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Kundenzeitung der <strong>Bäckerei</strong> <strong>Rutz</strong><br />

Der<br />

• <strong>akt</strong>uell<br />

• unterhaltsam<br />

• informativ 3/2006<br />

Weg in die<br />

Stille<br />

In der japanischen Teezeremonie<br />

wird Teetrinken zu einer hohen<br />

Kunst, in der sich kulturelles Erbe,<br />

buddhistische Religion und Genuss<br />

harmonisch vereinen.<br />

Seite 2<br />

EDITORIAL<br />

Sehr geehrte Leserinnen<br />

und Leser,<br />

die Tage werden kürzer, die Abende<br />

länger. Was ist gemütlicher, als bei<br />

Kerzenschein gute Musik zu hören,<br />

ein gutes Buch zu lesen, mit Freunden<br />

schön zu essen − oder nach einem<br />

Spaziergang eine heiße Tasse Tee zu<br />

trinken. Wir erzählen Ihnen, welchen<br />

Weg der Tee genommen hat, bevor er<br />

in Ihrer Tasse landet, und informieren<br />

Sie, wie Sie die Qualität von Tee auf<br />

einen Blick erkennen können.<br />

In der vorliegenden Ausgabe des<br />

RUTZ wollen wir Ihnen ein paar Anregungen<br />

geben, wie Sie den Winter<br />

genießen oder Hektik und Kälte für<br />

ein paar Stunden hinter sich lassen<br />

und dabei noch etwas für Gesundheit<br />

und gute Laune tun können. Wir<br />

entführen Sie ins Palais Thermal in<br />

Bad Wildbad, einen Wellness-Traum<br />

aus 1001 Nacht. Und wir geben Ihnen<br />

Tipps, welche Saunaarten sich am<br />

besten für Ihren Körper und Ihre<br />

Gesundheit eignen.<br />

Waren Sie mit Ihrer Familie schon<br />

mal im Puppentheater? Puppentheater<br />

ist viel mehr als eine Kasperle-<br />

Vorführung. Wir stellen Ihnen die<br />

bekanntesten Puppen- und Marionettentheater<br />

in unserer Region vor.<br />

Winterzeit ist Weihnachtszeit. Für<br />

uns. Aber wie sehen das Kinder, die in<br />

der islamischen, jüdischen oder hinduistischen<br />

Religion zu Hause sind?<br />

Was bedeutet für sie Weihnachten?<br />

Wir haben uns umgehört und Überraschendes<br />

erfahren.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim<br />

Lesen, eine geruhsame Winter- und<br />

Weihnachtszeit und ein glückliches<br />

neues Jahr.<br />

Ihre Brigitte <strong>Rutz</strong><br />

Rehabilitiert<br />

Nüsse machen nicht dick, das<br />

haben <strong>akt</strong>uelle Studien ergeben.<br />

Und gesund sind Nüsse auch. Sie<br />

enthalten z. B. wertvolle Omega-3-<br />

Fettsäuren<br />

Seite 4<br />

Constantin, Antonia, Niahm, Julian<br />

und Yorick, alle fünf Jahre alt, haben<br />

keine Zeit, sich mit Erwachsenen zu<br />

unterhalten. Sie sind beschäftigt: Voller<br />

Eifer sitzen sie um den großen Tisch<br />

im luftigen Werkraum der Kinder- und<br />

Jugendkunstschule KIKUSCH und<br />

gestalten Brezelpuppen Constantin<br />

bemalt gerade eine alte Brezel grasgrün.<br />

„Daraus wird“, so erklärt er, „ein Brezelmonster<br />

und Monster haben nun<br />

mal grüne Gesichter.“ Antonia verpasst<br />

ihrer Brezelbarbie eine<br />

schicke Frisur aus Lametta<br />

und Niahm schneidet für ihre<br />

Brezelprinzessin ein Kleid<br />

aus glänzendem rosarotem<br />

Stoff aus. Und was diese Brezelpuppen<br />

alles können:<br />

„Mein Brezelmann spricht nur<br />

mit iiis“, sagt Julian und „iiit“ mit<br />

seiner Puppe, die sich plötzlich in<br />

ein kleines Flugzeug verwandelt, quer<br />

durch den Raum. „Und meine Brezelbarbie<br />

kann ganz lang tauchen, weil sie mit<br />

den Haaren atmet“, ruft Antonia dazwischen.<br />

Ob die Kunden von <strong>Rutz</strong>, die diese<br />

Brezelwunder jetzt in einer <strong>Rutz</strong>-Filiale<br />

bestaunen können, diese Fähigkeiten<br />

wohl auch bemerken?<br />

220 Kinder und Jugendliche im Alter<br />

von 5 bis 20 Jahren, die bei der Kinder-<br />

und Jugendkunstschule KIKUSCH den<br />

Kunstunterricht besuchen, haben monatelang<br />

Kunstwerke rund um die Brezel<br />

geschaffen. Sie haben fragile Brezelmobiles<br />

gebastelt, knallbunt-fröhliche<br />

Collagen erstellt, Brezeln im Stil von<br />

Pop-Art gemalt, zarte Brezelgebilde in<br />

Tusche gebannt. Besonders stolz ist<br />

der neunjährige Lukas auf die riesige<br />

Brezel-Skulptur aus Pappmaschee.<br />

„Das Drahtgestell zu biegen war<br />

ganz schön schwierig und hat<br />

ewig gedauert“, erzählt er.<br />

Aber er fi ndet, dass sich<br />

die Plackerei gelohnt<br />

hat. „Man kann<br />

nun super<br />

Wellnes-Traum<br />

aus 1001 Nacht<br />

Im Palais Thermal in Bad Wildbad<br />

fühlen sich Wellness-Fans wie im<br />

Märchen. Im orientalisch angehauchten<br />

Wellness-Tempel bleibt<br />

der Winter draußen. Garantiert.<br />

Seite 5<br />

Zuckerfest statt<br />

Weihnachtsmann<br />

Mit Weihnachten haben Chang,<br />

Alexander und Hae nicht viel am<br />

Hut. Sie feiern lieber das türkische<br />

Zuckerfest, das jüdische Rosch<br />

ha-Shanah oder koreanische Seolall.<br />

Seite 6<br />

Brezel befl ügelt Fantasie<br />

Brezelkunst aus der KIKUSCH für <strong>Rutz</strong> Filialen<br />

auf der Brezel trommeln“, sagt er und<br />

führt sofort vor, wie gut Brezeln klingen<br />

können.<br />

Die Brezel-Kunstwerke, die die Kinder<br />

und Jugendlichen geschaffen<br />

haben, zeigen viel Talent und handwerkliches<br />

Können. Gehen nur besonders<br />

begabte Kinder zu KIKUSCH? „Nein“,<br />

wehrt Leiterin Dr. Kazuyo Tokunaga ab.<br />

Warum gerade<br />

Raketen?<br />

Neujahr ohne Kaminkehrer und<br />

Schweinchen aus Marzipan oder<br />

Kracher? Das geht nicht. Aber was<br />

bedeuten diese Neujahrsbräuche?<br />

Seite 7<br />

„Wir wollen, dass die Kinder vor allem<br />

Spaß haben, aber wir bringen ihnen auch<br />

Schritt für Schritt die unterschiedlichsten<br />

Techniken bei und helfen Begabten, ihr<br />

Talent gezielt zu entwickeln.<br />

Einmal die Woche können die Kinder<br />

bei KIKUSCH eineinhalb Stunden<br />

lang unter fachkundiger Anleitung<br />

Kunstwerke gestalten. Die<br />

Gruppen sind klein, sodass<br />

eine intensive Betreuung<br />

möglich ist, Und die Kinder<br />

haben mehr Möglichkeiten<br />

sich auszuprobieren als im<br />

Kunstunterricht. Sie können<br />

zum Beispiel auf Großformat<br />

malen oder große Skulpturen<br />

herstellen.<br />

Von der Brezel<strong>akt</strong>ion waren die<br />

Kinder sofort begeistert“, berichtet<br />

Dr. Kazuyo Tokunaga. „Es ist<br />

erstaunlich, wie viel Fantasie und<br />

Talent die Brezel freisetzt.“ Ob<br />

aus den Brezelkünstlern Yorick,<br />

Constantin, Niahm, Julian oder<br />

Antonia einmal berühmte Maler<br />

werden, wird die Zeit zeigen. Ihnen<br />

ist das (noch) egal. Mit Brezeln zu<br />

basteln, hat ihnen einfach Spaß<br />

gemacht. „Man kann so schön<br />

mit den Puppen<br />

spielen“, sagt<br />

A ntonia<br />

und fügt<br />

dann noch dazu:<br />

„Ich habe natürlich<br />

nur eine alte Brezel<br />

zum Basteln genommen,<br />

frische Brezeln<br />

esse ich lieber.“ /sp<br />

1


2<br />

Einfach gesund<br />

Leckere Vollwertgerichte<br />

von Brigitte <strong>Rutz</strong><br />

Gesund, lecker, preiswert und einfach.<br />

Solche Gerichte gibt es viel mehr als man<br />

denkt. Ich möchte Ihnen gerne meine<br />

Favoriten unter den Vollwertgerichten<br />

vorstellen.<br />

Zum Beispiel das Frischkorn-Müsli<br />

Nein, wir sprechen nicht von den<br />

Trockenpackungen, die mit Milch oder<br />

Joghurt verrührt werden.<br />

Ich möchte Ihnen heute den Frischkornbrei<br />

vorstellen. Er ist das Kernstück<br />

der Vollwerternährung.<br />

Es ist egal, zu welcher Tageszeit Sie<br />

ihn essen. Sie decken mit dem frischen<br />

Getreide fast den gesamten Tagesbedarf<br />

an Vitaminen, Mineral- und sonstigen<br />

Vitalstoffen ab. Und Frischkornbrei kann<br />

ohne großen Zeitaufwand schmackhaft<br />

zubereitet werden.<br />

So wird’s gemacht:<br />

3 Esslöffel Getreide (Weizen oder<br />

Dinkel mag ich am liebsten, Roggen ist<br />

etwas herb und Hafer muss man nicht<br />

einweichen) grob mahlen. Das gemahlene<br />

Getreide mit so viel kaltem Wasser<br />

anrühren, dass ein Brei entsteht und<br />

nach dem Quellen nichts weggeschüttet<br />

werden muss. Jetzt lässt man das<br />

Getreide 4 – 6 Std. einweichen.<br />

Danach können Sie den Brei ganz nach<br />

Ihrem Geschmack verfeinern. Ich füge<br />

immer einen geriebenen Apfel, eine klein<br />

geschnittene Banane und Obst der Saison<br />

dazu. Ein paar Nüsse oder Mandeln und<br />

leicht geschlagene Sahne runden den<br />

Brei ab. Sie werden überrascht sein, wie<br />

gut das schmeckt.<br />

Sie können statt Sahne auch Kefi r,<br />

Milch oder Sauermilch verwenden, sollten<br />

dann aber das Obst weglassen, weil<br />

diese Kombination von Menschen, die<br />

etwas empfi ndlich sind, oft nicht gut vertragen<br />

wird.<br />

Guten Appetit wünscht Ihnen<br />

Ihre Brigitte <strong>Rutz</strong><br />

So entsteht<br />

eine Brezel<br />

1. Zuerst fertigt der Bäcker einen<br />

Brezelteig aus Mehl, Wasser und<br />

Margarine.<br />

2. Der Brezelteig wird in Stücke, die<br />

jeweils 85 g wiegen, portioniert.<br />

3. Jetzt laufen die Teigstücke durch<br />

