Film- Tipps

FABulous - Ausgabe No 7 - Dezember 2008
Dunkelgrau und schmunzelndgelb
Wie der britische Street Artist Banksy die Straßen der
Welt verschönert, und dabei Kritik übt.
Carla Noever Castelos | Stufe 13
Grau. Grau. Grau. Grau.
Was das ist? Der schweifende Blick über Autobahnbrücken,
alte Fabrikanlagen, Unterführungen.
Keine Zeit für etwas Farbe, kein Recht
auf eine bunte Welt. Grau.
Aber es gibt einige Menschen, die sich nicht
mit dieser Tristesse zufrieden geben wollen und
hin und wieder, hier und dort an einem stillen
Ort einen Tropfen - nein, eher eine Spraydose
- Farbe im Alltagsgrau verteilen. Grau. Grau.
Violettblau. Orangegelb. Grau. Neongrün.
Meistens illegal, meistens nur kurzweilig –
Rot.-, denn miesepetrige Spießer und Hochdruckreiniger
lauern überall.
Die Meinungen über Graffiti sind sehr gespalten.
Außer Frage steht, dass private Flächen
nicht ohne Einverständnis des Eigentümers
besprüht werden dürfen, aber wen stört die
Farbe auf Zügen, in Unterführungen oder an
Autobahnschutzwällen?
Graffiti seien Kunst, sagen Sprayer. Graffiti
seien zu ahndende Sachbeschädigungen, sagt
die Gegenseite.
Natürlich ist nicht jeder „tag“, das heißt nicht
jede an eine Hauswand gesprayte Unterschrift
gleich Kunst. Aber wer bei Graffiti nur an diese
manchmal zu Recht als solche bezeichneten
Schmierereien denkt, irrt.
Dass Graffiti hoch gefeierte Kunst sein kann
und trotzdem ihren reizvollen Straßencharakter
behält, zeigt sich besonders deutlich am
Britischen Street Artist Banksy.
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