Amos 6 - Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Erfurt
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Chäsed gibt es kein deutsches Wort. Nur Umschreibungen. Chäsed ist die beständige loyale und<br />
freundschaftliche Zuwendung Gottes zu seinem Volk. Das sollen Menschen in ihrem Umgang<br />
miteinander widerspiegeln. Chäsed ist die Gesinnung, aus der eine Tat kommt. Die Gesinnung<br />
macht deutlich in welcher Grundeinstellung ich mich anderen Menschen zuwende. Chäsed: Ich<br />
will für ihn sein. Ich bin PRO Mensch. Jedes Gegenüber, jeden, den ich treffe... soll das spüren.<br />
Jedes Gegenüber, jeder Mensch spürt doch auch, mit welcher Einstellung ich im begegne, oder<br />
Geht es mir dabei nur um mich Um meinen Erfolg und Anerkennung Will ich mich<br />
durchsetzen Hat der andere gar das Empfinden, dass ich detektivisch alles Schlechte bei ihm<br />
aufspüren will Dann können wir Menschen nicht mit Güte begegnen. Das nimmt uns keiner ab.<br />
Wir sollen gut von anderen denken und reden. Und wie blühen wir als Menschen auf, wenn und<br />
jemand mit Güte und Freundlichkeit und Gemeinschaftssinn begegnet. Wir haben sie so nötig.<br />
Sie tut uns so gut. Das fordert Gott von uns. Das ist uns gesagt.<br />
3. Aufmerksam mitgehen mit Gott.<br />
Luther hat hier übersetzt: Demütig sein vor deinem Gott. Worum geht es bei diesem dritten „Du<br />
weißt es doch, was Gott von dir will...“ Hier bekommt unser Verhalten einen Bezug auf Gott. In<br />
den ersten beiden Forderungen ist das nicht ausdrücklich drin. Da geht es darum, wie wir zum<br />
Recht stehen und mit welcher Haltung für anderen Menschen begegnen. Nun wird ein<br />
Schlussakzent gesetzt. Die beiden anderen Forderungen kommen in dieses Licht. Wachsam,<br />
achtsam und aufmerksam sein auf Gott. Für Gott bereit, hörfähig, aufgeschlossen, willig ihn zu<br />
lieben, ihn zu ehren und zu erfreuen. Sorgfältig bedenken, was ansteht, was daraus in Zukunft<br />
wird. Zusammengefasst: „Bedacht sein, alle Dinge vor Gott und mit Gott zusammen im<br />
Gebet zu überlegen und sich seine Weisungen und seinen Rat gefallen lassen.“ Damit<br />
kommen wir zu dem, worauf es ankommt auch in diesem Text. Gott fordert nicht etwas von uns,<br />
sondern er will uns selbst. Er will kein Opfer, er will dich selbst. Gib dich selbst. Nach allem<br />
dem, was er uns geschenkt hat. Zuwendung, Führung, Rettung will er uns selbst. Am Sonntag<br />
und im Alltag.<br />
Wonach fragen die Jugendlichen Da hat die Unterteilung zwischen weltlichen und christlichen<br />
Bereich, zwischen sozialer Verantwortung und geistlicher Verantwortung, keinen Platz mehr. Es<br />
geht genauso darum, dass den Armen geholfen wird und ihnen Recht geschaffen wird, wie wir<br />
uns dafür einsetzen, dass Menschen ihren Retter kennen lernen. Bei Gott gibt es da keine<br />
Trennung. Gott will nicht nur für Gebet, <strong>Gemeinde</strong> und Hauskreis und Notsituation da sein. Er<br />
will da sein in Familie, Freundschaft, Beruf, Hobby Politik, Besitz und Freizeit und Not und<br />
Elend und aller Ungerechtigkeit auf dieser Welt. Es geht darum, dass der Glaube in allen<br />
Bereichen des Lebens Gestalt gewinnt. Das ist die Antwort des Propheten danach, was gutes<br />
Leben ist. Das will Gott. Er will uns selbst und er weiß, was gut für uns ist. Er will, dass wir<br />
damit anfangen. Es ist dir gesagt Mensch, was Gut ist. Auch heute: Gutes darfst du tun. Das<br />
Recht darfst du zur Blüte bringen. Menschen darfst du mit Güte begegnen, Vor Gott darfst du<br />
leben und aufmerksam mit ihm gehen.<br />
Er gibt dir Recht. Er wendet sich loyal und beständig freundlich zu, er geht mit dir, aufmerksam<br />
an deiner Seite. Er segnet und bewahrt dich.<br />
Udo Hermann<br />
<strong>Erfurt</strong>, den 27. Mai 2011