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Dokumentation Leipzig - Erfahrungsaustausch Stadtentwicklung Saar

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Kommunales Netzwerk Orts- und<br />

<strong>Stadtentwicklung</strong><br />

<strong>Erfahrungsaustausch</strong> „Soziale Stadt“<br />

und „Stadtumbau West“ im <strong>Saar</strong>land<br />

<strong>Erfahrungsaustausch</strong> im <strong>Saar</strong>land<br />

<strong>Dokumentation</strong> Nr. 10<br />

<strong>Dokumentation</strong> zur Exkursion<br />

nach <strong>Leipzig</strong><br />

am 18./19. September 2008


Kommunales Netzwerk Orts- und <strong>Stadtentwicklung</strong> – <strong>Erfahrungsaustausch</strong> „Soziale Stadt“ und „Stadtumbau West“ im <strong>Saar</strong>land<br />

Exkursion nach <strong>Leipzig</strong>, 18./19. September 2008<br />

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Kommunales Netzwerk Orts- und <strong>Stadtentwicklung</strong> – <strong>Erfahrungsaustausch</strong> „Soziale Stadt“ und „Stadtumbau West“ im <strong>Saar</strong>land<br />

Exkursion nach <strong>Leipzig</strong>, 18./19. September 2008<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1. Einleitung ....................................................................................................................5<br />

2. Exkursionsprogramm ................................................................................................6<br />

3. Informationen zur Stadt <strong>Leipzig</strong> ................................................................................8<br />

4. Stadterneuerung in <strong>Leipzig</strong> .....................................................................................12<br />

5. Programmpunkt 1: „Stadterneuerung in <strong>Leipzig</strong> – ein Überblick“.......................14<br />

6. Programmpunkt 2: Wächterhäuser.........................................................................15<br />

7. Programmpunkt 4: <strong>Leipzig</strong>er Osten ........................................................................18<br />

8. Programmpunkt 5: <strong>Leipzig</strong>er Westen .....................................................................21<br />

Anhang .............................................................................................................................24<br />

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Kommunales Netzwerk Orts- und <strong>Stadtentwicklung</strong> – <strong>Erfahrungsaustausch</strong> „Soziale Stadt“ und „Stadtumbau West“ im <strong>Saar</strong>land<br />

Exkursion nach <strong>Leipzig</strong>, 18./19. September 2008<br />

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Kommunales Netzwerk Orts- und <strong>Stadtentwicklung</strong> – <strong>Erfahrungsaustausch</strong> „Soziale Stadt“ und „Stadtumbau West“ im <strong>Saar</strong>land<br />

Exkursion nach <strong>Leipzig</strong>, 18./19. September 2008<br />

1. Einleitung<br />

Der <strong>Erfahrungsaustausch</strong> zum Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt – Stadtteile mit besonderem<br />

Entwicklungsbedarf“ bzw. zur Ziel-2-Förderung der EU „Städtische Problemgebiete<br />

– Lebenswerte Stadtstruktur“ besteht seit Herbst 2000. Nach Aufnahme von saarländischen<br />

Pilotprojekten in das Städtebauförderprogramm „Stadtumbau West“ ab 2003 und<br />

der Überführung in die Regelförderung wurde der <strong>Erfahrungsaustausch</strong> auch auf dieses<br />

Programm ausgeweitet. Die Auftraggeber sind die zwölf an den Programmen beteiligten<br />

Städte und Gemeinden des <strong>Saar</strong>landes.<br />

Die Geschäftsstelle des <strong>Erfahrungsaustausch</strong>s wird durch die GIU Gesellschaft für Innovation<br />

und Unternehmensförderung mbH in <strong>Saar</strong>brücken geleitet. Aufgabe der Geschäftsstelle<br />

ist, den Programmkommunen im Rahmen des <strong>Erfahrungsaustausch</strong>es eine Plattform<br />

für die Diskussion und Weiterentwicklung der eigenen Arbeit im Stadtteil anzubieten.<br />

Neben regelmäßigen Veranstaltungen, den sog. Netzwerktagungen und Praxisforen, wird<br />

das Programm des <strong>Erfahrungsaustausch</strong>es durch jährliche Exkursionen ergänzt. Ziel dabei<br />

ist es, durch den Besuch von (Programm-)Gebieten außerhalb des <strong>Saar</strong>landes und<br />

durch den Austausch mit den jeweiligen Projektverantwortlichen neue Impulse und Anregungen<br />

für ambitionierte Projekte im eigenen Arbeitsbereich zu erhalten.<br />

Am 18./19. September 2008 wurde eine Exkursion nach <strong>Leipzig</strong> durchgeführt. Das Exkursionsziel<br />

wurde ausgewählt, da trotz verschiedener Problemlagen der Stadt (Bevölkerungsverlust<br />

mit einher gehendem Wohnungs- und Gewerbeimmobilienleerstand, Rückgang<br />

der Beschäftigung etc.), in den letzten Jahren innovative und unkonventionelle Projekte<br />

ins Leben gerufen worden, die bundesweit auf großes Interesse gestoßen sind. Zu<br />

nennen sind hierbei u. a. die Wächterhäuser, das Selbstnutzer-Programm sowie die<br />

Brachflächenbewirtschaftung. Zudem ist die Stadt in den integrierten Programmen „Soziale<br />

Stadt“ und „Stadtumbau Ost“ vertreten.<br />

Auf den nachfolgenden Seiten sind die wichtigsten Informationen und Eindrücke der Exkursion<br />

festgehalten.<br />

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Kommunales Netzwerk Orts- und <strong>Stadtentwicklung</strong> – <strong>Erfahrungsaustausch</strong> „Soziale Stadt“ und „Stadtumbau West“ im <strong>Saar</strong>land<br />

Exkursion nach <strong>Leipzig</strong>, 18./19. September 2008<br />

2. Exkursionsprogramm<br />

Programm erster Tag: 18. September 2008<br />

07:00 Uhr Abfahrt von den <strong>Saar</strong>terrassen in <strong>Saar</strong>brücken, Treffpunkt vor dem<br />

Expomedia (Ecke Nell-Breuning-Allee/ Heinrich-Barth-Straße). Ankunft<br />

in <strong>Leipzig</strong> gegen 13.30 Uhr<br />

14:00 Uhr Programmpunkt 1: Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung<br />

„Stadterneuerung in <strong>Leipzig</strong> – Ein Überblick“<br />

Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung,<br />

Prager Straße 26 D, 04103 <strong>Leipzig</strong><br />

Herr Karsten Gerkens, Amtsleiter,<br />

Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung<br />

16:00 Uhr Programmpunkt 2: Wächterhäuser<br />

Die Wächterhäuser: Besichtigung und Gespräch mit Bewohnern/<br />

Vereinsmitgliedern<br />

HausHalten e.V.,<br />

Lützner Straße 39, 04177 <strong>Leipzig</strong><br />

Frau Astrid Heck, Herr Stephen Freese<br />

Haushalten e.V.<br />

18:00 Uhr Programmpunkt 3: Stadtrundgang<br />

„Architektur-Tour – <strong>Leipzig</strong> im architektonischen Wandel“<br />

Hauptbahnhof, Ostseite (Busparkplatz)<br />

Stadtrundgang mit „<strong>Leipzig</strong> Erleben“:<br />

19:30 Uhr Fahrt zum Hotel, Belegung der Hotelzimmer und Abendessen<br />

Hotel Lindenau,<br />

Georg-Schwarz-Str. 33 – 35, 04177 <strong>Leipzig</strong>-Lindenau<br />

Tel.: (0341) 448 03 10, www.hotel-lindenau.de<br />

Anschl. Möglichkeit zur Freizeitgestaltung in der Stadt<br />

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Kommunales Netzwerk Orts- und <strong>Stadtentwicklung</strong> – <strong>Erfahrungsaustausch</strong> „Soziale Stadt“ und „Stadtumbau West“ im <strong>Saar</strong>land<br />

