Demografischer Wandel als Herausforderung für Kultur ... - DeGEval
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Astrid Kurzeja-Christinck, Jutta Schmidt, Prof. Dr. Peter Schmidt<br />
markt.forschung.kultur. Hochschule Bremen<br />
Fast- und Nichtbesucher von <strong>Kultur</strong>einrichtungen. Praxisberichte<br />
aus Bremen und Hamburg<br />
<strong>Kultur</strong>institutionen wissen mittlerweile durch Besucherforschung immer mehr über ihre Besucher – wer sie sind, ihre Vorlieben und<br />
Kommunikationskanäle. Warum jedoch die einen ein Museum besuchen, andere dies aber nicht tun – und vor allem was Letztere<br />
doch zu einem Besuch motivieren könnte – ist wenig erforscht.<br />
Auf diesem Hintergrund wurden von der Arbeitsgruppe markt.forschung.kultur der Hochschule Bremen im Rahmen zweier<br />
Marktforschungsprojekte <strong>für</strong> Museen in Bremen und Hamburg begleitend zu Besucherbefragungen auch Nichtbesucherbefra-<br />
gungen durchgeführt, die im Folgenden beispielhaft dargestellt werden. Es zeigte sich dabei, dass es sinnvoll ist, zwischen drei<br />
Gruppen zu unterscheiden: Besucher, Nichtbesucher und „Fastbesucher“. Grundgedanke beider Untersuchungen war daher die<br />
Identifikation der Fastbesucher, <strong>als</strong> interessanteste Gruppe <strong>für</strong> die Museen, denn nicht jeder Nichtbesucher ist auch ein potentieller<br />
Besucher. Herausgefiltert werden sollte diejenige Gruppe, die im Prinzip kulturaffin und Museumsbesuchen nicht generell abge-<br />
neigt ist und somit mit relativ geringem Aufwand zu einem Museumsbesuch veranlasst werden kann.<br />
Die drei Gruppen:<br />
• Besucher – Menschen, die innerhalb der letzten zwölf bis 24 Monate im Museum waren, es <strong>als</strong>o kennen und seine Angebote<br />
nutzen.<br />
• Fastbesucher – Menschen, die generell Museen und ähnliche Institutionen aufsuchen, jedoch das Museum in den letzten zwölf<br />
bis 24 Monaten nicht aufgesucht haben, die <strong>als</strong>o <strong>als</strong> „museumsnah“ bezeichnet werden können.<br />
• Nichtbesucher – Menschen, die weder im Museum noch in anderen museumsähnlichen Einrichtungen waren, <strong>als</strong>o <strong>als</strong> „muse-<br />
umsfern“ bezeichnet werden können.<br />
Die Fragen zu den Nicht- und Fastbesuchern können naturgemäß nicht mit einer Befragung im Museum beantwortet werden,<br />
sondern nur mit einer Untersuchung außerhalb des Museums. Dabei ist die Wahl der adäquaten Methode <strong>für</strong> die geeignete Aus-<br />
wahl der Interviewpartner wichtig. Die Fragestellungen beider Projekte waren verschieden, so dass unterschiedliche Methoden zur<br />
Anwendung kamen, wie die folgende Tabelle zeigt.<br />
Überseemuseum Bremen<br />
2008/09<br />
Fragestellung Überprüfung von Hypothesen zum Besu-<br />
cherrückgang<br />
Stiftung Historische Museen Hamburg<br />
2009/10<br />
Entscheidung zum Besuch z. T. hochpreisiger kultu-<br />
reller Einrichtungen, Unterschiede Besucher/Nicht-<br />
besucher<br />
Auswahlkriterien Bremer, Nichtbesucher <strong>Kultur</strong>ell interessierte, aktive Menschen, Hambur-<br />
Stichproben-<br />
auswahl<br />
Telefon-Adressdaten von potentiell muse-<br />
umsaffinen Sinus-Milieus in Bremern<br />
Methodik Telefoninterviews, standardisierter Fragebo-<br />
gen mit Filterführung<br />
ger, Tagesbesucher, Übernachtungsbesucher<br />
Beim Besuch von <strong>Kultur</strong>-/Freizeit-Einrichtungen<br />
Face-to-face, standardisierter Fragebogen ohne<br />
Filter<br />
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