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<strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>Die</strong> <strong>Magie</strong> <strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Zusammenarbeit<br />
<strong>guten</strong> <strong>Ausstrahlung</strong><br />
in Unternehmen<br />
Verfasst von:<br />
James P. Ware, PhD<br />
Executive Director<br />
The Future of Work<br />
…unlimited<br />
Werner Knigge<br />
Oktober 2011<br />
mit Unterstützung durch
<strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit in Unternehmen<br />
Inhalt<br />
Übersicht ....................................................................................................................... 3<br />
Einführung ..................................................................................................................... 6<br />
Der explosive Anstieg <strong>der</strong> Arbeitnehmer-Mobilität .................................................... 7<br />
<strong>Die</strong> wachsende Bedeutung von Zusammenarbeit ..................................................... 9<br />
Übersicht ..................................................................................................................... 10<br />
Wo und wann findet Zusammenarbeit statt? ........................................................... 12<br />
Abbildung 2: Zeit- und raumübergreifende Zusammenarbeit ................................ 15<br />
Standortunabhängige Zusammenarbeit: Wie wichtig ist die<br />
persönliche Anwesenheit? ......................................................................................... 16<br />
Remote-Zusammenarbeit: Nicht nur eine Frage <strong>der</strong> Mobilität ............................... 18<br />
Fallbeispiele ................................................................................................................. 19<br />
Wie sich Zusammenarbeit entfaltet .......................................................................... 21<br />
Kontext ......................................................................................................................... 22<br />
Unternehmenskultur ................................................................................................... 23<br />
Personen ...................................................................................................................... 24<br />
Prozesselemente ........................................................................................................ 26<br />
Werkzeuge ................................................................................................................... 26<br />
Techniken ..................................................................................................................... 27<br />
Training ........................................................................................................................ 29<br />
Ergebnisse ................................................................................................................... 29<br />
<strong>Die</strong> Bewertung <strong>der</strong> Ergebnisse einer Zusammenarbeit .......................................... 30<br />
<strong>Die</strong> Technologien <strong>der</strong> Remote-Zusammenarbeit ..................................................... 32<br />
Beurteilung von Collaborations-Technologien ......................................................... 39<br />
Tipps für eine effektive Zusammenarbeit über Entfernungen hinweg .................. 40<br />
Verteilte Meetings mo<strong>der</strong>ieren ................................................................................... 42<br />
Lassen Sie persönliche Videotechnik für sich arbeiten .......................................... 43<br />
Sechs Schritte zum Erfolg .......................................................................................... 44<br />
Schlussfolgerung und Fragen für die <strong>Zukunft</strong> .......................................................... 47<br />
Fragen zur künftigen Forschung ............................................................................... 48<br />
Endnoten ...................................................................................................................... 49<br />
Copyright ..................................................................................................................... 51<br />
2
<strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit in Unternehmen<br />
Übersicht<br />
Es gibt zwei Dinge, die wir über die <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Arbeit sicher wissen: sie wird<br />
deutlich mehr Zusammenarbeit erfor<strong>der</strong>n und erheblich stärker verteilt stattfinden.<br />
Das eigentliche Problem ist jedoch, dass diese beiden Trends in direktem<br />
Konflikt miteinan<strong>der</strong> stehen.<br />
Unsere Arbeitsweise verän<strong>der</strong>t sich dramatisch. Arbeitnehmer sind deutlich<br />
mobiler geworden und dank neuer Technologien ist es mittlerweile einfacher und<br />
günstiger, mit Freunden, Angehörigen und Kollegen weltweit in Verbindung zu<br />
bleiben.<br />
Mithilfe sozialer Netzwerke wie Facebook, LinkedIn, YouTube und Blogs –<br />
kombiniert mit <strong>der</strong> steigernden Verfügbarkeit von kostengünstigen Audio- und<br />
Videokonferenz-Lösungen – verbringen heutzutage Millionen von Menschen<br />
sehr viel Zeit mit Freunden und Bekannten an an<strong>der</strong>en Standorten.<br />
Gleichzeitig sind solche Interaktionen zunehmend entscheidend für den Unternehmenserfolg.<br />
Zusammenarbeit, d. h. die Erledigung von Arbeit zusammen mit<br />
an<strong>der</strong>en Menschen, wird zunehmend als Schlüssel zum Erfolg gesehen.<br />
John Dunne brachte es auf den Punkt, indem er schrieb: „Niemand ist eine Insel.“<br />
Und Morten Hansen und Nitin Nohria bemerkten vor kurzem, dass „Firmen entstehen,<br />
damit Menschen gemeinsam erreichen können, was <strong>der</strong> Einzelne alleine<br />
nicht schaffen kann.“ i<br />
„…Firmen entstehen, damit Menschen<br />
gemeinsam erreichen können, was <strong>der</strong><br />
Einzelne alleine nicht schaffen kann.“<br />
– Hansen und Nohria<br />
MIT Sloan Management Review<br />
3
<strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit in Unternehmen<br />
Um die Sache weiter zu verkomplizieren, wird ein großer Schwerpunkt <strong>der</strong> zukünftigen<br />
Arbeit auf Schnelligkeit liegen. Es wird darum gehen, schneller als die<br />
Konkurrenz Ideen in marktfähige Produkte umzuwandeln, diese Produkte an den<br />
Kunden zu bringen und auf Probleme und Chancen zu reagieren.<br />
Um in dieser neuen Umgebung erfolgreich zu sein, müssen sich sowohl einzelne<br />
Mitarbeiter als auch Führungskräfte neue Fähigkeiten aneignen, die es ihnen<br />
ermöglichen,<br />
• überall und je<strong>der</strong>zeit produktiv zu arbeiten<br />
• leistungsfähige Teams zu bilden, auch wenn Team-Mitglie<strong>der</strong> über den<br />
gesamten Globus verteilt und ständig unterwegs sind<br />
• mit an<strong>der</strong>en Team-Mitglie<strong>der</strong>n sowie dem Unternehmen als Ganzes<br />
in Verbindung zu bleiben, auch wenn es selten, wenn überhaupt, zu<br />
persönlichen Treffen kommt<br />
• standortunabhängig auf die benötigten Informationen zuzugreifen<br />
• effektiv neue Technologien wie Smartphones,<br />
Bildschirmübertragungssoftware und Videokonferenzfunktionen zu nutzen<br />
• Mitarbeiter zu führen, die nicht im Büro anwesend sind, und <strong>der</strong>en<br />
Leistung an erbrachten Ergebnissen zu messen und anzuerkennen,<br />
anstatt bloße Geschäftigkeit zu beurteilen<br />
Neue Fähigkeiten für eine neue Arbeitswelt:<br />
• Arbeiten von überall<br />
• Bilden leistungsfähiger, verteilter Teams<br />
• Orts- und zeitunabhängig in Verbindung bleiben<br />
• von überall aus auf benötigte Informationen zugreifen<br />
• Nutzung mobiler Technologien<br />
• Führen von Mitarbeitern, die man nicht täglich sieht<br />
4
<strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit in Unternehmen<br />
In diesem E-Book werden die Probleme und Herausfor<strong>der</strong>ungen von Remote-<br />
Zusammenarbeit untersucht. Es zeigt spezifische Richtlinien und Techniken auf,<br />
um in einer Arbeitswelt erfolgreich zu bleiben, die nach verstärkter Mobilität und<br />
Verteilung, verbesserten Technologien und intensiver Zusammenarbeit verlangt<br />
und von ständigem Wandel geprägt ist.<br />
Weiterhin werden spezifische Kennzahlen empfohlen, mit denen Unternehmen<br />
die Auswirkungen von betrieblicher Zusammenarbeit auf die Unternehmensproduktivität,<br />
Effektivität und Arbeitsbeziehungen messen können.<br />
Schließlich macht das Whitepaper konkrete Vorschläge, wie neue Technologien –<br />
z. B. Desktop-Videokonferenzen und Bildschirmübertragungen – dazu eingesetzt<br />
werden können, eine erhöhte Produktivität und Effizienz zu erzielen sowie Kundensupport<br />
und zwischenmenschliche Beziehungen zu verbessern.<br />
5
<strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit in Unternehmen<br />
Einführung<br />
<strong>Die</strong>ses E-Book befasst sich eingehend mit <strong>der</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Arbeit und kommt zu<br />
dem Ergebnis, dass Arbeitsumgebungen künftig zunehmend stärker verteilt und<br />
mobiler sein werden, während Mitarbeiter gleichzeitig enger zusammenarbeiten<br />
müssen.<br />
Es herrscht allerdings nach wie vor die weit verbreitete Ansicht, dass eine Zusammenarbeit<br />
am effektivsten ist, wenn sich alle Beteiligten in einem Raum<br />
befinden. In <strong>der</strong> <strong>Zukunft</strong> wird dies aber nicht mehr so häufig möglich sein, wie<br />
die meisten von uns sich das wünschen. Darin liegt eine <strong>der</strong> größten Herausfor<strong>der</strong>ungen,<br />
denen sich Unternehmen auf ihrem Weg in die <strong>Zukunft</strong> gegenübersehen.<br />
Und es zeigt, dass es umso wichtiger ist, unseren Blick vor allem auf die<br />
verteilte Zusammenarbeit zu richten.<br />
<strong>Die</strong> Organisation entfernter Mitarbeiter und verteilter Teams kann jedoch eine<br />
enorme Herausfor<strong>der</strong>ung darstellen. Wenn die Mitglie<strong>der</strong> eines Teams an weit<br />
voneinan<strong>der</strong> entfernten Standorten arbeiten, können die Koordinierung ihrer Aufgaben<br />
sowie die kontinuierliche Kommunikation <strong>der</strong> einzelnen Mitarbeiter mit<br />
<strong>der</strong> Gesamtorganisation nahezu unmöglich erscheinen.<br />
<strong>Die</strong> Zusammenarbeit über große Entfernungen hinweg muss jedoch keine<br />
„Mission Impossible“ darstellen. Hierfür sind lediglich einige neue Taktiken,<br />
neue Richtlinien und Vorgaben, mo<strong>der</strong>ne Technologien und angepasste Personalverwaltungspraktiken<br />
erfor<strong>der</strong>lich. <strong>Die</strong>s ist kein einfaches Unterfangen, jedoch<br />
keineswegs unmöglich durchzuführen – und da auf diese Art und Weise Produktivität<br />
und Leistungsfähigkeit eines Unternehmens deutlich erhöht werden können,<br />
zahlt sich <strong>der</strong> Aufwand letztendlich aus.<br />
Im Folgenden betrachten wir die wesentlichen Grundlagen <strong>der</strong> menschlichen<br />
Zusammenarbeit, erörtern danach die wachsende Mobilität <strong>der</strong> Arbeitnehmer<br />
und die Herausfor<strong>der</strong>ungen, die durch die Zusammenarbeit über Entfernungen<br />
hinweg entstehen. Schließlich unterbreiten wir Vorschläge für die Nutzung von<br />
kollaborativen Technologien, insbeson<strong>der</strong>e Videokonferenzen, um Qualität und<br />
Produktivität <strong>der</strong> Remote-Zusammenarbeit zu verbessern.<br />
„Zusammenarbeit kann als wertsteigernde<br />
Interaktion begriffen werden, die es Mitarbeitern,<br />
Kunden, Anbietern und Partnern<br />
ermöglicht, effektiv und effizient Geschäftsziele<br />
zu erreichen, gute Entscheidungen zu<br />
treffen, Probleme zu lösen und Wissen auszutauschen.”<br />
– Johnson Controls Inc.<br />
Collaboration 2020: Hype or Competitive Advantage?<br />
6
<strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit in Unternehmen<br />
Der explosive Anstieg<br />
<strong>der</strong> Arbeitnehmer-Mobilität<br />
Es besteht kein Zweifel daran, dass ein immer kleinerer Prozentsatz an wissensbasierter<br />
