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Verstetigung von Projekten der Sozialen Stadt

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Die soziale <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Stadt</strong>umbau West<br />

Erfahrungsaustausch Soziale <strong>Stadt</strong> und<br />

Erfahrungsaustausch <strong>Stadt</strong>umbau West - Saar<br />

<strong>Verstetigung</strong> <strong>von</strong> <strong>Projekten</strong> <strong>der</strong> <strong>Sozialen</strong> <strong>Stadt</strong><br />

Netzwerktagung am 21.08.2008 im Casino auf den Saarterrassen in<br />

Saarbrücken-Burbach<br />

Programm:<br />

Begrüßung<br />

Dieter Blase, Geschäftsführer <strong>der</strong> GIU mbH<br />

Informationen <strong>von</strong> <strong>der</strong> GIU und vom Ministerium für Umwelt<br />

Wiebke Schorstein, GIU mbH<br />

Klaus Müller-Zick, Ministerium für Umwelt des Saarlandes<br />

Kontinuität in <strong>der</strong> <strong>Sozialen</strong> <strong>Stadt</strong>: Von <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>för<strong>der</strong>ung zur kommunalen Regelaufgabe<br />

Erfahrungen mit <strong>Verstetigung</strong>sansätzen in Nordrhein-Westfalen<br />

Ralf Zimmer-Hegmann, Institut für Landes- und <strong>Stadt</strong>entwicklungsforschung gGmbH<br />

(ILS)<br />

Die Rolle <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Gelsenkirchen bei <strong>der</strong> <strong>Verstetigung</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teilentwicklung<br />

im ehemaligen Programmgebiet Bismarck/Schalke-Nord<br />

Stefan Rommelfanger, <strong>Stadt</strong> Gelsenkirchen, Referat <strong>Stadt</strong>planung<br />

Aufbau <strong>von</strong> Bewohnerorganisationen als ein Garant <strong>der</strong> kontinuierlichen <strong>Stadt</strong>teilentwicklung<br />

in Düren Süd-Ost<br />

Gerd Grzella, <strong>Stadt</strong> Düren, Amt für <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />

Resümee<br />

Kurzbeitrag: Neue Kooperationen – Die gesunde Soziale <strong>Stadt</strong>. Informationen zu<br />

einer Veranstaltung <strong>der</strong> LAGS am 12.11.2008<br />

Markus Wächter und Daniela Kleer, Landesarbeitsgemeinschaft für Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

im Saarland e.V. (LAGS)


Begrüßung und Einleitung<br />

Dieter Blase, Geschäftsführer <strong>der</strong> GIU mbH<br />

Herr Blase begrüßt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur Netzwerktagung „<strong>Verstetigung</strong><br />

<strong>von</strong> <strong>Projekten</strong> <strong>der</strong> <strong>Sozialen</strong> <strong>Stadt</strong>“ im Casino auf den Saarterrassen in<br />

Saarbrücken-Burbach.<br />

Er stellt einleitend fest, dass das Programm Soziale <strong>Stadt</strong> nur auf begrenzte Zeit<br />

angelegt ist. Es gilt jedoch, die erreichten positiven Verän<strong>der</strong>ungen in den <strong>Stadt</strong>teilen,<br />

die nach erfolgreicher Durchführung <strong>der</strong> Programme aus diesen entlassen werden,<br />

möglichst dauerhaft zu erhalten. Die Fortführung, d. h. die „<strong>Verstetigung</strong>“ <strong>der</strong><br />

stabilisierenden und aktivierenden Projekte in den benachteiligten <strong>Stadt</strong>teilen muss<br />

deshalb ein zentraler Bestandteil des Programms sein. Nur so kann die Integrationsfunktion<br />

<strong>der</strong> betreffenden <strong>Stadt</strong>teile weiterhin erhalten bleiben.<br />

In Nordrhein Westfalen besteht das Programm Soziale <strong>Stadt</strong> bekanntlich bereits seit<br />

Anfang <strong>der</strong> 90er Jahre. Zahlreiche <strong>Stadt</strong>teile konnten bereits aus <strong>der</strong> Regelför<strong>der</strong>ung<br />

entlassen werden. Dort bestehen bereits umfangreiche Erfahrungen hinsichtlich <strong>der</strong><br />

<strong>Verstetigung</strong>. Er freut sich, die anwesenden Referenten aus NRW begrüßen zu dürfen,<br />

die <strong>von</strong> ihren dortigen Erfahrungen berichten werden.<br />

Informationen <strong>von</strong> <strong>der</strong> GIU und vom Ministerium für Umwelt<br />

Wiebke Schorstein, GIU mbH<br />

Klaus Müller-Zick, Ministerium für Umwelt des Saarlandes<br />

Die GIU berichtet über die geplante Exkursion am 18./ 19.09.2008 nach Leipzig.<br />

Themen <strong>der</strong> Exkursion sind verschiedene innovative Projekte <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>erneuerung<br />

im „Leipziger Osten“ und im „Leipziger Westen“ (Plagwitz, Lindenau), z. B. die sog.<br />

„Wächterhäuser“, die temporäre Nutzung <strong>von</strong> Brachflächen und <strong>von</strong> Gebäuden,<br />

Rückbau zugunsten <strong>von</strong> Freiflächen, integrative Quartiersentwicklung, etc.<br />

Anmeldeschluss für die Exkursion ist <strong>der</strong> 21.08.2008.<br />

Anschließend werden die Themen und Termine für die Veranstaltungen des neuen<br />

Geschäftsjahrs 2008/ 2009 vorgestellt:<br />

Netzwerktagungen:<br />

06.11.2008: Bildung im <strong>Stadt</strong>teil I: Schule und Quartier<br />

29.01.2009: Bildung im <strong>Stadt</strong>teil II: Ausbildung und Qualifizierung<br />

14.05.2009: Älter werden im Quartier<br />

02.07.2009: Integration <strong>von</strong> MigrantInnen<br />

Praxisforen:<br />

Projektfinanzierung: Bürger-/Quartiersstiftungen / Fundraising<br />

Fundraising<br />

PR: Unser <strong>Stadt</strong>teil im Internet / <strong>Stadt</strong>teilzeitungen<br />

Netzwerktagung, 21.08.2008: <strong>Verstetigung</strong> <strong>von</strong> <strong>Projekten</strong> <strong>der</strong> <strong>Sozialen</strong> <strong>Stadt</strong> Seite 2


Das Ministerium für Umwelt informiert die Tagungsteilnehmer über das För<strong>der</strong>volumen<br />

<strong>der</strong> Programme Soziale <strong>Stadt</strong> und <strong>Stadt</strong>umbau West im Jahr 2009 sowie über<br />

den sog. „Investitionspakt“ zur energetischen Sanierung <strong>von</strong> Gebäuden:<br />

Das geplante För<strong>der</strong>volumen im Bereich Soziale <strong>Stadt</strong> im Jahr 2009 für die saarländischen<br />

Programmkommunen wird in etwa dem des Jahres 2008 entsprechen. Die<br />

jeweiligen Anmeldungen liegen den Kommunen vor.<br />

Die bereit gestellten Mittel des Bundes für das Programm <strong>Stadt</strong>umbau West werden<br />

im Jahr 2009 erhöht, so dass dem Saarland insgesamt sechs Millionen Euro zur<br />

Verfügung stehen.<br />

Herr Müller-Zick verweist weiterhin auf den „Investitionspakt Bund-Län<strong>der</strong>-<br />

Kommunen“: Dieses Programm soll die energetische Sanierung <strong>von</strong> Gebäuden <strong>der</strong><br />

sozialen Infrastruktur för<strong>der</strong>n. Zentrale Ziele sind <strong>der</strong> Klimaschutz und die Energieeinsparung.<br />

In den Städtebauför<strong>der</strong>gebieten kann voraussichtlich zusätzlich zu den<br />

energetischen Maßnahmen eine umfassende bauliche Erneuerung <strong>von</strong> Gebäuden<br />

geför<strong>der</strong>t werden.<br />

Der Investitionspakt soll zunächst <strong>von</strong> 2008 bis 2010 mit jährlich ca. 200 Mio. €<br />

Bundesmitteln ausgestattet werden. Das Saarland wird voraussichtlich ca. 2 Mio.<br />

€ erhalten, so dass das Programm bei einer Drittelför<strong>der</strong>ung ein Gesamtvolumen<br />

<strong>von</strong> 6 Mio. € besitzt.<br />

Durch dieses Programm können auch Dritte geför<strong>der</strong>t werden. Die För<strong>der</strong>quote beträgt<br />

dann 10 %.<br />

Kontinuität in <strong>der</strong> <strong>Sozialen</strong> <strong>Stadt</strong>: Von <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>för<strong>der</strong>ung zur kommunalen Regelaufgabe<br />

Erfahrungen mit <strong>Verstetigung</strong>sansätzen in Nordrhein-Westfalen<br />

Ralf Zimmer-Hegmann, Institut für Landes- und <strong>Stadt</strong>entwicklungsforschung gGmbH<br />

(ILS)<br />

Herr Zimmer-Hegmann berichtet über <strong>Verstetigung</strong>sansätze verschiedener Projekte in<br />

Nordrhein-Westfalen.<br />

Der Begriff <strong>Verstetigung</strong> meint den Versuch, Projekte o<strong>der</strong> Strukturen, die durch eine<br />

befristete Son<strong>der</strong>finanzierung (z. B. Bund-Län<strong>der</strong>-Programm „<strong>Stadt</strong>teile mit beson<strong>der</strong>em<br />

Entwicklungsbedarf – Soziale <strong>Stadt</strong>“) geschaffen wurden, nach Wegfall <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung<br />

(auf Dauer) weiterzuführen. Es geht dabei um dauerhaft selbst tragende Strukturen<br />

und um Nachhaltigkeit <strong>der</strong> geför<strong>der</strong>ten Projekte.<br />

Die bisherige Erfahrung zeigt, dass die Träger <strong>der</strong> <strong>Verstetigung</strong> hauptsächlich die<br />

Kommunen sind. Daneben sind auch an<strong>der</strong>e öffentliche Stellen, private Akteure, Organisationen<br />

und die Bürgerschaft einbezogen. Vereinzelt gibt es auch Mischformen.<br />

In Nordrhein-Westfalen gibt es seit den 1990er Jahre ca. 60 Soziale <strong>Stadt</strong> Gebiete.<br />

Von diesen befinden sich 21 Programmgebiete in <strong>der</strong> <strong>Verstetigung</strong> (Stand: Anfang<br />

2007). Da das Programm „Integriertes Handlungsprogramm <strong>der</strong> Landesregierung<br />

Nordrhein-Westfalen für <strong>Stadt</strong>teile mit beson<strong>der</strong>em Erneuerungsbedarf“ <strong>von</strong> 1993 als<br />

Vorläufer des Programms Soziale <strong>Stadt</strong> gilt, sind <strong>Verstetigung</strong>sansätze in den Pro-<br />

Netzwerktagung, 21.08.2008: <strong>Verstetigung</strong> <strong>von</strong> <strong>Projekten</strong> <strong>der</strong> <strong>Sozialen</strong> <strong>Stadt</strong> Seite 3


grammgebieten schon weiter vorangeschritten als in an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>n.<br />

Dennoch fand in <strong>der</strong> Anfangszeit des Programms Soziale <strong>Stadt</strong> eine frühzeitige <strong>Verstetigung</strong><br />

kaum Eingang in die Integrierten Handlungskonzepte. Erst durch Lerneffekte bei<br />

kommunalen Verwaltungen und Akteuren, durch die Einführung <strong>der</strong> Evaluation <strong>von</strong><br />

<strong>Projekten</strong> ab 1999 sowie das erste Auslaufen einiger Programmgebiete Anfang <strong>der</strong><br />

2000er Jahre wurde das Thema <strong>der</strong> <strong>Verstetigung</strong> immer wichtiger.<br />

Anschließend gibt Herr Zimmer-Hegmann einen Überblick über verschiedene beispielhafte<br />

<strong>Verstetigung</strong>sansätze aus verschiedenen Programmgebieten in Nordrhein-<br />

Westfalen. Er bezieht sich dabei auf die Handlungsfel<strong>der</strong><br />

- Steuerungsstrukturen/<strong>Stadt</strong>teilmanagement,<br />

- Wohnen,<br />

- Lokale Ökonomie und<br />

- Kultur.<br />

Im Handlungsfeld Steuerungsstrukturen/ <strong>Stadt</strong>teilmanagement werden die Entwicklungsgesellschaft<br />

Duisburg mbH (EG DU), die Katernberg-Konferenz in Essen-<br />

Katernberg, das <strong>Stadt</strong>teilforum Süd-Ost e.V. in Ahlen Süd/ Ost und das <strong>Stadt</strong>teilbüro in<br />

Siegen-Fischbacherberg als Beispiele für <strong>Verstetigung</strong>sansätze genannt:<br />

Die interdisziplinäre Son<strong>der</strong>gesellschaft EG DU managt die vier Duisburger <strong>Stadt</strong>teile<br />

Marxloh, Bruckhausen, Hochfeld und Beeck. Mit Hilfe <strong>der</strong> Gesellschaft können die dort<br />

zunächst zeitlich begrenzten Aktivitäten durch dauerhafte und flexible Strukturen ersetzt<br />

werden. Nach Auslaufen <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung ist die Gesellschaft heute unabhängig<br />

<strong>von</strong> För<strong>der</strong>mitteln <strong>der</strong> <strong>Sozialen</strong> <strong>Stadt</strong>. Sie finanziert sich über Mittel <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Duisburg<br />

und selbständig akquirierte Drittmittel.<br />

Die Katernberg-Konferenz in Essen-Katernberg wurde durch die lokale Ökonomie initiiert.<br />

Sie ist selbst organisiert und findet seit 1993 zweimal jährlich statt. Die Katernberg-Konferenz<br />

ist aufgrund <strong>der</strong> dort stattfindenden öffentlichkeitswirksamen Diskussion<br />

stadtteilrelevanter Themen inzwischen zu einer festen Größe im <strong>Stadt</strong>teilleben geworden.<br />

Handlungsempfehlungen und Entscheidungen <strong>der</strong> Konferenz werden regelmäßig<br />

<strong>von</strong> Politik und Verwaltung aufgegriffen.<br />

Das <strong>Stadt</strong>teilforum Süd-Ost e.V. in Ahlen Süd/ Ost, in dem mehr als 50 Vereine und<br />

Institutionen gebündelt sind, ist Träger des <strong>Stadt</strong>teilprogramms sowie des <strong>Stadt</strong>teilbüros.<br />

Die beteiligten Akteure übernehmen eigenständig die Koordination des Prozesses<br />

und leisten damit einen Beitrag zur <strong>Verstetigung</strong>. Hierzu erfolgt eine Sockelfinanzierung<br />

durch die öffentliche Hand.<br />

Das <strong>Stadt</strong>teilbüro in Siegen-Fischbacherberg befand sich während <strong>der</strong> Projektlaufzeit<br />

1995 bis 2003 in Trägerschaft <strong>der</strong> städtischen Wohnungsbaugesellschaft KEG, die<br />

auch die Finanzierung gewährleistete. Nach Auslaufen <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung wird das Büro<br />

durch die <strong>Stadt</strong> Siegen und die KEG weitergeführt. Als vorteilhaft haben sich dabei die<br />

frühzeitige Einbindung und die gute Zusammenarbeit zwischen <strong>der</strong> KEG und <strong>der</strong> städtischen<br />

Verwaltung herausgestellt.<br />

Hinsichtlich <strong>der</strong> <strong>Verstetigung</strong> im Handlungsfeld Wohnen wird eine Großwohnsiedlung<br />

in Dortmund Clarenberg erwähnt. Während <strong>der</strong> Projektlaufzeit (1995 – 2005) wurden<br />

investive (gebäudebezogene und städtebauliche) Maßnahmen, bürgerschaftliches Engagement,<br />

imageför<strong>der</strong>nde Maßnahmen sowie Beschäftigungsmaßnahmen geför<strong>der</strong>t.<br />

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Nach Beendigung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung übernahm die Ruhr-Lippe-Wohnungsgesellschaft<br />

mbH (RLW) das Quartiersmanagement. Durch das Engagement <strong>der</strong> RLW, die Mitwirkung<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung und den Aufbau funktionieren<strong>der</strong> Kooperationsnetzwerke ist<br />

auch nach Beendigung des Programms soziale <strong>Stadt</strong> eine nachhaltige Imageverbesserung<br />

und eine dauerhafte Aufwertung des <strong>Stadt</strong>teils erreicht worden.<br />

Beispiele für <strong>Verstetigung</strong>sansätze im Handlungsfeld Lokale Ökonomie wird <strong>der</strong> Türkische<br />

Unternehmerverein (TIAD) in Duisburg-Marxloh und die Knappeninitiative Oberhausen<br />

(K´in´O) in Oberhausen-Knappenviertel geschil<strong>der</strong>t:<br />

Der TIAD e.V. wurde durch zugewan<strong>der</strong>te Marxloher gegründet. Der Unternehmerverein<br />

fungiert als Projektpartner für verschiedene Initiativen, bietet Beratung an und führt<br />

Veranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit durch. Nach Beendigung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung aus<br />

Mitteln <strong>der</strong> <strong>Sozialen</strong> <strong>Stadt</strong> wird <strong>der</strong> Verein selbstorganisiert weitergeführt. Er fungiert<br />

weiterhin als wichtiger Partner im <strong>Stadt</strong>teilerneuerungsprozess und bildet einen wesentlichen<br />