den Hörnchenwickler. Der dreht<br />

den Teig zu einem Strang, der in der<br />

Mitte dick und außen dünn ist.<br />

4. Diese Stränge werden nun zu<br />

Brezeln geschlungen.<br />

5. Damit die Brezeln locker werden,<br />

garen sie 30-40 Minuten bei 30 ºC.<br />

6. Anschließend werden sie gekühlt,<br />

denn gekühlt kann der Teig die<br />

Lauge besser aufnehmen.<br />

7. Die Brezeln werden in Natronlauge<br />

getaucht …<br />

8. … und der weiße Kragen aufgeritzt,<br />

damit die Hefe dort kontrolliert<br />

aufgehen kann.<br />

9. Jetzt noch Hagelsalz draufgestreut<br />

10. dann kann die Brezel in den<br />

Backofen.<br />

Dreimal soll die Sonne durchscheinen<br />

Um die Herkunft der Brezel ranken sich viele Sagen<br />

Darüber sind sich fast alle einig: Die<br />

Brezel ist eines der beliebtesten Backwerke.<br />

Wenn man jedoch die Frage stellt,<br />

woher die Brezel und ihr Name stammen,<br />

erhält man die unterschiedlichsten Antworten.<br />

Von allen Sagen und Legenden<br />

gefällt mir am besten die schwäbische<br />

Brezelsaga vom Uracher Hofbäcker Frieder:<br />

Der hatte üble Geschichten über seinen<br />

Herrn, den Grafen Eberhard im Barte,<br />

verbreitet, der ihn daraufhin zum Tode<br />

verurteilte. Seine schöne Frau bat für<br />

ihn um Gnade und der Graf lenkte ein,<br />

allerdings unter einer Bedingung: Frieder<br />

musste in drei Tagen ein Gebäck herstellen,<br />

durch das dreimal die Sonne scheint.<br />

Die Tage vergingen und Frieder hatte nicht<br />

die leiseste Idee. In der Nacht vor Ablauf<br />

des Ultimatums knetete er einen leicht<br />

gesalzenen Hefeteig, von dem er wusste,<br />

dass der Graf diesen mochte. Aber wie<br />

sieht eine Form aus, durch die dreimal die<br />

Sonne scheint? Frieder war verzweifelt.<br />

Da fi el sein Blick auf seine Frau, die mit<br />

strenger Miene und vor der Brust gefalteten<br />

Armen Wache hielt. Sie passte auf,<br />

dass ihr Frieder nicht bummelte. Und<br />

Der<br />

plötzlich hatte er einen zündenden Einfall:<br />

Er ahmte die geschlungenen Arme seiner<br />

Frau nach und siehe da: Er hatte die Form<br />

gefunden. Rasch setzte er die Brezeln auf<br />

ein Blech, die Zeit drängte schließlich, und<br />

heizte den Ofen an.<br />

Alles lief nach Plan, doch da sprang<br />

die Katze, von ihrem Ofenplatz durch<br />

die Hitze vertrieben, auf das Blech. Das<br />

Blech kippte − und die Brezeln fi elen in die<br />

Natronlauge, mit der seine Frau die Fischsuppe<br />

würzen wollte. Frieder war verzweifelt.<br />

„Back sie, wie sie sind“, riet seine<br />

Frau, pragmatisch, wie Frauen nun mal<br />

sind. Das Ergebnis war göttlich. Durch die<br />

Lauge wurden die Brezeln herrlich braun,<br />

die Ärmchen knusprig, die Mitte so weich<br />

wie das Innere eines Brötchens.<br />

Frieder brachte die Brezeln zum Grafen,<br />

der testete, war begeistert − und Frieder<br />

war gerettet. Ob diese Geschichte wahr<br />

ist? Das weiß niemand.<br />

Belegt ist, dass das seltsame Wort<br />

Brezel von braccaitello stammt, der italienischen<br />

Bezeichnung für Ärmchen. Fest<br />

steht auch, dass Bäcker auf ihre Brezeln<br />

so stolz sind, dass die Brezel seit dem<br />

13. Jahrhundert ihr Wappen ziert. /sp<br />

Weg in die Stille<br />

In der japanischen Teezeremonie verbinden sich<br />

Kultur, Religion und Genuss<br />

Jedes Land hat seine eigene Teezeremonie<br />

entwickelt. In der Türkei und<br />

in Nordafrika gehört frischer Pfefferminztee<br />

zu einem Plausch zwischen<br />

Männern. In Ostfriesland sind starker<br />

Tee aus Assam, süße Sahne und<br />

Kandiszucker untrennbar miteinander<br />

verbunden. Morning tea, noch am<br />

Bett serviert, sowie fi ve o’clock tea mit<br />

Kuchen und belegten Schnitten bildet<br />

bei vielen Engländern nach wie vor das<br />

Gerüst jedes Tages. Doch nirgendwo<br />

auf der Welt ist die Teezeremonie so<br />

vollendet wie in Japan. Sie ist ein ausgefeiltes<br />

Ritual, in dem wichtige Werte<br />

des Zen-Buddhismus zum Ausdruck<br />

kommen, wie Schönheit, Einfachheit,<br />

Harmonie und Stille.<br />

In Japan wurde Tee um 1300 zum<br />

Volksgetränk. Aber schon lange zuvor<br />

hatten die Zen-Mönche den Tee entdeckt.<br />

Vor Meditationen pfl egten die<br />

Mönche sich vor dem Bild Buddhas<br />

zu versammeln und gemeinsam aus<br />

einer großen Schale Tee zu trinken.<br />

Aus diesem Zen-Ritual entstand im<br />

15. Jahrhundert die japanische Teezeremonie.<br />

Wer zu einer japanischen Teezeremonie<br />

geladen ist, betritt zuerst einen<br />

kunstvoll angelegten Teegarten. Er<br />

soll den Übergang in die stille Welt<br />

des Teeraums darstellen. Als Symbol<br />

der inneren Reinigung spülen sich die<br />

Gäste den Mund aus und waschen sich<br />

die Hände. Dann warten sie in einem<br />

kleinen Raum, bis der Gastgeber sie<br />

in den Teeraum bittet. Es folgt eine<br />

Übung in Demut, denn den Teeraum<br />

kann man nur gebückt durch einen<br />

niedrigen Eingang betreten.<br />

Der Teeraum ist schlicht. Keine<br />

Reize sollen von der Konzentration<br />

auf die Teezeremonie ablenken. Der<br />

Boden ist mit Matten ausgelegt, auf<br />

denen die Gäste und der Teemeister<br />

sitzen. In der Mitte steht ein kleiner<br />

Herd, über dem ein Wasserkessel<br />

von der Decke hängt. Den einzigen<br />

Schmuck bildet eine Bildnische, in der<br />

Blumen oder Zeichnungen aufgestellt<br />

werden.<br />

Jedes Detail vorgeschrieben<br />

Die Zeremonie beginnt meist mit<br />

einem einfachen Mahl und einem<br />

Schluck Sake. Dann folgt eine kurze<br />

Pause, in der sich die Gäste wieder<br />

in den Garten begeben. Danach bereitet<br />

der Teemeister eine Schale mit<br />

dickem, starkem Tee, Koicha, zu, die<br />

von Gast zu Gast weitergereicht wird.<br />

Zum Abschluss gießt der Teemeister<br />

für jeden Gast eine Schale „dünnen“<br />

Tee, Usucha, auf. Nach dem Trinken<br />

können die Gäste die meist alten und<br />

kunstvoll gefertigten Gerätschaften,<br />

wie das Frischwassergefäß, bewundern.<br />

Dann werden sie vom Gastgeber<br />

verabschiedet.<br />

Der Ablauf einer Teezeremonie ist<br />

bis ins kleinste Detail festgelegt. „Jede<br />

Bewegung der Hände, der Finger, jede<br />

Geste des Berührens und Haltens der<br />

Teeschalen ist vorgeschrieben und wird<br />

peinlich genau geübt“, berichtet Peter<br />

Martin Urtel in dem Buch: Die Kunst,<br />

Tee zu trinken. Vor jeder wichtigen<br />

Handlung verbeugen sich Teemeister<br />

und Gäste voreinander, als Zeichen<br />

des Respekts. Jede Bewegung wird<br />

langsam ausgeführt, geredet wird gar<br />

nicht oder nur sehr leise. Die Anwesenden<br />

sollen zur Ruhe kommen, denn der<br />

Teeraum will ein Ort sein, in dem man<br />

die Kraft der Stille fi ndet. /sp


Eigentlich arbeitet Marlen Huber bei<br />

<strong>Rutz</strong> in der Verwaltung, aber ihr erstes<br />

Ziel am Morgen ist die Backstube. Sie<br />

schlängelt sich an mehligen Tischen und<br />

Schiebewagen mit Kuchen und Brotlaiben<br />

vorbei zur Abteilung Snacks. Dort stehen<br />

acht Frauen um zwei Tische und belegen<br />

konzentriert Brötchen mit Käse, Schin-<br />

Schwarze Wolkenberge türmen sich<br />

über den Platz vor der Grundschule<br />

Frauenweiler. Leises Donnergrollen kündigt<br />

ein heftiges Sommergewitter an.<br />

Doch die großen und kleinen Zuschauer<br />

des Abschlussfestes der Gesundheitswoche<br />

„Besser essen, mehr bewegen,<br />

kinderleicht − Frauenweiler bewegt sich“<br />

haben keinen Blick für den Himmel übrig<br />

und kein Ohr für den Donner. Gebannt<br />

schauen sie zu, wie zwei Judokämpfer<br />

versuchen, sich gegenseitig auf die Matte<br />

zu werfen, feuern Fechter und Turner an,<br />

bewundern Volley- und Handballspieler<br />

und bestaunen die Fähigkeiten der Karatekämpfer.<br />

Unter ihnen auch die Schülerinnen<br />

Mathilda, Simone und Leonie.<br />

Dass man in Wiesloch so spannende<br />

Sportarten betreiben kann, war ihnen<br />

gar nicht so bewusst. Alle Sportvereine<br />

Wieslochs sind angetreten, um auf sich<br />

neugierig zu machen und dazu beizutragen,<br />

eine schöne Abschlussfeier der<br />

Gesundheitswoche zu gestalten.<br />

Eine Woche stand der Schulalltag an<br />

der Grundschule Frauenweiler im Zeichen<br />

der Gesundheit. Zusammen mit<br />

100 anderen Schülerinnen und Schülern<br />

haben sich Leonie, Mathilda und Simone<br />

intensiv mit bekömmlicher Ernährung und<br />

Bewegung beschäftigt. „Wir möchten,<br />

ken und Gemüse oder stellen exotische<br />

Wraps zusammen. Marlen Huber ist für<br />

den Snackbereich verantwortlich. Sie hält<br />

den Kont<strong>akt</strong> zu den Kunden, disponiert<br />

die Ware und koordiniert die Arbeit der<br />

Mitarbeiterinnen. Ihre erste Frage: „Geht<br />

alles klar?“, hat heute besondere Brisanz,<br />

denn die Frauen arbeiten zum ersten Mal<br />

Der<br />

Nahtstelle zwischen Einkauf und Produktion<br />

Bei <strong>Rutz</strong>-Mitarbeiterin Marlen Huber laufen viele Fäden zusammen<br />

