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Gutes aus der Region

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Weihnachtstradition<br />

mit sozialem Engagement<br />

verbinden<br />

München – Je<strong>der</strong> mündige Konsument<br />

kennt klassische Fairtrade-Produkte wie<br />

Kaffee, Schokolade, Südfrüchte o<strong>der</strong> Textilien.<br />

Beim Stichwort Fairer Handel denkt<br />

man fast automatisch an Plantagen in<br />

Entwicklungslän<strong>der</strong>n des Südens, wo ehemals<br />

<strong>aus</strong>gebeutete Tagelöhner nun unter<br />

menschenwürdigen Bedingungen arbeiten<br />

und leben können. Doch Fairtrade gibt<br />

es mittlerweile auch bei einem <strong>der</strong> traditionellsten<br />

Symbole unseres mitteleuropäi -<br />

schen Winters: dem Weihnachtsbaum. 2012<br />

standen auf dem deutschen Markt erstmals<br />

fair gehandelte Weihnachtsbäume zur<br />

Verfügung, unter dem Markennamen Fair<br />

Trees®. Inhaberin <strong>der</strong> Marke ist die dänische<br />

Tannensamenhändlerin und Baumproduzentin<br />

Marianne Bols, die 2007 den<br />

Fair Tree Fund gründete. Die Marke ist<br />

von <strong>der</strong> globalen Dachorganisation des<br />

Fairen Handels, <strong>der</strong> World Fair Trade Organization<br />

(WFTO), anerkannt.<br />

Um die Verbindung von fairem Handel<br />

und Weihnachtsbäumen zu verstehen,<br />

muss man wissen, dass die Fair Trees®<br />

Nordmann-Tannen sind – jene Baumart,<br />

die gut 70 % <strong>der</strong> in Deutschland verkauften<br />

Weihnachtsbäume <strong>aus</strong>macht. Und<br />

Nordmann-Tannen stammen ursprünglich<br />

<strong>aus</strong> dem georgischen Kaukasusgebirge.<br />

Die Zapfen <strong>der</strong> qualitativ besten Bäume<br />

werden dort in <strong>der</strong> von Armut geprägten<br />

<strong>Region</strong> um die Orte Ambrolauri und<br />

Tlugi geerntet und getrocknet. Anschließend<br />

werden sie in versiegelten Säcken<br />

auf direktem Weg nach Dänemark transportiert,<br />

wo die Zapfen von <strong>der</strong> EU und<br />

Bio-Verbänden begutachtet werden und<br />

dann die Samen extrahiert und selektiert<br />

werden. Schließlich wird das Saatgut an<br />

Betreiber von Baumschulen in Dänemark,<br />

Deutschland und an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n Mitteleuropas<br />

geliefert, die dar<strong>aus</strong> Weihnachtsbäume<br />

züchten. Von <strong>der</strong> Aussaat bis zur<br />

Erntereife benötigt eine Nordmann-Tanne<br />

etwa zehn bis zwölf Jahre Wachstum.<br />

Fairer Handel<br />

fürs Weihnachtsfest:<br />

Fair Trees®<br />

„Wir haben Fair Trees® gegründet, damit<br />

die Zapfenpflücker in Georgien fair entlohnt<br />

werden und ihre Arbeitsbedingungen<br />

wesentlich verbessert werden können“,<br />

erläutert Marianne Bols. „Und nicht<br />

nur das: Wir haben die Gesamtsituation<br />

<strong>der</strong> Menschen in <strong>der</strong> <strong>Region</strong> Ambrolauri<br />

