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Rede Hauptversammlung

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‡ hauptversammlung 17. mai 2006 ‡<br />

geschäftslage, strategie und perspektiven


Commerzbank <strong>Hauptversammlung</strong> 2006<br />

Klaus-Peter Müller, Sprecher des Vorstands:<br />

Geschäftslage, Strategie und Perspektiven<br />

Inhalt<br />

Abschluss 2005 und erstes Quartal 2006 _______________________________ 3<br />

Integration der Eurohypo ____________________________________________ 5<br />

Strategische Positionierung ___________________________________________ 8<br />

Tagesordnung der <strong>Hauptversammlung</strong> ________________________________ 9<br />

Schlusswort _________________________________________________________ 10


klaus-peter müller<br />

geschäftslage, strategie und perspektiven<br />

„Mit der Ankündigung der Übernahme der Eurohypo haben wir<br />

ein neues Kapitel in der Geschichte unserer Bank aufgeschlagen.<br />

Für alle ist sichtbar geworden: Die Commerzbank ist zu<br />

einer Position der Stärke zurückgekehrt, sie setzt ihren Weg der<br />

Eigenständigkeit konsequent fort und sie leistet einen wichtigen<br />

Beitrag zur Konsolidierung des deutschen Bankensystems.“<br />

ich heiße Sie – auch im Namen meiner Vorstandskollegen – zur ordentlichen<br />

<strong>Hauptversammlung</strong> der Commerzbank herzlich willkommen. Ich freue mich<br />

über Ihr Interesse an unserer Bank.<br />

Meinen Ausführungen vorangestellt habe ich ein Zitat aus unserem diesjährigen<br />

Geschäftsbericht. Darin ist kurz zusammengefasst, welche Bedeutung die<br />

Entscheidung zum Kauf der Eurohypo für die Commerzbank hat. Ohne Übertreibung<br />

kann ich sagen: Es war eine der wichtigsten Entscheidungen in der<br />

136-jährigen Geschichte der Bank. Heute will ich Ihnen unter anderem berichten,<br />

wie weit die Integration dieser führenden europäischen Hypothekenbank<br />

in unseren Konzern gediehen ist.<br />

Abschluss 2005 und erstes Quartal 2006<br />

Doch zunächst zur Geschäftslage: Über den Jahresabschluss 2005 sind Sie<br />

sicherlich schon gut informiert. Mitte Februar haben wir die ersten – geprüften,<br />

aber untestierten – Zahlen veröffentlicht. Die Presse hat darüber ausführlich<br />

berichtet. Und wir haben Ihnen mit der Einladung zur heutigen <strong>Hauptversammlung</strong><br />

die Kurzfassung des Geschäftsberichts zugesandt. Darin sind<br />

die wichtigsten Angaben zum Jahr 2005 zusammengefasst.<br />

Hier deshalb nur ein kurzes Resümee:<br />

Wir haben 2005 erfreuliche Ertragsfortschritte gemacht, die Risikovorsorge<br />

kräftig reduzieren können, die Kosten unter Kontrolle gehalten und im<br />

Commerzbank-Konzern eines der bislang besten operativen Ergebnisse vorgelegt.<br />

Unsere Anstrengungen, die Bank in allen Kerngeschäftsfeldern auf die<br />

Herausforderungen der Zukunft auszurichten, zahlen sich aus.<br />

HAUPTVERSAMMLUNG 2006 3


4 HAUPTVERSAMMLUNG 2006<br />

Natürlich hat auch das Umfeld ein gutes Stück zu unserem Erfolg beigetragen:<br />

Die Aktienmärkte machen uns seit dem vergangenen Jahr wieder viel Freude.<br />

Und wir spüren den leichten konjunkturellen Aufschwung. Unsere Ziele für<br />

2005 haben wir mit einer Eigenkapitalrendite nach Steuern von 12,4% und<br />

einer Aufwandsquote von 67,1% übererfüllt.<br />

Der Konzernüberschuss hat sich mit 1 165 Mio Euro mehr als verdreifacht. Zum<br />

einen wurden daraus die Gewinnrücklagen mit 837 Mio Euro dotiert. Mit dieser<br />

Zuführung haben wir unsere Kapitalbasis gerade im Hinblick auf die Eurohypo-<br />

