Kirche<br />

Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>garten/-tagesstätten<br />

Jugendarbeit<br />

Hochschule/Fachhochschule<br />

Gesundheitswesen<br />

Freizeit<br />

Ausbildung/Arbeitsplatz<br />

1<br />

2<br />

4<br />

4<br />

4<br />

6<br />

8<br />

7<br />

13<br />

11<br />

19<br />

19<br />

26<br />

19<br />

22<br />

35<br />

62<br />

Bei <strong>de</strong>n stoffungebun<strong>de</strong>nen Süchten spielen Essstörungen,<br />

Computer und pathologisches Glücksspiel eine<br />

Rolle - hier nehmen Anfragen von Lehrer/innen und<br />

Eltern <strong>de</strong>utlich zu, auch wenn sich das noch wenig in<br />

speziellen Veranstaltungen äußert.<br />

Bei <strong>de</strong>n meisten Angeboten zur Suchtprävention im<br />

Kreis Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born ist die Informationsvermittlung mit <strong>de</strong>m<br />

Ziel <strong><strong>de</strong>r</strong> Bildung kritischer Einstellungen ein Teilaspekt<br />

o<strong><strong>de</strong>r</strong> die Grundlage. Da aber reine Informationsvermittlung<br />

nicht ausreichend ist - dies ist wissenschaftlich gut<br />

evaluiert - wer<strong>de</strong>n die Angebote verknüpft mit an<strong><strong>de</strong>r</strong>en<br />

konzeptionellen Ansätzen wie z.B. <strong><strong>de</strong>r</strong> För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung bestimmter<br />

Kompetenzen. Neben allen Ansätzen, die <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong><strong>de</strong>r</strong> Persönlichkeit dienen, darf die strukturelle<br />

Komponente <strong><strong>de</strong>r</strong> Suchtprävention nicht vergessen<br />

wer<strong>de</strong>n, d.h. es greift zu kurz, die Person zu för<strong><strong>de</strong>r</strong>n,<br />

die Lebensumstän<strong>de</strong> aber nicht zu verbessern. Strukturelle<br />

Prävention ist allerdings ein oft langwieriges Geschehen,<br />

da sie in Einrichtungen breitere Beteiligung<br />

und langfristigere Entscheidungen nötig macht.<br />

Perspektive 2009<br />

Ziel für das Jahr 2009 ist, <strong>de</strong>n Kontakt zu <strong>de</strong>n Grundschulen<br />

im Kreisgebiet auf- und auszubauen. Grundlage<br />

dazu bietet das Projekt „Eigenständig wer<strong>de</strong>“, das<br />

über das ift Nord evaluiert wur<strong>de</strong> und in <strong>de</strong>ssen Auftrag<br />

auch Weiterbildungen durchgeführt wer<strong>de</strong>n. Ziel <strong>de</strong>s<br />

Projektes ist die För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung von Lebenskompetenzen.<br />

Auch wenn die bei<strong>de</strong>n Projekte nicht zusammen gehören,<br />

baut „Eigenständig wer<strong>de</strong>n“ gut auf „Papilio“ auf.<br />

Die Fachkraft für Suchtprävention nimmt im Januar<br />

2009 an einer entsprechen<strong>de</strong>n Weiterbildung teil und<br />

wird mit diesem Angebot im kommen<strong>de</strong>n Jahr Kontakt<br />

zu <strong>de</strong>n Grundschulen aufnehmen.<br />

Veronika Balz<br />

Dipl. Sozialarbeiterin<br />

Strukturgestaltend<br />

e Maßnahmen; 40<br />

Normenbildung; 27<br />

Alternative<br />

Erlebnisformen; 19<br />

Früherkennung-<br />

/Intervention; 32<br />

Kompetenzför<strong><strong>de</strong>r</strong>u<br />

ng; 67<br />

Informationsvermitt<br />

lung / Bildung<br />

kritischer<br />

Einstellungen; 127<br />

22


Angeleitete Selbsthilfegruppe WaageMut – ein Angebot für Essgestörte<br />

Selbsthilfegruppe WAAGEMUT<br />

Selbsthilfegruppe WaageMut<br />

Kontakt über alle Beratungsdienste<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Suchtkrankenhilfe</strong><br />

waagemut@online.<strong>de</strong><br />

Essgestörte beschäftigen sich, wenn<br />

sie die Zeit und die Möglichkeit<br />

haben, nahezu <strong>de</strong>n ganzen Tag mit <strong>de</strong>m Thema „Essen“:<br />

Was soll ich heute nur essen, wie viel habe ich<br />

wohl wie<strong><strong>de</strong>r</strong> zugenommen, wie bekomme ich es hin zu<br />

essen, aber eben doch nicht zuzunehmen o<strong><strong>de</strong>r</strong> zu<br />

erbrechen, wann bin ich allein, dann kann ich ja einmal<br />

„…meine Arbeitsstelle kann ich nicht aufgeben: nein! Wenn das passiert,<br />

habe ich gar keinen Halt mehr und wer<strong>de</strong> <strong>de</strong>n ganzen Tag einkaufen,<br />

essen und erbrechen. Das geht mir schon im Urlaub so! Wenn ich arbeite,<br />

<strong>de</strong>nke ich wenigstens ein paar Stun<strong>de</strong>n nicht ans Essen, weil ich abgelenkt<br />

bin.“ (in Anlehnung an ein Gespräch mit einer Bulimikerin aus WaageMut)<br />

wie<strong><strong>de</strong>r</strong> so richtig zuschlagen, was kaufe ich am besten<br />

ein, wann esse ich es? etc.<br />

Die Gedanken ans Essen wer<strong>de</strong>n zum Zwang, Kontrolle<br />

über das Essen hat die höchste Priorität (Magersucht<br />

und Bulimie). Ruhephasen in <strong>de</strong>m sehr belasten<strong>de</strong>n,<br />

Kraft kosten<strong>de</strong>n Alltag gibt es ausschließlich über<br />

Ablenkung o<strong><strong>de</strong>r</strong> über <strong>de</strong>n Schlaf.<br />

Eine Arbeitsstelle zu haben, kann <strong>de</strong>m/<strong><strong>de</strong>r</strong> Essgestörten<br />

somit eine sehr wichtige Lebenshilfe sein: Die<br />

Arbeit zwingt, sich auch einmal auf an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Dinge zu<br />

konzentrieren, sie lenkt ab. Neben dieser gedanklichen<br />

Ruhephase durch die Arbeit, bietet die Arbeitsstelle<br />

<strong>de</strong>m/<strong><strong>de</strong>r</strong> Betroffenen eine wichtige Tagesstruktur, sie/er<br />

muss sich aufraffen, je<strong>de</strong>n Tag aufs Neue und kann<br />

sich nicht <strong>de</strong>m Essen allein<br />

„hingeben“. Hier das<br />

Zitat einer Betroffenen:<br />

Neben <strong><strong>de</strong>r</strong> Ablenkung<br />

und <strong><strong>de</strong>r</strong> Tagesstrukturierung<br />

durch die<br />

Arbeitsstelle sind auch<br />

noch als weitere wichtige Aspekte die Teilhabe am<br />

gesellschaftlichen Leben, das Selbstvertrauen und nicht<br />

zuletzt die soziale Anerkennung über die Arbeitsstelle<br />

für Essgestörte wichtig. Einige Betroffene erwähnen in<br />

diesem Zusammenhang auch, dass ihnen die soziale<br />

Kontrolle durch die Kollegen während <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitszeit<br />

hilft, z.B. ohne Ess-/Brechattacke über <strong>de</strong>n Tag zu<br />

kommen. Auch chronifizierte o<strong><strong>de</strong>r</strong> frühzeitig berentete<br />

Essgestörte <strong><strong>de</strong>r</strong> Gruppe WaageMut suchten sich aus<br />

<strong>de</strong>n genannten Grün<strong>de</strong>n eine stun<strong>de</strong>nweise ehrenamtliche<br />

Arbeitsstelle.<br />

„Also für mich ist eine Tagesstruktur sehr sinnvoll. Ich bin froh, dass ich<br />

einen Job habe und sozusagen gezwungen bin je<strong>de</strong>n Morgen aufzustehen.<br />