Arbeit in herkömmlichen Büroumgebungen geleistet wird. Nicht nur<br />
sind Mitarbeiter häufiger unterwegs, sie interagieren auch zunehmend mit<br />
Kollegen, Projektteammitglie<strong>der</strong>n, Kunden und Service-Anbietern, die sich an<br />
an<strong>der</strong>en Standorten befinden.ii<br />
Tatsächlich werden heutzutage zwei Drittel <strong>der</strong> Wissensarbeit außerhalb von<br />
herkömmlichen Unternehmensräumlichkeiten verrichtet. Das scheint zwar eine<br />
unverhältnismäßig große Zahl zu sein, wir und viele an<strong>der</strong>e haben jedoch vielen<br />
Studien eindeutig nachgewiesen, dass die Arbeit bereits auf eine Vielzahl von<br />
Standorten verteilt ist.<br />
Ein solches Muster hatten wir erstmals im Jahr 2002 bemerkt, als wir für einen<br />
unserer Sponsoren des Future of Work-Programms eine weltweite Umfrage<br />
unter mehr als 2.000 Wissensarbeitern in einer Vielzahl an Berufen und Branchen<br />
durchführten.<br />
Schon damals verbrachten Wissensarbeiter durchschnittlich nur ein Drittel ihrer<br />
Arbeitszeit in Unternehmenseinrichtungen. <strong>Die</strong> Teilnehmer <strong>der</strong> Umfrage von 2002<br />
gaben an, dass sie im Durchschnitt etwa 35 Prozent ihrer Arbeitszeit zu Hause und<br />
weitere 35 Prozent an unterschiedlichen Orten zwischen Unternehmenssitz und<br />
Wohnort verbrachten. Wir bezeichnen diese Orte als „Drittorte“, viele an<strong>der</strong>e sprechen<br />
in diesem Zusammenhang auch von „Coworking-Spaces“.iii<br />
Jüngere Umfragen, die von unabhängigen Forschungsinstituten durchgeführt<br />
wurden, zeigen ein erhebliches Wachstum <strong>der</strong> Anzahl sogenannter „Internet-<br />
Pendler“, „Workshifter“ und verteilten Teams in den USA und verschiedenen<br />
an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n.<br />
33 %<br />
Unternehmen<br />
32 %<br />
„Drittorte“<br />
35 %<br />
zu Hause<br />
7
<strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit in Unternehmen<br />
Beispiel:<br />
• Telework Research Network gibt an, dass 45 Prozent <strong>der</strong> berufstätigen<br />
Bevölk-erung in den USA einen Arbeitsplatz haben, bei dem Telearbeit<br />
zumindest teil-weise möglich ist.iv<br />
• Laut International Data Corporation gibt es im Jahr 2011 mindestens<br />
eine Milliarde (!) Menschen weltweit, die von nahezu jedem Standort aus<br />
arbeiten können.v<br />
• <strong>Die</strong> Verbreitung <strong>der</strong> Telearbeit in Großbritannien ist in den letzten fünf<br />
Jahren um mindestens 13 Prozent jährlich gestiegen.vi<br />
• Eine Auswertung verschiedener kürzlich durchgeführten Studien hat ergeben,<br />
dass etwa 780 Millionen Menschen (26 Prozent <strong>der</strong> gesamten<br />
weltweiten Arbeitsbevölkerung von drei Milliarden) bereits an mindestens<br />
zwei Tagen wöchentlich, außerhalb des Unternehmens arbeiten.<br />
Weltweite Arbeitsbevölkerung in 2011<br />
74 %<br />
Nichtmobile<br />
Arbeitskräfte<br />
26 %<br />
Mobile<br />
Arbeitskräfte<br />
8
<strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit in Unternehmen<br />
<strong>Die</strong> wachsende Bedeutung<br />
von Zusammenarbeit<br />
Allgemein wird unter Zusammenarbeit im Wesentlichen verstanden, „dass man<br />
etwas zusammen mit an<strong>der</strong>en macht“.<br />
Es gibt jedoch viele Arten <strong>der</strong> Interaktion mit an<strong>der</strong>en Menschen, und sie finden<br />
in vielen unterschiedlichen Kontexten statt. Manche plädieren dafür, dass <strong>der</strong> Begriff<br />
„Zusammenarbeit“ nur dann verwendet werden sollte, wenn zwei o<strong>der</strong> mehr<br />
Gruppen (o<strong>der</strong> Personen) freiwillig zusammenarbeiten, ohne dass ein gemeinsames<br />
Ziel o<strong>der</strong> ein formaler Teamleiter vorhanden ist.<br />
Mit an<strong>der</strong>en Worten, sobald ein klares, gemeinsames Ziel besteht o<strong>der</strong> die Gruppe<br />
von einem gemeinsamen Leiter geführt werden, bilden die Personen o<strong>der</strong><br />
Gruppen ein Team bzw. eine funktionale Einheit. Ihre Bemühungen sollten daher<br />
als „Teamarbeit“ und nicht als Zusammenarbeit per se bezeichnet werden.vii<br />
Sie erinnern sich: Wie aus dem weiter oben erwähnten Beitrag von Morten Hansen<br />
und Nitin Nohria hervorgeht, sind Dinge, „die man zusammen mit an<strong>der</strong>en<br />
macht“ <strong>der</strong> eigentliche Grund dafür, dass Unternehmen überhaupt existieren.<br />
Wir kommen zusammen und bilden rechtliche Einheiten, die wir Unternehmen<br />
(o<strong>der</strong> Vereinigungen, Partnerschaften o<strong>der</strong> Regierungen) nennen, um Ziele zu<br />
verwirklichen o<strong>der</strong> Produkte und <strong>Die</strong>nstleistungen zu erzeugen, die wir alleine<br />
nicht verwirklichen bzw. erzeugen können.<br />
Aber nicht alles, was Gruppen unternehmen, um Wert zu schaffen, stellt automatisch<br />
eine sinnvolle Zusammenarbeit dar.<br />
9
<strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit in Unternehmen<br />
Übersicht<br />
Viele Menschen nehmen an sequenziellen Arbeitsabläufen teil, bei denen sie im<br />
Rahmen eines Geschäftsvorgangs entwe<strong>der</strong> einen physischen Gegenstand<br />
(z. B. ein Produkt auf einem Fließband) o<strong>der</strong> eine Information (z. B. eine Bestellung,<br />
Rechnung o<strong>der</strong> Produktbeschreibung) von einer Person an eine an<strong>der</strong>e<br />
weitergeben. In je<strong>der</strong> Phase des Arbeitsablaufs fügt eine Person weiteren Wert<br />
hinzu, <strong>der</strong> jedoch primär <strong>der</strong> individuellen Aktivität und nicht <strong>der</strong> gemeinsamen<br />
Interaktion entstammt.<br />
<strong>Die</strong>se Art von Arbeitsablauf muss koordiniert werden und beinhaltet meist stark<br />
strukturierte Regeln und Verfahren.<br />
Unserer Auffassung nach stellt diese Art von Aktivität jedoch keine echte Zusammenarbeit<br />
dar. Wir definieren Zusammenarbeit vielmehr als eine Arbeit, die eine<br />
direkte Interaktion in Echtzeit (o<strong>der</strong> nahezu Echtzeit) zwischen den Beteiligten<br />
beinhaltet, d. h. bei <strong>der</strong> die Teilnehmer auf die Ideen <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en reagieren und<br />
gemeinsam etwas entwickeln.<br />
Für uns ist daher Zusammenarbeit eine Aktivität, bei <strong>der</strong> zwei o<strong>der</strong> mehr Personen<br />
(o<strong>der</strong> Gruppen) interaktiv zusammenarbeiten und Wissen austauschen, um einen<br />
Wert zu schaffen, <strong>der</strong> weit über den Wert hinausgeht, den eine einzelne Person<br />
schaffen könnte.<br />
Zusammenarbeit wird zunehmend als kritischer Faktor für den Unternehmens-<br />
erfolg betrachtet. So ist im Bericht „Collaboration 2020“ Folgendes zu lesen:<br />
Aufgrund zunehmen<strong>der</strong> Projektkomplexität und einer wachsen<strong>der</strong> Geschäftsdynamik<br />
haben Unternehmen kaum eine an<strong>der</strong>e Wahl, als noch<br />
mehr – und besser – zusammenzuarbeiten. <strong>Die</strong>se Verschiebung hin zu mehr<br />
Zusammenarbeit basiert auf <strong>der</strong> Annahme, dass <strong>der</strong>zeit nur wenige Unternehmen,<br />
wenn überhaupt, über das erfor<strong>der</strong>liche Wissen, die Fähigkeiten<br />
und die Ressourcen verfügen, um erfolgreich innovativ zu sein. Im Gegenteil,<br />
erfolgreiche Innovation findet in <strong>der</strong> Regel an den Schnittpunkten<br />
zwischen unterschiedlichen Wissensdomänen und nicht isoliert statt.viii<br />
Wir definieren Zusammenarbeit als „eine Aktivität, bei <strong>der</strong> zwei o<strong>der</strong> mehr<br />
Personen (o<strong>der</strong> Gruppen) interaktiv zusammenarbeiten und Wissen austauschen,<br />
um einen Wert zu schaffen, <strong>der</strong> weit über den Wert hinausgeht, den<br />
eine einzelne Person schaffen könnte.“<br />
10
<strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit in Unternehmen<br />
Abgesehen von einem zunehmenden Wissensumfang und einer steigenden Wissenskomplexität,<br />
die diesem Bedarf an verstärkter Zusammenarbeit zugrunde<br />
liegen, ist es ebenso entscheidend, in <strong>der</strong> Lage zu sein, kurzfristig schnelle Entscheidungen<br />
treffen zu könnnen und die Innovationsgeschwindigkeit zu erhöhen.<br />
Schnelligkeit ist von zentraler Bedeutung: bei <strong>der</strong> Entscheidungsfindung, bei <strong>der</strong><br />
Markteinführung von Produkten und bei <strong>der</strong> Reaktion auf Kundenbeschwerden<br />
o<strong>der</strong> Support-Anfragen.<br />
Um heutzutage in <strong>der</strong> Geschäftswelt Erfolg zu haben, muss ein Unternehmen in<br />
<strong>der</strong> Lage sein, in „Internetgeschwindigkeit“, also in Echtzeit, Entscheidungen zu<br />
treffen und Innovationen auf den Weg zu bringen.<br />
Technologien, die es uns ermöglichen, in Echtzeit und zu erschwinglichen Preisen<br />
mit an<strong>der</strong>en Menschen fast überall auf <strong>der</strong> Welt zu kommunizieren und zusammenzuarbeiten,<br />
beschleunigen die Geschäftstätigkeit zusätzlich.<br />
Informationen jeglicher Art von einem Mitarbeiter an einen an<strong>der</strong>en weiterzugeben,<br />
auch wenn sich dieser Tausende von Kilometern entfernt befindet, ist ein<br />
Schlüsselfaktor, <strong>der</strong> einem Unternehmen entscheidende Wettbewerbsvorteile<br />
verschaffen kann.<br />
11
<strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit in Unternehmen<br />
Wo und wann findet Zusammenarbeit statt?<br />
<strong>Die</strong> einfache Antwort auf diese Frage ist, dass sie immer und überall stattfindet<br />
und zwar dann, wenn die Aktivitäten von zwei o<strong>der</strong> mehr Personen auf bestimmte<br />
Art und Weise miteinan<strong>der</strong> verbunden sind.<br />
Wir haben zwei Modelle identifiziert, die für das Verständnis <strong>der</strong> Auswirkungen<br />
von Zeit, Raum und Arbeitsplatzgestaltung von beson<strong>der</strong>em Wert für die Zusammenarbeit<br />
sind:<br />
Das erste Modell, das von David Lathrop, Director of Research and Strategy bei<br />
Steelcase, entwickelt wurde, bietet eine beson<strong>der</strong>s hilfreiche Methode zur Betrachtung<br />
<strong>der</strong> verschiedenen Orte, an denen Arbeit erledigt wird (Abbildung 1):ix<br />
Eigentum<br />
Teamräume<br />
Einzelbüros<br />
Physischer Raum<br />
„Wir“<br />
„Ich“<br />
Abbildung 1: Taxonomie von Arbeitsplätzen<br />
Cyberspace<br />
Konferenzräume<br />
Flexible<br />
Arbeitsplätze<br />
Gemeinsam nutzen<br />
12
<strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit in Unternehmen<br />
Laut Lathrop gibt es zwei räumliche Dimensionen, die von Belang sind: Arbeitsplätze<br />
sind entwe<strong>der</strong> individuelle („Ich“-Plätze) o<strong>der</strong> kooperative Arbeitsplätze<br />
(„Wir“-Plätze), und sie sind entwe<strong>der</strong> das „Eigentum“ (dauerhaft zugeteilt) einer<br />
Einzelperson bzw. einer Gruppe o<strong>der</strong> werden „gemeinsam genutzt“ (über ein<br />
Reservierungssystem o<strong>der</strong> als flexible bzw. „On-Demand“-Arbeitsbereiche).<br />
<strong>Die</strong> für unser Verständnis von Zusammenarbeit relevante Erkenntnis von Lathrop<br />
besteht jedoch darin, dass es eine dritte Dimension gibt, die sich auf das Arbeiten<br />
auswirkt: Arbeit findet entwe<strong>der</strong> an einem physischen Ort (z. B. einem Raum<br />
innerhalb eines Bürogebäudes) o<strong>der</strong> im „Cyberspace“ statt, also in <strong>der</strong> digitalen<br />
Welt, in <strong>der</strong> wir uns standortunabhängig über Internet-Server, Router und Kommunikationsleitungen<br />
miteinan<strong>der</strong> verbinden.<br />
Cyberspace, das „digitale Universum“, ist mittlerweile ein ebenso wichtiger Arbeitsort<br />
wie <strong>der</strong> physische Raum.<br />
Tatsächlich wirft das Aufkommen von standortverteilter Arbeit eine ganze Reihe<br />
von managementbezogenen und sogar rechtlichen Fragen auf.<br />
Wenn ein Remote-Mitarbeiter auf einen Unternehmens-Server zugreift o<strong>der</strong> von<br />
einem an<strong>der</strong>en Land aus an einer Webkonferenz teilnimmt, wo findet die Arbeit<br />
dann tatsächlich statt? Welches Land hat die Gerichtsbarkeit? An welches Land<br />
muss <strong>der</strong> Mitarbeiter Steuern abführen? Wenn ein Remote-Mitarbeiter entlassen<br />
wird, welches Land ist für die Arbeitslosenleistung zuständig?<br />