<strong>Verstetigung</strong>sansatz in Duisburg-Marxloh.<br />

Der <strong>Stadt</strong>teil Oberhausen-Knappenviertel befand sich <strong>von</strong> 1996 bis 2003 im Programm<br />

Soziale <strong>Stadt</strong>. In dieser Zeit wurde das branchenübergreifende lokale Unternehmensnetzwerk<br />

(K´in´O) gegründet. K´in´O ist werbend und beratend tätig, leistet <strong>Stadt</strong>teilarbeit<br />

und fungiert als politische Interessenvertretung. Die K´in´O ist auch nach Auslaufen<br />

<strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung aktiv und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung des<br />

Images des <strong>Stadt</strong>teiles, <strong>der</strong> Lebensqualität und des nachbarschaftlichen Zusammenhaltes.<br />

Im Handlungsfeld Kultur wird das multikulturelle soziale Schulprojekt für Europa –<br />

MUS-E vorgestellt. Dieses ist ein Projekt <strong>der</strong> Yenudi-Menuhin-Stiftung und will über<br />

Kunst und Kultur multikulturelles Zusammenleben för<strong>der</strong>n. Das Engagement <strong>der</strong> Stiftung<br />

– auch in Bezug auf die Akquise <strong>von</strong> För<strong>der</strong>mitteln – ist Basis für die <strong>Verstetigung</strong><br />

<strong>von</strong> MUS-E.<br />

Zusammengefasst nennt Herr Zimmer-Hegmann als Voraussetzungen und Erfolgsfaktoren<br />

einer erfolgreichen <strong>Verstetigung</strong> folgende Faktoren:<br />

- Frühzeitige Berücksichtigung <strong>der</strong> <strong>Verstetigung</strong> im Rahmen <strong>der</strong> Gesamtstrategie<br />

- Evaluation <strong>der</strong> geschaffenen Projekte<br />

- Aufbau bzw. Weiterführung <strong>der</strong> geschaffenen Netzwerke, auch im Sinne <strong>von</strong><br />

Partizipation und Partnerschaften<br />

- Bewusstsein in <strong>der</strong> Öffentlichkeit zu schaffen<br />

- fachübergreifende Kooperation<br />

- Aufbau eines För<strong>der</strong>programm-„Managements“<br />

- Programm Soziale <strong>Stadt</strong> als gesamtstädtischen Ansatz begreifen<br />

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Die Rolle <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Gelsenkirchen bei <strong>der</strong> <strong>Verstetigung</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teilentwicklung<br />

im ehemaligen Programmgebiet Bismarck/Schalke-Nord<br />

Stefan Rommelfanger, <strong>Stadt</strong> Gelsenkirchen, Referat <strong>Stadt</strong>planung<br />

Herr Rommelfanger berichtet, wie die <strong>Stadt</strong> Gelsenkirchen zur <strong>Verstetigung</strong> <strong>von</strong> <strong>Projekten</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Sozialen</strong> <strong>Stadt</strong> im ehemaligen Programmgebiet Bismarck/ Schalke-Nord<br />

beigetragen hat.<br />

Der <strong>Stadt</strong>teil Gelsenkirchen-Bismarck gehörte zwischen 1995 und 2000 zu <strong>der</strong> ersten<br />

Modellgeneration <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung. Das Programm dort wurde durch das ILS und die<br />

Universität Dortmund wissenschaftlich begleitet.<br />

Insgesamt wurden während <strong>der</strong> Projektlaufzeit 22 Millionen Euro an Soziale <strong>Stadt</strong>-<br />

Mitteln investiert. Dazu kommen Folgeinvestitionen in Höhe <strong>von</strong> ca. 100 Millionen Euro<br />

durch private Akteure.<br />

Alles in allem wurden 120 Projekte im Programmgebiet geför<strong>der</strong>t. Als Leitprojekte (=<br />

IBA-Projekte) gelten die Einrichtung <strong>der</strong> Evangelischen Gesamtschule und die Reaktivierung<br />

<strong>der</strong> Zeche Consolidation 3/4/9.<br />

Nach Auslaufen <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung im Jahr 2005 wurde festgestellt, dass sich das Image<br />

des <strong>Stadt</strong>teiles insgesamt gebessert hat und neue Angebote <strong>der</strong> (sozialen) Infrastruktur<br />

entstanden sind. Dennoch wies das Gebiet weiterhin soziale Problemlagen auf.<br />

Deshalb wurde angestrebt, diesen Aufwertungsprozess auch nach Beendigung <strong>der</strong><br />

För<strong>der</strong>ung fortzusetzen: Die geschaffenen Angebote sollten in ggf. an<strong>der</strong>er Form möglichst<br />

dauerhaft gesichert und unterhalten werden. In diesem Zusammenhang verweist<br />

Herr Rommelfanger auch auf die Zweckbindungsfrist <strong>der</strong> För<strong>der</strong>mittel <strong>von</strong> i. d. R. 20<br />

Jahren. Die geschaffenen Netzwerke sollten zudem erhalten und Negativentwicklungen<br />

möglichst frühzeitig gegengesteuert werden.<br />

Der <strong>Verstetigung</strong>sprozess v. a. <strong>der</strong> sozial-integrativen Projekte wurde wie folgt <strong>von</strong> Seiten<br />

<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> initiiert:<br />

Beginn des öffentlichen Dialogs über die Beendigung <strong>der</strong> öffentlichen För<strong>der</strong>ung bereits<br />

drei bis vier Jahre vor Auslaufen <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung. Ziel ist, bereits dann die notwendigen<br />

Arbeitsstrukturen vorzubereiten bzw. zu schaffen.<br />

Anschließend erfolgte eine Evaluation <strong>der</strong> Projekte zwecks Ermittlung <strong>der</strong>jenigen Projekte,<br />

die über die Programmlaufzeit hinaus fortgesetzt werden sollen.<br />

Dies wurde anschließend im Rahmen <strong>von</strong> Perspektivenwerkstätten und Strategierunden<br />

mit allen maßgeblichen Akteuren <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>entwicklung diskutiert.<br />

Über die Grundsätze <strong>der</strong> <strong>Verstetigung</strong> wurden schließlich in den politischen Gremien<br />

die entsprechenden Beschlüsse gefasst.<br />

Für die erfolgreiche <strong>Verstetigung</strong> <strong>der</strong> Projekte war es <strong>von</strong> zentraler Bedeutung, die<br />

geschaffenen Infrastrukturen zu stabilisieren, die bestehenden Arbeitskreise und<br />

Netzwerke zu erhalten sowie das bürgerschaftliche Engagement auch weiterhin zu<br />

unterstützen. Das <strong>Stadt</strong>teilbüro wurde als Ort <strong>der</strong> „Nachsorge“ erhalten, um ausstehende<br />

Projekte fertig zu stellen und die <strong>Verstetigung</strong>sprozesse zu forcieren. Unterstützend<br />

wurden Arbeiten <strong>von</strong> den entsprechenden Fachverwaltungen und Trägern <strong>der</strong><br />

freien Wohlfahrtspflege übernommen.<br />

Wichtig sind zudem eine systematische Akquisition <strong>von</strong> staatlichen För<strong>der</strong>mitteln und<br />

das Einwerben <strong>von</strong> Unterstützung durch private Akteure, um die aus <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung<br />

entlassenen Projekte erfolgreich zu verstetigen. Ferner sind gesamtstädtische Handlungsansätze<br />

notwendig, welche die Zusammenarbeit <strong>der</strong> För<strong>der</strong>gebiete fokussieren.<br />

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Dazu hat die <strong>Stadt</strong>verwaltung <strong>von</strong> Gelsenkirchen eine Prioritätenliste <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teile mit<br />

Interventionsbedarf (niedrige, mittlere und hohe Priorität) aufgestellt.<br />

Anhand weiterer Folien erläutert Herr Rommelfanger dann die verschiedenen Projekte,<br />

die als Folge des geschil<strong>der</strong>ten Prozesses bisher erhalten werden konnten.<br />

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Aufbau <strong>von</strong> Bewohnerorganisationen als ein Garant <strong>der</strong> kontinuierlichen <strong>Stadt</strong>teilentwicklung<br />

in Düren Süd-Ost<br />

Gerd Grzella, <strong>Stadt</strong> Düren, Amt für <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />

Herr Grzella berichtet über <strong>Verstetigung</strong>sansätze <strong>von</strong> Projekte <strong>der</strong> <strong>Sozialen</strong> <strong>Stadt</strong> in<br />

Düren. Zunächst war dort das Gebiet „Düren Süd-Ost“ in das Programm Soziale <strong>Stadt</strong><br />

aufgenommen worden (1999 bis 2005). Die dortigen Erfahrungen, insbeson<strong>der</strong>e hinsichtlich<br />

<strong>der</strong> spezifischen Kooperationsstrukturen, konnten anschließend in das neue<br />

För<strong>der</strong>gebiet „Nord-Düren“ übertragen werden.<br />

Einleitend stellt er fest, dass eine dauerhafte Fortführung <strong>von</strong> <strong>Projekten</strong> <strong>der</strong> <strong>Sozialen</strong><br />

<strong>Stadt</strong> spezieller Kooperationsstrukturen bedarf. Der <strong>Stadt</strong> Düren gelingt es, eine Kooperation<br />

verschiedener Institutionen mit zu initiieren: Dabei arbeiten die <strong>Stadt</strong>verwaltung,<br />

das städtische Jugendamt sowie das Büro für Gemeinwesenarbeit, das <strong>von</strong> <strong>der</strong><br />

evangelischen Gemeinde geleitet und finanziert wird, eng zusammen, um den Aufbau<br />

lokaler Bewohnerorganisationen in benachteiligten Quartieren zu begleiten.<br />

Im <strong>Stadt</strong>teil Düren Süd-Ost wurde im Rahmen des Programms Soziale <strong>Stadt</strong> ein Projektbüro<br />

als Außenstelle <strong>der</strong> Verwaltung eingerichtet. Daneben bestand das Büro für<br />

Gemeinwesenarbeit, welches die Beratung bestehen<strong>der</strong> Bewohnerorganisationen und<br />

den Aufbau neuer Bewohnerorganisationen zum Ziel hatte. Die Arbeit dieser Einrichtungen<br />

ist durch produktive Spannungen geprägt (Maßnahmenprogramm vs. „Bürgerprogramm“).<br />

Nach Ende <strong>der</strong> Regelför<strong>der</strong>ung im Jahr 2005, wird das <strong>Stadt</strong>teilbüro geschlossen.<br />

Die Arbeit des <strong>Stadt</strong>teilmanagements wird durch das Büro für Gemeinwesenarbeit<br />

weitergeführt. Ziel ist es, auf Basis <strong>der</strong> Bewohnervertretung im Rahmen <strong>der</strong><br />

<strong>Sozialen</strong> <strong>Stadt</strong> eine <strong>Stadt</strong>teilvertretung zu schaffen, welche die lokale Ökonomie, die<br />

sozialen Einrichtungen sowie die Bewohnerorganisationen miteinan<strong>der</strong> vernetzt.<br />

Auf Basis <strong>der</strong> <strong>Verstetigung</strong>s-Erfahrungen in Düren Süd-Ost wurde für Nord-Düren<br />

(sog. „Klein-Istanbul“) ein umfangreicher Einstiegsprozess in das Programm gestartet.<br />

Zunächst wird ein zweijähriges „Einstiegskonzept“ gemeinsam erarbeitet, auf dessen<br />

Basis dann das Integrierte Handlungsprogramm erarbeitet wird. Dieses umfasst zudem<br />

ein sog. „Ausstiegskonzept“ aus dem Programm, welches den Aspekt <strong>der</strong> <strong>Verstetigung</strong><br />

thematisiert.<br />

Weiterhin wurde ein Büro für Gemeinwesenarbeit und Soziale <strong>Stadt</strong>entwicklung im<br />

<strong>Stadt</strong>teil eingerichtet.<br />

Als Ziel für Nord-Düren wird <strong>von</strong> Anfang an die Schaffung dauerhafter stabiler Strukturen<br />

im <strong>Stadt</strong>teil definiert. Hierfür werden zunächst neue Kooperationsstrukturen innerhalb<br />

<strong>der</strong> Verwaltung eingerichtet (Verwaltungskonferenz Soziale <strong>Stadt</strong>entwicklung,<br />

Projektgruppe Soziale <strong>Stadt</strong>entwicklung, Projekt- und Arbeitsgruppen). Auf Basis dieser<br />

erfolgen nun die eigentliche Projektarbeit sowie die Arbeit im <strong>Stadt</strong>teil.<br />

Im Fazit zeige das Beispiel Düren, dass bei <strong>Projekten</strong> <strong>der</strong> <strong>Sozialen</strong> <strong>Stadt</strong> das Thema<br />

<strong>Verstetigung</strong> bereits bei Projektbeginn in den Planungen berücksichtigt werden sollte.<br />

Die Entwicklung eines tragfähigen integrierten Handlungskonzeptes muss <strong>von</strong> den<br />

genannten ‚neuen Kooperationsstrukturen’ geleistet werden. Der Aufbau und die Konstitution<br />

dieser benötigt jedoch Zeit, Geld, Geduld und einen politischen Rahmen. Der<br />

Einstiegsprozess sollte deshalb öffentlich geför<strong>der</strong>t werden.<br />

<strong>Stadt</strong>teilprojekte sollten sich schließlich ca. zwei Jahre Zeit nehmen, um Kontinuität für<br />

die Projekte über den eigentlichen För<strong>der</strong>zeitraum hinaus zu entwickeln.<br />

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Resümee<br />

Im Anschluss an die Vorträge entsteht in <strong>der</strong> Teilnehmerrunde eine rege Diskussion, in<br />

<strong>der</strong> insbeson<strong>der</strong>e folgende Aspekte angesprochen werden:<br />

- Notwendigkeit eines ressortübergreifenden Ansatzes für den dauerhaften Fortbestand<br />

<strong>von</strong> <strong>Projekten</strong> aufgrund unterschiedlicher Anschlussfinanzierungen.<br />

- Kommunikation <strong>der</strong> Beendigung <strong>der</strong> Regelför<strong>der</strong>ung mit allen beteiligten Akteuren<br />

im <strong>Stadt</strong>teil.<br />

- Beibehalten des Quartiersmanagements als zentraler Aspekt <strong>der</strong> Fortsetzung<br />

<strong>der</strong> begonnenen Projekte sowie <strong>der</strong> weiteren Stabilisierung des <strong>Stadt</strong>teils.<br />

- Problem <strong>der</strong> Auswahl <strong>der</strong> weiterzuführenden Projekte. Erstellung einer Prioritätenliste<br />

auf Basis einer Bilanzierung<br />

- Zentrale Bedeutung <strong>der</strong> Evaluation im Rahmen <strong>der</strong> <strong>Verstetigung</strong>. Anwendung<br />

<strong>von</strong> quantitativen und qualitativen Verfahren.<br />

- Notwendigkeit einer gesamtstädtischen Betrachtungsweise: Aufwertung im Soziale-<strong>Stadt</strong>-Gebiet<br />

geschieht ggf. auf Kosten benachbarter Gebiete. Einrichtung<br />

eines gesamtstädtischen Monitoringsystems wird notwendig um eingreifen zu<br />

können, bevor ein <strong>Stadt</strong>teil „abrutscht“.<br />

- Zersplitterung <strong>der</strong> Städtebauför<strong>der</strong>ung in zahlreiche Programme birgt Probleme<br />

aber auch Chancen.<br />

Kurzbeitrag: Neue Kooperationen - Die gesunde Soziale <strong>Stadt</strong>. Informationen zu<br />

einer Veranstaltung <strong>der</strong> LAGS am 12.11.2008<br />

Markus Wächter und Daniela Kleer, Landesarbeitsgemeinschaft für Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

im Saarland e.V. (LAGS)<br />

Abschließend stellen Markus Wächter und Daniela Kleer <strong>von</strong> <strong>der</strong> Landesarbeitsgemeinschaft<br />

für Gesundheitsför<strong>der</strong>ung im Saarland e.V. (LAGS) die geplante Veranstaltung<br />

„Neue Kooperationen - Die gesunde Soziale <strong>Stadt</strong>“ des Regionalen Knotens<br />

Saarland in Kooperation mit <strong>der</strong> GIU und <strong>der</strong> VHS Völklingen vor. Diese findet am<br />

12.11.2008 in Völklingen statt. Alle Anwesenden sind herzlich zur Teilnehme eingeladen.<br />

Saarbrücken, den 08.01.2009<br />

gez. GIU mbH, i. A. Cordula Uhlig, i. A. Wiebke Schorstein<br />

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<strong>Verstetigung</strong> integrativer <strong>Stadt</strong>teilarbeit<br />

Das Beispiel Gelsenkirchen-Bismarck/SchaIke-Nord<br />

Das <strong>Stadt</strong>teilprogramm BismarcklSchalke-Nord wurde 1995 begonnen. In dem Gebiet mit einer Größe<br />

<strong>von</strong> 520 Hektar und rund 18 600 Einwohnerinnen und Einwohnern (17 Prozent Auslän<strong>der</strong>, 22 Prozent<br />

Arbeitslosenquote, Stand: 2006) machten sich vor allem gravierende Probleme im Zuge des Stwkturwandels<br />

