what remains gallery in der PLATFORM
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NACHRUF<br />
AUF DIE<br />
KUNST<br />
Miriam Althammer<br />
»The show is not the<br />
end, it’s the beg<strong>in</strong>n<strong>in</strong>g«<br />
schreibt die New York Times über <strong>what</strong><br />
<strong>rema<strong>in</strong>s</strong> <strong>gallery</strong> im März 2014.<br />
Was passiert also nach dem Ende e<strong>in</strong>er<br />
Ausstellung? Was kommt nach <strong>der</strong><br />
Fertigstellung und Präsentation e<strong>in</strong>er<br />
künstlerischen Arbeit? Und was bleibt<br />
von e<strong>in</strong>er Idee, wenn sie ausgeführt und<br />
materialisiert wurde?<br />
<strong>what</strong> <strong>rema<strong>in</strong>s</strong> <strong>gallery</strong> widmet <strong>der</strong><br />
Kunst e<strong>in</strong>en Nachruf aus <strong>der</strong>en Überproduktion.<br />
Seit 2009 wurden bei<br />
Selektionsprozessen von Münchner<br />
Kunst<strong>in</strong>stitutionen verschiedenste<br />
Artefakte künstlerischer Arbeiten nach<br />
ihrer Ausstellungpräsentation aussortiert.<br />
Sie haben an Wert und Bedeutung<br />
verloren. Dennoch tragen sie Potential<br />
<strong>in</strong> sich. Das Potential, e<strong>in</strong>en Teil<br />
ihrer verdrängten Geschichte weiterh<strong>in</strong><br />
zu transportieren. Und so dienen<br />
sie als Forschungsgegenstand von<br />
<strong>what</strong> <strong>rema<strong>in</strong>s</strong> <strong>gallery</strong> – um Rückschlüsse<br />
zuzulassen auf Gedanken und Inspirationen<br />
von Künstlern, auf Kunstsysteme<br />
und Momente von Kunstproduktion.<br />
Sie s<strong>in</strong>d Symbole e<strong>in</strong>es<br />
kulturellen Überschusses. Zugleich<br />
lässt sich mit ihnen h<strong>in</strong>terfragen,<br />
ob es s<strong>in</strong>nvoll ist, Kunst, die e<strong>in</strong>em<br />
ständigen Bedeutungswandel ausgesetzt<br />
ist, lediglich durch statische<br />
Konservierung und Archivierung<br />
zu dokumentieren.<br />
Um dieser Frage nachzugehen, besetzte<br />
<strong>what</strong> <strong>rema<strong>in</strong>s</strong> <strong>gallery</strong> die Räume<br />
<strong>der</strong> <strong>PLATFORM</strong> zu <strong>der</strong>en Fünfjahresfeier.<br />
Aus dem ehemaligen Ausstellungsdisplay<br />
von „Im Tempel des Ich.<br />
Das Künstlerhaus als Gesamtkunstwerk<br />
– Europa und Amerika 1800<br />
bis 1948“ im Museum Villa Stuck <strong>in</strong><br />
München wurde <strong>der</strong> Präsentationsrahmen<br />
für e<strong>in</strong>e alternative Ordnungsstruktur<br />
entworfen, dessen Material<br />
<strong>what</strong> <strong>rema<strong>in</strong>s</strong> <strong>gallery</strong> dem britischen<br />
Künstler und Kurator Calum Greaney<br />
zur Verfügung stellte. E<strong>in</strong> temporäres<br />
Archiv wurde geschaffen, um es<br />
mit den <strong>in</strong> den letzten fünf Jahren<br />
gesammelten Artefakten von <strong>what</strong><br />
<strong>rema<strong>in</strong>s</strong> <strong>gallery</strong> zu bestücken und so<br />
<strong>der</strong>en angereicherten Nachlass <strong>der</strong><br />
Kunst erstmals e<strong>in</strong>er Öffentlichkeit<br />
zugänglich zu machen.<br />
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