Wenn ein Remote-Mitarbeiter auf einen Unternehmensserver zugreift o<strong>der</strong><br />
von einem an<strong>der</strong>en Land aus an einer Webkonferenz teilnimmt, wo findet die<br />
Arbeit dann tatsächlich statt?<br />
13
<strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit in Unternehmen<br />
Wenn ein zu Hause tätiger Mitarbeiter auf dem Weg von <strong>der</strong> Küche in sein Heimbüro<br />
über eine Teppichkante stolpert und sich einen Arm bricht, wird dies von<br />
<strong>der</strong> Arbeitsunfallversicherung abgedeckt?<br />
Wenn wir ein Produkt o<strong>der</strong> eine <strong>Die</strong>nstleistung über das Internet bestellen, wo<br />
findet <strong>der</strong> Verkauf statt? Muss ein Internet-Händler kommunale und nationale<br />
Steuern auch von Kunden in Län<strong>der</strong>n verlangen, in denen er nicht physisch<br />
präsent ist?<br />
<strong>Die</strong>s sind zwar wichtige Fragen, mit denen sich Arbeitgeber und Unternehmen<br />
befassen müssen, wir werden sie in diesem Papier jedoch nicht ausführlicher<br />
behandeln, son<strong>der</strong>n möchten an dieser Stelle nur anmerken, dass sie für den<br />
Kontext <strong>der</strong> Remote-Zusammenarbeit eine wichtige Rolle spielen.<br />
Unserer Meinung nach findet jede „Remote-Zusammenarbeit“, die von Personen<br />
an mindestens zwei Standorten durchgeführt wird, im Cyberspace statt. <strong>Die</strong>se<br />
Art <strong>der</strong> Zusammenarbeit stützt sich natürlich auf eine Kommunikationstechnologie,<br />
mit <strong>der</strong>en Hilfe die erfor<strong>der</strong>lichen Informationen von einem Ort an einen an<strong>der</strong>en<br />
übertragen werden – entwe<strong>der</strong> in Echtzeit, wie bei einem Telefongespräch o<strong>der</strong><br />
einer Computerbildschirmübertragung, o<strong>der</strong> zeitversetzt, z. B. beim Austausch<br />
von E-Mail-Nachrichten.<br />
<strong>Die</strong> große Mehrheit <strong>der</strong> Untersuchungen zur Zusammenarbeit sowie Richtlinien<br />
für die Durchführung effektiver Meetings und an<strong>der</strong>er kooperativer Aktivitäten<br />
betrifft jedoch Zusammenkünfte, bei denen die Personen physisch in Unternehmenseinrichtungen<br />
anwesend sind.<br />
Im Gegensatz dazu ist es unser Ziel, die standortverteilte Zusammenarbeit zu<br />
verstehen und zu verbessern. Zu diesem Zweck haben wir uns einem an<strong>der</strong>en<br />
Modell zugewandt, das explizit die Rolle von Zeit und Raum hinsichtlich <strong>der</strong> Auswirkungen<br />
auf Kommunikation und Zusammenarbeit berücksichtigt.<br />
<strong>Die</strong>ses Modell ist beson<strong>der</strong>s hilfreich für die Analyse <strong>der</strong> Beson<strong>der</strong>heiten standortverteilter<br />
Zusammenarbeit und <strong>der</strong> Werkzeuge, die diese unterstützen. Entwickelt<br />
wurde es von Robert Johansen und David Sibbet vom Institute for the<br />
Future.x Darin werden menschliche Interaktionen im Wesentlichen in vier eindeutig<br />
voneinan<strong>der</strong> abgegrenzte Kategorien unterteilt:<br />
1. Selbe Zeit<br />
2. Selbe Zeit<br />
3. An<strong>der</strong>e Zeit<br />
4. Selbe Zeit<br />
Selber Ort<br />
An<strong>der</strong>er Ort<br />
Selber Ort<br />
An<strong>der</strong>er Ort<br />
14
<strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit in Unternehmen<br />
Abbildung 2: Zeit- und raumübergreifende<br />
Zusammenarbeit<br />
Zeit<br />
Identisch<br />
Verschieden<br />
Konferenzräume,<br />
Flipcharts,<br />
Whiteboards<br />
Flipcharts,<br />
Haftnotizen,<br />
Whiteboards<br />
Identisch<br />
Ort<br />
Audio-, Video- und<br />
Webkonferenzen,<br />
Instant-Messaging<br />
E-Mail, Blogs,<br />
soziale Netzwerke,<br />
Arbeitsbereiche<br />
für die Zusammenarbeit<br />
Verschieden<br />
Unser beson<strong>der</strong>es Interesse hinsichtlich <strong>der</strong> Zusammenarbeit gilt <strong>der</strong> Distanz:<br />
wie sieht die Interaktion zwischen Menschen aus, die sich an zwei o<strong>der</strong> mehreren<br />
verschiedenen Standorten befinden? Dabei legen wir den Schwerpunkt auf die<br />
Zusammenarbeit in Echtzeit, das obere rechte Quadrat in Abbildung 2.<br />
Wie dieses Modell sehr deutlich veranschaulicht, sind Zusammenarbeits-Technologien<br />
wie die Übertragung von Bildschirminhalten, Audio- und Videokonferenzen<br />
sowie Instant-Messaging wichtige Werkzeuge für die Remote-Zusammenarbeit in<br />
Echtzeit – das zentrale Thema dieses Berichts.<br />
15
<strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit in Unternehmen<br />
Standortunabhängige Zusammenarbeit:<br />
Wie wichtig ist die persönliche Anwesenheit?<br />
Trotz des starken Wachstums <strong>der</strong> Mobilität und „standortunabhängiger“ Verrichtung<br />
von Arbeit herrscht (zumindest in unserer westlichen Kultur) immer noch<br />
die Ansicht, dass persönlicher Anwesenheit großer Wert beizumessen ist und<br />
dass gewisse Formen von Meetings und Besprechungen immer noch effektiver<br />
sind, wenn sich alle Beteiligten im selben Raum befinden.<br />
Beispielsweise zeigte eine Studie von Forbes Insights aus dem Jahr 2009, dass<br />
84 % <strong>der</strong> befragten Führungskräfte persönliche Meetings bevorzugen.xi Dabei<br />
gaben sie die drei folgenden wichtigsten Vorteile persönlicher Interaktion an:<br />
1. Stärkere, bedeutsamere Geschäftsbeziehungen aufzubauen<br />
2. <strong>Die</strong> Möglichkeit, Körpersprache und Mimik des Gesprächpartners zu lesen<br />
3. Gelegenheiten für mehr soziale Interaktion, die eine stärkere Bindung von<br />
Mitarbeitern o<strong>der</strong> Kunden bewirkt<br />
<strong>Die</strong>selben Führungskräfte gaben gleichzeitig an, dass sie deutlich weniger als<br />
früher auf Geschäftsreisen sind, größtenteils aufgrund von Budgetbeschränkungen<br />
durch die „Finanzkrise“, die 2008 begann. Zweifelsohne ist <strong>der</strong> Kostendruck<br />
auch im Jahr 2012 noch gegeben, und so sind Meetings mit persönlicher Anwesenheit<br />
schwerer denn je zu rechtfertigen.<br />
16
<strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit in Unternehmen<br />
<strong>Die</strong> häufigsten, von Führungskräften geäußerten Bedenken hinsichtlich verstärkter<br />
virtueller Zusammenarbeit betreffen den möglichen Verlust von gemeinsamem<br />
Wissen und Unternehmenskultur. Mit an<strong>der</strong>en Worten, sie befürchten, dass weniger<br />
„zufällige“ Zusammenkünfte im Pausenraum o<strong>der</strong> auf dem Korridor zu einem<br />
Produktivitäts- und Innovationsverlust führen.<br />
<strong>Die</strong>se Bedenken haben durchaus ihre Berechtigung. Es ist nicht von <strong>der</strong> Hand<br />
zu weisen, dass Teammitglie<strong>der</strong>, die sich nicht an <strong>der</strong>selben Arbeitsstätte befinden,<br />
in <strong>der</strong> Regel relativ unabhängiges Privatleben führen und ein separates<br />
soziales Umfeld haben.<br />
Solche Mitarbeiter haben daher tatsächlich nicht so viel gemeinsam wie Mitarbeiter,<br />
die jeden Tag im selben Büro zusammenkommen. Sie nehmen an<br />
unterschiedlichen gesellschaftlichen Ereignissen teil, ihre Kin<strong>der</strong> gehen auf<br />
unterschiedliche Schulen und sind Mitglied in unterschiedlichen Sportvereinen.<br />
Außerdem ist es ziemlich unwahrscheinlich, dass sie sich zufällig im Supermarkt,<br />
auf <strong>der</strong> Straße o<strong>der</strong> im Bus begegnen, von einem Treffen in <strong>der</strong> Cafeteria des<br />
Unternehmens ganz zu schweigen.<br />
Das Arbeiten in einer verteilten und/o<strong>der</strong> mobilen Welt ist tatsächlich sehr viel<br />
schwieriger als die Tätigkeit in unmittelbarer Nachbarschaft zu an<strong>der</strong>en Teammitglie<strong>der</strong>n.<br />
Trotz <strong>der</strong> wahrgenommenen Vorteile von persönlichen Meetings finden aufgrund<br />
gestiegener Reisekosten und verbesserten Technologien immer häufiger auch<br />
Online-Meetings statt und gewinnen zunehmend an Beliebtheit. Und auch wenn<br />
wir persönliche Meetings weiterhin bevorzugen, die harte Realität zeigt, dass sie<br />
ein immer kleinerer Bestandteil unserer Arbeitskultur werden. Ob sie es mögen<br />
o<strong>der</strong> nicht, Mitarbeiter müssen lernen, wie sie effektiv mit Personen zusammenarbeiten<br />
können, die sich die meiste Zeit – o<strong>der</strong> immer – an einem an<strong>der</strong>en Ort<br />
befinden.<br />
Positiv zu vermerken ist jedoch, dass Unternehmen mithilfe neuer Technologien<br />
heutzutage in <strong>der</strong> Lage sind, standortverteilte Zusammenarbeit fast genauso<br />
effektiv zu gestalten wie bei persönlichen Treffen, und dies ganz sicher weniger<br />
kostenaufwändig, als wenn die Hauptbeteiligten von verschiedenen Standorten<br />
aus anreisen müssten.<br />
17
<strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit in Unternehmen<br />
Remote-Zusammenarbeit: Nicht nur eine<br />
Frage <strong>der</strong> Mobilität<br />
Beim Thema <strong>der</strong> verteilten Arbeitskräfte geht es nicht nur um Mitarbeiter, die<br />
gelegentlich von zu Hause aus arbeiten o<strong>der</strong> als „Außendienstler“ miteinan<strong>der</strong><br />
interagieren, ganz gleich, wo sie sich gerade aufhalten.<br />
<strong>Die</strong> neuen Technologien ermöglichen es Projektteams inzwischen auch, mit<br />
Teammitglie<strong>der</strong>n zusammenzuarbeiten, die sich in an<strong>der</strong>en Zeitzonen o<strong>der</strong><br />
sogar auf an<strong>der</strong>en Kontinenten befinden. Gleichermaßen wird es auch für Unternehmen<br />
immer einfacher, Verbindung mit Kunden o<strong>der</strong> Lieferanten aufzunehmen.<br />
Und auch, wenn alle Mitglie<strong>der</strong> eines Projektteams die meiste Zeit in den Büros<br />
des Unternehmens arbeiten, wird es zunehmend wahrscheinlicher, dass sie regelmäßig<br />
mit Personen an an<strong>der</strong>en Standorten interagieren müssen.<br />
<strong>Die</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung, <strong>der</strong> sich Führungskräfte heute also gegenüber sehen, besteht<br />
darin, Wege zu finden, die Remote-Zusammenarbeit genauso produktiv<br />
und einfach zu gestalten wie bei <strong>der</strong> persönlichen Interaktion.<br />
<strong>Die</strong>s ist eine Herausfor<strong>der</strong>ung, <strong>der</strong> sich viele Unternehmen stellen müssen – und<br />
die viele von ihnen bereits erfolgreich bewältigt haben. Betrachten wir drei spezifische<br />
Fallbeispiele:<br />
18
<strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit in Unternehmen<br />
Fallbeispiel: Global Data Services<br />
Bei Global Data Services (Name geän<strong>der</strong>t) ist <strong>der</strong> durchschnittliche Mitarbeiter<br />
aktiv an mindestens acht verschiedenen laufenden Projekten beteiligt. Mehr als<br />
die Hälfte <strong>der</strong> Teammitglie<strong>der</strong> befinden sich mindestens zwei Zeitzonen vom<br />
Unternehmensitz entfernt.<br />
Mitarbeiter dieses Unternehmens verbringen typischerweise 40 % bis 50 % ihrer<br />
Arbeitszeit am Telefon o<strong>der</strong> in Online-Meetings mit Kollegen, die sich in an<strong>der</strong>en<br />
Städten o<strong>der</strong> Län<strong>der</strong>n befinden.<br />
GDS-Projektteams<br />
Gemeinsamer Standort<br />
Nur in den USA<br />
International<br />
Fallbeispiel: NBI Pharmaceuticals<br />
NBI Pharmaceuticals wurde 2010 von den zwei Ärzten John Neustadt, N.D., und<br />
Steve Pieczenik, M.D., Ph.D. gegründet. Ihr Ziel ist es, „Orphan-Arzneimittel“ für<br />
mehr Patienten zugänglich zu machen (Orphan-Arzneimittel sind geprüfte Medikamente<br />
für seltene Erkrankungen, an denen eine so geringe Anzahl an Menschen<br />
leidet, dass es sich die Pharmaunternehmen nicht leisten können, sie zu realistischen<br />
Preisen herzustellen).<br />
<strong>Die</strong> beiden Ärzte arbeiteten Seite an Seite in Bozeman, Montana, dem Wohnort<br />
von Dr. Neustadt. Dann brach <strong>der</strong> Winter an, und Dr. Pieczenik, <strong>der</strong> aus Florida<br />
stammt, musste aus persönlichen und gesundheitlichen Gründen in den Süden<br />
zurückkehren. <strong>Die</strong> räumliche Trennung <strong>der</strong> Ärzte führte fast zum Nie<strong>der</strong>gang ihres<br />
Unternehmens, da die Grün<strong>der</strong> mehrere Stunden am Tag eng zusammenarbeiten<br />
mussten.<br />
„Wir befanden uns in einer ausweglosen Situation“, erinnert sich Dr. Neustadt.<br />
