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� Lucky # Slevin � Wolf Creek<br />
� Snakes On A Plane � Cars
<strong>takeoff</strong><br />
starkasten<br />
Samuel L. Jackson Wie Kojak ohne Lolli<br />
Bei der letztjährigen Bambi-Verleihung hatte man Samuel L.<br />
Jackson offensichtlich die Rolle des Alibi-Stars zugedacht. Der<br />
Mann aus Hollywood sollte wohl ein bisschen große Welt in die Veranstaltung<br />
bringen. Wofür der 57-Jährige den Preis eigentlich erhielt,<br />
blieb dem Zuschauer verborgen. Jacksons legendärer Auftritt<br />
in „Pulp Fiction“ wurde zwar ausgiebig gewürdigt, doch der Part als<br />
bezopfter Gangster in „Jackie Brown“ blieb unerwähnt.<br />
In unzähligen großen, aber auch kleinen Filmen hat der Mann<br />
mit der Glatze gespielt. Nicht alle Produktionen zählen zu Meilensteinen<br />
der Filmkunst. Durch Darbietungen in Blockbustern wie<br />
„Jurassic Park“ oder „Die Stunde der Patrioten“ wurde Samuel L.<br />
Jackson bekannt, zum Kultstar machte ihn die Rolle des Jules in<br />
„Pulp Fiction“. „Der Pfad der Gerechten ist auf beiden Seiten gesäumt<br />
mit den Freveleien der Selbstsüchtigen und der Tyrannei böser<br />
Männer... .“ Sie erinnern sich vielleicht noch an die Predigten<br />
dieses Auftragskillers. Kein Opfer segnete das Zeitliche, ohne vorher<br />
mit obskuren Bibelzitaten gefoltert zu werden. Am Ende der<br />
Geschichte wandelt sich der Saulus zum Paulus, tauscht den feinen<br />
Zwirn gegen ein eigenartiges Büßerhemd. Seither verkörpert<br />
Jackson in den meisten seiner Filme Typen mit großer Selbstdisziplin,<br />
die schnell und zielgerichtet handeln, niemals panisch sind,<br />
manchmal grinsen, aber nie lachen. In jeder noch so brenzligen<br />
Situation unerschütterlich die eigenen Überzeugungen zur Schau<br />
stellen, das kann dieser „Kojak ohne Lolli“ wie kaum jemand sonst.<br />
Irgendwie cool der Mann!<br />
sehenswert<br />
Filmografie (Auszug)<br />
1991 Jungle Fever<br />
1992 Die Stunde<br />
der Patrioten<br />
1993 Jurassic Park<br />
1994 Pulp Fiction<br />
1995 Stirb langsam –<br />
Jetzt erst recht<br />
1997 Jackie Brown<br />
1998 Verhandlungssache<br />
2000 Shaft – Noch Fragen?<br />
2000 Unbreakable<br />
2003 Star Wars – Episode III<br />
2006 Snakes On A Plane<br />
Battle In Heaven<br />
... ist ein interessanter, ungewöhnlich freizügiger Film aus Mexiko. Marcos, Fahrer<br />
eines Armeegenerals, freundet sich mit der Tochter des Befehlshabers an und erzählt<br />
ihr eine unglaubliche Geschichte.<br />
Drama | ab 08.01.2007<br />
Road To Guantanamo<br />
... prangert auf drastische Weise die Praktiken im berüchtigten Gefangenenlager<br />
an. Drei Freunde geraten auf einer Reise in die Fänge des amerikanischen Geheimdienstes<br />
und werden verschleppt. Kein Zweck heiligt die Mittel!<br />
Drama | ab 24.01.2007<br />
Geheime Staatsaffären<br />
... sind in das Visier der eisenharten Staatsanwältin Jeanne Charmant geraten. Altmeister<br />
Claude Chabrol ist diesmal einer unheiligen Allianz zwischen Politik und<br />
Wirtschaft auf der Spur. Mit Isabelle Huppert.<br />
Thriller | ab 25.01.2007<br />
topten<br />
1<br />
Miami Vice<br />
Universal Pictures<br />
Action/Thriller<br />
ab 16<br />
mit Colin Farrell, Jamie Foxx<br />
2<br />
Superman Returns<br />
Warner<br />
Action/Fantasy<br />
ab 12<br />
mit Brandon Routh,<br />
Kate Bosworth<br />
3<br />
Hui Buh –<br />
Das Schlossgespenst<br />
Paramount<br />
Fantasy/Komödie<br />
o. A.<br />
mit Michael „Bully“ Herbig,<br />
Christoph Maria Herbst<br />
4<br />
Trennung mit<br />
Hindernissen<br />
Universal Pictures<br />
Komödie/Drama<br />
ab 6<br />
mit Vince Vaughn,<br />
Jennifer Aniston<br />
5<br />
The Sentinel<br />
Kinowelt<br />
Thriller<br />
ab 12<br />
mit Michael Douglas,<br />
Kiefer Sutherland<br />
6<br />
Fluch der Karibik 2<br />
Buena Vista<br />
Abenteuer/Action<br />
ab 12<br />
mit Johnny Depp,<br />
Orlando Bloom<br />
7<br />
Ice Age 2<br />
Fox<br />
Komödie/Zeichentrick<br />
o. A.<br />
Sprecher Otto Waalkes,<br />
Thomas Fritsch<br />
8<br />
The Da Vinci Code<br />
Sakrileg<br />
Sony Pictures<br />
Thriller<br />
ab 12<br />
mit Tom Hanks,<br />
Audrey Tautou<br />
9<br />
Butterfly Effect 2<br />
Warner<br />
Thriller/Science Fiction<br />
ab 16<br />
mit Eric Lively, Erica Durance<br />
10<br />
Five Fingers<br />
Ascot Elite<br />
Thriller/Drama<br />
ab 16<br />
mit Laurence Fishburne,<br />
Ryan Phillippe
Wolf Creek<br />
Manchmal ist der Blick in die Freiheit so dunkel wie das Innere eines Rucksacks. 48 Minuten lang liegt<br />
eine erwartungsvolle Spannung über dem Geschehen, ohne dass etwas Schreckliches passiert.<br />
Der Zuschauer hat drei fröhliche junge Menschen kennengelernt, die mit einem Mietwagen ihre<br />
australische Heimat durchqueren. Im Naturschutzgebiet „Wolf Creek“ verweigert das Auto jedes<br />
Lebenszeichen. Zur Freude von Kristy, Ben und Liz taucht dann dieser freundliche Hinterwäldler auf,<br />
eine Mischung aus Mechaniker und „Crocodile Dundee“. Am nächtlichen Lagerfeuer gibt es viel zu<br />
lachen. Doch das Erwachen am nächsten Morgen ist furchtbar.<br />
Crank<br />
Chev Chelios wurde vergiftet. Wenn der Ex-Killer<br />
seinen Puls hochhält, sind ihm noch ein paar irdische<br />
Stunden vergönnt. Chev tut was er kann und<br />
läuft Amok. Auf der Suche nach seinen feigen Mördern<br />
und Blutdruck steigernden Mitteln zerlegt der<br />
Rasende die halbe Stadt. Jason Statham transportiert<br />
sich direkt in die Hölle.<br />
Cars<br />
Super-Flitzer Lightning McQueen kommt von der<br />
Piste ab und landet in einem Kaff für Klapperkisten.<br />
In der Provinz lernt der Champ was fürs Leben: Unter<br />