Exkursion nach <strong>Leipzig</strong>, 18./19. September 2008<br />

Programm zweiter Tag: 19. September 2008<br />

Ab 07:30<br />

Uhr<br />

Frühstück im Hotel<br />

Hotel Lindenau,<br />

Georg-Schwarz-Str. 33 – 35, 04177 <strong>Leipzig</strong>-Lindenau<br />

09:00 Uhr Programmpunkt 4: <strong>Leipzig</strong>er Osten<br />

Das Soziale-Stadt-Gebiet <strong>Leipzig</strong>er Osten<br />

InfoCenter Eisenbahnstraße IC-E,<br />

Eisenbahnstraße 49, 04315 <strong>Leipzig</strong>,<br />

Tel. 0341-681008-0, www.leipziger-osten.de<br />

Mobil: 0179/6924457<br />

Herr Andreas Kaufmann, Stadtteilmanager<br />

Rundgang durch den <strong>Leipzig</strong>er Osten, u. a.: Stadtteilpark Rabet,<br />

Wurzener Straße (Rückbau und Nachfolgegestaltung), „Dunkler Wald“<br />

(> alles Stadtumbau), Beratungsstelle DIALOG und IQ Quadrat (Lokale<br />

Ökonomie und Integration)<br />

12:00 Uhr Programmpunkt 5: <strong>Leipzig</strong>er Westen<br />

Der <strong>Leipzig</strong>er Westen – Ein Stadtteil im Strukturwandel<br />

Quartiersmanagement <strong>Leipzig</strong>er Westen,<br />

Lützner Straße 17, 04177 <strong>Leipzig</strong>,<br />

Telefon: 0341 2419464, Telefax: 0341 3375452, 0151/50816109; kontakt@leipzigerwesten.de,<br />

www.leipzigerwesten.de<br />

Herr Tobias Habermann, Stadtteilmoderator<br />

Kurzvortrag, anschl. Rundgang durch Plagwitz und Lindenau;<br />

Ziele des Rundgangs u.a.: Nachbarschaftsgärten, Jahrtausendfeld, temporäre<br />

Gebäudenutzung, Karl-Heine-Straße, Stadthäuser, ehem. Buntgarnwerke.<br />

14:00 Uhr Abfahrt in <strong>Leipzig</strong><br />

Ca. 21:00<br />

Uhr<br />

Ankunft in <strong>Saar</strong>brücken<br />

<strong>Saar</strong>terrassen, anschl. bei Bedarf Fahrt zum Hauptbahnhof <strong>Saar</strong>brücken,<br />

Ausgang Nord.<br />

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Kommunales Netzwerk Orts- und <strong>Stadtentwicklung</strong> – <strong>Erfahrungsaustausch</strong> „Soziale Stadt“ und „Stadtumbau West“ im <strong>Saar</strong>land<br />

Exkursion nach <strong>Leipzig</strong>, 18./19. September 2008<br />

3. Informationen zur Stadt <strong>Leipzig</strong> 1<br />

<strong>Leipzig</strong> ist eine kreisfreie Stadt im Nordwesten des Freistaates Sachsen und mit über<br />

510.000 Einwohnern die bevölkerungsreichste Stadt der neuen Bundesländer. <strong>Leipzig</strong> besteht<br />

aus zehn Stadtbezirken mit 63 Ortsteilen.<br />

<strong>Leipzig</strong> gehört zu den sechs Oberzentren Sachsens und ist Sitz der Landesdirektion <strong>Leipzig</strong>.<br />

Die Stadt bildet gemeinsam mit der benachbarten Großstadt Halle (Saale) einen Ballungsraum,<br />

der Teil der Metropolregion Sachsendreieck ist. <strong>Leipzig</strong> ist des Weiteren ein<br />

bedeutender Verkehrsknotenpunkt und eines der wichtigsten Wirtschaftszentren der neuen<br />

Bundesländer.<br />

Abb. 1: Blick über die Innenstadt<br />

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/<strong>Leipzig</strong>.<br />

Vor allem seit Ende der 1980er Jahre, aber schon in den 1970er Jahren, hatte die Stadt<br />

einen erheblichen Bevölkerungsschwund zu verzeichnen. Der Tiefststand wurde Mitte der<br />

1990er Jahre mit etwas weniger als 440.000 Einwohnern erreicht. Der Bevölkerungsschwund<br />

ist einerseits durch Abwanderung in Regionen der westlichen Bundesländer begründet,<br />

andererseits durch die einsetzende Suburbanisierung.<br />

Durch umfangreiche Eingemeindungen im Jahr 1999 versuchte Sachsen, der Suburbanisierung<br />

<strong>Leipzig</strong>s entgegen zu wirken. Es kamen mehrere große Industriegemeinden hinzu,<br />

so dass sich die Fläche der Stadt in etwa verdoppelt hat. Durch die Eingemeindungen,<br />

ansteigende Geburtenraten und eine positive Bilanz bei Zu- und Wegzügen wächst die<br />

Einwohnerzahl <strong>Leipzig</strong>s langsam wieder, so dass 2005 die Halbmillionen-<br />

Einwohnergrenze wieder überschritten wurde.<br />

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten betrug 2006 201.014 und die Arbeitslosenquote<br />

15,3 % (Juni 2008).<br />

<strong>Leipzig</strong> zählt heute mit seinen zahlreichen Stadtparks, wie beispielsweise dem zentrumsnahen<br />

Clara-Zetkin-Park und dem Rosental, vielen neu geschaffenen Anlagen in den<br />

Wohngebieten sowie den traditionellen Schrebergartenvereinen – die von Daniel Gottlob<br />

Moritz Schreber initiierte Kleingartenbewegung hatte in <strong>Leipzig</strong> ihren Ursprung - zu den<br />

grünsten Städten Deutschlands. Der Grünflächenanteil wird mit rund 50 %, der Waldanteil<br />

mit etwa 7 % beziffert.<br />

1 Weiterführende Informationen auch unter http://de.wikipedia.org/wiki/<strong>Leipzig</strong>.<br />

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Kommunales Netzwerk Orts- und <strong>Stadtentwicklung</strong> – <strong>Erfahrungsaustausch</strong> „Soziale Stadt“ und „Stadtumbau West“ im <strong>Saar</strong>land<br />

Exkursion nach <strong>Leipzig</strong>, 18./19. September 2008<br />

Der amtierende Oberbürgermeister der Stadt ist seit März 2006 Burkhard Jung (SPD). Er<br />

löste Wolfgang Tiefensee (SPD) ab, der die Stadtgeschäfte von 1998 bis 2005 führte, das<br />

Amt aber wegen seiner Berufung zum Bundesverkehrsminister am 22. November 2005<br />

niederlegte.<br />

In den letzten Jahren wurde die <strong>Leipzig</strong>er Kommunalpolitik von einer informellen Koalition<br />

der großen Parteien CDU und SPD geprägt, in die fallweise auch die PDS einbezogen<br />

wurde (so genanntes „<strong>Leipzig</strong>er Modell“).<br />

Nach Verleihung des Stadtrechts und der Marktprivilegien im Jahre 1165 entwickelte sich<br />

