Klettern in der Drei Zinnen-Gruppe - Maurizio Lutzenberger
Klettern in der Drei Zinnen-Gruppe - Maurizio Lutzenberger
Klettern in der Drei Zinnen-Gruppe - Maurizio Lutzenberger
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Klettern</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Drei</strong> Z<strong>in</strong>nen-<strong>Gruppe</strong>:<br />
Wahrsche<strong>in</strong>lich hat ke<strong>in</strong> an<strong>der</strong>er Berg <strong>der</strong> Welt das Interesse so vieler Bergsteiger auf sich<br />
gezogen, wie die <strong>Drei</strong> Z<strong>in</strong>nen-<strong>Gruppe</strong>. Die monumentale Schönheit und die außerordentliche<br />
Geometrie <strong>der</strong> Wände haben viele Alp<strong>in</strong>isten angezogen und sie verleitet, etwas eigenes<br />
zurückzulassen; als ob sie sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geschichte mit dem Satz "ich war auch hier" verewigen<br />
wollten. Grohmann, Innerkofler, Preuss, Dülfer, Comici, Cass<strong>in</strong> haben unvergleichbare und<br />
tollkühne Routen geschaffen, sie haben auf diesen Wänden ganze Seiten Alp<strong>in</strong>geschichte<br />
geschrieben. Heute noch versuchen junge hervorragende Bergsteiger wie Christoph Ha<strong>in</strong>z,<br />
Alexan<strong>der</strong> Huber, Mauro Bole unermüdlich ihre eigenen äußerst schwierigen L<strong>in</strong>ien <strong>in</strong> den Fels<br />
zu zeichnen. Die <strong>Drei</strong> Z<strong>in</strong>nen s<strong>in</strong>d großzügig, sie schenken jedem <strong>in</strong>teressante Begehungen,<br />
die reich an Geschichte und fantastischen Panoramen s<strong>in</strong>d.<br />
Die schönsten klassischen Routen:<br />
<strong>Maurizio</strong> <strong>Lutzenberger</strong><br />
Bergführer<br />
Lahnstrasse 22<br />
39040 Freienfeld<br />
0039 347 421 2394<br />
<strong>in</strong>fo@mauriziolutzenberger.com<br />
Große Z<strong>in</strong>ne, Normalweg (III°+):<br />
Üblicherweise führen die Normalwege auf die großen Spitzen <strong>der</strong> Dolomiten über Kieswege, die<br />
manchmal das Interesse <strong>der</strong>jenigen schmälern, die das richtige <strong>Klettern</strong> suchen. Die<br />
Normalroute auf die Große Z<strong>in</strong>ne, die das erste mal von Paul Grohmann im Jahr 1869<br />
begangen wurde, ist e<strong>in</strong> angenehmer Aufstieg im III° Grad mit wenigen Kiespassagen. Durch<br />
e<strong>in</strong> Labyr<strong>in</strong>th von Kam<strong>in</strong>en und kle<strong>in</strong>en Wänden erreicht man den großen kreisförmigen Weg,<br />
von dem man <strong>in</strong> kurzer Zeit auf die Spitze gelangt. Auch für denjenigen, <strong>der</strong> nur gelegentlich<br />
klettert, ist diese Route e<strong>in</strong> durchaus erreichbares Ziel, das durch die Bekanntheit dieses<br />
Berges viel Genugtuung verschafft. Der Abstieg dieser Route ist, auch wenn er durch diverse<br />
Abseilungen erleichtert wird, e<strong>in</strong> wichtiger Teil dieses Unterfangens.<br />
Kle<strong>in</strong>e Z<strong>in</strong>ne, Innerkofler-Führe (IV°):<br />
Für lange Zeit war die Kle<strong>in</strong>e Z<strong>in</strong>ne mit se<strong>in</strong>em schlanken Profil e<strong>in</strong>e schier une<strong>in</strong>nehmbare<br />