einer rostigen Haube brummt oft ein gütiger Motor.<br />
Man wird es kaum glauben, aber eine kardinale<br />
persönliche Erfahrung inspirierte John Lasseter zu<br />
dieser Geschichte.<br />
Snakes On A Plane<br />
Samuel L. Jackson soll als FBI-Agent einen Kronzeugen<br />
zum Prozess nach L.A. bringen. Die Aufgabe<br />
wäre lösbar gewesen, hätte der Cop nicht ein<br />
Flugzeug voller Giftschlangen als Transportmittel<br />
gewählt. Der zum Teil witzige Schocker bezieht sich<br />
auf klassische Monsterfilme und hat in seiner Heimat<br />
bereits Kultstatus.<br />
Lucky # Slevin<br />
Slevin übernimmt frohgemut das Appartement seines<br />
Freundes Nick, bereut den Wohnungswechsel<br />
aber, als Gangster auftauchen, ihn für den Hausherren<br />
halten und Geld fordern. Der hochkarätig<br />
besetzte Thriller wartet mit einer grandiosen Eingangssequenz<br />
auf und zeigt Bruce Willis als coolen<br />
Killer.<br />
World Trade Center<br />
Wer könnte wohl unheilschwangerer auf das Zusammenbrechen<br />
der Türme blicken als Nicolas<br />
Cage? Der Star spielt einen Polizisten, der mehr als<br />
20 Stunden unter dem Schutt der Twin Towers begraben<br />
lag. Regisseur Oliver Stone kommt diesmal<br />
ganz ohne Verschwörungstheorien aus. Nicht allen<br />
Zuschauern gefiel das.<br />
Das Mädchen aus dem Wasser<br />
Wer hat in meinem Schwimmbecken geplanscht?<br />
Der nächtliche Badegast im Pool entpuppt sich als<br />
Engel. Zwischen dem Klempner Cleveland und<br />
der Nixe Story entwickelt sich eine eigenartige Beziehung.<br />
Im neuen, märchenhaften Grusler von<br />
M. Night Shyamalan hängt das Wohl unserer Welt<br />
von einer Nymphe ab.<br />
einblick
Bildquelle: Warner<br />
Bildquelle: EuroVideo<br />
Horror<br />
Start: ab 19.01.2007<br />
The Tooth Fairy<br />
USA 2006 | ca. 85 Min. | k.J.<br />
mit Chandra West, Lochlyn Munro<br />
Regie: Chuck Bowman<br />
Vertrieb: Warner<br />
Sprache: dt./engl.<br />
Untertitel: dt.<br />
Bild: 16:9 (1.78:1)<br />
Ton: Dolby Digital 5.1<br />
The Tooth Fairy Auge um Auge, Zahn um Zahn<br />
Woher die Legende von der<br />
Zahnfee stammt, ist ungewiss.<br />
Forscher vermuten den<br />
Ursprung im Hexenglauben. Vor<br />
mehreren hundert Jahren waren<br />
Menschen davon überzeugt, dass<br />
Hexen Gewalt über unbescholtene<br />
Zeitgenossen bekämen, sobald<br />
sie derer Zähne, Haare oder<br />
Fingernägel habhaft würden. Die<br />
Verwandlung von der krummnasigen,<br />
bösen Zauberin zur netten<br />
Zahnfee geht vermutlich auf ein<br />
80 Jahre altes amerikanisches<br />
Theaterstück für Kinder zurück.<br />
Von nun an bezahlte „The<br />
Stay Alive Spiel ohne Grenzen<br />
Wer hat schon Gelegenheit,<br />
ein zukünftiges Blockbuster-Spiel<br />
in der Probephase<br />
zu testen. Die Jungs am Joystick<br />
können nicht widerstehen. Als die<br />
Polizei wenig später drei Leichen<br />
findet, ahnt niemand den Zusammenhang.<br />
Die ermittelnden Polizisten<br />
stehen dem Spieler-Milieu<br />
ohnehin fremd gegenüber und<br />
übergeben viele Hinterlassenschaften<br />
einem Freund der Ge-<br />
töteten. Auf diese Art findet eine<br />
Kopie des Spiels „Stay Alive“ neue<br />
Interessenten. In großer Runde<br />
berauscht man sich an der tollen<br />
Grafik des Historienspektakels,<br />
wollen die Spiele-Freaks das Rätsel<br />
um die sogenannte Blutgräfin<br />
knacken. Zu spät merken Swink,<br />
October, Phineus und die anderen,<br />
dass sie in eine tödliche Falle<br />
getappt sind. Wer in diesem mörderischen<br />
Spiel ausscheidet, stirbt<br />
Tooth Fairy“ jeden ausgefallenen<br />
Milchzahn, den ein Kind unters<br />
Kopfkissen legte, mit barer Münze.<br />
Das Horrorgenre nimmt die<br />
ursprüngliche Version von der<br />
finsteren Zahnräuberin wieder<br />
auf. Wir schreiben das Jahr 1949,<br />
als in Kalifornien das Gerücht<br />
von einer Kindesentführerin die<br />
Runde macht. Es heißt, eine alte<br />
im Wald wohnende Hexe würde<br />
Kinder rauben, sich ihrer Zähne<br />
bemächtigen und die kleinen<br />
Seelen verzaubern. Jahre später<br />
wird an der Stelle des angeb-<br />
den Tod seines animierten Pendants.<br />
Das Drama lässt sich nicht<br />
stoppen. Der Kreis der Beteiligten<br />
wird erbarmungslos ausgedünnt.<br />
Nach Video und Internet lauert<br />
der Tod nun auch leibhaftig im<br />
Game. Ein großer Trumpf dieses<br />
spannenden Horror-Thrillers<br />
sind die toll gemachten Ingame-<br />
Sequenzen. Man hat tatsächlich<br />
den Eindruck, als könne man das<br />
Spiel „Stay Alive“ auch auf dem<br />
lichen Hexenhauses eine Pension<br />
errichtet. Als die 11-jährige<br />
Pamela dort einen Milchzahn<br />
unters Kopfkissen legt, zeitigt<br />
dies eine unerwartete Wirkung.<br />
Die Seelen der verzauberten Kinder<br />
versuchen Kontakt zu Pamela<br />
aufzunehmen. Das Mädchen<br />
könnte den alten Fluch brechen.<br />
Doch die Erwachsenen glauben<br />
nicht an nachts auftauchende Gespenster<br />
aus der Vergangenheit.<br />
Der Film rührt an Urängsten,<br />
betrachtet den Schrecken aus<br />
dem Blickwinkel eines Kindes<br />
und wirkt doppelt schaurig.<br />
heimischen PC spielen. Erfahrene<br />
Spieler finden sicher diverse<br />
Verweise auf Klassiker. Die Art,<br />
wie das Milieu geschildert wurde,<br />
stößt möglicherweise nicht auf ungeteilte<br />
Zustimmung.<br />
Horror<br />
Start: ab 04.01.2007<br />
Stay Alive – Play It To Death<br />
(Directors Cut)<br />
USA 2006 | ca. 97 Min. | k.J.<br />
mit Jon Foster, Samaire Armstrong<br />
Regie: William Brent Bell<br />
Vertrieb: EuroVideo<br />
Sprache: dt./engl.<br />
Untertitel: dt.<br />
Bild: 16:9 (2.35:1)<br />
Ton: Dolby Digital 5.1 (dt., engl.),<br />
DTS (dt.)