<strong>Leipzig</strong> bereits während der Deutschen Ostsiedlung zu einem wichtigen Handelszentrum.<br />

<strong>Leipzig</strong>s Tradition als bedeutender Messestandort in Mitteleuropa mit einer der ältesten<br />

Messen der Welt geht auf das Jahr 1190 zurück. Neben Frankfurt am Main ist die Stadt<br />

ein historisches Zentrum des Buchdrucks und -handels. Außerdem befinden sich in <strong>Leipzig</strong><br />

eine der ältesten Universitäten sowie die älteste Handels- und Musikhochschule<br />

Deutschlands.<br />

1839 wurde die <strong>Leipzig</strong>-Dresdner Eisenbahn als erste deutsche Fernbahnstrecke eröffnet.<br />

<strong>Leipzig</strong> entwickelte sich allmählich zum wichtigsten Verkehrsknotenpunkt in Mitteldeutschland,<br />

was sich auch darin äußerte, dass der damals nach Mailands Stazione Centrale<br />

größte Kopfbahnhof Europas von 1902 bis 1915 in <strong>Leipzig</strong> entstand.<br />

Während des Zweiten Weltkrieges kam es in den Jahren 1943 bis 1945 zu mehreren Luftangriffen<br />

auf die Stadt, die zu erheblichen Zerstörungen der Innenstadt führten – bis zu<br />

60 % der Bausubstanz waren betroffen – und etwa 6.000 Opfer forderten.<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg ließ die gesamtdeutsche wirtschaftliche Bedeutung <strong>Leipzig</strong>s<br />

in Folge der Zugehörigkeit zunächst zur sowjetischen Besatzungszone und seit 1949 zur<br />

DDR stark nach, was sich auch in einem kontinuierlichen Rückgang der Einwohnerzahl<br />

äußerte. Von 1952 bis 1990 war <strong>Leipzig</strong> Hauptstadt des Bezirks <strong>Leipzig</strong> und, gemessen<br />

nach Einwohnerzahlen, die zweitgrößte Stadt der DDR. In den Großstädten Berlin, <strong>Leipzig</strong><br />

und Dresden wurden die meisten Kombinatsleitungen und Stammbetriebe angelegt, so<br />

dass sich die wirtschaftliche Bedeutung <strong>Leipzig</strong>s bezogen auf die DDR bis 1990 erhielt.<br />

Bedeutung in der jüngeren Geschichte erhielt die Stadt durch die Montagsdemonstrationen<br />

1989, die den entscheidenden Impuls für die Wende durch die „friedliche Revolution“<br />

und die Wiedervereinigung Deutschlands gaben.<br />

1990 wurden <strong>Leipzig</strong> und der größte Teil des Bezirks <strong>Leipzig</strong> dem Freistaat Sachsen zugeordnet.<br />

<strong>Leipzig</strong> ist seitdem Hauptstadt des Regierungsbezirks <strong>Leipzig</strong>. <strong>Leipzig</strong> zählt<br />

nach umfangreichen Eingemeindungen Ende der 1990er Jahre zu den flächengrößten<br />

Städten Deutschlands. Vorher war es, im Gegensatz dazu, eine der kompaktesten Städte,<br />

die 1870 mit 100.000 Einwohnern zur Großstadt wurde.<br />

<strong>Leipzig</strong> verfügt noch über einen beträchtlichen Teil der Vorkriegsbebauung, die während<br />

der Gründerzeit, um die Jahrhundertwende sowie in der Weimarer Republik entstand. Diese<br />

kompakten Altbauviertel wurden zu DDR-Zeiten vernachlässigt und verfielen. Stattdessen<br />

wurde zwischen 1960 und 1980 auf Großsiedlungen, wie Grünau und Paunsdorf, gesetzt,<br />

die etwa 40 Prozent der nach 1945 in <strong>Leipzig</strong> entstandenen Wohnungen ausmachen.<br />

Eine Umstellung der Wohnungsbaupolitik in Richtung auf den Grundsatz der „Stadterneuerung<br />

im Bestand“ hat nun die großflächige Restaurierung der Gründerzeitquartiere<br />

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Kommunales Netzwerk Orts- und <strong>Stadtentwicklung</strong> – <strong>Erfahrungsaustausch</strong> „Soziale Stadt“ und „Stadtumbau West“ im <strong>Saar</strong>land<br />

Exkursion nach <strong>Leipzig</strong>, 18./19. September 2008<br />

zum Ziel. <strong>Leipzig</strong> stand 1990 vor dem Problem, dass 196.000 der 257.000 Wohnungen<br />

sanierungsbedürftig waren. In den Gründerzeitvierteln waren davon 103.000 Wohnungen<br />

betroffen. Ein Großteil der Quartiere in Plagwitz, Reudnitz und Connewitz war baufällig<br />

und drohte einzustürzen. Die Dächer waren nur notdürftig repariert, mehrere Straßenzüge<br />

komplett und dauerhaft eingerüstet, um Passanten vor herabfallenden Gebäudeteilen zu<br />

schützen. Mit der politischen Wende in der DDR nahmen sich die Medien dieses Problems<br />

an. Das DDR-Fernsehen sendete im November 1989 die Reportage „Ist <strong>Leipzig</strong> noch zu<br />

retten“, die den Verfall <strong>Leipzig</strong>s am Beispiel des Stadtteils Plagwitz ungeschminkt darstellte.<br />

Abb. 2: Gründerzeitgebäude im <strong>Leipzig</strong>er Osten<br />

Abb. 3: Unsanierter Gebäudebestand<br />

Quelle: Eigene Aufnahme.<br />

Insgesamt konzentriert sich die Stadterneuerung im Bereich der Gründerzeitbebauung auf<br />

13 Gebiete mit 464 Hektar und 29.000 Wohnungen. Ein Beispiel dafür ist das zwischen<br />

der Innenstadt und dem Rosenthal gelegene Waldstraßenviertel. Es ist heute eines der<br />

wenigen vollständig erhaltenen Gründerzeit-Wohngebiete in Deutschland. Auf einer Fläche<br />

von über 100 Hektar sind von 845 Gebäuden 626 als Einzeldenkmal ausgewiesen.<br />

Für ihre Strategie zum Erhalt dieses Ensembles erhielt die Stadt beim Bundeswettbewerb<br />

vom Bundesministerium für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau 1994 eine Goldmedaille.<br />

Auch ein Großteil der übrigen Altbausubstanz wurde saniert. Direkte und indirekte staatliche<br />

Fördermodelle wie Investitionszulagen und Sonderabschreibungen trieben den Sanierungsprozess<br />

dabei wesentlich voran. Der Anteil des Wohnungsneubaus blieb dabei im<br />

Vergleich zur Zahl der Sanierungen von Altsubstanz sehr gering. Mit einer einsetzenden<br />

Suburbanisierung in neu entstandene Einfamilienhaussiedlungen und der überregionalen<br />

Abwanderung in den 1990er Jahren führte dies aufgrund fehlender Lenkungsmaßnahmen<br />

zu einem großen Überhang an Wohnraum. Der <strong>Leipzig</strong>er Wohnungsmarkt ist dadurch<br />

heute stark gesättigt. Investitionen in verbliebene unsanierte Objekte verringerten sich<br />

entsprechend der Marktsituation erheblich und erfolgten seitdem wesentlich gezielter<br />

meist in den attraktiveren Wohnlagen, die aufgrund der dort höheren Wohnraumnachfrage<br />

höhere Grundmieten ermöglichen. Diese grundsätzliche Bevorzugung gegenüber unattraktiveren<br />