Transaktion verstärkt. Zum anderen schlagen wir Ihnen, unseren Aktionärinnen<br />

und Aktionären, heute vor, den Bilanzgewinn von 328 Mio Euro zur Zahlung<br />

einer Dividende von 50 Cent je Commerzbank-Aktie zu verwenden. Damit<br />

bieten wir Ihnen gegenüber dem Vorjahr eine Verdoppelung der Ausschüttung.<br />

Vor zwei Wochen haben wir unseren Zwischenbericht zum 31. März 2006<br />

vorgelegt. Er zeigt: Die positive Entwicklung hält an! Mit 959 Mio Euro haben<br />

wir ein operatives Ergebnis erzielt, wie wir es noch nie in einem ersten Quartal<br />

hatten.<br />

Hier ist allerdings zu berücksichtigen, dass 407 Mio Euro aus dem Teilverkauf<br />

unserer KEB-Beteiligung stammen. Diese Summe ist aber nicht um den über<br />

die Jahre angefallenen Refinanzierungs- und Verwaltungsaufwand bereinigt.<br />

Nicht zufriedengestellt hat uns in den ersten drei Monaten der Zinsüberschuss,<br />

von dem wir uns stärkere Impulse versprochen hätten. Erfreulich dagegen die<br />

insbesondere im Mittelstandsgeschäft relativ niedrige Risikovorsorge und das<br />

Wertpapierprovisionsgeschäft, das natürlich maßgeblich von der Entwicklung<br />

an den Börsen abhängt.<br />

Die guten Kennzahlen dieses Quartals – mit denen wir auch die Erwartungen<br />

der Analysten übertroffen haben – dürfen wir also nicht hochrechnen. Aber<br />

wir sind zuversichtlich, unser Ziel einer Eigenkapitalrendite nach Steuern<br />

von mehr als 10% und einer Aufwandsquote von unter 65% in diesem Jahr zu<br />

erreichen.<br />

In der Gewinn- und Verlustrechnung für das erste Quartal ist die Eurohypo<br />

noch mit einer Beteiligungsquote von 48,9% at equity konsolidiert. Das heißt<br />

wir weisen den Ergebnisbeitrag im Zinsüberschuss aus. Ab dem zweiten<br />

Quartal wird sie dann vollständig in die GuV integriert.<br />

Die Bilanz im Zwischenbericht sehen Sie dagegen schon einschließlich der<br />

Eurohypo. Denn am Stichtag 31. März begann die Vollkonsolidierung. Dadurch<br />

erhöhte sich unsere Bilanzsumme von 444,9 Mrd Euro am Jahresende 2005<br />

auf 632,4 Mrd Euro Ende März 2006, und wir sind zur zweitgrößten Bank in<br />

Deutschland aufgestiegen.


Integration der Eurohypo<br />

So viel zu den Ergebniszahlen. Nun im Detail zur Integration der Eurohypo AG:<br />

Im November haben wir mit der Deutschen Bank und der Allianz/Dresdner<br />

Bank vereinbart, dass wir ihre Anteile an der Eurohypo übernehmen, und zwar<br />

in zwei Schritten. 17,1% haben wir zum 15. Dezember 2005 erworben und die<br />

Beteiligung insgesamt in die Commerzbank Inlandsbanken Holding AG eingebracht.<br />

Weitere 49,1% haben wir am 31. März dieses Jahres übernommen.<br />

Der durchschnittliche Kaufpreis je Aktie betrug 19,60 Euro.<br />

Wir halten jetzt gut 98% des Aktienkapitals der Eurohypo. Die Integration ist<br />

mittlerweile konzeptionell weitgehend abgeschlossen und bisher absolut nach<br />

Plan verlaufen.<br />

Die Gespräche und Verhandlungen haben in einer überaus konstruktiven und<br />

freundlichen Atmosphäre stattgefunden. Der gegenseitige Austausch von Führungskräften<br />

hat begonnen. Alle wichtigen Entscheidungsträger sind an Bord<br />

geblieben. Negative Reaktionen seitens der Kunden gibt es nicht. Dies alles ist<br />

nicht selbstverständlich und bestärkt uns in unserer Zuversicht, dass wir die<br />

