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� Lucky # Slevin � Wolf Creek<br />

� Snakes On A Plane � Cars


<strong>takeoff</strong><br />

starkasten<br />

Samuel L. Jackson Wie Kojak ohne Lolli<br />

Bei der letztjährigen Bambi-Verleihung hatte man Samuel L.<br />

Jackson offensichtlich die Rolle des Alibi-Stars zugedacht. Der<br />

Mann aus Hollywood sollte wohl ein bisschen große Welt in die Veranstaltung<br />

bringen. Wofür der 57-Jährige den Preis eigentlich erhielt,<br />

blieb dem Zuschauer verborgen. Jacksons legendärer Auftritt<br />

in „Pulp Fiction“ wurde zwar ausgiebig gewürdigt, doch der Part als<br />

bezopfter Gangster in „Jackie Brown“ blieb unerwähnt.<br />

In unzähligen großen, aber auch kleinen Filmen hat der Mann<br />

mit der Glatze gespielt. Nicht alle Produktionen zählen zu Meilensteinen<br />

der Filmkunst. Durch Darbietungen in Blockbustern wie<br />

„Jurassic Park“ oder „Die Stunde der Patrioten“ wurde Samuel L.<br />

Jackson bekannt, zum Kultstar machte ihn die Rolle des Jules in<br />

„Pulp Fiction“. „Der Pfad der Gerechten ist auf beiden Seiten gesäumt<br />

mit den Freveleien der Selbstsüchtigen und der Tyrannei böser<br />

Männer... .“ Sie erinnern sich vielleicht noch an die Predigten<br />

dieses Auftragskillers. Kein Opfer segnete das Zeitliche, ohne vorher<br />

mit obskuren Bibelzitaten gefoltert zu werden. Am Ende der<br />

Geschichte wandelt sich der Saulus zum Paulus, tauscht den feinen<br />

Zwirn gegen ein eigenartiges Büßerhemd. Seither verkörpert<br />

Jackson in den meisten seiner Filme Typen mit großer Selbstdisziplin,<br />

die schnell und zielgerichtet handeln, niemals panisch sind,<br />

manchmal grinsen, aber nie lachen. In jeder noch so brenzligen<br />

Situation unerschütterlich die eigenen Überzeugungen zur Schau<br />

stellen, das kann dieser „Kojak ohne Lolli“ wie kaum jemand sonst.<br />

Irgendwie cool der Mann!<br />

sehenswert<br />

Filmografie (Auszug)<br />

1991 Jungle Fever<br />

1992 Die Stunde<br />

der Patrioten<br />

1993 Jurassic Park<br />

1994 Pulp Fiction<br />

1995 Stirb langsam –<br />

Jetzt erst recht<br />

1997 Jackie Brown<br />

1998 Verhandlungssache<br />

2000 Shaft – Noch Fragen?<br />

2000 Unbreakable<br />

2003 Star Wars – Episode III<br />

2006 Snakes On A Plane<br />

Battle In Heaven<br />

... ist ein interessanter, ungewöhnlich freizügiger Film aus Mexiko. Marcos, Fahrer<br />

eines Armeegenerals, freundet sich mit der Tochter des Befehlshabers an und erzählt<br />

ihr eine unglaubliche Geschichte.<br />

Drama | ab 08.01.2007<br />

Road To Guantanamo<br />

... prangert auf drastische Weise die Praktiken im berüchtigten Gefangenenlager<br />

an. Drei Freunde geraten auf einer Reise in die Fänge des amerikanischen Geheimdienstes<br />

und werden verschleppt. Kein Zweck heiligt die Mittel!<br />

Drama | ab 24.01.2007<br />

Geheime Staatsaffären<br />

... sind in das Visier der eisenharten Staatsanwältin Jeanne Charmant geraten. Altmeister<br />

Claude Chabrol ist diesmal einer unheiligen Allianz zwischen Politik und<br />

Wirtschaft auf der Spur. Mit Isabelle Huppert.<br />

Thriller | ab 25.01.2007<br />

topten<br />

1<br />

Miami Vice<br />

Universal Pictures<br />

Action/Thriller<br />

ab 16<br />

mit Colin Farrell, Jamie Foxx<br />

2<br />

Superman Returns<br />

Warner<br />

Action/Fantasy<br />

ab 12<br />

mit Brandon Routh,<br />

Kate Bosworth<br />

3<br />

Hui Buh –<br />

Das Schlossgespenst<br />

Paramount<br />

Fantasy/Komödie<br />

o. A.<br />

mit Michael „Bully“ Herbig,<br />

Christoph Maria Herbst<br />

4<br />

Trennung mit<br />

Hindernissen<br />

Universal Pictures<br />

Komödie/Drama<br />

ab 6<br />

mit Vince Vaughn,<br />

Jennifer Aniston<br />

5<br />

The Sentinel<br />

Kinowelt<br />

Thriller<br />

ab 12<br />

mit Michael Douglas,<br />

Kiefer Sutherland<br />

6<br />

Fluch der Karibik 2<br />

Buena Vista<br />

Abenteuer/Action<br />

ab 12<br />

mit Johnny Depp,<br />

Orlando Bloom<br />

7<br />

Ice Age 2<br />

Fox<br />

Komödie/Zeichentrick<br />

o. A.<br />

Sprecher Otto Waalkes,<br />

Thomas Fritsch<br />

8<br />

The Da Vinci Code<br />

Sakrileg<br />

Sony Pictures<br />

Thriller<br />

ab 12<br />

mit Tom Hanks,<br />

Audrey Tautou<br />

9<br />

Butterfly Effect 2<br />

Warner<br />

Thriller/Science Fiction<br />

ab 16<br />

mit Eric Lively, Erica Durance<br />

10<br />

Five Fingers<br />

Ascot Elite<br />

Thriller/Drama<br />

ab 16<br />

mit Laurence Fishburne,<br />

Ryan Phillippe


Wolf Creek<br />

Manchmal ist der Blick in die Freiheit so dunkel wie das Innere eines Rucksacks. 48 Minuten lang liegt<br />

eine erwartungsvolle Spannung über dem Geschehen, ohne dass etwas Schreckliches passiert.<br />

Der Zuschauer hat drei fröhliche junge Menschen kennengelernt, die mit einem Mietwagen ihre<br />

australische Heimat durchqueren. Im Naturschutzgebiet „Wolf Creek“ verweigert das Auto jedes<br />

Lebenszeichen. Zur Freude von Kristy, Ben und Liz taucht dann dieser freundliche Hinterwäldler auf,<br />

eine Mischung aus Mechaniker und „Crocodile Dundee“. Am nächtlichen Lagerfeuer gibt es viel zu<br />

