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Die witzigsten Klischees über Frauen<br />

und Männer<br />

Charmant mit einem Augenzwinkern beschrieben<br />

NEU<br />

ISBN 978-3-8174-9210-7<br />

9783817 492107<br />

Kästen mit treffenden Zitaten und Sprüchen<br />

Im Wohnzimmer<br />

4<br />

Layout im 50er-Jahre-Stil<br />

Handgezeichnete Illustrationen<br />

Im Wohnzimmer<br />

Hört er wirklich NIE zu<br />

Dass männliche Wesen vermeintlich hin und wieder Probleme mit dem<br />

Zuhören haben, lernte ich schon früh. Mein Sandkastenkumpel und ich<br />

sollten für ein kleines Programm zur Erbauung unserer Erziehungsberechtigten<br />

ein Liedchen einstudieren. Er war der Heinrich, ich die Liese – unser<br />

beider Problem ein Topf, der »aber nu’n Loch hat«.<br />

Immer wieder trat die Liese, also ich, mit einer neuen Interpretation des<br />

Problems an den klugen Heinrich, der sicher mit wichtigeren Dingen wie<br />

Kranfahren oder Molche jagen beschäftigt war, heran. Das Lied spielt das<br />

komplette Klischee nach: Sie sucht quasi Gesprächsanlässe und seine<br />

Aufmerksamkeit am laufenden Band, er pariert mit praktischen Hinweisen,<br />

ohne vom Lied: »Lass es sein, Gedankenaustausches für eine tere Gemeinsamkeit versenkt. Im Topf.<br />

Liedermund tut Wahrheit kund Sicher. So läuft es im Leben doch oft.<br />

Unsereins möchte mit dem Liebsten ein Gespräch beginnen und sucht<br />

erst einmal nach einem Einstieg, der alsbald in einer logisch-praktischen<br />

Antwort ersäuft: »Schatz, wie war dein Tag« »Gut« – oder: »Schatz, fliegen.«<br />

fundier-<br />

»Zu teuer!«<br />

»Wenn ein Frauenkörper spricht,<br />

haben die Männer nicht genug<br />

Augen, um zuzuhören.« Alexander Calder<br />

Alexander Calder<br />

Nein.<br />

Er wird es nicht lernen. Nicht von allein. Schon rein evolutions-technisch<br />

sind Männer nicht zum aktiven Zuhören und Reflektieren geboren. Oder<br />

hat man schon mal davon gehört, dass der steinzeitliche Jäger seinen<br />

Kumpan kurz vorm Erlegen des Mammuts gefragt hat: »Du, wie geht es dir<br />

jetzt eigentlich damit, dass du gleich ein fühlendes, atmendes Tier seines<br />

Lebens berauben musst, nur damit es uns für Wochen ernährt« Nein. Er<br />

musste schweigen.<br />

Genau wie der Typ neben ihm, denn schon der leiseste Ton hätte ihren<br />

leckeren Sonntagsbraten vertrieben. (Kann man übrigens heute noch er-<br />

leben: beim Pokern.) Und wo über zigtausend Jahre nicht geredet wird, da<br />

verkümmern doch die Rezeptoren für die feineren Zwischentöne und Stim-<br />

mungen. Das muss erst wieder trainiert werden. Langsam und geduldig.<br />

Heute habe ich bei meinem Süßen damit angefangen. Mit einer ganz einfa-<br />

chen praktischen Übung: »Schahatz, bringst du mir auf dem Rückweg vom<br />

Fitness Ich hab ihm doch auch schon tausend Mal gesagt, dass ich schim-<br />

mer. Es sind immerhin Pilze. Die grobe Richtung stimmt …<br />

»2« »3«<br />

Liebe: die Kraft, nicht nur die<br />

eigene, sondern auch die Unvollkommenheit<br />

eines anderen<br />

lebenslang zu ertragen.<br />

Ron Kritzfeld<br />

com-L-Frau_2.indd 2-3 07.11.11 09:15

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