Weichen bei dieser Integration richtig gestellt haben.<br />

Wir sind jetzt in der Phase der Implementierung der Beschlüsse und Entscheidungen.<br />

Die einzige, allerdings gewichtige Aufgabe, die wir in der kurzen Zeit<br />

nicht erledigen konnten, betrifft das Private Kreditgeschäft. Wegen des<br />

Umfangs, der Komplexität und der beabsichtigten hohen Integrationstiefe<br />

haben wir dieses Thema in ein separates Projekt ausgegliedert.<br />

Ergebnisse werden nach Gesprächen mit den Betriebsratsvertretern nicht vor<br />

Juni vorliegen. Der operative Betrieb der gemeinsamen Kreditbearbeitungsplattform<br />

soll dann schrittweise ab 2007 erfolgen.<br />

Die Eurohypo bleibt als rechtlich selbstständige Einheit mit eigener Marke<br />

bestehen. Die Synergien aus der Integration betragen aus heutiger Sicht 142<br />

Mio Euro für das Jahr 2008. In einer ersten Schätzung vom November vergangenen<br />

Jahres waren wir von 100 bis 130 Mio Euro ausgegangen. Während sich<br />

die Kostensynergien mit 76 Mio Euro am unteren Ende der ersten Schätzungen<br />

bewegen, sind die Ertragssynergien mit 66 Mio Euro deutlich höher. Darin enthalten<br />

sind 15 Mio Euro an Refinanzierungsvorteilen.<br />

HAUPTVERSAMMLUNG 2006 5


6 HAUPTVERSAMMLUNG 2006<br />

Es ist naheliegend, dass beim Zusammenführen zweier Banken mit komplementären<br />

Geschäftsmodellen die Kostensynergien nicht so hoch ausfallen wie<br />

bei Banken mit eher identischer Aufstellung. Dafür sind die Ertragssynergien<br />

höher. Ich kann Ihnen versichern, dass diese Beträge nicht in pauschalen oder<br />

vagen Cross Selling-Vorteilen liegen, sondern nachhaltig und nachvollziehbar<br />

sind. So übernimmt die Commerzbank Geschäft, das beispielsweise im<br />

Bereich Derivate bislang bei anderen Banken gelegen hat.<br />

Erfreulich ist, dass spiegelbildlich zu den geringeren Kostensynergien die<br />

Restrukturierungskosten gegenüber der ursprünglichen Schätzung von 150<br />

Mio Euro geringer ausfallen. Sie betragen aus heutiger Sicht etwa 118 Mio<br />

Euro und werden voraussichtlich im zweiten Quartal verbucht.<br />

Sie entfallen größtenteils auf die Umstellungskosten für die gemeinsame<br />

Kreditplattform sowie für Corporate Center und Back Office.<br />

Lassen Sie mich an dieser Stelle auf die beiden Kapitalmaßnahmen eingehen,<br />

die wir im Zusammenhang mit dem Kauf der Eurohypo vorgenommen haben.<br />

Zunächst zur Barkapitalerhöhung vom vergangenen November: Die Vorzeichen<br />

waren günstig. Bereits seit dem Sommer 2005 zeigte unsere Aktie<br />

einen deutlichen Aufwärtstrend. Die Märkte haben die verbesserte Ertragslage<br />

der Bank, unsere Fokussierung auf Kernkompetenzen und die klare Strategie<br />

honoriert. Die Aufwärtsbewegung setzte sich nach Ankündigung der Eurohypo-Übernahme<br />

fort. Im Jahresverlauf 2005 insgesamt hat der Kurs unserer<br />

Aktie erfreulich stark um 72% zugelegt. Der DAX ist im gleichen Zeitraum um<br />

27% gestiegen.<br />

Am 15. November 2005 hatten wir beschlossen, unter Ausnutzung der Ermächtigung<br />

gemäß § 4 Absatz 7 der Satzung das Grundkapital der Gesellschaft um<br />

150 Mio Euro auf fast 1 708 Mio Euro zu erhöhen. Im Zuge dieser Kapitalerhöhung<br />

wurden rund 57,7 Millionen neue Stückaktien unter Ausschluss des<br />

Bezugsrechts der Aktionäre ausgegeben. Die ab dem 1. Januar 2005 gewinnberechtigten<br />