dass die Kinder ein<br />

positives Verhältnis<br />

zu gesunder Ernährung<br />

und zu Sport<br />

entwickeln“, erklärt<br />

Rektorin Ursula Hanke<br />

das Ziel der Woche.<br />

„Immer mehr Kinder<br />

leiden unter Diabetes<br />

und sind nicht in<br />

der Lage, einfachste<br />

Bewegungsabläufe<br />

durchzuführen. Und<br />

dagegen wollen wir<br />

kämpfen.“<br />

Eine Woche lang,<br />

vom 17. bis 22. Juli,<br />

konnten die Schüler<br />

bei einem von <strong>Rutz</strong><br />

gesponserten Vollwertfrühstück aus<br />

Voll kornbrot, Milchprodukten, Obst und<br />

Gemüse erfahren, dass Gesundes lecker<br />

schmeckt. Sie haben lustige Bewegungsspiele<br />

und Entspannungsübungen kennen<br />

gelernt. Zusammen mit Spitzenköchen<br />

sind sie den Unterschieden von süßen,<br />

würzigen, sauren, scharfen und bitteren<br />

Lebensmitteln auf die Spur gekommen<br />

und sie mussten mit verbundenen Augen<br />

Lebensmittel erraten. „Daran sind viele<br />

gescheitert. Nur die Hälfte der Kinder<br />

nach einem neuen Ablauf. „Nur so konnten<br />

wir gewährleisten, dass eine große<br />

Menge an Brötchen, die ein Kunde jeden<br />

Morgen erhält, eine bestimmte Temperatur<br />

nicht überschreitet“, erklärt die<br />

Bürokauffrau. Alles lief wie am Schnürchen.<br />

Marlen Huber bedankt sich für die<br />

gute Leistung, und dann geht’s zurück<br />

an ihren eigentlichen Arbeitsplatz in der<br />

Verwaltung. Doch sie kommt nicht weit.<br />

Ein Bäcker fragt nach, ob das zusätzliche<br />

Transportband für die Maschine, auf der<br />

die Knusperbrötchen geformt werden,<br />

schon geliefert ist und ein Konditor will<br />

kurz den Bestellschein für Backzutaten,<br />

die er morgen benötigt, mit ihr besprechen.<br />

Marlen Huber ist auch für den Einkauf<br />

zuständig. In der <strong>Bäckerei</strong> <strong>Rutz</strong> werden<br />

jeden Tag große Mengen an Mehl, Salz,<br />

Obst, Quark, Kakao, Butter und Gemüse<br />

verarbeitet. Marlen Huber sorgt dafür,<br />

dass die Lieferungen rechtzeitig eintreffen<br />

und dass nie zu viel oder zu wenig<br />

Waren auf Lager sind, denn das käme die<br />

<strong>Bäckerei</strong> <strong>Rutz</strong> teuer zu stehen. Sie bestellt<br />

Waren, kontrolliert die Rechnungen −<br />

und handelt mit den Vertretern die Preise<br />

aus. Und das ist nicht immer einfach, will<br />

sie doch beste Qualität zu vertretbaren<br />

Kosten erhalten.<br />

Das <strong>Rutz</strong> Büroteam:<br />

Tobias Knittel, Dipl. Kaufmann, Ana Santos, kaufm. Angestellte, Sandra Merkle, kaufm. Angestellte, Nelly Mitsch, kaufm. Angestellte, Silvana Schwarz,<br />

Bilanzbuchhalterin, Kitima Rudicharon, studentische Aushilfe, Eugen <strong>Rutz</strong>, Geschäftsführung, Marlen Huber, Bürokauffrau, Brigitte <strong>Rutz</strong>, Geschäftsführung.<br />

„Aber das neue Warenwirtschafts-<br />

System erleichtert die Verhandlungen<br />

sehr“, lächelt Marlen Huber. Ein paar<br />

Klicks und schon kann sie erkennen,<br />

welche Menge gebraucht wird und wer<br />

zu welchem Preis liefert.<br />

Diesen „Service“ hat sie sich selbst<br />

zu verdanken. Sechs Monate lang hat<br />

Marlen Huber alle für den Einkauf wichtigen<br />

Daten eingegeben. „Viel Arbeit, aber<br />

es hat sich gelohnt“, kommentiert sie<br />

zufrieden.<br />

Zurück an ihrem Schreibtisch, gibt<br />

die Bürokauffrau erst einmal die Warenbestellungen<br />

ein, doch sie wird immer<br />

wieder unterbrochen. Ein Kollege bittet<br />

um die Adresse eines Weiterbildungsinstituts.<br />

Eine Verkäuferin ruft an, dass eine<br />

Kaffeemaschine streikt. „Wer im Verkauf<br />

und im Betrieb ein Problem hat, kommt<br />

zu mir“, sagt die Bürokauffrau. „Ich bin<br />

eine Art Drehscheibe, die sich um alles<br />

kümmert. Sie ist zudem verantwortlich für<br />

die Zeiterfassung und das Reinigungspersonal.<br />

Zu viel? Im Gegenteil: Genau diese<br />

Vielseitigkeit gefällt ihr an ihrem Job. Aber<br />

was heißt schon Job: „Für mich ist die<br />

<strong>Bäckerei</strong> <strong>Rutz</strong> wie eine zweite Familie.“<br />

20 Jahre arbeitet sie jetzt bei <strong>Rutz</strong>, als<br />

die Kinder noch klein waren in Teilzeit,<br />

jetzt in Vollzeit. Fast alle Mitarbeiter kennt<br />

sie persönlich.<br />

Viele Ideen für neue Projekte<br />

Mittlerweile ist es 13 Uhr. Bäcker und<br />

Konditoren sind nach Hause gegangen,<br />

das schnelle Tempo des Vormittags ebbt<br />

ab. Jetzt hat Marlen Huber Zeit für größere<br />

und neue Projekte.<br />

Sie erstellt gerade einen Ordner für den<br />

Verkauf, in dem alle Produkte mit Bild,<br />

Rezeptur und Zutaten beschrieben sind.<br />

„Oft möchten Kunden wissen, was ein<br />

Kuchen oder ein Brot enthält, weil sie zum<br />

Beispiel unter Allergien leiden. Wenn eine<br />

Verkäuferin sich nicht ganz sicher über<br />

die Zutaten ist, kann sie jetzt einfach und<br />

schnell nachschlagen.“ Die Fertigstellung<br />

dieses Projekts muss jedoch bis morgen<br />

warten. Heute hat Marlen Huber noch<br />

etwas ganz anderes vor.<br />

Sie geht in die Backstube, um ein neues<br />

Rezept für einen Snack auszuprobieren:<br />

Windbeutel mit Käse. Sie experimentiert<br />

Start in ein gesünderes Leben<br />

<strong>Rutz</strong> sponsert Gesundheitswoche Frauenweiler<br />

und Schüler besuchten<br />

die Bauern von Kraichgau<br />

Korn und er leb t en<br />

zum ersten Mal, wie<br />

Korn gedroschen wird.<br />

In der Backstube der<br />

<strong>Bäckerei</strong> <strong>Rutz</strong> konnten<br />

sie zusehen, wie<br />

Brezeln geschwungen<br />

werden und sie durften<br />

selber Backwaren herstellen.<br />

„Ich habe einen<br />

Igel aus Hefeteig gebacken<br />

und der hat richtig<br />

gut geschmeckt“,<br />

erzählt Mathilda stolz.<br />

Nach der Backstube<br />

ging es in eine <strong>Rutz</strong>-<br />

konnte zum Beispiel eine Dosenananas<br />

Filiale und das fand<br />

von einer frischen Ananas unterschei- Simone am spannendsten. „Hinter der<br />

den“, sagt Ursula Hanke, „das fi nde ich Theke stehen und Kunden bedienen! Das<br />

erschreckend.“<br />

fand ich toll.“ Und Leonie kann es immer<br />

noch nicht fassen, dass sie helfen durfte,<br />

Herstellung hautnah erleben die Kasse zu bedienen und Wechselgeld<br />

Ein Grundnahrungsmittel richtig ken- herauszugeben.<br />

nen zu lernen, stand im Zentrum der Offensichtlich hat die Gesundheits-<br />

Gesundheitswoche. Dieses Jahr war es woche den Kindern Spaß gemacht.<br />

das Korn: Wo wächst es? Wie sieht es Aber essen sie jetzt auch gesünder und<br />

aus? Wie wird es verarbeitet, wie verkauft? bewegen sie sich mehr? „Mittlerweile<br />