„Wir dachten, wir müssten das Unternehmen auflösen.“<br />
Glücklicherweise stießen die beiden Ärzte auf das Produkt GoToMeeting von<br />
Citrix Online.1 Sie arbeiten weiterhin bis zu sieben Stunden pro Tag Seite an Seite<br />
zusammen, virtuell gesehen – und das Unternehmen floriert.<br />
19
<strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit in Unternehmen<br />
Fallbeispiel: Medibank Health Solutions<br />
Medibank Health Solutions (MHS) ist ein Geschäftsbereich von Australiens<br />
größtem Anbieter von Krankenversicherungs- und Gesundheitslösungen. MHS<br />
gilt als ein Pionier bei <strong>der</strong> Nutzung von Call-Centern, um Gesundheitsdienstleistungen<br />
für Verwaltungen und die breite Öffentlichkeit zu erbringen.<br />
Das Call-Center bearbeitet über 2 Millionen Anrufe pro Jahr. MHS beschäftigt<br />
mehr als 600 Call-Center-Mitarbeiter, von denen 85 % von zu Hause aus arbeiten.<br />
Viele von ihnen sind examinierte Krankenschwestern und geschulte Klinikärzte.<br />
Medibank macht ausgiebigen Gebrauch von Technologien zur Remote-Zusammenarbeit<br />
wie beispielsweise GoToMeeting, um sowohl strukturierte Trainingsprogramme<br />
für das Call-Center-Personal als auch Eins-zu-Eins-Coaching für<br />
extern arbeitende Mitarbeiter abzuhalten.<br />
Durch diese Vorgehensweise spart MHS jährlich Millionen von US-Dollar an Reisekosten<br />
und Arbeitszeit ein und das Unternehmen ist in <strong>der</strong> Lage, weitaus mehr<br />
qualifizierte Mitarbeiter einzustellen und zu halten, als dies bei einem zentralen<br />
Call-Center möglich gewesen wäre.<br />
1 Kurz gefasst: GoToMeeting, ein Produkt von Citrix Online®, bietet Services für Webkonferenzen:<br />
Es ermöglicht einem Anwen<strong>der</strong>, seinen Computerbildschirm für bis zu 15<br />
Personen an Remote-Standorten freizugeben. GoToMeeting umfasst Instant Messaging<br />
und optional Videokonferenzen in HD-Qualität für bis zu sechs Personen gleichzeitig.<br />
Weitere Informationen finden Sie auf <strong>der</strong> GoToMeeting -Website:<br />
http://www.gotomeeting.de<br />
20
<strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit in Unternehmen<br />
Wie sich Zusammenarbeit entfaltet<br />
In Anbetracht dessen, wie enorm wichtig eine effektive Zusammenarbeit für den<br />
Unternehmenserfolg ist, brauchen wir ein besseres Verständnis <strong>der</strong> Faktoren,<br />
die sich auf die Zusammenarbeit auswirken. Während zahlreiche Modelle zur<br />
Verfügung stehen, haben wir uns hier auf sechs wesentliche Faktoren beschränkt.<br />
Wir haben drei kontextuelle Faktoren und drei wichtige Prozesselemente herausgearbeitet,<br />
die bei je<strong>der</strong> kooperativen Aktivität eine Rolle spielen. Wie in Abbildung<br />
3 dargestellt, interagieren diese sechs Faktoren miteinan<strong>der</strong> und wirken<br />
sich in direkter Weise auf die Zusammenarbeit aus.<br />
Werkzeuge<br />
Techniken<br />
Training<br />
Personen<br />
Unternehmenskultur<br />
Abbildung 3: Kontext/Prozess/Ergebnis-Modell<br />
Ergebnisse<br />
Zweck<br />
21
<strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit in Unternehmen<br />
Wir werden auf jeden dieser Faktoren einzeln eingehen. <strong>Die</strong> Faktoren sind jedoch<br />
nicht voneinan<strong>der</strong> unabhängig: Für eine effektive Zusammenarbeit ist die Interaktion<br />
aller sechs Faktoren erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Kontext<br />
Der Kontext umfasst die „Vorbedingungen“ bzw. das soziale Umfeld, in dem die<br />
Zusammenarbeit stattfindet. Wir konzentrieren uns hier beson<strong>der</strong>s auf drei Punkte:<br />
Kultur, Personen und Zweck (<strong>der</strong> kooperativen Aktivität).<br />
Innerhalb dieser drei Dimensionen des Kontexts müssen für jede kooperative<br />
Aktivität diese vier Grundelemente vorhanden sein:<br />
1. Ein o<strong>der</strong> mehrere überzeugende gemeinsame Ziele (Zweck).<br />
2. Personen mit speziellen Kompetenzen, die zum Erreichen von<br />
erfolgreichen Ergebnissen relevant sind.<br />
3. Ein formaler Prozess, <strong>der</strong> von allen Teilnehmern verstanden und<br />
akzeptiert wird.<br />
4. Respekt, Toleranz und Vertrauen untereinan<strong>der</strong>.xii<br />
Unternehmenskultur<br />
Personen<br />
Zweck<br />
22
<strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit in Unternehmen<br />
Unternehmenskultur<br />
Unternehmenskultur ist ein komplexes und oft untersuchtes Phänomen. Für unsere<br />
Zwecke definieren wir Unternehmenskultur einfach als „die Art und Weise,<br />
wie wir hier Dinge erledigen“ – die Summe aller Überzeugungen, Regeln und<br />
Werte sowie akzeptabler Verhaltensweisen und Haltungen in einer bestimmten<br />
Organisation.<br />
Unternehmenskultur schafft den Kontext für einzelne Verhaltensweisen und<br />
Haltungen und beeinflusst die Aktionen einer Gruppe. Eine „starke“ Unternehmenkultur<br />
tendiert dazu, individuelle Aktivitäten innerhalb einer engen Bandbreite<br />
dessen, was akzeptabel ist. einzuschränken. Eine solche Einschränkung hat<br />
naturgemäß sowohl positive als auch negative Auswirkungen.<br />
<strong>Die</strong> Chance, dass eine Zusammenarbeit zu sinnvollen Ergebnissen führt, erhöht<br />
sich um einiges, wenn die Kultur eines Unternehmens folgende Verhaltensweisen<br />
und Überzeugungen wertschätzt und belohnt:<br />
• Wertschätzung <strong>der</strong> Beiträge des Einzelnen<br />
• Kompromissfähigkeit<br />
• Aufrichtigkeit, Offenheit und Ehrlichkeit<br />
• Sinnvolle Ziele setzen, und diese zu angemessenen Kosten erreichen<br />
• Früchte des Erfolgs mit allen Beteiligten teilen<br />
• Gleichbehandlung und Respekt für alle<br />
• Kreativität, Innovation<br />
• Schnelle Entscheidungsfindung<br />
• Aufbau und Pflege von Beziehungen untereinan<strong>der</strong><br />
23
<strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit in Unternehmen<br />
Personen<br />
Eine umfassende Unternehmenskultur legt jedoch nur die Grenzen fest, innerhalb<br />
<strong>der</strong>er die einzelnen Personen agieren. Nicht je<strong>der</strong> kann dem Kulturideal vollständig<br />
entsprechen. Wenn Sie Mitarbeiter für ein Team-Projekt in Betracht ziehen,<br />
berücksichtigen Sie dabei <strong>der</strong>en Fähigkeiten sowie vorherige Beziehungen zu<br />
an<strong>der</strong>en Beteiligten.<br />
Beginnen Sie damit, einige einfache Fragen zu stellen:<br />
• Wer ist an <strong>der</strong> kooperativen Aktion beteiligt?<br />
• Kennen sich die Teilnehmer bereits?<br />
• Wie positiv denken die Teilnehmer voneinan<strong>der</strong>?<br />
• Haben die verschiedenen Parteien ein gemeinsames Ziel? Falls nicht,<br />
ergänzen sich die Einzelziele o<strong>der</strong> schließen sie sich gegenseitig aus?<br />
Fähigkeiten für die Zusammenarbeit<br />
• Definieren von gemeinsamen und begeisternden Zielen<br />
• Verständnis <strong>der</strong> Ziele und Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
• Interessenvertretung für das Team<br />
• Kompromisse eingehen, ohne aufzugeben<br />
• Auf Gefühle hören<br />
• Empathie<br />
• Geschichten erzählen können und über Vorstellungskraft verfügen<br />
24
<strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit in Unternehmen<br />
<strong>Die</strong> Fähigkeiten effektiv zusammenarbeiten<strong>der</strong> Mitarbeiter umfassen:<br />
• Klarheit über Ziele und Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
• Angemessene Interessenvertretung (die Fähigkeit, einen Standpunkt zu<br />
vertreten und auf ein bestimmtes Ergebnis hinzuarbeiten, ohne an<strong>der</strong>e<br />
gegen sich aufzu-bringen)<br />
• Kompromisse eingehen, ohne „aufzugeben“<br />
• Auf Gefühle und nicht nur auf Inhalte hören<br />
• Empathie – Hineindenken in die Gedanken und Gefühle an<strong>der</strong>er<br />
• <strong>Die</strong> Fähigkeit, ein gemeinsames Ziel zu definieren, das als Ansporn für<br />
weitere Aktionen fungiert<br />
• <strong>Die</strong> Fähigkeit, „Geschichten“ zu erzählen und über eine gewisse<br />
Vorstellungskraft zu verfügen xiii<br />
Eine klare Zielsetzung ist die Basis jeglicher Zusammenarbeit. Umso wichtiger<br />
ist es jedoch, dass <strong>der</strong> Sinn und Zweck <strong>der</strong> Zusammenarbeit von allen Beteiligten<br />
verstanden und akzeptiert ist.<br />
Wie bereits zuvor erwähnt, besteht <strong>der</strong> wichtigste Aspekt eines gemeinsamen<br />
Zwecks darin, das gemeinsame Ziel wi<strong>der</strong>zuspiegeln, das die verschiedenen<br />
Beteiligten miteinan<strong>der</strong> verbindet.<br />
Bei jedem gemeinsamen Ziel ist es wichtig, dass jede beteiligte Person o<strong>der</strong><br />
Gruppe davon profitiert. Belohnungen des Erfolgs sollten zu möglichst gleichen<br />
Teilen verteilt werden. Eine gemeinsame Anstrengung, von <strong>der</strong> eine Seite zehnmal<br />
mehr profitiert als die an<strong>der</strong>en, schafft nicht wirklich ein gemeinsames<br />
Ergebnis, auch wenn beide Seiten einen Nutzen daraus ziehen. Ein <strong>der</strong>artiges<br />
Ungleichgewicht wird selten als Win-Win-Situation empfunden.<br />
25
<strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit in Unternehmen<br />
Prozesselemente<br />
Werkzeuge<br />
Wie Marshall McLuhan vor vielen Jahren sagte, „Wir formen unsere Werkzeuge,<br />
und unsere Werkzeuge formen uns“.<br />
Neue Technologien, die eine Zusammenarbeit über räumliche Distanz hinweg<br />
ermöglichen, haben eine deutliche Auswirkung auf die Art und Qualität <strong>der</strong> erzielten<br />
Ergebnisse. Was wir über die Prozesse, Ideen und Personen, mit denen<br />
wir interagieren, in Erfahrung bringen können, ist direkt abhängig von den verwendeten<br />
Werkzeugen.<br />
Wir kommen später in diesem Bericht auf bestimmte Werkzeuge und <strong>der</strong>en<br />
optimale Nutzung zurück. An dieser Stelle führen wir lediglich die essentiellen<br />
Basistechnologien für die Remote-Zusammenarbeit auf, sowohl für die Zusammenarbeit<br />
in Echtzeit als auch für die asynchrone Interaktionen.<br />
<strong>Die</strong> Verfügbarkeit dieser Werkzeuge erhöht die Wahrscheinlichkeit eines Erfolgs,<br />
auch wenn für ein bestimmtes kooperatives Vorhaben nicht alle <strong>der</strong> aufgeführten<br />
Werkzeuge benötigt werden:<br />
• Audio (einschließlich einer Konferenzfunktion für mehrere Personen)<br />
• Synchronisierte Ablage für gemeinsame Dateien o<strong>der</strong> Zugriff auf einen<br />
Server<br />
• Software für Webkonferenzen und Bildschirmübertragung (z. B.<br />
GoToMeeting)<br />
• Videogespräche<br />
Werkzeuge<br />
Techniken<br />
Training<br />
26
<strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit in Unternehmen<br />
<strong>Die</strong> Möglichkeit, diese grundlegenden Werkzeuge bei Bedarf nutzen zu können,<br />
stellt zwar einen großen Vorteil dar, ist aber nicht zwingend erfor<strong>der</strong>lich. Mittlerweise<br />
steht jedes <strong>der</strong> aufgeführten Werkzeuge nicht nur für Deskop-Computer<br />
und Laptops zur Verfügung, son<strong>der</strong>n auch für Smartphones und Tablet-Computer.<br />
Im Folgenden einige zusätzliche Werkzeuge für die Zusammenarbeit. <strong>Die</strong>se sind<br />
nicht ganz so wichtig wie die erste Gruppe, können jedoch in bestimmten Situationen<br />
sehr nützlich sein:<br />
• Instant Messaging (die meisten gängigen IM-Anwendungen bieten eine<br />
Funktion, mit <strong>der</strong>en Hilfe Anwen<strong>der</strong> erkennen können, ob an<strong>der</strong>e Personen<br />
online und/o<strong>der</strong> sofort verfügbar sind)<br />
• Software für web-basierte Präsentationen<br />
• Ein gemeinsames, remote nutzbares Whiteboard o<strong>der</strong> eine zur<br />
Zusammenarbeit geeignete Whiteboarding-Software<br />
• Co-Browsing-Software (ermöglicht zwei o<strong>der</strong> mehr Personen an verschiedenen<br />
Standorten, synchron im Internet zu surfen und die gleichen Online-<br />
Seiten zur gleichen Zeit zu betrachten)<br />
• Software zur Freigabe und gemeinsamen Bearbeitung von Dokumenten<br />
(ermöglicht mehreren Benutzern, dasselbe Dokument zur gleichen Zeit von<br />
verschiedenen Standorten aus zu bearbeiten)<br />
• Plattform für Gruppenkommunikation, einschließlich sozialer Netzwerke xiv<br />
Werkzeugkasten für kooperative Menschen<br />
Erste Gruppe:<br />
• Mobiltelefon<br />
• Zugriff auf eine Dateiablage<br />
• Webkonferenzen<br />
• Videogespräche<br />