Gebieten ist nach wie vor erkennbar, obwohl das Investitionspotenzial in den<br />

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Exkursion nach <strong>Leipzig</strong>, 18./19. September 2008<br />

attraktiveren Vierteln mit einem hohen Sanierungsstand nahezu ausgeschöpft ist. Daraus<br />

resultierend ist seit 1997 eine heterogene Entwicklung zwischen attraktiveren Standorten<br />

und solchen Altbauvierteln erkennbar, die in ihrer Entwicklung und Erneuerung zurückbleiben.<br />

Stehen von den sanierten gründerzeitlichen Wohnungen etwa 23 % leer, so bleiben<br />

von den unsanierten Wohnungen 71 % unbewohnt.<br />

Aufgrund ihrer höheren baulichen und architektonischen Qualität und der oftmals besseren<br />

Lage werden die sanierten Altbaustandorte den nunmehr ebenfalls größtenteils sanierten<br />

Großwohnsiedlungen vorgezogen. Dies führt zu einer beginnenden Verödung der Neubauviertel<br />

in Plattenbauweise. Dort wird versucht, mit teilweisem Rückbau und Umfeldaufwertungen<br />

eine Gesundung der Immobilienstruktur in der Stadt zu erreichen.<br />

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Exkursion nach <strong>Leipzig</strong>, 18./19. September 2008<br />

4. Stadterneuerung in <strong>Leipzig</strong> 2<br />

<strong>Leipzig</strong> bietet eine Fülle von Freiräumen für neue Entwicklungen mitten in der Stadt. In<br />

den gewachsenen Stadtquartieren – häufig von reizvoller Gründerzeitarchitektur geprägt –<br />

ist Platz für individuelles Wohnen, viel Grün, Existenzgründungen, Gewerbeansiedlungen<br />

und kreative Projekte.<br />

Im Rahmen der Stadterneuerung und des Stadtumbaus werden Bürgerinnen und Bürger,<br />

Immobilienbesitzer und -käufer, Gewerbetreibende, soziale und kulturelle Initiativen dabei<br />

unterstützt, diese Freiräume zu nutzen und den Wandel zu gestalten.<br />

In den Gründerzeitvierteln im <strong>Leipzig</strong>er Osten und <strong>Leipzig</strong>er Westen sowie in der Großsiedlung<br />

<strong>Leipzig</strong>-Grünau liegen die Fördergebiete der Stadterneuerung und des Stadtumbaus,<br />

die mit besonderer Priorität entwickelt werden. Aber auch in den Sanierungsgebieten<br />

im Norden und Süden, in der Innenstadt und im Wald-/ Bachstraßenviertel sowie im<br />

Fördergebiet Stadtumbau Ost, das fast die gesamte innere Stadt abdeckt, bestehen Unterstützungsmöglichkeiten.<br />

„Selbstnutzer.de", „HausHalten“, „Freiräume für Bürgerträume“<br />

und andere Projekte eröffnen Möglichkeiten der Mitwirkung.<br />

Der Schlüssel zum Erfolg der Stadterneuerung liegt in der sinnvollen Verbindung der unterschiedlichen<br />

Programme (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung – EFRE, Soziale<br />

Stadt, Stadtumbau Ost, Städtebauliche Erneuerung, Städtebaulicher Denkmalschutz,<br />

URBAN II, Wohnungsbauförderung) in den Fördergebieten. In der Koppelung von EU-<br />

Programmen mit Städtebaufördermitteln von Bund und Land entsteht ein Fördermittelmix,<br />

der praxistauglich ist und eine nachhaltige Stadterneuerung ermöglicht.<br />

Neben der Vielzahl von Projekten, die insbesondere im <strong>Leipzig</strong>er Osten, <strong>Leipzig</strong>er Westen<br />

und Grünau umgesetzt werden, gibt es einige, die fördergebietsübergreifend in der gesamten<br />

inneren Stadt stattfinden. Sie haben unterschiedliche Ziele und Zielgruppen. Gemeinsam<br />

ist ihnen, dass sie in partnerschaftlicher Zusammenarbeit realisiert werden. Bei<br />

den meisten Projekten arbeiten Bürgerinnen und Bürger, Hauseigentümer und Kaufinteressenten<br />

mit der Stadtverwaltung zum gegenseitigen Vorteil zusammen. Einige Projekte<br />

dienen dem <strong>Erfahrungsaustausch</strong> mit anderen Städten und damit der Horizonterweiterung,<br />

aber auch der Werbung für <strong>Leipzig</strong>.<br />

Gemeinsam mit externen Experten geht es verstärkt darum, bei der Entwicklung von neuen<br />

Instrumenten in der Stadterneuerung internationale (insbesondere EU-)Netzwerke zu<br />

nutzen, um auf der lokalen Ebene zu Erfolgen zu gelangen. Hier bestehen Partnerschaften<br />

in Kooperationsprojekten oder in themenbezogenen Netzwerken sowie zu Forschungseinrichtungen.<br />

2 Weiterführende Informationen auch unter http://www.leipzig.de/de/buerger/stadtentw/stadtern.<br />

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Kommunales Netzwerk Orts- und <strong>Stadtentwicklung</strong> – <strong>Erfahrungsaustausch</strong> „Soziale Stadt“ und „Stadtumbau West“ im <strong>Saar</strong>land<br />

Exkursion nach <strong>Leipzig</strong>, 18./19. September 2008<br />

Abb. 4: Fördergebietskulisse der Stadt <strong>Leipzig</strong><br />

Quelle: http://www.leipzig.de/de/buerger/stadtentw/stadtern/gebiete.<br />

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Exkursion nach <strong>Leipzig</strong>, 18./19. September 2008<br />

5. Programmpunkt 1: „Stadterneuerung in <strong>Leipzig</strong> – ein Überblick“<br />

Einleitender Vortrag von Herrn Gerkens, Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung<br />

„Stadtumbau in <strong>Leipzig</strong>… ist die Anpassung eines wertvollen Stoffs eines baulichen Mantels<br />

an einen lebendigen, langsam wachsenden Körper.“ (Zitat von Karsten Gerkens):<br />

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<strong>Leipzig</strong> nach der Wende: Ca. 75 % der Wohneinheiten sanierungsbedürftig, Investitionsstau<br />

seit 2. Weltkrieg<br />

Investitionslandschaft: Kein Eigenkapital, niedrige Eigentumsquote, schwache Mittelklasse<br />

– aber: Aktive <strong>Leipzig</strong>er Bürgerschaft<br />

Bevölkerungsverlust von ca. 100.000 Personen, davon ca. 50.000 in das Umland<br />

(Eigentumsbildung!)<br />

„<strong>Leipzig</strong>er Freiheit“ – Vernetzung aller Maßnahmen, Instrumente der städtischen Erneuerung<br />

dienen der Strukturpolitik<br />

Fördermitteleinsatz: „<strong>Leipzig</strong> spezial“ – ca. 1 Mrd. EUR + 1,2 Mrd. EUR Darlehen aus<br />

der Wohnungsbauförderung, Verhältnis öffentliche – private Mittel: 1 zu 65<br />

Seit 1992: Sanierung von ca. 8.800 privaten Gebäuden mit ca. 85.000 Wohneinheiten,<br />