<strong>der</strong> Montanindustrie bemerkbar. Bis 2006 wurden im Zusammenspiel baulicher, sozialintegrativer<br />

und beschäftigungsför<strong>der</strong>n<strong>der</strong> Maßnahmen ~ n 120 d Projekte umgesetzt. Leitprojekte waren die<br />

Wiedemutzung des gerade geschlossenen Bergwerks Consolidation und <strong>der</strong> Bau <strong>der</strong> Evangelischen<br />

Gesamtschule Gelsenkirchen, die weit über die <strong>Stadt</strong> hinaus ausstrahlen.<br />

1. Notwendigkeit und Ziele <strong>der</strong> <strong>Verstetigung</strong><br />

Die Notwendigkeit, die mit den Erneue~ngsmaßnahmen im Programm Soziale <strong>Stadt</strong> aufgebauten<br />

Strukturen langfristig zu sichern, ergibt sich<br />

unter an<strong>der</strong>em aus <strong>der</strong> Tatsache, dass es sich bei <strong>der</strong> Programmfördemng um Anschubfinanzierungen<br />

handelt. <strong>der</strong>en Einsatz einen bleibenden Effekt <strong>der</strong> Stabilisierung haben soll,<br />

vor allem aus <strong>der</strong> Erkenntnis, dass <strong>der</strong> Arbeitsansatz integrierter <strong>Stadt</strong>ieilentwicklung. <strong>der</strong> in vielen<br />

Bereichen abwärtsgerichtete Entwicklungen bremsen konnte, weiterverfolgt werden muss, damit<br />

nicht nach Auslaufen öffentlicher För<strong>der</strong>ung alles Erreichte wie<strong>der</strong> zunichte gemacht wird und nach<br />

einigen Jahren erneut Interventionsbedarf entsteht.<br />

Rund vier Jahre vor dem Ende <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung sozial-integrativer Projekte wurde <strong>der</strong> öffentliche Dialog<br />

zur <strong>Verstetigung</strong> mit folgenden Zielen begonnen:<br />

Stabilisierung <strong>der</strong> für den <strong>Stadt</strong>teil wichtigen Projekte und neu geschaffenen Einrichtungen.<br />

Aufrechterhalten <strong>der</strong> Netzwerke,<br />

Bestand des <strong>Stadt</strong>teilbüms über den För<strong>der</strong>zeitraum hinaus<br />

2. Der Prozess <strong>der</strong> <strong>Verstetigung</strong><br />

Zu Beginn des <strong>Verstetigung</strong>sprozesses war für viele beteiligte Akteure die Frage ungelöst, was <strong>von</strong> <strong>der</strong><br />

mehrjährigen Projektarbeit nach Auslaufen <strong>der</strong> öffentlichen För<strong>der</strong>ung übrig bleiben würde. Es wurden<br />

zwei <strong>von</strong> <strong>der</strong> ~tadtteilkoordination initiierte Perspektivwerkstätten durchgeführt Hier wurden mit den<br />

verschiedenen örtlichen Akteuren Modelle entwickelt, wie die neu geschaffenen Einrichtungen und sozial-integrativen<br />

Arbeitsansatze unter verän<strong>der</strong>ten Bedingungen aufrechterhalten werden können. Unter<br />

Beteiligung <strong>von</strong> Entscheidungsträgem aus kommunaler Politik und Verwaltung wurden unter an<strong>der</strong>em<br />

folgende Fragen formuliert:<br />

Welche Themen sind uns wichtig<br />

Welche Arbeitsansätze sollen fortgeführt werden<br />

Auf was möchtenldürfen wir nicht verzichten<br />

Wie wird die Nachsorge auch <strong>der</strong> baulichen Neuerungen im <strong>Stadt</strong>teil organisiert<br />

Wie kann die Finanzierung <strong>der</strong> zukünfligen Unterhaltung gesichert werden<br />

Wer übernimmt wofür Verantwortung<br />

Wie kann eine Struktur initiiert werden, die das <strong>Stadt</strong>teilleben weiterträgt<br />

Als hilfreich hat sich eine umfassende Bilanzierung <strong>der</strong> einzelnen Projekte erwiesen. Hier wurden die<br />

Erfolge aufgeführt, aber auch notwendige Schritte für die weitere Projektstabilisierung erarbeitet.<br />

Bis Ende 2004 wurden zur FOrffühNng einige Träger- o<strong>der</strong> Fördewereine gegründet, die an den Themen<br />

auch ohne Son<strong>der</strong>för<strong>der</strong>ung weiterarbeiten. Zum Teil war es notwendig. Betriebskonzepte <strong>von</strong> neu<br />

geschaffenen Infrastrukturen den verän<strong>der</strong>ten Anfor<strong>der</strong>ungen anzupassen, so 2.B. beim Gesundheitshaus<br />

Bismarck. das jetzt zur Erreichung <strong>von</strong> Wirtschaftlichkeit mit neuen Angeboten auch auf die gesamte<br />

<strong>Stadt</strong> ausgerichtet ist.<br />

An<strong>der</strong>e zu verstetigende Aufgaben sind in die kommunale Verantwortlichkeit o<strong>der</strong> an Träger <strong>der</strong> freien<br />

Wohlfahrtspflege übergegangen. Dies gilt etwa für das Internationale Migrantenzentrum <strong>der</strong> Arbeiter-<br />

wohlfahrt. Die Arbeit des <strong>Stadt</strong>teilbüros zur Unterstützung des Gesamtprozesses ist bis Ende 2007 gesichert.<br />

Ein Erfolgsfaktor war. dass das <strong>Stadt</strong>teilprogramm <strong>von</strong> Beginn an eine breite politische Akzeptanz und<br />

Unterstützung über die Grenzen <strong>der</strong> Parteien hinweg erfahren hat, sowohl gesamtstädtisch als auch<br />

auf <strong>Stadt</strong>teilebene.<br />

Für Kontinuität sorgt <strong>der</strong> Dachverband <strong>der</strong> im Quartier aktiven Vereine. Verbände und Einzelpersonen.<br />

das im Jahr 2000 gegründete FORUM 2000. Bei den seit über zehn Jahre erfolgreich durchgeführten<br />

regelmäßigen <strong>Stadt</strong>teilveranstaltungen sind die wachsende Identität und ein .Wir-Gefühl" deutlich spürbar.<br />

Allerdings dürfen gerade die hierfür wichtigen Akteure nicht überfor<strong>der</strong>t werden. Es müssen sich frühzeitig<br />

Schlüsselpersonen dafür qualifizieren, selbständig weiterzuarbeiten. Sie sollen nach Abschluss<br />

<strong>der</strong> öffentlichen För<strong>der</strong>ung verlässliche Partner <strong>der</strong> professionellen Träger werden.<br />

Im Herbst 2004. kurz vor dem Ende <strong>der</strong> Programmlaufzeit. wurde unter dem Motto "Dankeschön -und<br />

wir machen weite <strong>von</strong> allen Akteuren das Ende des <strong>Stadt</strong>teilprograrnms im Rahmen einer Aktionswoche<br />

für die Bewohnerinnen und Bewohner sowie die beteiligten Akteure nochmals symbolträchtig zum<br />

Ausdmck gebracht. Bei dieser Veranstaltung wurde deutlich. dass im <strong>Stadt</strong>teil eine große Energie vorhanden<br />

ist. das zu bewahren, was in den letzten Jahren mit Hilfe öffentlicher Unterstützung geschaffen<br />

wurde.<br />

Der Arbeitsansatz <strong>der</strong> integrierten <strong>Stadt</strong>teilentwicklung findet in Gelsenkirchen mittlerweile breite Anwendung,<br />

wobei die <strong>Verstetigung</strong> sozialraumorientierten Handelns in den an<strong>der</strong>en <strong>Stadt</strong>emeuerungsgebieten<br />

fortgeführt wird: seit 2002 im Soziale-<strong>Stadt</strong>-Gebiet "Gelsenkirchen Südost". seit 2004 im<br />

<strong>Stadt</strong>umbau-West-Gebiet Innenstadt. weitere Gebiete werden hinzukommen.<br />

Empfehlungen<br />

<strong>Verstetigung</strong> soll als offener Prozess organisiert werden<br />

Ehrlichkeit und Transparenz in <strong>der</strong> Diskussion über die „Nach"-För<strong>der</strong>zeit sind sicherzustellen<br />

Zeitliche Befristungen öffentlicher För<strong>der</strong>ung müssen frühzeitig angesprochen werden.<br />

Entscheidungsträger müssen in den Prozess einbezogen werden<br />

r Frühzeitig sind .starkeu Partner einzubinden, <strong>der</strong>en Arbeit im Quartier langfristig gesichert ist. wie<br />

Schulen. Träger <strong>der</strong> freien Wohlfahrtpflege. Kin<strong>der</strong>tagesstätten usw. Sie bieten die Chance, gefährdete<br />

Stnikturen schwächerer Träger zu unterstützen.<br />

. Ansätze<br />

Die notwendigen finanziellen, räumlichen und ideellen Ressourcen sind v b <strong>Projekten</strong>de zu sichern.<br />

Ehrenamtliche Partner dürfen nicht überfor<strong>der</strong>t werden<br />

Das Siadtteilmanagement sollte auch nach Beendigung <strong>der</strong> Projektfördening für die Betreuung <strong>der</strong><br />

in neuer Trägerschaft arbeitenden Projekte eine Zeit lang aufrechterhalten werden.<br />

Kooperation aller beteiligten Akteure scheint ein geeigneter Weg. um auf breiter Ebene Aufgaben<br />

im Gebiet wahrzunehmen. Neue und alte Netzwerke sind deshalb zu erhalten.<br />

integrierten Handelns in <strong>der</strong>'stadtentwick~un~ sind im administrativen und politischen Handeln<br />

zu sichern. Sie müssen zur Normalität werden und dürfen nicht nur Mittel zum Zweck sein. um<br />

die jeweiligen För<strong>der</strong>chancen zu nutzen.<br />

Kontakt:<br />

Stefan Rommelfanger, lrmgard Schiller, Wolfram Schnei<strong>der</strong>, Referat <strong>Stadt</strong>planung Gelsenkirchen<br />

E-Mail: stefan.rommelfanger@gelsenkirchen.de . irmgard.schiller@gelsenkirchen.de . wolfram.schnei<strong>der</strong>@gelsenkirchen.de<br />

Fotos: <strong>Stadt</strong>teilbüro BismarcklSchalke-Nord 24.10.2007


Gelsen kirchen<br />

Dei OberbGrgeimcktw<br />

Referal. AuskunR erteilt. Telefon-Durchwahl<br />

61 - <strong>Stadt</strong>planung - Frau Schiller PA 821 63<br />

Bmalungsfolge Sitzungslermine Top<br />

Bezlrksvertretung Gelsenkirchen-Mitte 10.01.2007 14.3.4<br />

<strong>Stadt</strong>entwicklungs- und Planungsausschuss 17.01.2007 7<br />

- - - . . . - . - - --<br />

Betreff<br />

<strong>Stadt</strong>teilprogramm Gelsenkirchen-BismarcWSchaIke-Nord<br />

- Verstetiauna intearativer Staditeilarbeit in BismarcklSchalke-Nord -<br />

- - -<br />

Datum<br />

15.12.2006<br />

-- -- -. --<br />

fnhaN <strong>der</strong> Mitteilung<br />

1. Generelle Zielsetzung integratlver <strong>Stadt</strong>teilarbelt in BismarcWSchalke-Nord<br />

Das <strong>Stadt</strong>teilprogramm BismarckiSchalke-Nord wurde auf Grund gravieren<strong>der</strong> Probleme, die<br />

vor allem durch den tiefgreifenden Strukturwandel im Gebiet bedingt waren, im Jahr 1995<br />

begonnen. Von 1995 - 2006 wurden im Zusammenspiel baulich-investiver, sozialintegrativer<br />

und beschäfiigungsför<strong>der</strong>n<strong>der</strong> Arbeitsansätze fast 120 Projekte umgesetzt.<br />

Die seit 1989 geplanten Projekte <strong>der</strong> IBA konnten durch die konsequente Planung in Alternativen,<br />

Einwerbung internationalen Sachverstandes, Offenheit für experimentelle Projekte mit<br />

überregionaler Ausstrahlung innerhalb <strong>der</strong> Gelsenkirchener Vewaltung und Politik Innovationspotentiale<br />

stützen und freisetzen. Dadurch hatte auch das Stadneilprogramm eine gute<br />

Basis. Als erster konkreter Arbeitsschritt wurde ein <strong>Stadt</strong>teilbüro als Außenstelle des <strong>Stadt</strong>planungsreferates<br />

in <strong>der</strong> ehemaligen Schule in <strong>der</strong> Paulstraße eingerichtet.<br />

Leitprojekte waren die Wiedemutzung des gerade geschlossenen Bergwerks Consoiidation<br />

und <strong>der</strong> Bau <strong>der</strong> Evangelischen Gesamtschule Gelsenkirchen, für die 1993 im Rahmen <strong>der</strong><br />

IBA Emscher Park ein stadtebaulicher Wettbewerb durchgeführt worden war (siehe unten).<br />

Nachdem die Leitprojekte und einige Startprojekte feststanden, konnten mit den örtlichen<br />

Trägem und Anwohnern Nachbarschaflsprojekte mit großer Breitenwirkung geplant und umgesetzt<br />

werden. Dadurch entstand nach und nach ein alle Lebensbereiche umfassende und<br />

allen Bewohnern nützendes Netz <strong>von</strong> <strong>Projekten</strong>.<br />

War 1995 noch völlig unklar, wie lange die große Aufgabe ,.<strong>Stadt</strong>teilentwicklung" geför<strong>der</strong>t<br />

werden sollte. so kristallisierte sich in Absprache mit den För<strong>der</strong>gebern eine l0jährige Laufzeit<br />

bis Ende 2004 heraus. Danach sollte^ nur noch die großen BauProjekte auf dem Coilsol-<br />

Gelände abgeschlossen werden.<br />

Die sozialinlegrativen Projekte wurden bis zum Ende des Jahres 2004 mit öffentlicher För<strong>der</strong>ung<br />

unterstützt. Diese För<strong>der</strong>ung wurde immer als .,Anschubfinanzierung" betrachtet. die<br />

Projektakteure waren sich bewusst, dass diese zusltzliche finanzielle Unterstützung endlich<br />

war. Für die baulich-investiven Maßnahmen stehen die För<strong>der</strong>mittel zur Fertigstellung bis<br />

Ende 2008 zur Verfügung.<br />

-2-<br />

Erfolge<br />

In <strong>der</strong> rd. 12jährigen Programmlaufieit sind zusätzlich rd. 100 Mio. E. nach BismarcW Schalke-Nord<br />

qeflossen. Angeregt wurden die Investitionen durch 22.3 Mio. E <strong>Stadt</strong>erneuerungsmittel.<br />

Den größten Anteil hatten private Hauseigentümer, die22.4 Mio. E in ihre alten Mietshäuser<br />

investierten und 100 Häuser neu bauten. Die Evangelische Gesamtschule kostete<br />

den Schulträgerverein 21,6 Mio. E. Der Bergbau (DSK und MGG) investierte 13,3 Mio. € in<br />

die Aufbereitung des Geländes Consolidation. Die verschiedenen För<strong>der</strong>geber finanzierten<br />

Beschäffigungsf6r<strong>der</strong>ung und Qualif~ierung mit 2.8 Mio. E. Das Ministerien für Wirtschaft<br />

und Verkehr för<strong>der</strong>te mit 2,4 Mio. €den Straßenbau, die Geländeaufbereitung Consolidation.<br />

das Büro für Wirtschaflsentwicklung und die stadtteilbezogene Energieberatung. Der A-<br />

damshof und die Solarsiedlung wurden mit 1,7 Mio. f Wohnungsbauför<strong>der</strong>ungsmitteln geför<strong>der</strong>t.<br />

Aus dem C)kologieprogramm Emscher-Lippe wurden mit 1,4 Mio. €<strong>der</strong> Umbau <strong>der</strong> Zechenbahntrasse.<br />

Grünwege und Versickerungsmaßnahmen geför<strong>der</strong>t. Das Ministerium für<br />

Gesundheit und Jugend för<strong>der</strong>te mit 0,3 Mio. E die Tagesstätte Lahrshof und das Gesundheitshaus.<br />

Die <strong>Stadt</strong> Gelsenkirchen hat mit 10,5 Mio. E in erheblichem Umfang eigene Finanzmittel und<br />

Personal in das <strong>Stadt</strong>teilprogramm eingebracht. Dem Standen deutliche Gewinne für die beiden<br />

<strong>Stadt</strong>teile, Anregungen für private Investitionen. lmagegewinn beson<strong>der</strong>s durch weit<br />

über die <strong>Stadt</strong> hinaus ausstrahlende Projekte gegenüber (Ev. Gesamtschule. Solarsiedlung.<br />

Consol Kulturprojekte, Sprachför<strong>der</strong>ung. Fachöffentlichkeit). Mit jedem Euro <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> wurden<br />

weitere 9 Euro an<strong>der</strong>er Finanziers in den <strong>Stadt</strong>teil gelenkt.<br />

Die zu Programmbeginn zu beobachtenden negativen Tendenzen <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teilentwicklung in<br />

BismarcW Schalke-Nord konnten durch die initiierten Maßnahmenbündel. durch die Synergieeffekte<br />