Zweite Gruppe:<br />
• Instant Messaging<br />
• Whiteboard-Software<br />
• Co-Browsing-Software<br />
• Software zur Freigabe und gemeinsamen Bearbeitung von Dokumenten<br />
• Arbeitsbereich für Zusammenarbeit<br />
• Verwaltungs-Tools für soziale Netzwerke<br />
27
<strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit in Unternehmen<br />
Techniken<br />
Es gibt eine Reihe von speziellen Taktiken, die für eine erfolgreiche Zusammenarbeit<br />
wichtig sind. Während wir diese grundlegenden Ansätze in diesem<br />
Whitepaper nicht im Detail erläutern, merken wir hier kurz an, dass eine effektive<br />
Zusammenarbeit durch folgende Merkmale charakterisiert ist:<br />
• Offene Diskussion über Zweck, Ziele und Erfolgskriterien für das Projekt<br />
• Klarer Terminplan und Kenntnis <strong>der</strong> Fertigstellungstermine<br />
• Zugriff auf Collaboration-Technologien, die für das Projekt geeignet sind<br />
und die die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Beteiligten erfüllen<br />
• Möglichkeit für alle Beteiligten, Ideen einzubringen und Lösungen<br />
vorzuschlagen<br />
• Ein Prozess, <strong>der</strong> mit einem ergebnisoffenen Brainstorming beginnt, sich hin<br />
zur Ideenbewertung bewegt und zu allseits annehmbaren Lösungen führt<br />
• Eine Nachbereitung, die allen Beteiligten dabei hilft, aus dieser Erfahrung<br />
zu lernen, ihre Fähigkeiten zu verfeinern und sich auf das nächste Projekt<br />
vorzubereiten<br />
Elemente <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />
• Klarheit über Zweck, Ziele, und Erfolgskriterien<br />
• Ein klarer Terminplan<br />
• Eindeutige Fristen<br />
• Geeignete Werkzeuge<br />
• Offenheit gegenüber Ideen an<strong>der</strong>er Teilnehmer<br />
• Ein klarer Prozess vom Brainstorming bis zur Lösung<br />
• Nachbereitung nach Projektabschluss<br />
28
<strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit in Unternehmen<br />
Training<br />
Keiner <strong>der</strong> zuvor genannten Faktoren hat einen positiven Einfluss auf das Ergebnis,<br />
wenn die Beteiligten nicht strukturiert geschult wurden. Relevante Schulungsthemen<br />
sind zum Beispiel: die Arbeit von einem entfernten Standort aus, das<br />
Führen verteilter Teams, die Nutzung von Collaboration-Technologien sowie<br />
Informationen dazu, welche Techniken sich in welchen Fällen am besten dazu<br />
eignen, räumliche und zeitliche Distanzen zu überwinden.<br />
Wir können kein einziges Beispiel für ein erfolgreiches, verteilt durchgeführtes<br />
Projekt nennen, bei dem es kein formales Training zu Techniken und Technologien<br />
gab.xv<br />
Ergebnisse<br />
Offensichtlich hängen die Ergebnisse eines Projektes von <strong>der</strong> Wechselwirkung<br />
zwischen all diesen Faktoren ab. <strong>Die</strong> wichtigste Frage hinsichtlich des Ergebnisses<br />
ist, ob durch die kooperative Aktivitäten die Ziele aller beteiligten Akteure<br />
und Teilnehmer erreicht wurden.<br />
29
<strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit in Unternehmen<br />
<strong>Die</strong> Bewertung <strong>der</strong> Ergebnisse<br />
einer Zusammenarbeit<br />
Auch wenn jede kooperative Aktivität ihre eigenen, individuellen Ziele hat, sind<br />
wir <strong>der</strong> Ansicht, dass es im Allgemeinen nur zwei Arten von Ergebnissen gibt,<br />
die relevant sind:<br />
1. Organisatorische Ergebnisse<br />
2. Gruppenergebnisse und individuelle Ergebnisse<br />
Organisatorische Ergebnisse<br />
Offensichtlich gibt es „Standardkategorien“ für organisatorische Ergebnisse, die<br />
den Erwartungen je<strong>der</strong> erfahrenen Führungskraft entsprechen. Was unter dem<br />
Strich wirklich zählt, ist <strong>der</strong> Einfluss, den die kooperative Aktivität letztendlich<br />
auf eine o<strong>der</strong> mehrere <strong>der</strong> folgenden Kennzahlen hat:<br />
• Profit<br />
• Umsatz<br />
• Kostenreduzierung<br />
• Leistungsfähigkeit (verbesserte Kenntnisse o<strong>der</strong> Arbeitsprozesse)<br />
• Nachhaltigkeit (langfristige Leistung, positive Auswirkungen auf die Umwelt)<br />
• Innovation (neue Produkte, neue Prozesse)<br />
• Fähigkeit, gute Arbeitskräfte zu finden und zu halten<br />
• Kundenzufriedenheit<br />
• Public Relations und Marken-Image<br />
Ergebnisse<br />
30
<strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit in Unternehmen<br />
Wenn das Projekt keinen positiven Beitrag zu einem dieser Performance-Bereiche<br />
leisten konnte, ist <strong>der</strong> Wert <strong>der</strong> kooperativen Aktivität bestenfalls fragwürdig.<br />
Das Messen organisatorischer Ergebnisse ist jedoch eine komplexe Angelegenheit.<br />
Außerdem gibt es deutliche Unterschiede zwischen kurzfristigen und langfristigen<br />
Messungen. Welcher Zeitrahmen und welche Leistungsdimensionen für eine bestimmte<br />
Aktivität wichtig sind, hängt ganz von <strong>der</strong> spezifischen Situation ab.<br />
<strong>Die</strong> einzige Generalisierung, die wir hier anbieten können, ist <strong>der</strong> Rat, beide<br />
Fragestellungen zu beachten und allen Beteiligten (auch externen) gegenüber<br />
deutlich zu machen, welche Kennzahlen in welcher Situation gelten.<br />
Individuelle Ergebnisse<br />
<strong>Die</strong> Ergebnisse einer kooperativen Aktivität für Einzelpersonen sind ähnlich,<br />
jedoch persönlicher:<br />
• Erreichen persönlicher Leistungsziele<br />
• Eröffnen neuer Karriere- o<strong>der</strong> Projektmöglichkeiten<br />
• Aufbauen o<strong>der</strong> Verstärken persönlicher Beziehungen<br />
• Steigern <strong>der</strong> persönlichen Reputation<br />
• Entwickeln neuer Fähigkeiten<br />
• Erwerben neuer Erfahrungen<br />
• Erlernen neuer Denkweisen (von den an<strong>der</strong>en Teilnehmern)<br />
31
<strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit in Unternehmen<br />
<strong>Die</strong> Technologien <strong>der</strong><br />
Remote-Zusammenarbeit<br />
In diesem Abschnitt werden die grundlegenden Werkzeuge für die Remote-Zusammenarbeit<br />
beschrieben, und <strong>der</strong>en Haupteinsatzzweck sowie Auswirkungen auf<br />
die Zusammenarbeit identifiziert. Im darauffolgenden Abschnitt geben wir konkrete<br />
Hinweise zur Anwendung.<br />
Da unser Schwerpunkt auf <strong>der</strong> Echtzeit-Zusammenarbeit zwischen Personen<br />
liegt, die sich an unterschiedlichen Orten befinden, diskutieren wir nur vier Basistechnologien:<br />
1. Mobile Technologie<br />
2. Audio<br />
3. Bildschirmübertragung<br />
4. Video<br />
Selbstverständlich gibt es zahlreiche zugrundeliegende Plattform-Technologien,<br />
die diese vier Arten von Werkzeugen erst möglich machen, beispielsweise das<br />
Internet und drahtlose Verbindungen. Weiterhin gibt es verschiedene Arten von<br />
Spezialwerkzeugen, die standortverteilte Zusammenarbeit und Kommunikation<br />
unterstützen – soziale Netzwerke, Dokumentablagen, zur Zusammenarbeit geeignete<br />
Whiteboards usw.<br />
Da wir uns aber auf den „Selbe Zeit - An<strong>der</strong>er Ort“-Quadranten des Johansen/<br />
Sibbet-Modells konzentrieren (Abbildung zwei, oben), beschränken wir uns auf<br />
diese vier Technologien.<br />
Mobile<br />
Werkzeuge<br />
Audio Video<br />
Bildschirmübertragung<br />
32
<strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit in Unternehmen<br />
Zunächst beschreiben wir die einzelnen Werkzeuge mitsamt ihrer jeweiligen<br />
Stärken und Schwächen. Wir schließen den Bericht mit einer Reihe praktischer<br />
Tipps und Techniken zum Einsatz dieser Werkzeuge zur Verbesserung <strong>der</strong><br />
Remote-Zusammenarbeit.<br />
Ehrlich gesagt behandeln wir Mobilität, Audio und Bildschirmübertragung nur<br />
kurz. <strong>Die</strong>se Werkzeuge sind zwar extrem nützlich und wichtig, verblassen aber<br />
gegenüber den Auswirkungen die Videokonferenzen auf die Art und Weise<br />
haben, wie wir jetzt und zukünftig zusammenarbeiten.<br />
Mobilität<br />
<strong>Die</strong> Zunahme an Smartphones, Notebooks und Tablet-Computern in den letzten<br />
Jahren ist erstaunlich. Durch ein ebenso explosives Wachstum bei <strong>der</strong> Verfügbarkeit<br />
von drahtlosem Internet-Zugang (WiFi) und <strong>der</strong> Weiterentwicklung von<br />
Mobilfunknetzen von 3G zu 4G und darüber hinaus wird echte Mobilität ermöglicht.<br />
(Im vorherigen Abschnitt zur wachsenden Mobilität von Arbeitnehmern,<br />
ab Seite 7, finden Sie weitere Informationen über die Verbreitung und schnelle<br />
Zunahme von mobiler Arbeit.)<br />
Im vierten Quartal 2010 überstieg die Anzahl <strong>der</strong> Mobilgeräte erstmals die Zahl<br />
<strong>der</strong> PCs. <strong>Die</strong> Verkaufszahlen wurden auf 101 Millionen Geräte geschätzt, was<br />
einer Zunahme um 87 % gegenüber <strong>der</strong> gleichen Vorjahresperiode entspricht. xvi<br />
Entscheidend sind jedoch die Funktionen, die Mobilgeräte bieten. Auch wenn<br />
das neue iPhone 4S (vorgestellt Anfang Oktober 2011) für große Publicity sorgte,<br />
stehen bereits seit vielen Jahren leistungsfähige und kostengünstige HD-Webcams<br />
sowie Anwendungen für Videogespräche zwischen Einzelpersonen zur Verfügung.<br />
Weiterhin gibt es heute viele sehr preiswerte o<strong>der</strong> kostenlose Apps für Mobilgeräte,<br />
mit denen man von nahezu überall aus auf die eigenen Dateien im Büro<br />
zugreifen (beispielsweise mit GoToMyPC für iPhone) o<strong>der</strong> Videogespräche<br />
führen kann.<br />
33
<strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit in Unternehmen<br />
Audio<br />
Audio – also herkömmliches sprachbasiertes Telefonieren – gibt es bereits seit<br />
über 100 Jahren. <strong>Die</strong>s ist zweifelsohne die erste grundlegende Technologie, die<br />
es ermöglichte, mit Personen an an<strong>der</strong>en Orten zu kommunizieren und zusammenzuarbeiten,<br />
und bildete für Jahrzehnte die Grundlage für verteiltes Arbeiten.<br />
Inzwischen ist Audiotechnologie jedoch weit mehr als <strong>der</strong> „gute alte Telefonservice“.<br />
Drei wesentliche Dinge haben sich geän<strong>der</strong>t:<br />
1. Handys werden heutzutage häufiger genutzt als Festnetztelefone<br />
und sind für die Remote-Zusammenarbeit von größerer Bedeutung.<br />
<strong>Die</strong> alten Münztelefone, die überall zu finden waren, beispielsweise an<br />
Tankstellen, Hotels, Flughäfen und Krankenhäusern, sind weitgehend<br />
verschwunden, da die meisten von uns immer ihre Handys dabei haben.<br />
2. Das Wachstum in <strong>der</strong> Audiobranche ist fast ausschließlich im<br />
Bereich Voice over IP (VOIP) zu verzeichnen, <strong>der</strong> Sprachübertragung<br />
über das Internet statt über herkömmliche Telefonleitungen. Dank dieses<br />
technologischen Wandels haben sich die Telefonkosten für die meisten<br />
Menschen deutlich verringert. Verschiedene Unternehmen bieten inzwischen<br />
kostenloses Telefonieren über das Internet von praktisch jedem<br />
Ort <strong>der</strong> Welt aus an.<br />
3. Telefonkonferenzen sind sehr viel einfacher und kostengünstiger<br />
geworden. Anbieter von Telefonkonferenzen schießen wie Pilze aus<br />
dem Boden, und viele von ihnen bieten kostenlose Konferenzdienste<br />
an (diese Anbieter verdienen ihr Geld mit den Telefongebühren <strong>der</strong><br />
Konferenzteilnehmer für Ferngespräche über die Festnetzleitungen).<br />
Wie bereits erwähnt, haben die meisten von uns gelernt, per Telefon mit Personen<br />
an an<strong>der</strong>en Orten zusammenzuarbeiten. Und immer noch glauben viele<br />
Leute, dass rein sprachliche Kommunikation für die Remote-Zusammenarbeit<br />
vollkommen ausreichend ist.<br />
Audiobasierte Telefongespräche sind in <strong>der</strong> Regel von sehr guter Qualität, und<br />
wenn Menschen jemanden schon einmal persönlich getroffen haben, glauben<br />
sie sich in <strong>der</strong> Lage, das Gespräch allein auf Grundlage des Tonfalls, <strong>der</strong> Lautstärke<br />
und Sprechgeschwindigkeit ihres Gesprächspartners richtig interpretieren<br />
zu können – die einzigen Informationen, die bei einem Telefongespräch neben<br />
dem eigentlichen Inhalt des Gesprochenen übermittelt werden.<br />
34
<strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit in Unternehmen<br />
Trotz steigen<strong>der</strong> Nutzung werden Videogespräche weiterhin als unnötiger „Luxus“<br />
betrachtet. Wir werden diesen „Wi<strong>der</strong>stand“ gegenüber Videogesprächen an<br />