lachen. Doch das Erwachen am nächsten Morgen ist furchtbar.<br />

Crank<br />

Chev Chelios wurde vergiftet. Wenn der Ex-Killer<br />

seinen Puls hochhält, sind ihm noch ein paar irdische<br />

Stunden vergönnt. Chev tut was er kann und<br />

läuft Amok. Auf der Suche nach seinen feigen Mördern<br />

und Blutdruck steigernden Mitteln zerlegt der<br />

Rasende die halbe Stadt. Jason Statham transportiert<br />

sich direkt in die Hölle.<br />

Cars<br />

Super-Flitzer Lightning McQueen kommt von der<br />

Piste ab und landet in einem Kaff für Klapperkisten.<br />

In der Provinz lernt der Champ was fürs Leben: Unter<br />

einer rostigen Haube brummt oft ein gütiger Motor.<br />

Man wird es kaum glauben, aber eine kardinale<br />

persönliche Erfahrung inspirierte John Lasseter zu<br />

dieser Geschichte.<br />

Snakes On A Plane<br />

Samuel L. Jackson soll als FBI-Agent einen Kronzeugen<br />

zum Prozess nach L.A. bringen. Die Aufgabe<br />

wäre lösbar gewesen, hätte der Cop nicht ein<br />

Flugzeug voller Giftschlangen als Transportmittel<br />

gewählt. Der zum Teil witzige Schocker bezieht sich<br />

auf klassische Monsterfilme und hat in seiner Heimat<br />

bereits Kultstatus.<br />

Lucky # Slevin<br />

Slevin übernimmt frohgemut das Appartement seines<br />

Freundes Nick, bereut den Wohnungswechsel<br />

aber, als Gangster auftauchen, ihn für den Hausherren<br />

halten und Geld fordern. Der hochkarätig<br />

besetzte Thriller wartet mit einer grandiosen Eingangssequenz<br />

auf und zeigt Bruce Willis als coolen<br />

Killer.<br />

World Trade Center<br />

Wer könnte wohl unheilschwangerer auf das Zusammenbrechen<br />

der Türme blicken als Nicolas<br />

Cage? Der Star spielt einen Polizisten, der mehr als<br />

20 Stunden unter dem Schutt der Twin Towers begraben<br />

lag. Regisseur Oliver Stone kommt diesmal<br />

ganz ohne Verschwörungstheorien aus. Nicht allen<br />

Zuschauern gefiel das.<br />

Das Mädchen aus dem Wasser<br />

Wer hat in meinem Schwimmbecken geplanscht?<br />

Der nächtliche Badegast im Pool entpuppt sich als<br />

Engel. Zwischen dem Klempner Cleveland und<br />

der Nixe Story entwickelt sich eine eigenartige Beziehung.<br />

Im neuen, märchenhaften Grusler von<br />

M. Night Shyamalan hängt das Wohl unserer Welt<br />

von einer Nymphe ab.<br />

einblick


Bildquelle: Warner<br />

Bildquelle: EuroVideo<br />

Horror<br />

Start: ab 19.01.2007<br />

The Tooth Fairy<br />

USA 2006 | ca. 85 Min. | k.J.<br />

mit Chandra West, Lochlyn Munro<br />

Regie: Chuck Bowman<br />

Vertrieb: Warner<br />

Sprache: dt./engl.<br />

Untertitel: dt.<br />

Bild: 16:9 (1.78:1)<br />

Ton: Dolby Digital 5.1<br />

The Tooth Fairy Auge um Auge, Zahn um Zahn<br />

Woher die Legende von der<br />

Zahnfee stammt, ist ungewiss.<br />

Forscher vermuten den<br />

Ursprung im Hexenglauben. Vor<br />

mehreren hundert Jahren waren<br />

Menschen davon überzeugt, dass<br />

Hexen Gewalt über unbescholtene<br />

Zeitgenossen bekämen, sobald<br />

sie derer Zähne, Haare oder<br />

Fingernägel habhaft würden. Die<br />

Verwandlung von der krummnasigen,<br />

bösen Zauberin zur netten<br />

Zahnfee geht vermutlich auf ein<br />

80 Jahre altes amerikanisches<br />

Theaterstück für Kinder zurück.<br />

Von nun an bezahlte „The<br />

Stay Alive Spiel ohne Grenzen<br />

Wer hat schon Gelegenheit,<br />

ein zukünftiges Blockbuster-Spiel<br />

in der Probephase<br />

zu testen. Die Jungs am Joystick<br />

können nicht widerstehen. Als die<br />

Polizei wenig später drei Leichen<br />

findet, ahnt niemand den Zusammenhang.<br />

Die ermittelnden Polizisten<br />

stehen dem Spieler-Milieu<br />

ohnehin fremd gegenüber und<br />

übergeben viele Hinterlassenschaften<br />

einem Freund der Ge-<br />

töteten. Auf diese Art findet eine<br />

Kopie des Spiels „Stay Alive“ neue<br />

Interessenten. In großer Runde<br />

berauscht man sich an der tollen<br />

Grafik des Historienspektakels,<br />

wollen die Spiele-Freaks das Rätsel<br />

um die sogenannte Blutgräfin<br />

knacken. Zu spät merken Swink,<br />

October, Phineus und die anderen,<br />

dass sie in eine tödliche Falle<br />

getappt sind. Wer in diesem mörderischen<br />

Spiel ausscheidet, stirbt<br />

Tooth Fairy“ jeden ausgefallenen<br />

Milchzahn, den ein Kind unters<br />

Kopfkissen legte, mit barer Münze.<br />

Das Horrorgenre nimmt die<br />

ursprüngliche Version von der<br />

finsteren Zahnräuberin wieder<br />

auf. Wir schreiben das Jahr 1949,<br />

als in Kalifornien das Gerücht<br />

von einer Kindesentführerin die<br />

Runde macht. Es heißt, eine alte<br />

im Wald wohnende Hexe würde<br />

Kinder rauben, sich ihrer Zähne<br />

bemächtigen und die kleinen<br />

Seelen verzaubern. Jahre später<br />

wird an der Stelle des angeb-<br />

den Tod seines animierten Pendants.<br />

Das Drama lässt sich nicht<br />

stoppen. Der Kreis der Beteiligten<br />

wird erbarmungslos ausgedünnt.<br />

Nach Video und Internet lauert<br />

der Tod nun auch leibhaftig im<br />

Game. Ein großer Trumpf dieses<br />

spannenden Horror-Thrillers<br />

sind die toll gemachten Ingame-<br />

Sequenzen. Man hat tatsächlich<br />

den Eindruck, als könne man das<br />

Spiel „Stay Alive“ auch auf dem<br />

lichen Hexenhauses eine Pension<br />

errichtet. Als die 11-jährige<br />

Pamela dort einen Milchzahn<br />

unters Kopfkissen legt, zeitigt<br />

dies eine unerwartete Wirkung.<br />

Die Seelen der verzauberten Kinder<br />

versuchen Kontakt zu Pamela<br />

aufzunehmen. Das Mädchen<br />

könnte den alten Fluch brechen.<br />

Doch die Erwachsenen glauben<br />

nicht an nachts auftauchende Gespenster<br />

aus der Vergangenheit.<br />

Der Film rührt an Urängsten,<br />

betrachtet den Schrecken aus<br />

dem Blickwinkel eines Kindes<br />

und wirkt doppelt schaurig.<br />

heimischen PC spielen. Erfahrene<br />

Spieler finden sicher diverse<br />

Verweise auf Klassiker. Die Art,<br />

wie das Milieu geschildert wurde,<br />

stößt möglicherweise nicht auf ungeteilte<br />

Zustimmung.<br />

Horror<br />

Start: ab 04.01.2007<br />

Stay Alive – Play It To Death<br />

(Directors Cut)<br />

USA 2006 | ca. 97 Min. | k.J.<br />

mit Jon Foster, Samaire Armstrong<br />

Regie: William Brent Bell<br />

Vertrieb: EuroVideo<br />

Sprache: dt./engl.<br />

Untertitel: dt.<br />

Bild: 16:9 (2.35:1)<br />

Ton: Dolby Digital 5.1 (dt., engl.),<br />

DTS (dt.)