<strong>der</strong> integrierten Mehrzielprojekte und die erfolgreiche Vernetzung <strong>der</strong> Bismarcker<br />

und Schalker Akteure und Bewohnergruppen aufgehalten werden. Das gestiegene bürgerschaftliche<br />

Engagement, die hohe Zahl auch priiater Investitionen und die Entwicklung <strong>von</strong><br />

neuen. außergewöhnlichen Projektideen in baulichen, ökonomischen und sozialen Bereichen<br />

sind Beleg für die erfolgreiche Vor-Ort-Arbeit und haben inzwischen auch zu einem Imagewandel<br />

geführt.<br />

Wegen <strong>der</strong> erfolgreichen Umsetzung und hohen Qualität <strong>der</strong> Arbeit wurde. Bismarcki Schalke-Nord<br />

als Modellprojekt des Landes NRW für die ,Proarammbeqleituna vor Ort" 2000101<br />

ausgewählt. Dadurch sollte das neue Bundesprograrnm Soziale <strong>Stadt</strong> in seiner Wirkung untersucht.<br />

aber auch durch fachliche Beratung und bundesweiten Erfahrungsa~istausch weiter<br />

qualifiziert werden. Für Bismarckl Schalke-Nord lagen die positiven Effekte vor allem in <strong>der</strong><br />

dadurch sehr frühzeitig begonnenen Diskussion über Fortführungsmöglichkeiten <strong>der</strong> erhaltenswerten<br />

Projekte nach Ende <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung und <strong>der</strong> systematischen Vorbereitung für die<br />

Planung eines zweiten Programmgebietes.<br />

Handlungsfel<strong>der</strong><br />

Die städtebauliche. soziale sowie ökonomische und dkologische Erneuerung <strong>der</strong> benachteiligten<br />

städtischen Gebiete war das Oberziet <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teilerneuening.<br />

Bei den Arbeitsansätzen im <strong>Stadt</strong>teilprogramm BismarcklSchalke-Nord handelt es sich um<br />

ein inhaltlich und konzeptionell schlüssiges Gesamtprogramm mit den Leitprojekten Reaktivierung<br />

<strong>der</strong> ehemaligen Zechenfläche Consolidation 31419, Evangelische Gesamtschule Gelsenkirchen-Bismarck.<br />

Sozial integrative Maßnahmen stellen eine wesentliche Ergänzung zu<br />

den baulich-investiven <strong>Projekten</strong> im <strong>Stadt</strong>teil dar. Hiermil wird ein deutlicher Beitrag zur Verbesserung<br />

des Gebietes geleistet; es galt und gilt weiterhin. stabilisierende Maßnahmen zu<br />

forcieren und gegenläufigen Entwicklungen frühzeitig entgegenzusteuern.<br />

Schwerpunkte <strong>der</strong> Arbeit seit Programmbeginn 1995<br />

a. Leitprojekte<br />

Ein Leitprojekt ist die Sanierung und Reaktivierung <strong>der</strong> Fläche Consoliation 31419.<br />

Erarbeitung des neuen Nutzungskonzeptes sowie eines Bebauungsplanes mit <strong>der</strong> Eigentümerin<br />

und weiteren externen Partnern; im Detail wurden umgesetzt


- Geländeaufbereitung und -Sanierung<br />

- Erschließung (Straßenbau, Kanalbau)<br />

- die Gestaltung des ConsolParks, <strong>der</strong> als Landschaflsbauwerk die gering bis mittel<br />

belasteten Altlasten abdeckt und die Naherholungsfläche für das Quartier bildet. angebunden<br />

durch die Zechenbahnbahntrasse an das regionale Fuß- und Radwegesyslem<br />

- Ansiedlung eines Einkaufszentntms mit Ca. 3.000m2 Verkaufsfläche<br />

- Bau des Kin<strong>der</strong>- und Jugendtheaters "Consol-Theater"<br />

- Bau des Musikprobenzentrums Consol4<br />

- Umbau <strong>der</strong> Maschinenhäuser Consol9<br />

- Saniemng des För<strong>der</strong>turms Consol9<br />

- Umbau des Pförfnerhauses (Geschäftsstelle Forum 2000, Consol-Theater)<br />

- Bau einer Trendsportanlage mit Betreuerhaus <strong>von</strong> Gelsensport,<br />

- die Gestaltung <strong>der</strong> Plätze und umgebenden Flächen des .Kulturdreiecks" zwischen<br />

dem Theater. dem Musikprobenzentrum, <strong>der</strong> Hängebank und den Maschinenhäusem.<br />

- <strong>der</strong> Bau einer Reihenhaussiedlung mit 20 Wohneinheiten an <strong>der</strong> neu gebauten Klarastraße.<br />

Seit <strong>der</strong> ~etriebsauiiiahme 1873 war das Consol-Gelände sowohl das wirischaflliche Herz<br />

des <strong>Stadt</strong>teils Bismarck als auch verbotenes Gelande. Die neuen Nutzungen haben daraus<br />

eine <strong>von</strong> den Bewohnern angenommene Mitte ihres <strong>Stadt</strong>teils gemacht.<br />

Das zweite Leitprojekt des StadHeilprogramms ist <strong>der</strong> Neubau und Belrieb <strong>der</strong> Evangelischen<br />

Gesamtschule Gelsenkirchen-Bismarck. Mit dieser multikulturellen und ökologischen<br />

Schule wurde ein in mehrfacher Hinsicht innovatives Projekt realisiert. Der 1998 eröffnete<br />

Neubau - ein Projekt <strong>der</strong> IBA Emscher-Park - basieri auf einem architektonischen Konzept.<br />

das neueste ökologische Standards ebenso einbezieht wie die Öffnung <strong>der</strong> Schule für<br />

die <strong>Stadt</strong>teilbevölkerung. So dienen die Räumlichkeiten, die zum Teil unter Beteiligung <strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong>. Eltern und Lehrerschafl oeolant und aebaut wurden. auch als kulturelles Zentrum<br />

und öffentliche ~e~e~nun~sstätie iür den ~tädtteil. Mif <strong>der</strong> ~ntwicklun~ <strong>der</strong> GABSterea als<br />

Betreiber des Mensabetriebes und mittlerweile gut nachqefraqtem Caterinqbetrieb konnte ein<br />

wichtiges Projekt arbeitsmarktpolitischer ~ntersiützung für d& <strong>Stadt</strong>teil umgesetzt werden<br />

Neben den Leitprojekten sind über 100 weitere Projekte realisiert worden. die hier nur beispielhafl<br />

dargestellt werden sollen (eine ausführliche Projektdokumentation des <strong>Stadt</strong>teilprogramms<br />

wird 2007 erscheinen):<br />

b. Baulich investive Projekte<br />

Dies sind;<br />

- die Sofarsiedlunq Bismarck mit 72 Reiheneigenheirnen<br />

- „Einfach und selber Bauen". eine Wohnsiedlung mit 28 Reihenhäusern in organisierter<br />

Gruppenselbsthilfe errichtet<br />

- <strong>der</strong> Bau einer Beqeqnunqsstälte im Quartier Haverkamp für bürgercchaftliche Gruppen,<br />

Durchfühning <strong>von</strong> Kursangeboten und MBglichkeit <strong>der</strong> benachbarten GGS Bi-<br />

ckernstraße für zusätzliche Angebote<br />

- Umbau P n g mit Betreuung <strong>der</strong> ehemaligen<br />

Bewohner <strong>der</strong> Obdachlosensiedlung durch die Caritas. internationales Wandbild<br />

- die Umqestaltunq aller Schulhöfe im <strong>Stadt</strong>teil unter mo<strong>der</strong>nen pädagogischen und<br />

Ökologischen Gesichtspunkten<br />

- die Umqestaltunq aller Spielplätze im <strong>Stadt</strong>teil und <strong>der</strong> Neubau <strong>der</strong> Spiel- und Freizeitfläche<br />

Bürgergarten in Schalke-Nord<br />

-4 -<br />

- Vielfältige Grünflächengestaltungen. Baurnpflanzungen. Baumscheibensanie~ngen<br />

- <strong>der</strong> Umbau des Ensembles Lahrshof mit dem Gesundheitshaus für gesundheitsför<strong>der</strong>nde<br />

Projektarbeit, Gesundheitsprävention. mit <strong>der</strong> Scheune als Ort <strong>der</strong> Qualifizierung<br />

und Begegnung, einer neii errichteten städtischen Kin<strong>der</strong>tagesstätte und dem<br />

<strong>Stadt</strong>teilpark<br />

- <strong>der</strong> Umbau <strong>der</strong> ehemaligen denkmalgeschützten Schule Patilslraße zu dem Internationalen<br />

Miqrantenzentrum <strong>der</strong> AWO und Sitz des <strong>Stadt</strong>teilbüros<br />

- das Haus- und Hofflächenpro~ramm zur Unterstützung privater Investitionen <strong>der</strong><br />

Hausbesitzer im Programmgebiet mit einem Gesamtvolumen <strong>von</strong> 3.345.000 E und<br />

einem öffentlichen Zuschuss in Höhe <strong>von</strong> 1.4 Mio. E für Ca. 130 Objekte<br />

Die Bau-IUmbauarbeiten wurden zu einem Großteil <strong>von</strong> Beschäfliqunqs- und Qualifizierunqsmaßnahmen<br />

begleitet. In kontinuierlicher Zusammenarbeit mit den<br />

B + C! Trägern in Gelsenkirchen über den gesamten Programmzeitraum gelang es. vielen<br />

arbeitslosen Menschen entwe<strong>der</strong> Anschluss an den Arbeitsmarkt zu verschaffen o<strong>der</strong> die<br />

Chancen dafür zu erhöhen. Die intensive Beteiliqunq <strong>der</strong> Zielgruppen. für die die Bauprojekte<br />

umgesetzt wurden, war ein weiteres wesentliches Merkmal <strong>der</strong> Planung aber auch Umsetzung<br />

<strong>der</strong> Projekte.<br />

C. Soziale Projekte<br />

- Bewohnerfreff Schalke-Nord (UechtingstraRe) für Kin<strong>der</strong>-, Familien-, Gemeinwesenarbeit<br />

und Sozialberatung<br />

- <strong>der</strong> Aufbau des Arbeitskreises BismarckISchalke-Nord als regelmäßig tagendes<br />

Gremium zur Begleitung <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>ieilentwicklung<br />

- Aufbau des Forum 2000 als Dachverein <strong>der</strong> bürgerschafllichen Vereine des Gebietes<br />

(Mitglie<strong>der</strong> sind aktuell 35 Vereine und Organisationen sowie 7 Einzelpersonen). Anregung<br />

und Koordinierung des bürqerschaftlichen Enqagements, Durchfuhrunq <strong>von</strong><br />

<strong>Stadt</strong>teilveranstaltunqen<br />

- C)ffnunq <strong>von</strong> Tageseinrichtungen für Kin<strong>der</strong> zu offenen Nachbarschaflstreffpunkten -<br />

Sprachför<strong>der</strong>ung in Tageseinrichtungen und an Grundschulen<br />

- -Projekt <strong>der</strong> Yehudi-Menuin-Stiftung an Grundschulklassen<br />

- Aufbau des Gesundheitshauses Bismarck mit stark präventivem Charakter für die<br />

Bewohnerschafl des Programmgebietes<br />

- Unterstützung Geschichts- und Kulturwerkstatt Bismarck<br />

d. <strong>Stadt</strong>teilmanagement<br />

Zentraler Akteur des <strong>Stadt</strong>teilmanaaements ist das 1995 als orlsnahe Koordinie~nasstelle<br />

eingerichtete <strong>Stadt</strong>teilbüro. im weiteren Programmablauf hal sich ein Verbund mit zwei weiteren<br />

,.Mo<strong>der</strong>ationsbüros" gebildet. hinzu kamen das BNV - Büro für Wirtschaflsentwicklunq<br />

und „JULIUS B.".<br />

- <strong>Stadt</strong>teilbüro<br />

Die Fe<strong>der</strong>führung des <strong>Stadt</strong>ieilprogramms lag und liegt weiterhin beim Referat <strong>Stadt</strong>planung.<br />

Das <strong>Stadt</strong>teilbüro nimmt als zentraler Akteur des Erneueningsprozesses eine herausgehobene<br />

Rolle ein -mit einem Schwerpunkt in strategischer, koordinieren<strong>der</strong> Hinsicht. Es wird<br />

auch aus externer Sicht als effektiver <strong>Projekten</strong>twickler und bewohnernaher Dienstleister<br />

bewertet (ILS 2001). Die Arbeitsschwerpunkte liegen in <strong>der</strong> Koordinierung, Planung. Mo<strong>der</strong>ation,<br />

<strong>Projekten</strong>twicklung und Beratung <strong>der</strong> Entwicklungspadner für das Prograrnmgebiet.<br />

- Büro fbr lokale Wirischaflsentwickluno - BtW<br />

Das Büro für Wirischaflsentwicklung (BW) stellte im <strong>Stadt</strong>teil die zentrale Koordinierungsstelle<br />

für Projekte zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> lokalen Ökonomie dar. Es setzte sich für die Stärkung<br />

<strong>der</strong> lokalen Ökonomie und die Unterstützung <strong>der</strong> vor Ort tätigen Unternehmer und Einzel-


händler ein. Die Vor-Ort-Arbeit wurde durch die externe Beauftragung des Büros STADT-<br />

BUR0 (Oortmund) ausgefuhrt und fachlich vom Referat Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung betreut.<br />

Die Schwerpunkte <strong>der</strong> ~rbeit des BtW lagen in <strong>der</strong> Initiierung und Fördening unterschiedlicher<br />

Netzwerke und Verbünde. <strong>der</strong> Einzelbetreuung <strong>von</strong> Unternehmen und Existenzgründem,<br />

<strong>der</strong> Entwicklung <strong>von</strong> Angeboten zur Qualifizierung bestehen<strong>der</strong> und neuer Unternehmen.<br />

<strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung <strong>von</strong> Existenzgründungen, <strong>der</strong> Standortentwicklung sowie <strong>der</strong> <strong>Projekten</strong>twicklung<br />

im Kontext <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teilerneuerung. Mit diesen <strong>Projekten</strong> werden die Menschen<br />

angesprochen. die in Bismarckl Schalke-Nord wirtschaftlich aktiv werden o<strong>der</strong> an <strong>der</strong> wirtschaftlichen<br />

Entwicklung des <strong>Stadt</strong>teils mitwirken möchten. Neben den Wirtschafistreibenden<br />

wurden die Projekte mit unterschiedlichen Einricht~ingenl <strong>Projekten</strong> im <strong>Stadt</strong>teil und den wirt-<br />

schaftsrelevanten Einrichtungen auf kommunaler und regionaler Ebene konzipiert und umgesetzt.<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Evaluation des Programms "Soziale <strong>Stadt</strong> NRW" soll durch ausgewählte<br />

Fallstudien vertiefend analysiert werden, welcher Fortschritt in zentralen Handlungsfel<strong>der</strong>n<br />

des Programms erreicht wurde und welche Schlussfolgerungen daraus für das weitere Vorgehen<br />

abzuleiten sind. Durch die Fallstudie "För<strong>der</strong>una <strong>der</strong> Lokalen Okonomie" durch das<br />

Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung werden die Problernlagen. Vorgehensweisen<br />

bei <strong>der</strong> Problembearbeitung und bisher erkennbaren Wirkungen stadtteilökonomischer<br />

Aufwertungen in ausgewählten Programmgebieten untersucht. Empirische<br />

Untersuchungen werden in sechs ausgewählten Programmgebieten, darunter auch in BismarcklSchalke-Nord<br />

durchgeführt. Die Studle wird Ende des Jahres 2006 fertig gestellt sein.<br />

- Julius B. ,.<br />

Das Hauptaugenmerk <strong>der</strong> Arbeit <strong>von</strong> JULIUS B. (bis zum Ende 2004) lag auf <strong>der</strong> sozialen<br />

Arbeit mit Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen, aktivieren<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teilarbeit, speziell die Ermittlung<br />

jugendspezifischer Themen und ihre Bearbeitung in gemeinsamen Aktionen. Daneben gehörten<br />

Bewohnerbeteiligung. Unterstützung und Arbeit mit bürgerschaftlichen Organisationen<br />

zu den Aufgabenbereichen. <strong>der</strong> Aufbau (Geschäftsfuhmng) des Forums 2000 Gelsenkirchen<br />

Bisma~k / Schalke-Nord;<br />

Träger war <strong>der</strong> Bauverein Falkenjugend. Durch seine methodische und inhaltliche Vielfalt.<br />

eine aufsuchende Arbeit vor Ort und die Bereitstellung offener, nie<strong>der</strong>schwelliger Angebote<br />

vermittelte JULIUS B. unterschiedliche Möglichkeiten zur Teilhabe und zur Beteiligung.<br />

Aus <strong>der</strong> vemetzenden Arbeit <strong>der</strong> 3 Einrichtungen ist im <strong>Stadt</strong>teil eine weit verzweigte und<br />

stabile Kooperationsstruktur zwischen den örtlichen Akteuren hervorgegangen. Beteiligt waren<br />

bereits organisierte Gruppen in den Vereinen. Verbänden und Initiativen. Ein wesentlicher<br />

