Apfelbäume richtig schneiden
Apfelbäume richtig schneiden
Apfelbäume richtig schneiden
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Apfelbäume <strong>richtig</strong> <strong>schneiden</strong><br />
Große alte Apfelbäume werden von Obstbauern oft abfällig "Holzfabriken" genannt. Aber<br />
auch Hobbygärtner setzen immer mehr auf schwach wachsende Spindelbäume, die mit wenig<br />
Schnitt auskommen und hohe Erträge bringen.<br />
Der Spätherbst ist die <strong>richtig</strong>e Zeit, um bei schwach wachsenden Obstbäumen die Schere<br />
anzusetzen<br />
Zugegeben: Ein großer alter Apfelbaum im Garten hat schon seinen Reiz. Allerdings ist er<br />
für ertragsorientierte Hobbygärtner und auch für Besitzer kleiner Grundstücke nicht die<br />
<strong>richtig</strong>e Wahl. Sie sollten lieber zu den so genannten Spindelbäumen greifen. Diese werden<br />
auf schwach wachsenden Unterlagen veredelt und bleiben deshalb kleiner, kommen mit<br />
weniger Schnitt aus und tragen früher als die großen, stark wachsenden Bäume.<br />
Spindelbäume werden wie alle Obstbäume gleich beim Pflanzen im Herbst oder Frühjahr mit<br />
einem so genannten Pflanzschnitt in Form gebracht. Damit schafft man die Voraussetzungen<br />
für einen gleichmäßigen Kronenaufbau und einen gleichbleibend hohen Ertrag. Der beste<br />
Zeitpunkt für die weiteren Pflegeschnitte hängt vor allem von der Wuchsstärke der Gehölze<br />
ab. Faustregel: Je stärker ein Obstbaum wächst, desto später sollte man ihn <strong>schneiden</strong>, da ein<br />
später Schnitttermin den Wuchs hemmt und die Bildung von fruchtbaren Kurztrieben fördert.<br />
Schneiden Sie also Spindelbäume am besten schon im Spätherbst, stark wachsende Bäume<br />
dagegen besser erst im Frühjahr.Junge Apfelbäume erziehen<br />
Wenn Sie einen neuen Apfelbaum gepflanzt haben, müssen Sie zunächst dafür sorgen, dass er<br />
eine regelmäßige, gut verzweigte Krone bildet. Dazu dienen die folgenden<br />
Erziehungsmaßnahmen.<br />
Pflanzschnitt<br />
Der Pflanzschnitt erfolgt direkt nach der Pflanzung. Entfernen Sie dabei alle steil<br />
aufgerichteten Seitenäste, sofern sie mit dem Mitteltrieb um die "Hauptrolle" konkurrieren.<br />
Wenn man sie nicht abschneidet, entsteht mit der Zeit eine geteilte Krone mit zwei<br />
Haupttrieben, die erstens zu dicht und zweitens instabil wird. Der Mitteltrieb und alle<br />
Seitentriebe werden leicht eingekürzt, damit sie sich besser verzweigen.
Seitentriebe herunterbinden<br />
Nach dem Pflanzschnitt bindet man alle zu steil stehenden Seitenäste – die zukünftigen<br />
Leitäste – beinahe waagerecht herunter. Mit dieser Maßnahme hemmt man einen starken<br />
neuen Austrieb und fördert die Bildung von kurzen Seitenästen mit Blütenknospen, aus<br />
denen sich später die Früchte bilden. Achten Sie darauf, den Mitteltrieb und die Seitenäste<br />
nicht zu stark einzuschnüren und verwenden Sie weiches, dehnbares Bindematerial wie<br />
zum Beispiel Kokosstrick oder spezielles Schlauchband aus dem Gartenfachhandel.<br />
Aufbauschnitt<br />
Im nächsten Herbst nach der Pflanzung ist erneut ein Rückschnitt erforderlich. Dieser<br />
Aufbauschnitt soll dazu führen, dass der Baum sich gut verzweigt und die gewünschte<br />
spindelförmige Krone ausbildet. Entfernen Sie steil nach oben wachsende Seitenzweige und<br />
kürzen Sie lange, unverzweigte Triebe ein, um die Bildung von fruchttragenden Zweigen zu<br />
fördern. Alle Triebe, die sich entweder zu stark nach unten neigen, sich an anderen Trieben<br />
reiben oder ins Kroneninnere wachsen, werden entfernt.
Erhaltungsschnitt<br />
Nach etwa fünf Jahren ist der Aufbau der Baumkrone abgeschlossen. Jetzt geht es vorwiegend<br />
darum, die Fruchtbarkeit des Baums zu erhalten und dafür zu sorgen, dass alle Früchte<br />
genügend Sonnenlicht bekommen und gut ausreifen. Steil nach oben und ins Kroneninnere<br />
wachsende Triebe werden weiterhin entfernt und zu dichte Kronenpartien ausgelichtet. Das<br />
älteste Fruchtholz ist bereits abgetragen und bringt kaum noch qualitativ gute Früchte<br />
hervor. Man erkennt es an den starken Verästelungen, außerdem hängt es wegen der<br />
jährlichen Fruchtlast oft stark nach unten über. Schneiden Sie diese alten Fruchtzweige<br />
deshalb auf einen jüngeren, vitalen Seitenzweig zurück.