Bildquelle: Universum Film<br />

Action<br />

Start: ab 04.01.2007<br />

Crank<br />

USA 2006 | ca. 84 Min. | k.J.<br />

mit Amy Smart, Jason Statham<br />

Regie: Brian Taylor, Mark Neveldine<br />

Vertrieb: Universum Film<br />

Sprache: dt./engl.<br />

Untertitel: dt. f. Hg./engl.<br />

Bild: 16:9 (2.35:1)<br />

Ton: Dolby Digital 5.1<br />

Extras: Trailer<br />

Amy Smart<br />

Blütenträume reifen<br />

Geboren am 26. März 1976 in Topango,<br />

Kalifornien, wollte Amy schon als<br />

Kind hoch hinaus und spielte als einziges<br />

Mädchen im Baskettball-Team<br />

ihrer Schule.<br />

Bereits im Alter von 13 Jahren begann<br />

Amy zu modeln, wurde von<br />

MTV entdeckt und wirkte in einer<br />

Kampagne des Senders mit. Ihr Wirken<br />

in der Soap „Felicity“ machte sie<br />

bekannt. In „Rat Race – Der nackte<br />

Wahnsinn“ konnte man sie als waghalsige<br />

Hubschrauberpilotin bewundern,<br />

in „Starsky & Hutch“ war sie<br />

angesichts mies gekleideter Hauptdarsteller<br />

ein willkommener Anblick.<br />

Zuletzt spielte Amy Smart in der romantischen<br />

Komödie „Ein Trauzeuge<br />

zum Verlieben“.<br />

Crank Zu Tode gehetzt<br />

Chev Chelios (Jason Statham)<br />

wacht auf und fühlt sich, als<br />

wäre er gegen einen Schrank gelaufen.<br />

Benommen taumelt der<br />

Mann durch den Raum. Eine<br />

auffällig platzierte DVD mit dem<br />

Titel „Fuck You“ zeigt dem entsetzten<br />

Chelios nicht nur, dass<br />

jemand in seine Wohnung eingedrungen<br />

sein muss; der nunmehr<br />

in den Player geschobene<br />

Film dokumentiert auch das ganze<br />

Ausmaß seines Unwohlseins.<br />

Der beschriebene Kopfschmerz<br />

rührt von einer Baseballkeule,<br />

die ihm ein fetter Gangster während<br />

des Schlafs über den Schädel<br />

gezogen hat. Doch der Schläger<br />

war nur der Anästhesist einer<br />

todbringenden Operation, denn<br />

jetzt tritt Ricky Verona grinsend<br />

ins Bild. Der berüchtigte Killer<br />

hält eine Spritze in der Hand und<br />

sticht eine lange Nadel in Chelios’<br />

Nacken. „Wenn du den kleinen<br />

Film siehst, hast du wahrschein-<br />

lich noch eine halbe Stunde zu<br />

leben“, prophezeit Verona.<br />

Wütend tritt Chev gegen die<br />

Mattscheibe. Angst und Aufregung<br />

sind es, die den tödlich<br />

Getroffenen jetzt noch am Leben<br />

halten. „Dein Adrenalinspiegel<br />

muss immer hoch sein. Sinkt er,<br />

ist es aus“, versichert ein befreundeter<br />

Arzt.<br />

Krawall als Lebenselixier. Nie<br />

gab es einen besseren Vorwand<br />

für Action. Jason Statham tobt<br />

durch diesen verrückten Film wie<br />

ein Berserker. Getrieben von Rachegedanken,<br />

auf der Suche nach<br />

Blutdruck steigernden Mitteln<br />

zerlegt dieser Chelios Einkaufszentren,<br />

massakriert Peiniger<br />

und mischt Ordnungskräfte auf.<br />

Medikamente wie Epinephrin<br />

lassen nicht nur die Armmuskeln<br />

schwellen. Zuweilen bietet der<br />

Amokläufer einen erbarmungswürdigen<br />

Anblick. Nach einer<br />

Stunde ist die halbe Stadt kaputt,<br />

filmtipp<br />

aber Chev lebt. Ricky Verona, der<br />

heimtückische Todesengel, lächelt<br />

nicht mehr. Nachdenklich<br />

blickt der Gangsterboss auf die<br />

Hand seines Bruders. Der Rest<br />

fehlt. Chelios hat Veronas Bruder<br />

nicht einfach nur erschossen,<br />

sondern auch zerstückelt. Ricky<br />

wird sich deshalb mit gleicher<br />

„Sorgfalt“ der Freundin Chevs<br />

annehmen. Diese arme Eva (Amy<br />

Smart) lümmelt auf dem Sofa und<br />

ahnt nichts. Denn wie kann ein<br />

Experte für Computerspiele, für<br />

den sich Chev immer ausgegeben<br />

hat, gewalttätige Feinde haben.<br />

Als es an der Haustür klingelt,<br />

löst auch die naive Blondine das<br />

Ticket für eine Achterbahnfahrt,<br />

die ihren Magen umdrehen und<br />

sich tief in ihr kleines Gedächtnis<br />

eingraben wird.<br />

WALTER SOBCHAK<br />

IMPRESSUM A. C. Hofmann & Co. <strong>Medien</strong> Managementgesellschaft mbH | Leipziger Str. 47 | 10117 Berlin | Postanschrift: Markgrafenstraße 56 | MBE-188 | 10117 Berlin | E-Mail:mail@<strong>ACH</strong><strong>Medien</strong>.com | Geschäftsführender<br />

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Verlagsbüro H-J Mähne | Südstraße 12 | 07806 Neustadt a. d. Orla | Tel.: (03 64 81) 83 68 40 | Titel: Das Mädchen aus dem Wasser, Warner Home Video. All rights reserved. Bildmaterial: Die entsprechenden Rechte liegen bei den<br />

jeweiligen Anbietern. | Satz & Layout: mADVICE, Alexx Schulz | Repro & Druck: möller druck und verlag gmbh, Berlin | Anschrift aller Verantwortlichen über A.C. Hofmann & Co. <strong>Medien</strong>. Der Name VIDEOTAKE und alle Beiträge sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Die Gesellschaft haftet nicht für die Richtigkeit mitgeteilter Angaben. Bei Gewinnspielen und -aktionen ist der Rechtsweg ausgeschlossen.<br />

Filmspiegel ■ VIDEOTAKE Januar 2007 | Erscheinungstag 27.12.06 | 13. Jahrgang | Heft 118 | ISSN 1430-5801<br />