Schritt für die Fortführung ist mit dem Aufbau des Forums 2000 gelungen.<br />

Die Aktivitäten des <strong>Stadt</strong>teilmanagements ziel(t)en darauf ab, schnell umsetzbare Projekte -<br />

sog. Mehrzielprojekte- zu entwickeln und umzusetzen.<br />

2. <strong>Verstetigung</strong> - Prozess und Konzept<br />

Das seit 1993 bestehende Programm ..<strong>Stadt</strong>teile mit beson<strong>der</strong>em Erneuemngsbedaf (seit<br />

1999 Bund-Län<strong>der</strong>-Programm ..Soziale <strong>Stadt</strong>") hat ausdrücklich einen Modell- Impulscharakter.<br />

Die För<strong>der</strong>gebiete werden bewusst nur für einen begrenzten Zeitraum unterstützt. So<br />

stellt sich anschließend die Frage, wie die erreichten positiven Verändemngen und vor allem<br />

die neu aufgebauten Infrastrukturen und Kooperationsbünde über das Ende <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung<br />

hinaus gesichert werden und wetche konzeptionellen und organisatorischen Vorkehrungen<br />

hierfür zu treffen sind.<br />

Der Anspmch. die mit den Erneuerungsmaßnahmen im Programm „Soziale <strong>Stadt</strong>" aufgebauten<br />

Strukturen langfristig zu sichern, ergibt sich u.a. aus <strong>der</strong> allen teilnehmenden Kommunen<br />

bekannten Tatsache, dass es sich bei dem Programm um Anschubfinanzierungen handelt.<br />

Obwohl die För<strong>der</strong>ung nicht dauerhaft angelegt ist, erhofft sich das Land einen bleibenden<br />

Effekt für die Stabiiisiemng <strong>der</strong> sozialen Gefüge und Lebensbedingungen in den <strong>Stadt</strong>teilen.<br />

Auf Grund <strong>der</strong> Zweckbindung <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>erneuerung ist für die entsprechend sanierten Gebäude.<br />

bzw. Neubauten fiir die nächsten 20 Jahre die zweckentsprechende Verwendung<br />

sicherzustellen (§ 7.3 För<strong>der</strong>richllinien <strong>Stadt</strong>erneuerung).<br />

Es gilt, auch nach Ablauf <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>för<strong>der</strong>ung Strukturen im <strong>Stadt</strong>teil zu bewahren. mit <strong>der</strong>en<br />

Hilfe die weitere positive örtliche Entwicklung weitergeführt - verstetigt - werden kann.<br />

Das über mehr als 10 Jahre eingeübte Miteiiian<strong>der</strong>. die Philosophie nach vorne gerichteten<br />

Denkens muss bewahrt bleiben. Verlässliche Strukturen. die im <strong>Stadt</strong>teil verbleiben, müssen<br />

gestärkt werden. Know-how weiter getragen werden. die zukünflige Rollenaufteilung geklärt<br />

werden.<br />

Ablauf des Venrtetigungsprozesses<br />

Rund 4 Jahre vor dem Ende <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung sozial-integrativer Projekte des <strong>Stadt</strong>teilprogramms<br />

wurde im Rahmen <strong>der</strong> bundesweit angelegten Programmbegleitung vor Ort <strong>der</strong> öffentliche<br />

Dialog zu diesem Thema 2001 begonnen. Für viele <strong>der</strong> beteiligten Akteure war damals<br />

die Frage ungelöst. was <strong>von</strong> <strong>der</strong> mehrjährigen Projektarbeit nach Auslaufen <strong>der</strong> öffentlichen<br />

För<strong>der</strong>ung übrig bleibt. Eine <strong>von</strong> allen mitgetragene Fordemng aber war. dass weiterhin<br />

stabilisierende Maßnahmen zu forcieren sind und gegenläufigen Entwicklungen im <strong>Stadt</strong>teil<br />

frühzeitig entgegenzusteuern ist.<br />

2002 wurden Perspektivwerkstätten mit für die <strong>Stadt</strong>teilentwicklung maßgeblichen Akteuren<br />

und <strong>der</strong> Öffentlichkeit durchgeführt. in denen Bilanz gezogen und die Perspektiven <strong>der</strong> <strong>Verstetigung</strong><br />

entwickelt worden sind. Daraus ergab sich die Gründung einer Arbeitsgruppe <strong>Verstetigung</strong><br />

mit dem <strong>Stadt</strong>teilbüro. dem Büro für Wirtschaflsentwicklung lind JULIUS B.<br />

In dieser Arbeitsgruppe wurde geklärt, welche Themen für die positive <strong>Stadt</strong>teilentwicklung<br />

wichtig sind. wetche Arbeitsansätze fortgeführt werden sollen. Es wurden Fragen formuliert<br />

wie:<br />

- Wie kann eine tragende Struktur initiiert werden. die das <strong>Stadt</strong>teilleben weiterfuhrt<br />

-Wie wird die Nachsorge, auch <strong>der</strong> baulichen Neuemngen im <strong>Stadt</strong>teil organisiert<br />

- Wie kann die finanzielle Sicherung <strong>der</strong> zukünftigen Unterhaltung gewährleistet werden,<br />

- Wer übernimmt wofür Verantwortung<br />

Im Ergebnis wurde ein Verstetiaunqskonze~t erarbeitet. das drei Arbeitsschwerpvnkte aufzeigt:<br />

1. Stabilisierung <strong>der</strong> fiir den <strong>Stadt</strong>teil wichtigen Projekte. <strong>der</strong> neu geschaffenen Infrastrukturen<br />

2. Aufrechterhalten <strong>der</strong> Arbeitskreise<br />

3. Bestand des <strong>Stadt</strong>teilbüros über den För<strong>der</strong>zeitraum hinaus. um in <strong>der</strong> ersten Phase unterstützen<br />

zu können und weiterhin als Anlaufort zu dienen<br />

3. Verstetlgung <strong>der</strong> neu geschaffenen Infrastrukturen und Einrichtungen<br />

Bis Ende 2004 wurden zur Fortführung einiger Projekte Träger- o<strong>der</strong> För<strong>der</strong>vereine gegründet,<br />

die im Sinne des <strong>Stadt</strong>teils an den Themen weiterarbeiten. Zum Teil war es notwendig,<br />

Betriebskonzepte <strong>von</strong> neu geschaffenen Infrastrukturen den verän<strong>der</strong>ten Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

entsprechend anzupassen. so dass auch hier die Weiterführung möglich wurde. So geschah<br />

es z.B. beim Gesundheitshaus Bismarck. das zur Erreichung <strong>von</strong> Wirtschaftlichkeit über<br />

neue Angebote ergänzend auch an<strong>der</strong>e Klientel außerhalb des <strong>Stadt</strong>teils anspricht. An<strong>der</strong>e<br />

zu verstetigende Aufgaben sind in die kommunale Verantwortlichkeit übergegangen. In an<strong>der</strong>en<br />

Bereichen übernahmen Trloer <strong>der</strong> freien Wohlfahrtsofleae die Verstetiauno des Ansatzes,<br />

so die Integrationsarbeit bei dem Internationalen ~igrantenzentrum die AWO. Die<br />

Evangelische Gesamtschule leistet u.a. weiterführende Arbeit im Bereich <strong>der</strong> Sprachför<strong>der</strong>~na.~<strong>Stadt</strong>teilbezooene<br />

Arbeitskreise haben entschieden. ihre Arbeit fortzusetzen. Die Arbeit<br />

deC~tadtteilbiiros ;ur Beendigung <strong>der</strong> noch ausstehenden baulichen Arbeiten. aber auch<br />

zur Unterstützung des Gesamtprozesses ist bis zum Ende des Jahres 2007 gesichert. Auf<br />

diese Weise ist es gelungen, die Arbeitsfel<strong>der</strong>. die in den ~ers~ektivwerkstätten als zu verstetigende<br />

Ansätze ausgemacl~t wurden. auch nach Auslaufen <strong>der</strong> öffentlichen För<strong>der</strong>ung<br />

weiter fortzuführen.


1. Gesundheitshaus in Bismarck e.V. im Lahrshof<br />

Mit dem ~esundheitshaus wurde 1997 eine Anlauf- und Beratungsstelle für Gesundheitsfragen<br />

in Bismarck geschaffen, die insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Gesundheitsför<strong>der</strong>ung in einem medizinisch<br />

unterversorgten <strong>Stadt</strong>teil dient. Die Betreiber des Gesundheitshauses sprechen mit<br />

Angeboten <strong>der</strong> Gesundheitsför<strong>der</strong>ung und -bildung vor allem die Bevölkerungsgruppen wie<br />

Kin<strong>der</strong>, Jugendliche, Senioren und sozial benachteiligte Menschen an, die bisher nicht o<strong>der</strong><br />

nur unzulänglich <strong>von</strong> medizinischer Versorgung erreicht werden konnten.<br />

Das Programm zur Verbesserung <strong>der</strong> gesundheitlichen verso&ung ist vielfältig. Neben Kursund<br />

Gruooen~rwrammen zur aesundheitlichen Prävention sowie Vorträgen zu allen relevanten<br />

med/;inisch& Themen gibies auch ein individuelles ~eratungsan~ebot durch kompetente<br />

Fachleute. Außerdem bietet das Gesundheitshaus zielgruppenbezogene Einzelprojekte<br />

z.6. zur Kin<strong>der</strong>- und Jugendgesundheit an und fungiert als lnformationsstelle für Selbsthilfegruppen<br />

und -initiativen.<br />

Die Angebote des Hauses werden mit Schulen. Vereinen und Verbänden des <strong>Stadt</strong>teils sowie<br />

zusammen mit den Kursleitern des Gesundheitshauses jeweils den sich wandelnden<br />

Interessenlagen <strong>der</strong> Zielgruppen gemäß weiterentwickelt.<br />

Sponsoring und Kofinanzierungen werden intensiv recherchiert und erfolgreich eingeworben,<br />

um weilerhin dem Anspruch gerecht zu werden. mit den Angeboten die benachteiligten Zielgruppen<br />

zu erreichen<br />

2. ~egeqnunqsst&e Haverkampl Proiekt Lebendiger Haverkame<br />

Die Begegnungsstätte Haverkamp wurde im Rahmen des <strong>Stadt</strong>teilprogramms 1998199 gebaut.<br />

Insgesamt wurden ca. 360.000 E für den Bau und die Einrichtung investiert.<br />

Die Bewohnerlinnen des Wohngebiets Haverkamp im <strong>Stadt</strong>teil Bismarck werden seit Oktober<br />

1999 über diese neue Infrastruktur in die sozial-integrativen Ansätze des <strong>Stadt</strong>teilprogramms<br />

eingebunden. Das Angebofsspektrum umfasst Kurse, Veranstaitungen für Vereine<br />

<strong>der</strong> Nachbarschaft. v.a. für Kin<strong>der</strong>. Frauen, Senioren. Die Räumlichkeiten bieten den Schulen<br />

des Quartiers darüber hinaus die Möglichkeit, Projektuntemcht o<strong>der</strong> Son<strong>der</strong>veranstaltungen<br />

anzubieten. Viele Angebote werden inzwischen <strong>von</strong> Vereinen und Bewohnergruppen<br />

eigenständig durchgeführt. Hierzu gehören insbeson<strong>der</strong>e seniorenspezifische Aktivitäten<br />

sowie Kin<strong>der</strong>- und Jugendarbeit.<br />

Mitte 2006 hat sich <strong>der</strong> Verein .,Freunde und För<strong>der</strong>er <strong>der</strong> Begegnungsstgtte Haverkamp"<br />

gegründet. Wesentliches Ziel des Vereins ist es. sich um die Bewirtschaftung und das Programm<br />

<strong>der</strong> Begegnungsstätte zu kümmern.<br />

3. Forum 2000 Gelsenkirchen-BismarcklSchalke-Nord e.V. - Unterstützung <strong>von</strong> Vereinen<br />

und Verbänden<br />

Bei den geför<strong>der</strong>ten Aktivitäten handelt es sich ausschließlich um die Arbeit <strong>von</strong> Freiwilligen<br />

o<strong>der</strong> Ehrenamtlichen. Zu ihrer Unterstützung sind Geräte angeschafft und eine technische<br />

Infrastruktur in Eigenarbeit aufgebaut, sowie Regelungen über den Einsatz und die Nutzung<br />

getroffen worden. Größere Veranstaltungen wurden organisatorisch und durch die Mo<strong>der</strong>ation<br />

gemeinsamer Versammlungen begleitet.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e die Feste auf dem Bürgerplatz zeigen, in welchem Umfang Ressourcen aus<br />

dem <strong>Stadt</strong>teil mobilisiert werden können. Darüber hinaus ist als Ergebnis <strong>der</strong> Arbeit eine<br />

wachsende Identität und ein 'Wir-Gefühl" deutlich spürbar.<br />

Unter den verschiedenen neuen Strukturen, die sich aus <strong>der</strong> Arbeit entwickelt haben, ist das<br />

"Forum 2000 aufgrund seiner integrierenden und vernetzenden Funktion <strong>von</strong> beson<strong>der</strong>er<br />

Bedeutung. Gesichert werden soll die Qualität und Kontinuität <strong>der</strong> Arbeit durch die Zusammenarbeit<br />

mit dem <strong>Stadt</strong>teilbüro.<br />

-8-<br />

4. Internationales Miarantenzentrum <strong>der</strong> AWO<br />

Das Miarantenzentrum übernimmt die für den <strong>Stadt</strong>teil wichtige Aufgabe interku1Aireller Arbeit,<br />

<strong>der</strong> Unterstützung <strong>von</strong> Migrantinnen und Migranten Das 2003 eröffnete Haus arbeitet<br />

mit 11 festen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern In den Bereichen Sozialberatung, Jugendgerichts-,<br />

Jugend- und Familienhilfe, Behin<strong>der</strong>ten- und Pflegeberalung. Ratsuchende erhalten<br />

hier Hilfe und Unterstützung. Darüber hinaus werden Jugendliche auf die verschiedenen<br />

Hauptschulabschlüsse vorbereitet, Sprachför<strong>der</strong>ung aller Gruppen ist ein weiteres Angebot.<br />

Infortnationsveranstaltungen. Freizeitangebote. stadtteiforientierte Feste für alle Bevölkerungsgruppen<br />

im <strong>Stadt</strong>teil runden das Programm ab.<br />

5. Multifunktionale Nutzung und öffnunq städtischer Taaeseinrichtunqen<br />

Der Ansatz zur multifunktionalen Nutzung und Öffnung städtischer Tageseinrichtungen ist<br />

durch das Referat Kin<strong>der</strong>. Jugend und Familie über die Projekte OTiS (Offener Treff in<br />

Schalke), MiB (Miteinan<strong>der</strong> in Bismarck) und FidS (Familie in <strong>der</strong> Schule) an den Standorten<br />

Freiligrathstraße, Auf <strong>der</strong> Hardt und Marschallstraße seit 1996 inodellhaft entwickelt und<br />

erfolgreich auch auf die Tageseinrichtung Julius-Frisch-StraRe übertragen worden. In Bismarckl<br />

Schalke-Nord haben sich die Einrichtungen zu kleinen Kommunikationszentren und<br />

Treffpunkten für die Gestaltung des nachbarschaftlichen Zusammenlebens entwickelt.<br />

Die vier Einrichtungen haben den gemeinsamen Fördewerein GE-lebt e.V. gegründet. Hierdurch<br />

soll erreicht werden. gemeinsam mit den Bewohnern I Nutzern <strong>der</strong> Einrichtungen eine<br />

Struktur aufzubauen. die die Angebotsvielfalt und -qualität nach Ablauf <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>för<strong>der</strong>ung<br />

sichert.<br />

6. S~rachför<strong>der</strong>una in Taaeseinrichtunqen und an Schulen<br />

Die Sprachför<strong>der</strong>ung in Tageseinrichtungen und an Schulen wurde seit 1998 zur Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Sprachfähigkeit <strong>von</strong> Migrantenkin<strong>der</strong>n angeboten. Inhaltlich wurde das Projekt <strong>von</strong><br />

<strong>der</strong> RAA (Regionale Arbeitsstelle zur För<strong>der</strong>ung <strong>von</strong> Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen aus Zuwan<strong>der</strong>erfamilien)<br />

und dem Referat Kin<strong>der</strong>, Jugend und Familie begleitet. Die Kurse führten zusätzliche<br />

Honorarmitarbeiterinnen durch. Dadurch konnte eine deutliche Sprachverbesserung<br />

bei den teilnehmenden Kin<strong>der</strong>n und Müttern erreicht werden.<br />

Wegen seines großen Erfolges wurde das Programm auf alle Gelsenkirchener Tageseinrichtungen<br />

mit einem Anteil <strong>von</strong> über 50% an Migrantenkin<strong>der</strong>n ausgedehnt und muss für die<br />

neu aufgenommen Kin<strong>der</strong> beibehalten werden.<br />

För<strong>der</strong>mittel <strong>der</strong> zuständigen Fachministerien des Landes NRW sowie städtische Mittel stehen<br />

hierfür zur Verfügung.<br />

7. Soziale Arbeit Schalke-Nord I Quartiersmanaaement<br />

Als ein beson<strong>der</strong>s problematischer räumlicher Schwerpunkt im Programmgebiet wurde das<br />

<strong>Stadt</strong>quartier Schalke-Nord irn Bereich Josefinenstraßel lm Sun<strong>der</strong>nl Uechtingstrane festgestellt.<br />

Hier bestehen beson<strong>der</strong>e soziale Spannungen, deutliche Vernachlässigi~ng <strong>der</strong> Bausubstanz<br />

und ungeordnete Müllbeseitigung. Die vorhandenen sozialen Einrichtungen, Treffpunkte,<br />

Dienste und Hilfsangebote reichen vor dem Problemhintergrund nicht aus.<br />

Die "Soziale Arbeit Schalke-Nord" mit aufsuchenden gemeinwesenorientierten Ansätzen<br />

wurde durch die Mitarbeiterlnnen <strong>von</strong> JULIUS B. betreut. die diese in Kooperation mit an<strong>der</strong>en<br />

TrBgern durchführten. Durch die Programmmittel konnte die kornmunate Betreuung dieses<br />

Gebietes, speziell bei <strong>der</strong> Infrastrukturausstattung und in <strong>der</strong> offenen Jugendarbeit unterstützt<br />

werden.<br />

Das 1999 über das Projekt angemietete Ladenlokal an <strong>der</strong> Uechtingstrak (<strong>Stadt</strong>teilladen<br />

Schalke-Nord) hat sich im Verlauf <strong>der</strong> Arbeit zu einem Anlaufounkt für Beratunastätiakeiten<br />

und ~ewohne-raktivitäten entwickelt. Dabei ist die Akzeptanz <strong>der</strong> unterschiedlichen Äktlvitäten<br />

im Rahmen des <strong>Stadt</strong>teilprogramrns und die Bereitschafi zur Mitarbeit in <strong>der</strong> Bewohnerschaft<br />

deutlich gestiegen.