Aktien wurden bei institutionellen Investoren platziert.<br />

Der durchschnittliche Kurs der Commerzbank-Aktie im XETRA-Handel lag am<br />

17. November 2005 vom Beginn des Handels bis zur Schließung des Buchs für<br />

die Investoren bei 23,65 Euro. Der Ausgabebetrag für die neuen Aktien wurde<br />

durch den Vorstand mit Beschluss vom gleichen Tag auf 23,50 Euro festgelegt.<br />

Die Nachfrage nach den neuen Aktien war so groß, dass das Buch bereits nach<br />

knapp zwei Stunden geschlossen werden konnte. Die Emission war vierfach<br />

überzeichnet.


Die neuen Aktien wurden zu einem Preis ausgegeben, der ausgesprochen dicht<br />

am Börsenkurs lag: Allgemein wird ein Abschlag von 3% bis 5% auf den<br />

Börsenkurs als normal und zulässig angesehen, um den Anforderungen des<br />

Aktiengesetzes zu genügen.<br />

Demgegenüber lag der Ausgabebetrag hier nur um 0,63% unter dem durchschnittlichen<br />

Börsenkurs. Nachdem der Präsidialausschuss des Aufsichtsrats<br />

den beiden Beschlüssen des Vorstands zugestimmt hatte, wurde die Kapitalerhöhung<br />

am 17. November in das Handelsregister Frankfurt am Main eingetragen<br />

und damit wirksam.<br />

Es war uns wichtig, die Kapitalerhöhung zügig und noch vor der Übernahme<br />

der ersten Eurohypo-Tranche durchzuführen. Durch die Ausgabe fast am<br />

Börsenkurs haben wir dafür gesorgt, dass unsere Altaktionäre nicht benachteiligt<br />

wurden. Sie hätten am Tag der Kapitalerhöhung praktisch zu den gleichen<br />

Kursen am Markt kaufen können.<br />

Ende März haben wir – zum ersten Mal in der Geschichte der Bank – Hybridanleihen<br />

begeben. Ziel war, auch nach der Vollkonsolidierung der Eurohypo<br />

die Kernkapitalquote in unserer Zielbandbreite von 6,5% bis 7% zu halten.<br />

Ohne die Emission wäre die Quote auf etwa 5,7% gesunken. Die Anleihen im<br />

Volumen von einer Milliarde Euro beziehungsweise 800 Mio Pfund wurden bei<br />

institutionellen Investoren platziert. Das Buch war nach wenigen Stunden dreifach<br />

überzeichnet. Es handelte sich um die größte je von einer deutschen Bank<br />

begebene Hybrid-Emission.<br />

Unterstützung haben wir von der Ratingagentur Fitch erhalten, die am<br />

27. Februar unser Langfrist-Rating von A- auf A angehoben hat. Auch das kurzfristige<br />

Rating verbesserte sich von F2 auf F1. Diese Heraufstufung kam zum<br />

richtigen Zeitpunkt, nämlich genau dann, als wir mit der Vermarktung der<br />

beiden Anleihen begannen. Wir haben im Lauf des März Roadshows in elf<br />

Städten absolviert und dabei in 43 Veranstaltungen 108 institutionelle Investoren<br />

getroffen.<br />

Unser Ziel haben wir erreicht: Die Kernkapitalquote liegt nach der jetzt erfolgten<br />

Vollkonsolidierung der Eurohypo schon wieder bei 6,5%.<br />

HAUPTVERSAMMLUNG 2006 7


8 HAUPTVERSAMMLUNG 2006<br />

Strategische Positionierung<br />

Durch die Eurohypo-Transaktion haben wir unsere Position als führende<br />

deutsche Geschäftsbank gestärkt. Das bedeutet für uns: Mittelstandsbank Nr. 1<br />

in Deutschland zu werden, die beste Privatkundenbank zu werden und jetzt<br />

bedeutet es zusätzlich die Marktführerschaft in der Immobilienfinanzierung.<br />

