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snow-prime.ch - das führende Oberwalliser Wintersportmagazin Das Magazin erscheint ein Mal jährlich - jeweils Anfang Dezember - in einer Auflage von 10.000 Exemplaren.

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Text: Gabriela Hübscher, Suva<br />

Der Unfall der Formel-1-Ikone Michael Schumacher<br />

sowie die vielen Lawinentoten haben Anfang Jahr die<br />

öffentliche Aufmerksamkeit auf die Risiken im<br />

Schneesport gelenkt. Worauf müssen Schneesportler<br />

achten, wenn sie ausserhalb einer Piste fahren, und<br />

wann müssen sie mit Leistungskürzungen rechnen?<br />

Es besteht kein Grund, den Teufel an die Wand zu malen: Bei<br />

Schneesport-Unfällen kürzte die Suva in den letzten Jahren nur<br />

vereinzelt Leistungen, weil Verunfallte ein Wagnis eingegangen<br />

sind – dies immer bei Lawinenunfällen. Dennoch: «Wer sich abseits<br />

der Piste bewegt, muss sich bewusst sein, welche Risiken er<br />

eingeht, und unter Umständen mit Kürzungen rechnen.» Dies sagt<br />

Oliver Biefer, er ist Experte für das Thema Kürzungen von Versicherungsleistungen<br />

bei der Suva.<br />

Damit die Gemeinschaft der Prämienzahler nicht voll für sehr hohe<br />

Risiken oder unbegreiflich fehlerhaftes Verhalten zahlen muss, hat<br />

der Gesetzgeber in Ausnahmefällen Leistungskürzungen vorgesehen.<br />

Dabei kürzt die Unfallversicherung lediglich die Geldleistungen<br />

– insbesondere Taggelder und Renten – um 50 Prozent.<br />

In besonders schwerwiegenden Fällen kann sie diese Leistungen<br />

gar verweigern. Kosten für die Rettung, Behandlung, Medikamente,<br />

Transporte sowie für die Bestattung übernimmt die Unfallversicherung<br />

immer.<br />

Im Einzelfall kritisch<br />

Skifahren auf markierten Pisten sowie in Snowparks ist grundsätzlich<br />

voll versichert. Fahren abseits der Piste kann aber im Einzelfall<br />

ein Wagnis darstellen. Kritisch wird es, wenn ein Sportler grosse<br />

Risiken eingeht und übliche Regeln oder Vorsichtsgebote in<br />

schwerwiegender Weise missachtet. Dies etwa, wenn er bei<br />

erheblicher Lawinengefahr eine Seilabsperrung unterquert, um in<br />

einen sehr steilen Berghang zu fahren. «Löst er dabei eine Lawine<br />

aus und verunfallt, geht die Suva von einem Wagnis aus», so<br />

Oliver Biefer. Ein einfacher Sturz ausserhalb markierter Pisten sei<br />

beispielsweise aber voll versichert.<br />

Keine Willkür<br />

«Bei Unfällen abseits der Piste prüft die Suva jeden Unfall einzeln»,<br />

sagt Biefer. Dabei ziehe sie insbesondere die zum Unfallzeitpunkt<br />

vor Ort herrschende Lawinengefahr und die Steilheit des Hangs<br />

in Betracht. Aber auch das Wetter sowie die Schwierigkeit des<br />

Geländes beziehe sie mit ein. «Zudem prüft die Suva, ob die<br />

Schneesportler die Lawinen-Notfallausrüstung mitgeführt und ob<br />

sie Hinweistafeln oder Abschrankungen ignoriert haben.»<br />

Um im Schneesport Wagnisse vermeiden zu können, gibt Oliver<br />

Biefer vor allem einen Tipp: «Wer die üblichen Regeln einhält und<br />

den gesunden Menschenverstand walten lässt, ist auf der sicheren<br />

Seite.»<br />

Weitere Informationen erhälst Du auf www.suva.ch/wagnisse und<br />

www.suva.ch/schneesport.<br />

Bereite dich vor, wenn du abseits der Piste fährst.<br />

Die App «Slope Track» www.suva.ch/slopetrack und die Website<br />

whiterisk.ch unterstützen dich dabei.<br />

Abseits der Piste: Nach einem Unfall kann es zu Leistungskürzungen kommen.<br />

Fotograf: Samuli Aegerter<br />

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