www.dvdfilmspiegel.com


Die Entdeckung der Langsamkeit<br />

Cars<br />

John Lasseter lässt Autos sprechen<br />

und bestätigt, was Kinder<br />

glauben und viele Männer wünschen:<br />

Unter einer Karosse aus<br />

Metall verbirgt sich ein empfindsames<br />

Wesen, welches jederzeit<br />

das Wort an den Fahrer richten<br />

könnte. Einen Fahrzeugführer<br />

braucht der erfolgreiche amerikanische<br />

Filmemacher dagegen<br />

nicht. Seine „Cars“ bestimmen<br />

selbst, wo es langgeht. Für den<br />

roten Flitzer Lightning McQueen<br />

ist die Autowelt beispielsweise<br />

oval. Der schnittige Egomane<br />

ist drauf und dran, das größte<br />

Rennen der Welt zu gewinnen,<br />

wird aber auf der Ziellinie Opfer<br />

seines fehlenden Teamgeistes.<br />

Die Frage, wer denn nun der<br />

schnellste Rennwagen ist, soll<br />

demnächst im fernen Kalifornien<br />

beantwortet werden. Aber genau<br />

dort kommt Lightning McQueen<br />

Christian Tramitz<br />

Der ewige Zweite<br />

Christian Tramitz stand ähnlich wie das<br />

von ihm gesprochene Filmauto oft im<br />

Schatten eines noch erfolgreicheren<br />

Kollegen. Der gebürtige Münchner<br />

gab vielen Figuren der „Bullyparade“<br />

ein unverwechselbares Gepräge. Tramitz<br />

war der griesgrämige Gegenpol<br />

zum zappligen Michael „Bully“ Herbig,<br />

spielte in der erfolgreichen Kinoproduktion<br />

„Der Schuh des Manitu“ ebenso<br />

wie in „(T)Raumschiff Surprise“.<br />

Trotzdem konzentrierten sich <strong>Medien</strong><br />

und Publikum auf „Bully“. Christian<br />

Tramitz, ein Enkel des berühmten Mimen<br />

Paul Hörbiger, ist nicht nur ein<br />

brillanter Komödiant, sondern spielt<br />

auch recht passabel Violine.<br />

nicht an. Auf den holprigen Straßen<br />

des Lebens verliert der Angeber<br />

schnell die Orientierung und<br />

landet in einem Wüstenkaff fernab<br />

des Highways.<br />

Animiert der Filmbeginn vor<br />

allem Formel 1-Fans, so nimmt<br />

Lasseter nun spürbar das Tempo<br />

aus der Geschichte, erhöht aber<br />

den Unterhaltungswert. Radiator<br />

Springs, so der Name des<br />

Nestes, erweist sich als Parkplatz<br />

für Außenseiter. Hier rostet der<br />

pazifistische VW-Bus neben dem<br />

Army-Jeep, trauert der Hudson<br />

Hornet vergangenem Glanz nach<br />

und hofft der knuffige Fiat auf<br />

die Begegnung mit einem echten<br />

Ferrari. Lightning McQueen<br />

hat zunächst keinen Blick für die<br />

vergleichsweise lahme Gesellschaft.<br />

Der Wettkämpfer ignoriert<br />

die Verkehrsregeln und wird<br />

vom Ortssheriff zum Straßenbau<br />

verdonnert. Auf solch harte Tour<br />

gebremst, bekommt McQueen<br />

Abstand zur eigenen Existenz.<br />

Plötzlich gewinnen andere Dinge<br />

im Leben des Kilometerfressers<br />

an Wert, Freunde wie der treue<br />

Abschleppwagen Hook zum<br />

Beispiel. Lightning McQueen<br />

ist schon beinahe in die illustre<br />

Gemeinschaft integriert, als die<br />

Scheinwerfer des Rennbetriebes<br />

den Ausreißer ausfindig machen.<br />

Auch bekennende Fahrradfahrer<br />

werden sich für die originelle<br />

und humorvoll erzählte<br />

Geschichte begeistern können.<br />

Karosserie-Designer haben den<br />

Animateuren von „Pixar“ diesmal<br />

viel Arbeit abgenommen,<br />

denn ein rostiger Truck oder<br />

schnittiger Porsche bringt von<br />

Haus aus schon eine Menge Charakter<br />

mit. Da mussten die Fachleute<br />

am Rechner oft nur noch<br />

für ein entsprechendes Gebiss<br />

und passende Augen sorgen. Das<br />

Finale ist spektakulär, wird aber<br />

vom großartigen Abspann noch<br />

überholt. DIRK HENNINGS<br />

Trickfilm/Komödie<br />

Start: ab 18.01.2007<br />

Cars<br />

USA 2006 | ca. 112 Min. | o.A.<br />

Sprecher: Daniel Brühl,<br />

Christian Tramitz<br />

Regie: John Lasseter<br />

Vertrieb: Buena Vista<br />

Sprache: dt./engl.<br />

Untertitel: dt./engl./türk.<br />

Bild: 16:9 (2.40:1)<br />

Ton: Dolby Digital 5.1, THX<br />

Extras: Kurzfilme „Die Einmannband“<br />

und „Hook und das Geisterlicht“,<br />

hinter den Kulissen „Inspiration<br />

für Cars“ von John Lasseter,<br />

zusätzliche Szenen (Rastplatz,<br />

Verirrt, Sozialarbeit, Motorama Girls),<br />

Epilog, Trailershow, interaktive<br />

Menüs, Szenenauswahl<br />

Bildquelle: Buena Vista


Bildquelle: Highlight<br />

Lucky # Slevin Kansas City Shuffle<br />

An diesem Morgen ist im<br />

Flughafengebäude nicht viel<br />

los. Ein Mann sitzt auf einem der<br />

vielen hässlichen blauen Plastikstühle<br />

des Warteraums, hat sich<br />

entspannt zurückgelehnt und ist<br />

gerade im Begriff einzuschlafen,<br />

als ihm jemand unangenehm<br />

laut ins Ohr spricht. „Es gab<br />

eine Zeit.“ Erschrocken reißt der<br />

Schläfer die Augen auf. Ach Gott,<br />

der Kerl neben ihm sitzt ja im<br />

Rollstuhl! Und was hat der gerade<br />

gesagt? Pflichtschuldig blickt der<br />

Geweckte auf seine Uhr. Doch<br />

der Behinderte erklärt geduldig:<br />

„Ich habe nicht nach der Uhrzeit<br />

gefragt.“ Und dann erzählt der<br />

Mann im Rollstuhl ungefragt<br />

eine Geschichte. Von einem Pfer-<br />

derennen und getürkten Wetten<br />

ist die Rede, von Auftragsmorden<br />

und einem kleinen Jungen. Der<br />

solcherart Unterhaltene hat nur<br />

noch wenige Augenblicke Zeit,<br />

die tolle Story zu bewundern,<br />

dann knackt sein Genick wie<br />

ein trockener Ast. Der Passagier<br />

ohne Abflug hieß Nick Fischer.<br />

Seine Person hat keine Bedeutung<br />

mehr, sein Name dagegen<br />

schon. Denn wenige Stunden<br />

später stürmen zwei merkwürdig<br />

aussehende Schläger namens<br />

Slow und Elvis ein New Yorker<br />

Appartement und nehmen einen<br />

jungen Mann in Gewahrsam,<br />

den sie fälschlicherweise<br />

für Nick Fischer halten. Der solcherart<br />

Verschleppte heißt Slevin<br />

Klever (Josh Hartnett) und findet<br />

es sehr unschön, jetzt vor einem<br />

Gangsterboss stehen zu müssen.<br />

Nur mit einem Badetuch bekleidet,<br />

hört der ungläubige Slevin,<br />

dass er dem Mann vor ihm<br />

96.000 Dollar schuldet. Alle Versicherungen,<br />

er wäre nicht Nick<br />

Fischer, sind sinnlos. Für die<br />

Schuld wird eine unglaubliche<br />

Gegenleistung erwartet.<br />

Immer verzwickter entwickelt<br />

sich diese Geschichte, immer<br />

mehr Personen werden in die<br />

Handlung eingebunden. Zwischen<br />

die Fronten eines Gangsterkrieges<br />

scheint ein Unschuldiger<br />

geraten zu sein. Doch welche<br />

Rolle spielt in den Auseinandersetzungen<br />

die Polizei in Gestalt<br />

des schmierigen Cops Brokowski<br />

(Stanley Tucci) und welche Ziele<br />

verfolgt der Auftragsmörder<br />

Goodkat (Bruce Willis)?<br />

Mit großer Meisterschaft dirigiert<br />

Regisseur Paul McGuigan<br />

sein riesiges Starensemble.<br />

Manch einer mag sich an die<br />

Filme Guy Ritchies (Snatch) erinnert<br />

fühlen, aber ich glaube,<br />

der geheime Pate des Streifens<br />

heißt Sergio Leone. Denn schon<br />

der italienische Meisterregisseur<br />

verstand es wie kein Zweiter, eine<br />

komplexe Geschichte mit einem<br />

rätselhaften Erinnerungsstück<br />

als Schlüssel zu entwickeln.<br />

BRUNO MARTELLI<br />

Krimi/Komödie<br />

Start: ab 11.01.2007<br />

Lucky # Slevin<br />

Lucky Number Slevin<br />

D/USA 2006 | ca. 109 Min. | ab 16<br />

mit Bruce Willis, Josh Hartnett<br />

Regie: Paul McGuigan<br />

Vertrieb: Paramount<br />

Sprache: dt./engl.<br />

Untertitel: dt. f. Hg.<br />

Bild: 16:9 (2.35:1)<br />

Ton: Dolby Digital 5.1 (dt., engl.),<br />

DTS (dt.)<br />

Extras: Making Of, Deleted Scenes,<br />

alternatives Ende, Interviews,<br />

Darstellerinfos, Audiokommentare<br />

von Regie und Darstellern<br />

Morgan Freeman<br />

Besonnen<br />

Morgan Freeman, 1937 in Memphis,<br />

Tennessee, geboren, wirkt in seinen<br />

Rollen überlegt, stolz und verschlossen.<br />

Er erinnert in der Bündelung dieser<br />

Eigenschaften an seine Vorfahren, die<br />

mit ungeheurem Langmut die Demütigungen<br />

weißer Herrschaft hinnahmen,<br />

im Geheimen aber an umstürzlerischen<br />

Plänen arbeiteten. Vielleicht belegt<br />

man Freeman auch mit diesen Attributen<br />

seit er Jessica Tandy, in „Miss Daisy<br />

und ihr Chauffeur“ durch die Gegend<br />

kutschierte. In „Lucky # Slevin“ ist Morgan<br />

Freeman zur Abwechslung ein beständig<br />

grinsender Bösewicht.