Sonst wür<strong>de</strong> es mir sicherlich schlechter gehen. Ich war mal eine Zeit lang<br />

zu Hause wegen meiner Krankheit und da ging es mir viel schlechter. Ich<br />

hatte einfach keine Abwechslung.“ (Zitat aus einem Forum im Internet)<br />

Die begleitete Selbsthilfegruppe WaageMut existiert<br />

nunmehr seit 2 Jahren. In <strong><strong>de</strong>r</strong> Gruppenarbeit hat sich<br />

gezeigt, dass gera<strong>de</strong> chronifizierte Essgestörte in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Lebensmitte über WaageMut Hilfe und Unterstützung<br />

suchen. In <strong>2008</strong> waren es ausschließlich Frauen, die<br />

teilnahmen und in <strong><strong>de</strong>r</strong> Mehrzahl schon mehr als 2 Jahrzehnte<br />

essgestört waren und noch sind.<br />

In Zahlen be<strong>de</strong>utet das, dass in <strong>2008</strong><br />

ein fester Stamm von 8<br />

Teilnehmerinnen die Gruppe<br />

besuchte, im Schnitt weitere 4<br />

Betroffene gelistet waren, aber aufgrund<br />

einer aktuellen stationären<br />

Therapie o.ä. pausierten. Eine<br />

Teilnehmerin ist <strong><strong>de</strong>r</strong> Adipositas<br />

zuzuordnen, eine lei<strong>de</strong>t unter einer schwer chronifizierten<br />

Magersucht <strong>de</strong>s Purging-Typus, was be<strong>de</strong>utet, dass<br />

sie auch Heißhungeranfälle hat und anschließend erbricht,<br />

die an<strong><strong>de</strong>r</strong>en insgesamt 10 Teilnehmerinnen sind<br />

Bulimikerinnen.<br />

Die Altersspanne reichte in <strong>2008</strong> von 18 Jahren bis zu<br />

55 Jahren, mit einem Hauptanteil von Frauen zwischen<br />

40 und 45 Jahren. Auffällig waren auch zahlreiche<br />

Doppeldiagnosen. Hier sind zusätzlich zu <strong>de</strong>n Essstörungen<br />

Angststörungen, Depressionen, Bor<strong><strong>de</strong>r</strong>linestörungen<br />

sowie dissoziative Störungen zu nennen.<br />

Vor diesem Hintergrund wur<strong>de</strong>n Teilnehmerinen in<br />

<strong>2008</strong> auch in stationäre Therapien sowie auch in ambulante<br />

Psychotherapien weitervermittelt. Die Schwere<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Störungen und die damit auch häufig notwendige<br />

Weitervermittlung in stationäre o<strong><strong>de</strong>r</strong> ambulante Behandlungen<br />

macht langfristig regelmäßige Beratung in Einzelgesprächen<br />

notwendig, die nur in Ausnahmefällen<br />

durch die BASS <strong><strong>de</strong>r</strong> SKH in <strong>2008</strong> aufgefangen wer<strong>de</strong>n<br />

konnte.<br />

Auch in 2009 kann<br />

WaageMut von allen<br />

interessierten,<br />

volljährigen Essgestörten<br />

aufgesucht wer<strong>de</strong>n. Das<br />

be<strong>de</strong>utet, dass sowohl<br />

Magersüchtige, BulimikerInnen,<br />

Esssüchtige (Binge-Eating-<br />

Disor<strong><strong>de</strong>r</strong> mit Adipositas) als<br />

auch Erkrankte an<strong><strong>de</strong>r</strong>er, eher<br />

untypischer Essstörungen<br />

teilnehmen können. Informationen<br />

zur Gruppe und Flyer<br />

können über das Sekretariat<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> SKH unter 05251-22508 erfragt wer<strong>de</strong>n.<br />

Isabel Kaul<br />

Dipl. Psychologin<br />

23


Ambulante medizinische Rehabilitation Sucht - ARS<br />

Und die Reha-teilnehmer/innen, die auf Arbeitssuche<br />

sind?<br />

Auch das Anstreben berufsför<strong><strong>de</strong>r</strong>n<strong><strong>de</strong>r</strong> Maßnahmen<br />

sowie die Suche nach zum eigenen Begabungsspektrum<br />

passen<strong>de</strong>n ehrenamtlichen Tätigkeiten<br />

wirken positiv verstärkend auf das Selbstvertrauen<br />

und die Abstinenzmotivation.<br />

(v.l. Jutta Grygier, Andrea Rackow und Isabel Kaul; es fehlen die<br />

Suchtmedizinerinnen Fr. Dr. Kohl und Fr. Dr. Winkelmann und<br />

Sozialtherapeut Uli Will)<br />

Ükern 13<br />

33098 Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born<br />

05251-22508<br />

Fax 05251-27258<br />

ambulante-reha@caritas-<strong>pb</strong>.<strong>de</strong><br />

www www.caritas-<strong>pb</strong>.<strong>de</strong><br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo-Do von 08.30h bis 12.30h<br />

Mo-Do von 14.00h bis 16.30h<br />

Fr von 08.30h bis 13.00h<br />

Termine nach Absprache, Anmeldung und Information<br />

über die Beratungsstelle für Alkohol und sonstige<br />

Suchtfragen - BASS<br />

Die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Arbeitsalltags<br />

für das Erlernen <strong><strong>de</strong>r</strong> Langzeitabstinenz<br />

Die Erhöhung <strong><strong>de</strong>r</strong> Erwerbsfähigkeit bzw. die Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>einglie<strong><strong>de</strong>r</strong>ung<br />

ins Berufsleben sind wesentliche<br />

Teilziele <strong><strong>de</strong>r</strong> ambulanten Sucht-Rehabilitation.<br />

Die Rückfallgefährdung bei arbeitssuchen<strong>de</strong>n<br />

Suchtmittelabhängigen ist doppelt so hoch wie bei<br />

beschäftigten Abhängigen.<br />

Warum ist das so? Die Zusammenhänge sind vielschichtig.<br />

Zum Einen be<strong>de</strong>utet das Arbeitengehen: materielle<br />

Verbesserung, soziale Kontakte, Selbstbestätigung<br />

durch die täglichen Erfolgserlebnisse, Anregung und<br />

„Gehirnjogging“, das Geben und Nehmen von Lob<br />

und Anerkennung, eine sinnvoll bestimmte Tagesstruktur.<br />

Alle diese Vorteile wirken <strong>de</strong>n Merkmalen einer<br />

chronischen Erkrankung wie <strong><strong>de</strong>r</strong> Suchtmittelabhängigkeit<br />

entgegen. Zu diesen Merkmalen gehören in<br />

erster Linie Depressivität, Isolation und körperliche<br />

Folgeerkrankungen.<br />

Was sagen nun die Rehabilitationsteilnehmer/innen<br />

selbst dazu?<br />

- „Ich bin motiviert, abstinent zu leben, weil ich möchte die Anerkennung<br />

meiner Kollegen wie<strong><strong>de</strong>r</strong> gewinnen“<br />

- „Die Kollegen, die wissen, dass ich abstinent leben möchte bieten<br />

mir erst gar keinen Alkohol an, das fin<strong>de</strong> ich gut…..“<br />

- „Mir sind die vielen Nachteile <strong>de</strong>s Alkoholtrinkens bewusster, wenn<br />

ich daran <strong>de</strong>nke, wie mich das Trinken in meiner Leistungsfähigkeit<br />

geschwächt und unproduktiv gemacht hat….“<br />

- „Ich möchte geistig und körperlich klar und fit bleiben…...“<br />

- „Ich mag mich, so wie ich jetzt beruflich und privat die Alltagsprobleme<br />

lösen kann, das soll so bleiben…“<br />

Die Entwicklung <strong><strong>de</strong>r</strong> persönlichen Leistungs- und<br />

Genussfähigkeit sowie das eigenständige Schaffen<br />

einer sinnvollen und beanspruchen<strong>de</strong>n Tagesstruktur<br />

sind weitere Ziele, die für die Arbeitssuchen<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>n (noch) fehlen<strong>de</strong>n Motivationsgrund „Arbeitsplatzerhalt“<br />

ausgleichen und Chancen auf eine<br />

Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>einstellung erhöhen.<br />

Mit erprobten und weiterentwickelten suchttherapeutischen<br />

Behandlungsmetho<strong>de</strong>n sorgt das Team<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> ARS dafür, dass alle<br />

Teilnehmer/innen in <strong>de</strong>m min<strong>de</strong>stens ein Jahr dauern<strong>de</strong>n<br />

Rehabilitationsverlauf genügend Kenntnisse<br />

erwerben, um sich eigenständig zur Abstinenz zu<br />

motivieren, die Impulse aus <strong>de</strong>m Suchtgedächtnis<br />

zu kontrollieren und insgesamt einen selbstwertstärken<strong>de</strong>n<br />

und lustför<strong><strong>de</strong>r</strong>n<strong>de</strong>n Lebensstil zu pflegen.<br />

