Datenschutz im Betrieblichen Eingliederungsmanagement
Datenschutz im Betrieblichen Eingliederungsmanagement
Datenschutz im Betrieblichen Eingliederungsmanagement
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
oder <strong>im</strong> Falle eines Rechtstreits um eine Kündigung – nachweisen kann, dass er seinen Pflichten gemäß § 84<br />
Abs. 2 SGB IX nachkommt. Wie diese Dokumentation <strong>im</strong> Einzelnen ausgestaltet ist, muss mit der Interessensvertretung<br />
abgest<strong>im</strong>mt werden.<br />
Folgende Nachweise sind für den Arbeitgeber wichtig:<br />
- Nachweis über die Kontaktaufnahme (z. B. die Rückantwort des Anschreibens)<br />
- Einwilligung in das BEM sowie Informationen über den Abschluss Darüber hinaus muss der Arbeitgeber in die Maßnahmenplanung<br />
einbezogen werden, sofern diese in seinen Aufgabenbereich fallen.<br />
Wie lange werden die Daten in der BEM-Akte sowie in der Personalakte aufbewahrt<br />
Nach dem Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) müssen die Daten gelöscht werden, wenn die Zweckbest<strong>im</strong>mung<br />
entfällt. Dies gilt nicht, wenn andere Gesetze (z. B. für Patientendaten) die Archivfrist verlängern. Für das betriebliche<br />
<strong>Eingliederungsmanagement</strong> gibt es zu dieser Frage allerdings keine gesetzlichen Aussagen. Für die BEM-<br />
Akte sowie die BEM betreffenden Inhalte in der Personalakte wird eine Aufbewahrungszeit von drei Jahren nach<br />
Abschluss des BEMs empfohlen. 5 Nach Ablauf dieses Zeitraums kann zunächst davon ausgegangen werden, dass<br />
die Eingliederungsmaßnahmen erfolgreich waren. Ebenfalls ist davon auszugehen, dass die Wahrscheinlichkeit für<br />
einen arbeitsrechtlichen Streit und die Notwendigkeit des Nachweises für die Durchführung eines sinnvollen BEMs<br />
nur noch gering sind. Für die BEM-Akte sollte die Möglichkeit bestehen, dass der BEM-Berechtigte diese vor Vernichtung<br />
noch einmal einsehen bzw. diese auch an sich nehmen kann. Sollte es zu einem späteren Zeitpunkt<br />
erneut zum BEM bei dieser Person kommen, können so die Unterlagen hierfür noch einmal genutzt werden.<br />
Was passiert, wenn der BEM-Berechtigte seine Einwilligung widerruft<br />
BEM ist zu jedem Zeitpunkt freiwillig und eine Einwilligung kann jederzeit widerrufen werden. Das gilt auch für die Einwilligungen<br />
zur Datenerhebung, -verarbeitung und -speicherung. Wird eine Einwilligung widerrufen, sind diese Daten zu löschen.<br />
Eine Handlungshilfe für den <strong>Datenschutz</strong><br />
Im Projekt »Neue Wege <strong>im</strong> BEM« wurde eine Handlungshilfe für den <strong>Datenschutz</strong> in einer Betriebs- oder Dienstvereinbarung<br />
auf Grundlage der 10-Schritte-Systematik des »Handlungsleitfadens für das Betriebliche <strong>Eingliederungsmanagement</strong>«<br />
(vgl. auch Abb. 2) entwickelt. Es wird empfohlen, dass der <strong>Datenschutz</strong> als Bestandteil in eine Betriebs-<br />
oder Dienstvereinbarung zum BEM einfließt. Hierzu eignet sich die folgende Best<strong>im</strong>mung zum <strong>Datenschutz</strong>:<br />
§ XXX <strong>Datenschutz</strong><br />
Das betriebliche <strong>Eingliederungsmanagement</strong> erfolgt unter Wahrung der jeweils gültigen<br />
datenschutzrechtlichen Best<strong>im</strong>mungen.<br />
Wenn personenbezogene Daten an Dritte weitergegeben werden müssen, hat die<br />
Ansprechperson die Arbeitnehmer darüber aufzuklären und ihre schriftliche Einwilligung<br />
einzuholen. Wenn Ärzte angehört und eventuelle gesundheitliche Informationen erörtert<br />
werden sollen, dürfen die Ärzte ihnen bekannt gewordene gesundheitliche Informationen erst<br />
weitergeben, wenn die Arbeitnehmer sie schriftlich von der Schweigepflicht entbunden<br />
haben.<br />
Bevor eine Unterschrift geleistet wird, ist die Schwerbehindertenvertretung und/oder der<br />
Betriebsrat einzuschalten. Die erhobenen Daten dürfen ausschließlich für die in der<br />
Vereinbarung benannten Ziele des BEM verwandt werden. Sie dienen dem Erhalt der<br />
Arbeitsfähigkeit und des Arbeitsplatzes. Zu anderen Zwecken ist ihre Verwendung untersagt.<br />
Gesundheitsdaten sind getrennt von der Personalakte aufzubewahren.<br />
Bei Bedenken gegen einen umfassenden <strong>Datenschutz</strong> kann externer Rat hinzugezogen<br />
werden.<br />
Näheres ergibt sich aus Anlage 1.<br />
Abb. 2: <strong>Datenschutz</strong> in einer Betriebs-/ Dienstvereinbarung<br />
5 IQPR: EIBE. Manual Teil B. <strong>Datenschutz</strong>konzept – <strong>Datenschutz</strong> <strong>im</strong> Rahmen des <strong>Betrieblichen</strong> <strong>Eingliederungsmanagement</strong>s<br />
nach § 84 SGB IX<br />
URL: http://www.iga-info.de/fileadmin/BEM/EIBE-05-07_<strong>Datenschutz</strong>konzept.pdf (Stand 12.5.2011)<br />
4