Welche Lebensmittel entstehen daraus sind zwei Monate vergangen. Einen<br />

und wie schmecken die? Die Schülerinnen sichtbaren Erfolg gibt es bereits“, sagt<br />

herum. Windbeutel mit Camembert und<br />

Birne? Nicht schlecht. Sie wird Brigitte<br />

<strong>Rutz</strong> und ein paar Kollegen zwei Varianten<br />

zum Testen vorlegen. Ist die Entscheidung<br />

gefällt, geht die richtige Arbeit los: Dann<br />

wird Marlen Huber den Arbeitsablauf<br />

durchspielen, die Zeit dafür berechnen,<br />

Lieferanten und Preise für den Einkauf der<br />

Zutaten recherchieren. „Der Snack soll ja<br />

nicht nur schmecken, sondern auch zu<br />

einem vertretbaren Preis angeboten<br />

werden“, erklärt sie. „Aber das hat Zeit<br />

bis morgen.“ /sp<br />

Bilder unten:<br />

Marlen Huber unterwegs in der Backstube,<br />

im Gespräch mit Bäckermeister Reiner Ulmer<br />

und mit Frau Anna Bertram in der Belegstation<br />

Ursula Hanke. „Eltern und Kinder haben<br />

zugestimmt, dass wir in Zukunft immer ein<br />

Vollwertfrühstück anbieten, auch wenn<br />

ihnen dadurch mehr Kosten entstehen.“<br />

Das ist doch ein Schritt in die richtige<br />

Richtung. /sp<br />

3


4<br />

Geröstete Haselnüsse und Backäpfel,<br />

Martinsgans mit Nussfüllung, Nussplätzchen<br />

− Nüsse sind aus der Herbst- und<br />

Adventszeit nicht wegzudenken. Und<br />

sie sind gesund: Renommierte Studien<br />

haben ergeben: Wer pro Woche 150 g<br />

Nüsse isst, verringert das Risiko eines<br />

Herzinfarkts um 35 Prozent. Nach dem<br />

Verzehr von Walnüssen schläft man<br />

besser. Walnüsse enthalten zudem die<br />

Gemahlene Nüsse<br />

wertvollen Omega-3-Fett-Säuren, die in<br />

unserer normalen Ernährung kaum noch<br />

vorkommen, Paranüsse enthalten viel<br />

Vitamin B 1, das stärkt das Nervenkostüm,<br />

Haselnüsse regen die Darmfunktion<br />

an und, und, und. Wissenschaftler entdecken<br />

immer mehr gesundheitsfördernde<br />

Wirkstoffe in der Nuss.<br />

Aber Nüsse machen doch dick! Es<br />

stimmt, Nüsse haben viel Fett: 100 g<br />

Der<br />

Rehabilitiert<br />

Nüsse sind gesund und machen nicht dick<br />

Edler Genuss oder Fast Drink<br />

Anbaugebiet, Ernte, Blattart und Herstellung bestimmen die Qualität<br />

Rund 25,5 Liter Tee trinkt in Deutschland<br />

jeder von uns im Jahr. 2005 wurden<br />

18 Millionen Kilogramm Tee verkauft.<br />

Geliefert wird der Tee vor allem von Plantagen<br />

in China, Java, Sumatra, Indien,<br />

Sri Lanka, Vietnam, Südamerika und<br />

Afrika, von vielen Menschen<br />

in meist mühevoller Handarbeit<br />

geerntet und hergestellt.<br />

Eine Pfl ückerin braucht zum<br />

Beispiel einen Tag, um die<br />

Blätter für 5 kg fertigen Tee<br />

zu pfl ücken.<br />

Wir Kunden können<br />

unter unzähligen Sorten,<br />

Ge schmacksrichtungen und<br />

Qualitäten wählen, von 8<br />

Euro bis weit über 100 Euro<br />

pro Pfund. Wie Tee schmeckt<br />

und wie hochwertig seine<br />

Qualität ist, hängt von vielen<br />

F<strong>akt</strong>oren ab, dem Anbaugebiet,<br />

der verwendeten<br />

Blattart, der Ernte. Eine grobe Regel, die<br />

jedoch viele Ausnahmen hat: Tee aus der<br />

ersten Ernte ( fi rst fl ush/crop) besitzt ein<br />

intensiveres Aroma als Tee aus den nachfolgenden<br />

Ernten. Und − je weiter oben<br />

das gepfl ückte Teeblatt am Strauch saß,<br />

umso höher der Genuss. Blattqualität und<br />

Zeitpunkt der Ernte kann man bei Blatttee<br />

an der Teepackung ablesen. (s. Beitrag<br />

„Kürzel verraten Qualität “)<br />

Fermentation bestimmt die Sorte<br />

Geschmack und Qualität werden zudem<br />

maßgeblich von der Herstellung, vor allem<br />

von der Fermentation des Tees und der<br />

Sortierung geprägt. Nach dem Pfl ücken<br />

werden die Teeblätter gewelkt. Ein Teil<br />

der Blätter wird dann unter großem Druck<br />

zwischen zwei Metallplatten zerquetscht.<br />

Jetzt liegt die Blattzelle frei und kann mit<br />

Sauerstoff in Berührung kommen. Das<br />

intensiviert später das Aroma. Diesen<br />

Tee nennt man Broken Tee, er ist nicht<br />

so edel wie der Tee aus ganzen Blättern,<br />

aber dafür ergiebiger.<br />

Nach dem Welken und Rollen werden<br />

die Blätter bei einer bestimmten Temperatur<br />

und Feuchtigkeit gelagert, damit sie<br />

fermentieren können. Durch die Fermentation<br />

entfalten sich die ätherischen Öle,<br />

die dem Tee seinen Duft geben. Vorher<br />

riecht das Blatt nach nichts. Die Fermentation<br />

verändert auch die Farbe des Tees,<br />

er wird dunkel. Der Grad der Fermentation<br />

bestimmt daher die Sorte. Schwarzer Tee<br />

wird fermentiert, grüner und weißer Tee<br />

sind nicht fermentiert, Olong Tee wird halb<br />

so lang fermentiert wie schwarzer Tee.<br />

Über die Dauer der Fermentation wacht<br />

ein erfahrener Fermentationsmeister,<br />

denn sie ist ausschlaggebend für den<br />

Geschmack. Stephan Reimertz, Teekenner<br />

und Autor des Buches Vom Genuss<br />

des Tees: „Bricht der Fermentationsmeis-<br />

ungeröstete Erdnüsse enthalten 48,1 g<br />

Fett, Walnüsse sogar 62 g. Aber dennoch<br />

scheinen Menschen, die Nüsse essen,<br />

kaum oder gar nicht zuzunehmen. Zu<br />

diesem überraschenden Ergebnis kamen<br />

unter anderen Ernährungswissenschaftler<br />

der Purdue University in West Lafayette,<br />

USA. Offenbar ist eben Kalorie nicht<br />

gleich Kalorie. Vielleicht liegt es daran,<br />

dass Nüsse vor allem ungesättigte Fett-<br />

ter den Vorgang zu früh ab, wird der Tee<br />

zu hell und bitter. Fermentiert er zu lange,<br />

wird der Tee tot und träge.“<br />

Auch die Sortierung entscheidet über<br />

Qualität und Preis. Die fermentierten<br />

Blätter werden getrocknet und durch<br />

Siebe geschüttelt, das heißt<br />

sortiert. Man unterscheidet<br />

grob vier Sortierungen; am<br />

teuersten sind ganze, große<br />

Blätter. Auch gut, aber nicht<br />

ganz so edel sind die gerollten<br />

Blätter (broken tea). Fannings,<br />

kleine Blätter, und Dust<br />

als letzte Aussiebung werden<br />

in der Regel nur für Teebeutel<br />

verwendet.<br />

Schwarztee fast frei von<br />

Schad stoffen<br />

Tee gerät immer wieder in Verdacht,<br />

schwer mit Pestiziden<br />

belastet zu sein. Wer sicher<br />

gehen möchte, kann sich regelmäßig<br />

bei der Stiftung Warentest und Ökotest<br />

(www.stiftung-warentest.de) oder (www.<br />

oekotest.de) informieren. Die beiden<br />

Verbraucherschutzorganisationen führen<br />

regelmäßig Untersuchungen durch. Für<br />

Schwarztee gibt Ökotest dieses Jahr<br />

grünes Licht. Alle Tees wiesen keine<br />

oder nur unbedenkliche Spuren von Pestiziden<br />

auf. Das gilt jedoch, zumindest<br />

nach Auskunft der Stiftung Warentest<br />

nicht für grüne Tees. 7 von 30 geprüften<br />

Produkten waren deutlich bis stark mit<br />

Pestiziden belastet. Am besten schnitten<br />

die acht getesteten Bio-Teesorten ab: sie<br />

waren so gut wie schadstofffrei. /sp<br />

säuren enthalten. Aber noch können sich<br />

die Wissenschaftler dieses Paradox nicht<br />

erklären.<br />

Also Ring frei! Wir können ohne<br />

schlechtes Gewissen Nüsse knabbern<br />

und Weihnachtsplätzchen aus Nussteig<br />

kosten. Ist das schön! Dennoch, auf folgende<br />

Dinge sollten Sie achten. Allergiker<br />

sollten vorsichtig mit Nüssen umgehen.<br />

Nüsse setzen, wenn sie nicht kühl und<br />

Walnussbrot<br />

Plunder mit Nussfüllung Hefezopf mit Nussfüllung<br />

Kürzel<br />

verraten<br />

Qualität<br />

Die Buchstabenfolgen auf Teepackungen<br />

geben Auskunft über<br />

Blattart, Sortierung und Ernte<br />

P – Pekoe bezeichnet das zweite<br />

Blatt einer Teepfl anze.<br />

PS – Pekoe-Souchong ist das<br />

dritte, etwas größere, aber auch<br />

gröbere Blatt.<br />

OP – Orange Pekoe bezeichnet das<br />

erste, ganz entfaltete, zarte Blatt.<br />

Orange bezieht sich wahrscheinlich<br />

auf das niederländische Königshaus<br />

Oranie und bedeutet königlich oder<br />

besonders gut.<br />

FOP – Flowery Orange Pekoe ist<br />

das noch nicht voll entwickelte<br />

Spitzenblatt. Der Aufguss ist blumig<br />

und zart.<br />

GFOP – Golden Flowery Orange<br />

Pekoe steht für Spitzenblätter von<br />

besonderer Qualität, erkennbar an<br />

ihrer goldbraunen Farbe.<br />

TGFOP – Tippy Golden Flowery<br />

Orange Pekoe ist ein Tee aus Spitzenblättern<br />

mit einem hohen Anteil<br />

junger Blatt-Knospen.<br />

