luden wir die Öko Inspektorin Barbara Würmli - WWF Schweiz
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»<br />
Me<strong>die</strong>nbeobachtung AG<br />
<strong>Schweiz</strong>eriseher Bauernverband<br />
Den Weg offen halten<br />
«Wir sehen unsere zentrale Aufgabe in der Lebensmittelproduktion»<br />
erklärt Heinz Hänni vom <strong>Schweiz</strong>erischen Bauernverband «Trotzdem<br />
kann <strong>die</strong> Produktion von Biotreibstoffen für einige unserer Betriebe auch<br />
eine Chance bedeuten<br />
und <strong>die</strong> gesetzlichen<br />
Rahmenbedingungen sind<br />
exakt <strong>die</strong>selben»<br />
Herr Hänni <strong>die</strong> Empa Stu<strong>die</strong> über Bio<br />
treibstoffe siehe S 4 hat dem Land<br />
<strong>wir</strong>t als Energie<strong>wir</strong>t nicht gerade grosse<br />
Hoffnung auf eine goldene Zukunft ge<br />
macht Werden <strong>wir</strong> in der <strong>Schweiz</strong> so<br />
genannte Energie<strong>wir</strong>te haben<br />
Zuerst möchte ich festhalten dass <strong>wir</strong><br />
<strong>die</strong> Zukunft der <strong>Schweiz</strong>er Bauern in<br />
erster Linie in der Nahrungsmittelpro<br />
duktion sehen Wir produzieren ja ge<br />
rade mal 60 der von der Bevölkerung<br />
benötigten Nahrungsmittel selber Trotz<br />
dem sind auch <strong>die</strong> erneuerbaren Ener<br />
gien für uns ein Thema Beim Konzept<br />
«Der Land<strong>wir</strong>t als Energie<strong>wir</strong>t» sind<br />
Biotreibstoffe aber nur ein Aspekt Das<br />
grösste Potenzial besteht hente im Be<br />
reich Elektrizitäts und Wärmeproduk<br />
tion aus Biogas Heute gibt es bereits<br />
rund 80 Anlagen in der <strong>Schweiz</strong><br />
Zusätzliches Potenzial zur Strompro<br />
duktion besteht auch bei der Windkraft<br />
Zudem verfügen Land<strong>wir</strong>tschaftsbe<br />
triebe über grosse Dachflächen auf<br />
denen sich Solarstromanlagen installie<br />
ren lassen Auch damit <strong>wir</strong>d der Land<br />
«Ob Raps für Salatöl oder für<br />
Biotreibstoff angebaut <strong>wir</strong>d<br />
der Umgang mit der Kultur<br />
© Erneurbare Energien, Bern<br />
Heinz Hänni<br />
<strong>wir</strong>t zum Energie<strong>wir</strong>t In letzter Zeit<br />
wurde nun <strong>die</strong> Produktion von Biotreib<br />
stoffen zusätzlich zum Thema<br />
Denken Sie da primär an Biogas<br />
anlagen<br />
Nicht nur Aus Biogas hergestellt ans<br />
Hofdüngern Abfallprodukten <strong>die</strong> bei<br />
der Lebensmittelproduktion anfallen<br />
sprich Rüstabfälle Weizenstäube und<br />
vieles mehr aber auch Produkten <strong>die</strong><br />
nicht den Ansprüchen von Konsumen<br />
tinnen und Konsumenten oder ross<br />
verteilern genügen entsteht in den<br />
meisten Fällen <strong>Öko</strong>strom und Wärme<br />
was nicht zuletzt auch eine Frage der<br />
<strong>wir</strong>tschaftlichkeit ist<br />
Um Biogas als Treibstoff zu verwenden<br />
muss <strong>die</strong>ses einerseits relativ aufwändig<br />
gereinigt werden andererseits liegen<br />
viele Betriebe sehr dezentral und nur<br />
<strong>die</strong> allerwenigsten befinden sich in der<br />
