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4 THE Mindstorm Freitag, 9. Jänner 2015 Projektorientiertes Lernen im Unterricht Interview mit Unterrichts-Expertin Dr. Ulrike Moser von Valentin Frau Dr. Moser, was halten Sie als Unterrichts-Expertin von projektorientiertem Lernen? Sehr viel, weil projektorientiertes Lernen die verschiedenen Fähigkeiten und Talente der Schüler fördert. Bei dieser Unterrichtsmethode kann jeder zum Großteil nach seinem Tempo arbeiten oder den eigenen Interessen folgen. Es kommt natürlich auch immer auf das Projekt an. Setzen Sie in Ihrem Unterricht projektorientiertes Lernen ein? Ja, natürlich. Aber das geht nicht jede Stunde, man kann das wirklich immer nur phasenweise einsetzen. Es kommt aber auch sehr auf das Unterrichtsfach an. Grundsätzlich lässt sich projektorientiertes Lernen überall einsetzen, wobei es auf das Fach und den Lehrstoff ankommt. Wenn man sich z. B. Englisch ansieht, hat man einen fixen Lehrplan, wo man u. a. auch Grammtik unterrichten muss. In Fächern wie Geschichte, Geografie, Ethik oder auch in vielen anderen Gegenständen ist das projektorientierte Lernen leichter einzusetzten. Talentförderkurse (TFK) finden fast ausschließlich als projektorientierter Unterricht statt. Was halten Sie für besser: der Klasse einen Bericht schreiben zu lassen oder eine Zeitung gestalten zu lassen? Es wäre natürlich toll, wenn eine ganze Klasse eine Zeitung gestalten würde, denn da kann man die Aufgaben verteilen und jeder kann an dem Projekt arbeiten, das ihm am besten gefällt. „Die Vielfalt der Unterrichtsstile ist es, die Unterricht für Lehrer und Schüler interessant und spannend macht“ Dr. Ulrike Moser Wie setzen sie projektorientiertes Lernen in Ihrem Unterricht ein? Ich setze gerne projektorientiertes Lernen in allen Klassen ein. Das hängt allerdings sehr von den zu behandelnden Themen ab. Die Grammatik einer Sprache würde ich nie auf diese Art und Weise vermitteln. Es ist wichtig, im Unterricht verschiedene Methoden anzuwenden, vom Frontalunterricht, über Partner- und Gruppenarbeit bis hin zum Projektunterricht. Im schriftlichen Bereich lässt sich projektorientiertes Lernen vor allem im Bereich eines Portfolios, eines Lerntagebuchs oder eines Assignments in die Praxis umsetzen. Dabei kann jeder genau nach seinem eigenen Tempo arbeiten und aussuchen, wann er welche Aufgabe erledigt. In Talentförderkursen lässt sich Projektunterricht besonders gut einsetzen. Denn da gibt es oft spezielle Themen, die individuell behandelt werden können. Letztes Jahr hatten wir den TFK „One world is enough for all of us“. Jeder konnte sich mit Foto: privat einem Land, einem geschichtlichen, einem geografischen oder einem sozialen Aspekt beschäftigen. Was finden Sie, ist die beste Methode des Unterrichtens? Ich kann nicht sagen, dass es die „beste“ Methode gibt, denn es gibt Unterrichtsphasen, in denen z. B. Frontalunterricht am besten geeignet ist. Was glauben Sie, gefällt Ihren Schülern besser, wenn Sie projektorientierten Unterricht gestalten oder eine normale Unterrichtsvariante wählen? Auch da würde ich nicht sagen entweder das eine oder das andere. /
Freitag, 9. Jänner 2015 THE Mindstorm 5 Es ist viel mehr die Kombination. Es gibt zum Beispiel Unterrichtsphasen, in denen sowohl Frontalunterricht, als auch Gruppenarbeit, Partnerarbeit oder projektorientiertes Lernen angewandt werden. Es gibt viele verschiedenen Formen des Unterrichtens, die je nach Lehrperson, Schüler und Unterrichtsstoff eingesetzt werden können. Jede davon hat ihre Berechtigung. Wichtig erscheint mir, dass es Phasen gibt, in der jede Schülerin und jeder Schüler nach seinem eigenem Tempo arbeiten kann und auch speziellen Interessen nachgehen kann. Was glauben Sie, sind die Vorund Nachteile von projekt orientiertem Lernen? Wie gesagt, Vorteile sind, dass Schüler in ihren Begabungen nicht nur gefördert und gefordert werden, sondern sie entwickeln auch viel mehr Empathie für einen Teilbereich. Es macht Ihnen dann auch viel mehr Spaß daran zu arbeiten und die eigenen Ergebnisse zu sehen. Nachteile sehe ich in sehr großen Klassen. Wenn man mit verschiedenen Gruppen arbeitet, ist Projektunterricht während der Un- terrichtsstunde in einem Klassenraum oft schwer möglich, weil es zu laut wird. Dann muss man Gruppen in verschiedene andere Räume schicken, sofern diese zur Verfügung stehen. Ein Nachteil könnte auch sein, dass sich nicht alle Gruppenmitglieder gleich engagieren, sondern dass die Arbeit von einem oder zwei Schülern gemacht wird. Das kann im normalen Unterricht genauso passieren. Also auch hier gibt es für und wider. Danke für das Interview! , Projektorientiertes Lernen in der Umsetzung von Thomas Projektorientiertes Lernen kann in vielen Bereichen und fast allen Unterrichtsfächern mit wenig Aufwand eingesetzt werden. Projektorientiertes Lernen wird in Schulen angewandt, damit die Schüler und Schülerinnen mehr Spaß am Unterricht haben. Sie können damit auch etwas vom Unterricht mitnehmen, den Eltern zu Hause zeigen und sich somit besser an das Gelernte erinnern. Diese Methoden können in vielen Fächern angewandt werden: Etwa in Informatik beim Thema Fotografie und Bildbearbeitung, dass man dann mit den (bearbeiteten) Fotos ein Fotobuch, einen Kalender oder etwas anderes gestaltet. In Physik oder Chemie kann man eine Experimente-Mappe anlegen, damit die Schüler und Schülerinnen die Möglichkeit haben, die Versuche Zuhause nachzumachen. In Deutsch, Englisch oder in einer anderen Sprache können die Schüler und Schülerinnen eine Literaturmappe zu einem Buch erstellen, welches im Unterricht gelesen wurde. „Die Methoden können in vielen Fächern angewandt werden.“ In Mathematik kann man diese Technik bei einem selbstgemachten Formelbuch anwenden, damit muss man nicht immer im Schulbuch danach suchen. , Auch Projektmappen stellen eine Form von projektorientiertem Unterricht dar.
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