Auf diesem Weg werden wir weiter vorangehen. Und für diesen Weg brauchen<br />

wir Wachstum. Wir wollen in unseren Kerngeschäftsfeldern expandieren, entweder<br />

organisch oder durch Zukäufe.<br />

Viel berichtet wurde in den letzten Wochen über die Berliner Bank. Wir haben<br />

unser Interesse angemeldet. Weitere Angaben kann ich Ihnen leider noch nicht<br />

machen.<br />

Beim Thema Expansion außerhalb unseres Heimatmarkts Deutschland fällt<br />

unser Blick zuerst auf Mittel- und Osteuropa. Das sind die strategisch wichtigsten<br />

Auslandsmärkte, in denen wir bereits – operativ oder über Repräsentanzen<br />

– flächendeckend vertreten sind.<br />

Aufgrund der wirtschaftlichen Dynamik dieser Märkte überprüfen wir ständig<br />

unsere strategische Ausrichtung, unsere Präsenz und die uns zur Verfügung<br />

stehenden Plattformen. Unser Ziel ist, das bereits hochprofitable Geschäft<br />

so auszubauen und zu fokussieren, dass wir auch in Zukunft am Wachstum in<br />

dieser Region angemessen teilhaben können.<br />

Dazu gehört auch die Prüfung lokaler Banken, von denen wir glauben, dass sie<br />

zu unserer Strategie passen. Wir sind allerdings nicht bereit, auf teilweise stark<br />

überhöhte Preisforderungen einzugehen. Und:<br />

Leitmotiv unserer strategischen Weichenstellungen ist neben der angemessenen<br />

Rendite auf unser Investment die strikte Vermeidung von möglichen Reputationsrisiken.<br />

Das heißt: Wir prüfen die Seriosität der in Frage kommenden<br />

Institute und legen dabei anspruchsvollere Maßstäbe an als einige unserer<br />

internationalen Mitbewerber.<br />

Wir wollen aber nicht nur durch Akquisitionen expandieren, sondern ergreifen<br />

auch jede Gelegenheit zu organischem Wachstum. Beispielsweise verstärken<br />

wir derzeit unsere Präsenz in Ungarn für mittelständische Kunden mit zehn<br />

neuen Filialen der Commerzbank Zrt., unserer Budapester Tochter.


Tagesordnung der <strong>Hauptversammlung</strong><br />

Zum Abschluss meiner Ausführungen möchte ich mit Ihnen gemeinsam noch<br />

einen Blick auf unsere heutige Tagesordnung werfen: Die Punkte 1 bis 4 und 6<br />

sind Standard und kommen in jedem Jahr auf die Agenda. Unter TOP 5 geht es<br />

um die Ergänzungswahl zum Aufsichtsrat. Herr Dr. Schulz hat zum 31. März<br />

sein Mandat niedergelegt. Gerichtlich bestellt bis zum Ablauf der heutigen<br />

<strong>Hauptversammlung</strong> wurde Prof. Dr. Ulrich Middelmann, stellvertretender<br />

Vorsitzender des Vorstands der ThyssenKrupp AG. In der Einladung finden Sie<br />

eine Aufstellung der Mandate von Herrn Professor Middelmann.<br />

TOP 7 und 8 betreffen Satzungsänderungen in Anpassung an den Deutschen<br />

Corporate Governance Kodex beziehungsweise eine Änderung des Aktiengesetzes.<br />

Diese Änderungen sehen Wahlen zum Aufsichtsrat ausschließlich in<br />

Einzelwahl vor sowie die Möglichkeit der zeitlich angemessenen Beschränkung<br />

des Frage- und <strong>Rede</strong>rechts der Aktionäre durch den Leiter der <strong>Hauptversammlung</strong>.<br />

Die Punkte 9 und 10 gehören ebenfalls zu den jährlich wiederkehrenden.<br />

Sie betreffen den Rückkauf eigener Aktien zum Zweck des Wertpapierhandels<br />

oder zu anderen Zwecken, zum Beispiel zum Einsatz eigener Aktien als<br />

Akquisitionswährung.<br />

Unter TOP 11 bitten wir Sie um die Ermächtigung, das Kapital um bis zu<br />

170 Mio Euro zu erhöhen, und zwar unter Ausschluss des Bezugsrechts der<br />

Aktionäre. Diese Form des genehmigten Kapitals bietet uns die Möglichkeit,<br />

auf besonders günstige Börsensituationen schnell zu reagieren. Sie als unsere<br />