I<br />

- 9 -<br />

Die aktuelle Negativentwicklung gerade auf dem Arbeitsmarkt, die beson<strong>der</strong>s für die dort<br />

wohnenden Menschen die allgemeine soziale Situation weiterhin erschwert. ließ es nicht zu,<br />

die intensive Arbeit dort einzustellen, Seit Anfang 2005 bietet deshalb das IMZ (Internationales<br />

Migrantenzentrum <strong>der</strong> AWO) ein Dienstleistungsangebot zur Unterstützung und Begleitung<br />

<strong>der</strong> Aktivitäten <strong>der</strong> Bewohner im Programmgebiet Schalke-Nord an. Die Fortführung <strong>der</strong><br />

sozialen Unterstützung vor Ort ist bis zum Ende 2008 vorgesehen.<br />

über den Arbeitskreis Schalke-Nord sind die örtlichen Einrichtungen und die Politik in die<br />

Entwicklung <strong>von</strong> Konzepten und Umsetzung <strong>von</strong> Maßnahmen eingebunden. Dabei versteht<br />

sich <strong>der</strong> Arbeitskreis auch als eine Form <strong>der</strong> gemeinsamen Interessenorganisation und -<br />

vertretung für diesen <strong>Stadt</strong>teil. Der Arbeitskreis wird auch zukünftig bestehen bleiben.<br />

8. Schulen im <strong>Stadt</strong>teil - Mitwirkunq an <strong>der</strong> Stadlteilentwicklunq<br />

Die Schulen des <strong>Stadt</strong>teils wurden während <strong>der</strong> Programmlaufzeit intensiv in die <strong>Stadt</strong>teilaktivitäten<br />

einbezogen. Die Schulen, auch schon vor Beginn des Programms mit einem ausgeprägten<br />

Bewusstsein für die Problematik <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und Eltern des Quartiers, waren wichtige<br />

Partner und erfuhren durch die Son<strong>der</strong>för<strong>der</strong>ung Unterstützung bei Arbeitsansätzen. die<br />

sonst so nicht durchführbar gewesen wären. Das Schulhofprogramm zur ökologischen und<br />

pädagogischen Umgestaltung <strong>der</strong> Flächen. interkulturelle Arbeit mit SchülerinnenlSchülern<br />

und Eltern, Sprachför<strong>der</strong>ung seien hier nur beispielhaft genannt. Das im Laufe <strong>der</strong> Programmlaufzeit<br />

entstandene Akteursnetzwerk Schule mit den an<strong>der</strong>en Institutionen, die in<br />

dem Bereich arbeiten. hat eine hohe Qualität und ist auch nach <strong>der</strong> Programmlaufzeit eln<br />

stabilisieren<strong>der</strong> Faktar für die Erfor<strong>der</strong>nisse positiver <strong>Stadt</strong>teilentwicklung.<br />

Die Evanqelische Gesamlschule, eines <strong>der</strong> Leitprojekte im Programmgebiet, wurde durch ihr<br />

Konzeot und Schuloroaramm <strong>von</strong> vornherein ausdrücklich als eine am <strong>Stadt</strong>teil orientierte<br />

schule aufgebaut. ~ ieim För<strong>der</strong>zeitraum unterstützten Projektinhalte konnten auf drei Ebenen<br />

weiter übernommen bzw. ausgeweitet werden.<br />

a. ElternarbeitiElterncafe<br />

In die zweite Etage des <strong>Stadt</strong>teilhauses ist im September 2003 das Elterncafe des För<strong>der</strong>vereins<br />

eingezogen. in dem nicht nur regelmäßige Treffen für Eltern <strong>der</strong> EGG. son<strong>der</strong>n auch<br />

<strong>Stadt</strong>teilfrühstücke und an<strong>der</strong>e Veranstaltungen für den <strong>Stadt</strong>teil stattfinden. Der För<strong>der</strong>verein<br />

engagiert sich weiter intensiv im <strong>Stadt</strong>teil und ist im Forum 2000 vertreten.<br />

b. Handwerkermarkt<br />

In Kooperation mit dem Büro für Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung ist in den vergangenen Jahren <strong>der</strong><br />

Handwerkermarkt geplant und durchgeführt worden. Hinzugetreten ist <strong>der</strong> Aspekt des Unterrichts<br />

für Schülerinnen lind Schüler durch Handwerker (berufskundlicher Unterricht), <strong>der</strong> in<br />

den Wochen unmittelbar vor dem Handwerkermarkt durchgeführt wird. Diese ArbeitsansCitze<br />

werden fortgeführt und ausgebaut.<br />

C. Sprachför<strong>der</strong>ung<br />

In <strong>der</strong> mittleren Etage des <strong>Stadt</strong>teilhauses ist das Zentruin für Sprachför<strong>der</strong>ung (mit den entsprechenden<br />

Arbeitsplätzen und Lernprogrammen) eingerichtet. Hier werden die Kontakte zu<br />

den umliegenden Grundschulen und KiTas ausgebaut und weiterführende Konzepte <strong>der</strong><br />

Sprachför<strong>der</strong>ung nach Schulschluss entwickelt.<br />

4. Situation im Programmgebiet nach Ende <strong>der</strong> Städtebaufbr<strong>der</strong>ung<br />

Durch die unterschiedlichen Arbeitsschwerpunkte während <strong>der</strong> Programmlaufzeit ist eine<br />

wesentlich erweiterte Infrastruktur neuer sozialer und kuhureller stadtteilbezogener Angebote<br />

entstanden. wie z.B. die Evangelische Gesamtschule, die Begegnungsstätte im Haverkamp,<br />

das Gesundheitshaus, das Consol-Theater. Dies sind Einrichtungen, durch die eine umfassende<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Versorgung erreicht wird. die Impulse und Initiativen für örtliches<br />

Leben geben. die den <strong>Stadt</strong>teil auf seinem Weg <strong>von</strong> einem Arbeiterstadtteil zu einem hauptsächlich<br />

durch Wohnen bestimmtes Quartier unterstützen.<br />

Ein Erfolgsfaktor bei <strong>der</strong> Erarbeitung <strong>der</strong> jeweiligen Lösungswege <strong>der</strong> <strong>Verstetigung</strong> wesentlicher<br />

Strukturen war es, dass das <strong>Stadt</strong>teilprogramm Bismarck I Schalke-Nord <strong>von</strong> Beginn an<br />

-10-<br />

eine breite politische Akzeptanz und Unterstützung über die Grenzen <strong>der</strong> Parteien hinweg<br />

erfahren hat, sowohl gesamtstädtisch als auch auf Bezirks- und <strong>Stadt</strong>teilebene.<br />

Ein wesentlicher weiterer Stabilisiemngsfaktor im Programmgebiet ist <strong>der</strong> Dachverband <strong>der</strong><br />

im Quartier aktiven Vereine. Verbände und Einzelpersonen. das im Jahr 2000 gearündete<br />

FORUM 2000. Die mittlerweile über 11 Jahre erfolgreich durchgeführten regelmäaigen<br />

<strong>Stadt</strong>teilveranstaltungen tragen wesentlich dazu bei, das notwendige positive Gemeinschaftsgefühl<br />

zu vermitteln.Insbeson<strong>der</strong>e die Feste zeugen da<strong>von</strong>. in welchem Umfang<br />

Ressourcen aus dem <strong>Stadt</strong>teil mobilisiert werden. Darüber hinaus ist als Ergebnis <strong>der</strong> Arbeit<br />

eine wachsende Identität und ein 'Wir-Gefühl" deutlich spürbar.<br />

Im Herbst 2004. also kurz vor dem Ende <strong>der</strong> Programmlaufzeit. wurde <strong>von</strong> allen Akteuren im<br />

<strong>Stadt</strong>teil unter dem Motto "Dankeschön - und wir machen weiter" das Ende des <strong>Stadt</strong>teilprogramms<br />

im Rahmen einer Aktionswoche für die Bewohner und beteiligten Akteure nochmals<br />

symbolträchtig zum Ausdruck gebracht. Das Erstaunliche war. dass während dieser Veranstaltung<br />

eine große Energie sichtbar wurde, das zu bewahren. was in den letzten Jahren mit<br />

Hilfe öffentlicher Unterstützung geschaffen wurde, im Sinne einer weiterhin positiven Entwicklung.<br />

Allerdings dürfen gerade die hierfür wichtigen ehrenamtlichen Akteure nicht überfor<strong>der</strong>t werden.<br />

Es muss zum einen Angebote geben, die hier aktiven Schlüsselpersonen für .. ihre .. . weite- ..-<br />

re selbständige Arbeit zu Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite sollen sie nach Abschluss <strong>der</strong><br />

öffentlichen För<strong>der</strong>ung nicht das Gefühl bekommen, allein gelassen zu sein. Eine ernst gemeinte<br />

Partnerschaft mit professionellen Trägern. die ihnen auch in Zukunft Unterstützung<br />

geben. ist wünschenswert.<br />

Der Arbeitsansatz <strong>der</strong> integrierten <strong>Stadt</strong>teilentwicklung findet in Gelsenkirchen mittlerweile<br />

breite Anwendung. Neben BismarcklSchalke-Nord gibt es seit 2002 das Programmgebiet<br />

„Gelsenkirchen Südost", weiterhin das Programm <strong>Stadt</strong>~imbau West im Bereich <strong>der</strong> Innenstadt;<br />

diese Arbeitsansätze mit mittlerweile 3 <strong>Stadt</strong>teilbüros haben sozialraumorientiertem<br />

Handeln in Gelsenkirchen einen breiten Raum gegeben.<br />

Das <strong>Stadt</strong>teilbüro als leistungsfähige Institution und eingeführter Partner im <strong>Stadt</strong>teil konnte<br />

auch nach Beendigung <strong>der</strong> Projektför<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> sozialintegrativen Projekte für die ,,Anwuchspflege"<br />

weiter aufrecht erhalten werden. Neben <strong>der</strong> Koordinierung <strong>der</strong> abschließenden<br />

baulich-investiven Arbeiten ist die Unterstützung des <strong>Verstetigung</strong>sprozesses weiterhin Arbeitsschwerpunkt<br />

des <strong>Stadt</strong>teilbüros. das als verkleinerte Organisatioiiseinheit bis zum Ende<br />

des Jahres 2007 im <strong>Stadt</strong>teil verbleiben wird. Unterstützung bei dem Aufbau <strong>von</strong> Kooperationen<br />

,,starkeru und .schwächererM Partner, professioneller und ehrenamtlicher Arbeit auf breiter<br />

Ebene, sowie die Unterstützung <strong>der</strong> bestehenden Netzwerke gehört zu dieser Arbeit.<br />

Das <strong>Stadt</strong>teilburo wird koordinierende Instanz für die integrieite Arbeit vor Ort bleiben. ämterund<br />

institutsübergreifend Aufgaben in dem Sozialraum wahrnehmen.<br />

Proiektbüro Graf Blsmarck<br />

2003 wurde das Gebiet des <strong>Stadt</strong>ieilproaramms Bismarckl Schalke-Nord erweitert, um eine<br />

öffentliche För<strong>der</strong>unq bei <strong>der</strong> Wiedemutzung des rd. 80 ha großen ehemaligen Kraftwerks- .-. . -...-<br />

geländes „Graf Bismärck" zu ermöglichen. Mit <strong>der</strong> LEG wirddas Gebiet aiif~ruiidlag eines<br />

im Rahmen <strong>der</strong> IBA Emscher Park durchgeführten Wettbewerbs zu einem neuen Wohn- und<br />

Dienstleistungsstandort entwickelt.<br />

Nachdem <strong>der</strong> Bebauungsplan 214.1 für das ehemalige Kraflwerksgelände Graf Bismarck<br />

rechtskräftig geworden ist und <strong>der</strong> vorgesehene Gestahungsbeirat mit seiner konstituierenden<br />

Sitzung im September 2005 seine Arbeit aufgenommen hat, geht die Entwicklung des<br />

<strong>Stadt</strong>quartiers Graf Bismarck nun in die Umsetzungsphase. Die Koordinierungsanfor<strong>der</strong>ungen<br />

insgesamt, die lnformationserwartungen des näheren und weiteren Umfeldes sowie die<br />

Erfor<strong>der</strong>nisse einer aktiven Projekt- und Standortvernlarktung werden daniit weiter steigen.<br />

Nach den Erfahrungen in an<strong>der</strong>en größeren LEG-<strong>Projekten</strong> ist die Einrichtunq eines Proiekt-<br />

&für die verschiedenen Anfor<strong>der</strong>ungen sehr hilfreich. um die Projektpartner zu koordinieren<br />

lind örtliche Konflikte gar nicht erst entstehen zu lassen. Es wird ein ortsnahes Projektbüro<br />

zur Koordination innerhalb <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>verwaltung und zur Wahrnehmung <strong>der</strong> Abstimmungsprozesse<br />

mit <strong>der</strong> LEG eingerichtet. Dieses Büro soll weiterhin Ort <strong>der</strong> Vermittlung zwi-


- 11 -<br />

schen den Bürgern. <strong>der</strong> Politik sowie den Investoren. <strong>Projekten</strong>twicklern und Kaufinteressenten<br />

sein. Es sollte in räumlicher Nähe zum Entwicklungsgebiet liegen und durch seine Adresse<br />

sowie das Erscheinungsbild zur lmagebildung für das regional bedeutende Zukunftsprojekt<br />

<strong>Stadt</strong>quartier Graf Bismarck beitragen (Stichworte .Neue Urbanität" des Ruhrgebietes,<br />

.<strong>Stadt</strong> am Wasser" mit neuen Qualitaten für Wohnen, Arbeiten. Freizeit). Aufgrund <strong>der</strong><br />

Größe des Eniwicklungsgebietes sowie <strong>der</strong> hohen Qualitätsanfor<strong>der</strong>ungen kann <strong>von</strong> einem 7<br />

bisloiährigen Realisierungszeitraum für das Gesamtproiekt ausgegangen werden. Das Projektburo<br />

sollte deshalb ebenfalls eine mittel- bis langfristige ~aufiei haben.<br />

Für das Jahr 2007 hat das Bundesministerium zusätzlich zur regulären Städtebauför<strong>der</strong>ung<br />

40 Mio. Euro bundesweit zur Verfügung gestellt, die es auch den Programmgebieten, <strong>der</strong>en<br />

För<strong>der</strong>phase zu Ende ist, erlaubt. nochmals Gel<strong>der</strong> zur Unterstützung stabilisieren<strong>der</strong> Arbeit<br />

im <strong>Stadt</strong>teil zu beantragen. Für das Programmgebiet BismarckiSchalke-Nord hat die AWO<br />

ein Konzept mit dem Titel ,,Zukunflsfamilie Bismarck/Schalke-Nord entwickelt. Angelegt auf<br />

eine dreijährige Laufzeit soll im Bereich <strong>der</strong> Familienbildung, aber auch für die weitere Stabilisierung<br />

<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teilstrukturen gearbeitet werden. Die Anträge werden einer Jury vorgelegt,<br />

mit einer Entscheidung über die För<strong>der</strong>fähigkeit des Ansatzes ist im Frühjahr zu rechnen und<br />

könnten 2007 <strong>der</strong> Versletigung <strong>der</strong> Arbeitsansätze im <strong>Stadt</strong>teil Unterstützung geben.<br />

Die Diskussion <strong>der</strong> <strong>Verstetigung</strong>sfrage war Anlass für die bundesweite Fachtaqunq .Konti-<br />

-, die am 15. und 16. Mai 2006 in den Räumen <strong>der</strong> Evangelischen<br />

Gesamtschule Gelsenkirchen-Bismarckl Schalke-Nord stattfand und <strong>der</strong>en Ergebnisse in<br />

einer im Ende 2006 erscheinenden Dokumentation wie<strong>der</strong>aeaeben werden. Die Veranstaltung<br />

war Diskussionsforum für Praktiker aus Kommunen. &&nungswirtschafl und Wohlfahrtsverbänden,<br />

fübpolitiker und Wissenschaftler sowie für <strong>Stadt</strong>teilmanager und sonstige<br />