Bildquelle: Universum Film<br />
Action<br />
Start: ab 04.01.2007<br />
Crank<br />
USA 2006 | ca. 84 Min. | k.J.<br />
mit Amy Smart, Jason Statham<br />
Regie: Brian Taylor, Mark Neveldine<br />
Vertrieb: Universum Film<br />
Sprache: dt./engl.<br />
Untertitel: dt. f. Hg./engl.<br />
Bild: 16:9 (2.35:1)<br />
Ton: Dolby Digital 5.1<br />
Extras: Trailer<br />
Amy Smart<br />
Blütenträume reifen<br />
Geboren am 26. März 1976 in Topango,<br />
Kalifornien, wollte Amy schon als<br />
Kind hoch hinaus und spielte als einziges<br />
Mädchen im Baskettball-Team<br />
ihrer Schule.<br />
Bereits im Alter von 13 Jahren begann<br />
Amy zu modeln, wurde von<br />
MTV entdeckt und wirkte in einer<br />
Kampagne des Senders mit. Ihr Wirken<br />
in der Soap „Felicity“ machte sie<br />
bekannt. In „Rat Race – Der nackte<br />
Wahnsinn“ konnte man sie als waghalsige<br />
Hubschrauberpilotin bewundern,<br />
in „Starsky & Hutch“ war sie<br />
angesichts mies gekleideter Hauptdarsteller<br />
ein willkommener Anblick.<br />
Zuletzt spielte Amy Smart in der romantischen<br />
Komödie „Ein Trauzeuge<br />
zum Verlieben“.<br />
Crank Zu Tode gehetzt<br />
Chev Chelios (Jason Statham)<br />
wacht auf und fühlt sich, als<br />
wäre er gegen einen Schrank gelaufen.<br />
Benommen taumelt der<br />
Mann durch den Raum. Eine<br />
auffällig platzierte DVD mit dem<br />
Titel „Fuck You“ zeigt dem entsetzten<br />
Chelios nicht nur, dass<br />
jemand in seine Wohnung eingedrungen<br />
sein muss; der nunmehr<br />
in den Player geschobene<br />
Film dokumentiert auch das ganze<br />
Ausmaß seines Unwohlseins.<br />
Der beschriebene Kopfschmerz<br />
rührt von einer Baseballkeule,<br />
die ihm ein fetter Gangster während<br />
des Schlafs über den Schädel<br />
gezogen hat. Doch der Schläger<br />
war nur der Anästhesist einer<br />
todbringenden Operation, denn<br />
jetzt tritt Ricky Verona grinsend<br />
ins Bild. Der berüchtigte Killer<br />
hält eine Spritze in der Hand und<br />
sticht eine lange Nadel in Chelios’<br />
Nacken. „Wenn du den kleinen<br />
Film siehst, hast du wahrschein-<br />
lich noch eine halbe Stunde zu<br />
leben“, prophezeit Verona.<br />
Wütend tritt Chev gegen die<br />
Mattscheibe. Angst und Aufregung<br />
sind es, die den tödlich<br />
Getroffenen jetzt noch am Leben<br />
halten. „Dein Adrenalinspiegel<br />
muss immer hoch sein. Sinkt er,<br />
ist es aus“, versichert ein befreundeter<br />
Arzt.<br />
Krawall als Lebenselixier. Nie<br />
gab es einen besseren Vorwand<br />
für Action. Jason Statham tobt<br />
durch diesen verrückten Film wie<br />
ein Berserker. Getrieben von Rachegedanken,<br />
auf der Suche nach<br />
Blutdruck steigernden Mitteln<br />
zerlegt dieser Chelios Einkaufszentren,<br />
massakriert Peiniger<br />
und mischt Ordnungskräfte auf.<br />
Medikamente wie Epinephrin<br />
lassen nicht nur die Armmuskeln<br />
schwellen. Zuweilen bietet der<br />
Amokläufer einen erbarmungswürdigen<br />
Anblick. Nach einer<br />
Stunde ist die halbe Stadt kaputt,<br />
filmtipp<br />
aber Chev lebt. Ricky Verona, der<br />
heimtückische Todesengel, lächelt<br />
nicht mehr. Nachdenklich<br />
blickt der Gangsterboss auf die<br />
Hand seines Bruders. Der Rest<br />
fehlt. Chelios hat Veronas Bruder<br />
nicht einfach nur erschossen,<br />
sondern auch zerstückelt. Ricky<br />
wird sich deshalb mit gleicher<br />
„Sorgfalt“ der Freundin Chevs<br />
annehmen. Diese arme Eva (Amy<br />
Smart) lümmelt auf dem Sofa und<br />
ahnt nichts. Denn wie kann ein<br />
Experte für Computerspiele, für<br />
den sich Chev immer ausgegeben<br />
hat, gewalttätige Feinde haben.<br />
Als es an der Haustür klingelt,<br />
löst auch die naive Blondine das<br />
Ticket für eine Achterbahnfahrt,<br />
die ihren Magen umdrehen und<br />
sich tief in ihr kleines Gedächtnis<br />
eingraben wird.<br />
WALTER SOBCHAK<br />
IMPRESSUM A. C. Hofmann & Co. <strong>Medien</strong> Managementgesellschaft mbH | Leipziger Str. 47 | 10117 Berlin | Postanschrift: Markgrafenstraße 56 | MBE-188 | 10117 Berlin | E-Mail:mail@<strong>ACH</strong><strong>Medien</strong>.com | Geschäftsführender<br />
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Filmspiegel ■ VIDEOTAKE Januar 2007 | Erscheinungstag 27.12.06 | 13. Jahrgang | Heft 118 | ISSN 1430-5801<br />
www.dvdfilmspiegel.com
Die Entdeckung der Langsamkeit<br />
Cars<br />
John Lasseter lässt Autos sprechen<br />
und bestätigt, was Kinder<br />
glauben und viele Männer wünschen:<br />
Unter einer Karosse aus<br />
Metall verbirgt sich ein empfindsames<br />
Wesen, welches jederzeit<br />
das Wort an den Fahrer richten<br />
könnte. Einen Fahrzeugführer<br />
braucht der erfolgreiche amerikanische<br />
Filmemacher dagegen<br />
nicht. Seine „Cars“ bestimmen<br />
selbst, wo es langgeht. Für den<br />
roten Flitzer Lightning McQueen<br />
ist die Autowelt beispielsweise<br />
oval. Der schnittige Egomane<br />
ist drauf und dran, das größte<br />
Rennen der Welt zu gewinnen,<br />
wird aber auf der Ziellinie Opfer<br />
seines fehlenden Teamgeistes.<br />
Die Frage, wer denn nun der<br />
schnellste Rennwagen ist, soll<br />
demnächst im fernen Kalifornien<br />
beantwortet werden. Aber genau<br />
dort kommt Lightning McQueen<br />
Christian Tramitz<br />
Der ewige Zweite<br />
Christian Tramitz stand ähnlich wie das<br />
von ihm gesprochene Filmauto oft im<br />
Schatten eines noch erfolgreicheren<br />
Kollegen. Der gebürtige Münchner<br />
gab vielen Figuren der „Bullyparade“<br />
ein unverwechselbares Gepräge. Tramitz<br />
war der griesgrämige Gegenpol<br />
zum zappligen Michael „Bully“ Herbig,<br />
spielte in der erfolgreichen Kinoproduktion<br />
„Der Schuh des Manitu“ ebenso<br />
wie in „(T)Raumschiff Surprise“.<br />
Trotzdem konzentrierten sich <strong>Medien</strong><br />
und Publikum auf „Bully“. Christian<br />
Tramitz, ein Enkel des berühmten Mimen<br />
Paul Hörbiger, ist nicht nur ein<br />
brillanter Komödiant, sondern spielt<br />
auch recht passabel Violine.<br />
nicht an. Auf den holprigen Straßen<br />
des Lebens verliert der Angeber<br />
schnell die Orientierung und<br />
landet in einem Wüstenkaff fernab<br />
des Highways.<br />
Animiert der Filmbeginn vor<br />
allem Formel 1-Fans, so nimmt<br />
Lasseter nun spürbar das Tempo<br />
aus der Geschichte, erhöht aber<br />
den Unterhaltungswert. Radiator<br />
Springs, so der Name des<br />
Nestes, erweist sich als Parkplatz<br />
für Außenseiter. Hier rostet der<br />
pazifistische VW-Bus neben dem<br />
Army-Jeep, trauert der Hudson<br />
Hornet vergangenem Glanz nach<br />
und hofft der knuffige Fiat auf<br />
die Begegnung mit einem echten<br />
Ferrari. Lightning McQueen<br />
hat zunächst keinen Blick für die<br />
vergleichsweise lahme Gesellschaft.<br />
Der Wettkämpfer ignoriert<br />
die Verkehrsregeln und wird<br />
vom Ortssheriff zum Straßenbau<br />
verdonnert. Auf solch harte Tour<br />
gebremst, bekommt McQueen<br />