späterer Stelle eingehen<strong>der</strong> erörtern und darauf hinweisen, dass die visuellen<br />
nonverbalen Signale, die mit <strong>der</strong> Videokonferenztechnologie einhergehen, eine<br />
weitaus ergiebigere und bedeutsamere Kommunikation und damit auch bessere<br />
Ergebnisse <strong>der</strong> Zusammenarbeit ermöglichen.<br />
An dieser Stelle möchten wir jedoch zunächst festhalten, dass unsere Verhaltensweisen<br />
aus <strong>der</strong> Zeit, als Telefonate die einzige Form <strong>der</strong> distanzüberbrückenden<br />
Kommunikation waren, tief in uns verankert sind. <strong>Die</strong>s gilt inbeson<strong>der</strong>e für die<br />
Generation <strong>der</strong> über 40-Jährigen, die immer noch aktiv am Arbeitsleben teilhaben.<br />
Gemeinsame Nutzung von Bildschirminhalten<br />
und Anwendungen<br />
<strong>Die</strong> Übertragung des Computerbildschirminhalts über das Internet war eine <strong>der</strong><br />
ersten Formen <strong>der</strong> Remote-Zusammenarbeit.<br />
<strong>Die</strong> zwei vorherrschenden Formen <strong>der</strong> gemeinsamen Bildschirmnutzung:<br />
1. „Webcasts“ bzw. Webinare, bei denen <strong>der</strong> Bildschirm einer Person<br />
an eine Vielzahl an<strong>der</strong>er Personen übertragen wird. Webcasts werden<br />
am häufigsten dazu genutzt, virtuelle bzw. „verteilte“ Präsentationen<br />
abzuhalten.<br />
Webinare nutzen Bildschirmübertragung in Verbindung mit computerbasiertem<br />
VOIP o<strong>der</strong> herkömmlichen Telefonkonferenzen, um Informationen<br />
einem großen Publikum zu präsentieren. Viele Online-Seminarprogramme<br />
basieren hauptsächlich auf <strong>der</strong> Bildschirmübertragungstechnologie.<br />
2. In so genannten „virtuellen“ Meetings, in denen eine kleinere Anzahl von<br />
Personen interaktiv miteinan<strong>der</strong> kommunizieren, können in Echtzeit Inhalte<br />
erstellt werden, die von allen Teilnehmern gesehen und bearbeitet werden<br />
können.<br />
35
<strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit in Unternehmen<br />
Video<br />
Video ist die neueste und mit Abstand wichtigste Technologie für die Zusammenarbeit.<br />
Video hat in den letzten fünf Jahren eine immer wichtigere Rolle in unserem<br />
Leben und Arbeitsalltag eingenommen. Denken Sie zum Beispiel daran, auf<br />
welch vielfältige Art und Weise wir inzwischen die Videotechnik zur Informationsbereitstellung<br />
und Kommunikation nutzen:<br />
• Fernsehen (live und zeitversetzt) – dank Kabel- und Satellitenfernsehen<br />
stehen uns inzwischen mehrere Hun<strong>der</strong>t Kanäle rund um die Uhr zur<br />
Verfügung).<br />
• YouTube und an<strong>der</strong>e Websites, die Live- und aufgezeichnete Videoclips<br />
aller Art anbieten (2010 rief ein US-Internetnutzer im Durchschnitt 71<br />
Videos pro Monat o<strong>der</strong> ca. 2 Videos pro Tag ab xvii).<br />
• Ständig aktive Webcams, die z. B. das Wetter, den Verkehr,<br />
Storchenküken, Supermärkte und viele an<strong>der</strong>e Ansichten zeigen.<br />
• In Smartphones integrierte Videokameras, die für persönliche videobasierte<br />
Anrufe, zur Aufzeichnung von Familienfeiern und zur Aufnahme von<br />
Sport-veranstaltungen, politischen Demonstrationen und Konzerten<br />
verwendet werden.<br />
• Viele Kundensupport-Websites und sogar einige Geldautomaten bieten<br />
mit-tlerweile Echtzeit-Videochats mit Servicemitarbeitern.<br />
Videotechnologien werden in enormer Geschwindigkeit erheblich verbessert<br />
und ermöglichen das mobile und allgegenwärtige Videoerlebnis in Echtzeit.<br />
Dank geringer Kosten werden einfache Plattformen für Echtzeit-Video zum<br />
zentralen Bestandteil unserer Kommunikation. <strong>Die</strong>se wirken sich in vielfacher<br />
Weise auf das Verbraucherverhalten, Geschäftspraktiken, Medienkultur und<br />
Ökonomie sowie die Innovationspolitik <strong>der</strong> nächsten Generation aus.<br />
– Institute for the Future (2009)<br />
36
<strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit in Unternehmen<br />
Videos werden nicht nur von großen Filmstudios gedreht und ausgestrahlt. Es<br />
gibt weit über 2 Milliarden Mobilgeräte weltweit. Davon sind etwa 25 %, – also<br />
500 Millionen – Smartphones, die über Funktionen für Video-Aufnahme und<br />
-Wie<strong>der</strong>gabe verfügen. Auch wenn nicht je<strong>der</strong> Smartphone-Nutzer regelmäßig<br />
Videofilme aufnimmt, lässt sich wohl mit großer Sicherheit behaupten, dass bereits<br />
mehrere Hun<strong>der</strong>t Millionen Menschen private Videos <strong>der</strong> einen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Art<br />
aufgezeichnet haben.<br />
Instat, ein Marktforschungsinstitut mit Schwerpunkt auf dem Videomarkt, schätzt,<br />
dass videobasierte Telefongespräche über mobile Geräte bis zum Jahr 2015<br />
einen Umsatz von einer Milliarde US-Dollar generieren. Instat geht davon aus,<br />
dass sich in den nächsten vier Jahren die Anzahl <strong>der</strong> Videogespräche per Handy<br />
jährlich um 115 % steigert.xviii Das entspricht mehr als einer Verdopplung pro<br />
Jahr.<br />
<strong>Die</strong> Einbindung von Videotechnik in unseren Alltag wurde durch enorme Verbesserungen<br />
<strong>der</strong> Qualität und eine gleichzeitig starke Senkung <strong>der</strong> Kosten geför<strong>der</strong>t.<br />
Zu den qualitativen Verbesserungen zählen High-Definition-Video und eine erweiterte<br />
Bandbreite, die das Streaming von Videos in Echtzeit erlaubt. Hier ein<br />
paar Fakten:<br />
• Jeden Tag werden über 2 Milliarden YouTube-Videoclips abgespielt (davon<br />
werden 100 Millionen auf mobilen Geräten angeschaut). xix<br />
• Jede Minute werden 600 neue Videos (ingesamt 35 Stunden<br />
Videomaterial) auf YouTube hochgeladen (d. h., alle 60 Tage wird mehr<br />
Videomaterial hochgeladen, als die drei größten US-Fernsehsen<strong>der</strong><br />
zusammengenommen in 60 Jahren produziert haben).xx<br />
• Weltweit sind weit mehr als 2 Milliarden Mobilgeräte im Einsatz. Mindestens<br />
25% davon verfügen über eine Videoaufzeichnungsfunktion.<br />
„Unser virtuelles Unternehmen nutzt GoToMeeting<br />
mit HDFaces für Videokonferenzen, um unsere<br />
Unternehmenskultur zu pflegen und die Teamarbeit<br />
zu för<strong>der</strong>n. Für uns sind Videokonferenzen<br />
beson<strong>der</strong>s nützlich, wenn wir unseren Mitarbeitern<br />
ein neues Produkt vorstellen. <strong>Die</strong> Reaktionen,<br />
egal ob positiv o<strong>der</strong> negativ, sind sofort auf den<br />
Gesichtern <strong>der</strong> Leute zu sehen.“<br />
– Mike Huska, CTO,<br />
Incential Software<br />
37
<strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit in Unternehmen<br />
Tatsächlich wurden in 2011 Millionen von Menschen in <strong>der</strong> industrialisierten Welt<br />
zu „people of the screen“ – Menschen des Bildschirms. xxi Wir nutzen Fernsehen<br />
nicht mehr als passive Zuschauer, son<strong>der</strong>n wählen Programme aus buchstäblich<br />
Hun<strong>der</strong>ten von Fernsehkanälen und Online-Websites.<br />
Mit an<strong>der</strong>en Worten: Wir sind selbst zu aktiven Video-Produzenten geworden.<br />
Als Privatpersonen nutzen wir preisgünstige Videokameras, Smartphones und<br />
Webcams. Wir verwenden diese Geräte, um private Ereignisse wie Geburten,<br />
Geburtstage und Hochzeiten aufzuzeichnen, aber auch, um unsere eigenen<br />
Versionen von Sportveranstaltungen und persönliche Erlebnisse (Skifahren, Radfahren,<br />
Segeln, Laufen, Wan<strong>der</strong>n, Jagen o<strong>der</strong> auch einfach nur Gespräche mit<br />
Freunden und Familienmitglie<strong>der</strong>n) festzuhalten.<br />
<strong>Die</strong> meisten dieser privaten Videos werden niemals an irgendeinen an<strong>der</strong>en Ort<br />
übertragen, aber immer mehr davon erscheinen auf YouTube, Facebook und<br />
an<strong>der</strong>en sozialen Netzwerk- und Archivierungs-Websites.<br />
Auch die Boulevardpresse hat eindrücklich gezeigt, wie wirkungsvoll Videoclips<br />
von öffentlichen Ereignissen sein können, wie z. B. Clips vom „Arabischen Frühling“<br />
o<strong>der</strong> den Demonstrationen <strong>der</strong> Occupy-Bewegung in den USA. <strong>Die</strong>se Videoaufzeichnungen<br />
werden häufig dazu genutzt, unrechtmäßige Festnahmen bzw.<br />
die Ereignisse und Verhaltensweisen, die dazu geführt haben, zu dokumentieren,<br />
o<strong>der</strong> auch einfach nur, um diese Ereignisse einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich<br />
zu machen.<br />
Zudem verlassen wir uns auf alle Arten von Remote-Video- und Webcam-Aufnahmen,<br />
um in Echtzeit Informationen über das Wetter, den Verkehr o<strong>der</strong> Massenveranstaltungen<br />
zu erhalten, o<strong>der</strong> um Ladengeschäfte, Hinterhöfe, Eingangsbereiche<br />
und an<strong>der</strong>e Orte, an denen etwas passieren könnte, zu überwachen. Polizei und<br />
Feuerwehr nehmen verstärkt eigene Aktivitäten auf, beispielsweise die Verfolgung<br />
von zu schnell fahrenden Fahrzeugen, Verhaftungen o<strong>der</strong> Brandeinsätze. Videoaufzeichnungen<br />
gewinnen auch in Gerichtsprozessen zunehmend an Bedeutung.<br />
Private und unveröffentlichte Videos aller Art sind zu einem wesentlichen und<br />
vertrauten Bestandteil unseres Lebens geworden. Darüber hinaus ist Video mit<br />
Sicherheit ein entscheidendes Werkzeug zur Verbesserung <strong>der</strong> Remote-Zusammenarbeit.<br />
38
<strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit in Unternehmen<br />
Beurteilung von Collaborations-Technologien<br />
Das ‚Institute for the Future‘ schlägt drei wesentliche Ansätze für die Beurteilung<br />
von Videowerkzeugen vor xxii allerdings können diese Kriterien <strong>der</strong>zeit auf alle<br />
Collaborations-Technologien angewendet werden:<br />
1. Einfachheit. Ist die Technologie einfach zu bedienen, insbeson<strong>der</strong>e von<br />
technisch unerfahrenen Personen?<br />
2. Qualität. Wie gut ist die Leistung? Ist ein Audiogespräch gut verständlich<br />
und <strong>der</strong> Ton klar und deutlich? Überträgt das System für die<br />
Bildschirmübertragung klare, scharfe Bil<strong>der</strong> mit möglichst geringer<br />
Verzögerung? Erfolgt eine Videoübertragung in ausreichen<strong>der</strong> Auflösung?<br />
Sind Bild und Stimme synchron?<br />
3. Beteiligung. Lernen die Teilnehmer den Umgang <strong>der</strong> neuen technischen<br />
Tools gut genug, um ihre Ideen und Erfahrungen an<strong>der</strong>en genauso effektiv<br />
mitzuteilen, als wären sie alle im selben Raum?<br />
<strong>Die</strong>se drei Kriterien werden erfüllt, wenn die Collaborations-Technologie nahezu<br />
unsichtbar ist. Mit an<strong>der</strong>en Worten: <strong>Die</strong> Technologie erfüllt ihren Zweck, wenn die<br />
Meeting-Teilnehmer nicht über die Technologie nachdenken müssen o<strong>der</strong> sogar<br />
vergessen, dass sie existiert.<br />
„Wir testeten die Videokonferenz-Lösung<br />
GoToMeeting mit HDFaces im Rahmen<br />
eines Führungskräfte-Meetings. Ich hatte<br />
erwartet, dass die Remote-Teilnehmer eine<br />
Anleitung benötigen würden, um die Anwendung<br />
zu nutzen, aber alle konnten sich<br />
ohne Hilfe anmelden. Was jedoch noch<br />
wichtiger ist: <strong>Die</strong> Teilnehmer waren wirklich<br />
angetan von <strong>der</strong> Qualität des Videobilds<br />
und davon, wie einfach die Funktion zu verwenden<br />
ist.“<br />
– Tyler West,<br />
Sr. Mgr. of IT Services,<br />
Best Friends Animal Society<br />
39
<strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit in Unternehmen<br />
Tipps für eine effektive Zusammenarbeit<br />
über Entfernungen hinweg<br />
Es bleibt jedoch die Frage: Was können Sie persönlich tun, um eine produktive<br />
und effektive Remote-Zusammenarbeit zu gewährleisten. Wie können Sie sicherstellen,<br />
dass sie mit <strong>der</strong> Einfachheit und Qualität einhergeht, die zur Erzielung<br />
des gewünschten Engagements notwendig ist?<br />
Zunächst empfehlen wir allgemeine Richtlinien anhand des weiter oben beschriebenen<br />
P3T5-Modells. Danach erläutern wir im Detail, wie die neuesten<br />
Videokonferenz-Technologien am effektivsten genutzt werden können.<br />
Grundlegende Richtlinien<br />