Jutta Grygier<br />

Dipl.-Psychologin<br />

Psychologische Psychotherapeutin<br />

Statistische Auswertung <strong><strong>de</strong>r</strong> ambulanten<br />

Rehabilitation:<br />

Die ambulante Rehabilitation gehört zu <strong>de</strong>n ambulanten<br />

Entwöhnungseinrichtungen, die speziell<br />

Menschen mit einer Abhängigkeitserkrankung im<br />

Bereich Alkohol und Medikamente, in Einzelfällen<br />

auch illegale Drogenabhängige suchttherapeutisch<br />

behan<strong>de</strong>lt. Sie refinanziert sich komplett über beantragte<br />

Kostenzusagen bei <strong>de</strong>n Rentenversicherungsträgern<br />

und Krankenkassen.<br />

Im letzten <strong>Jahresbericht</strong> haben wir selbstkritisch<br />

unsere Haltquote hinterfragt und uns vorgenommen,<br />

diese in einem Organisationsentwicklungsprozess<br />

zu analysieren und langfristig zu verbessern. Diese<br />

24


Ambulante medizinische Rehabilitation Sucht - ARS<br />

Verbesserung ist uns in diesem Jahr unerwartet<br />

schnell gelungen. Unsere ambulante Rehabilitation<br />

hat sich sowohl fachlich als auch strukturell verän<strong><strong>de</strong>r</strong>t<br />

und personell erweitert.<br />

Ein wesentlicher neuer Baustein ist die Einführung<br />

einer Eingangsgruppe, einer speziellen Aufnahmegruppe<br />

für alle Patienten/innen, die zu uns<br />

kommen. Hier wer<strong>de</strong>n alle Daten überprüft und<br />

erhoben, Kontakte zu zum Beispiel vor geschalteten<br />

Kliniken geknüpft, um die Behandlung möglichst<br />

individuell zu planen. Alle alltagsorganisatorischen<br />

Abläufe wer<strong>de</strong>n hier von einer Sozialtherapeutin<br />

koordiniert und mit je<strong>de</strong>m/je<strong><strong>de</strong>r</strong> Patienten/in zum<br />

Teil einzeln besprochen und eingeleitet.<br />

Aufnahmegruppe<br />

Medizinische Diagnostik, Sozialtherapeutische Diagnostik<br />

Screenings, Psychoedukation<br />

571 600<br />

Stammgruppen<br />

1322<br />

1609<br />

Angehörigengruppen<br />

Indikationsgruppen<br />

Daneben fin<strong>de</strong>t eine kognitive Gruppenschulung<br />

bezogen auf das Suchtmittel, <strong><strong>de</strong>r</strong> eigenen Trinkmotivation<br />

und Abstinenzmotivation statt, eine individuell<br />

ausgerichtete Therapiezielplanung und Einführung<br />

in die medizinische Rehabilitationsmaßnahme.<br />

Durch diese Aufnahmegruppe konnten wir gera<strong>de</strong><br />

zum kritischen Zeitpunkt <strong>de</strong>s Therapiestarts eine<br />

höhere Motivation und Behandlungscompliance bei<br />

unseren Patienten/innen erreichen. Das spiegelt<br />

sich ein<strong>de</strong>utig in <strong>de</strong>n beanspruchten Einheiten wie<strong><strong>de</strong>r</strong>.<br />

2007 <strong>2008</strong><br />

27 42<br />

Einzeleinheiten Gruppeneinheiten Angehörigeneinheiten<br />

Die Inanspruchnahme <strong><strong>de</strong>r</strong> Einzeleinheiten sind im<br />

letzten Jahr wie<strong><strong>de</strong>r</strong> um gute 5% gestiegen, die<br />

Gruppeneinheiten sogar um 21%. Eine Entwicklung,<br />

die uns wirtschaftliche Sicherheit verschafft,<br />

Ausdruck einer neuen fachlichen Qualität ist und die<br />

wir im kommen<strong>de</strong>n Jahr aufrechterhalten wollen.<br />

Die Patientenanzahl hat gegenüber 2007 von 104<br />

auf 107 leicht zugenommen, eine Größenordnung,<br />

die wir schon seit mehreren Jahren halten und die<br />

bei <strong>de</strong>m aktuellen Personaleinsatz auch nicht wesentlich<br />

größer wer<strong>de</strong>n kann. Hatten wir in <strong>de</strong>n<br />

letzten Jahren meist ein Verhältnis von eindrittel<br />

Nachsorgepatienten zu zweidrittel Rehabilitanten,<br />

so können wir immer mehr die Entwicklung erkennen,<br />

dass sich diese Verhältnis fast ausgleicht. In<br />

<strong>2008</strong> hatten wir 57 Personen in <strong><strong>de</strong>r</strong> medizinischen<br />

Rehabilitation und 50 Personen in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Nachsorge. Auch hier wollten wir unser Behandlungskonzept<br />

<strong>de</strong>n Gegebenheiten anpassen, mehr<br />

Menschen mit Zusatzerkrankungen und erhöhten<br />

Defiziten zu bedienen und zu behan<strong>de</strong>ln.<br />

Die Regeltherapiezeit einer ambulanten medizinischen<br />

Rehabilitation wur<strong>de</strong> von uns auf ein Jahr<br />

therapeutische Arbeit festgelegt, um einen nachhaltigen<br />

Abstinenzeffekt zu realisieren, Atemalkoholtestungen<br />

und diagnostische Screenings wur<strong>de</strong>n<br />

in <strong>de</strong>n Behandlungsverlauf standardisierter als bisher<br />

eingebaut.<br />

SELBSTHILFEGRUPPE ZUFRIEDENE ABSTINENZ<br />

Mehr als sieben Jahre existiert die Selbsthilfegruppe „Zufrie<strong>de</strong>ne Abstinenz“ nun<br />

schon. Sie trifft sich einmal wöchentlich in einem Raum <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Suchtkrankenhilfe</strong> im<br />

<strong>Caritas</strong>-Verband Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born e.V. Die <strong>Suchtkrankenhilfe</strong> hat unsere Arbeit von<br />

Anfang an entschei<strong>de</strong>nd geför<strong><strong>de</strong>r</strong>t. Die Selbsthilfegruppe ist aus Frau Grygiers<br />

Gruppentherapie hervorgegangen und wird bis heute durch Arbeitsblätter, Gestaltung<br />

von Gruppenaben<strong>de</strong>n und ein offenes Ohr für die einzelnen Gruppenmitglie<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

von Frau Grygier kontinuierlich unterstützt.<br />

Bei <strong>de</strong>n allwöchentlichen zweistündigen Gruppenaben<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n zu Beginn<br />

organisatorische Angelegenheiten besprochen und Nachrichten und Grüße von<br />

Gruppenmitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>n, die an <strong><strong>de</strong>r</strong> Teilnahme verhin<strong><strong>de</strong>r</strong>t sind, weitergegeben. Dann<br />

folgen eine Entspannungsübung und <strong><strong>de</strong>r</strong> Rückblick über die vergangene Woche.<br />

Die dabei zur Sprache gekommenen Themen, Probleme und Anliegen bil<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n<br />

Inhalt <strong>de</strong>s anschließen<strong>de</strong>n Gesprächs. Abgeschlossen wird <strong><strong>de</strong>r</strong> Abend mit einem<br />

„Blitzlicht“ zur augenblicklichen Gefühlslage aller Anwesen<strong>de</strong>n.<br />

Alle Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> bringen eine suchtbezogene Therapieerfahrung ein. Die in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Therapie eingeübte Arbeit an uns selbst und mit an<strong><strong>de</strong>r</strong>en ermöglicht intensives<br />

Zuhören, Nachfragen, Äußern und Reflektieren eigener Eindrücke und Erfahrungen.<br />

Zur Sprache kommen unsere Erfahrungen mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Abstinenz von Alkohol<br />

und an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Suchtmitteln. Wir besprechen berufliche und private Probleme und<br />

Konflikte. Wir suchen und fin<strong>de</strong>n Klärung, Rat und Hilfe. Wir würdigen unsere<br />

Erfolge im Meistern schwieriger Situationen und Lebenslagen. Wir teilen die<br />

Freu<strong>de</strong> über die erreichte und aufrechterhaltene Abstinenz. Wir unterstützen<br />

einan<strong><strong>de</strong>r</strong> im Umgang mit Krankheit und mit Verlusten. Dadurch wer<strong>de</strong>n Rückfallrisiken<br />

vermin<strong><strong>de</strong>r</strong>t. Für einzelne Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> ist durch ihre bisherigen Therapieerfahrungen<br />

und die Ermutigung <strong><strong>de</strong>r</strong> Gruppe <strong><strong>de</strong>r</strong> Schritt zur Nutzung professioneller<br />