FTGFOP – Finest Tippy Golden<br />

Flowery Orange Pekoe steht für<br />

beste Qualität.<br />

B – Broken. Die Teeblätter werden<br />

gebrochen. Broken Tee ist ergiebiger<br />

als Blatttee und enfaltet schneller<br />

sein Aroma. Das B steht immer<br />

vor dem OP (Orange Pekoe).<br />

trocken genug gelagert werden, zudem<br />

den Schimmelpilz Afl atoxin an. Achten Sie<br />

daher beim Einkauf darauf, ob Zertifi kate<br />

auf der Packung bestätigen, dass die<br />

Nüsse in ihrer Packung schimmelfrei sind.<br />

Dann steht dem gesunden Nussgenuss<br />

nichts mehr im Weg. /sp<br />

D – Dust ist die englische Abkürzung<br />

für Dunst und steht für die<br />

letzte Aussiebung. Dust wird nur für<br />

Aufgussbeutel verwendet.<br />

Fngs – Fannings sind kleine<br />

Teeteilchen, die bei der Aussortierung<br />

von großen Teeblättern übrig<br />

bleiben. Sie werden vor allem für<br />

Aufgussbeutel verwendet.<br />

CTC – Crushing-Tearing-Curling.<br />

Das Teeblatt wird maschinell verhackt,<br />

und auf einem Förderband<br />

gerollt und fermentiert.<br />

First Flush – Erste Ernte, meist<br />

von März bis April. Die Blätter der<br />

ersten Ernte sind am zartesten und<br />

am aromatischsten.<br />

Second Flush – Zweite Ernte,<br />

meist von Mai bis Juni. /sp<br />

Weitere Informationen:<br />

www.teesorten.de Klick auf Tee-ABC


Wellness-Traum<br />

aus 1001 Nacht<br />

Palais Thermal in Bad Wildbad<br />

„Platzangst haben Sie ja keine,<br />

oder?“ Nein, Platzangst habe ich<br />

nicht. Und doch spüre ich mit meiner<br />

Antwort einen Anfl ug leichter Nervosität<br />

aufkommen. Denn ich liege in einem<br />

schönen Zimmer im Palais Thermal in<br />

Bad Wildbad. Es ist hell, es ist ruhig,<br />

nur sanfte Musik füllt den Raum.<br />

Die Frage gestellt hat ganz nebenbei<br />

Masseur Siegfried Meier (Name von<br />

der Red. geändert). Während ich auf<br />

einer Art Badewannenpodest liege und<br />

er mich von oben bis unten mit einer<br />

wohlduftenden Lemonengras-Creme<br />

einreibt. Kein Grund also, auch nur im<br />

Geringsten angespannt zu sein. Denn<br />

mich erwartet das „Anti-Stress-Bad“.<br />

Und das gehört zu den Entspannungs-<br />

Höhepunkten in diesem sinnlich-schönen<br />

Sauna- und Wellness-Tempel. Doch<br />

bald bekommt die Frage ihre Berechtigung.<br />

Kaum duftet mein Körper durch<br />

das beruhigende Aromaöl, verpackt<br />

mich Siegfried Meier in ein Badetuch,<br />

schlägt eine Art Soft-Pack um mich<br />

herum und lässt mich langsam in die<br />

Badewanne sinken. Der Druck unter mir<br />

verschwindet, ich liege fast schwerelos<br />

in einem 36,5 Grad warmen „Nest“. Es<br />

ist eng, entspannend, wohltuend. Während<br />

des 20-minütigen Bades schweben<br />

nicht nur ich, sondern auch meine<br />

Gedanken.<br />

Seit 1995 erstrahlt das 150 Jahre<br />

alte ehemalige Graf-Eberhard-Bad in<br />

neuem Glanz und nennt sich Palais<br />

Thermal. Vom Baumeister des Klassizismus,<br />

Nikolaus Friedrich von Thouret<br />

(1767-1845), als königlicher Badetempel<br />

geschaffen, umfängt einen heute<br />

dieses fürstliche Erlebnisbad mit einer<br />

traumhaften Atmosphäre wie aus 1001<br />

Nacht, mit Jugendstilfenstern, kunstvollen<br />

Wand- und Deckenmalereien,<br />

Fliesen mit Blumenornamenten, Skulpturen<br />

und Palmen, einer maurischen<br />

Halle, unterschiedlich gestalteten<br />

Becken. Von Thouret hat die königliche<br />

Kabinettsordre vom 1. Mai 1824 mehr<br />

als wörtlich genommen. „Bei der ausgezeichneten<br />

Stelle, welche dieses Bad<br />

unter den vaterländischen Heilquellen<br />

einnimmt, muss es ein Gegenstand<br />

besonderer Aufmerksamkeit sein...“,<br />

formulierte König Wilhelm I. von<br />

Württemberg damals sein Verlangen.<br />

Und es entstand ein streng geschnittenes<br />

zweigeschossiges Gebäude in<br />

roter, glatter Sandsteinquaderung. Der<br />

romantisierende Klassizismus geht im<br />

Inneren in eine orientalische Architektursprache<br />

über. Vieles ist noch<br />

heutzutage so erhalten, einiges bei der<br />

millionenschweren Sanierung umgestaltet.<br />

Die Therme ist ein Wellness-Erlebnis.<br />

Große Schwimmbecken gibt es<br />

nicht, dafür verteilen sich in vielen<br />

kleinen Räumen kleine Fürstenbäder,<br />

die meisten davon nicht mehr als eine<br />

Art Riesenbadewanne für maximal vier<br />

Personen. Ob großes und kleines Herrenbad,<br />

Frauenbäder und mehr: Fast<br />

alle locken mit kuscheligen 32 Grad<br />

Wassertemperatur. Wer jetzt beunruhigt<br />

ist: Die Geschlechtertrennung aus<br />

der königlichen Zeit gibt’s nicht mehr!<br />

Im Obergeschoss fi ndet man einen<br />

modernen Saunabereich mit fi nnischen<br />

Saunen (meistens mit Aufguss), Meditationssauna<br />

(90 Grad), Zirbelsauna<br />

(80 Grad), Tepidarium (50 Grad)<br />

Dampfbad (45 Grad), Tauchbecken,<br />

Kneipp‘sche Becken, Wärmebänke,<br />

Freiterrasse mit kleinem Sandstrand,<br />

Sonnenhimmel, Solarien. Und auf beide<br />

Stockwerke verteilen sich Ruhesuiten,<br />

wo Le-Corbusier-Liegen zum Relaxen<br />

einladen. Wer es sich hier nicht richtig<br />

gut gehen lassen kann, der schafft es<br />

wohl auch nirgendwo sonst. /cro<br />

Palais Thermal, 75323 Bad Wildbad,<br />

Telefon 07081 303-301, geöffnet Mo-<br />

Fr. 12-22 Uhr, Sa., So., Fei. 10-22 Uhr,<br />

Eintrittspreise bis 2 Std. 13,50 Euro, bis<br />

4 Std. 16,50 Euro, Tageskarte 22 Euro,<br />

alle Infos/Preise für Anwendungen/<br />

Anfahrt unter www.palais-thermal.de<br />

Der<br />

Schwitzen mit System<br />

Saunaarten und Gesundheit<br />

Die Möglichkeiten, ins Schwitzen zu<br />

kommen, sind vielfältig. Man unterscheidet<br />

nach Höhe der Temperatur<br />

und der Luftfeuchtigkeit. Die fi nnische<br />

Sauna gilt mit 80 bis 100°C als die<br />

klassische Art des Saunierens. Wegen<br />

der mit 2 bis 10 Prozent sehr geringen<br />

Feuchte wird sie auch als Trockensauna<br />

bezeichnet. Die wichtigsten Wirkungen<br />

sind Entschlackung, Abhärtung und<br />

Stärkung des Herz-/Kreislaufsystems.<br />

Feuchte Warmluftbäder (hierzu gehören<br />

das römische Tepidarium oder auch<br />

das türkische Hamam) werden nur 40<br />

bis 60°C warm, dafür aber 35 bis 50<br />

Saunen, Spaß- und Wellnessbäder<br />

in der Umgebung<br />

Sasch Bruchsal<br />

Wellnesslandschaft mit Hallenbad und Blockhaus-Sauna, Caldarium,<br />

Blütendampfbad, fi nnischer Sauna, Sanarium, osmanischem<br />

Bad, Saunagarten<br />

Schnabel-Henning-Str. 1a, Tel.: 07251 706-0,<br />

www.sasch-bruchsal.de<br />

Badepark Haßloch<br />

Spaßbad mit Farblichttheraphie-Saunarium, fi nnischer Sauna,<br />

Dampfbad, Inhalationsgrotte, Hot-Whirl-Pool, Abenteuer-Wasserbecken,<br />

Riesenrutsche, Wasserkanonen<br />

Lachener Weg 175, Tel.: 06324 5994-760, www.badepark.de<br />

Hallenbad Hasenleiser Heidelberg<br />

Schwimm- und Kinderbecken mit fi nnischer Sauna und Bio-<br />

Sauna<br />

Baden-Badener-Str. Tel.: 06221 513-2871,<br />

www.heidelberger-schwimmbäder.de<br />

Aquadrom Hockenheim<br />

Sportbecken, Sprungtürme, Rutschen, Solebecken und Saunalandschaft<br />

mit Block-, Niedertemperatur-, Damen- und Herren-<br />

sowie Gemeinschaftssauna und Dampfbad<br />

Beethovenstr. 41, Tel.: 06205 2855-600<br />

www.aquadrom-hockenheim.de<br />

AQUAtoll Neckarsulm<br />

Erlebnisbecken, Erlebnisrutsche, Wildwasserbahn, Kinderlandschaft,<br />

vier Saunen, Dampfbad, Solegrotte,<br />

Am Wilfenseeweg, Tel.: 07132 2000-0, www.aquatoll.de<br />

Prozent feucht. Diese Bedingungen<br />

eignen sich für Sauna-Anfänger und<br />

Menschen mit hohem Blutdruck. Das<br />

Dampfbad (zum Beispiel römisches Caldarium,<br />

russische Banja) hat bei Temperaturen<br />

von 45 bis 60°C die höchste<br />

Luftfeuchtigkeit (100 Prozent), was den<br />

Bronchien und Atemwegen, aber auch<br />

der Muskulatur, dem Bindegewebe und<br />

den Gelenken guttut. Im Bio-Sanarium<br />

spielt farbiges Licht eine große Rolle.<br />

Denn der Kreislauf wird nicht über Hitze<br />

(Temperaturen 50 bis 60 °C), sondern<br />

über das Farbspektrum angeregt. Im<br />

Bio-Sanarium fühlen sich besonders<br />

Menschen mit empfi ndlicher Haut<br />

und Kreislaufbeschwerden wohl. Wer<br />

allerdings meint, beim Saunieren seine<br />

„Pfunde“ wegzuschmelzen, liegt leider<br />

falsch. Zwar geht pro Saunagang ein<br />

halbes Kilo Gewicht verloren, das ist<br />

allerdings nur Wasser. Immerhin wird<br />