Abstand zur eigenen Existenz.<br />
Plötzlich gewinnen andere Dinge<br />
im Leben des Kilometerfressers<br />
an Wert, Freunde wie der treue<br />
Abschleppwagen Hook zum<br />
Beispiel. Lightning McQueen<br />
ist schon beinahe in die illustre<br />
Gemeinschaft integriert, als die<br />
Scheinwerfer des Rennbetriebes<br />
den Ausreißer ausfindig machen.<br />
Auch bekennende Fahrradfahrer<br />
werden sich für die originelle<br />
und humorvoll erzählte<br />
Geschichte begeistern können.<br />
Karosserie-Designer haben den<br />
Animateuren von „Pixar“ diesmal<br />
viel Arbeit abgenommen,<br />
denn ein rostiger Truck oder<br />
schnittiger Porsche bringt von<br />
Haus aus schon eine Menge Charakter<br />
mit. Da mussten die Fachleute<br />
am Rechner oft nur noch<br />
für ein entsprechendes Gebiss<br />
und passende Augen sorgen. Das<br />
Finale ist spektakulär, wird aber<br />
vom großartigen Abspann noch<br />
überholt. DIRK HENNINGS<br />
Trickfilm/Komödie<br />
Start: ab 18.01.2007<br />
Cars<br />
USA 2006 | ca. 112 Min. | o.A.<br />
Sprecher: Daniel Brühl,<br />
Christian Tramitz<br />
Regie: John Lasseter<br />
Vertrieb: Buena Vista<br />
Sprache: dt./engl.<br />
Untertitel: dt./engl./türk.<br />
Bild: 16:9 (2.40:1)<br />
Ton: Dolby Digital 5.1, THX<br />
Extras: Kurzfilme „Die Einmannband“<br />
und „Hook und das Geisterlicht“,<br />
hinter den Kulissen „Inspiration<br />
für Cars“ von John Lasseter,<br />
zusätzliche Szenen (Rastplatz,<br />
Verirrt, Sozialarbeit, Motorama Girls),<br />
Epilog, Trailershow, interaktive<br />
Menüs, Szenenauswahl<br />
Bildquelle: Buena Vista
Bildquelle: Highlight<br />
Lucky # Slevin Kansas City Shuffle<br />
An diesem Morgen ist im<br />
Flughafengebäude nicht viel<br />
los. Ein Mann sitzt auf einem der<br />
vielen hässlichen blauen Plastikstühle<br />
des Warteraums, hat sich<br />
entspannt zurückgelehnt und ist<br />
gerade im Begriff einzuschlafen,<br />
als ihm jemand unangenehm<br />
laut ins Ohr spricht. „Es gab<br />
eine Zeit.“ Erschrocken reißt der<br />
Schläfer die Augen auf. Ach Gott,<br />
der Kerl neben ihm sitzt ja im<br />
Rollstuhl! Und was hat der gerade<br />
gesagt? Pflichtschuldig blickt der<br />
Geweckte auf seine Uhr. Doch<br />
der Behinderte erklärt geduldig:<br />
„Ich habe nicht nach der Uhrzeit<br />
gefragt.“ Und dann erzählt der<br />
Mann im Rollstuhl ungefragt<br />
eine Geschichte. Von einem Pfer-<br />
derennen und getürkten Wetten<br />
ist die Rede, von Auftragsmorden<br />
und einem kleinen Jungen. Der<br />
solcherart Unterhaltene hat nur<br />
noch wenige Augenblicke Zeit,<br />
die tolle Story zu bewundern,<br />
dann knackt sein Genick wie<br />
ein trockener Ast. Der Passagier<br />
ohne Abflug hieß Nick Fischer.<br />
Seine Person hat keine Bedeutung<br />
mehr, sein Name dagegen<br />
schon. Denn wenige Stunden<br />
später stürmen zwei merkwürdig<br />
aussehende Schläger namens<br />
Slow und Elvis ein New Yorker<br />
Appartement und nehmen einen<br />
jungen Mann in Gewahrsam,<br />
den sie fälschlicherweise<br />
für Nick Fischer halten. Der solcherart<br />
Verschleppte heißt Slevin<br />
Klever (Josh Hartnett) und findet<br />
es sehr unschön, jetzt vor einem<br />
Gangsterboss stehen zu müssen.<br />
Nur mit einem Badetuch bekleidet,<br />
hört der ungläubige Slevin,<br />
dass er dem Mann vor ihm<br />
96.000 Dollar schuldet. Alle Versicherungen,<br />
er wäre nicht Nick<br />
Fischer, sind sinnlos. Für die<br />
Schuld wird eine unglaubliche<br />
Gegenleistung erwartet.<br />
Immer verzwickter entwickelt<br />
sich diese Geschichte, immer<br />
mehr Personen werden in die<br />
Handlung eingebunden. Zwischen<br />
die Fronten eines Gangsterkrieges<br />
scheint ein Unschuldiger<br />
geraten zu sein. Doch welche<br />
Rolle spielt in den Auseinandersetzungen<br />
die Polizei in Gestalt<br />
des schmierigen Cops Brokowski<br />
(Stanley Tucci) und welche Ziele<br />
verfolgt der Auftragsmörder<br />
Goodkat (Bruce Willis)?<br />
Mit großer Meisterschaft dirigiert<br />
Regisseur Paul McGuigan<br />
sein riesiges Starensemble.<br />
Manch einer mag sich an die<br />
Filme Guy Ritchies (Snatch) erinnert<br />
fühlen, aber ich glaube,<br />
der geheime Pate des Streifens<br />
heißt Sergio Leone. Denn schon<br />
der italienische Meisterregisseur<br />
verstand es wie kein Zweiter, eine<br />
komplexe Geschichte mit einem<br />
rätselhaften Erinnerungsstück<br />
als Schlüssel zu entwickeln.<br />
BRUNO MARTELLI<br />
Krimi/Komödie<br />
Start: ab 11.01.2007<br />
Lucky # Slevin<br />
Lucky Number Slevin<br />
D/USA 2006 | ca. 109 Min. | ab 16<br />
mit Bruce Willis, Josh Hartnett<br />
Regie: Paul McGuigan<br />
Vertrieb: Paramount<br />
Sprache: dt./engl.<br />
Untertitel: dt. f. Hg.<br />
Bild: 16:9 (2.35:1)<br />
Ton: Dolby Digital 5.1 (dt., engl.),<br />
DTS (dt.)<br />
Extras: Making Of, Deleted Scenes,<br />
alternatives Ende, Interviews,<br />
Darstellerinfos, Audiokommentare<br />
von Regie und Darstellern<br />
Morgan Freeman<br />
Besonnen<br />
Morgan Freeman, 1937 in Memphis,<br />
Tennessee, geboren, wirkt in seinen<br />
Rollen überlegt, stolz und verschlossen.<br />
Er erinnert in der Bündelung dieser<br />
Eigenschaften an seine Vorfahren, die<br />
mit ungeheurem Langmut die Demütigungen<br />
weißer Herrschaft hinnahmen,<br />
im Geheimen aber an umstürzlerischen<br />
Plänen arbeiteten. Vielleicht belegt<br />
man Freeman auch mit diesen Attributen<br />
seit er Jessica Tandy, in „Miss Daisy<br />
und ihr Chauffeur“ durch die Gegend<br />
kutschierte. In „Lucky # Slevin“ ist Morgan<br />
Freeman zur Abwechslung ein beständig<br />
grinsender Bösewicht.
Bildquelle: Warner<br />
Komödie<br />
Start: ab 02.02.2007<br />
Bierfest<br />
Beerfest<br />
USA 2006 | ca. 107 Min. | ab 16<br />
mit Erik Stolhanske, Paul Soter<br />
Regie: Jay Chandrasekhar<br />
Vertrieb: Warner<br />
Sprache: dt./engl.<br />
Untertitel: dt./dt. f. Hg./engl./<br />
engl. f. Hg.<br />
Bild: 16:9 (2.35:1)<br />
Ton: Dolby Digital 5.1<br />
Extras: Featurette „Der Frosch-Fluffer“,<br />
animierte Kurzgeschichte „Die<br />
Geschichte des Bieres“, verpatzte<br />
Szenen „Party Foul“<br />
Bierfest<br />
Maß für Maß<br />
Todd und Jan, zwei Amis,<br />
erfüllen Opas letzten Willen.<br />
Wolfgang von Wolfshausen<br />
wollte so gern seine Asche auf<br />
der Münchner Theresienwiese<br />
verstreut wissen. Also machen<br />
sich die Enkel auf in die Bayrische<br />
Hauptstadt und geraten<br />
mitten hinein in die bierseligen<br />
Oktoberfestfeierlichkeiten. Mit<br />
„schunkeln, saufen, glotzen, kotzen“<br />
sind die Tätigkeiten in den<br />
Bierzelten erschöpfend beschrieben.<br />
Jan und Todd staunen. In<br />
abgelegenen Katakomben, beim<br />
Wettsaufen, treffen sie die deutschen<br />
Ableger des Familienstammbaumes.<br />
Richtig knorzige<br />
Kerle sind das. Die beiden Amerikaner<br />
wollen nicht abseits stehen<br />
und beteiligen sich am Kampftrinken.<br />
