Gedanken zur Seniorenarbeit - SPD-Ortsverein Goslar
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Stand: Januar 2005<br />
Um gut zu altern, braucht man Freunde<br />
<strong>Gedanken</strong> <strong>zur</strong> <strong>Seniorenarbeit</strong> in <strong>Goslar</strong><br />
• Strategien für die Arbeit der <strong>SPD</strong>-Fraktion im Rat der Stadt <strong>Goslar</strong><br />
Die Art und Weise, wie Kommunen den demographischen Wandel gestalten, wird über die<br />
Zukunftsfähigkeit und die Lebensqualität der Bürger entscheiden. Die Auswirkungen<br />
betreffen alle Handlungsfelder der Stadtentwicklung. Der Wirtschaftsstandort ist ebenso<br />
betroffen wie Anpassungen im lnfrastrukturbereich und das Thema Leben und W ohne im<br />
Alter. Daher ist es notwendig Prioritäten zu setzen und festzulegen, welche Ziele verfolgt<br />
werden sollen.<br />
Um eine sinnvolle Gesamtstrategie für die Gestaltung zu erarbeiten, müssen viele Akteure<br />
mitarbeiten. Von der Kommunalpolitik wird ein Umdenken von kurzfristigen, an<br />
Legislaturperioden orientierten Planungen hin zu langfristigen, nachhaltigen Strategien<br />
erwartet. Von der Verwaltung wird die Bereitschaft zu ressortübergreifender Zusammenarbeit<br />
gefordert.<br />
Dabei werden folgende Schritte berücksichtigt:<br />
l. Transparenz über die demografische Entwicklung.<br />
2.Ziele vereinbaren und Handlungsfelder benennen<br />
3.Handlungskonzepte erarbeiten und umsetzen<br />
4. Langfristige Wirkungen und Erfolge feststellen und bewerten)<br />
Die erfolgreiche Gestaltung setzt eine frühere und offene Kommunikation und Kooperation<br />
voraus.<br />
Zu 1.<br />
Die demografische Entwicklung in <strong>Goslar</strong> ist in der Veröffentlichung des Landesamtes für<br />
Statistik exakt dargestellt worden. Zusammenfassend kann an dieser Stelle bemerkt werden,<br />
dass im Landkreis <strong>Goslar</strong> ein Bevölkerungsverlust von 17 Prozent zu erwarten ist, die Gegend<br />
überaltert. Eine lnformationsveranstaltung wird der Kreisseniorenrat im Frühjahr 2005<br />
durchführen.<br />
Zu2.<br />
Ziel ist, Menschen, die nicht mehr im Berufsleben stehen, Zukunftsperspektiven und<br />
Lebensqualität zu vermitteln. Zielgruppe sind interessierte, rüstige Frauen und Männer. Nach<br />
Beendigung des Berufslebens fühlen sich Menschen oft benachteiligt und ausgegrenzt. Durch<br />
Angebote, die speziell auf diesen Lebensabschnitt zu geschnitten sind, werden Lebensqualität,<br />
geistige Frische und körperliche Beweglichkeit erhalten und gesteigert. Dabei darf die<br />
generationsübergreifende Wirkung nicht außer Acht gelassen werden.