im Blick.“ Die Zapfenpflücker wurden mit<br />

Sicherheits<strong>aus</strong>rüstungen <strong>aus</strong>gestattet und<br />

intensiv geschult, sie erhalten das Zehnfache<br />

des üblichen Salärs, und es wurden<br />

für sie Versicherungen abgeschlossen. Die<br />

Kin<strong>der</strong> im Ort werden regelmäßig medizinisch<br />

und zahnmedizinisch untersucht,<br />

und die Grundschule in Tlugi wurde renoviert.<br />

In diesem Jahr erhalten die Lehrer<br />

Computer und die Schulkin<strong>der</strong> Schuhe<br />

und Sportmatten zum Ringen – eine große<br />

Attraktion in einem ringsportbegeisterten<br />

Land wie Georgien. Und es wurden<br />

Universitätsstipendien für vier begabte<br />

Studenten gestiftet.<br />

2013 kontrollierte <strong>der</strong> dänische Ethnologe<br />

und Spezialist für Osteuropa, Martin<br />

Demant Fre<strong>der</strong>iksen von <strong>der</strong> Universität<br />

Kopenhagen, die Arbeit von Fair Trees®.<br />

Er bestätigte, dass sie voll und ganz den<br />

Regeln <strong>der</strong> Internationalen Fairtrade-<br />

Dachorganisation WFTO (World Fair Trade<br />

Organization) entspricht. Spendengel<strong>der</strong><br />

werden an den richtigen Stellen und langfristig<br />

sinnvoll für die Entwicklung <strong>der</strong><br />

<strong>Region</strong> eingesetzt. Die faire Bezahlung<br />

gehört ebenso dazu wie die guten Arbeitsbedingungen<br />

und das Verbot von Kin<strong>der</strong>arbeit.<br />

Zudem wurden in Ambrolauri auch<br />

außerhalb <strong>der</strong> Pflücksaison Einkommensmöglichkeiten<br />

geschaffen, etwa als Honigo<strong>der</strong><br />

Kerzenmacher. Aufträge für Renovierungen<br />

bekommen lokale Handwerker,<br />

verwendet werden dort übliche B<strong>aus</strong>toffe.<br />

2012 standen auf dem deutschen Markt<br />

erstmals fair gehandelte Weihnachtsbäume<br />

zur Verfügung. Immer mehr Händler<br />

steigen ein; alleine in diesem Jahr kamen<br />

im Bundesgebiet bereits rund 25 Verkaufsstandorte<br />

dazu. Es gibt mittlerweile<br />

etwa 75 in Deutschland, eine aktuelle<br />

Liste erscheint mit Beginn <strong>der</strong> Verkaufssaison<br />

Mitte November unter http://fairtrees.de/faq/.<br />

Den Vertrieb <strong>der</strong> Fair Trees®<br />

im deutschsprachigen Raum hat Markus<br />

Schauer <strong>aus</strong> Oberhaching bei München<br />

übernommen. „Je<strong>der</strong> verkaufte Baum erbringt<br />

67,5 Cent für die Fair-Trees®-<br />

Sozialprojekte“, erklärt Schauer. Auf Anhieb<br />

konnten so 2012 knapp 40.000 EUR<br />

gesammelt werden, 2013 waren es bereits<br />

rund 55.000 EUR. In einem armen Land<br />

wie Georgien mit einem durchschnittlichen<br />

Jahresverdienst von rund 2.200 EUR<br />

bedeutet das eine Menge.<br />

„Mit jedem Fair-Trees®-Baum leisten wir<br />

einen kleinen, aber wichtigen Beitrag für<br />

bessere Arbeits- und Lebensbedingungen<br />

<strong>der</strong> georgischen Zapfenpflücker“, sagt<br />

Schauer. „Wir übernehmen als Produzent<br />

und Händler eine soziale Mitverantwortung<br />

für unsere Produkte. Darauf können<br />

wir stolz sein. Ich bin überzeugt, dass ein<br />

Fair Tree® eine hervorragende Investition<br />

in einen sozialen und moralischen Mehrwert<br />

darstellt.“<br />

Quellen:<br />

www.weihnachtsbaeume.de,<br />

fairtrees.de<br />

Pressekontakt: ALEXANDER HOFMANN, Redakteur. Informationszentrum Fair Trees®<br />

E-Mail: redaktion@fairtrees.de, Zentrale: +49 89 892676 - 28, Fax: +49 89 892676 - 13

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