Abbruch von ca. 17.000 Wohneinheiten (100 % Förderung), Schaffung von ca.<br />

200.000 qm neuen öffentlichen Grünflächen<br />

Strategie: Erhalt der Gründerzeitbebauung und der „Platte“ (soll als Zeugnis der<br />

DDR-Geschichte erhalten bleiben!), Konzentration auf Kernzonen, Aufgeben der<br />

Randbereiche<br />

Schaffung von über 7.000 Arbeitsplätzen (u. a. aus URBAN II-Mitteln)<br />

Dennoch: Leerstand von ca. 50.000 Wohneinheiten<br />

Kooperationen der Verwaltung: Selbstnutzer e.V. (auch in schwierigen Lagen,<br />

„Upgrading“ des Wohnumfeldes), Haushalten e.V. (Sicherung von stadtbildprägenden,<br />

sonst dem Verfall preisgegebenen Gründerzeitgebäuden), Freiräume für Bürgerträume,<br />

<strong>Leipzig</strong>er Denkmalstiftung<br />

Strategische Öffentlichkeitsarbeit<br />

Derzeit: Kaum noch Förderung, aber wirtschaftliche Lage der Wohnungsbauunternehmen<br />

hat sich verbessert<br />

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Exkursion nach <strong>Leipzig</strong>, 18./19. September 2008<br />

6. Programmpunkt 2: Wächterhäuser 3<br />

Kurzvortrag und Diskussion bei HausHalten e.V., anschließend Rundgang mit Besichtigung<br />

verschiedener Wächterhäuser.<br />

Der dramatische Wohnungsleerstand in <strong>Leipzig</strong> von geschätzten 50.000 Wohnungen trifft<br />

v. a. die unsanierten Gründerzeitgebäude an den Hauptverkehrsstraßen und Straßenecken.<br />

Diese stadtbildprägenden Gebäude sind zumeist in einem schlechten baulichen<br />

Zustand und durch die mangelnden Vermarktungschancen werden Sanierungsmaßnahmen<br />

seitens der Eigentümer nicht durchgeführt (allenfalls Sicherungsmaßnahmen).<br />

Abb. 5: Wächterhaus im <strong>Leipzig</strong>er Westen<br />

Abb. 6: Saniertes Treppenhaus<br />

Quelle: Eigene Aufnahme.<br />

Um die Gebäude vor dem Verfall zu schützen und damit die vorhandene Blockstruktur zu<br />

sichern, gründete sich im Oktober 2004 der HausHalten e.V. Ziel des Vereins ist es, die<br />

Eigentümer der Gebäude mit potentiellen Nutzern (Existenzgründer, Vereine, etc.), die auf<br />

der Suche nach unkonventionell nutzbaren, gewerblichen Räumlichkeiten sind, zusammenzubringen.<br />

Eine Wohnnutzung der Gebäude ist allerdings nicht vorgesehen.<br />

Dabei sollen nachfolgende Aspekte beachtet werden:<br />

− Erhaltung der Kulturdenkmale und des Stadtbildes,<br />

3 Vgl. auch: HausHalten e.V. (2007): Wächterhäuser in <strong>Leipzig</strong> – Eine Initiative von HausHalten e.V., <strong>Leipzig</strong>.<br />

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Kommunales Netzwerk Orts- und <strong>Stadtentwicklung</strong> – <strong>Erfahrungsaustausch</strong> „Soziale Stadt“ und „Stadtumbau West“ im <strong>Saar</strong>land<br />

Exkursion nach <strong>Leipzig</strong>, 18./19. September 2008<br />

− Beratung der Eigentümer,<br />

− Belebung ganzer Stadtteile,<br />

− Förderung der Beschäftigung/Existenzgründung,<br />

− Unterstützung der Übertragbarkeit des Konzeptes auf andere Kommunen.<br />

Die Maxime von HausHalten e.V. lautet: „Viel Fläche für wenig Geld“. Die daraus initiierte<br />

Nutzung trägt wesentlich zum Hauserhalt bei und beugt Vandalismus vor. Dadurch werden<br />

die Hauseigentümer, die oftmals nicht in <strong>Leipzig</strong> leben, von ihren akuten Sorgen befreit<br />

sowie den laufenden Kosten (Grundsteuer) entlastet. Durch die Nutzung als Wächterhäuser<br />

sollen die Gebäude langfristig für den Wiedereintritt in den Immobilienmarkt vorbereitet<br />

werden.<br />

Rechtlicher Rahmen für die Nutzung ist die sog. „Gestattungsvereinbarung Haus“, die zwischen<br />

dem Eigentümer und dem Verein geschlossen wird. Darin wird die Überlassung der<br />

Nutzungsrechte durch den Eigentümer für mindestens fünf Jahre vereinbart. Sämtliche<br />

Eigentumsrechte und -pflichten bleiben unberührt. Mit dieser Gestattungsvereinbarung<br />

verpflichtet sich der Eigentümer zur Herstellung (sofern nicht vorhanden) eines nutzbaren<br />

Minimalstandards (Hausanschlüsse für Strom, Wasser), der allerdings nicht mit einer Sanierung<br />

oder Modernisierung gleichzusetzen ist. Bei Vertragskündigung durch den Eigentümer<br />

vor Ablauf der Nutzungsfrist – möglich ist dies bei Vermietung bzw. Verkauf des<br />

Gebäudes – müssen sämtliche Eigenleistungen des Nutzers abgezinst zurückgezahlt<br />

werden. Daneben existiert die sog. „Gestattungsvereinbarung Raum“ (Nutzungsvertrag),<br />

die zwischen dem HausHalten e.V. und dem Nutzer geschlossen wird. Darin verpflichtet<br />

sich der Nutzer zur Übernahme der laufenden Betriebskosten für das Gebäude bzw. die<br />

Räumlichkeiten, die handwerkliche Eigenleistung im Gebäudeinneren, die regelmäßige<br />

Kontrolle des restlichen, ungenutzten Gebäudes, um einen weiteren Verfall entgegenzuwirken<br />

und die Fördermitgliedschaft bei HausHalten e.V.<br />

Finanziert wird der HausHalten e.V. durch jährliche Mitgliedsbeiträge der Nutzer. Die Höhe<br />

des Beitragssatzes bemisst sich anhand der Größe der Nutzfläche. Aktiv sind derzeit acht<br />

Vereinsmitglieder hauptsächlich aus den Berufsfeldern Architektur und Planung tätig, die<br />

sich ehrenamtlich um die Vermittlung der Gebäude kümmern. Daneben kann der Verein<br />

einen festangestellten Mitarbeiter beschäftigen.<br />

2008 wurde HausHalten e.V. in Kooperation mit der Stadt <strong>Leipzig</strong>, Amt für Stadterneuerung<br />

und Wohnungsbauförderung, mit dem Projektvorhaben Bildungs- und Kompetenzzentrum<br />

HausHalten in das Forschungsprogramm „Experimenteller Wohnungs- und Städtebau“<br />

aufgenommen. Das Projekt ist Teil der Nationalen <strong>Stadtentwicklung</strong>spolitik, das<br />

vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und <strong>Stadtentwicklung</strong> (BMVBS) und dem Bundesamt<br />

für Bauwesen und Raumordnung (BBR) gefördert wird. Im Zuge dessen soll das<br />

Wächterhausmodell weiterentwickelt sowie weitere Konzepte zum Hauserhalt erarbeitet<br />

werden, um bundesweit interessierte Kommunen zu beraten und die Übertragbarkeit des<br />

Modells zu prüfen.<br />

Derzeit gibt es in <strong>Leipzig</strong> 12 als Wächterhäuser genutzte Gebäude (Stand: September<br />