Nähe einer Gasleitung um das Biogas zu<br />
Treibstoffzwecken einspeisen zu kön<br />
nen<br />
Erneurbare Energien<br />
20.08.2007 Seite 1 / 2<br />
Auflage/ Seite 7263 / 18 7116<br />
Ausgaben 6 / J. 5933542<br />
So sind Treibstoffe aus Biomasse doch<br />
kein Thema für <strong>die</strong> <strong>Schweiz</strong>er Land<strong>wir</strong>t<br />
schaft Es ist doch gerade das Biogas<br />
aus Abfallstoffen das in der Empa<br />
Stu<strong>die</strong> als einziger Biotreibstoff gut<br />
abschneidet<br />
Mit <strong>die</strong>ser Reduktion <strong>wir</strong>d man der<br />
Empa Stu<strong>die</strong> nicht gerecht Nebst Bio<br />
gas schneiden generell Biotreibstoffe<br />
aus Abfallprodukten relativ gut ab so<br />
zum Beispiel Bio<strong>die</strong>sel aus Altölen<br />
Aber auch <strong>die</strong> Verwertung von Schwei<br />
zer Zuckerrüben zu Ethanol zeigt inte<br />
ressante Resultate Die Stu<strong>die</strong> hat aber<br />
auch einige Lücken und Unschärfen Sie<br />
unterstellt beispielsweise dass für <strong>die</strong><br />
Produktion von Biotreibstoffen fossile<br />
Treibstoffe verwendet werden Das di<br />
rekte Gespräch mit Bauern zeigt aber<br />
dass wenn ein Land<strong>wir</strong>t selbst Biotreib<br />
stoffe herstellt er damit auch seinen<br />
Traktor und seine Geräte betreibt Das<br />
lohnt sich für ihn schon rein <strong>wir</strong>tschaft<br />
lich Im Weiteren fallen aufgrund der ge<br />
wählten Leitplanken der <strong>Öko</strong>stu<strong>die</strong> teil<br />
weise interessante Nebenprodukte aus<br />
der Betrachtung Namentlich bei der<br />
Raps<strong>die</strong>selproduktion <strong>wir</strong>d nicht be<br />
rücksichtigt dass bei der Herstellung<br />
wertvolle Nebenprodukte anfallen So<br />
kann beispielsweise der eiweissreiche<br />
Rapskuchen in tier Tierfütterung aus<br />
Brasilien importierten Sojaschrot erset<br />
zen Oder das bei der Veresterung von<br />
Bio<strong>die</strong>sel entstehende Nebenprodukt<br />
Glyzerin verhilft Biogasanlagen zu bes<br />
seren Erträgen<br />
Kritisch beurteile ich auch <strong>die</strong> Tatsache<br />
dass <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong> quasi davon ausgeht auf<br />
tien Flächen würde in Abwesenheit der<br />
Energiepflanzen nichts produziert<br />
Dabei geht vergessen dass beim Anbau<br />
einer Hektare Raps Getreide oder Zu<br />
ckerrüben für <strong>die</strong> menschliche Ernäh<br />
rung ebenfalls Treibstoffe Dünger und<br />
falls nötig auch Pestizide eingesetzt wer<br />
den Denn ob Raps für Salatöl oder für<br />
Biotreibstoff angebaut <strong>wir</strong>d der Um<br />
gang mit der Kultur und <strong>die</strong> gesetzli<br />
chen Rahmenbedingungen sind exakt<br />
<strong>die</strong>selben <strong>die</strong>selben Maschinen <strong>die</strong><br />
selbe Nährstoffbilanz derselbe Boden<br />
schutz In den <strong>Öko</strong>bilanzen wurde auf<br />
der anderen Seite auch nicht berück<br />
sichtigt welche negativen Aus<strong>wir</strong>kun<br />
gen etwa Verschmutzung oder Krieg<br />
<strong>die</strong> Erdölgewinnung verursacht