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in dertat - Diakonisches Werk Hessen-Nassau

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IV Diakonie magaz<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Tat <strong>Hessen</strong> und <strong>Nassau</strong> 2/2012<br />

<strong>Diakonisches</strong><br />

<strong>Werk</strong><br />

Biedenkopf-<br />

Gladenbach<br />

Isabell Schneider und Manuel Huser waren<br />

die ersten Besucher der Ausstellung<br />

zum Thema K<strong>in</strong>derarmut, die <strong>in</strong> Biedenkopf<br />

zu sehen war.<br />

<strong>Diakonisches</strong> <strong>Werk</strong><br />

zeigt „K<strong>in</strong>derarmut –<br />

K<strong>in</strong>dersorgen“<br />

<strong>in</strong> Biedenkopf<br />

<strong>Diakonisches</strong> <strong>Werk</strong><br />

Bidenkopf-Gladenbach<br />

Mühlweg 23<br />

35216 Biedenkopf<br />

Telefon: 06461 95400<br />

E-Mail: dw-biedenkopf@<br />

dwhn.de<br />

„Was haben arme K<strong>in</strong>der nicht?“<br />

„Arme K<strong>in</strong>der haben ke<strong>in</strong>e Freunde“, hat die neunjährige Stefani aus Bieden kopf auf die<br />

Frage geantwortet, was armen K<strong>in</strong>dern fehlt. Ihre Antwort ist Teil e<strong>in</strong>er Ausstellung zum<br />

Thema K<strong>in</strong>derarmut, die <strong>in</strong> den Räumen des Diakonischen <strong>Werk</strong>es zu sehen war. Entworfen<br />

wurde die Ausstellung vom „Aktionsfonds Geme<strong>in</strong>sam gegen K<strong>in</strong>derarmut im Landkreis<br />

Marburg-Biedenkopf“.<br />

Mehr als 200 K<strong>in</strong>der im Alter von fünf bis zehn Jahren<br />

aus dem gesamten Gebiet des Landkreises haben<br />

auf die Frage „Was haben arme K<strong>in</strong>der nicht?“ geantwortet<br />

– mit selbstgemalten Bildern, per E-Mail<br />

oder Brief. Die e<strong>in</strong>drücklichsten Antworten hat Josef<br />

Bardelmann, Projektkoord<strong>in</strong>ator für den Fachbereich<br />

Soziales beim Landkreis Marburg-Biedenkopf, für die<br />

Ausstellung „K<strong>in</strong>derarmut – K<strong>in</strong>dersorgen“ zusammen -<br />

getragen. Auf zehn Wandtafeln s<strong>in</strong>d die Bilder und<br />

Zitate der K<strong>in</strong>der abgebildet. Das Alter und der Herkunftsort<br />

der K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d wahrheitsgemäß angegeben,<br />

nur die Namen der K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d erfunden, „sonst<br />

könnte man das zu leicht nachverfolgen“, erklärt Bardelmann.<br />

Viele Bilder und Aussagen stimmen nachdenklich:<br />

„Die Coolen wollen sich nicht mit so Armen<br />

abgeben“, hat die neunjährige Kira aus Lohra geschrie -<br />

ben, und der siebenjährige Felix hat unter se<strong>in</strong> Bild<br />

geschrieben: „Arme K<strong>in</strong>der haben weniger Freunde,<br />

weil sie fast nichts haben.“<br />

Mit der Wanderausstellung geht der „Aktionsfonds<br />

geme<strong>in</strong>sam gegen K<strong>in</strong>derarmut im Landkreis<br />

Marburg-Biedenkopf“ an e<strong>in</strong>e breite Öffentlichkeit.<br />

Vor e<strong>in</strong>em Jahr hatten der Landkreis, der K<strong>in</strong>derschutz -<br />

bund Marburg sowie die Liga der freien Wohlfahrtspflege<br />

das Bündnis angestoßen, an dem sich auch<br />

heimische Unternehmen, E<strong>in</strong>zelpersonen oder Vere<strong>in</strong>e<br />

beteiligen. Der Aktionsfonds leistet E<strong>in</strong>zelfallhilfe für<br />

K<strong>in</strong>der, deren Familien <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Notlage gekommen<br />

s<strong>in</strong>d. Außerdem fördert er vor Ort-Projekte gegen<br />

K<strong>in</strong>derarmut und will Teil e<strong>in</strong>es Netzwerks gegen K<strong>in</strong>derarmut<br />

se<strong>in</strong>. Die Ausstellung soll auf das Thema aufmerksam<br />

machen und zeigen, dass K<strong>in</strong>derarmut im<br />

Landkreis e<strong>in</strong> drängendes Anliegen ist - „auch, wenn<br />

man sie auf den ersten Blick vielleicht nicht sieht“,<br />

sagte Bardelmann. So <strong>in</strong>formiert e<strong>in</strong>e Übersichts karte<br />

darüber, wo <strong>in</strong> der Region wie viele K<strong>in</strong>der von Armut<br />

betroffen s<strong>in</strong>d. Auf sehr e<strong>in</strong>drückliche Weise zeigt die<br />

Ausstellung, wie sehr Armut ausgrenzt: beispiels weise,<br />

wenn e<strong>in</strong> Achtjähriger schreibt, dass arme K<strong>in</strong>der nicht<br />

Fußball spielen oder die siebenjährige Franzi aus<br />

Steffenberg auf ihrem Bild zeigt, dass arme K<strong>in</strong>der<br />

nicht zum Reiten gehen können.<br />

Nach der Premiere <strong>in</strong> Marburg war die Ausstellung<br />

noch im Diakonischen <strong>Werk</strong> <strong>in</strong> Biedenkopf zu<br />

sehen. „Das ist absolut unser Thema“, erklärte Helmut<br />

Kretz, Leiter des Diakonischen <strong>Werk</strong>es, wo beispielsweise<br />

über den K<strong>in</strong>der Second Hand-Laden „Latzhose“<br />

bedürftige Familien versorgt werden. Die Diakonie ist<br />

selbst Teil des Aktionsfonds gegen K<strong>in</strong>derarmut, darüber<br />

h<strong>in</strong>aus wolle man als Gastgeber für die Wander -<br />

ausstellung „möglichst viele Menschen für dieses<br />

Thema sensibilisieren.“ Wer selbst Gastgeber für die<br />

Wanderausstellung se<strong>in</strong> möchte, kann sich ebenfalls<br />

beim Diakonischen <strong>Werk</strong> melden. Besonders gut geeignet<br />

seien die großformatigen Wandtafeln „für<br />

Schulen, Behörden, Firmen oder Kirchengeme<strong>in</strong>den“,<br />

erklärte Josef Bardelmann.<br />

■ Sophie Cyriax

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