<strong>Die</strong> folgende Checkliste enthält Fragen, die Sie sich stellen sollten, bevor Sie eine<br />
Remote-Zusammenarbeit starten.<br />
Erstens: Das Spiel verstehen<br />
Zweck (das Ziel des Spiels)<br />
• Was sind die spezifischen Ziele <strong>der</strong> Zusammenarbeit? Woran erkennen Sie,<br />
dass Sie Ihre Ziele erreicht haben?<br />
• Haben alle Beteiligten (unabhängig davon, ob sie aktive Teilnehmer<br />
sind) dieselben Ziele? Wenn nicht, gibt es Möglichkeiten, von denen alle<br />
profitieren können o<strong>der</strong> mögliche Verluste gemil<strong>der</strong>t werden können?<br />
Prozess (die Spielregeln)<br />
• Werden die Prozesse und Verfahren für die Zusammenarbeit klar benannt<br />
und von allen verstanden?<br />
• Verstehen alle Teilnehmer die „Regeln“ und sind mit den Plänen für das<br />
Vorgehen einverstanden?<br />
Neue Richtlinien für eine effektive Remote-Zusammenarbeit<br />
• Seien Sie klar und präzise hinsichtlich <strong>der</strong> gewünschten Ergebnisse.<br />
• Vereinbaren Sie konkrete „Spielregeln“.<br />
• Berücksichtigen Sie bereits vorhandene Beziehungen.<br />
• Bauen Sie Vertrauen auf.<br />
• Sorgen Sie für Transparenz.<br />
• Verwenden Sie angemessene Technologien.<br />
• Planen und leiten Sie verteilte Meetings mit <strong>der</strong> entsprechenden<br />
Sorgfalt.<br />
40
<strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit in Unternehmen<br />
Personen (die Spieler)<br />
• Wie gut kennen Sie die beteiligten Personen?<br />
• Verfügen die Teilnehmer über die erfor<strong>der</strong>lichen Fähigkeiten, um als<br />
effektive Partner in <strong>der</strong> kooperativen Aktivität mitzuwirken?<br />
• Haben die Teilnehmer die gleichen Ziele bezüglich <strong>der</strong> Aktivität? Haben<br />
bestimmte Teilnehmer weitere, persönlichere Ziele o<strong>der</strong> „Vorhaben“,<br />
die sich positiv o<strong>der</strong> negativ auf die Ergebnisse <strong>der</strong> Gruppe auswirken<br />
könnten?<br />
Zweitens: Das Spielfeld abstecken<br />
Zusätzlich zu den Werkzeugen, Techniken und Schulungen, welche die Basis für<br />
die Zusammenarbeit bilden, ist es darüber hinaus entscheidend, sich auf zwei<br />
Elemente in <strong>der</strong> Arbeitsumgebung ganz beson<strong>der</strong>s zu konzentrieren: Aufbau von<br />
Vertrauen und transparentes Handeln.<br />
Vertrauen und Transparenz<br />
Vertrauen und Transparenz sind zwei Seiten <strong>der</strong>selben Medaille. Zusammen bestimmen<br />
sie die Art und Weise, wie sich die kooperative Aktivität entfaltet und<br />
welche Ergebnisse sie liefert.<br />
Vertrauen besteht dann zwischen Personen o<strong>der</strong> Gruppen, wenn diese glauben,<br />
dass das, was gesagt wird, auch getan wird – wenn Zusagen eingehalten werden<br />
und je<strong>der</strong> nicht nur im eigenen, son<strong>der</strong>n auch im Interesse <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en handelt.<br />
Bei einer vertrauenswürdigen Person kann man sich darauf verlassen, dass sie<br />
tut, was sie verspricht. Sie ist offen und ehrlich.<br />
Vertrauen wächst mit <strong>der</strong> Erfahrung. Wir lernen, an<strong>der</strong>en zu vertrauen, wenn wir<br />
erleben, dass sie meinen, was sie sagen, und sagen, was sie denken, und wenn<br />
ihr Handeln zu ihren Worten passt.<br />
Transparenz bedeutet, alle Karten offen auf den Tisch zu legen. Transparenz liegt<br />
vor, wenn niemand seine Ziele o<strong>der</strong> Ressourcen verbirgt und wenn alle die Spielregeln<br />
kennen und sich daran halten.<br />
Technologien<br />
Verwenden Sie angemessene Technologien. Mit an<strong>der</strong>en Worten, achten Sie<br />
darauf, dass Sie leistungsfähige Werkzeuge für die Zusammenarbeit nutzen, die<br />
Ihre Arbeitsweise unterstützen. Schießen Sie aber nicht über das Ziel hinaus –<br />
halten Sie es einfach. Das Schlimmste, was bei einer Remote-Zusammenarbeit<br />
passieren kann, ist, wenn die Teilnehmer die Technologie, die das Arbeiten erleichtern<br />
soll, nicht verstehen o<strong>der</strong> nicht nutzen können.<br />
41
<strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit in Unternehmen<br />
Verteilte Meetings mo<strong>der</strong>ieren xxiii<br />
Es gibt fünf wichtige Regeln, die je<strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ator eines verteilten Meetings berücksichtigen<br />
sollte, ganz gleich, ob es sich um eine Audiokonferenz, ein Online-<br />
Meeting mit Bildschirmübertragung, eine Videokonferenz o<strong>der</strong> eine Multimedia-<br />
Sitzung handelt:<br />
1. Geben Sie frühzeitig die Tagesordnung bekannt und bitten Sie die<br />
Teilnehmer, diese zu kommentieren o<strong>der</strong> zu ergänzen.<br />
2. Stellen Sie Verhaltensrichtlinien („Meeting-Etikette“) für das Sprechen,<br />
Zuhören, Diskutieren usw. auf. Bitten Sie alle Teilnehmer, bei <strong>der</strong> Sache<br />
zu bleiben und während des Meetings keine an<strong>der</strong>e Dinge zu tun (z. B.<br />
E-Mails o<strong>der</strong> themenfremde Unterlagen zu lesen usw.).<br />
3. Stellen Sie sicher, dass alle wissen, wie die Technologie verwendet wird.<br />
Planen Sie bei Bedarf separate „Trainingseinheiten“ vor dem Meeting.<br />
Geben Sie den Teilnehmern eine Checkliste zur effektiven Nutzung <strong>der</strong><br />
entsprechenden Anwendungen. Begrüßen Sie jeden einzelnen Teilnehmer.<br />
4. Nutzen Sie die ersten Minuten des Meetings, um ihre Teilnehmer zu<br />
begrüßen. Fragen Sie sowohl nach privaten Neuigkeiten als auch nach<br />
geschäftlichen Aktivitäten.<br />
5. Antworten Sie sachlich auf die Kommentare von an<strong>der</strong>en. Hören<br />
Sie aufmerksam zu und achten Sie auf emotionale Anteile in den<br />
Kommentaren. Binden Sie die stilleren Mitglie<strong>der</strong> des Teams aktiv in<br />
das Meeting ein. Stellen Sie sicher, dass alle die Möglichkeit haben, zu<br />
sprechen und ihre Ideen bzw. Ansichten zu äußern.<br />
Verteilte Meetings mo<strong>der</strong>ieren<br />
1. Geben Sie eine Tagesordnung vor.<br />
2. Verständigen Sie sich auf eine Meeting-Etikette.<br />
3. Stellen Sie sicher, dass sich die Teilnehmer mit <strong>der</strong> Technologie auskennen.<br />
4. Begrüßen Sie jeden einzelnen Teilnehmer.<br />
5. Beziehen Sie alle Teilnehmer mit ein. Reagieren Sie sachlich und nicht<br />
wertend.<br />
42
<strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit in Unternehmen<br />
Lassen Sie persönliche Videotechnik<br />
für sich arbeiten<br />
Wir beenden diesen Bericht mit einer praktischen Anleitung zur Nutzung von<br />
Videokonferenzen für die Remote-Zusammenarbeit.<br />
Genauso wie wir nicht mehr zu einem Telefon gehen müssen, um einen Anruf zu<br />
tätigen (da wir das Telefon immer dabei haben), müssen wir uns nicht mehr zu<br />
einem großen, teuren Videokonferenzraum begeben, um an einer Videokonferenz<br />
teilzunehmen.<br />
Wir verwenden daher den Begriff „persönliche Videotechnik“, um Desktop-<br />
Webcams und Videofunktionen von mobilen Geräten wie Smartphones o<strong>der</strong><br />
Tablet-PCs einzubeziehen, im Gegensatz zu großformatigen Videokonferenzinstallationen<br />
in eigens dafür gestalteten und speziell ausgestatteten Konferenzräumen.<br />
Videokonferenzen sind immer noch neu am Arbeitsplatz, und viele Leute haben<br />
keine Ahnung, was für einen großen Unterschied einige sehr praktische und unglaublich<br />
einfache Techniken machen können.<br />
43
<strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit in Unternehmen<br />
Sechs Schritte zum Erfolg xxiv<br />
Rufen Sie sich noch einmal die bereits erwähnten Effektivitätskriterien des<br />
‚Institute for the Future‘ ins Gedächtnis: Werkzeuge für die Zusammenarbeit<br />
müssen einfach zu bedienen und von hoher Qualität sein, und sie müssen<br />
bewirken, dass sich die Teilnehmer aktiv beteiligen.<br />
<strong>Die</strong> drei am häufigsten genannten Problemen mit Videokonferenzen sind Folgende:<br />
• unruhige Hintergründe, die die Aufmerksamkeit weg von <strong>der</strong> Mimik und<br />
Gestik des Sprechers lenken (<strong>der</strong>en Sichtbarkeit ja schließlich ein primärer<br />
Vorteil von Videokonferenzen ist)<br />
• schlechte Beleuchtung, die Gesichter <strong>der</strong> Personen sind schwer zu<br />
erkennen<br />
• ablenkende Verhaltensweisen und Gesten xxv<br />
<strong>Die</strong>se wenigen Faktoren nicht zu berücksichtigen, bedeutet im Grunde, alle<br />
potenziellen Vorteile zu ignorieren, die Videokonferenzen zur Bereicherung von<br />
Gesprächen und Entscheidungsprozessen bieten.<br />
Das Optimum aus persönlicher Videotechnologie herausholen<br />
1. Beseitigen Sie visuelle und akustische Ablenkungen<br />
2. Verwenden Sie ein Headset<br />
3. Blicken Sie direkt in die Kamera<br />
4. Achten Sie darauf, was an<strong>der</strong>e sehen können<br />
5. Vermeiden Sie ablenkendes Verhalten<br />
6. Nutzen Sie all Ihre Präsentationsressourcen<br />
44
<strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit in Unternehmen<br />
Um die Effektivität Ihrer Video-Meetings zu erhöhen, befolgen Sie diese sechs<br />
einfachen Schritte:<br />
1Beseitigen<br />
Sie visuelle<br />
und akustische<br />
Ablenkungen<br />
2<br />
Verwenden<br />
Sie ein<br />
Headset<br />
3Positionieren Sie die<br />
Webcam direkt oberhalb<br />
des Computerbildschirms<br />
und<br />
blicken Sie so direkt<br />
wie möglich hinein<br />
Achten Sie<br />
darauf, was die<br />
an<strong>der</strong>en Teilnehmer<br />
sehen<br />
können<br />
Blicken Sie sich um: Räumen Sie den Bereich hinter sich<br />
auf (er ist sichtbar, wenn sich die Webcam vor Ihnen befindet).<br />
Verringern Sie seitliches Licht und Hintergrundlicht<br />
von Fenstern o<strong>der</strong> hellen Lampen.<br />
Versuchen Sie Ihr Möglichstes, um externe Geräusche zu<br />
reduzieren, die z. B. von in <strong>der</strong> Nähe befindlichen Personen<br />
o<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Umgebung kommen, in <strong>der</strong> Sie die Konferenz<br />
durchführen. Vermeiden Sie es, von Kaffeebars o<strong>der</strong><br />
an<strong>der</strong>en öffentlichen Bereichen aus an Videokonferenzen<br />
teilzunehmen, da Sie dort keinen Einfluss auf die Umgebungsgeräusche<br />
nehmen können.<br />
In Desktop- o<strong>der</strong> Laptop-Computer (o<strong>der</strong> Smartphones<br />
und Tablet-PCs) eingebaute Umgebungsmikrofone nehmen<br />
alle Geräusche aus <strong>der</strong> näheren Umgebung auf. Wenn Sie<br />
ein Headset mit Mikrofon und Kopfhörer verwenden, können<br />
Sie die an<strong>der</strong>en Teilnehmer <strong>der</strong> Konferenz besser hören<br />
und diese können Sie besser verstehen.<br />
Webcams funktionieren am besten, wenn sie direkt oberhalb<br />
des Computerbildschirms mittig platziert werden (dort<br />
befinden sich alle integrierten Kameras). So ist es für Sie<br />
viel leichter, einen virtuellen Blickkontakt mit den an<strong>der</strong>en<br />
Teilnehmern herzustellen. Blickkontakt ist in jedem Fall<br />
von zentraler Bedeutung für den Aufbau von Vertrauen<br />
und Transparenz. <strong>Die</strong>s gilt ganz beson<strong>der</strong>s für virtuelle<br />
Meetings.<br />
Führen Sie nach Möglichkeit eine Generalprobe durch.<br />
Vergessen Sie nicht, das Videobild Ihrer eigenen Kamera<br />
zu überprüfen. Setzen Sie sich nicht zu nahe vor die Kamera<br />
(dadurch werden Ihr Gesicht und Ihre Mimik übertrieben<br />
dargestellt und wirken merkwürdig auf die an<strong>der</strong>en Teilnehmer).<br />
45
<strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit in Unternehmen<br />
5Vermeiden Sie<br />
ablenkende<br />
Verhaltensweisen<br />
Nutzen Sie alle<br />
Ihnen zur Verfügung<br />
stehenden<br />
Präsentationsressourcen<br />
Wie gesagt, bedenken Sie, was an<strong>der</strong>e sehen können.<br />
Vermeiden Sie es, mit dem Stift auf den Schreibtisch zu<br />
klopfen o<strong>der</strong> sich im Gesicht zu kratzen. <strong>Die</strong>se Arten belangloser<br />
Aktionen fallen auf einem Videobildschirm um ein<br />
Vielfaches deutlicher auf.<br />
Denken Sie daran, dass Sie auch „im Bild“ sind, wenn Sie<br />
selbst gerade nicht sprechen. An<strong>der</strong>e Teilnehmer können<br />
sehen, wenn Sie herumzappeln, sich die Nase kratzen<br />
o<strong>der</strong> das Gesicht verziehen, und das kann zum einen ablenken,<br />
zum an<strong>der</strong>en aber auch abträglich für das Meeting<br />