2008) sowie ein inzwischen aus dem Projekt entlassenes Haus. Auch zukünftig sollen weitere<br />

Gebäude als Wächterhäuser umgenutzt werden. Dennoch kann die Nachfrage nach<br />

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Exkursion nach <strong>Leipzig</strong>, 18./19. September 2008<br />

diesen kreativ nutzbaren Räumlichkeiten nicht befriedigt werden, da die Warteliste unterdessen<br />

auf über 300 Personen angewachsen ist.<br />

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Exkursion nach <strong>Leipzig</strong>, 18./19. September 2008<br />

7. Programmpunkt 4: <strong>Leipzig</strong>er Osten 4<br />

Gespräch und Rundgang mit Stadtteilmanager Andreas Kaufmann<br />

Das Stadtplanungsamt hat im Frühjahr 2001 ein kooperatives Gutachterverfahren „Visionen<br />

für den <strong>Leipzig</strong>er Osten“ als Ideengeber und Vorstufe für die Erarbeitung des Konzeptionellen<br />

Stadtteilplans <strong>Leipzig</strong>er Osten (KSP LeO) durchgeführt.<br />

Das rund 3,8 qkm große, aus den Ortsteilen Neustadt-Neuschönefeld, Volkmarsdorf und<br />

Teilen von Reudnitz und Anger-Crottendorf bestehende Gebiet schließt östlich der <strong>Leipzig</strong>er<br />

City an das „Grafische Viertel“ an. Das ehemals gemischte innerstädtische Wohnquartier<br />

ist durch gründerzeitliche Blockstrukturen und einen großen Anteil innerstädtischer<br />

Plattenbauten geprägt. Es bietet bei rund 26.000 Wohneinheiten knapp 32.500 Einwohnern<br />

eine Heimat.<br />

Trotz guter Sanierungserfolge gibt es im <strong>Leipzig</strong>er Osten nur wenige Bereiche, die derzeit<br />

als stabil und konsolidiert angesehen werden können. Ganze Quartiere sind mit ihren bestehenden<br />

Baustrukturen nicht zukunftsfähig. Leerstandsquoten von über 50 % in Neustadt-Neuschönefeld<br />

und von über 40 % in Volkmarsdorf belegen die Dramatik der Entwicklung<br />

des letzten Jahrzehnts.<br />

Abb. 7: Programmgebiete im <strong>Leipzig</strong>er Osten<br />

Quelle: http://www.leipzig.de/de/buerger/stadtentw/stadtern/gebiete/osten/einl.<br />

4 Vgl. http://www.leipzig.de/de/buerger/stadtentw/stadtern/gebiete/osten/einl und http://www.leipzigerosten.de.<br />

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Exkursion nach <strong>Leipzig</strong>, 18./19. September 2008<br />

Neben dem Einsatz eigener kommunaler Mittel konnte es erreicht werden, dass weitere<br />

Förderungen gezielt für die <strong>Stadtentwicklung</strong> und die Stadterneuerung im <strong>Leipzig</strong>er Osten<br />

zur Verfügung stehen können. Die Aufnahme in das Bund-Länder-Programm „Soziale<br />

Stadt – Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf“ wurde erfolgreich beantragt. Weiterhin<br />

standen Fördermittel aus den Programmen EFRE (Europäischer Fonds für regionale<br />

Entwicklung), Stadtumbau Ost, E&C (Bundesmodellprogramm Entwicklung und Chancen<br />

junger Menschen in sozialen Brennpunkten) und LOS (Lokales Kapital für soziale<br />

Zwecke) zur Verfügung. Bis zum Jahr 2012 sind weiterhin EFRE-Fördermittel in Höhe von<br />

4,5 Mio. EUR beantragt.<br />

Nach dem notwendigen Stadtratsbeschluss im Februar 2000 wurde mit dem Aufbau des<br />

Stadtteilmanagements, des Forums <strong>Leipzig</strong>er Osten und der Themen-Arbeitsgruppen sowie<br />

weiterer Gremien in Verwaltung und Stadtteil begonnen.<br />

Die Koordination der verschiedenen Ansätze zur Stabilisierung des Gebietes, die Öffentlichkeitsarbeit<br />

im Stadtteil sowie die Beeinflussung des Verwaltungshandelns sind anspruchsvolle<br />

und unverzichtbare Aufgaben, die u. a. an das Stadtteilmanagement als Programmsteuerung<br />

gestellt ist. Mitten im Stadtteil wurde im März 2002 das InfoCenter Eisenbahnstraße<br />

(IC-E) als Anlaufstelle für die Bürger, Unternehmen und Organisationen<br />

geöffnet.<br />

Seit Programmstart zählen die Stärkung von Wirtschaft und Beschäftigung, die Verbesserung<br />

der Rahmenbedingungen für Wohnen, Arbeiten und Leben im <strong>Leipzig</strong>er Osten zu<br />

den Hauptzielen. Erfolgreich wirkten z. B. die EU-kofinanzierte Förderung kleiner und mittlerer<br />

Unternehmen (bei einem Einsatz von 2,1 Mio. EUR Fördemittel konnten 153 neue<br />

Arbeitsplätze geschaffen werden), die Koordinatoren für Wirtschaft und Beschäftigungsförderung,<br />

das Beschäftigungs- und Integrationsprojekt Xenos: IQ_Quadrat.<br />

Abb. 8: Unsanierter Gründerzeitbestand<br />

Abb. 9: Neu geschaffene Stadthäuser<br />

Quelle: Eigene Aufnahme.<br />

Dennoch ist der <strong>Leipzig</strong>er Osten weiterhin durch eine Vielzahl kumulierender Problemlagen<br />

gekennzeichnet. Neben einer gravierenden sozialen Benachteiligung (hoher Anteil an<br />

Jugend- und Langzeitarbeitslosen sowie staatlichen Transferempfängern) sind dies die<br />

zunehmende Drogenproblematik und die hohe Wohnungsfluktuation. Auch der verstärkte<br />

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Exkursion nach <strong>Leipzig</strong>, 18./19. September 2008<br />

Zuzug von Personen mit Migrationshintergrund und die schwachen zentralen Bereiche v.<br />

a. an der Eisenbahnstraße (kaum Chancen der Einzelhandelsbetriebe gegenüber der Innenstadt<br />

und der „grünen Wiese“, geringe Angebotsqualität) verstärken das schlechte<br />

Image des Gebietes.<br />

Die extrem hohen Leerstände v. a. an den Hauptverkehrsstraßen und in den unsanierten<br />

Wohnungsbeständen des <strong>Leipzig</strong>er Ostens und eine vermutlich weiter fortschreitende<br />

Konzentration der Wohnbevölkerung an den bereits jetzt bevorzugten Standorten im Osten<br />

bieten neben allen damit verbundenen Problemen die einmalige Chance eines nachhaltigen<br />

Stadtumbaus, mit dem die historisch entstandenen Defizite unzureichender Grünvernetzung<br />

und zu dichter Baustrukturen schrittweise abzubauen sind.<br />

Zur aktiven Wahrnehmung dieser Chance enthält der KSP LeO eine an drei grundlegenden<br />

Leitbildern orientierte Strategie: Zum einen gilt es, das Grundgerüst der gründerzeitlichen<br />

Stadt mit den urbanen Kernen in Funktion und Gestalt weitestgehend zu sichern,<br />

zum Anderen sollte das sich entwickelnde Rückbaupotential zumindest teilräumlich für die<br />