Spitze. Schon im Jahr 1878 versuchte Pietro Dimai aus Cort<strong>in</strong>a die Besteigung ohne Erfolg. Die<br />
Brü<strong>der</strong> Michael und Hans Innerkofler bezwangen Ende Juli 1881 den Kam<strong>in</strong>, <strong>der</strong> die Kle<strong>in</strong>e von<br />
<strong>der</strong> Großen Z<strong>in</strong>ne trennt und <strong>in</strong> weniger als zwei Stunden erreichten sie dann den Gipfel. Für<br />
die damaligen Zeiten war es e<strong>in</strong>e hervorragende Leistung. Der von den zwei Brü<strong>der</strong>n aus<br />
Schlu<strong>der</strong>bach erstbegangene Normalweg ist heute e<strong>in</strong> vergnügliches <strong>Klettern</strong> auf festem Fels.<br />
Mit <strong>in</strong>teressanten Passagen, die uns das Können und die Bravour <strong>der</strong> Gebrü<strong>der</strong> Innerkofler<br />
beweisen, bewegt man sich ständig bei e<strong>in</strong>er Schwierigkeit zwischen dem III° und IV° Grad.<br />
Beim Abstieg muss man dann noch e<strong>in</strong> mal acht geben, weil man sich größtenteils längs des<br />
Aufstieges abseilt.<br />
Cad<strong>in</strong>i von Misur<strong>in</strong>a, Dülfer-Turm, Dülfer-Führe (IV°+):<br />
Oberhalb Misur<strong>in</strong>a zeichnen sich am Himmel verschiedene spitze Türme ab, die dem<br />
achtsamen Auge e<strong>in</strong>es Kletterers nicht entgehen: es s<strong>in</strong>d die Cad<strong>in</strong>i von Misur<strong>in</strong>a. Auch wenn<br />
diese immer im Schatten <strong>der</strong> <strong>Drei</strong> Z<strong>in</strong>nen standen, f<strong>in</strong>det man unter diesen Felsnadeln sehr<br />
unterhaltsame Routen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>samen Ambiente; genau jene E<strong>in</strong>samkeit, die um die <strong>Drei</strong><br />
Z<strong>in</strong>nen herum bereits verloren gegangen ist. Nach ca. e<strong>in</strong>- e<strong>in</strong>halbstündigem Aufstieg erreicht<br />
man die Schneescharte, von wo zu unserer L<strong>in</strong>ken e<strong>in</strong> herrlicher Pfeiler emporragt: <strong>der</strong> Dülfer-<br />
Turm. Eben jener bekannte Bergsteiger aus München bezwang diesen wun<strong>der</strong>schönen Turm im<br />
Jahr 1913 mit e<strong>in</strong>er eleganten und ausgesetzten Route. Der Abstieg auf <strong>der</strong><br />
gegenüberliegenden Seite stellt e<strong>in</strong> eigenes Abenteuer dar. E<strong>in</strong>e Serie von Abseilungen, von<br />
denen die Erste <strong>in</strong> atemberaubende Leere geht, führen wie<strong>der</strong> an den Fuß <strong>der</strong> Wand.<br />
Große Z<strong>in</strong>ne, Comici-Führe (VII°-):<br />
Die steile Nordwand an <strong>der</strong> Großen Z<strong>in</strong>ne mit ihrem glatten Profil ohne Kam<strong>in</strong>e und Risse war<br />
für Bergsteiger e<strong>in</strong>e ganz neue Art und Weise des <strong>Klettern</strong>s, an die man bis dah<strong>in</strong> nicht<br />
gewohnt war. Die beiden Kletterer Steger und Wies<strong>in</strong>ger starteten im Jahr 1930 den ersten<br />
Angriff, mussten aber bereits nach 60 Metern aufgeben. Viele bekannte Namen wie Giuseppe<br />
Dimai und Raffaele Carlesso versuchten ihr Glück, aber nur Emilio Comici aus Triest konnte im
Jahr 1932 die Grenze von Steger übertreffen. 1933 versuchte es Comici zusammen mit den<br />
