B30 Insider - 1/2015
Zeitung der Initiative B 30
Zeitung der Initiative B 30
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Aus Bund und Land<br />
Schwarzbuch listet teils skurrile Fälle<br />
(Berlin) - Jedes Jahr erfasst der Bund<br />
der Steuerzahler Beispiele öffentlicher<br />
Steuergeldverschwendung. Das<br />
Schwarzbuch 2014 wurde am 07.<br />
Oktober 2014 in Berlin vorgestellt.<br />
Erneut werden einige skurrile Fälle<br />
beschrieben.<br />
Verkehrsberuhigung misslungen<br />
Im Berliner Ortsteil Moabit misslang<br />
der Versuch den Verkehr zu beruhigen.<br />
Die sogenannten "Moabiter<br />
Kissen" - Fahrbahnschwellen aus<br />
grobem Kopfsteinpflaster - sollten in<br />
der Quitzow- und Lehrter Straße die<br />
Einhaltung von Tempo 30 erzwingen.<br />
Die "Kissen" sind jedoch so<br />
weit in die Straße eingelassen, dass<br />
beim Überfahren kaum eine Erhöhung<br />
zu spüren ist. Das Kopfsteinpflaster<br />
verursacht zudem unnötigen<br />
Lärm. In der Lehrter Straße sind<br />
die "Kissen" sogar so schmal, dass<br />
sie von Autos nicht überfahren werden.<br />
Insgesamt ist kaum eine nennenswerte<br />
Wirkung festzustellen.<br />
Jedes der 20 jeweils 21 Quadratmeter<br />
großen "Moabiter Kissen" in der<br />
Quitzowstraße hat den Steuerzahler<br />
3.445 Euro gekostet. Die 20 schmalen<br />
"Moabiter Kissen" in der Lehrter<br />
Straße schlagen mit 630 Euro pro<br />
Stück zu Buche. Generell sind Fahrbahnschwellen<br />
umstritten. Eine<br />
umfangreiche Rechtsprechung beschäftigt<br />
sich mit Unfällen und<br />
Schäden an Fahrzeugen.<br />
Luxustunnel für Lurche<br />
Für 650.000 Euro hat das Regierungspräsidium<br />
Stuttgart unter der<br />
Landesstraße 1147 zwischen<br />
Schorndorf und Oberberken auf nur<br />
400 Metern Straßenlänge sechs Krötentunnel<br />
bauen lassen. Im Jahr<br />
2011 wurden im fraglichen Bereich<br />
(Stuttgart) - Bis 2018 will Baden-<br />
Württemberg 200 neue Stellen in<br />
der Straßenbauverwaltung schaffen.<br />
Das sagte Staatssekretärin Dr.<br />
Gisela Splett (Grüne) auf der Straßenbaukonferenz<br />
2014 im November<br />
2014. Im Nachtragshaushalt<br />
2014 des Landes wurden bereits 30<br />
neue Stellen geschaffen. <strong>2015</strong> sollen<br />
weitere Stellen folgen. Die neuen<br />
Stellen werden vor allem für den<br />
Erhalt und die Sanierung der Straßen<br />
gebraucht. Außerdem soll in<br />
Zukunft verhindert werden, dass<br />
Straßenbaugelder des Bundes verfallen.<br />
Die Vorfinanzierungsermächtigung<br />
aus Landesmitteln sei<br />
deshalb von 60 auf 100 Mio. Euro<br />
erhöht worden. Außerdem bestehe<br />
die Notwendigkeit weiterer Baubeginne,<br />
um die Gelder des Bundes<br />
abnehmen zu können. (ff) Q7<br />
200 neue Stellen bis 2018<br />
386 Kröten nachgewiesen und sieben<br />
Exemplare des Grasfrosches.<br />
Bisher hatten Naturschützer den<br />
Amphibien die Querung der Fahrbahn<br />
in Handarbeit ermöglicht.<br />
Aber auch die Amphibientunnel<br />
müssen gewartet und freigehalten<br />
werden, damit sie von den Tieren<br />
angenommen werden. Der Rechnungshof<br />
hat bereits in seiner Denkschrift<br />
aus dem Jahr 2006 festgestellt,<br />
dass "sogar der behördliche<br />
Naturschutz einräumt, dass die Tiere<br />
die Querungstunnel eher meiden".<br />
Konferenz für Fußverkehr kostete<br />
mehr als eine halbe Million Euro<br />
Rund 528.000 Euro hat die Stadt<br />
München für eine Konferenz für<br />
Fußverkehr ausgegeben. Die<br />
"Walk 21" brachte letztlich keine<br />
wirklich neuen Erkenntnisse oder<br />
Lösungsvorschläge.<br />
Drei Tage lang referierten im September<br />
2013 rund 520 Teilnehmer<br />
aus 43 Ländern. Es wurde u. a. festgehalten:<br />
▪ Der Fußverkehr hat große Potentiale<br />
und verdient Beachtung durch<br />
Politik und Verwaltung,<br />
▪ Attraktive öffentliche Räume sind<br />
eine wichtige Triebfeder für den<br />
lokalen Einzelhandel und<br />
▪ Körperliche Aktivität ist wichtig<br />
für die Gesundheit.<br />
Nach Auffassung der Stadt München<br />
sei das Geld gut angelegt. Die Konferenz<br />
erfülle "die Funktion als Impulsgeberin<br />
für die künftige Auseinandersetzung<br />
mit dem Thema<br />
Grunderwerber,<br />
Fußverkehr." (ff) Q9<br />
Baden-Württemberg tritt DEGES<br />
bei<br />
(Stuttgart) - Baden-Württemberg<br />
ist der Deutschen Einheit<br />
Fernstraßenplanungs- und -bau<br />
GmbH (DEGES) beigetreten. Die<br />
DEGES wird die Straßenbauverwaltung<br />
des Landes zukünftig bei<br />
der Planung, Abwicklung und<br />
Durchführung von ausgewählten<br />
Straßenbauprojekten unterstützen.<br />
Damit können Straßenbauprojekte<br />
trotz begrenzter Personalkapazitäten<br />
umgesetzt werden. Als erstes<br />
Projekt wurde die B 31 Immenstaad<br />
- Friedrichshafen/Waggershausen<br />
an die DEGES<br />
übergeben.<br />
Die DEGES ist eine Projektmanagementgesellschaft.<br />
Sie nimmt für<br />
die Mitglieder, den beigetretenen<br />
Ländern, die Funktion als Bauherrin<br />
wahr aber keine hoheitlichen<br />
Aufgaben. Letztere verbleiben<br />
beim Land. Die DEGES koordiniert<br />
im Auftrag der Mitgliedsländer die<br />
Leistungen externer Planer,<br />
Bauüberwacher,<br />
Bauunternehmen und sonstiger<br />
ausgewählter Dienstleister. Die<br />
DEGES betreute bisher den Bau<br />
von fast 2.000 km Bundesfernstraßen<br />
mit einem Auftragsvolumen<br />
von rund 16 Mrd. Euro. (ff) Q8<br />
-4-