Umwandlung in nachhaltige Grünvernetzungen verfügbar gemacht werden. Hinzu kommt<br />

schließlich das vorhandene und zu entwickelnde Potential des Grafischen Viertels als<br />

Entwicklungsmotor für den gesamten Ostraum. Daneben ist in der Fläche eine aktive Förderung<br />

der vorhandenen und entwicklungsfähigen Basis an kleinen und mittleren Unternehmen<br />

im <strong>Leipzig</strong>er Osten anzustreben. Die Leitprojekte der Stadterneuerung sind der<br />

neu geschaffene Stadtteilpark Rabet, der Umbau des „Einkaufsboulevards“ Eisenbahnstraße<br />

sowie die Wurzner Straße, entlang derer verschiedene temporäre, aber auch langfristige<br />

Grünflächen geschaffen werden konnten.<br />

Abb. 10: Stadtteilpark Rabet<br />

Abb. 11: Kinder- und Jugendtreff Rabet<br />

Quelle: Eigene Aufnahme.<br />

Im Zielpunkt steht die Vision, den <strong>Leipzig</strong>er Osten mittel- bis langfristig zu einem Stadtgebiet<br />

mit preiswerten sowie guten Wohnstandortbedingungen und eigenen Identitäten zu<br />

entwickeln und damit wieder für die Nachfrage breiter Bevölkerungsschichten attraktiv zu<br />

machen.<br />

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8. Programmpunkt 5: <strong>Leipzig</strong>er Westen 5<br />

Gespräch und Rundgang mit Stadtteilmanager Tobias Habermann<br />

Die Stadt <strong>Leipzig</strong> nahm als eine von zwölf deutschen Städten und als einzige Stadt in<br />

Sachsen an der Gemeinschaftsinitiative URBAN II der Europäischen Union teil. Dieses<br />

Programm integriert Wirtschaftsförderung, Beschäftigung, behutsame Stadterneuerung<br />

sowie kulturelle und soziale Projekte.<br />

Zur Umsetzung des Förderprogramms URBAN II standen für den Zeitraum 2001 bis April<br />

2008 rund 20 Mio. EUR zur Verfügung (15 Mio. EUR Fördermittel des Europäischen<br />

Fonds für Regionale Entwicklung und 5 Mio. EUR Eigenmittel der Stadt <strong>Leipzig</strong>). Die Gelder<br />

wurden in bisher rund 150 Projekten investiert, die vor allem die Stärkung von kleinen<br />

und mittelständischen Unternehmen, die Aufwertung des Wohnumfeldes, die Erhöhung<br />

der lokalen Identität und Verbundenheit mit dem Stadtteil sowie die Verbesserung der soziokulturellen<br />

und freizeitbezogenen Infrastruktur zum Ziel haben. Ein besonders innovatives<br />

Merkmal des <strong>Leipzig</strong>er URBAN II-Programms sind die städtischen Förderrichtlinien<br />

zur Gewährung von Beihilfen an private Initiatoren. Nach Auslaufen der URBAN II-<br />

Förderung entschied die Stadt <strong>Leipzig</strong>, die Projekte weiterhin durch kommunale Haushaltsmittel<br />

zu fördern, um eine Verstetigung der bisher geleisteten Arbeit zu ermöglichen.<br />

Abb. 12: Programmgebiete im <strong>Leipzig</strong>er Westen<br />

Quelle: http://www.leipzig.de/de/buerger/stadtentw/stadtern/gebiete/westen/einl.<br />

5 Vgl. http://www.leipzig.de/de/buerger/stadtentw/stadtern/gebiete/westen/einl.<br />

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Das Gebiet des Konzeptionellen Stadtteilplans West (KSP LeW) ist durch ein enges Nebeneinander<br />

von starken Lagen (z. B. Auwald, Karl-Heine-Kanal) und schwachen Räumen<br />

geprägt: Die Einwohnerzahl des rund acht qkm großes Fördergebietes (Ende 2004 etwa<br />

36.000 Einwohner) nimmt seit 1999 jährlich durchschnittlich um mehr als 2 % zu; die<br />

Stadtteile, insbesondere Lindenau-Plagwitz, weisen Wanderungsgewinne sowie eine Zunahme<br />

der Geburten auf. Zugleich umfasst das Gebiet 2004 ca. 28.500 Wohnungen, von<br />

denen über ein Viertel nicht oder nur teilsaniert ist. Etwa 8.000 Wohnungen davon, das<br />

entspricht etwa 28 % der Wohnungen, standen 2004 leer, etwa die Hälfte davon in nicht<br />

mehr bewohnten und in ihrer Substanz gefährdeten Häusern überwiegend aus der Gründerzeit.<br />

Dies trifft inzwischen auch ein Teil der nach der Wende sanierten Gründerzeitbebauung<br />

(Pfusch, Billigsanierung), so dass diese Gebäude einen enormen Sanierungsbedarf<br />

aufweisen.<br />

Zielstellung für den Stadtumbau im <strong>Leipzig</strong>er Westen ist es, die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Stadtteile zu stärken, was vor dem Hintergrund der demographischen<br />

Entwicklung die Notwendigkeit einer erheblichen Reduzierung des heutigen Wohnungsangebotes<br />

beinhaltet.<br />

Als strategischer Plan bildet der KSP LeW den Handlungsrahmen für die Festlegung von<br />

Investitionsschwerpunkten und somit für einen effizienten Einsatz von Fördermitteln im<br />

URBAN-Programmgebiet. Der KSP LeW zeigt ein realistisches Szenario der langfristigen<br />

Entwicklung des <strong>Leipzig</strong>er Westens. Insbesondere werden die Entwicklungsziele für den<br />

Umgang mit der Bebauung (z. B. Stabilisierung, Auflockerung oder Neubebauung) und die<br />

angestrebte Entwicklung der Grünstrukturen dargestellt.<br />

Abb. 13: Lindenauer Markt<br />

Abb. 14: Karl-Heine-Kanal in <strong>Leipzig</strong>-Plagwitz<br />

Quelle: Eigene Aufnahme.<br />

Für die kurz- bis mittelfristige Entwicklung bündelt der KSP LeW in ausgewählten Aktionsfeldern<br />

verschiedenste Maßnahmen und legt somit klare räumliche und strategische Prioritäten<br />

fest. Zu den Handlungsschwerpunkten zählt u. a. die Stärkung der Zschocherschen<br />

Straße als Geschäftsstraße und die Entwicklung der Lützner Straße und angrenzender<br />

Bereiche.<br />

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Mit Hilfe der EU-Gemeinschaftsinitiative URBAN II konnten in den vergangenen Jahren in<br />

den drei Schwerpunktbereichen „Soziales“, „Stadträumliche Qualitäten“ sowie „Wirtschaft/Beschäftigung“<br />

bereits zahlreiche Projekte realisiert werden (u. a. Schaffung von<br />

Grünflächen, Straßenumgestaltungen, Errichtung/Modernisierung von sozialen Projekten,<br />

Gewerbeentwicklung).<br />

Abb. 15: Projekt Nachbarschaftsgärten e.V.<br />

Abb. 16: Innerstädtische Freiräume<br />

Quelle: Eigene Aufnahme.<br />

Trotz der erfolgreich geleisteten Arbeit der vergangenen Jahre bestehen im <strong>Leipzig</strong>er<br />

Westen weiterhin kumulierende Problemlagen, wie z. B. ein hoher Anteil an staatlichen<br />