aber die Produktion des Hormons<br />

Somatotropin angeregt. Dieses beeinfl<br />

usst die Fettspaltung und den Fettabtransport<br />

aus den Fettzellen. Insofern<br />

kann ein Saunabad das Abnehmen<br />

positiv begünstigen. /cros<br />

Ringhotel Winzerhof Rauenberg<br />

Dach-Hallenschwimmbad mit Jet-Stream-Anlage sowie Sauna,<br />

Aroma-Dampfbad, Tepidarium<br />

Bahnhofstr. 4-8, Tel.: 06222 952-0, www.winzerhof.net<br />

Moby Dick Rülzheim<br />

Sport-, Spaß- und Außenschwimmbecken, Kinder-Abenteuerlandschaft,<br />

zwei klassische Saunen, Sanarium und Dampfbad<br />

Am See 2, Tel.: 07272 9284-0, www. mobydick.de<br />

Bellamar Schwetzingen<br />

Drei Schwitzräume, dazu Wasserwelt mit Rutschen, Grotten,<br />

Sport- und Außenbecken<br />

Odenwaldring, Tel.: 06202 978280,<br />

www.bellamar-schwetzingen.de<br />

Lindner Hotel und Spa Binshof Speyer<br />

5200 Quadratmeter Wellness-, Wohlfühl- und Fitnessmöglichkeiten<br />

mit Therme, Saline, Hamam, Rasulbad und allen<br />

Sauna-Varianten<br />

Binshof 1, Tel.: 06232 647-609, www.lindner.de<br />

Bäderpark Walldorf<br />

Hallenbad mit fi nnischer Sauna, römischem Dampfbad, Tauchbecken,<br />

Freiluftbereich<br />

Schwetzinger Straße 88, Tel.: 06227 8288-60,<br />

www.stadtwerke-walldorf.de<br />

Miramar Freizeitzentrum Weinheim<br />

Große Badelandschaft, unter anderem mit Wellenbad, Strömungskanal,<br />

Riesenrutschen, 13 Saunen, von der Aquaviva-Sauna übers<br />

Caldarium bis hin zur Zitronensauna<br />

Waidallee 100, Tel.: 06201 6000-0, www.miramar-bad.de<br />

Finnlandsauna Wiesloch<br />

Holzbeheizte Blockhaus-Sauna mit Freigelände,<br />

www.fi nnlandsauna.com<br />

5


6<br />

Wunderlicher<br />

Weihnachtsstern<br />

Göttliche Eigenschaften oder grüner Daumen?<br />

Winter und Weihnachten ohne einen<br />

Weihnachtsstern? Das kann sich jeder<br />

siebte Deutsche nicht vorstellen. Der<br />

Weihnachtsstern ist eine der beliebtesten<br />

Pfl anzen der Weihnachtszeit, bringt er<br />

doch Farbe ins oft triste Grau des Dezembers.<br />

Nach Deutschland gelangte die<br />

Pfl anze im 19. Jahrhundert in<br />

den Taschen des Naturforschers<br />

Alexander von Humboldt.<br />

Den Namen Weihnachtsstern verdankt<br />

die Pfl anze einer Legende: Ein armes<br />

kleines Mädchen namens Pepita wollte<br />

dem Jesus in der Kirche ein Geschenk<br />

bringen. Da sie kein Geld hatte, brach<br />

sie ein paar grüne Heckenblätter ab und<br />

legte sie in die Krippe − und siehe da,<br />

über Nacht wurden die Blätter rot. Und<br />

von da an hieß die Pfl anze „Flores de<br />

Noche Buena“ auf Deutsch „Blumen der<br />

heiligen Nacht“. Und daraus wurde der<br />

Weihnachtsstern.<br />

In Frankreich heißt die Pfl anze Etoile<br />

d’amour (Stern der Liebe), weil den<br />

romantischen Franzosen die Legende des<br />

Azteken-Herrschers Montezuma, auch<br />

bekannt wegen einer weniger angenehmen<br />

Sache, besser gefi el. Montezuma<br />

war fest davon überzeugt, dass die roten<br />

Blätter des Weihnachtssterns vom Blut<br />

verfärbt werden, das aus dem gebrochenen<br />

Herzen einer unglücklich verliebten<br />

aztekischen Göttin tropft. Auch eine<br />

schöne Vorstellung, aber die Wirklichkeit<br />

ist, wie immer, nüchterner.<br />

Weil die kleinen Blüten des Weihnachtssterns<br />

zu unauffällig sind, um genügend<br />

bestäubende Insekten anzulocken, greift<br />

Mutter Natur in die Schminkkiste und<br />

stattet die oberen Laubblätter mit Farbstoffen<br />

aus. Ist es länger als 12 Stunden<br />

am Tag dunkel, entfalten sich die Farbpigmente<br />

und werden rot.<br />

In ihrem<br />

Heimatland<br />

Mexiko, aber<br />

auch in anderen<br />

warmen<br />

Klimaregionen<br />

wachsen Weihnachtssterne<br />

zu vier<br />

Meter hohen Sträuchern heran, die ganze<br />

Straßenzüge einsäumen und sich jedes<br />

Jahr immer wieder aufs Prächtigste rot<br />

färben. Das tun auch unsere in einen Topf<br />

gebannten Weihnachtssterne, wenn man<br />

sie nur lässt und richtig pfl egt.<br />

Schneiden Sie den abgeblühten Weihnachtsstern<br />

zurück, topfen Sie ihn in<br />

frische Erde und stellen Sie ihn an ein<br />

Südfenster. Während des Sommers kann<br />

er auch an einer geschützten Stelle im<br />

Freien stehen. Regelmäßig gießen und<br />

wöchentlich düngen, und der Weihnachtsstern<br />

gedeiht. Die Blätter verfärben sich<br />

jedoch nur rot, wenn die Pfl anze jeden Tag<br />

12 bis 16 Stunden in absoluter Dunkelheit<br />

steht. Am besten stülpt man einen blickdichten<br />

Eimer oder eine blickdichte Folie<br />

über die Blume. 10 Wochen Geduld, und<br />

dann beginnen die Blätter, sich zu verfärben.<br />

Die ideale „Blühtemperatur“ beträgt<br />

20 bis 22 Grad Celsius. Ist doch schön,<br />

dass man kleine Wunder so einfach selbst<br />

herbeiführen kann. /sp<br />

Eine gute Idee:<br />

Geschenkgutscheine von <strong>Rutz</strong><br />

Weihnachtsgeschenke<br />

vom<br />

Bäcker<br />

Beim Bäcker gibt es jede<br />

Menge Weihnachtsgeschenke für<br />

Menschen, die gerne Süßigkeiten<br />

essen – Christstollen und Früchtebrot<br />

zum Beispiel. Viele freuen<br />

sich auch über ein Tütchen mit<br />

gemischtem Weihnachtsgebäck<br />

oder einen kleinen Kuchen. Auch<br />

Gutscheine kommen gut an. Bei<br />

uns erhalten Sie Gutscheine für<br />

Backwaren wie Kuchen, Gebäck,<br />

Brote oder für ein gemütliches<br />

Frühstück.<br />

Der<br />

Es ist der 26. Oktober. An der Freien<br />

Interkulturellen Waldorfschule feiern<br />

die Schüler zusammen mit den Lehrern<br />

und Eltern gerade Zuckerfest, mit<br />

dem Muslime den Ramadan beenden.<br />

Sie hören den Liedern zu, die Sufi Ali<br />

Ungar auf der Saz (einer Laute) spielt,<br />

lauschen seinen religiösen<br />

Geschichten und naschen<br />

Tonnen von Süßigkeiten. In<br />

ein paar Wochen werden die<br />

Schüler ein Krippenspiel aufführen<br />

und sich Weihnachtsgeschichten<br />

erzählen. Auch<br />

muslimische, jüdische und<br />

atheistisch erzogene Kinder<br />

nehmen am Krippenspiel teil.<br />

In der Mannheimer Gesamtschule<br />

gehören die Kinder<br />

zu den unterschiedlichsten<br />

Kulturkreisen. Ein wichtiges<br />

Anliegen der Lehrer: ihren<br />

Schülern beizubringen, anderen<br />

Kulturen und Religionen offen und mit<br />

Respekt zu begegnen.<br />

Zuckerfest<br />

Chang fi ndet es völlig normal, an der<br />

Schule Weihnachten zu feiern. Aber zu<br />

Hause ist Weihnachten ein Tag wie jeder<br />

andere. „Aber das macht mir nichts aus,<br />

denn ich bekomme am Zuckerfest viele<br />

Geschenke“, sagt der 8-jährige Muslim.<br />

„50 Euro habe ich im letzten Jahr bekommen“,<br />

erzählt er stolz. „Davon habe<br />

ich einen Schwimmkurs bezahlt.“ Am<br />

Morgen des Zuckerfestes geht Chang<br />

mit seinen Eltern und Geschwistern in<br />

die Moschee und besucht die Gräber verstorbener<br />

Verwandter − und dann wird<br />

Zuckerfest statt<br />

Weihnachtsmann<br />

mit einem üppigen Frühstück das Fasten hana ist für jüdische Gläubige das Fest der<br />

gebrochen. „All unsere Verwandten und Buße und Reue. Juden glauben, dass man<br />

Freunde besuchen uns und wir dürfen so das neue Jahr gereinigt beginnen sollte,<br />

viele Süßigkeiten essen, wie wir wollen.“ und das geht nur, wenn man alte Kon-<br />

Am besten gefällt ihm aber, dass so viele fl ikte löst. Höhepunkt und Abschluss des<br />

andere Kinder da sind, mit denen er her- zehntägigen jüdischen Neujahrsfestes ist<br />

umtoben kann.<br />

daher der Versöhnungstag.<br />

Rosch ha-Shanah<br />

Alexander gehört zur jüdischen<br />

Gemeinde Mannheims. Sein Lieblingsfest<br />

ist Rosch ha-Shanah. Rosch ha-Shanah<br />

ist das jüdische Neujahrsfest. Und was<br />

mag er an Rosh Hashana besonders?<br />

„Wir essen an diesem Tag Apfelstücke in<br />

Honig, und die fi nde ich lecker“, erzählt<br />

er und erklärt, was die Speise bedeutet:<br />

„Wenn man die isst, wird das nächste Jahr<br />

süß und gut.“ Sehr spannend fi ndet er<br />

auch den Besuch der Synagoge am Vorabend.<br />

„Denn nur dann wird auf dem Schofar<br />

gespielt“ ( Blasinstrument aus Widderhorn,<br />

Anmerk. der Red.), sagt er. „Das ist,<br />

glaube ich, schwierig, aber mit den Tönen<br />

verkünden wir das Lob Gottes.“ Rosh Has-<br />

Wie und wo Sie uns erreichen:<br />

<strong>Bäckerei</strong> <strong>Rutz</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Ludwig-Wagner-Str. 37<br />

