Presse-Mitteilung FABERG - FABERG Normenausschuss Bergbau
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DIN-Preis Nutzen der Normung 2006 für die<br />
Deutsche Steinkohle AG und <strong>FABERG</strong> <strong>Normenausschuss</strong> <strong>Bergbau</strong><br />
Den DIN-Preis "Nutzen der Normung" haben<br />
dieses Jahr die Deutsche Steinkohle AG und<br />
<strong>FABERG</strong> <strong>Normenausschuss</strong> <strong>Bergbau</strong> erhalten.<br />
Der Preis wurde am 7. November 2006<br />
unter Beisein von Bundesaußenminister<br />
Steinmeier, DSK-Vorstand Jürgen Eikhoff und<br />
dem Vorsitzenden des <strong>FABERG</strong>, Dr. Hans-<br />
Jürgen Czwalinna durch den Direktor des DIN in<br />
einer Festveranstaltung in der Rotunde am<br />
Brandenburger Tor in Berlin überreicht. Thema<br />
des Siegerbeitrags sind die Normen für den<br />
Explosionsschutz im <strong>Bergbau</strong>. In erster Linie<br />
geht es bei diesen Normen um den optimalen<br />
Schutz von Menschenleben. Darüber hinaus<br />
sind aber die betriebswirtschaftlichen und<br />
volkswirtschaftlichen Nutzeffekte der Normung<br />
in diesem Bereich beträchtlich.<br />
Die Autoren des Siegerbeitrags im Wettbewerb<br />
Nutzen der Normung: Dr. Elmar Fuchs<br />
und Hans Georg Blasgude<br />
Neben der Erhöhung des Sicherheitsniveaus<br />
und der gesteigerten Wirtschaftlichkeit werden<br />
weitere Vorteile wie die gesicherte Rohstoffversorgung<br />
und eine höhere Produktivität dank Optimierung von Betriebsabläufen und<br />
Materialflüssen durch die Anwendung der prämierten Normen nachgewiesen.<br />
Explosionsschutz im <strong>Bergbau</strong> – Sicherheit, Wirtschaftlichkeit, Umweltschutz<br />
Explosionsereignisse in Bergwerken müssen wegen ihrer verheerenden Auswirkungen<br />
auf Menschen und Sachen unter allen Umständen vermieden werden.<br />
Mit zunehmender Industrialisierung und Demokratisierung einer Gesellschaft wächst<br />
die Bedeutung der Sicherheit am Arbeitsplatz. Höherer Wohlstand für größere Teile<br />
der Allgemeinheit und eine einschätzbare Zukunftsperspektive verschaffen zunehmend<br />
ethischen Grundsätzen und Regeln zum Schutz des menschlichen Lebens die<br />
notwendige Anerkennung. Die Schaffung von Sicherheit wird für immer mehr Betriebe<br />
gleichrangiges Unternehmensziel.<br />
In diesem Sinne wurden in den vergangenen Jahren harmonisierte europäische Normen<br />
erarbeitet und ihre Umsetzung im europäischen <strong>Bergbau</strong> vorwärts getrieben. Die<br />
Grundlagen hierfür wurden im <strong>FABERG</strong>-Arbeitsausschuss Explosionsschutz gelegt,<br />
der ein neues Normenwerk zum Explosionsschutz als Basis für die Europäische Normung<br />
erarbeitet hat. Im Jahre 2000 wurde die Europäische Arbeitsgruppe WG 5<br />
„Geräte und Schutzsysteme für den <strong>Bergbau</strong>“ gegründet, die im Rahmen des Europäischen<br />
Normungskomitees TC 305 „Explosionsfähige Atmosphären – Explosionsschutz“<br />
für die Erarbeitung Europäischer Explosionsschutznormen für den untertägigen<br />
<strong>Bergbau</strong> zuständig ist.<br />
Die konsequente Anwendung dieses Regelwerkes und die damit verbundenen hohen<br />
Steigerungsraten beim Export in Deutschland entwickelter und hergestellter Geräte<br />
und <strong>Bergbau</strong>maschinen, die nach diesen europäischen Normen gebaut werden, zeigt<br />
<strong>FABERG</strong> Seite 1-2