Bildquelle: Warner<br />

Komödie<br />

Start: ab 02.02.2007<br />

Bierfest<br />

Beerfest<br />

USA 2006 | ca. 107 Min. | ab 16<br />

mit Erik Stolhanske, Paul Soter<br />

Regie: Jay Chandrasekhar<br />

Vertrieb: Warner<br />

Sprache: dt./engl.<br />

Untertitel: dt./dt. f. Hg./engl./<br />

engl. f. Hg.<br />

Bild: 16:9 (2.35:1)<br />

Ton: Dolby Digital 5.1<br />

Extras: Featurette „Der Frosch-Fluffer“,<br />

animierte Kurzgeschichte „Die<br />

Geschichte des Bieres“, verpatzte<br />

Szenen „Party Foul“<br />

Bierfest<br />

Maß für Maß<br />

Todd und Jan, zwei Amis,<br />

erfüllen Opas letzten Willen.<br />

Wolfgang von Wolfshausen<br />

wollte so gern seine Asche auf<br />

der Münchner Theresienwiese<br />

verstreut wissen. Also machen<br />

sich die Enkel auf in die Bayrische<br />

Hauptstadt und geraten<br />

mitten hinein in die bierseligen<br />

Oktoberfestfeierlichkeiten. Mit<br />

„schunkeln, saufen, glotzen, kotzen“<br />

sind die Tätigkeiten in den<br />

Bierzelten erschöpfend beschrieben.<br />

Jan und Todd staunen. In<br />

abgelegenen Katakomben, beim<br />

Wettsaufen, treffen sie die deutschen<br />

Ableger des Familienstammbaumes.<br />

Richtig knorzige<br />

Kerle sind das. Die beiden Amerikaner<br />

wollen nicht abseits stehen<br />

und beteiligen sich am Kampftrinken.<br />

Das muss schiefgehen,<br />

denn vom Bier verstehen die<br />

Amerikaner nun wirklich nichts.<br />

Mit einem großen Schmerz zwischen<br />

beiden Ohren, auch Kater<br />

genannt, reisen Todd und Jan<br />

Relative Strangers Meine kleinen Eltern<br />

Dr. Richard Clayton ist die<br />

personifizierte Sanftmut.<br />

„Nur die Wärme zählt“ heißt<br />

eine Radiosendung, in der dieser<br />

etwas blässliche Mann mit<br />

der Stimme eines Hypnotiseurs<br />

auf erregte Anrufer einredet.<br />

Clayton ist niemals erregt, selbst<br />

dann nicht, als ihm seine Eltern<br />

gestehen, ihn als Säugling adoptiert<br />

zu haben. Mit seinem Lieblingsspruch:<br />

„Achtung, fertig,<br />

loslassen!“, bringt sich der Doc<br />

wieder ins seelische Gleichgewicht.<br />

Am nächsten Tag betraut<br />

er einen Privatdetektiv mit der<br />

Suche nach seinen leiblichen Eltern.<br />

Der Erfolg des Schnüfflers<br />

läutet 14 Tage später an Richards<br />

Haustür. Clayton öffnet und<br />

schreckt zusammen. Vor ihm<br />

stehen zwei kleine, bunt gekleidete<br />

Menschen, die offensichtlich<br />

zu einem in der Nähe gastie-<br />

wieder in die Heimat. Und was<br />

macht ein Ami, wenn er eine Niederlage<br />

erlitten hat? Er nimmt’s<br />

sportlich und bereitet die Revanche<br />

vor. Im darauffolgenden Jahr<br />

sind Jan und Todd mit ihrem<br />

„Team USA“ wieder vor Ort.<br />

renden Zirkus gehören müssen.<br />

Doch das Pärchen hat sich weder<br />

in der Tür geirrt, noch verdient es<br />

seinen Unterhalt als Schausteller.<br />

Es sind Frank und Ellen Manure,<br />

Claytons leibliche Eltern. Frank<br />

reicht seinem Sohn bis kurz über<br />

den Bauchnabel, was ihn jedoch<br />

nicht hindert, Richard ständig<br />

mit „mein Kleiner“ zu titulieren.<br />

Die Mutter ist ihrem Mann sowohl<br />

körperlich, als auch verbal<br />

überlegen. Mit Sätzen wie: „Ich<br />

schwitze wie eine Hure in der<br />

Kirche“ verbreitet sich Ellen offen<br />

über ihre jeweilige Gefühlslage.<br />

Sie werden sicher ahnen, dass<br />

Frank und Ellen in die feine New<br />

Yorker Gesellschaft einschlagen<br />

wie ein Meteorit.<br />

Man merkt es Kathy Bates und<br />

Danny DeVito an, wie viel Freude<br />

es gemacht haben muss, dieses<br />

Paar zu spielen. Der Spaß teilt<br />

sich dem Zuschauer durchaus<br />

mit und so weidet man sich nicht<br />

ohne Schadenfreude an der Demaskierung<br />

des Seelendoktors.<br />

Großartig!<br />

Diese Komödie muss man als<br />

handfest bezeichnen. Mit Grausen<br />

wendet sich der sensible<br />

Rotweintrinker ab. Alle anderen<br />

sollten ein Bier ihrer Wahl öffnen<br />

und einfach mitfeiern.<br />

Komödie<br />

Start: ab 09.01.2007<br />

Relative Strangers<br />

USA 2006 | ca. 87 Min. | ab 6<br />

mit Danny DeVito, Kathy Bates<br />

Regie: Greg Glienna<br />

Vertrieb: Kinowelt<br />

Sprache: dt./engl.<br />

Untertitel: dt.<br />

Bild: 1.85:1, Ton: Dolby Digital 5.1<br />

Extras: Featurettes „On Set With<br />

Relative Strangers“ und „Anekdoten<br />

über Star-Verwandtschaften“,<br />

Fotogalerie, Trailer<br />

Bildquelle: Kinowelt


Bildquelle: Warner<br />

Snakes On A Plane<br />

Spaßiger Reptilien-Rufmord<br />

Diese Vorstellung ist wirklich<br />

außerordentlich unangenehm:<br />

In einer Verkehrsmaschine<br />

irgendwo über den Wolken tummeln<br />

sich Hunderte von extrem<br />

angriffslustigen Giftschlangen<br />

und dezimieren die wehrlosen<br />

Fluggäste im Sekundentakt.<br />

Ein junger Mann namens Sean<br />

Jones genießt den schönen Tag<br />

auf Hawaii und durchstreift mit<br />

seinem Bike das Gelände. Plötzlich<br />

wird er Zeuge eines brutalen<br />

Mordes. Der Täter, eine Art Pate<br />

des Inselparadieses, schickt seine<br />

Häscher nach dem Mitwisser aus.<br />

Bevor Sean mundtot gemacht werden<br />

kann, nimmt ihn FBI-Mann<br />

Neville Flynn (Samuel L. Jackson)<br />

in Gewahrsam. Endlich hat der<br />

Agent einen Zeugen gefunden,<br />

der vor Gericht gegen die organisierte<br />

Kriminalität auf Hawaii auszusagen<br />

vermag. Unter schärfsten<br />

Sicherheitsvorkehrungen soll<br />

Sean aufs amerikanische Festland<br />

gebracht werden. Aber die Gangster<br />

sind im Bilde. Sie haben nicht<br />

nur die Ablenkungstaktiken des<br />

FBI durchschaut, sie haben auch<br />

gleich eine kleine Überraschung<br />

im Frachtraum des Flugzeugs<br />

platziert. Tödliche Giftschlangen<br />

sollen sicherstellen, dass der Flieger<br />

sein Ziel niemals erreicht. Soviel<br />

zum Thema Flugsicherheit.<br />

Natürlich erfüllt der Film<br />

„Snakes On A Plan“ den Tatbestand<br />

des Rufmords an Reptilien.<br />

Zwar wird die außergewöhnliche<br />

Aggression der Schlangen durch<br />

menschliches Zutun gerechtfertigt.<br />

Allerdings wird man die<br />

kriechenden Ungetüme mit den<br />

furchteinflößenden Hauern und<br />

dem Drang, in alle menschlichen<br />

Körperöffnungen zu kriechen, in<br />

freier Natur vergebens suchen.<br />

Ganz zu schweigen von den grauenhaften<br />

Auswirkungen der zahlreich<br />

ausgeteilten Bisse.<br />

Dass sich „Snakes On A Plane“<br />

selbst nicht ernst nimmt, sondern<br />

als einziger, großer Spaß gedacht<br />

ist, macht bereits ein flüchtiger<br />

Blick auf das Plakat deutlich. Unverkennbar<br />

wird hier der goldenen<br />

Ära der Monsterfilme gehuldigt.<br />

Die Verlagerung der Handlung in<br />

den Klaustrophobie erzeugenden<br />

Mikrokosmos eines Flugzeugs ist<br />

ein zusätzlicher genialer Schachzug.<br />

Und so bringt das Werk von<br />

Regisseur David R. Ellis (Final<br />

Des tination 2) das Kunststück fertig,<br />

trotz der frechen Überzeichnung<br />

allerorten auch noch mörderisch<br />

spannend zu sein. Dass ein<br />

A-Liga Schauspieler wie Samuel<br />

L. Jackson eine solche Produktion<br />

mit seiner Mitwirkung adelt, ist<br />

allerdings ungewöhnlich. Aber<br />

bei diesem Drehbuch mit vielen<br />

coolen Sprüchen und etlichen<br />

Überraschungsmomenten konnte<br />

er wohl nicht widerstehen. In<br />

den USA ist um den Streifen ein<br />