Hilfe in beson<strong><strong>de</strong>r</strong>en Problemlagen sehr viel leichter gewor<strong>de</strong>n.<br />

Die Gruppe umfasst <strong><strong>de</strong>r</strong>zeit 19 Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>, die regelmäßig an <strong>de</strong>n Gruppenaben<strong>de</strong>n<br />

teilnehmen, einige wöchentlich, an<strong><strong>de</strong>r</strong>e alle zwei Wochen, manche in<br />

unregelmäßigen Abstän<strong>de</strong>n.<br />

Seit sechs Jahren existiert auch eine Angehörigengruppe. Sie trifft sich in<br />

größeren Abstän<strong>de</strong>n und ist ein weiterer stabilisieren<strong><strong>de</strong>r</strong> Faktor für die Selbsthilfegruppe.<br />

Für alle erfahrene Unterstützung danken wir Frau Grygier, Frau Mandrysch<br />

als Leiterin <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Suchtkrankenhilfe</strong> und allen MitarbeiterInnen herzlich. Wir wissen,<br />

was wir an Ihnen haben, und sind sehr dankbar dafür!<br />

25


Ambulant Betreutes Wohnen SUCHT – BWS<br />

eine Kooperation zwischen <strong>Suchtkrankenhilfe</strong> und <strong>de</strong>m Wohnverbund Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born <strong>de</strong>s LWL<br />

Bedingt durch lange Abhängigkeit und häufig auch<br />

weiterer Diagnosen aus <strong>de</strong>m körperlichen o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

seelischen Bereich ist Arbeit für viele Klienten nur<br />

auf <strong>de</strong>m so genannten zweiten Arbeitsmarkt möglich.<br />

Hier gibt es im Kreis Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born einige Werkstätten<br />

mit sozialpädagogischer Begleitung.<br />

Daneben gibt es Initiativen, in <strong>de</strong>nen so genannte<br />

Brückenjobs geleistet wer<strong>de</strong>n können, wie z.B.<br />

verschie<strong>de</strong>ne Ausgrabungsprojekte und Renovierungsarbeiten<br />

im Innen- und Außenbereich von<br />

Denkmälern.<br />

Während viele angebotene Arbeiten auf <strong>de</strong>m Niveau<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Ablenkung bleiben, bieten die genannten<br />

Projekte eine gute Möglichkeit, die Lust an <strong><strong>de</strong>r</strong> eignen<br />

Produktivität zu entwickeln und zu entfalten.<br />

Auffällig ist, dass bei diesen Angeboten kaum Frauen<br />

vertreten sind.<br />

(v.l. Nadine Störmer, Alexandra Lutz, Sibyll Poschwatta, Beata Radzicka,<br />

Franzesca Dunsche, Heiner Schulte und Kerstin Boneberger)<br />

Ükern 13<br />

33098 Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born<br />

05251-22508<br />

Fax 05251-27258<br />

betreutes-wohnen@caritas-<strong>pb</strong>.<strong>de</strong><br />

www www.caritas-<strong>pb</strong>.<strong>de</strong><br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo-Do von 08.30h bis 12.30h<br />

Mo-Do von 14.00h bis 16.30h<br />

Fr von 08.30h bis 13.00h<br />

Arbeit als Lebenshilfe für suchtkranke<br />

Menschen<br />

Arbeit als wichtiges Element einer zu entwickeln<strong>de</strong>n<br />

Tagesstruktur ist eine zentrale For<strong><strong>de</strong>r</strong>ung an suchtkranke<br />

Menschen. Dies resultiert aus <strong>de</strong>m Umstand,<br />

dass ihnen viel freie Zeit zur Verfügung steht bei nur<br />

sehr geringen finanziellen Mitteln und Ressourcen.<br />

Unvermeidlich entstehen Langeweile und ein Gefühl<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Ohnmacht bis hin zu fehlen<strong>de</strong>m Sinn im eigenen<br />

Leben.<br />

Auf die Frage <strong><strong>de</strong>r</strong> Vermeidung <strong><strong>de</strong>r</strong> Langeweile gibt<br />

es Antworten, die sich in ihrer Qualität unterschei<strong>de</strong>n:<br />

die Ablenkung, die Integration in einen produktiven<br />

Prozess und das Wecken kreativen Ausdrucks<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Klienten. So bietet sich neben An<strong><strong>de</strong>r</strong>em, Arbeit<br />

als eine sinnvolle Möglichkeit an.<br />

Belastbarkeit und Durchhaltevermögen zu erproben,<br />

be<strong>de</strong>utet aber auch oftmals, in einem engen, überschaubaren<br />

Bereich eingesetzt zu wer<strong>de</strong>n und eine<br />

Tätigkeit auszuüben, die leicht zu erlernen ist, so<br />

dass <strong><strong>de</strong>r</strong> Klient durch <strong>de</strong>n eigenen Erfolg motiviert<br />

wird.<br />

Ein Teil unserer Klienten ist entwe<strong><strong>de</strong>r</strong> in einer <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

erwähnten Werkstätten o<strong><strong>de</strong>r</strong> in einem <strong><strong>de</strong>r</strong> vielen<br />

Brückenjobangeboten integriert. Der Schritt in eine<br />

solche Maßnahme und das Durchhalten <strong><strong>de</strong>r</strong> Maßnahme<br />

erscheint oftmals für einen Teil unserer<br />

Klienten jedoch sehr schwer.<br />

Brückenjobs sind für unsere Klienten in <strong><strong>de</strong>r</strong> Regel<br />

die einzige Aussicht, wie<strong><strong>de</strong>r</strong> am Arbeitsleben teilzunehmen.<br />

Der Sprung nach SGB II §16 e vermittelt<br />

zu wer<strong>de</strong>n erscheint für Viele unerreichbar. Hier<br />

entsteht dann auch häufig <strong><strong>de</strong>r</strong> Eindruck, fortdauernd<br />

Hartz-IV Empfänger zu bleiben mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Aussicht auf<br />

nur geringen Zuverdienst.<br />

Erfreulich ist, dass viele unserer chronisch Kranken<br />

eine Beschäftigung in einer vermittelten Maßnahme<br />

o<strong><strong>de</strong>r</strong> in einem Brückenjob mit einem Zuverdienst<br />

von 1,50 € pro Stun<strong>de</strong> gefun<strong>de</strong>n haben.<br />

Ein sehr geringer Teil unserer Klienten schafft es<br />

ein versicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis zu<br />

bekommen, durch das zunächst eine Stabilisierung<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Lebenssituation erreicht wird.<br />

Es zeigt sich im Rahmen <strong><strong>de</strong>r</strong> weiteren Betreuung<br />

jedoch, dass diese Klienten sich schnell überfor<strong><strong>de</strong>r</strong>t<br />

Keine<br />

Brückenjobs<br />

1. Arbeitsmarkt<br />

AT und BT<br />

WfbM<br />

Ehrenamt<br />

Erziehungszeit<br />

1<br />

3<br />

6<br />

5<br />

5<br />

14<br />

Tagesstruktur<br />

fühlen o<strong><strong>de</strong>r</strong> selbst überfor<strong><strong>de</strong>r</strong>n und es dadurch zu<br />

Rückfällen o<strong><strong>de</strong>r</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Krisen kommt. Schwerpunkt<br />

aber auch Vorteil <strong><strong>de</strong>r</strong> aufsuchen<strong>de</strong>n Betreuung<br />

ist dann, <strong>de</strong>n Klienten möglichst schnell stabilisieren<br />

zu können, so dass die akute Krise bewältigt<br />

wird und <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitsplatz weiterhin erhalten bleibt.<br />

42<br />

26


Ambulant Betreutes Wohnen SUCHT – BWS<br />

eine Kooperation zwischen <strong>Suchtkrankenhilfe</strong> und <strong>de</strong>m Wohnverbund Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born <strong>de</strong>s LWL<br />

Eher zu bedauern ist, dass ein an<strong><strong>de</strong>r</strong>er Teil unserer<br />