Das muss schiefgehen,<br />
denn vom Bier verstehen die<br />
Amerikaner nun wirklich nichts.<br />
Mit einem großen Schmerz zwischen<br />
beiden Ohren, auch Kater<br />
genannt, reisen Todd und Jan<br />
Relative Strangers Meine kleinen Eltern<br />
Dr. Richard Clayton ist die<br />
personifizierte Sanftmut.<br />
„Nur die Wärme zählt“ heißt<br />
eine Radiosendung, in der dieser<br />
etwas blässliche Mann mit<br />
der Stimme eines Hypnotiseurs<br />
auf erregte Anrufer einredet.<br />
Clayton ist niemals erregt, selbst<br />
dann nicht, als ihm seine Eltern<br />
gestehen, ihn als Säugling adoptiert<br />
zu haben. Mit seinem Lieblingsspruch:<br />
„Achtung, fertig,<br />
loslassen!“, bringt sich der Doc<br />
wieder ins seelische Gleichgewicht.<br />
Am nächsten Tag betraut<br />
er einen Privatdetektiv mit der<br />
Suche nach seinen leiblichen Eltern.<br />
Der Erfolg des Schnüfflers<br />
läutet 14 Tage später an Richards<br />
Haustür. Clayton öffnet und<br />
schreckt zusammen. Vor ihm<br />
stehen zwei kleine, bunt gekleidete<br />
Menschen, die offensichtlich<br />
zu einem in der Nähe gastie-<br />
wieder in die Heimat. Und was<br />
macht ein Ami, wenn er eine Niederlage<br />
erlitten hat? Er nimmt’s<br />
sportlich und bereitet die Revanche<br />
vor. Im darauffolgenden Jahr<br />
sind Jan und Todd mit ihrem<br />
„Team USA“ wieder vor Ort.<br />
renden Zirkus gehören müssen.<br />
Doch das Pärchen hat sich weder<br />
in der Tür geirrt, noch verdient es<br />
seinen Unterhalt als Schausteller.<br />
Es sind Frank und Ellen Manure,<br />
Claytons leibliche Eltern. Frank<br />
reicht seinem Sohn bis kurz über<br />
den Bauchnabel, was ihn jedoch<br />
nicht hindert, Richard ständig<br />
mit „mein Kleiner“ zu titulieren.<br />
Die Mutter ist ihrem Mann sowohl<br />
körperlich, als auch verbal<br />
überlegen. Mit Sätzen wie: „Ich<br />
schwitze wie eine Hure in der<br />
Kirche“ verbreitet sich Ellen offen<br />
über ihre jeweilige Gefühlslage.<br />
Sie werden sicher ahnen, dass<br />
Frank und Ellen in die feine New<br />
Yorker Gesellschaft einschlagen<br />
wie ein Meteorit.<br />
Man merkt es Kathy Bates und<br />
Danny DeVito an, wie viel Freude<br />
es gemacht haben muss, dieses<br />
Paar zu spielen. Der Spaß teilt<br />
sich dem Zuschauer durchaus<br />
mit und so weidet man sich nicht<br />
ohne Schadenfreude an der Demaskierung<br />
des Seelendoktors.<br />
Großartig!<br />
Diese Komödie muss man als<br />
handfest bezeichnen. Mit Grausen<br />
wendet sich der sensible<br />
Rotweintrinker ab. Alle anderen<br />
sollten ein Bier ihrer Wahl öffnen<br />
und einfach mitfeiern.<br />
Komödie<br />
Start: ab 09.01.2007<br />
Relative Strangers<br />
USA 2006 | ca. 87 Min. | ab 6<br />
mit Danny DeVito, Kathy Bates<br />
Regie: Greg Glienna<br />
Vertrieb: Kinowelt<br />
Sprache: dt./engl.<br />
Untertitel: dt.<br />
Bild: 1.85:1, Ton: Dolby Digital 5.1<br />
Extras: Featurettes „On Set With<br />
Relative Strangers“ und „Anekdoten<br />
über Star-Verwandtschaften“,<br />
Fotogalerie, Trailer<br />
Bildquelle: Kinowelt
Bildquelle: Warner<br />
Snakes On A Plane<br />
Spaßiger Reptilien-Rufmord<br />
Diese Vorstellung ist wirklich<br />
außerordentlich unangenehm:<br />
In einer Verkehrsmaschine<br />
irgendwo über den Wolken tummeln<br />
sich Hunderte von extrem<br />
angriffslustigen Giftschlangen<br />
und dezimieren die wehrlosen<br />
Fluggäste im Sekundentakt.<br />
Ein junger Mann namens Sean<br />
Jones genießt den schönen Tag<br />
auf Hawaii und durchstreift mit<br />
seinem Bike das Gelände. Plötzlich<br />
wird er Zeuge eines brutalen<br />
Mordes. Der Täter, eine Art Pate<br />
des Inselparadieses, schickt seine<br />
Häscher nach dem Mitwisser aus.<br />
Bevor Sean mundtot gemacht werden<br />
kann, nimmt ihn FBI-Mann<br />
Neville Flynn (Samuel L. Jackson)<br />
in Gewahrsam. Endlich hat der<br />
Agent einen Zeugen gefunden,<br />
der vor Gericht gegen die organisierte<br />
Kriminalität auf Hawaii auszusagen<br />
vermag. Unter schärfsten<br />
Sicherheitsvorkehrungen soll<br />
Sean aufs amerikanische Festland<br />
gebracht werden. Aber die Gangster<br />
sind im Bilde. Sie haben nicht<br />
nur die Ablenkungstaktiken des<br />
FBI durchschaut, sie haben auch<br />
gleich eine kleine Überraschung<br />
im Frachtraum des Flugzeugs<br />
platziert. Tödliche Giftschlangen<br />
sollen sicherstellen, dass der Flieger<br />
sein Ziel niemals erreicht. Soviel<br />
zum Thema Flugsicherheit.<br />
Natürlich erfüllt der Film<br />
„Snakes On A Plan“ den Tatbestand<br />
des Rufmords an Reptilien.<br />
Zwar wird die außergewöhnliche<br />
Aggression der Schlangen durch<br />
menschliches Zutun gerechtfertigt.<br />
Allerdings wird man die<br />
kriechenden Ungetüme mit den<br />
furchteinflößenden Hauern und<br />
dem Drang, in alle menschlichen<br />
Körperöffnungen zu kriechen, in<br />
freier Natur vergebens suchen.<br />
Ganz zu schweigen von den grauenhaften<br />
Auswirkungen der zahlreich<br />
ausgeteilten Bisse.<br />
Dass sich „Snakes On A Plane“<br />
selbst nicht ernst nimmt, sondern<br />
als einziger, großer Spaß gedacht<br />
ist, macht bereits ein flüchtiger<br />
Blick auf das Plakat deutlich. Unverkennbar<br />
wird hier der goldenen<br />
Ära der Monsterfilme gehuldigt.<br />
Die Verlagerung der Handlung in<br />
den Klaustrophobie erzeugenden<br />
Mikrokosmos eines Flugzeugs ist<br />
ein zusätzlicher genialer Schachzug.<br />
Und so bringt das Werk von<br />
Regisseur David R. Ellis (Final<br />
Des tination 2) das Kunststück fertig,<br />
trotz der frechen Überzeichnung<br />
allerorten auch noch mörderisch<br />
spannend zu sein. Dass ein<br />
A-Liga Schauspieler wie Samuel<br />
L. Jackson eine solche Produktion<br />
mit seiner Mitwirkung adelt, ist<br />
allerdings ungewöhnlich. Aber<br />
bei diesem Drehbuch mit vielen<br />
coolen Sprüchen und etlichen<br />
Überraschungsmomenten konnte<br />
er wohl nicht widerstehen. In<br />
den USA ist um den Streifen ein<br />
echter Kult entstanden, der sich<br />
Action/Thriller<br />
Start: ab 12.01.2007<br />
Snakes On A Plane<br />
USA 2006 | ca. 101 Min. | ab 16<br />
mit Julianna Margulies,<br />
Samuel L. Jackson<br />
Regie: David R. Ellis<br />
Vertrieb: Warner<br />
Sprache: dt./engl.<br />
Untertitel: dt./dt. f. Hg./engl.<br />
Bild: 16:9 (2.35:1)<br />
Ton: Dolby Digital 5.1<br />
Extras: alternative Szenen,<br />
Audiokommentar,<br />
Dokumentationen „Pures Gift<br />
– Making Of“, „Die Reptilien hautnah“,<br />
„Visuelle Effekte“, „Snakes On A Blog<br />
– Der Internet-Hype“, Musikvideo inkl.<br />
Behind-The-Scenes-Music Video,<br />
nicht verwendete Szenen, TV-Spot,<br />
US-Kinotrailer, verpatzte Szenen<br />
in diversen Internetforen niederschlägt.<br />
Vielleicht braucht man<br />
in Zeiten, in denen das Fliegen in<br />
der Realität eigentlich gefährlich<br />
genug ist, einen Film wie diesen<br />