69168 Wiesloch<br />

Tel. Büro: 06222 9262- 0<br />

Fax: 06222 9262-20<br />

E-Mail: baeckerei.rutz@t-online.de<br />

Internet: www.rutz.de<br />

Bürozeiten: 7.30-18.30 Uhr<br />

WIESLOCH<br />

Hauptstr. 102<br />

Tel. 06222 2314<br />

im REWE-MARKT<br />

Unterm Eichelweg<br />

Tel. 06222 5 42 07<br />

BAIERTAL<br />

Alte Bahnhofstr. 54<br />

Tel. 06222 71188<br />

FRAUENWEILER<br />

„Backlädl“<br />

Ludwig-Wagner-Str. 37<br />

Tel. 06222 9262-14<br />

NUSSLOCH<br />

Sinsheimer Str. 16<br />

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RAUENBERG<br />

im REWE-MARKT<br />

Frankenäcker 1<br />

Tel. 06222 661698<br />

SCHWETZINGEN<br />

im REWE-MARKT<br />

Marstallstr. 53<br />

Tel. 06202 270011<br />

im REWE-MARKT<br />

Scheffelstr. 63-65<br />

Tel. 06202 2047677<br />

BRUCHSAL<br />

Friedrichstr. 33<br />

Tel. 07251 307835<br />

HD / ROHRBACH<br />

im REWE-MARKT<br />

Brechtelstr. 25<br />

Tel. 06221 894224<br />

ANGELBACHTAL<br />

im REWE-MARKT<br />

Wusseldorn 3<br />

Tel. 07265 917688<br />

Seollall<br />

Hae Chons Lieblingsfest fi ndet<br />

im Februar statt. Dann feiert<br />

man in Korea, seiner Heimat,<br />

Neujahr oder Seollal. Die Koreaner<br />

gedenken an diesem Tag an<br />

den Familiengräbern ihrer Vorfahren<br />

und feiern dann ausgelassen<br />

mit ihren Familien. „Wir<br />

besuchen unsere Verwandten<br />

und Freunde“, erzählt Hae Chon,<br />

„und dann müssen wir Kinder<br />

uns dreimal vor den Älteren verbeugen,<br />

um ihnen Respekt zu<br />

erweisen. Besonders gut fi nde<br />

ich, dass wir Jungs an Seollal<br />

draußen grillen dürfen. Die Mädchen<br />

führen nur Tänze und Lieder auf.“<br />

Weihnachten mag Hae Chon auch<br />

gerne, weil er dann einen Weihnachtsstrumpf<br />

mit Geschenken bekommt und<br />

weil es oft schneit. Schnee liebt er über<br />

alles. Aber sonst hat Weihnachten für ihn<br />

keine Bedeutung, denn für Hae existiert<br />

Gott nicht. „Die Kinder hier sagen, dass<br />

es einen Gott gibt und dass der im Weltall<br />

wohnt. Aber wenn das stimmt, wurde er<br />

bestimmt schon längst von einer Rakete<br />

getroffen und ist tot.“ /sp<br />

ST. LEON-ROT<br />

im REWE-MARKT<br />

Im Schiff 7<br />

Tel. 06227 548635<br />

WALLDORF<br />

Schwetzinger Str. 1<br />

Tel. 06227 2955<br />

Verkaufsladen IKEA<br />

Josef-Reiert-Str. 9<br />

Tel. 0175 5239155<br />

SANDHAUSEN<br />

im REWE-MARKT<br />

Carl-Benz-Str. 1<br />

Tel. 06224 54242<br />

LEIMEN<br />

im PENNY-MARKT<br />

Bgm.-Weidemaier-Str. 66<br />

Tel. 06224 76400<br />

DOSSENHEIM<br />

im KAUFLAND<br />

Gewerbestr. 19<br />

Tel. 06221 8673663


Warum gerade Raketen<br />

Von Krachern, Hufeisen & Co<br />

Klar, an Silvester steigen die Raketen,<br />

aber warum pfl egen wir solche Neujahrsbräuche?<br />

Ein paar Deutungsversuche.<br />

Warum feiern wir mit Freunden?<br />

Die Nacht zwischen den Jahren galt seit<br />

Menschengedenken als Nacht, in der die<br />

Grenzen zwischen dem Diesseits und<br />

dem Jenseits durchlässig waren. Es war<br />

die Nacht, in der die Seelen der Verstorbenen<br />

zurückkehrten. Im Kreis von Verwandten<br />

und Freunden fühlte man sich<br />

sicher, er galt als ein magischer Kreis des<br />

Guten, in den das Böse nicht einzudringen<br />

vermochte.<br />

Wieso einen „guten Rutsch“?<br />

Der Wunsch „Guter Rutsch“ geht wahrscheinlich<br />

auf das jiddische Wort „Rosch“<br />

zurück. Und das bedeutet Anfang. Ein<br />

guter Rutsch ist also ein „guter Anfang“.<br />

Warum Raketen und Kracher?<br />

So schöne bunte Raketen gab es früher<br />

nicht, aber unseren Vorfahren kam es auch<br />

nicht auf das Aussehen, sondern auf den<br />

Krach an. Mit lautem Krach wollten sie<br />

die bösen Geister vertreiben, von denen<br />

sie glaubten, dass sie in dieser Nacht auf<br />

der Erde ihr Unwesen treiben.<br />

Warum Marzipanschweine?<br />

Klar, damit wollen wir Glück für das<br />

nächste Jahr herbeizaubern, aber warum<br />

gilt das Schwein als Glücksbringer? Der<br />

wilde Eber war das heilige Tier der germanischen<br />

Götter. Die germanische Göttin<br />

Freya trug zum Beispiel den Beinamen<br />

Syr (Sau) und Schweine waren die Opfertiere<br />

der griechischen Göttin Demeter, die<br />

zuständig war für die Fruchtbarkeit der<br />

Erde. Das Schwein galt daher von alters<br />

her als Glücksbringer und Fruchtbarkeitssymbol.<br />

Variante<br />

unfein,<br />

vulgär<br />

Lava<br />

Gewerbe<br />

dt.<br />

Komponist<br />

† 1847<br />

Lebensabschnitt<br />

Pflanzenwuchsstoff<br />

Feldstecher<br />

Ort bei<br />

Gent<br />

handschriftl.Namenszug<br />

metalldurchwirkter<br />

Stoff<br />

9<br />

Impressum<br />

Truppeneinheit<br />

beim<br />

Militär<br />

heftig,<br />

aber<br />

angemessen<br />

Gründer<br />

der<br />

modernen<br />

Türkei<br />

Trainer<br />

Kfz-Z.<br />

Neuenburg,<br />

Schweiz<br />

Strom<br />

durch<br />

Sibirien<br />

12<br />

6<br />

der<br />

Organismus<br />

Zweimaster<br />

Herausgeber: <strong>Bäckerei</strong> <strong>Rutz</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Ludwig-Wagner-Str. 37<br />

69168 Wiesloch<br />

Telefon: 0 62 22 / 92 62-0<br />

www.rutz.de<br />

7<br />

Ausruf<br />

des<br />

Erstaunens<br />

Traubenernte<br />

deutsche<br />

Vorsilbe<br />

Hochruf<br />

Red<strong>akt</strong>ion: Rita Spatscheck (/sp)<br />

Sabine Rahn (Kinderseite)<br />

Freie Mitarbeit: Christian Roskowetz (cro)<br />

Illustrationen Kinderseite:<br />

Angela Weinhold<br />

Grafi k Design: Pit Elsasser<br />

Fotos: Pit Elsasser, Christian Roskowetz<br />

MEV, fontshop<br />

Druck: PVA, Landau<br />

Zeichenstift<br />

5<br />

großes<br />

nord.<br />

Hirschtier<br />

10<br />

lauter<br />

Ausruf<br />

Warum Kaminkehrer?<br />

Durch die Reinigung des Kamins bannte<br />

der Schornsteinfeger über Jahrhunderte<br />

die Gefahr von Bränden, und die waren<br />

ein Desaster. Brach in Häusern, die alle<br />

aus Holz waren, ein Brand aus, brannte<br />

oft das halbe Dorf nieder. Der Schornsteinfeger<br />

erinnerte zudem dank seiner<br />

schwarzen Kleidung und seines rußigen<br />

Gesichts an den Teufel. Die Menschen<br />

sprachen ihm daher die Fähigkeit zu, den<br />

Teufel selbst oder mit dessen Hilfe böse<br />

Geister zu bannen.<br />

Warum Hufeisen<br />

Eine von vielen Deutungen geht auf den<br />

heiligen Dunstan zurück. Der soll so ein<br />

geschickter Hufschmied gewesen sein,<br />

dass sich sogar der Teufel seine Hufe bei<br />

ihm beschlagen ließ. Dabei schlug Dunstan<br />

so fest zu, dass der Beelzebub um<br />

Gnade winselte. Der Heilige hörte erst mit<br />

dem Hämmern auf, nachdem der Teufel<br />

ihm versprochen hatte, alle jene zu verschonen,<br />

die ein Hufeisen tragen. /sp<br />

Glücksschweinchen mit<br />

Granatsplitterfüllung<br />

11<br />

alte<br />

Bezeichnung<br />

für<br />

‚Berber‘<br />

Unterwelt<br />

der<br />

griech.<br />

Sage<br />

3<br />

Holzraummaß<br />

dt.<br />

Schauspieler<br />

(Horst)<br />

Atomre<strong>akt</strong>or<br />

1<br />

2<br />

Landenge<br />

in Hinterindien<br />

Seite<br />

eines<br />

Dreiecks<br />

Bogengang<br />

größter<br />

Saturnmond<br />

veraltet:<br />

Einigung<br />

Gattin<br />

des<br />

Wodan<br />

Vermählte<br />

witziger<br />

Einfall<br />

unabhängig<br />

Düsenflugzeug<br />

anhänglich<br />

Falschmeldung<br />

in der<br />

Presse<br />

feine<br />

Hautöffnung<br />

subarktischer<br />

Hirsch<br />

Figur in<br />

‚Ritt auf<br />

die Wartburg‘<br />

Bruchstück<br />

Bergbach<br />

zu<br />

Herzen<br />

gehend<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />

Wir suchen:<br />

8<br />

4<br />

dt. Tanzkapellmeister<br />

† 1973<br />

Der<br />

Nach der Internet - Enzyklopädie<br />

„Wikipedia“ ist das Puppentheater<br />

(noch) „eine Sonderform des darstellenden<br />

Spiels. Es hat im Idealfall einen<br />

von einem Puppenspieler animierten<br />

künstlichen Gegenstand als Handelnden<br />

im Zentrum der Inszenierung. Als<br />

theaterähnliche, oftmals das Theater<br />

im Kleinen (kleine Form) nachahmende<br />

Unterhaltung der (zahlenden) großen<br />

oder kleinen Zuschauer wird das Puppenspiel<br />

(in Deutschland) fälschlicherweise<br />

oft nicht als seriös betrachtet, ja<br />

- abwertend - als Kinderkram (Kaspertheater)<br />

verachtet.“ Doch wie gut, dass<br />

sich die Zeiten ändern: Denn Figurentheater,<br />

Puppenspiel und Objekttheater<br />

feiern auch bei uns jedes Jahr zahlreiche<br />

Premieren und internationale Festivals.<br />

Und reine Kinderunterhaltung ist<br />

das Spiel der Puppen schon lange nicht<br />

mehr.<br />

Die Geschichte des Puppentheaters<br />

reicht Tausende von Jahren zurück in<br />

die Vergangenheit. Schon im klassi-<br />

Konferenz<br />

englisch:<br />

Königin<br />

www.raetselschmiede.de<br />

Aushilfen<br />

für unsere <strong>Bäckerei</strong>-Fachgeschäfte<br />

Bei Interesse bitte telefonisch bewerben:<br />

<strong>Bäckerei</strong> <strong>Rutz</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Ludwig-Wagner-Str. 37<br />