Klienten nur sehr schwer in eine Beschäftigung zu<br />

integrieren ist. Die Grün<strong>de</strong> dafür ergeben sich aus<br />

Vorbehalten seitens <strong><strong>de</strong>r</strong> Klienten gegenüber <strong><strong>de</strong>r</strong> zu<br />

verrichten<strong>de</strong>n Beschäftigung, durch starke körperliche<br />

o<strong><strong>de</strong>r</strong> seelische Beeinträchtigungen, aber auch<br />

aus Unfähigkeit zu längeren abstinenten Phasen.<br />

Das ambulant Betreute Wohnen für Suchtkranke<br />

unterstützt die Klienten einerseits im Hinblick auf die<br />

Gestaltung einer geregelten Tagessstruktur und<br />

zum Fin<strong>de</strong>n einer sinnvollen Beschäftigung. An<strong><strong>de</strong>r</strong>erseits<br />

liegt unser Augenmerk in <strong><strong>de</strong>r</strong> ganzheitlichen<br />

Betrachtung <strong>de</strong>s Menschen mit seinen Ressourcen<br />

auf <strong>de</strong>m Hintergrund <strong><strong>de</strong>r</strong> Suchtmittelabhängigkeit.<br />

Das Team <strong>de</strong>s BWS<br />

Statistische Auswertung <strong><strong>de</strong>r</strong> fachlichen<br />

Arbeit in <strong>2008</strong>:<br />

Im vergangenen Jahr betreuten die Mitarbeiter/innen<br />

<strong>de</strong>s BWS insgesamt 77 Klienten/innen,<br />

52 davon waren Männer und 25 Frauen.<br />

Bei <strong>de</strong>n Zugangswegen ins Betreute Wohnen kann<br />

man sehr <strong>de</strong>utlich erkennen, dass in <strong>de</strong>n meisten<br />

Fällen bereits durch an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Dienste/Einrichtungen<br />

ein Kontakt zur Klientel besteht, <strong><strong>de</strong>r</strong> allein für sich<br />

genommen aber keine ausreichen<strong>de</strong> Unterstützung<br />

zu bieten scheint.<br />

gesetzliche<br />

Betreuer; 3<br />

Sonstige; 5<br />

LWL-Klinik; 4<br />

Zugangswege<br />

Suchtkranken<br />

hilfe; 10<br />

Die <strong>Suchtkrankenhilfe</strong> hat in diesem Jahr mit 10<br />

Zuweisungen erstmalig die LWL-Klinik mit 4 Zuweisungen<br />

abgelöst. An dritter Stelle stehen die<br />

gesetzlichen Betreuer. Innerhalb <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Suchtkrankenhilfe</strong><br />

wollten wir uns bei <strong>de</strong>n internen Vermittlungen<br />

verbessern, was uns diese Jahr noch mal mehr<br />

gelungen ist.<br />

Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Einordnung <strong><strong>de</strong>r</strong> Diagnosen gibt es<br />

Mehrfachnennungen. Die Klientel <strong>de</strong>s Betreuten Wohnens<br />

gehört in <strong><strong>de</strong>r</strong> Regel zu <strong>de</strong>n chronisch mehrfach<br />

beeinträchtigten Abhängigen (CMA), die zusätzlich zur<br />

Substanzabhängigkeit auch unter anhalten<strong>de</strong>n<br />

psychischen, körperlichen und sozialen Beschwer<strong>de</strong>n<br />

lei<strong>de</strong>n. Da diese Menschen auf verschie<strong>de</strong>nen Ebenen<br />

Beeinträchtigungen aufweisen, ist es nicht verwun<strong><strong>de</strong>r</strong>lich,<br />

dass sie häufig durch die Maschen <strong>de</strong>s Hilfesystems<br />

fallen. Es ist eine mittelschwer bis schwer belastete<br />

Klientel, die einen hohen Bedarf an intensiver, umfassen<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

und langfristig angesetzter Hilfen hat und zugleich eine<br />

hohe Professionalität von <strong>de</strong>n Mitarbeiter/innen verlangt.<br />

A lkoho labhängigkeit<br />

Depressio n<br />

Persönlichkeitsstörung<br />

Politoxikomie<br />

Angsterkrankung<br />

Drogenabhängigkeit<br />

sonstige<br />

M in<strong><strong>de</strong>r</strong>begabung<br />

M edikamentenabhängigkeit<br />

Psychose<br />

Hirnorgan. Beeinträchtigung<br />

ALG 2<br />

EU-Rente<br />

Sozialgeld<br />

Grundsicherung<br />

Erwerbseinkommen<br />

sonstige<br />

ALG 1<br />

Altersrente<br />

Übergangsgeld<br />

Verselbstständigung;<br />

3<br />

Ablehnung <strong>de</strong>s<br />

Kostenantrages;<br />

1<br />

JVA;<br />

4<br />

4<br />

1<br />

1<br />

1<br />

19<br />

17<br />

15<br />

11<br />

11<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

11<br />

13<br />

28<br />

15<br />

19<br />

Mangeln<strong>de</strong> Motivation;<br />

3<br />

Diagnosen<br />

Die meisten unserer Klienten/innen bezieht ihr Einkommen<br />

über die ARGE. Bemerkenswert ist, dass<br />

es immerhin 11 Klienten/innen schaffen, ihren Lebensunterhalt<br />

über eigenes Erwerbseinkommen zu<br />

bestreiten.<br />

Einkommen<br />

Seit Beginn <strong>de</strong>s Betreuten Wohnens bieten wir<br />

verschie<strong>de</strong>ne Gruppen- und Freizeitangebote in<br />

regelmäßigen Abstän<strong>de</strong>n an. Je<strong>de</strong> zweite Woche<br />

organisiert unsere Assistenzkraft Francesca Dunsche<br />

ein gemeinsames Frühstück für unsere Klientel,<br />

das Kommunikation ermöglichen und soziale<br />

Anbindung und Gemeinschaftsgefühl vermitteln soll.<br />

Auch <strong>2008</strong> hat die Vermittlung (Beendigung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Betreuung) in eine intensivere Betreuungsform die<br />

Zahl <strong><strong>de</strong>r</strong> Verselbständigung übertroffen. Beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s<br />

hoch ist auch die Beendigung durch Inhaftierung in<br />

die JVA, was sicherlich im Zusammenhang mit <strong>de</strong>n<br />

drogenabhängigen Klienten steht.<br />

30<br />

Vermittlung in<br />

intensivere<br />

Betreuung;<br />

7<br />

57<br />

27


Teil 2<br />

Leistungsauswertung<br />

und<br />

Personalangaben


Leistungsauswertung <strong>2008</strong><br />

Leistungsauswertung <strong>2008</strong> für<br />

• Jugend- und Drogenberatung - DROBS<br />

• Beratungsstelle für Alkohol und sonstige<br />

Suchtfragen - BASS<br />

• Anlaufstelle für Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> und Jugendliche<br />

in Konfliktsituationen – LOBBY<br />

• und <strong><strong>de</strong>r</strong> bei<strong>de</strong>n neuen Nebenstellen<br />

Büren und Delbrück<br />

Der Leistungsvertrag mit Stadt und Kreis beinhaltet<br />

neben <strong><strong>de</strong>r</strong> Darstellung <strong><strong>de</strong>r</strong> fachlichen Arbeit auch eine<br />

Auswertung <strong><strong>de</strong>r</strong> Fachleistungsstun<strong>de</strong>n <strong><strong>de</strong>r</strong> drei<br />

Arbeitsbereiche DROBS, BASS und LOBBY.<br />

Der Leistungsauswertung liegen die<br />

Auswertungsergebnisse <strong><strong>de</strong>r</strong> Dokumentationssoftware<br />

„PATFAK“ zugrun<strong>de</strong>. Alle Mitarbeiter/innen<br />

dokumentieren über PATFAK ihre erbrachten<br />

Leistungen.<br />

Der Nachweis <strong><strong>de</strong>r</strong> Fachleistungsstun<strong>de</strong>n wird in vier<br />

Hauptkategorien unterteilt:<br />

1. Klientenbezogene Fachleistungen:<br />

Alle im Leistungsvertrag <strong>de</strong>finierten<br />

Zielgruppen-Kontakte, direkte face-to-face<br />

Kontakte, telefonische Informationsvermittlung,<br />

nachgehen<strong>de</strong> Fallbearbeitung im Hintergrund,<br />

konkrete Einzelfallbesprechungen, Gruppenund<br />

Sprechstun<strong>de</strong>nangebote, Streetwork,<br />

offene Angebote.<br />

2. Professionalität/Fachlichkeit:<br />

Inanspruchnahme von fachspezifischen,<br />

klienten-, bzw. störungsbezogenen Fort- und<br />

Weiterbildungen, Optimierung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

klientenbezogenen<br />

Prozessabläufe,<br />

klientenbezogene Arbeitskreise mit<br />

Vernetzungscharakter, Bedarfserhebung und -<br />

ausgestaltung.<br />

3. Leitungsfunktion/Steuerung:<br />

Informationsaustausch und Sicherstellung <strong>de</strong>s<br />

Komplementärangebots innerhalb <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