als seelisches Antiserum.<br />
ANDRÉ WESCHE
Bildquelle: Ascot Elite<br />
Fantasy/Trickfilm<br />
Start: ab 23.01.2007<br />
Monster House<br />
USA 2006 | ca. 87 Min. | ab 6<br />
mit Nick Cannon, Steve Buscemi<br />
Regie: Gil Kenan<br />
Vertrieb: Sony Pictures<br />
Sprache: dt./engl./isländ./ital./türk.<br />
Untertitel: dt./engl./isländ./ital./türk.<br />
Bild: 16:9 (2.40:1)<br />
Ton: Dolby Digital 5.1,<br />
Dolby Surround (türk.)<br />
Extras: Audiokommentar<br />
Filmemacher, „Treten Sie ein ins<br />
Monster House“, Entwicklung der<br />
Szene „Nebbercracker verjagt Eliza“,<br />
Bildergalerie, Trailer<br />
Kill Zone S.P.L. Die Ehre der Polizei<br />
Hong Kongs Polizei wird ein<br />
weiteres Mal vom organisierten<br />
Verbrechen gedemütigt.<br />
Der beleibte Gangsterboss Wong<br />
Po scheint unangreifbar. Eben<br />
hatte Inspektor Chen noch zuversichtlich<br />
mit einem Kronzeugen<br />
im Auto gesessen, dann gab es<br />
eine Explosion und die Träume<br />
vom Sieg des Gesetzes lösten sich<br />
einmal mehr in Rauch auf. Wongs<br />
Todesengel Jack leistete wie immer<br />
ganze Arbeit. Nur Inspektor<br />
Monster House Horror für Einsteiger re einführen. Die Produzenten<br />
Eigentlich ist die kleine Vorortsiedlung<br />
ganz hübsch. Nur<br />
das düstere Haus des alten Nebbercracker<br />
beleidigt das Auge.<br />
Die Kinder meiden das Anwesen<br />
und seinen Bewohner. Erwischt<br />
der verbitterte Mann ein Kind<br />
beim Toben auf seinem Rasen,<br />
zieht er das Spielzeug entschädigungslos<br />
ein. Als der Halloween-<br />
Abend naht, überschlagen sich<br />
die Ereignisse. Der zwölfjährige<br />
DJ und sein Freund Chowder provozieren<br />
Nebbercracker so sehr,<br />
dass dieser mit einem Herzkasper<br />
abtransportiert wird. Obwohl<br />
das Horror-Haus nun verwaist ist,<br />
Chen und die kleine Tochter des<br />
Zeugen überlebten das Attentat.<br />
Chen sieht danach nur eine Möglichkeit,<br />
um die Ehre der Polizei<br />
wiederherzustellen: Er muss von<br />
nun an selbst in der gesetzlichen<br />
Grauzone operieren.<br />
In einem Moment, als sich der<br />
Konflikt mit Wong Po ein weiteres<br />
Mal zuspitzt, bittet Chens<br />
Vorgesetzter zum Gespräch.<br />
Der verbies terte Jäger Chan soll<br />
pensioniert werden. Seinen de-<br />
gehen die Lichter nicht aus. Ganz<br />
im Gegenteil.<br />
Jeder, der schon sechs Kerzen<br />
auf der Geburtstagstorte ausblasen<br />
durfte, kann sich diesen Film<br />
anschauen. Aber längst nicht alle<br />
Angehörigen dieser Altersgruppe<br />
werden ihn auch vertragen.<br />
Schon der Vorspann, eine Referenz<br />
an die klassischen Monsterfilme,<br />
macht deutlich, dass<br />
es hier richtig gruslig zugehen<br />
wird. Andererseits gehören der<br />
Schreck und das Augenzuhalten<br />
an den richtigen Stellen einfach<br />
dazu, will man ein junges Publikum<br />
in das schaurig-schöne Gen-<br />
solaten Gesundheitszustand und<br />
fehlende Erfolge nennt der Mann<br />
hinter dem Schreibtisch als<br />
Gründe für den lange geplanten<br />
Abschied aus dem Polizeidienst.<br />
Der Nachfolger steht bereits fest.<br />
Ma Kwan, berühmt für seine harte<br />
Faust, soll die Abteilung führen.<br />
In den nun folgenden Tagen<br />
überschlagen sich die Ereignisse.<br />
Ein düsteres Krimistück mit<br />
vielen Actionsequenzen wird<br />
uns hier vorgesetzt. Das Ende ist<br />
Robert Zemeckis und Steven<br />
Spielberg sind erfahren genug,<br />
um zu wissen, wie viel sie ihren<br />
jungen Fans zumuten können.<br />
Und – bitte nicht verraten – am<br />
Ende kommt niemand wirklich<br />
zu Schaden. Abgeklärte Teenager<br />
wünschten sich wohl ein paar<br />
Härtegrade mehr, aber hey, das<br />
ist nicht ihr Film. An sein erstes<br />
wirklich spannendes Kinoerlebnis<br />
namens „Monster House“<br />
wird sich der junge Zuschauer in<br />
späteren Jahren gern zurückerinnern.<br />
Der Film war schrecklich.<br />
Er war furchtbar. Und affenstark.<br />
überraschend und entlässt den<br />
Zuschauer einigermaßen verblüfft.<br />
Wenn es eine Moral für<br />
diesen Marsch in die Todeszone<br />
gibt, dann diese: Wende Deinem<br />
Gegner nie den Rücken zu!<br />
Action/Krimi<br />
Start: ab 09.01.2007<br />
Kill Zone S.P.L.<br />
Saat Po Long<br />
HK 2005 | ca. 93 Min. | k.J.<br />
mit Simon Yam, Wong Po<br />
Regie: Wilson Yip<br />
Vertrieb: Ascot Elite<br />
Sprache: dt./kant.<br />
Untertitel: dt. f. Hg.<br />
Bild: 16:9 (1.85:1)<br />
Ton: Dolby Digital 5.1<br />
Extras: Trailer & TV Spots, Making<br />
Of, Pressekonferenz, Trailershow<br />
Bildquelle: Sony Pictures
Bildquelle: Kinowelt<br />
Wolf Creek Australientourismus extrem<br />
Wären sie doch in England<br />
geblieben! Stattdessen<br />
vertrauen sich die beiden Mädels<br />
Liz Hunter und Kristy Earl dem<br />
Einheimischen Ben Mitchell und<br />
dessen klapprigen Ford an. Gemeinsam<br />
will man den urigen<br />
Westen Australiens kennenlernen.<br />
Nach einer langen Fahrt<br />
durch ödes Land gelangen die<br />
Touristen schließlich im Wolf<br />
Creek Nationalpark an. Ben hat<br />
im Vorfeld mit grusligen Geschichten<br />
über Außerirdische<br />
dafür gesorgt, dass seine Reisebegleiterinnen<br />
ordentlichen<br />
Respekt vor dem Areal haben.<br />
Und Liz hat längst begonnen, ein<br />
Auge auf den Mann aus Down<br />
Under zu werfen.<br />
Natürlich versagt das Auto<br />
plötzlich seinen Dienst. Und<br />
natürlich kommt auch ein netter<br />
Truckfahrer namens Mick<br />
Taylor (John Jarratt) vorbei und<br />
bietet Hilfe an, welche die drei<br />
Gestrandeten nur allzu gern in<br />
Anspruch nehmen. Sie landen<br />
in einer verlassenen Bergbausiedlung<br />
und lauschen Micks<br />
Geschichten. Das Erwachen<br />
am nächsten Tag ist ein böses.<br />
Liz findet sich gefesselt wieder,<br />
kann sich aber befreien. Sie<br />
macht sich auf die Suche nach<br />
ihren Kameraden und sieht dabei<br />
viele schreckliche Dinge, auf<br />
die sie gut verzichten könnte.<br />
Der Kampf ums nackte Überleben<br />
beginnt.<br />
Man kennt alle Elemente, aus<br />
denen sich der Horrorthriller<br />
„Wolf Creek“ zusammensetzt.<br />
Für den Genrefan ist das Werk<br />
des Australiers Greg McLean<br />
trotzdem absolut sehenswert,<br />
weil der theatergestählte Regisseur<br />
seinen Schauspielern<br />
weit mehr abverlangt als durchschnittliche<br />
Gruselfilmer und<br />
ihnen viel Raum zur Entfaltung<br />
gibt, bevor er sie so richtig leiden<br />
lässt. McLean versteht sich<br />
bestens auf den Aufbau einer<br />
unheilschwangeren Atmosphäre,<br />
zeigt aber auch keine Berührungsängste,<br />
wenn es richtig ans<br />
Eingemachte geht. Hier war ein<br />
Filmemacher mit Leib und Seele<br />
bei der Sache.<br />
Horror/Thriller<br />
Start: ab 23.01.2007<br />
Wolf Creek<br />
AUS/CDN 2005 | ca. 88 Min./95 Min.<br />
ab 16/k.J.<br />
mit Cassandra Magrath,<br />
Kestie Morassi<br />
Regie: Greg McLean<br />