Gebrü<strong>der</strong>n Dimai noch e<strong>in</strong> mal und nun konnte endlich e<strong>in</strong> Weg auf den Gipfel gefunden<br />
werden. E<strong>in</strong> weiterer Meilenste<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geschichte des Alp<strong>in</strong>ismus wurde gelegt, lei<strong>der</strong> mit<br />
e<strong>in</strong>em negativen Beigeschmack, weil sich die <strong>Drei</strong> um das Verdienst <strong>der</strong> Erstbesteigung<br />
stritten. Auf diese Polemiken reagierte Comici sehr entschlossen, <strong>in</strong>dem er vier Jahre später<br />
die Besteigung im Alle<strong>in</strong>gang wie<strong>der</strong>holte und dadurch se<strong>in</strong>e große Klasse bewies. Heute hat<br />
die Comici-Führe viel von ihrem abenteuerlichen Reiz verloren und ist durch unzählige von<br />
Bergsteigern <strong>in</strong> den letzten 70 Jahren geschlagene Nägel gekennzeichnet. Nach den ersten<br />
durch die vielen Begehungen sauberen und auch e<strong>in</strong> bisschen speckigen sieben Seillängen wird<br />
das <strong>Klettern</strong> schöner und man hat mehr Luft. Auch wenn man manchmal die Stände mit<br />
an<strong>der</strong>en Seilschaften teilen muss und man ab und zu wegen des "Verkehrsstaus" e<strong>in</strong>e gewisse<br />
Geduld aufbr<strong>in</strong>gen muss, behält die Comici auf die Große Z<strong>in</strong>ne ihre Fasz<strong>in</strong>ation e<strong>in</strong>er<br />
"extremen klassischen Route", <strong>der</strong> man sich zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong>mal nicht entziehen kann.<br />
Kle<strong>in</strong>e Z<strong>in</strong>ne, Gelbe Kante (VI°):<br />
Der Anblick dieser Kante kann auch den verwegensten Bergsteiger zum Staunen br<strong>in</strong>gen. Die<br />
ununterbrochen vertikale Ausrichtung, die vom Beg<strong>in</strong>n bis zur Spitze geht, hat diesen Gipfel so<br />
berühmt gemacht, dass es ihm nie an Besuchern mangelte. Selbst wenn Emilio Comici, Mary<br />
Varale und Renato Zanutti <strong>der</strong> extrem vertikalen Ausrichtung <strong>der</strong> Kante nicht ganz genau<br />
folgten, gelang ihnen e<strong>in</strong> Meisterwerk <strong>der</strong> Eleganz. Die Route, die nicht immer über kompakten<br />
Fels führt, ist heute durch die vielen Begehungen ziemlich sauber und <strong>in</strong>zwischen e<strong>in</strong>e<br />
"extreme Klassische" ersten Ranges. Nach den ersten eher anspruchsvollen Seillängen wird sie<br />
im Mittelteil e<strong>in</strong> bisschen leichter, um im oberen Teil <strong>der</strong> Wand dann wie<strong>der</strong> "ihre Zähne zu<br />
zeigen". E<strong>in</strong>e sehr schöne Route, die man dank ihrer Ausrichtung nach Süden auch <strong>in</strong> den<br />
Übergangszeiten begehen kann.<br />
Kle<strong>in</strong>ste Z<strong>in</strong>ne, Cass<strong>in</strong>-Führe (VI°+):<br />
Die <strong>Drei</strong> Z<strong>in</strong>nen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Wahrheit eigentlich fünf. Im Osten kommen noch die Punta Frida und<br />
die Kle<strong>in</strong>ste Z<strong>in</strong>ne dazu. Die letztgenannte, bekannt durch die von Paul Preuss eröffnete Route<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Nordwand, weist im Süden e<strong>in</strong>e überhängende gelbrote Wand auf, die hoch über die<br />