69168 Wiesloch, Tel. 0 62 22 / 9 26 20<br />

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Lösungswort bis zum<br />

11. Dezember an<br />

<strong>Bäckerei</strong> <strong>Rutz</strong> <strong>GmbH</strong>,<br />

Ludwig -Wagner- Straße 37,<br />

69168 Wiesloch.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Wenn Puppen<br />

Theater machen<br />

schen Griechenland waren bewegliche<br />

Puppen bekannt. Priester alter Kulturen<br />

bedienten sich ihrer, um die Einbildungskraft<br />

der Gläubigen zu beeinfl ussen.<br />

Doch erst die dramatische Handlung,<br />

der Dialog und die Bühne kennzeichnen<br />

das Theater mit Puppen. War das<br />

Repertoire der Puppenspieler früherer<br />

Zeiten ganz auf das Verständnis und<br />

die Erwartungen des erwachsenen<br />

Zuschauers abgestimmt, entwickelte<br />

sich das Puppenspiel im Laufe des<br />

19. Jahrhunderts auch zum Kindertheater.<br />

Viele bedeutende Schriftsteller<br />

und Dramatiker (Clemens Brentano,<br />

Joseph von Eichendorff, George Bernhard<br />

Shaw, Arthur Schnitzler, Tankred<br />

Dorst) haben für das Puppentheater<br />

geschrieben. Von Johann Wolfgang<br />

von Goethe stammt das bekannte Puppenspiel<br />

„Das Jahrmarktsfest zu Plundersweilern“<br />

(1794). Die Inspiration zu<br />

seinem großen Werk „Faust“ erhielt<br />

er unter anderem aus der Aufführung<br />

eines Marionettentheaters.<br />

Puppentheater ist somit alt und doch<br />

Puppentheater in der Region<br />

Marionetten-Theater<br />

„Wieslocher Puppenstube“<br />

Marionetten-Theater mit hölzernen,<br />

handgeschnitzten Puppen, das sich<br />

hauptsächlich an Erwachsene richtet.<br />

Kinder in Begleitung der Eltern sind<br />

willkommen, sofern die Stücke<br />

geeignet sind.<br />

Nächste Vorstellungen:<br />

3.12., 17 Uhr, „Am Rande von Bethlehem<br />

– Die etwas andere Weihnachtsgeschichte“,<br />

ab 12 Jahren<br />

„Wieslocher Puppenstube“,<br />

69168 Wiesloch, „Alter Bahnhof“,<br />

Bahnhofstrasse 9,<br />

Infos/Karten: 06222 2716 (Kosmetikstudio<br />

Gisela), www.marionettenwiesloch.de<br />

Mannheimer Puppenspiele<br />

Theater mit 100 Plätzen und einem<br />

wandelbaren Bühnenraum. Der<br />

Darstellungsausschnitt der Guckkastenbühne<br />

ist 5 x 1,50 m groß;<br />

man sieht meist die von unten zu<br />

führenden Stabpuppen. Vor allem bei<br />

offener Spielweise, wenn die Spielerinnen<br />

und Spieler für die Zuschauer<br />

sichtbar sind, werden Stab-, Schlenker-<br />

und Flachfi guren (seltener auch<br />

Schattenfi guren) eingesetzt. Spielzeit<br />

ab November mit einer Wiederaufnahme<br />

von „Das Puppenspiel vom<br />

Doktor Faustus“.<br />

„Mannheimer Puppenspiele“,<br />

Figurentheater im Quadrat, U2, 4-5,<br />

68161 Mannheim, Parkmöglichkeit<br />

im Parkhaus Quadrat U2, gegenüber<br />

Herschelbad,<br />

Infos/Karten: 0621 1568510, www.<br />

mannheimer-puppenspiele.de<br />

gleichzeitig irgendwie neu in dieser von<br />

Fernseher, Computer und Kino geprägten<br />

Stadt-Kindheit. Puppentheater führt<br />

Kinder langsam an die Welt des Theaters<br />

heran. Und zwar als Live-Erlebnis, bei<br />

dem die Kinder auch gefordert sind, sich<br />

am Stück beteiligen können, sich sogar<br />

einmischen müssen, wenn sie möchten,<br />

dass am Ende alles gut geht. Denn<br />

fragt die Prinzessin ratlos, ob sie mit<br />

dem fremden Zauberer mitgehen soll,<br />

schreien natürlich alle jungen Besucher<br />

wie aus einem Munde:“Neeeiin!“<br />

Gerade die ganz Kleinen fi nden sich<br />

in Puppenfi guren wieder: wenn etwas<br />

nicht gleich gelingt, immer wieder schief<br />

geht.<br />

Die meisten (Puppen-)Theater spielen<br />

kleine Geschichten für Theateranfänger<br />

ab etwa drei Jahren und größere<br />

Geschichten nach literarischen Vorlagen<br />

und Märchen für ältere Zuschauer. Eine<br />

Altersbegrenzung gibt es nicht. /cro<br />

Puppentheater Plappermaul<br />

Heidelberg<br />

Puppenbühne mit traditioneller<br />

Guckkastenbühne und selbst entworfenen<br />

Handpuppen. Die Stücke<br />

sind für Besucher ab 4 Jahren.<br />

Nächste Vorstellungen:<br />

2.12., 14+16 Uhr „Der Weihnachtsmann<br />

ist krank“, 9.12., 14+16 Uhr<br />

„Schildkrötenweihnacht“, 16.12.,<br />

14+16 Uhr „Der Weihnachtsmann<br />

ist krank“, 23.12., 14+16 Uhr „Die<br />

andere Weihnachtsgeschichte“<br />

„Puppentheater Plappermaul“<br />

Heidelberg-Pfaffengrund, Im Heimgarten<br />

34<br />

Infos/Karten: 06221 452177,<br />

www.puppentheaterplappermaul.de<br />

Marotte Figurentheater Karlsruhe<br />

Besteht seit 1987, bietet rund 100<br />

Besuchern Platz und gibt jährlich<br />

etwa 230 Vorstellungen für Kinder<br />

ab 3, 4, 5 und 7 Jahren sowie für<br />

Erwachsene.<br />

„Marotte - Figurentheater„<br />

Karlsruhe, Kaiserallee 11,<br />

76133 Karlsruhe, Parken im<br />

Parkhaus Kaiserallee 11 neben dem<br />

Theater.<br />

Infos/Karten: Tel.: 0721 841555,<br />

www.marotte-fi gurentheater.de<br />

Für diesen<br />

Gutschein im Wert von € 1,erhalten<br />

Sie einen Preisnachlass auf<br />

1 Christstollen. Gültig bis 23. Dez. 06<br />

GUT<br />

ScheiN


8<br />

Auf der<br />

isbahn<br />

Udo fi ndet Erika<br />

echt super. Sie hat so<br />

schöne Locken und eine<br />

Zahnlücke, durch die sie<br />

ganz weit spucken kann.<br />

In der Pause will Udo<br />

sich neben Erika setzen.<br />

Aber Erika sagt: „Nee,<br />

den Platz halte ich für<br />

Anne frei.“<br />

„Mensch, bist du<br />

doof“, sagt Udo.<br />

Nach der Schule<br />

verabredet er sich mit<br />

Robin und Caroline zum<br />

Schlittschuhlaufen.<br />

Erika fragt er nicht mal.<br />

Soll sie doch mit Anne<br />

spielen.<br />

Auf der Eisbahn ist<br />

es ziemlich voll. Robin,<br />

Udo und Caroline üben<br />

Rückwärtsfahren.<br />

<strong>Rutz</strong><br />

backt<br />

Brötchen<br />

©Angela Weinhold<br />

Wie soll ich<br />

die verkaufen?<br />

Wart‘s ab!<br />

© Sabine Rahn<br />

Caroline kann das schon<br />

ziemlich gut. Dann spielen<br />

sie Fangen. Plötzlich<br />

tauchen Erika und Anne<br />

auf. „Wir wollen auch<br />

mitspielen“, sagt Anne.<br />

„Aber dann musst du<br />

fangen“, sagt Robin.<br />

„Na gut“, sagt Anne.<br />

Alle fahren schnell davon.<br />

Kann ich<br />

helfen?<br />

HEUTE:<br />

Rützchen-<br />

Brötchen<br />

<strong>Rutz</strong><br />

Auch Udo läuft los. Anne<br />

ist ihm dicht auf den<br />

Fersen. Udo schlägt einen<br />

Haken. Leider kommt<br />

von hinten gerade ein<br />

großer Junge angesaust.<br />

Der Junge kann nicht<br />

mehr bremsen und stößt<br />

mit Udo zusammen.<br />

Udo fällt aufs Eis. Sein<br />

Wie<br />

schade!<br />

Rützchen-<br />

Brötchen sind leider<br />

ausverkauft!<br />

Knie tut höllisch weh<br />

und seine Lippe blutet.<br />

Udo fängt an zu weinen.<br />

Der Junge führt Udo<br />

zu einer Bank am Rand<br />

der Eisfl äche. „Tut mir<br />

leid, Kleiner“, sagt der<br />

Junge und reicht Udo ein<br />

Taschentuch.<br />

Absender:<br />

Name<br />

Ort<br />

Straße<br />

Toll, gell?<br />

Udo schnieft und<br />

wischt sich die Tränen<br />

ab. Als er aufschaut,<br />

sitzt Erika neben ihm.<br />

Sie hält ihm auf der<br />

offenen Hand einen Zahn<br />

hin. „Ich glaube, das ist<br />

deiner“, sagt sie.<br />

Udo tastet mit der<br />

Zunge über seine Zähne.<br />

Tatsächlich, ihm fehlt<br />

ein Schneidezahn – aber<br />

der hatte ohnehin schon<br />

gewackelt. „Wenn du<br />

willst, zeige ich dir, wie<br />

man durch die Lücke<br />

spuckt“, sagt Erika.<br />

„Au ja!“, sagt Udo.<br />

Labyrinth-Rätsel<br />

Finde heraus welche Schlittschuhspur zu<br />

wem gehört.<br />

Einsendeschluss: 19.12.2006<br />

Unter den richtigen Einsendungen<br />

verlosen wir:<br />

20 Ritter–Rost–CDs<br />

(Der Rechtweg ist ausgeschlossen)<br />

Siehst du?

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