Aktionäre werden dabei nicht benachteiligt, denn der Ausgabepreis der neuen<br />

Aktien muss nahe am Börsenkurs liegen. Den Wert einer solchen Ermächtigung<br />

zeigt der Erwerb der Eurohypo: Hier konnten wir aufgrund eines<br />

vergleichbaren genehmigten Kapitals sehr schnell die erforderliche Kapitalerhöhung<br />

erfolgreich durchführen.<br />

TOP 12 beinhaltet die Ermächtigung, das Grundkapital um bis zu 200 Mio Euro<br />

zu erhöhen, wobei Ihnen grundsätzlich ein Bezugsrecht auf die neuen Aktien<br />

zusteht. Dieses Bezugsrecht kann jedoch mit Zustimmung des Aufsichtsrats<br />

ausgeschlossen werden, zum Beispiel wenn die Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage<br />

zum Zweck des Erwerbs von Unternehmen durchgeführt wird.<br />

Unter TOP 13 schließlich bitten wir um Zustimmung zu einer weiteren Ermächtigung<br />

zur Erhöhung des Grundkapitals, um die neuen Aktien an Mitarbeiter<br />

auszugeben. Belegschaftsaktien stellen für uns ein wichtiges Instrument zur<br />

Mitarbeiterbindung dar.<br />

Bei den erbetenen Ermächtigungen zu Kapitalmaßnahmen handelt es sich um<br />

reine Vorratsbeschlüsse. Es bestehen derzeit keine konkreten Pläne, von diesen<br />

Ermächtigungen Gebrauch zu machen.<br />

HAUPTVERSAMMLUNG 2006 9


10 HAUPTVERSAMMLUNG 2006<br />

Schlusswort<br />

Meine sehr verehrten Damen,<br />

meine Herren,<br />

wir haben in den vergangenen Jahren viel bewegt, es hat sich gelohnt. Unsere<br />

Zahlen können sich wieder sehen lassen, der Markt hat unsere Anstrengungen<br />

honoriert. Ein Aktienkurs von jetzt über 30 Euro wäre vor nicht allzu langer Zeit<br />

noch undenkbar gewesen.<br />

Trotzdem wiederhole ich an dieser Stelle gern, was ich immer wieder betone.<br />

Es gibt keinen Grund, sich auf dem Erreichten auszuruhen. Die Veränderungsgeschwindigkeit<br />

auch in unserer Branche wird sich nicht verringern, eher<br />

zunehmen. Darauf müssen wir vorbereitet sein, mit schlanken, effizienten<br />

Strukturen, mit innovativen Produkten, einem funktionierenden Risikomanagement<br />

und mit dem ständigen Blick auf die Kosten.<br />

Nur auf diese Weise können wir dafür sorgen, dass Sie auch in den kommenden<br />

Jahren viel Freude an Ihrem Investment in Commerzbank-Aktien haben<br />

werden.<br />

Danken möchte ich heute auch einmal unseren Aufsichtsräten, denen wir in den<br />

letzten Jahren manche schwierige Entscheidung abverlangt haben, danken<br />

dafür, dass sie an uns geglaubt und uns vertraut haben.<br />

Die Commerzbank verfügt über viele treue Kunden, denen wir den bestmöglichen<br />

Service bieten wollen und denen wir ein guter und verlässlicher Partner<br />

sein wollen. Dabei wissen wir, dass wir nicht jedem Kundenwunsch entsprechen<br />

können und – offen gesagt – auch nicht sollten.<br />

Stolz sind wir auf unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ohne deren Engagement<br />

und Motivation wir gerade in schwierigen Zeiten und in hart umkämpften<br />

Märkten nicht bestehen könnten. Vielen Dank an dieser Stelle für den beispielhaften<br />

Einsatz.<br />

Unseren Aktionären und unseren Kunden gegenüber sind die erreichten Fortschritte,<br />

die wieder guten Zahlen gleichermaßen Ansporn und Verpflichtung.<br />

Bitte bleiben Sie uns auch zukünftig freundschaftlich verbunden.<br />

Ich danke Ihnen allen, auch für Ihre Aufmerksamkeit.


Commerzbank AG<br />

Zentrale<br />

Kaiserplatz, Frankfurt am Main<br />

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