<strong>Suchtkrankenhilfe</strong>, Steuerung<br />

4. Verwaltung/Organisation:<br />

Diverse Verwaltungsprozesse<br />

Die bei<strong>de</strong>n ersten Bereiche erfassen die<br />

unmittelbaren und mittelbaren klientenbezogenen<br />

Leistungen. Alle Tätigkeiten beziehen sich direkt o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

indirekt auf die Klientenarbeit und <strong><strong>de</strong>r</strong>en Umsetzung.<br />

Der dritte Bereich koordiniert und organisiert Themen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Gesamteinrichtung <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Suchtkrankenhilfe</strong>.<br />

Der letzte Bereich erfasst alle Leistungen, die<br />

verwaltungstechnisch in irgen<strong>de</strong>iner Form anfallen.<br />

Die Systematik orientiert sich dabei an <strong>de</strong>m<br />

Leistungskatalog von Horizont.<br />

Seit Februar <strong>2008</strong> arbeiten wir mit <strong>de</strong>m neuen<br />

Programm PATFAK von Redline Data. Diese neue<br />

System entlastet unsere Arbeitsabläufe erheblich, da es<br />

insgesamt wesentlich anwen<strong><strong>de</strong>r</strong>freundlicher konfiguriert<br />

ist als das alte System HORIZONT 4.0.<br />

Im Zuge <strong><strong>de</strong>r</strong> Systemumstellung haben wir unseren<br />

Leistungskatalog neu strukturiert und auch vereinfacht.<br />

So sind Einträge schneller einem Bereich zugeordnet<br />

und leichter einzutragen. Auch bei <strong><strong>de</strong>r</strong> ersten<br />

Auswertung machen wir insgesamt gute Erfahrungen.<br />

Hier müssen wir das System allerdings noch besser<br />

kennen lernen und auf unsere Bedürfnisse<br />

zuschnei<strong>de</strong>n.<br />

Drei Mitarbeiter/innen von uns haben aus diesem<br />

Grund im letzten Jahr eine Schulung besucht und<br />

wer<strong>de</strong>n in 2009 das System weiter optimieren, damit wir<br />

harte Daten schnell und übersichtlich erhalten.<br />

Im Zuge <strong><strong>de</strong>r</strong> Katalogvereinheitlichung in unserem<br />

neuen Dokumentationssystem möchten wir in diesem<br />

Jahr die vertraglich zusammen gefassten<br />

Arbeitsbereiche DROBS, BASS, LOBBY inclusive <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

bei<strong>de</strong>n Nebenstellen in Büren und Delbrück in einer<br />

Leistungstabelle darstellen.<br />

Unberücksichtigt von dieser Leitungsbeschreibung<br />

bleibt <strong><strong>de</strong>r</strong> Bereich <strong><strong>de</strong>r</strong> Prävention, <strong><strong>de</strong>r</strong> auch weiterhin<br />

mit <strong>de</strong>m präventionsspezifischen BADO-<br />

Dokumentationssystem ausgewertet wird. Siehe auch<br />

die Auswertung <strong><strong>de</strong>r</strong> Prävention.<br />

Zwei Bemerkungen zur Tabelle 1:<br />

1) In <strong>2008</strong> hatten wir krankheitsbedingte,<br />

längerfristige Personalausfälle, die wir zwar<br />

immer vertretungsweise kompensieren<br />

konnten, sich aber in <strong><strong>de</strong>r</strong> Auswertung<br />

ein<strong>de</strong>utig nie<strong><strong>de</strong>r</strong>schlagen. Meine Vermutung<br />

<strong>de</strong>s hohen missing-Wertes ist, dass die<br />

Vertretungen (auch aufgrund ihrer fachlichen<br />

Begrenzung) einerseits nicht die gesamte<br />

Arbeitszeit kompensieren konnten und<br />

an<strong><strong>de</strong>r</strong>erseits nicht ausreichend dokumentiert<br />

haben. PATFAK muss trotz seiner<br />

Anwen<strong><strong>de</strong>r</strong>freundlichkeit erlernt und bedient<br />

wer<strong>de</strong>n. Personalausfälle, bzw.<br />

Personalvertretungen wer<strong>de</strong>n sich somit<br />

immer im System bemerkbar machen.<br />

2) Des Weiteren sind wir erst im Februar <strong>2008</strong><br />

mit PATFAK eingestiegen und konnten <strong>de</strong>n<br />

Januar somit nicht in die Auswertung<br />

einbeziehen. Aus diesem Grund haben wir für<br />

<strong>de</strong>n Januar auf die Gesamtstun<strong>de</strong>nanzahl eine<br />

Hochrechnung vorgenommen, die in die<br />

Zahlen mit einfließt.<br />

30


Leistungsauswertung <strong>2008</strong><br />

Leistungsauswertung DROBS, BASS<br />

und LOBBY <strong>2008</strong>:<br />

1<br />

Beschreibung <strong>2008</strong><br />

Klientenbezogene Fachleistungen<br />

Stun<strong>de</strong>n<br />

2 Beratung (auch online Beratung) 4211<br />

3 Fallmanagement 607<br />

4 Vermittlung 653<br />

5 Gruppenangebote: clean-Gruppe,<br />

Substitutionsgruppe, Müttergruppe,<br />

Angehörigengruppe, KiSuFa 1109<br />

6 Niedrigschwellige Angebote:<br />

Krisennotruf, Streetwork, Frühstück,<br />

Freizeitangebote 654<br />

7 Offene Sprechstun<strong>de</strong> 1104<br />

8 Offene Gruppen-/ Infoangebote 279<br />

9 Schulveranstaltungen 222<br />

10 Supervision/ Fallteam 547<br />

11 Teambesprechungen 1194<br />

12 Hochrechnung Januar 868<br />

13 Zwischensumme 11448<br />

14<br />

Professionalität/Fachlichkeit<br />

15 QM/ Konzeptentwicklung 290<br />

16 Facharbeitskreise 170<br />

17 Kooperation/ Vernetzung 438<br />

18 Hochrechnung Janaur 74<br />

19 Zwischensumme 972<br />

20<br />

Leitungsfunktion/Steuerung<br />

21 Gesamtteambesprechungen 152<br />

22 Leitungstätigkeit 1230<br />

23 Mitarbeitervertretung 188<br />

24 Hochrechnung Januar 129<br />

25 Zwischensumme 1699<br />

26<br />

Organisation & Verwaltung<br />

27 Verwaltung je MA 10% pro Tag 1594<br />

28 Wartung und Instandsetzung 39<br />

29 Sonstige 193<br />

30 Hochrechnung Monat Januar 150<br />

31 Zwischensumme 1976<br />

32<br />

Tabelle 1<br />

Gesamtsumme 16.226<br />

In <strong><strong>de</strong>r</strong> DROBS gab es im vergangenen Kalen<strong><strong>de</strong>r</strong>jahr<br />

einen Stellenanteil von 3 Vollzeitstellen, in <strong><strong>de</strong>r</strong> BASS<br />

3,56 Stellen, in <strong><strong>de</strong>r</strong> Lobby 2,98 Stellen und in bei<strong>de</strong>n<br />