echter Kult entstanden, der sich<br />

Action/Thriller<br />

Start: ab 12.01.2007<br />

Snakes On A Plane<br />

USA 2006 | ca. 101 Min. | ab 16<br />

mit Julianna Margulies,<br />

Samuel L. Jackson<br />

Regie: David R. Ellis<br />

Vertrieb: Warner<br />

Sprache: dt./engl.<br />

Untertitel: dt./dt. f. Hg./engl.<br />

Bild: 16:9 (2.35:1)<br />

Ton: Dolby Digital 5.1<br />

Extras: alternative Szenen,<br />

Audiokommentar,<br />

Dokumentationen „Pures Gift<br />

– Making Of“, „Die Reptilien hautnah“,<br />

„Visuelle Effekte“, „Snakes On A Blog<br />

– Der Internet-Hype“, Musikvideo inkl.<br />

Behind-The-Scenes-Music Video,<br />

nicht verwendete Szenen, TV-Spot,<br />

US-Kinotrailer, verpatzte Szenen<br />

in diversen Internetforen niederschlägt.<br />

Vielleicht braucht man<br />

in Zeiten, in denen das Fliegen in<br />

der Realität eigentlich gefährlich<br />

genug ist, einen Film wie diesen<br />

als seelisches Antiserum.<br />

ANDRÉ WESCHE


Bildquelle: Ascot Elite<br />

Fantasy/Trickfilm<br />

Start: ab 23.01.2007<br />

Monster House<br />

USA 2006 | ca. 87 Min. | ab 6<br />

mit Nick Cannon, Steve Buscemi<br />

Regie: Gil Kenan<br />

Vertrieb: Sony Pictures<br />

Sprache: dt./engl./isländ./ital./türk.<br />

Untertitel: dt./engl./isländ./ital./türk.<br />

Bild: 16:9 (2.40:1)<br />

Ton: Dolby Digital 5.1,<br />

Dolby Surround (türk.)<br />

Extras: Audiokommentar<br />

Filmemacher, „Treten Sie ein ins<br />

Monster House“, Entwicklung der<br />

Szene „Nebbercracker verjagt Eliza“,<br />

Bildergalerie, Trailer<br />

Kill Zone S.P.L. Die Ehre der Polizei<br />

Hong Kongs Polizei wird ein<br />

weiteres Mal vom organisierten<br />

Verbrechen gedemütigt.<br />

Der beleibte Gangsterboss Wong<br />

Po scheint unangreifbar. Eben<br />

hatte Inspektor Chen noch zuversichtlich<br />

mit einem Kronzeugen<br />

im Auto gesessen, dann gab es<br />

eine Explosion und die Träume<br />

vom Sieg des Gesetzes lösten sich<br />

einmal mehr in Rauch auf. Wongs<br />

Todesengel Jack leistete wie immer<br />

ganze Arbeit. Nur Inspektor<br />

Monster House Horror für Einsteiger re einführen. Die Produzenten<br />

Eigentlich ist die kleine Vorortsiedlung<br />

ganz hübsch. Nur<br />

das düstere Haus des alten Nebbercracker<br />

beleidigt das Auge.<br />

Die Kinder meiden das Anwesen<br />

und seinen Bewohner. Erwischt<br />

der verbitterte Mann ein Kind<br />

beim Toben auf seinem Rasen,<br />

zieht er das Spielzeug entschädigungslos<br />

ein. Als der Halloween-<br />

Abend naht, überschlagen sich<br />

die Ereignisse. Der zwölfjährige<br />

DJ und sein Freund Chowder provozieren<br />

Nebbercracker so sehr,<br />

dass dieser mit einem Herzkasper<br />

abtransportiert wird. Obwohl<br />

das Horror-Haus nun verwaist ist,<br />

Chen und die kleine Tochter des<br />

Zeugen überlebten das Attentat.<br />

Chen sieht danach nur eine Möglichkeit,<br />

um die Ehre der Polizei<br />

wiederherzustellen: Er muss von<br />

nun an selbst in der gesetzlichen<br />

Grauzone operieren.<br />

In einem Moment, als sich der<br />

Konflikt mit Wong Po ein weiteres<br />

Mal zuspitzt, bittet Chens<br />

Vorgesetzter zum Gespräch.<br />

Der verbies terte Jäger Chan soll<br />

pensioniert werden. Seinen de-<br />

gehen die Lichter nicht aus. Ganz<br />

im Gegenteil.<br />

Jeder, der schon sechs Kerzen<br />

auf der Geburtstagstorte ausblasen<br />

durfte, kann sich diesen Film<br />

anschauen. Aber längst nicht alle<br />

Angehörigen dieser Altersgruppe<br />

werden ihn auch vertragen.<br />

Schon der Vorspann, eine Referenz<br />

an die klassischen Monsterfilme,<br />

macht deutlich, dass<br />

es hier richtig gruslig zugehen<br />

wird. Andererseits gehören der<br />

Schreck und das Augenzuhalten<br />

an den richtigen Stellen einfach<br />

dazu, will man ein junges Publikum<br />

in das schaurig-schöne Gen-<br />

solaten Gesundheitszustand und<br />

fehlende Erfolge nennt der Mann<br />

hinter dem Schreibtisch als<br />

Gründe für den lange geplanten<br />

Abschied aus dem Polizeidienst.<br />

Der Nachfolger steht bereits fest.<br />

Ma Kwan, berühmt für seine harte<br />

Faust, soll die Abteilung führen.<br />

In den nun folgenden Tagen<br />

überschlagen sich die Ereignisse.<br />

Ein düsteres Krimistück mit<br />

vielen Actionsequenzen wird<br />

uns hier vorgesetzt. Das Ende ist<br />

Robert Zemeckis und Steven<br />

Spielberg sind erfahren genug,<br />

um zu wissen, wie viel sie ihren<br />

jungen Fans zumuten können.<br />

Und – bitte nicht verraten – am<br />

Ende kommt niemand wirklich<br />

zu Schaden. Abgeklärte Teenager<br />

wünschten sich wohl ein paar<br />

Härtegrade mehr, aber hey, das<br />

ist nicht ihr Film. An sein erstes<br />

wirklich spannendes Kinoerlebnis<br />

namens „Monster House“<br />

wird sich der junge Zuschauer in<br />

späteren Jahren gern zurückerinnern.<br />

Der Film war schrecklich.<br />

Er war furchtbar. Und affenstark.<br />

überraschend und entlässt den<br />

Zuschauer einigermaßen verblüfft.<br />

Wenn es eine Moral für<br />

diesen Marsch in die Todeszone<br />

gibt, dann diese: Wende Deinem<br />

Gegner nie den Rücken zu!<br />

Action/Krimi<br />

Start: ab 09.01.2007<br />

Kill Zone S.P.L.<br />

Saat Po Long<br />

HK 2005 | ca. 93 Min. | k.J.<br />

mit Simon Yam, Wong Po<br />

Regie: Wilson Yip<br />

Vertrieb: Ascot Elite<br />

Sprache: dt./kant.<br />

Untertitel: dt. f. Hg.<br />

Bild: 16:9 (1.85:1)<br />

Ton: Dolby Digital 5.1<br />

Extras: Trailer & TV Spots, Making<br />

Of, Pressekonferenz, Trailershow<br />

Bildquelle: Sony Pictures


Bildquelle: Kinowelt<br />

Wolf Creek Australientourismus extrem<br />

Wären sie doch in England<br />

geblieben! Stattdessen<br />

vertrauen sich die beiden Mädels<br />

Liz Hunter und Kristy Earl dem<br />

Einheimischen Ben Mitchell und<br />

dessen klapprigen Ford an. Gemeinsam<br />

will man den urigen<br />

Westen Australiens kennenlernen.<br />

Nach einer langen Fahrt<br />

durch ödes Land gelangen die<br />

Touristen schließlich im Wolf<br />

Creek Nationalpark an. Ben hat<br />

im Vorfeld mit grusligen Geschichten<br />

über Außerirdische<br />

dafür gesorgt, dass seine Reisebegleiterinnen<br />

ordentlichen<br />

Respekt vor dem Areal haben.<br />

Und Liz hat längst begonnen, ein<br />

Auge auf den Mann aus Down<br />

Under zu werfen.<br />

Natürlich versagt das Auto<br />

plötzlich seinen Dienst. Und<br />

natürlich kommt auch ein netter<br />

Truckfahrer namens Mick<br />

Taylor (John Jarratt) vorbei und<br />

bietet Hilfe an, welche die drei<br />

Gestrandeten nur allzu gern in<br />

Anspruch nehmen. Sie landen<br />

in einer verlassenen Bergbausiedlung<br />

und lauschen Micks<br />

Geschichten. Das Erwachen<br />

am nächsten Tag ist ein böses.<br />

Liz findet sich gefesselt wieder,<br />

kann sich aber befreien. Sie<br />

macht sich auf die Suche nach<br />

ihren Kameraden und sieht dabei<br />

viele schreckliche Dinge, auf<br />

die sie gut verzichten könnte.<br />

Der Kampf ums nackte Überleben<br />

beginnt.<br />

Man kennt alle Elemente, aus<br />

denen sich der Horrorthriller<br />

„Wolf Creek“ zusammensetzt.<br />

Für den Genrefan ist das Werk<br />

des Australiers Greg McLean<br />

trotzdem absolut sehenswert,<br />

weil der theatergestählte Regisseur<br />

seinen Schauspielern<br />

weit mehr abverlangt als durchschnittliche<br />