Transferempfängern, ein verstärkter Zuzug von Personen mit Migrationshintergrund und<br />

dem Erstarken von rechtsradikalen Tendenzen in der Bevölkerung sowie ungeklärten Altlastenfällen<br />

auf noch immer brachliegenden Industrieflächen.<br />

Um den Prozess des Wandels im <strong>Leipzig</strong>er Westen zu unterstützen, startete im Jahr 2002<br />

das Quartiersmanagement kleinZSCHOCHER mit einem Quartiersladen auf der Dieskaustraße.<br />

Im Frühjahr 2005 wurde der Aktionsraum auf das gesamte <strong>Leipzig</strong>er Gebiet der<br />

Europäischen Gemeinschaftsinitiative Urban II erweitert. Seitdem umfasst es die Stadtteile<br />

Lindenau, Plagwitz, Leutzsch und Kleinzschocher.<br />

Zu den Schwerpunkten des Quartiersmanagements zählen unter anderem: Analyse von<br />

Potentialen und Defiziten des Gebiets, Aufspüren von Ideen und Initiativen, Koordination<br />

derselben sowie Unterstützung bei deren Initiierung und Umsetzung, Aktivierung der Akteure<br />

vor Ort, Bündelung von geeigneten Ressourcen, Moderation von Prozessen und Interessengruppen<br />

(Konfliktmanagement), Kommunizierung städtischer Planungen, Aufbau<br />

von Beteiligungsstrukturen, Aufbau stabiler und selbsttragender Netzwerkstrukturen für<br />

den Stadtteil sowie die Interessenvertretung des Stadtteils.<br />

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Anhang<br />

Teilnehmerliste<br />

Teilnehmer<br />

Institutionen<br />

1. Frau Dr. Andrea Berger Gemeinde Illingen<br />

2. Herr Thomas Cappel Stadt Merzig<br />

3. Herr Markus Elser Arbeiterwohlfahrt – VESPE<br />

4. Herr Peter Hoffmann Stadt Völklingen<br />

5. Frau Doris Lamsfuß Ministerium für Umwelt<br />

6. Frau Erika Mühlen Landeshauptstadt <strong>Saar</strong>brücken<br />

7. Frau Gerlinde Spies Kreis- und Universitätsstadt Homburg<br />

8. Frau Wiebke Schorstein GIU mbH<br />

9. Frau Cordula Uhlig GIU mbH<br />

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Abbildungsverzeichnis<br />

Abb. 1: Blick über die Innenstadt .........................................................................................8<br />

Abb. 2: Gründerzeitgebäude im <strong>Leipzig</strong>er Osten ...............................................................10<br />

Abb. 3: Unsanierter Gebäudebestand .................................................................10<br />

Abb. 4: Fördergebietskulisse der Stadt <strong>Leipzig</strong>..................................................................13<br />

Abb. 5: Wächterhaus im <strong>Leipzig</strong>er Westen........................................................................15<br />

Abb. 6: Saniertes Treppenhaus ..........................................................................15<br />

Abb. 7: Programmgebiete im <strong>Leipzig</strong>er Osten ...................................................................18<br />

Abb. 8: Unsanierter Gründerzeitbestand ........................................................................19<br />

Abb. 9: Neu geschaffene Stadthäuser ........................................................................19<br />

Abb. 10: Stadtteilpark Rabet ..........................................................................................20<br />

Abb. 11: Kinder- und Jugendtreff Rabet ............................................................................20<br />

Abb. 12: Programmgebiete im <strong>Leipzig</strong>er Westen...............................................................21<br />

Abb. 13: Lindenauer Markt ................................................................................................22<br />

Abb. 14: Karl-Heine-Kanal in <strong>Leipzig</strong>-Plagwitz...................................................................22<br />

Abb. 15: Projekt Nachbarschaftsgärten e.V.......................................................................23<br />

Abb. 16: Innerstädtische Freiräume .........................................................................23<br />

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Quellenverzeichnis<br />

Literaturquellen<br />

HausHalten e.V. (2007): Wächterhäuser in <strong>Leipzig</strong> – Eine Initiative von HausHalten e.V.,<br />

<strong>Leipzig</strong>.<br />

Stadt <strong>Leipzig</strong> – Dezernat <strong>Stadtentwicklung</strong> und Bau, Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung<br />

(2005): Stadterneuerung: Wohnen im Eigentum – selbstnutzer.de,<br />

<strong>Leipzig</strong>.<br />

Stadt <strong>Leipzig</strong> – Dezernat <strong>Stadtentwicklung</strong> und Bau, Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung<br />

(2003): Stadterneuerung: Erhaltungsziele, Erhaltungskonzept –<br />

Waldstraßenviertel/ Bachstraßenviertel, <strong>Leipzig</strong>.<br />

Internetquellen<br />

http://www.flaechen-in-leipzig.de<br />

Internetseite zum Thema „Zwischennutzung von Brachflächen in <strong>Leipzig</strong>“.<br />

http://www.haushalten-leipzig.de<br />

Internetseite des HausHalten e.V. zum Thema „Wächterhäuser“.<br />

http://www.leipzig.de/de/buerger/stadtentw/<br />

Internetseite der Stadt <strong>Leipzig</strong> zum Thema „<strong>Stadtentwicklung</strong>“.<br />

http://www.leipzig.de/de/buerger/stadtentw/projekte/stadtentw/agra/<br />

Internetseite der Stadt <strong>Leipzig</strong> zum Thema „<strong>Stadtentwicklung</strong>sprojekte – agra-Park<br />

und ehemaliges agra-Gelände“.<br />

http://www.leipzig.de/de/buerger/stadtentw/projekte/stadtentw/haeuser/einl/<br />

Internetseite der Stadt <strong>Leipzig</strong> zum Thema „<strong>Stadtentwicklung</strong>sprojekte - Stadthäuser<br />

in der Inneren Stadt“.<br />

http://www.leipzig.de/de/buerger/stadtentw/projekte/stadtentw/messe/<br />

Internetseite der Stadt <strong>Leipzig</strong> zum Thema „<strong>Stadtentwicklung</strong>sprojekte – Alte Messe<br />

<strong>Leipzig</strong>“.<br />

http://www.leipziger-osten.de<br />

Internetseite des <strong>Leipzig</strong>er Ostens.<br />

http://www.leipzigerwesten.de<br />

Internetseite des <strong>Leipzig</strong>er Westens.<br />

http://www.projektleipzig.de<br />

Internetseite zur „Aktionswoche Projekt<strong>Leipzig</strong>“.<br />

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Exkursion nach <strong>Leipzig</strong>, 18./19. September 2008<br />

http://www.selbstnutzer.de<br />

Internetseite zum Thema „Selbstnutzer-Programm“.<br />

http://www.urban-leipzig.de<br />

Internetseite zur Gemeinschaftsinitiative URBAN II im <strong>Leipzig</strong>er Westen.<br />

http://www.wikipedia.org<br />

Internetlexikon „Wikipedia“.<br />

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Impressum<br />

<strong>Erfahrungsaustausch</strong> zum<br />

Bund-Länder-Programm<br />

Soziale Stadt und Stadtumbau West<br />

GIU Gesellschaft für Innovation und Unternehmensförderung mbH<br />

Nell-Breuning-Allee 8<br />

66115 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Tel.: 0681/ 9762-102<br />

Email: info@giu.de<br />

http://www.giu.de<br />

Autoren:<br />

Wiebke Schorstein<br />

Cordula Uhlig<br />

<strong>Saar</strong>brücken, Oktober 2008<br />

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