Nebenstellen jeweils 0,5 Stellen. Eine volle<br />

Anerkennungsjahrpraktikantin über das gesamte Jahr<br />

wur<strong>de</strong> mit einer 0,5 Planstelle eingerechnet. Letztlich<br />

kommt noch ein Stellenanteil von 0,78 Leiterstelle für<br />

die gesamte <strong>Suchtkrankenhilfe</strong> hinzu.<br />

Das ergibt für das gesamte Jahr einen Stellenumfang<br />

von insgesamt 11,3 Vollzeitstellen.<br />

Auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Grundlage <strong><strong>de</strong>r</strong> KGSt – Vorgaben über die<br />

durchschnittliche Jahresarbeitszeit eines/einer<br />

Mitarbeiters/Mitarbeiterin in Höhe von 1578 Stun<strong>de</strong>n<br />

ergibt dies einen Anteil an klientenbezogener<br />

fachlicher Tätigkeit (unmittelbare und mittelbare) von<br />

insgesamt 69,8% (siehe Tabelle2). Für Leitungs- und<br />

Steuerungsaufgaben fielen 9,5% <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitszeit an,<br />

die restlichen Zeiten (11%) beziehen sich auf<br />

Verwaltungstätigkeiten und beinhalten einen missing-<br />

Wert von insgesamt 9,7%.<br />

Jahresarbeitszeit Nach KGSt: 1578 Std. in %<br />

11.3 Planstellen Nettoarbeitszeit: 17.831 Std.<br />

FL Klientenbezogen 11.448 Std. 64,2%<br />

FL Professionalität/Fachlichkeit 972 Std. 5,6%<br />

FL Leitungsfunktion/Steuerung 1699 Std. 9,5%<br />

FL Verwaltung/Organisation 1976 Std. 11%<br />

Nicht dokumentierte Zeit 1736Std. 9,7%<br />

Tabelle 2<br />

Legen<strong>de</strong> zu <strong>de</strong>n vorgenannten Leistungen:<br />

Beratung = Der Mitarbeiter gibt <strong>de</strong>m Klienten<br />

fachliche Informationen über suchtrelevante<br />

Inhalte, über Hilfeformen und Angebote in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Wohnregion und berücksichtigt dabei zugleich die<br />

individuellen Belange <strong>de</strong>s Klienten. Sie fin<strong>de</strong>n<br />

gemeinsam eine Interpretation und Intervention<br />

bezüglich <strong>de</strong>s Suchtverhaltens. Der Klient ist für<br />

die Umsetzung <strong><strong>de</strong>r</strong> Intervention und Informationen<br />

in seinem Suchtverhalten nicht allein<br />

verantwortlich, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n wird durch <strong>de</strong>n Berater<br />

unterstützt und angeleitet.<br />

Vermittlung = Der Mitarbeiter gewährleistet die<br />

Auswahl und Initiierung einer geeigneten Entzugsund/o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Entwöhnungsmaßnahme und/o<strong><strong>de</strong>r</strong> in eine<br />

sonstige psychotherapeutische Behandlung o<strong><strong>de</strong>r</strong> in<br />

betreute Wohnformen. Das gilt auch für die<br />

Vermittlung in an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Beratungsdienste,<br />

beschützte Arbeitsformen, Ausbildung,<br />

Umschulung, Arbeit, Adaption o<strong><strong>de</strong>r</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>e<br />

suchtrelevante Hilfen.<br />

Fallmanagement = Es beinhaltet die<br />

fallbezogenen Tätigkeiten <strong>de</strong>s Mitarbeiters wie das<br />

Erstellen von Bescheinigungen, Formularen,<br />

Anträgen, Gutachten, die Dokumentation von<br />

Sozialberichten, die EDV-gestützte Dokumentation<br />

von Leistungen und biografischen Daten, die<br />

Hilfeplanung, fallbezogene Kooperationsgespräche<br />

intern und extern und fallbezogene Fahrzeiten.<br />

Gruppenangebote = Hiermit sind alle<br />

klientenbezogenen und fachlich angeleiteten<br />

Gruppenangebote gemeint.<br />

Sprechstun<strong>de</strong>n = Hierzu zählen alle regelmäßig<br />

durchgeführten Klienten-Sprechstun<strong>de</strong>n intern in<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Einrichtung und die im Kreisgebiet<br />

angebotenen.<br />

31


Personalstandsplan <strong>2008</strong><br />

Name<br />

Mitarbeiter<br />

1 Mandrysch,<br />

Claudia<br />

Berufsbezeichnung<br />

und<br />

Qualifikation<br />

Dipl.-<br />

Sozialarbeiterin,<br />

Sozialtherapeutin<br />

GWG<br />

2 Adon, Nicole Dipl.-<br />

Sozialpädagogin<br />

5 Ruppel,<br />

Miriam<br />

6 Böwer,<br />

Marion<br />

7 Brett, Reingard<br />

8 Dierkes,<br />

Brigitte<br />

9 Dierkes,<br />

Reinhard<br />

10 Grothe,<br />

Wolfgang<br />

3 Balz, Veronika<br />

4 Bauer, Markus<br />

Dipl.-<br />

Sozialarbeiterin<br />

Dipl.-<br />

Sozialarbeiter<br />

Lösungsorientierte<br />

Beratung<br />

Dipl.-<br />

Sozialarbeiterin<br />

im AJ<br />

Dipl.-<br />

Sozialarbeiterin<br />

Dipl.-Pädagogin<br />

Sozialtherapeutin<br />

(Verhaltenstherapie)<br />

GVS<br />

Dipl.-<br />

Sozialarbeiterin<br />

Dipl.-<br />

Sozialarbeiter<br />

Gesprächspsychotherapie<br />

GWG<br />

Dipl.-<br />

Sozialpädagoge<br />

Systemische<br />

Familientherapie<br />

GVS, Psychotherapeut<br />

HPG,<br />

Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>- und<br />

Jugendlichenpsychotherapeut<br />

11 Krüger, Phillip Dipl.-<br />

Sozialpädagoge<br />

12 Keller, Dipl.-<br />

Alexandra Sozialpädagogin<br />

13 Rackow,<br />

Andrea<br />

14 Nacke,<br />

Reinhold<br />

15 Neugebauer,<br />

Dominik<br />

16 Salmen,<br />

Peter<br />

Dipl. Sozialpädagogin,<br />

Sozialtherapeutin<br />

(Verhaltenstherapie)<br />

Dipl.-<br />

Sozialarbeiter<br />

Familienberater<br />

Dipl.-<br />

Sozialarbeiter<br />

Lösungsorientierte<br />

Beratung<br />

Geprüfter Baupolier,<br />

Anleiter Burgruine<br />

Ringelstein<br />

Funktion und<br />

Arbeitsbereich<br />

Wochenstun<strong>de</strong>n<br />

Leiterin <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Suchtkrankenhilfe</strong>;<br />

27,75<br />

Fachkraft für die 8,5<br />

Psychosoziale<br />

Betreuung von<br />

Substituierten -<br />

PSB, DROBS<br />

Fachkraft für die 19,25<br />

Psychosoziale<br />

Betreuung von<br />

Substituierten -<br />

PSB, DROBS<br />

AAL-Projekt<br />

19,25<br />

Fachkraft Prävention<br />

38,5<br />

Berater BASS 20<br />

Praktikantin BASS 38,5<br />

Beraterin LOBBY 19,25<br />

Beraterin BASS 38,5<br />

Beraterin BASS<br />

Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>gruppe<br />

„Sucht“<br />

Stellvertreten<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Leiter <strong><strong>de</strong>r</strong> SKH<br />