Stand: Januar 2005<br />
Handlungsfelder, die auf Grund der positiven Erfahrung der Lokalen Seniorenwoche in<br />
<strong>Goslar</strong> zu erkennen sind, können auf vier Schwerpunkte festgelegt werden:<br />
Kultur Ehrenamt Hilfe u. Unterstützung Aktuelle Themen<br />
Zu 3.<br />
Konzepte, die die einzelnen Handlungsfelder benötigen, müssen durch Kooperationen<br />
zwischen Politik, Verwaltung und anderen Einrichtungen geplant und durchgeführt werden.<br />
Kultur:<br />
Theaterfahrten ( Bestehende Angebot der Seniorenvertretung)<br />
Besichtungsfahrten zu Kulturstatten (Wunschliste erarbeiten, Zusammenarbeit mit denen in<br />
Durchführung erfahrenen Einrichtungen und Personen z.B. Schwiechelthaus)<br />
Besuch und Führung durch Stadtarchiv und Stadtbücherei (Lesepatenschaften,<br />
Workshop/Stadtbücherei )<br />
Literaturveranstaltungen! Für Stadtarchiv und Büchereien<br />
Stadtführungen für Menschen mit eingeschränkter Mobilität<br />
Die Angebotspalette für kulturell interessierte Senioren kann, mündlich vorgestellt werden.<br />
Ein Grobkonzept ist bereits erstellt. Alle Veranstaltungen werden von Partei- oder<br />
Fraktionsmitgliedern begleitet.<br />
Ehrenamt:<br />
Erfahrungen der Menschen nutzen, die aus dem Berufsleben ausgeschieden sind. Nach dem<br />
Modell Senior-Service werden Berufserfahrungen an junge Menschen weitergegeben. lm<br />
Rahmen von Existenzgründungen, "lch-AG"s, soll ein Senioren-Pool mit der Agentur für<br />
Arbeit, lndustrieverein, Wirtschaftsunternehmen und Freiwilligen-Agentur sowie Politik<br />
gebildet werden.<br />
Die Möglichkeiten, sich ehrenamtlich zu engagieren, sind vielfältig, auch über eine bestimmte<br />
Altersgrenze hinaus. Es ist ein Besuch der Freiwilligen-Agentur empfehlenswert, den Politik<br />
gemeinsam mit älteren Bürgern durchführt.<br />
Hilfe und Unterstützung:<br />
Hilfe und Unterstützung für Menschen, die in ihrem eigenen Umfeld wohnen mochten, aber<br />
durch unterschiedlichste Gründe gehandicapt sind, fühlen besser verstanden und akzeptiert,<br />
wenn sie Unterstützung von Gleichaltrigen erfahren.<br />
Ein Netzwerk <strong>zur</strong> Unterstützung, ähnlich einem Mentorprogramm oder Ideenbörse, soll mit<br />
Hilfe der Politik entwickelt werden. Dabei sind die Erfahrungen von Pflegediensten, Diakonie<br />
oder den Alltagshilfen mit einzubinden.
Stand: Januar 2005<br />
Informationen zu aktuellen Themen:<br />
Gespräche mit älteren Menschen zeigen, dass aktuelle Themen oft falsch verstanden werden<br />
und als Folge Ängste geschürt werden. Unsere heute gebräuchliche Ausdrucksweise wird als<br />
umständlich wahrgenommen, Entscheidungen als arrogant und diskriminierend verstanden.<br />
Gesundheitsreform, Rentendiskussion, Pflegeversicherung, Gesundheitsprävention,<br />
Heimeinweisung sind nur einige wenige Themenbereiche, die älteren Menschen beunruhigen.<br />
Die Erfahrungen im Rahmen der Lokalen Seniorenwoche der vergangenen Jahre haben<br />
gezeigt, dass die Nachfrage zu o. g. Informationen sehr groß ist. Es ist daher zu empfehlen,<br />
jeweils zeitnah Veranstaltungen durchzuführen. Eine Podiumsdiskussion unter Leitung der<br />
Fraktion unterstutzt durch kompetente Fachleute laden interessierte Bürgerinnen und Bürger<br />
ein.<br />
Wirkungen und Erfolge:<br />
In den demografisch schwierigen Jahren ab 2015 wird es weder eine Diktatur der Alten noch<br />
eine Herrschaft der Jungen geben. Aber künftig werden andere Trennungslinien zwischen<br />
Starken und Schwachen entscheidend sein. Die sozialen Unterschiede innerhalb der<br />
Generationen werden starker zunehmen als die Differenzen zwischen den Generationen wie<br />
Z.B. Erbschaften, Rückbau des Sozialstaates und Veränderungen im Gesundheitssystem.<br />
Die Interessen der Älteren müssen in der Politik starker gewürdigt werden. Die<br />
Hauptverantwortung aber liegt bei den Jahrgängen jenseits der fünfzig selbst. Wer eine<br />
gleiche Behandlung will, muss sich engagieren und nicht im Selbstmitleid ersticken und das<br />
Geburtsdatum sagt nichts über Tatkraft, Intelligenz und Führungsstärke aus. Politik muss<br />
diese Kräfte nutzen und in ihre Arbeit mit einbinden.<br />
<strong>Goslar</strong>, Januar 2005<br />
Heinz Hofmann Wolfgang Jäger Kirsten Bittner<br />
Barbara Meier