Akteure im Kontext Soziale <strong>Stadt</strong>.<br />

Gründe für die Wahl des Veranstaltungsortes und die prominente Miwirkung Gelsenkirchener<br />

Akteure bei <strong>der</strong> Veranstaltung waren die Erfahrunaen mit dem mehriähriaen Diskussions-<br />

und Arbeitsprozess zur ~icherun~ <strong>der</strong> Erfolge und weiterer positiver ~nhicklungen im<br />

Programmgebiet BismarcklSchalke-Nord sowie <strong>der</strong> gesamte Programmansatz integrierter<br />

<strong>Stadt</strong>entwicklungsplanung in Gelsenkirchen. Die Diskussionen während <strong>der</strong> zweitägigen<br />

Veranstaltung zeigten. dass nicht nur für die integrierten Handlungskonzepte <strong>der</strong> mittlemeile<br />

55 Prograrnmgebiete Nordrhein-Westfalens. son<strong>der</strong>n auch für <strong>der</strong>en <strong>Verstetigung</strong>suberlegungen<br />

maßgeschnei<strong>der</strong>te. individuelle Lösungen gefunden werden müssen. Das Ziel allerdings<br />

ist allen gemeinsam: das neu Geschaffene zu bewahren, zu unterstützen. im positiven<br />

Sinne im Schiilterschluss <strong>der</strong> Akteure weiterzuführen.<br />

<strong>von</strong> <strong>der</strong> Mühlen


L -<br />

Gelsenkirchen<br />

Dei Oberbürgermeister<br />

Referal. Auskunfl erteilt. Telefon-Durchwahl<br />

61 - <strong>Stadt</strong>planung - Frau Schiller PA 821 63<br />

Beratungsfolge Siizungsterrnine Top<br />

Bezirksvertretung Gelsenkirchen-Mitte 10.01.2007 14.3.4<br />

<strong>Stadt</strong>entwicklungs- und Planungsausschuss 17.01.2007 7<br />

- P-. . . .- ..-. -<br />

Betreff<br />

<strong>Stadt</strong>teilprogramm Gelsenkirchen-BismarcWSchalke-Nord<br />

- <strong>Verstetigung</strong> integrativer <strong>Stadt</strong>teilarbeit in BismarcklSchalke-Nord -<br />

-- -- -<br />

Inhalt <strong>der</strong> Mitteilung<br />

7. Generelle Zielsetzung integratlver <strong>Stadt</strong>teilarbeit in BismarcWSchalke-Nord<br />

Das <strong>Stadt</strong>teilprogramm BismarcklSdiaIke-Nord wurde auf Grund gravieren<strong>der</strong> Probleme. die<br />

vor allem durch den tief greifenden Strukturwandel im Gebiet bedingt waren, im Jahr 1995<br />

begonnen. Von 1995 - 2006 wurden im Zusammenspiel baulich-investiver, sozialintegrativer<br />

und beschäitigungsför<strong>der</strong>n<strong>der</strong> Arbeitsansätre fast 120 Projekte umgesetzt.<br />

Die seit 1989 geplanten Projekte <strong>der</strong> IBA konnten durch die konsequente Planung in Altemativen,<br />

Einwerbung internationalen Sachverstandes, Offenheit für experimentelle Projekte mit<br />

überregionaler Ausstrahlung innerhalb <strong>der</strong> Gelsenkirchener Veiwaltung und Politik Innovationspotentiale<br />

stützen und freisetzen. Dadurch hatte auch das <strong>Stadt</strong>teilprogramm eine gute<br />

Basis. Als erster konkreter Arbeitsschritt wurde ein <strong>Stadt</strong>teilbüro als Außenstelle des <strong>Stadt</strong>planungsreferates<br />

in <strong>der</strong> ehemaligen Schule in <strong>der</strong> Paulstraße eingerichtet.<br />

Leitprojekte waren die Wie<strong>der</strong>nutzung des gerade geschlossenen Bergwerks Consolidation<br />

und <strong>der</strong> Bau <strong>der</strong> Evanaelischen Gesamtschule Gelsenkirchen. für die 1993 im Rahmen <strong>der</strong><br />

JBA Emscher Park einstädtebaulicher Weflbewerb durchgeführt worden war (siehe unten).<br />

Nachdem die Leitprojekte und einige Startprojekte feststanden, konnten mit den örtlichen<br />

Trägem und Anwohnern Nachbarschaflsprojekte mit großer Breitenwirkung geplant und umgesetzt<br />

werden. Dadurch entstand nach und nach ein alle Lebensbereiche umfassende und<br />

allen Bewohnern nützendes Netz <strong>von</strong> <strong>Projekten</strong>.<br />

War 1995 noch v&ilig unklar, wie lange die große Aufgabe .<strong>Stadt</strong>leilentwicklung' geför<strong>der</strong>t<br />

werden sollte. so kristallisierte sich in Absprache mit den För<strong>der</strong>gebern eine IOjährige Laufzeit<br />

bis Ende 2004 heraus. Danach sollten nur noch die großen Bauprojekte auf dem Consol-<br />

Gelände abgeschlossen werden.<br />

Die sozlalinlegrativen Projekte wurden bis zum Ende des Jahres 2004 mit öffentlicher För<strong>der</strong>ung<br />

unterstützt. Diese För<strong>der</strong>ung wurde immer als .Anschubfinanzierung" betrachtet, die<br />

Projektakteure waren sich bewusst, dass diese zusätzliche finanzielle Unterstützung endlich<br />

war. Für die baulichinvestiven Maßnahmen stehen die För<strong>der</strong>mittel zur Fertigstellung bis<br />

Ende 2008 zur Verfügung.<br />

- 2 -<br />

Eriolge<br />

In <strong>der</strong> rd. 12jährigen Programmlaufzeit sind zusätzlich rd. 100 Mio. €. nach Bismarcldke-Nord<br />

aeflossen. Angeregt wurden die Investitionen durch 22.3 Mio. E <strong>Stadt</strong>erneuerungsmittel.<br />

Den größten Anteil hatten private Hauseigentümer. die 22.4 Mio. E in ihre alten Mietshäuser<br />

investierten und 100 Häuser neu bauten. Die Evangelische Gesamtschule kostete<br />

den Schulträgewerein 21,6 Mio. E. Der Bergbau (DSK und MGG) investierte 13,3 Mio. 6 in<br />

die Aufbereitung des Geländes Consolidation. Die verschiedenen För<strong>der</strong>geber finanzierten<br />

Beschäftigungsfördemng und Qualifizierung mit 2.8 Mio. G. Das Ministerien für Wirtschaft<br />

und Verkehr för<strong>der</strong>te mit 2.4 Mio. E den Straßenbau. die Geländeaufbereitung Consolidation.<br />

das Büro fur W~rtschaftsentwicklung und die stadtteilbezogene Energieberatung. Der A-<br />

damshof und die Solarsiedlung wurden mit 1,7 Mio. 6 Wohnungsbauför<strong>der</strong>ungsmitleln geför<strong>der</strong>t.<br />

Aus dem Ökoloaieoroaramm Emscher-Lippe wurden mit 1.4 Mio. €<strong>der</strong> Umbau <strong>der</strong> Zechenbahntrasse,<br />

~ rcnwe~e und ~ersickemn~smaßnahmeii geför<strong>der</strong>t. Das Ministerium für<br />

Gesundheit und Jugend för<strong>der</strong>te mit 0.3 Mio. € die Tagesslätte Lahrshof und das Gesundheitshaus.<br />

Die <strong>Stadt</strong> Gelsenkirchen hat mit 10,5 Mio. E in erheblichem Umfang eigene Finanzmittel und<br />

Personal in das <strong>Stadt</strong>teilprogramm eingebracht. Dem Standen deutliche Gewinne für die beiden<br />

<strong>Stadt</strong>teile, Anregungen für private Investitionen, lmagegewinn beson<strong>der</strong>s durch weit<br />

über die <strong>Stadt</strong> hinaus ausstrahlende Projekte gegenüber (Ev. Gesamtschule. Solarsiedlung.<br />

Consol Kulturprojekte, Sprachfördemng, Fachöffenttichkeit). Mit jedem Euro <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> wurden<br />

weitere 9 Euro an<strong>der</strong>er Finanziers in den <strong>Stadt</strong>teil gelenkt.<br />

Die zu Programmbeginn zu beobachtenden negativen Tendenzen <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teilentwicklung In<br />

Bismarckl Schalke-Nord konnten durch die initiierten Maßnahmenbündel. durch die Synergieeffekte<br />

<strong>der</strong> integrierten Mehrzielprojekte und die erfolgreiche Vernetzung <strong>der</strong> Bismarcker<br />

und Schalker Akteure und Bewohnergruppen aufgehalten werden. Das gestiegene bürgerschaftliche<br />

Engagement. die hohe Zahl auch privater Investitionen und die Entwicklung <strong>von</strong><br />

neuen. außergewöhnlichen Projektideen in baulichen. ökonomischen und sozialen Bereichen<br />

sind Beleg für die erfolgreiche Vor-Ort-Arbeit und haben inzwischen auch zu einem Image-<br />

Wandel geführt.<br />

Weoen <strong>der</strong> erfolgreichen Umsetzuna und hohen Qualität <strong>der</strong> Arbeit wurde. Bismarckl Schalke-Nord<br />

als ~odell~rojekt des an des NRW für die ,Prograrnmbeqleitunq vor Ort" 2000101<br />

ausgewählt. Dadurch sollte das neue Bundesprogramm Soziale <strong>Stadt</strong> in seiner Wirkung untersucht,<br />

aber auch durch fachliche Beratung und bundesweiten Erfahrungsaustausch weiter<br />

qualifiziert werden. Für Bismarckl Schalke-Nord lagen die positiven Effekte vor allem in <strong>der</strong><br />

dadurch sehr frühzeitig begonnenen Diskussion über Fortführungsmöglichkeiten <strong>der</strong> erhaltenswerten<br />

Projekte nach Ende <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung und <strong>der</strong> systematischen Vorbereitung für die<br />

Planung eines zweiten Programmgebietes.<br />

Handlungsfel<strong>der</strong><br />

Die städtebauliche. soziale sowie ökonomische und dkologische Erneuerung <strong>der</strong> benachteiligten<br />

städtischen Gebiete war das Oberziel <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teilerneuerung.<br />

Bei den Arbeitsansätzen im <strong>Stadt</strong>teilprogramm Bismarck/Schalke-Nord handelt es sich um<br />

ein inhaltlich und konzeotionell schlüssioes Gesamtoroaramm mit den Leit~roiekten Reaktivierung<br />

<strong>der</strong> ehemaligei~echenfläche Consolidation 31i19, Evangelische ~es.amtschule Gelsenkirchen-Bismarck.<br />

Sozial integrative Maßnahmen stelle11 eine wesentliche Ergänzung zu<br />

den baulich-investiven ~rojektenjm <strong>Stadt</strong>teil dar. Hiermit wird ein deutlicher ~ eitra~ zur verbesserung<br />

des Gebietes geleistet; es galt und gilt weiterhin, stabilisierende Maßnahmen zu<br />

forcieren und gegenläufigen Entwicklungen frühzeitig entgegenzusteuern.<br />

Schwerpunkte <strong>der</strong> Arbelt selt Programmbeginn 1995<br />

a. Leitprojekte<br />

Ein Leitprojekt ist die Sanierung und Reaktivierung <strong>der</strong> Fläche Consolidation 31419.<br />

Erarbeitung des neuen Nutzurtgskonzeptes sowie eines Bebauungsplanes mit <strong>der</strong> Eigentümerin<br />

und weiteren externen Partnern: im Detail wurden umgesetzt


- Geländeaufbereitung und -sanierung<br />

- . Erschließung (Straßenbau, Kanalbau)<br />

- die Gestaltung des ConsolParks, <strong>der</strong> als Landschaflsbauwerk die gering bis mittel<br />

belasteten Altlasten abdeckt und die Naherholungsfiäche für das Quartier bildet, angebunden<br />

durch die Zechenbahnbahntrasse an das regionale Fuß- und Radwege-<br />

System<br />

- Ansiedlung eines Einkaufszentrums mit Ca. 3.000m2 Verkaufsfläche<br />

- Bau des Kin<strong>der</strong>- und Jugendtheaters "ConsoCTheater"<br />

- Bau des Musikprobenzentrums Consol4<br />

- Umbau <strong>der</strong> Maschinenhäuser Consol9<br />

- Sanierung des För<strong>der</strong>turms Consol9<br />

- Umbau des Pförtnerhauses (Geschäftsstelle Forum 2000, Consol-Theater)<br />

- Bau einer Trendsporlanlage mit Betreuerhaus <strong>von</strong> Gelsensport,<br />

die Gestaltung <strong>der</strong> Plätze und umgebenden Flächen des „KulturdreiecksM zwischen<br />

dem Theater. dem Musikprobenzentrum, <strong>der</strong> Hangebank und den Maschinenhäusern.<br />

- <strong>der</strong> Bau einer Reihenhaussiedlung mit 20 Wohneinheiten an <strong>der</strong> neu gebauten Klarastraße.<br />

Seit <strong>der</strong> 6etriebsa;~nahme 1873 war das Consol-Gelände sowohl das wirtschaftliche Herz<br />

des <strong>Stadt</strong>teils Bismarck als auch verbotenes Gelande. Die neuen Nutzungen haben daraus<br />

eine <strong>von</strong> den Bewohnern angenommene Mitte ihres <strong>Stadt</strong>teils gemacht.<br />

Das zweite Leitpmjekt des <strong>Stadt</strong>teilprogramms ist <strong>der</strong> Neubau und Betrieb <strong>der</strong> Evangellschen<br />

Gesamtschule Gelsenkirchen-Bismarck. Mit dieser multikulturellen und Ökologischen<br />

Schule wurde ein in mehrfacher Hinsicht innovatives Projekt realisiert. Der 1998 eröffnete<br />

Neubau -ein Projekt <strong>der</strong> IBA Emscher-Park - basiert auf einem architektonischen Konzept.<br />

das neueste ökologische Standards ebenso einbezieht wie die Öffnung <strong>der</strong> Schule für<br />

die Sladtteilbevölkerung. So dienen die Räumlichkeiten. die zum Teil unter Beteiligung <strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong>, Eltern und Lehrerschafi geplant und gebaut wurden, auch als kulturelles Zentrum<br />

und öffentliche Begegnungsstätte für den <strong>Stadt</strong>teil. Mit <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> GABSterea als<br />

Betreiber des Mensabetriebes und miltlerweile gut nachgefragtem Cateringbetrieb konnte ein<br />

wichtiges Projekt arbeitsmarktpolitischer Unterstützung für den <strong>Stadt</strong>teil umgesetzt werden.<br />

Neben den Leitprojekten sind über 100 weitere Projekte realisiert worden, die hier nur beispielhafl<br />

dargestellt werden sollen (eine ausfiihrliche Projektdokumentation des <strong>Stadt</strong>teilprogramrns<br />

wird 2007 erscheinen):<br />

b. Baulich investive Projekte<br />

Dies sind;<br />

- die Solarsiedlunq Bismarck mit 72 Reiheneigenheimen<br />

dinfach und selber Bauen". eine Wohnsiedlung mit 28 Reihenhäusern in organisierter<br />

Gruppenselbsthilfe errichtet<br />

- <strong>der</strong> Bau einer BeqeqnunqsstäIB im Quartier Haverkamp für bürgerschafiliche Gruppen,<br />

Durchfiihrtrng <strong>von</strong> Kursanqebolen und Möglichkeit <strong>der</strong> benachbarten GGS Bickernstraße<br />

für zusätzliche Angebote<br />

- Umbau des Adamshofs zur Sozialwohnunqssiedlung mit Betreuung <strong>der</strong> ehemaligen<br />

Bewohner <strong>der</strong> Obdachlosensiedl~ing di~rch die Caritas. internationales Wandbild<br />

- die Umqestaltunci aller Schulhöfe im <strong>Stadt</strong>teil unter mo<strong>der</strong>nen pädagogischen und<br />

Ökologischen Gesichtspunkten<br />

- die Umqestaltunq aller Spielplätze im <strong>Stadt</strong>teil und <strong>der</strong> Neubau <strong>der</strong> Spiel- und Freizeitfläche<br />

ßürgergarlen in Schalke-Nord<br />

-4-<br />

- Vielfältige Grünflächengestaltungen. Baumpflanzungen, Baumscheibensanierungen<br />

- <strong>der</strong> Umbau des Ensembles Lahrshof mit dem Gesundheitshatis für gesundheitsför<strong>der</strong>nde<br />

Projektarbeit. Gesundheitsprävention, mit <strong>der</strong> Scheune als Ort <strong>der</strong> Qualifizierung<br />

und Begegnung, einer neu errichteten städtischen Kin<strong>der</strong>tagesstatte und dem<br />

<strong>Stadt</strong>teilpark<br />

- <strong>der</strong> Umbau <strong>der</strong> ehemaligen denkmalgeschützten Schule Paiilstraße zu dem Internationalen<br />

Migrantenzentrum <strong>der</strong> AWO und Sitz des <strong>Stadt</strong>teilbüros<br />

- das Haus- und Hofflächen~rog- zur Unterslützung privater Investitionen <strong>der</strong><br />