Berater BASS<br />

Berater DROBS<br />

AAL-Projekt<br />

15<br />

6<br />

38,5<br />

19,25<br />

19,25<br />

Berater LOBBY, 27<br />

DROBS<br />

Fachkraft für die 38,5<br />

Psychosoziale<br />

Betreuung – PSB<br />

von Substituierten,<br />

DROBS<br />

Beraterin LOBBY 12<br />

Berater LOBBY 19,25<br />

Fachkraft für die 38,5<br />

Psychosoziale<br />

Betreuung - PSB<br />

von Substituierten,<br />

DROBS<br />

AAL-Projekt 38,5<br />

17 Seefeld, Dipl. Sozialtherapeutin,<br />

Verena<br />

Le-<br />

bens- und<br />

Trauerberatung<br />

18 Willeke, Anja Dipl.Sozialpädagogin,<br />

Logotherapeutin,<br />

DGLE,Lösungso<br />

rientierte Beratung,<br />

Traumazentrierte<br />

Fachberaterin<br />

19 Grygier, Jutta Dipl.-<br />

Psychologin<br />

Klinische Psychologin<br />

BDP,<br />

Psychologische<br />

Psychotherapeutin<br />

20 Poschwatta,<br />

Sibyll<br />

21 Schulte,<br />

Heiner<br />

Verwaltung<br />

22 Lenschen,<br />

Marion<br />

23 Polanski,<br />

Monika<br />

24 Tribeß,<br />

Eveline<br />

Dipl.-<br />

Sozialarbeiterin<br />

Sozialtherapeutin<br />

(Integrative<br />

Therapie)<br />

Dipl.-<br />

Sozialpädagoge<br />

Rechtsanwaltsund<br />

Notarsgehilfin<br />

Beraterin LOBBY<br />

Beraterin DROBS<br />

10,78<br />

27,72<br />

Beraterin LOBBY 38,5<br />

Therapeutin ARS 19,25<br />

Beraterin BWS 38,5<br />

Berater BWS 38,5<br />

Rechtsanwaltsund<br />

Notarsgehilfin<br />

Rechtsanwaltsund<br />

Notarsgehilfin<br />

Verwaltungsfachkraft<br />

Ükern 13<br />

Verwaltungsfachkraft<br />

Am Haxthausenhof<br />

14-16<br />

Verwaltungsfachkraft<br />

Ükern 13<br />

Honorarkräfte<br />

25 Kaul, Isabel Dipl.-<br />

Therapeutin ARS 5<br />

Psychologin<br />

Sozialtherapeutin<br />

26 Kohl, Birgit Ärztin für Neurologie<br />

Ärztin ARS 3<br />

und Psy-<br />

chiatrie<br />

27 Bolz, Andreas Aushilfe/ Fahrer Fahrer AAL- Projekt 10<br />

28 Kühnhold,<br />

Stefan<br />

Psychiater und<br />

Psychotherapeut<br />

Cleangruppe<br />

DROBS<br />

2<br />

29 Magerkurth,<br />

Tilmann<br />

30 Niermann,<br />

Kai-Friedrich<br />

31 Winkelmann,<br />

Astrid, Dr.<br />

30<br />

15<br />

19,25<br />

Psychiater,<br />

Ärztlicher Psychotherapeut<br />

Arzt ARS 2<br />

Rechtsanwalt Beratung SKH 0,2<br />

Psychiaterin und<br />

Psychotherapeutin<br />

32 Will, Ulrich Dipl.-<br />

Sozialarbeiter<br />

ZDL<br />

33 Glahn, Fabiaten<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Zivildienstleis-<br />

(seit 1.7.<strong>2008</strong>)<br />

Ärztin ARS 3<br />

Therapeut ARS 4<br />

Am Haxthausenhof<br />

14-16<br />

38,5<br />

Stichtag: 31.12.<strong>2008</strong><br />

Personelle Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen in <strong>2008</strong>:<br />

32


Arbeitskreise – Fort- und Weiterbildung - Vernetzung<br />

Suchtspezifische Diagnostik, Dr. Kühnhold<br />

Oberarzt (LWL-Klinik)<br />

Sexueller Missbrauch und suchtspezifische<br />

Auswirkung, C. Friedhoff Psychologin (Bethel<br />

Bielefed)<br />

Fallbezogene Kooperationstreffen<br />

Einrichtungsname<br />

Jugendamt Stadt Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born<br />

Sozialdienst Krankenhaus Salzkotten<br />

Suchtbeauftragte Stadt Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born<br />

Substituieren<strong>de</strong> Ärzte<br />

Alle MA<br />

Alle MA<br />

Leistungsart<br />

Vorstelllung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Einrichtung,<br />

Fallbesprechungen,<br />

Kooperation,<br />

Hilfeplangespräche,<br />

Weitervermittlung<br />

Vorstellung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Einrichtung<br />

Vorstellung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Einrichtung<br />

Fachbesprechungen,<br />

Sprechstun<strong>de</strong>,<br />

Kooperation<br />

Generalvikariat<br />

ARGE Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born<br />

ARGE Büren<br />

Beratungsstelle für Eltern, Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> und<br />

Jugendliche In Büren<br />

St. Nikolaushospital Büren<br />

JVA Büren<br />

Mitarbeiter Bethel<br />

Mitarbeiter ARGE<br />

Kooperationsabsprach<br />

e, Information<br />

Fall- und<br />

projektbezogene<br />

Koooperation<br />

Fall- und<br />

projektbezogene<br />

Koooperation<br />

Austausch,<br />

Kooperation<br />

Fallbezogene<br />

Kooperation<br />

Fallbezogene<br />

Kooperation<br />

Vorstellung AaL,<br />

Burgruine Ringelstein<br />

Vorstellung AaL,<br />

Burgruine Ringelstein<br />

LWL-Klinik, Substitutionsambulanz<br />

Betreutes Wohnen Sucht (CV, Kim)<br />

LWL-Klinik, Drogenentgiftungsstation<br />

Na<strong>de</strong>löhr<br />

Bewährungshilfe<br />

Fallbesprechungen,<br />

Sprechstun<strong>de</strong>,<br />

Kooperation<br />

Fachbesprechungen,<br />

Kooperation<br />

Fallbesprechungen,<br />

Kooperation<br />

Fallbesprechungen<br />

Informationsstand <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Drogenhilfeeinrichtungen zum „Ge<strong>de</strong>nktag<br />

für verstorbene Drogengebraucher/innen“<br />

Adaptionshaus Bad Lippspringe<br />

Kommunale Öffentlichkeitsarbeit<br />

Fachbesprechungen,<br />

Kooperation,<br />

regelmäßige<br />

Vorstellung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Einrichtung für<br />

Patient/innen<br />

Fachklinik Olsberg<br />

Fallbesprechungen,<br />

Kooperation<br />

Basisgruppe<br />

Kommunale<br />

Vernetzung<br />

Fachklinik Beusingser Mühle<br />

Fallbesprechungen,<br />

Kooperation<br />

Jugendamt Kreis<br />

Fallbesprechungen,<br />

Kooperation<br />

Fachklinik Bussmannshof<br />

B2 Anlaufstelle Kim<br />

Haus Regenbogen<br />

ARGE<br />

LWL Münster<br />

Fallbesprechungen<br />

Fallbesprechungen,<br />

Sprechstun<strong>de</strong>,<br />

Kooperation<br />

Fallbesprechungen,<br />

Kooperation<br />

Vernetzung,<br />

Kooperation<br />

Fallbesprechungen<br />

(Clearing)<br />

Klinik am Park<br />

Annenhofklinik<br />

Haus Wi<strong>de</strong>y<br />

Nie<strong><strong>de</strong>r</strong>gelassene Ärzte in Bad Lippspringe<br />

Fachausschuss Bad Lippspringe<br />

Ev. Kirche Bad Lippspringe<br />

Vernetzung,<br />

Kooperation<br />

Fallbesprechungen<br />

Fallbesprechungen<br />

Kooperation<br />

Vorstellung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Einrichtung<br />

Kooperation<br />

Substituieren<strong>de</strong> Ärzte<br />

Fallbesprechungen,<br />

Kooperation<br />

LWL Klinik Station A<br />

Fallbezogene<br />

Kooperation<br />

Schwangerenberatung<br />

Fallbesprechung<br />

Ambulante psychologische Behandlung Weitervermittlung<br />

St. Vincenz-Frauen- und Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>klinik<br />

INBIT<br />

Fallbesprechungen,<br />

Kooperation<br />

Vorstellen <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Einrichtung<br />

Arbeitsagentur<br />

Stationäre psychologischpsychiatrische<br />

Behandlung<br />

Berufsvorbereiten<strong>de</strong> Maßnahmen<br />

Weitervermittlung<br />

Weitervermittlung<br />

Weitervermittlung<br />

Pigal<br />

Kooperation<br />

Schwangerschaftsberatung<br />

Weitervermittlung<br />

Arbeitsprojekt IFAS Min<strong>de</strong>n<br />

Austausch<br />

Kliniktreffen im Therapieverbund<br />

Fallbesprechung und<br />

Vernetzung<br />

Selbsthilfegruppen<br />

Leiterbegleitung<br />

33


Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Suchtkrankenhilfe</strong> <strong>de</strong>s <strong>Caritas</strong>-Verban<strong>de</strong>s Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born e.V.<br />

Ükern 13<br />

33098 Pa<strong><strong>de</strong>r</strong>born<br />

Hauptverantwortlich für Inhalt und Layout:<br />

Claudia Mandrysch – Leiterin<br />

Fachartikel:<br />

Brigitte Dierkes, Anja Willeke, Nicole Adon, Selbsthilfegruppe<br />

Zufrie<strong>de</strong>ne Abstinenz, Jutta Grygier, Wolfgang Grothe, Isabel Kaul,<br />

Verena Seefeld, Dominik Neugebauer und das Team BWS


<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong><br />

WIR SIND DIE<br />

DROBS Prävention BWS LOBBY ARS BASS Arbeitsprojekt<br />

Unseren herzlichen Dank für die vielen guten<br />

Zusammenarbeiten<br />

im letzten Jahr!<br />

Beratungsstelle für Alkohol und sonstige Suchtfragen – BASS<br />

Jugend- und Drogenberatungsstelle – DROBS<br />

Arbeit als Lebenshilfe - AAL<br />

Anlaufstelle für Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> und Jugendliche in Konfliktsituationen – LOBBY<br />

Prävention und Gesundheitsfürsorge<br />

Ambulant betreutes Wohnen für Suchtkranke<br />

Ambulante Rehabilitation Sucht<br />

www.caritas-<strong>pb</strong>.<strong>de</strong>

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