Gruselfilmer und<br />

ihnen viel Raum zur Entfaltung<br />

gibt, bevor er sie so richtig leiden<br />

lässt. McLean versteht sich<br />

bestens auf den Aufbau einer<br />

unheilschwangeren Atmosphäre,<br />

zeigt aber auch keine Berührungsängste,<br />

wenn es richtig ans<br />

Eingemachte geht. Hier war ein<br />

Filmemacher mit Leib und Seele<br />

bei der Sache.<br />

Horror/Thriller<br />

Start: ab 23.01.2007<br />

Wolf Creek<br />

AUS/CDN 2005 | ca. 88 Min./95 Min.<br />

ab 16/k.J.<br />

mit Cassandra Magrath,<br />

Kestie Morassi<br />

Regie: Greg McLean<br />

Vertrieb: Kinowelt<br />

Sprache: dt./engl.<br />

Untertitel: dt.<br />

Bild: 16:9 (1.78:1)<br />

Ton: Dolby Digital 5.1<br />

Extras: Wendecover, Audiokommentar<br />

von Greg McLean,<br />

Matt Hearn, Cassandra Magrath<br />

und Kestie Morassi, Making Of,<br />

Interviews, bei den Dreharbeiten,<br />

Deleted Scenes, TV Spots,<br />

Fotogalerie, Trailer<br />

Die kanadisch, australische Co-<br />

Produktion hat auf Festivals Preise<br />

gewonnen und gilt mittlerweile<br />

als Genre-Perle. „Wolf Creek“<br />

hat das Genre in einem Maße<br />

beeinflusst, wie dies vorher nicht<br />

abzusehen war. Als Geheimnis<br />

des Erfolges sehen Fachleute die<br />

gelungene Mischung aus Realismus<br />

und Horrorelementen. Greg<br />

McLean nahm sich viel Zeit, um<br />

die Charaktere seiner Figuren<br />

plausibel zu formen; und der Killer<br />

ist eben kein zernarbter Zombie,<br />

sondern der rustikale Naturbursche<br />

von nebenan.<br />

ROBERT LUCAS


Besuch aus der blauen Welt<br />

Das Mädchen aus dem Wasser<br />

Drama/Fantasy<br />

Start: ab 19.01.2007<br />

Das Mädchen aus dem Wasser<br />

Lady In The Water<br />

USA 2006 | ca. 105 Min. | ab 12<br />

mit Bryce Dallas Howard,<br />

Paul Giamatti<br />

Regie: M. Night Shyamalan<br />

Vertrieb: Warner<br />

Sprache: dt./engl.<br />

Untertitel: dt./engl.<br />

Bild: 16:9 (1.85:1)<br />

Ton: Dolby Digital 5.1 EX<br />

Extras: Dokumentation „Das<br />

Mädchen aus dem Wasser:<br />

Eine Gutenachtgeschichte“,<br />

Featurette „Gedanken zu<br />

‚Das Mädchen aus dem Wasser‘“,<br />

Hintergrund-Info zu den Castings,<br />

nicht verwendete Szenen,<br />

US-Kinotrailer, verpatzte Szenen<br />

Als Hausmeister ist Cleveland<br />

Heep (Paul Giamatti) in dem<br />

Wohnblock „The Cove“ das Mädchen<br />

für alles. Zu seinem umfangreichen<br />

Arbeitsfeld gehört auch die<br />

Wartung des Pools der Wohnanlage.<br />

Von dessen Rand verschwinden<br />

immer wieder Dinge. Clevelands<br />

unauffällig-arbeitsames Leben<br />

ändert sich abrupt, als er die Ursache<br />

für den Schwund entdeckt:<br />

Eine junge Frau lebt unter dem<br />

Schwimmbecken. Story (Bryce<br />

Dallas Howard) ist eine Nymphe<br />

und stammt aus der blauen Welt.<br />

Sie ist zu uns gekommen, um einen<br />

wichtigen Einfluss auf die<br />

menschliche Zukunft auszuüben,<br />

deren Wohl und Wehe indirekt<br />

mit einigen Bewohnern von „The<br />

Cove“ verknüpft ist. Mit ihrer Mission<br />

hat sich Story aber selbst in<br />

höchste Gefahr gebracht.<br />

Die besten Voraussetzungen,<br />

den Streifen „Das Mädchen aus<br />

dem Wasser“ zu mögen, haben<br />

jene beneidenswerten Tagträumer,<br />

deren romantische Vorstellungen<br />

aus Kindertagen nie wirklich zu<br />

Ende gegangen sind. Zu dieser<br />

Fraktion zählt zweifelsohne auch<br />

Autor und Regisseur M. Night<br />

Shyamalan, der mit „The Sixth<br />

Sense“ einen der profitabelsten<br />

Filme aller Zeiten gedreht hat und<br />

seinen Ruf als Mann für überraschende<br />

Wendungen mit „Unbreakable“,<br />

„Signs“ und „The Village“<br />

wahrscheinlich halb freiwillig,<br />

halb gezwungenermaßen festigte.<br />

Bei soviel Gänsehaut vergisst man<br />

schnell, dass Shyamalan auch das<br />

Drehbuch zu „Stuart Little“ geschrieben<br />

hat. Das Kind im Manne<br />

ist also nicht zu verleugnen. In<br />

seinem neuen Film beweist der<br />

Regisseur einmal mehr, dass er<br />

die Mechanismen des wohligen<br />

Grusels perfekt beherrscht. Diesmal<br />

aber verbindet er die düsteren<br />

Elemente mit einer ungeschminkt<br />

daherkommenden Märchen- und<br />

Fantasystory.<br />

Mrs. Howard ist in der Titelrolle<br />

der Nixe überzeugend, aber es ist<br />

der einzigartige Paul Giamatti,<br />

der den Film in seinem Griff hat.<br />

In Rekordzeit hat es der Darsteller<br />

lakonischer bis kauziger Figuren<br />

vom Nebenrollen-Profi zum Charakterdarsteller<br />

der ersten Liga<br />

gebracht. An den eigenen schauspielerischen<br />

Fähigkeiten feilt<br />

Regisseur Shyamalan frohgemut<br />

weiter. Er trat in seinen Werken<br />

immer wieder kurz in Erscheinung,<br />

diesmal hat er gar eine<br />

Schlüsselrolle inne.<br />

Paul Giamatti<br />

Der Hausmeister<br />

ROBERT LUCAS<br />

Paul Giamatti stammt aus einer Intellektuellenfamilie,<br />

besuchte als<br />

Kind ein Eliteinternat und studierte<br />

anschließend in Yale Anglistik und<br />

Schauspiel. Bei allem Wohlwollen<br />

kommt man nicht umhin festzustellen,<br />

dass der heute 39-Jährige wohl<br />

nie für die Rolle des Frauenschwarms<br />

und großen Liebhabers in Frage kam.<br />

Giamatti blieb bis zum Jahr 2004 ein<br />

Mann der zweiten Reihe, spielte kleine<br />

Ganoven und oft den unauffälligen<br />

Freund der Hauptfigur. Mit der Tragikkomödie<br />

„Sideways“ trat der Mann<br />

mit der Halbglatze ins Rampenlicht.<br />

Als beständig melancholischer Weinkenner<br />

rührte er die Herzen eines<br />

Millionenpublikums und zeigte große<br />

Schauspielkunst.<br />

Bildquelle: Warner


Bildquelle: Warner, Universum Film, Buena Vista<br />

Bryce Dallas Howard Keine von vielen<br />

Wir haben an dieser Stelle schon viele junge Talente vorgestellt,<br />

hübsch anzuschauen, aber mit kurzer Filmografie. Meist kamen<br />

die Damen aus der Model-Branche und es war ungewiss, ob sie<br />

als Stern lange an Hollywoods Himmel leuchten würden. Auch Bryce<br />

Dallas Howard hat erst in wenigen Filmen gespielt. Doch hier weist<br />

die Kürze der Karriere nicht auf fehlendes Potenzial.<br />

Anders als viele ihrer jungen Kolleginnen erhielt die heute 25-Jährige<br />

eine solide schauspielerische Ausbildung. Bryce Dallas Howard<br />

ist die Tochter des erfolgreichen Regisseurs Ron Howard. Die Frau<br />

mit dem leuchtend roten Haar zeigte zunächst wenig Interesse am<br />

Filmgeschäft und entschied sich für eine Karriere am Broadway. Ob<br />

es großer Überredungskünste bedurfte, sie für eine tragende Rolle in<br />

„The Village“ zu überreden, ist nicht bekannt. Die Newcomerin spielte<br />

das blinde Mädchen Ivy Walker und damit den anspruchsvollsten Part<br />

in M. Night Shyamalans Grusler. In seinem weltberühmten Buch<br />

porträt<br />

„Mein Name sei Gantenbein“ hat Max Frisch sehr anschaulich beschrieben,<br />

wie heikel es ist, einen blinden Menschen zu imitieren, wie<br />

schnell man bei der Darstellung zu Übertreibungen neigt. Bryce Dallas<br />

Howard meisterte ihre Rolle souverän. Die Kritiker überschlugen<br />

sich vor Begeisterung, sprachen wie so oft von einem neuen Stern an<br />

Hollywoods Firmament. Tatsächlich hat das Werk einen großen Teil<br />

seiner Magie, seiner geheimnisvollen Aura, dem mitreißenden Spiel<br />

Howards zu danken. Ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten honorierte<br />