sein, denn Ihre nonverbale Körpersprache vermittelt, ob<br />
Sie mit dem Gesagten einverstanden sind o<strong>der</strong> nicht.<br />
Bei Video-Meetings spielen nicht nur Ihr Gesichtsausdruck<br />
und Ihre Gesten eine Rolle, son<strong>der</strong>n auch, was sich auf<br />
Ihrem Computerbildschirm befindet. Wenn Sie ein Programm<br />
wie PowerPoint verwenden, gehen Sie dabei professionell<br />
vor. Für Meetings mit Bildschirmübertragung<br />
gelten dieselben Regeln wie für Präsentationen vor einem<br />
großen Publikum. Nutzen Sie auch den Vorteil, den ein<br />
Cursor bzw. Mauszeiger bietet o<strong>der</strong> Markier-Werkzeuge,<br />
um bedeutende Stellen in Ihrer Präsentation hervorzuheben.<br />
46
<strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit in Unternehmen<br />
Schlussfolgerung und Fragen für die <strong>Zukunft</strong><br />
Es steht außer Zweifel, dass Zusammenarbeit in jedwe<strong>der</strong> Form und insbeson<strong>der</strong>e<br />
Remote-Zusammenarbeit den Kern organisatorischer Abläufe in Unternehmen<br />
bilden.<br />
Wie wir jedoch bereits erwähnt haben, wird die Arbeit in <strong>der</strong> <strong>Zukunft</strong> verteilter<br />
und mobiler denn je stattfinden. Technologie ermöglicht den Menschen, immer<br />
mehr Zeit außerhalb von Unternehmenseinrichtungen zu verbringen, wodurch<br />
sich die Gelegenheiten für zwischenmenschliche Interaktionen verringern, während<br />
gleichzeitig <strong>der</strong>selbe (o<strong>der</strong> sogar ein höherer) Grad an Produktivität erhalten<br />
bleibt.<br />
Wir hängen heutzutage nicht nur vom Telefon, son<strong>der</strong>n von einer Vielzahl von<br />
internet-basierten Werkzeugen ab, um mit an<strong>der</strong>en Menschen überall auf <strong>der</strong><br />
Welt in Verbindung treten zu können. Und während die Kosten von Remote-Verbindungen<br />
immer geringer werden, steigt <strong>der</strong>en Qualität kontinuierlich. Zudem<br />
finden immer mehr Remote-Interaktionen in Echtzeit statt.<br />
<strong>Die</strong> wichtigste Entwicklung <strong>der</strong> letzten Jahre war allerdings das explosionsartige<br />
Wachstum <strong>der</strong> persönlichen Videotechnik als Kommunikationsmittel. Ganz<br />
gleich, ob in aufgezeichneter Form o<strong>der</strong> in Echtzeit, persönliches Video verän<strong>der</strong>t<br />
die Art und Weise, wie wir miteinan<strong>der</strong> über Raum und Zeit hinweg kommunizieren.<br />
Doch trotz des dramatischen Anstiegs <strong>der</strong> Nutzung von Video für die Remote-<br />
Zusammenarbeit wird diese Technologie immer noch viel zu wenig genutzt.<br />
Wir glauben, dass es drei Hauptgründe für die geringe Verwendung von persönlichem<br />
Video gibt. Es liegt aber nicht am fehlenden Zugang zur Technologie. Video<br />
wird unserer Meinung nach aus folgenden Gründen zu wenig genutzt:<br />
1. Der Wert von Video für die Bereicherung <strong>der</strong> Kommunikation und die<br />
Verbesserung von persönlichen Beziehungen wird nicht verstanden o<strong>der</strong><br />
geschätzt.<br />
2. Alte Gewohnheiten sind schwer abzulegen. <strong>Die</strong> meisten von uns haben<br />
sich nach jahrzehntelanger Erfahrung an das rein audiobasierte Telefongespräch<br />
gewöhnt, und wenn wir jemanden gut kennen, glauben wir,<br />
dass wir seine Botschaften durch reines Zuhören richtig entschlüsseln<br />
können. So machen wir uns gar nicht erst die Mühe, einen Video-Anruf<br />
vorzubereiten.<br />
3. Obwohl es verhältnismäßig einfach ist, persönliche Videotechnik zu nutzen,<br />
ist ein zusätzlicher, wenn auch geringer Aufwand erfor<strong>der</strong>lich. Viele Leute<br />
halten Videotechnik für viel komplizierter, als sie wirklich ist.<br />
47
<strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit in Unternehmen<br />
Wir glauben allerdings, dass auch diese Hin<strong>der</strong>nisse bald abgebaut werden<br />
können. <strong>Die</strong> Kosten von Videotechnologie sinken kontinuierlich. Praktisch alle<br />
Smartphones und die meisten Laptop-Computer sind inzwischen mit integrierten<br />
Videokameras und vorinstallierten Videotelefonie-Anwendungen ausgestattet.<br />
Wenn etwa 25 % einer Gruppe eine neue Technologie regelmäßig nutzt, findet<br />
eine Trendwende statt. Bei <strong>der</strong> persönlichen Videotechnik sind wir nahe dran,<br />
und vielleicht sogar schon über diesen Punkt hinaus.<br />
Fragen zur künftigen Forschung<br />
Wir haben verschiedene Wege aufgezeigt, wie die Qualität von Remote-Zusammenarbeit<br />
verbessert werden kann. Unsere Ansichten speisen sich in erster<br />
Linie aus unseren persönlichen Erfahrungen und in zweiter Linie aus vorhandenen<br />
Forschungsergebnissen. Wir sind jedoch <strong>der</strong> Auffassung, dass weitere formale<br />
Studien helfen würden, die hier beschriebenen Faktoren und Techniken besser<br />
zu verstehen. Wir möchten anregen, dass sich die künftige Forschung auf folgende<br />
Arten von Fragen konzentriert:<br />
• Was sind die Hin<strong>der</strong>nisse bezüglich <strong>der</strong> Nutzung persönlicher<br />
Videotechnik? Warum wird persönliche Videotechnik nicht häufiger<br />
genutzt?<br />
• Welche Techniken sind bei <strong>der</strong> Durchführung von Anrufen mit persönlicher<br />
Videotechnik (Einzelpersonen und Gruppen) am wichtigsten?<br />
• Welche Auswirkungen hat <strong>der</strong> zusätzliche Einsatz von Videotechnik bei <strong>der</strong><br />
Problemlösung, Innovation, gruppenbasierten Entscheidungsfindung und<br />
auf Arbeitsbeziehungen?<br />
Wir glauben, dass es einen Bedarf für weitere Fallstudien gibt (detaillierte Berichte<br />
darüber, wie sich Video auf geschäftliche Ergebnisse und private Erlebnisse<br />
auswirkt) und für weitere umfragebasierte und quantitative Analysen <strong>der</strong> Ursachen<br />
und Auswirkungen persönlicher Videokonferenznutzung.<br />
48
<strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit in Unternehmen<br />
Endnoten<br />
i Morten Hansen und Nitin Nohria, „How to Build a Collaborative Advantage,“ MIT Sloan<br />
Management Review, Herbst 2004 (Vol. 46, Nr. 1). Online-Zugriff im Oktober 2011.<br />
ii <strong>Die</strong>ser Abschnitt beruft sich weitgehend auf zwei kürzlich von Citrix Online veröffentlichte<br />
Whitepaper: (1) „The State of Telework in the U.S.: How Individuals, Business, and<br />
Government Benefit,“ von Kate Lister und Tom Harnish, Telework Research Network, Juni<br />
2011, und (2) „Managing People You Can’t See: Connecting and Engaging Distributed<br />
Teams“ von James Ware, The Future of Work…unlimited, April 2011.<br />
iii Eine neuere Analyse verschiedener Coworking-Aktivitäten und warum sie erfolgreich sind<br />
(o<strong>der</strong> keinen Erfolg haben), finden Sie unter „Alas, It’s Not Working“ von Charles Grantham<br />
und James Ware, Future of Work Agenda, September 2011.<br />
iv Siehe „The State of Telework in the U.S.“, op cit.<br />
v „More than one billion mobile workers worldwide by year’s end, according to IDC.“<br />
Pressemitteilung, Februar 2010.<br />
vi „Telework in the UK: Who’s Doing It?“ Flexibility — Resources for New Ways of Working,<br />
http://www.flexibility.co.uk/flexwork/location/telework-2002.htm<br />
vii Andrew Campbell, „Collaboration is Misun<strong>der</strong>stood and Overused.“ Harvard Business<br />
Review, HBR Blog Network, 1. September 2011.<br />
viii Marie Puybaraud, PhD, und Kjetil Kristensen, PhD, Collaboration 2020: hype or<br />
competitive advantage? Johnson Controls, 2011.<br />
ix Abbildung 1 wurde von einer Präsentation von David Lathrop beim Corenet Global Chapter<br />
Meeting in Charlotte, North Carolina, vom 18. August 2010 übernommen. Mit Genehmigung<br />
reproduziert.<br />
x Robert Johansen und David Sibbet, Leading Business Teams: How Teams Can Use<br />
Technology and Group Process Tools to Enhance Performance, Addison-Wesley, Reading,<br />
MA. 1991.<br />
xi „Business Meetings: The Case for Face-to-Face.“ Forbes Insights, 2009. Online-Zugriff im<br />
Oktober 2011.<br />
xii „21st Century Skills“, eine Website über Fähigkeiten, mit denen man in <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen<br />
Welt erfolgreich sein kann (Online-Zugriff am 12. Oktober 2011). Eine genauere Beschreibung<br />
dieser spezifischen Fähigkeiten finden Sie unter „Michael Schrage, Shared Minds: The<br />
New Technologies of Collaboration, 1990“.<br />
xiii Übernommen von <strong>der</strong> Website Anecdote: Putting Stories to Work. Online-Zugriff am 12.<br />
Oktober 2011.<br />
49
<strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit in Unternehmen<br />
xiv <strong>Die</strong>se und an<strong>der</strong>e Kategorien von Collaboration-Software sind enthalten in „Best Online<br />
Collaboration Software 2011“, einem beeindruckenden Online-Verzeichnis (mit aktiven Links<br />
zu Websites für die meisten <strong>der</strong> aktuellen Programme), das von Robin Good gepflegt wird.<br />
Online-Zugriff am 12. Oktober 2011.<br />
xv Siehe Charles Grantham und James Ware, „Managing a Remote Workforce: Proven<br />
Practices from Successful Lea<strong>der</strong>s“, einem Citrix GoToMeeting Whitepaper, 2010.<br />
xvi Brightcove Community-Statistik. Online-Zugriff am 14. Oktober 2011.<br />
xvii Sara Watson, „Online Video by the Numbers,“ Juli 2010. Brightcove Community-Website.<br />
Online-Zugriff am 14. Oktober 2011.<br />
xviii „Growth in video viewing, calling,“ 6Sight Report, Januar 2011. Online-Zugriff am 19.<br />
Oktober 2011.<br />
xix Siehe „25 Jawdropping YouTube Video Facts, Figures, & Statistics,“ REELSEO, The Online<br />
Video Marketing Guide. Online-Zugriff am 14. Oktober 2011.<br />
xx REELSEO, op. cit. Online-Zugriff am 14. Oktober 2011. Siehe auch „60 Seconds: Things<br />
that Happen on the Internet Every 60 Seconds,“ go-gulf.com. Online-Zugriff am 14. Oktober<br />
2011.<br />
xxi Jake Dunagan und Mike Leibhold, „The Future of Real-Time Video Communication,“<br />
Institute for the Future, November, 2009. Online-Zugriff im Oktober 2011.<br />
xxii Dunagan und Leibhold, op. cit., S. 22.<br />
xxiii In „Managing People You Can’t See“ (Citrix Online®, April 2011) von James Ware finden<br />
Sie detailliertere Informationen darüber, wie verteilte Teams gebildet und virtuelle Meetings<br />
mo<strong>der</strong>iert werden können.<br />
xxiv <strong>Die</strong>ser Abschnitt bezieht sich weitgehend auf zwei Berichte, die für Citrix Online® von<br />
<strong>der</strong> 1080 Group: „Boost Your Image: Master the Three Stages of Videoconference Success“<br />
(August 2011) und „12 Tips for Better Video Conferencing (August 2011) verfasst wurden.<br />
xxv 1080 Group, „Boost Your Image: Master the Three Stages of Videoconference Success,“<br />
für Citrix Online®, August 2011.<br />
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<strong>Die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit in Unternehmen<br />
GoToMeeting<br />
Online Meetings Leicht Gemacht<br />
GoToMeeting ist ein benutzerfreundlicher, kostengünstiger Webkonferenz-Service.<br />
GoToMeeting umfasst HDFaces High-Definition-Videokonferenzen ohne zusätzliche<br />
Kosten. <strong>Die</strong>s bietet Ihnen die Möglichkeit, mit beliebigen Personen an<br />
beliebigen Standorten quasi von Angesicht zu Angesicht in Verbindung zu treten,<br />
während Sie gleichzeitig Ihre Reisekosten senken und die Produktivität erheblich<br />
steigern. Zu einem geringen monatlichen Pauschalpreis können Sie unbegrenzt<br />
viele Online-Meetings von Ihrem PC- o<strong>der</strong> Mac®-Computer aus abhalten.<br />
GoToMeeting wird Ihre Arbeitsweise – und vielleicht noch vieles mehr – verän<strong>der</strong>n.<br />
The Future of Work…unlimited ist ein Forschungs- und Beratungsunternehmen,<br />
das Visionen <strong>der</strong> <strong>Zukunft</strong> entwirft und Kunden dabei hilft, diese zu realisieren.<br />
Wir entwickeln und vertreiben Bewertungs-Tools, Umfragen, Whitepaper und<br />
technische Berichte, Newsletter, Bücher und Artikel, die zum Ziel haben, Unternehmen<br />
bei <strong>der</strong> Schaffung von kostengünstigen, sozial- und umweltverträglichen<br />
Arbeitsumgebungen zu helfen, die gleichzeitig die Mitarbeiter zufriedenstellen.<br />
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Alle Rechte vorbehalten. Oktober 2011<br />
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