Vertrieb: Kinowelt<br />
Sprache: dt./engl.<br />
Untertitel: dt.<br />
Bild: 16:9 (1.78:1)<br />
Ton: Dolby Digital 5.1<br />
Extras: Wendecover, Audiokommentar<br />
von Greg McLean,<br />
Matt Hearn, Cassandra Magrath<br />
und Kestie Morassi, Making Of,<br />
Interviews, bei den Dreharbeiten,<br />
Deleted Scenes, TV Spots,<br />
Fotogalerie, Trailer<br />
Die kanadisch, australische Co-<br />
Produktion hat auf Festivals Preise<br />
gewonnen und gilt mittlerweile<br />
als Genre-Perle. „Wolf Creek“<br />
hat das Genre in einem Maße<br />
beeinflusst, wie dies vorher nicht<br />
abzusehen war. Als Geheimnis<br />
des Erfolges sehen Fachleute die<br />
gelungene Mischung aus Realismus<br />
und Horrorelementen. Greg<br />
McLean nahm sich viel Zeit, um<br />
die Charaktere seiner Figuren<br />
plausibel zu formen; und der Killer<br />
ist eben kein zernarbter Zombie,<br />
sondern der rustikale Naturbursche<br />
von nebenan.<br />
ROBERT LUCAS
Besuch aus der blauen Welt<br />
Das Mädchen aus dem Wasser<br />
Drama/Fantasy<br />
Start: ab 19.01.2007<br />
Das Mädchen aus dem Wasser<br />
Lady In The Water<br />
USA 2006 | ca. 105 Min. | ab 12<br />
mit Bryce Dallas Howard,<br />
Paul Giamatti<br />
Regie: M. Night Shyamalan<br />
Vertrieb: Warner<br />
Sprache: dt./engl.<br />
Untertitel: dt./engl.<br />
Bild: 16:9 (1.85:1)<br />
Ton: Dolby Digital 5.1 EX<br />
Extras: Dokumentation „Das<br />
Mädchen aus dem Wasser:<br />
Eine Gutenachtgeschichte“,<br />
Featurette „Gedanken zu<br />
‚Das Mädchen aus dem Wasser‘“,<br />
Hintergrund-Info zu den Castings,<br />
nicht verwendete Szenen,<br />
US-Kinotrailer, verpatzte Szenen<br />
Als Hausmeister ist Cleveland<br />
Heep (Paul Giamatti) in dem<br />
Wohnblock „The Cove“ das Mädchen<br />
für alles. Zu seinem umfangreichen<br />
Arbeitsfeld gehört auch die<br />
Wartung des Pools der Wohnanlage.<br />
Von dessen Rand verschwinden<br />
immer wieder Dinge. Clevelands<br />
unauffällig-arbeitsames Leben<br />
ändert sich abrupt, als er die Ursache<br />
für den Schwund entdeckt:<br />
Eine junge Frau lebt unter dem<br />
Schwimmbecken. Story (Bryce<br />
Dallas Howard) ist eine Nymphe<br />
und stammt aus der blauen Welt.<br />
Sie ist zu uns gekommen, um einen<br />
wichtigen Einfluss auf die<br />
menschliche Zukunft auszuüben,<br />
deren Wohl und Wehe indirekt<br />
mit einigen Bewohnern von „The<br />
Cove“ verknüpft ist. Mit ihrer Mission<br />
hat sich Story aber selbst in<br />
höchste Gefahr gebracht.<br />
Die besten Voraussetzungen,<br />
den Streifen „Das Mädchen aus<br />
dem Wasser“ zu mögen, haben<br />
jene beneidenswerten Tagträumer,<br />
deren romantische Vorstellungen<br />
aus Kindertagen nie wirklich zu<br />
Ende gegangen sind. Zu dieser<br />
Fraktion zählt zweifelsohne auch<br />
Autor und Regisseur M. Night<br />
Shyamalan, der mit „The Sixth<br />
Sense“ einen der profitabelsten<br />
Filme aller Zeiten gedreht hat und<br />
seinen Ruf als Mann für überraschende<br />
Wendungen mit „Unbreakable“,<br />
„Signs“ und „The Village“<br />
wahrscheinlich halb freiwillig,<br />
halb gezwungenermaßen festigte.<br />
Bei soviel Gänsehaut vergisst man<br />
schnell, dass Shyamalan auch das<br />
Drehbuch zu „Stuart Little“ geschrieben<br />
hat. Das Kind im Manne<br />
ist also nicht zu verleugnen. In<br />
seinem neuen Film beweist der<br />
Regisseur einmal mehr, dass er<br />
die Mechanismen des wohligen<br />
Grusels perfekt beherrscht. Diesmal<br />
aber verbindet er die düsteren<br />
Elemente mit einer ungeschminkt<br />
daherkommenden Märchen- und<br />
Fantasystory.<br />
Mrs. Howard ist in der Titelrolle<br />
der Nixe überzeugend, aber es ist<br />
der einzigartige Paul Giamatti,<br />
der den Film in seinem Griff hat.<br />
In Rekordzeit hat es der Darsteller<br />
lakonischer bis kauziger Figuren<br />
vom Nebenrollen-Profi zum Charakterdarsteller<br />
der ersten Liga<br />
gebracht. An den eigenen schauspielerischen<br />
Fähigkeiten feilt<br />
Regisseur Shyamalan frohgemut<br />
weiter. Er trat in seinen Werken<br />
immer wieder kurz in Erscheinung,<br />
diesmal hat er gar eine<br />
Schlüsselrolle inne.<br />
Paul Giamatti<br />
Der Hausmeister<br />
ROBERT LUCAS<br />
Paul Giamatti stammt aus einer Intellektuellenfamilie,<br />
besuchte als<br />
Kind ein Eliteinternat und studierte<br />
anschließend in Yale Anglistik und<br />
Schauspiel. Bei allem Wohlwollen<br />
kommt man nicht umhin festzustellen,<br />
dass der heute 39-Jährige wohl<br />
nie für die Rolle des Frauenschwarms<br />
und großen Liebhabers in Frage kam.<br />
Giamatti blieb bis zum Jahr 2004 ein<br />
Mann der zweiten Reihe, spielte kleine<br />
Ganoven und oft den unauffälligen<br />
Freund der Hauptfigur. Mit der Tragikkomödie<br />
„Sideways“ trat der Mann<br />
mit der Halbglatze ins Rampenlicht.<br />
Als beständig melancholischer Weinkenner<br />
rührte er die Herzen eines<br />
Millionenpublikums und zeigte große<br />
Schauspielkunst.<br />
Bildquelle: Warner
Bildquelle: Warner, Universum Film, Buena Vista<br />
Bryce Dallas Howard Keine von vielen<br />
Wir haben an dieser Stelle schon viele junge Talente vorgestellt,<br />
hübsch anzuschauen, aber mit kurzer Filmografie. Meist kamen<br />
die Damen aus der Model-Branche und es war ungewiss, ob sie<br />
als Stern lange an Hollywoods Himmel leuchten würden. Auch Bryce<br />
Dallas Howard hat erst in wenigen Filmen gespielt. Doch hier weist<br />
die Kürze der Karriere nicht auf fehlendes Potenzial.<br />
Anders als viele ihrer jungen Kolleginnen erhielt die heute 25-Jährige<br />
eine solide schauspielerische Ausbildung. Bryce Dallas Howard<br />
ist die Tochter des erfolgreichen Regisseurs Ron Howard. Die Frau<br />
mit dem leuchtend roten Haar zeigte zunächst wenig Interesse am<br />
Filmgeschäft und entschied sich für eine Karriere am Broadway. Ob<br />
es großer Überredungskünste bedurfte, sie für eine tragende Rolle in<br />
„The Village“ zu überreden, ist nicht bekannt. Die Newcomerin spielte<br />
das blinde Mädchen Ivy Walker und damit den anspruchsvollsten Part<br />
in M. Night Shyamalans Grusler. In seinem weltberühmten Buch<br />
porträt<br />
„Mein Name sei Gantenbein“ hat Max Frisch sehr anschaulich beschrieben,<br />
wie heikel es ist, einen blinden Menschen zu imitieren, wie<br />
schnell man bei der Darstellung zu Übertreibungen neigt. Bryce Dallas<br />
Howard meisterte ihre Rolle souverän. Die Kritiker überschlugen<br />
sich vor Begeisterung, sprachen wie so oft von einem neuen Stern an<br />
Hollywoods Firmament. Tatsächlich hat das Werk einen großen Teil<br />
seiner Magie, seiner geheimnisvollen Aura, dem mitreißenden Spiel<br />
Howards zu danken. Ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten honorierte<br />
Night Shyamalan mit einer weiteren Hauptrolle in „Das Mädchen aus<br />
dem Wasser“. Aber auch andere Regisseure sind längst auf die begabte<br />
Frau mit den Sommersprossen aufmerksam geworden.<br />