Night Shyamalan mit einer weiteren Hauptrolle in „Das Mädchen aus<br />

dem Wasser“. Aber auch andere Regisseure sind längst auf die begabte<br />

Frau mit den Sommersprossen aufmerksam geworden.<br />

Demnächst dürfen wir uns auf ein Wiedersehen mit Bryce Dallas<br />

Howard in „Spider-Man 3“ freuen. Sehr düster sei ihr Part als Konkurrentin<br />

von Mary Jane Watson, verriet Howard in einem Interview.<br />

WALTER SOBCHAK<br />

Filmographie (Auszug):<br />

2000 Der Grinch<br />

2004 The Village<br />

2005 Manderlay<br />

2006 Das Mädchen aus<br />

dem Wasser


Bildquelle: UIP/Paramount<br />

World<br />

Trade<br />

Center<br />

Im Angesicht des Todes<br />

Die New Yorker Hafenpolizisten<br />

sind sicherlich Einiges<br />

gewohnt. Doch als ihr Bus an der<br />

ersten Leiche des Tages vorüberfährt,<br />

drücken sich die Beamten<br />

an der Scheibe die Nasen platt. Zu<br />

unwirklich scheint die makabere<br />

Szene an diesem bisher so schönen<br />

Morgen in Manhattan. Das World<br />

Trade Center steht in Flammen.<br />

Es heißt, ein kleines Flugzeug<br />

habe einen der Türme gerammt.<br />

Das Kommando über einen Trupp<br />

Uniformierter führt der Sergeant<br />

John McLoughlin (Nicolas Cage),<br />

zu seinen Cops zählt auch Will<br />

Jimeno (Michael Pena). Die Staatsdiener<br />

wollen bei der Evakuierung<br />

des Gebäudes helfen. Als der erste<br />

Turm wenig später in sich zusam-<br />

menstürzt, werden viele Retter<br />

unter den Trümmern verschüttet.<br />

McLoughlin, Jimeno und ein<br />

dritter Polizist überleben schwer<br />

verletzt, finden sich aber in einer<br />

hoffnungslosen Situation wieder.<br />

Unablässig fallen große Betonbrocken<br />

herab, Flammen schlagen<br />

den Männern entgegen. Der Kollege<br />

stirbt. Während McLoughlin<br />

und Jimeno beinahe bewegungsunfähig<br />

alles daran setzen, um<br />

wach und damit am Leben zu<br />

bleiben, quält ihre Familien die<br />

Ungewissheit.<br />

Für seinen Film „World Trade<br />

Center“ musste der dreifache Oscar-Preisträger<br />

Oliver Stone bereits<br />

im Vorfeld Kritik einstecken.<br />

Nicht etwa, weil der Film schlecht<br />

gemacht oder langweilig wäre,<br />

sondern weil er keinen politischen<br />

Ansatz hat. Was man jedem anderen<br />

Filmemacher der Traumfabrik<br />

zugestanden hätte, will man dem<br />

Provokateur Stone nicht durchgehen<br />

lassen. Gerecht ist das nicht.<br />

Der große Filmemacher hat im<br />

Laufe seiner Karriere umfangreiche<br />

Erfahrungen im Umgang<br />

mit brisanten Themen gesammelt<br />

und er wird sich hüten, wilde Spekulationen<br />

vom Zaum zu brechen<br />

oder kruden Verschwörungstheorien<br />

aufzusitzen. Stattdessen ist<br />

sein Film „World Trade Center“<br />

eine solide inszenierte Ballade<br />

über menschliche Werte geworden,<br />

die gegen Ende freilich nur<br />

knapp an der Rührseligkeit vorbei<br />

schliddert. Und doch, so bestätigen<br />

es die echten Überlebenden,<br />

ist alles zu 95 Prozent so geschehen.<br />

Das schließt ein, dass die<br />

verschütteten Männer von den<br />

wahren Vorgängen keine Ahnung<br />

haben und sich über ihre Familien<br />

unterhalten, anstatt im Angesicht<br />

des Todes patriotische Reden zu<br />

schwingen. Die politische Auswertung<br />

des 11. September wird auf<br />

der Leinwand auch noch erfolgen.<br />

Und Oliver Stone wird dabei sicher<br />

ein Wörtchen mitzureden haben.<br />

Drama<br />

Start: ab 29.01.2007<br />

World Trade Center<br />

USA 2006 | ca. 124 Min. | ab 12<br />

mit Maria Bello, Nicolas Cage<br />

Regie: Oliver Stone<br />

Vertrieb: Paramount<br />

Sprache: dt./engl./türk.<br />

Untertitel: dt./engl./türk.<br />

Bild: 1.78:1<br />

Ton: Dolby Digital 5.1<br />

Extras: Audiokommentar von<br />

Regisseur Oliver Stone,<br />

Schauspielern und Will Jimeno,<br />

gelöschte Szenen<br />

Maggie Gyllenhaal<br />

Im Schatten des Bruders<br />

Die Familie Gyllenhaal stammt eigentlich<br />

aus Schweden. Maggie<br />

Gyllenhaals Vater arbeitet als Regisseur,<br />

die Mutter als Produzentin. Der<br />

berühmteste Gyllenhaal ist Maggies<br />

jüngerer Bruder Jake (Brokeback<br />

Mountain). Doch die Frau mit den<br />

markanten Gesichtszügen muss ihre<br />

Fähigkeiten keinesfalls verstecken.<br />

Maggies Darbietung als sadomasochistisch<br />

veranlagte Tippse in „Secretary“<br />

war einfach atemberaubend.<br />

Sogar für den Playboy hat die laszive<br />

Schöne posiert, um den Film zu promoten.<br />

Ihre gewaltige Ausstrahlung<br />

bewies sie erneut in „Mona Lisas Lächeln“,<br />

als sie mühelos neben großen<br />

Kolleginnen wie Julia Roberts und<br />

Kirs ten Dunst bestand.<br />

Über Vietnam hat er ja auch nicht<br />

nur einen Film gedreht. „World<br />

Trade Center“ ist die zu Herzen<br />

gehende Momentaufnahme zweier<br />

Einzelschicksale an einem Tag,<br />

der unser aller Leben veränderte.<br />

Nicht mehr, aber gewiss auch<br />

nicht weniger. ANDRÉ WESCHE


Bildquelle: Universum Film<br />

Bildquelle: Fox<br />

Bildquelle: Tobis/Universum Film<br />

Deutschland. Ein Sommermärchen<br />

Die Welt zu Gast bei Freunden<br />

„Leute, denkt dran, mir wolle das Ding da!“ Dank<br />

Sönke Wortmanns allgegenwärtiger Kamera sehen<br />

wir „Klinsi“ emphatisch, schwäbelnd in der Kabine,<br />

erfahren endlich, was auf Lehmanns Zettel stand<br />

und wundern uns, dass dieser schwarz, rot, geile<br />

Rausch erst ein paar Monate her sein soll.<br />

Wer früher stirbt, ist länger tot<br />

Frau mit drei G’s<br />

Wenn es im vergangenen Jahr einen<br />

Überraschungserfolg im Kino gab, so war es<br />

dieser Beitrag aus Bayern. Sebastian, Sohn eines<br />

Gasthausbesitzers, fühlt sich schuldig und also<br />

verpflichtet, seinem Papa eine neue Frau zu<br />

besorgen. „Eine mit G’schick, Grips und einem<br />

g’scheitn Arsch“, raten die Männer in der Kneipe.<br />

Open Water 2<br />

Feucht, aber nicht fröhlich<br />

Offene See, drei badende Paare, ein Boot und eine<br />

eingezogene Schiffsleiter. Die rettenden Planken<br />

sind nah und doch so fern. Am Anfang ist das<br />

Missgeschick eher amüsant, aber im weiteren<br />

Verlauf sinkt die Laune. Als Haie auftauchen,<br />

bricht Panik aus. Hier frieren die Akteure und der<br />

Zuschauer schwitzt vor Aufregung.<br />

Der Teufel trägt Prada<br />

Modische Macken<br />

Für diesen Job würden viele Mädchen sterben.<br />

Immer wieder hört Andy diesen Satz. Dabei hat<br />

die junge Journalistin doch gerade den Dienst bei<br />

der tyrannischsten Chefin der Welt angetreten.<br />

Wer Meryl Streep als Modezarin Miranda Pristley<br />

durchs Bild rauschen sieht, fühlt sich, als würde er<br />

Lumpen tragen.<br />

Volver<br />

Zurückkehren<br />

Nach ungefähr 20 Minuten ist der einzig<br />

maßgebliche Akteur tot. Nun sind die Frauen unter<br />

sich. Im Mittelpunkt des Filmes steht Raimunda,<br />

eine couragierte Mutter. Beim Versuch ihre Tochter<br />

zu schützen, wird die Kellnerin unversehens mit<br />

einem Stück Familiengeschichte konfrontiert.<br />

Großes Kino von Pedro Almodóvar.<br />

ausblick<br />

Bild: Kinowelt<br />

Bildquelle: EuroVideo


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