Lavaredo-Hütte h<strong>in</strong>ausragt. Der äußerst bekannte Kletterer aus Lecco Riccardo Cass<strong>in</strong> hat hier<br />
zusammen mit se<strong>in</strong>en Freunden Vitali und Pozzi e<strong>in</strong>e schöne Route <strong>in</strong> den Fels gezeichnet, die<br />
<strong>in</strong> verkle<strong>in</strong>erter Form das Meisterwerk desselben Cass<strong>in</strong> wie<strong>der</strong>spiegelt, das er nur e<strong>in</strong> Jahr<br />
darauf durch e<strong>in</strong>e Route <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nordwand <strong>der</strong> Ostspitze vollbr<strong>in</strong>gt. Der anspruchsvollste Teil<br />
bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> dritten und vierten Seillänge <strong>in</strong> etwas lockerem aber durch die vielen<br />
Begehungen gesäuberten Fels: e<strong>in</strong> guter VI°+, wenn die Seillänge frei begangen wird. Der<br />
Zweite braucht sich über den Quergang ke<strong>in</strong>e Sorgen machen, da dieser gut geschützt ist und<br />
viele Griffe vorhanden s<strong>in</strong>d. Am l<strong>in</strong>ken oberen Ende <strong>der</strong> Wand angelangt, klettert man <strong>der</strong><br />
Kante an e<strong>in</strong>igen eher schwierigen Passagen entlang. Der Abstieg durch Abseilen <strong>in</strong> die tiefe<br />
Schlucht zwischen Punta Frida und Kle<strong>in</strong>ste Z<strong>in</strong>ne verlangt vom Kletterer Aufmerksamkeit,<br />
e<strong>in</strong>en guten Helm und wie immer auch e<strong>in</strong> bisschen Glück.<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen:<br />
<strong>Maurizio</strong> <strong>Lutzenberger</strong><br />
Bergführer<br />
Lahnstrasse 22<br />
39040 Freienfeld<br />
0039 347 421 2394<br />
<strong>in</strong>fo@mauriziolutzenberger.com<br />
Klassische Klettertouren:<br />
Wir klettern alp<strong>in</strong>e Routen im III und IV Schwierigkeitsgrad. Etwas Klettererfahrung und e<strong>in</strong>e<br />
durchschnittliche Kondition für die Zu- und Abstiege s<strong>in</strong>d erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Anspruchsvolle Klettertouren:<br />
Wir klettern alp<strong>in</strong>e Routen im IV bis VI Schwierigkeitsgrad. Gute Kondition und<br />
dementsprechendes Kletterkönnen s<strong>in</strong>d erfor<strong>der</strong>lich. Über die Länge <strong>der</strong> gewählten Routen, die<br />
auch beträchtlich sei kann, werden wir Tag für Tag zusammen entscheiden.
<strong>Maurizio</strong> <strong>Lutzenberger</strong><br />
Bergführer<br />
Lahnstrasse 22<br />
39040 Freienfeld<br />
0039 347 421 2394<br />
<strong>in</strong>fo@mauriziolutzenberger.com<br />
Preise (Nur Führung):<br />
Klassische Klettertouren (IV°-V°):<br />
1 Teilnehmer : Euro 300 / Tag.<br />
2 Teilnehmer : Euro 350 / Tag.<br />
Anspruchsvolle Klettertouren (V°-VI°):<br />
1 Teilnehmer : Euro 350 / Tag.<br />
2 Teilnehmer : Euro 400 / Tag.<br />
Für Buchungen über mehrere Tagen können wir e<strong>in</strong> Pauschalpreis vere<strong>in</strong>baren.<br />
Beste Zeit:<br />
Von Mitte Juni bis ende September. Buchen Sie so früh wie möglich, um die besten<br />
Auswahlmöglichkeiten zu haben und mir die organisatorische Arbeit zu erleichtern! Schauen<br />
Sie <strong>in</strong> me<strong>in</strong>en Term<strong>in</strong>kalen<strong>der</strong>.