DIN-Preis Nutzen der Normung 2006<br />
die weltweite Bedeutung der Normen. So ist es geplant, die europäischen <strong>Bergbau</strong>normen<br />
zum Explosionsschutz in internationale Normen zu überführen. Entsprechende<br />
Gespräche über die Gründung eines ISO-Komitees zum Explosionsschutz finden zur<br />
Zeit statt.<br />
Dabei ist zu berücksichtigen, dass ein ständig zunehmender Anteil der untertägig gewonnenen<br />
Steinkohle, dem bedeutendsten Energieträger, aus industriellen Schwellenländern<br />
stammt, deren Sicherheitsniveau verglichen mit denjenigen eines westeuropäischen<br />
Bergwerks um Jahrzehnte zurückliegt. Geschieht die Einführung solcher<br />
europäischer Sicherheitsnormen mit Bedacht, so wird sich auch in diesen Ländern ein<br />
signifikanter, konkreter Nutzen der Normung sowohl für die Anwender als auch die<br />
Gerätehersteller einstellen. Denselben Weg ist der deutsche Steinkohlenbergbau in<br />
den zurückliegenden 50 Jahren ebenfalls gegangen und hat von der Einführung der<br />
Normen sicherheitlich, wirtschaftlich und durch Schonung der Umwelt profitiert.<br />
Jüngste Entwicklungen zeigen, dass die Hoffnungen nicht unbegründet sind: Bei seinem<br />
Deutschlandbesuch im November 2005 informierte sich der chinesische Staatspräsident<br />
Hu Jintao unter anderem auch über die Möglichkeiten des Einsatzes deutscher<br />
Sicherheitstechnik in chinesischen Gruben.<br />
Durch die Entwicklung des präventiven<br />
Explosionsschutzes, z.B.<br />
durch leistungsstarke Wetterführung<br />
mit Gasabsaugung (EN<br />
14983), kann die Entstehung<br />
explosionsfähiger Atmosphären<br />
weitgehend verhindert und Produktionsausfälle<br />
durch unzulässige<br />
Gasgehalte schon im Vorfeld<br />
vermieden werden. Die Absaugung<br />
und die gleichzeitige Verwertung<br />
machen das stark CH 4 -<br />
haltige Grubengas klimaunschädlich<br />
und entlasten somit wesentlich<br />
die Umwelt. Ebenso wichtig<br />
sind Maßnahmen zur Verhinderung elektrischer und nicht-elektrischer Zündquellen an<br />
Maschinen (EN 1127-2, EN 1710, EN 13463-1, EN 50303). Die Anzahl der auftretenden<br />
Explosionsereignisse wurde hierdurch drastisch reduziert. Um die Auswirkungen<br />
einer Explosion auf den unmittelbaren Bereich ihrer Entstehung zu begrenzen, wurden<br />
Normen für Schutzsysteme, z. B. Wetterbauwerke (EN 14591-1), Wassertrogsperren<br />
(EN 14591-2) und Explosionslöschanlagen an Maschinen (EN 14591-4) verabschiedet.<br />
Durch die Vermeidung von Arbeitsunfällen konnte die Anzahl der bei einem Ereignis<br />
betroffenen Personen sehr stark verringert werden, was sich auch kostenmäßig für<br />
die Betriebe günstig auswirkt.<br />
Die Anerkennung des Normenwerkes durch die Bergbehörden als Ersatz eigener<br />
bergbehördlicher Regelungen, hat die Anwendung der Normen stark beschleunigt und<br />
noch wirtschaftlicher gemacht. Durch Optimierung von Betriebsabläufen und Materialflüssen<br />
konnte die Produktivität erhöht werden. Die Einsparung von Material-,<br />
Energie-, Zeit- und Personalkosten ist ein weiterer Faktor zu einer Verbesserung der<br />
Wirtschaftlichkeit bei der Steinkohleproduktion. Infolge der zunehmenden Standardisierung<br />
können Anpassungskosten für Produktmodifikationen stark vermindert und<br />
Zertifizierungskosten eingespart werden.<br />
<strong>FABERG</strong> Seite 2-2