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Psychologie 1

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1 Methodische Grundlagen<br />

1<br />

Beispiele für Normumrechnungen<br />

Man kann die verschiedenen Testnormen ineinander<br />

überführen.<br />

Beispiel:<br />

Ein Proband hat im HAWIE einen Testwert<br />

von 115 erzielt. Sein Wert liegt also eine<br />

Standardabweichung über dem Mittelwert.<br />

Das entspricht einem Prozentrang von 84.<br />

Würde er auch den IST bearbeiten, wäre zu<br />

erwarten, dass er einen Testwert um 110 erzielt<br />

(da beide Tests allgemeine Intelligenz<br />

erfassen), denn beim IST beträgt eine Standardabweichung<br />

zehn Punkte.<br />

Will ein Forscher eine Studie mit Hochbegabten<br />

(IQ ≥ 130) durchführen, kann er<br />

aufgrund der Überführung des IQ-Werts in<br />

einen Prozentrang ausrechnen, dass nur<br />

ca. 2 % der Gesamtbevölkerung so einen<br />

hohen IQ haben. Möchte er eine Stichprobe<br />

von 100 Hochbegabten zusammenbekommen,<br />

muss er also etwa 5 000 Probanden<br />

testen (zwei von 100 haben einen IQ ≥<br />

130), um genügend hochbegabte Probanden<br />

zu finden.<br />

1.3.4 Testgütekriterien<br />

Testgütekriterien sagen etwas darüber aus,<br />

wie gut ein Testverfahren ist. Die wichtigsten<br />

drei Kriterien sind die<br />

––<br />

Objektivität,<br />

––<br />

die Reliabilität und<br />

––<br />

die Validität.<br />

Objektivität<br />

Man kann die Objektivität unterteilen in Durchführungs-,<br />

Auswertungs- und Interpretationsobjektivität.<br />

Eine hohe Objektivität bedeutet,<br />

dass bei einem Test, der an einem bestimmten<br />

Probanden durchgeführt wird, immer dasselbe<br />

Ergebnis herauskommt, egal, wer den Test<br />

durchgeführt, ausgewertet und interpretiert<br />

hat.<br />

Erreicht wird Objektivität durch eine hohe<br />

Standardisierung der Testdurchführung, -auswertung<br />

und -interpretation (z. B. vorgeschriebene<br />

Instruktionen, die vom Testleiter nur abgelesen<br />

werden).<br />

Will man die Objektivität eines Tests überprüfen,<br />

vergleicht man, ob verschiedene Testleiter<br />

unabhängig voneinander bei denselben<br />

Probanden zu identischen Ergebnissen kommen.<br />

Als Kennwert berechnet man die Höhe<br />

der Übereinstimmung (Korrelation) zwischen<br />

den Ergebnissen der Probanden bei den verschiedenen<br />

Testleitern.<br />

Merke!<br />

Die Objektivität ist die Unabhängigkeit eines<br />

Testverfahrens vom Testleiter.<br />

Reliabilität<br />

Reliabilität wird auch als Zuverlässigkeit oder<br />

Messgenauigkeit bezeichnet. Man muss verschiedene<br />

Arten der Reliabilität unterscheiden:<br />

Norm −2 SD −1 SD M +1 SD +2SD Beispiel für Testverfahren<br />

Prozentrang 2 16 50 84 98<br />

IQ-Norm<br />

M = 100, SD = 15<br />

Z-Werte<br />

M = 100, SD = 10<br />

70 85 100 115 130 HAWIE, HAWIK<br />

(Hamburg-Wechsler Intelligenztest<br />

für Erwachsene und Kinder)<br />

80 90 100 110 120 IST (Intelligenzstrukturtest)<br />

Tab. 2: Verschiedene Testnormen<br />

10

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