Demnächst dürfen wir uns auf ein Wiedersehen mit Bryce Dallas<br />
Howard in „Spider-Man 3“ freuen. Sehr düster sei ihr Part als Konkurrentin<br />
von Mary Jane Watson, verriet Howard in einem Interview.<br />
WALTER SOBCHAK<br />
Filmographie (Auszug):<br />
2000 Der Grinch<br />
2004 The Village<br />
2005 Manderlay<br />
2006 Das Mädchen aus<br />
dem Wasser
Bildquelle: UIP/Paramount<br />
World<br />
Trade<br />
Center<br />
Im Angesicht des Todes<br />
Die New Yorker Hafenpolizisten<br />
sind sicherlich Einiges<br />
gewohnt. Doch als ihr Bus an der<br />
ersten Leiche des Tages vorüberfährt,<br />
drücken sich die Beamten<br />
an der Scheibe die Nasen platt. Zu<br />
unwirklich scheint die makabere<br />
Szene an diesem bisher so schönen<br />
Morgen in Manhattan. Das World<br />
Trade Center steht in Flammen.<br />
Es heißt, ein kleines Flugzeug<br />
habe einen der Türme gerammt.<br />
Das Kommando über einen Trupp<br />
Uniformierter führt der Sergeant<br />
John McLoughlin (Nicolas Cage),<br />
zu seinen Cops zählt auch Will<br />
Jimeno (Michael Pena). Die Staatsdiener<br />
wollen bei der Evakuierung<br />
des Gebäudes helfen. Als der erste<br />
Turm wenig später in sich zusam-<br />
menstürzt, werden viele Retter<br />
unter den Trümmern verschüttet.<br />
McLoughlin, Jimeno und ein<br />
dritter Polizist überleben schwer<br />
verletzt, finden sich aber in einer<br />
hoffnungslosen Situation wieder.<br />
Unablässig fallen große Betonbrocken<br />
herab, Flammen schlagen<br />
den Männern entgegen. Der Kollege<br />
stirbt. Während McLoughlin<br />
und Jimeno beinahe bewegungsunfähig<br />
alles daran setzen, um<br />
wach und damit am Leben zu<br />
bleiben, quält ihre Familien die<br />
Ungewissheit.<br />
Für seinen Film „World Trade<br />
Center“ musste der dreifache Oscar-Preisträger<br />
Oliver Stone bereits<br />
im Vorfeld Kritik einstecken.<br />
Nicht etwa, weil der Film schlecht<br />
gemacht oder langweilig wäre,<br />
sondern weil er keinen politischen<br />
Ansatz hat. Was man jedem anderen<br />
Filmemacher der Traumfabrik<br />
zugestanden hätte, will man dem<br />
Provokateur Stone nicht durchgehen<br />
lassen. Gerecht ist das nicht.<br />
Der große Filmemacher hat im<br />
Laufe seiner Karriere umfangreiche<br />
Erfahrungen im Umgang<br />
mit brisanten Themen gesammelt<br />
und er wird sich hüten, wilde Spekulationen<br />
vom Zaum zu brechen<br />
oder kruden Verschwörungstheorien<br />
aufzusitzen. Stattdessen ist<br />
sein Film „World Trade Center“<br />
eine solide inszenierte Ballade<br />
über menschliche Werte geworden,<br />
die gegen Ende freilich nur<br />
knapp an der Rührseligkeit vorbei<br />
schliddert. Und doch, so bestätigen<br />
es die echten Überlebenden,<br />
ist alles zu 95 Prozent so geschehen.<br />
Das schließt ein, dass die<br />
verschütteten Männer von den<br />
wahren Vorgängen keine Ahnung<br />
haben und sich über ihre Familien<br />
unterhalten, anstatt im Angesicht<br />
des Todes patriotische Reden zu<br />
schwingen. Die politische Auswertung<br />
des 11. September wird auf<br />
der Leinwand auch noch erfolgen.<br />
Und Oliver Stone wird dabei sicher<br />
ein Wörtchen mitzureden haben.<br />
Drama<br />
Start: ab 29.01.2007<br />
World Trade Center<br />
USA 2006 | ca. 124 Min. | ab 12<br />
mit Maria Bello, Nicolas Cage<br />
Regie: Oliver Stone<br />
Vertrieb: Paramount<br />
Sprache: dt./engl./türk.<br />
Untertitel: dt./engl./türk.<br />
Bild: 1.78:1<br />
Ton: Dolby Digital 5.1<br />
Extras: Audiokommentar von<br />
Regisseur Oliver Stone,<br />
Schauspielern und Will Jimeno,<br />
gelöschte Szenen<br />
Maggie Gyllenhaal<br />
Im Schatten des Bruders<br />
Die Familie Gyllenhaal stammt eigentlich<br />
aus Schweden. Maggie<br />
Gyllenhaals Vater arbeitet als Regisseur,<br />
die Mutter als Produzentin. Der<br />
berühmteste Gyllenhaal ist Maggies<br />
jüngerer Bruder Jake (Brokeback<br />
Mountain). Doch die Frau mit den<br />
markanten Gesichtszügen muss ihre<br />
Fähigkeiten keinesfalls verstecken.<br />
Maggies Darbietung als sadomasochistisch<br />
veranlagte Tippse in „Secretary“<br />
war einfach atemberaubend.<br />
Sogar für den Playboy hat die laszive<br />
Schöne posiert, um den Film zu promoten.<br />
Ihre gewaltige Ausstrahlung<br />
bewies sie erneut in „Mona Lisas Lächeln“,<br />
als sie mühelos neben großen<br />
Kolleginnen wie Julia Roberts und<br />
Kirs ten Dunst bestand.<br />
Über Vietnam hat er ja auch nicht<br />
nur einen Film gedreht. „World<br />
Trade Center“ ist die zu Herzen<br />
gehende Momentaufnahme zweier<br />
Einzelschicksale an einem Tag,<br />
der unser aller Leben veränderte.<br />
Nicht mehr, aber gewiss auch<br />
nicht weniger. ANDRÉ WESCHE
Bildquelle: Universum Film<br />
Bildquelle: Fox<br />
Bildquelle: Tobis/Universum Film<br />
Deutschland. Ein Sommermärchen<br />
Die Welt zu Gast bei Freunden<br />
„Leute, denkt dran, mir wolle das Ding da!“ Dank<br />
Sönke Wortmanns allgegenwärtiger Kamera sehen<br />
wir „Klinsi“ emphatisch, schwäbelnd in der Kabine,<br />
erfahren endlich, was auf Lehmanns Zettel stand<br />
und wundern uns, dass dieser schwarz, rot, geile<br />
Rausch erst ein paar Monate her sein soll.<br />
Wer früher stirbt, ist länger tot<br />
Frau mit drei G’s<br />
Wenn es im vergangenen Jahr einen<br />
Überraschungserfolg im Kino gab, so war es<br />
dieser Beitrag aus Bayern. Sebastian, Sohn eines<br />
Gasthausbesitzers, fühlt sich schuldig und also<br />
verpflichtet, seinem Papa eine neue Frau zu<br />
besorgen. „Eine mit G’schick, Grips und einem<br />
g’scheitn Arsch“, raten die Männer in der Kneipe.<br />
Open Water 2<br />
Feucht, aber nicht fröhlich<br />
Offene See, drei badende Paare, ein Boot und eine<br />
eingezogene Schiffsleiter. Die rettenden Planken<br />
sind nah und doch so fern. Am Anfang ist das<br />
Missgeschick eher amüsant, aber im weiteren<br />
Verlauf sinkt die Laune. Als Haie auftauchen,<br />
bricht Panik aus. Hier frieren die Akteure und der<br />
Zuschauer schwitzt vor Aufregung.<br />
Der Teufel trägt Prada<br />
Modische Macken<br />
Für diesen Job würden viele Mädchen sterben.<br />
Immer wieder hört Andy diesen Satz. Dabei hat<br />
die junge Journalistin doch gerade den Dienst bei<br />
der tyrannischsten Chefin der Welt angetreten.<br />
Wer Meryl Streep als Modezarin Miranda Pristley<br />
durchs Bild rauschen sieht, fühlt sich, als würde er<br />
Lumpen tragen.<br />
Volver<br />
Zurückkehren<br />
Nach ungefähr 20 Minuten ist der einzig<br />
maßgebliche Akteur tot. Nun sind die Frauen unter<br />
sich. Im Mittelpunkt des Filmes steht Raimunda,<br />
eine couragierte Mutter. Beim Versuch ihre Tochter<br />
zu schützen, wird die Kellnerin unversehens mit<br />
einem Stück Familiengeschichte konfrontiert.<br />
Großes Kino von Pedro Almodóvar.<br />
ausblick<br />
Bild: Kinowelt<br />
Bildquelle: EuroVideo
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