Hausbesitzer im Programmgebiet mit einem Gesamtvolumeii <strong>von</strong> 3.345.000 E und<br />

einem öffentlichen Zuschuss in Höhe <strong>von</strong> 1,4 Mio. E für Ca. 130 Objekte<br />

Die Bau-IUmbauarbeiten wurden zu einem Großteil <strong>von</strong> Beschäfiiqunqs- und Qualifizierunasmaßnahmen<br />

begleitet. In kontinuierlicher Zusammenarbeil mit den<br />

B + Q Trägern in Gelsenkirchen über den gesamten Programmzeitraum gelang es. vielen<br />

arbeitslosen Menschen entwe<strong>der</strong> Anschluss an den Arbeitsmarkt zu verschaffen o<strong>der</strong> die<br />

Chancen dafür zu erhöhen. Die intensive Beteiliqung <strong>der</strong> Zielgruppen. für die die Bauprojekte<br />

umgesetzt wurden, war ein weiteres wesentliches Merkmal <strong>der</strong> Planung aber auch Umsetzung<br />

<strong>der</strong> Projekte.<br />

C. Sodale Projekte<br />

Bewohnertreff Schalke-Nord (Uechtingslraße) fur Kin<strong>der</strong>-. Familien-, Gemeinwesenarbeit<br />

und Sozialberatung<br />

- <strong>der</strong> Aufbau des Arbeitskreises BismarcklSchalke-Nord als regelmäßig tagendes<br />

Gremium zur Begleitung <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teilentwicklung<br />

- Aufbau des Forum 2000 als Dachverein <strong>der</strong> bürgerschafllichen Vereine des Gebietes<br />

(Mitglie<strong>der</strong> sind aktuell 35 Vereine und Organisationen sowie 7 Einzelpersonen). Anregung<br />

und Koordinierung des büraerschafllichen Enqaqements. Durchführunq <strong>von</strong><br />

Stadlteilveranstaltunsen<br />

- öffnunq <strong>von</strong> Tageseinrichtungen für Kin<strong>der</strong> zu of.nen Nachbarschaflstreffpunkten<br />

Sprachför<strong>der</strong>ung in Tageseinrichtungen und an Gruiidschulen<br />

- Projekt <strong>der</strong> Yehudi-Menuin-Stiflung an Grundschulklassen<br />

- Aufbau des Gesundheitshauses Bisrnarck mit stark präventivem Charakter für die<br />

Bewohnerschafl des Programmgebietes<br />

- Unterstützung Geschichts- und Kulturwerkstatt Bismarck<br />

d. <strong>Stadt</strong>teilmanagement<br />

Zentraler Akteur des <strong>Stadt</strong>teilmanagements ist das 1995 als ortsnahe Koordinieriingsstelle<br />

eingerichtete <strong>Stadt</strong>teilbüro. im weiteren Programmablauf hat sich ein Verbund mit zwei weiteren<br />

,,Mo<strong>der</strong>ationsbüros" gebildet. hinzu kamen das BNV - Büro für Wirtschaflsentwicklung<br />

und „JULIUS B.".<br />

- <strong>Stadt</strong>teilbüro<br />

Die Fe<strong>der</strong>führung des <strong>Stadt</strong>teifprogramrns lag und liegt weilerhin beim Referat <strong>Stadt</strong>planung.<br />

Das <strong>Stadt</strong>teilbüro nimmt als zentraler Akteur des Erneuerungsprozesses eine herausgehobene<br />

Rolle ein - mit einem Schwerpunkt in strategischer. koordinieren<strong>der</strong> Hinsicht. Es wird<br />

auch aus externer Sicht als effektiver <strong>Projekten</strong>twickler und bewohnernaher Dienstleister<br />

bewertet (ILS 2001). Die Arbeitsschwerpunkte liegen in <strong>der</strong> Koordinierung, Planung, Mo<strong>der</strong>ation.<br />

<strong>Projekten</strong>twicklung und Beratung <strong>der</strong> Entwicklungspartner für das Programmgebiet.<br />

- Büro für lokale Wirtschaflsentwicklunci - BfW<br />

Das Büro für Wirtschaftsentwicklung (BNV) steltte im <strong>Stadt</strong>teil die zentrale Koordinierungsstelle<br />

für Projekte zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> lokalen Ökonomie dar. Es setzte sich für die Stärkung<br />

<strong>der</strong> lokalen Ökonomie und die Unterstützung <strong>der</strong> vor Ort tätigen Unternehmer und Einzel-<br />

-


händler ein. Die Vor-Ort-Arbeit wurde durch die externe Beauflragung des Büros STADT-<br />

BÜRO (Dortmund) ausgeführt und fachlich vom Referat Wirtschaflsför<strong>der</strong>ung betreut.<br />

Die Schwerp~inkte <strong>der</strong> Arbeit des BtW lagen in <strong>der</strong> lnitiierung und För<strong>der</strong>ung unterschiedlicher<br />

Netzwerke und Verbünde. <strong>der</strong> Einzelbetreuung <strong>von</strong> Unternehmen und Existenzgrün<strong>der</strong>n,<br />

<strong>der</strong> Entwicklung <strong>von</strong> Angeboten zur Qualifizierung bestehen<strong>der</strong> und neuer Unternehmen,<br />

<strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung <strong>von</strong> Existenzgründungen, <strong>der</strong> Standortentwicklung sowie <strong>der</strong> <strong>Projekten</strong>twickluna<br />

im Kontext <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teilerneueruno. Mit diesen Proiekten werden die Menschen<br />

angesprocien. die in BismarcW schalke-~ord$rtschaftlich akh werden o<strong>der</strong> an <strong>der</strong> wttischafflichen<br />

Entwicklung des <strong>Stadt</strong>teils mitwirken möchten. Neben den Wtrtschaflstreibenden<br />

wurden die Projekte mitunterschiedlichen Einrichtungen1 <strong>Projekten</strong> im <strong>Stadt</strong>teil und den wirtschaftsrelevanten<br />

Einrichtungen auf kommunaler und regionaler Ebene konzipiert und umgesetzt.<br />

tm Rahmen <strong>der</strong> Evaluation des Programms "Soziale <strong>Stadt</strong> NRW' soll durch ausgewählte<br />

Fallstudien vertiefend analysiefl werden. welcher Fortschritt in zentralen Handlungsfeldem<br />

des Programms erreicht wurde und welche Schlussfolgerungen daraus für das weitere Vorgehen<br />

abzuleiten sind. Durch die Fallstudie "För<strong>der</strong>un~ <strong>der</strong> Lokalen Okonomie" durch das<br />

Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaflsforschung werden die Problemlagen, Vorgehensweisen<br />

bei <strong>der</strong> Problembearbeitung und bisher erkennbaren Wirkungen stadneilökonomischer<br />

Aufwertungen in ausgewählten Programmgebieten untersucht. Empirische<br />

Untersuchungen werden in sechs ausgewählten Programmgebieten. darunter auch in Bismarcklschalke-Nord<br />

durchgeführt. Die Studie wird Ende des Jahres 2006 fertig gestellt sein.<br />

- Julius B,<br />

Das ~au~taugenm&i.k <strong>der</strong> Arbeit <strong>von</strong> JULIUS B. (bis zum Ende 2004) lag auf <strong>der</strong> sozialen<br />

Arbeit mit Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen, aktivieren<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teilarbeit, speziell die Ermittlung<br />

jugendspezifischer Themen und ihre Bearbeitung in gemeinsamen Aktionen. Daneben gehörten<br />

Bewohnerbeteiiigung. Unterstützung und Arbeit mit bürgerschafflichen Organisationen<br />

zu den Aufgabenbereichen, <strong>der</strong> Aufbau (Geschäfisführung) des Forums 2000 Gelsenkirchen<br />

Bismarck I Schalke-Nord;<br />

Träger war <strong>der</strong> Bauverein Falkenjugend. Durch seine methodische und inhaltliche Vielfalt,<br />

eine aufsuchende Arbeit vor Ort und die Bereitstellung offener, nie<strong>der</strong>schwelliger Angebote<br />

vermittelte JULIUS B. unterschiedliche Möglichkeiten zur Teilhabe und zur Beteiligung.<br />

Aus <strong>der</strong> vernetzenden Arbeit <strong>der</strong> 3 Einrichtungen ist im <strong>Stadt</strong>teil eine weit verzweigte und<br />

stabile Kooperationsslruktur zwischen den örtlichen Akteuren hervorgegangen. Beteiligt waren<br />

bereits organisierte Gruppen in den Vereinen, Verbänden und Initiativen. Ein wesentlicher<br />

Schritt für die Fortführung ist mit dem Aufbau des Forums 2000 gelungen.<br />

Die Aktivitäten des <strong>Stadt</strong>teilmanagements ziel(t)en darauf ab, schnell umsetzbare Projekte -<br />

sog. Mehrzielprojekte- zu entwickeln und umzusetzen.<br />

2. <strong>Verstetigung</strong> -Prozess und Konzept<br />

Das seit 1993 bestehende Programm .,<strong>Stadt</strong>teile mit beson<strong>der</strong>em Erneuerungsbedafl (seit<br />

1999 Bund-Län<strong>der</strong>-Programm ,.Soziale <strong>Stadt</strong>") hat ausdrücklich einen Modell- Impulscharakter.<br />

Die För<strong>der</strong>gebiele werden bewusst nur für einen begrenzten Zeitraum unterstützt. So<br />

stellt sich anschließend die Frage. wie die erreichten positiven Verän<strong>der</strong>ungen und vor allem<br />

die neu aufgebauten Infrastrukturen und Kooperationsbünde über das Ende <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung<br />

hinaus gesichert werden und welche konzeptionellen und organisatorischen Vorkehrungen<br />

hierfür zu treffen sind.<br />

Der Anspruch, die mit den Erneuerungsmaßnahmen im Programm „Soziale <strong>Stadt</strong>" aufgebauten<br />

Strukturen langfristig zu sichern, ergibt sich u.a. aus <strong>der</strong> allen teilnehmenden Kommunen<br />

bekannten Tatsache, dass es sich bei dem Programm um Anschubfinanzierungen handelt.<br />

Obwohl die För<strong>der</strong>ung nicht dauerhafl angelegt ist, erhofft sich das Land einen bleibenden<br />

Effekt für die Stabilisierung <strong>der</strong> sozialen Gefüge und Lebensbedingungen in den <strong>Stadt</strong>teilen.<br />

Auf Grund <strong>der</strong> Zweckbindung <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>erneuerung ist für die entsprechend sanierten Gebäude,<br />

bzw. Neubauten für die nächsten 20 Jahre die zweckentsprechende Verwendung<br />

sicherzustellen (5 7.3 För<strong>der</strong>richtlinien <strong>Stadt</strong>erneuerung).<br />

-6-<br />

Es oilt. auch nach Ablauf <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>för<strong>der</strong>una Strukturen im <strong>Stadt</strong>teil zu bewahren. mit <strong>der</strong>en-~ilfe<br />

die weitere positive örtliche ~ntwicktin~ weitergeführt - verstetigt - werden kann.<br />

Das über mehr als 10 Jahre eingeübte Miteinan<strong>der</strong>. die Philosophie nach vorne gerichteten<br />

Denkens muss bewahrt bteiben~~erlässliche Strukturen. die im.<strong>Stadt</strong>teil verbleiben, müssen<br />

gestärkt werden, Know-how weiter getragen werden, die zukünilige Rollenaufleilung geklärt<br />

werden.<br />

Ablauf des <strong>Verstetigung</strong>sprozesses<br />

Rund 4 Jahre vor dem Ende <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung sozial-integrativer Projekte des <strong>Stadt</strong>teilprogramms<br />

wurde im Rahmen <strong>der</strong> bundesweit angelegten Programmbegleitung vor Ort <strong>der</strong> öffentliche<br />

Dialog zu diesem Thema 2001 begonnen. Für viele <strong>der</strong> beteiligten Akteure war damals<br />

die Frage ungelöst, was <strong>von</strong> <strong>der</strong> mehrjährigen Projektarbeit nach Auslaufen <strong>der</strong> öffentlichen<br />

För<strong>der</strong>ung übrig bleibt. Eine <strong>von</strong> allen mitgetragene For<strong>der</strong>ung aber war, dass weilerhin<br />

stabilisierende Maßnahmen zu forcieren sind und gegenläufigen Entwicklungen im <strong>Stadt</strong>teil<br />

frühzeitig entgegenzusteuern ist.<br />

2002 wurden Perspektivwerkstätten mit für die <strong>Stadt</strong>teilentwicklung maßgeblichen Akteuren<br />

und <strong>der</strong> Öffentlichkeit durchgeführt, in denen Bilanz gezogen und die Perspektiven <strong>der</strong> <strong>Verstetigung</strong><br />

entwickelt worden sind. Daraus ergab sich die Gründung einer Arbeitsgruppe <strong>Verstetigung</strong><br />

mit dem <strong>Stadt</strong>teilbüro. dem Büro für Wirtschaftsentwicklung und JULIUS B.<br />

In dieser Arbeitsgruppe wurde geklärt. welche Themen für die positive <strong>Stadt</strong>teilentwicklung<br />

wichtig sind. welche Arbeitsansätze fortgeführt werden sollen. Es wurden Fragen formuliert<br />

wie:<br />

-Wie kann eine tragende Struktur initiiert werden. die das <strong>Stadt</strong>teileben weiterführt<br />

-Wie wird die Nachsorge. auch <strong>der</strong> baulichen Neuerungen im <strong>Stadt</strong>teil organisiert<br />

-Wie kann die finanzielle Sicherung <strong>der</strong> zukünftigen Unterhaltung gewährleistet werden<br />

- Wer übernimmt wofür Verantwortung<br />

Im Ergebnis wurde ein Verstetiqunaskonze~t erarbeitet. das drei Arbeitsschwerpiinkte aufzeigt:<br />

1. Stabilisierung <strong>der</strong> für den <strong>Stadt</strong>teil wichtigen Projekte. <strong>der</strong> neu geschaffenen Infrastrirkturen<br />

2. A~ifrechterhalten <strong>der</strong> Arbeitskreise<br />

3. Bestand des <strong>Stadt</strong>teilbüros über den För<strong>der</strong>zeitraum hinaus, um in <strong>der</strong> ersten Phase itnterstützen<br />

zu können und weiterhin als Anlaufort zu dienen<br />

3. <strong>Verstetigung</strong> <strong>der</strong> neu geschaffenen Infrastrukturen und Einrichtungen<br />

Bis Ende 2004 wurden zur Fortfuhrung einiger Projekte Träger- o<strong>der</strong> För<strong>der</strong>vereine gegründet.<br />

die im Sinne des <strong>Stadt</strong>teils an den Themen weiterarbeiten. Zum Teil war es notwendig,<br />

Betriebskonzepte <strong>von</strong> neu geschaffenen Infrastrukturen den verän<strong>der</strong>ten Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

entsprechend anzupassen, so dass auch hier die Weiterführung möglich wurde. So geschah<br />

es z.B. beim Gesundheitshaus Bismarck, das zur Erreichung <strong>von</strong> Wirtschaftlichkeit über<br />

neue Angebote ergänzend auch an<strong>der</strong>e Klientel außerhalb des <strong>Stadt</strong>teils anspricht. An<strong>der</strong>e<br />

zu verstetigende Aufgaben sind in die kommunale Verantwortlichkeit übergegangen. In an<strong>der</strong>en<br />

Bereichen übernahmen Träger <strong>der</strong> freien Wohlfahrtspflege die <strong>Verstetigung</strong> des Ansatzes,<br />

so die Integrationsarbeit bei dem Internationalen Migrantenzentrum die AWO. Die<br />

Evangeiische Gesamtschule leistet u.a. weiterführende Arbeit im Bereich <strong>der</strong> Sprachför<strong>der</strong>ung.<br />

<strong>Stadt</strong>teilbezogene Arbeitskreise haben entschieden, ihre Arbeit fortzusetzen. Die Arbeit<br />

des <strong>Stadt</strong>teilbüros zur Beendigung <strong>der</strong> noch ausstehenden baulichen Arbeiten, aber auch<br />

zur Unterstützung des Gesamtprozesses ist bis zum Ende des Jahres 2007 gesichert. Auf<br />

diese Weise ist es gelungen, die Arbeitsfel<strong>der</strong>, die in den Perspektivwerkstätten als zu verstetigende<br />

Ansätze ausgemacht wurden, auch nach Auslaufen <strong>der</strong> öffentlichen För<strong>der</strong>ung<br />

weiter fortzuführen.


1. Gesundheitshaus in Bismarck e.V. im Lahrshof<br />

Mit dem ~esiindheitshaus wurde 1997 eine Anlauf- und Beratungsstelle für Gesundheitsfragen<br />

in Bismarck geschaffen, die insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Gesundheitsfördemng in einem medizinisch<br />

unterversorgten <strong>Stadt</strong>teil dient. Die Betreiber des Gesundheitshauses sprechen mit<br />

Angeboten <strong>der</strong> Gesundheilsför<strong>der</strong>ung und -bildung vor allem die Bevölkerungsgruppen wie<br />

Kin<strong>der</strong>, Jugendliche, Senioren und sozial benachteiligte Menschen an, die bisher nicht o<strong>der</strong><br />

nur unzullnglich <strong>von</strong> medizinischer Versorgung erreicht werden konnten.<br />

Das Programm zur Verbesserung <strong>der</strong> gesundheitlichen Versorgung ist vielfältig. Neben Kursund<br />

Gruppenprogrammen zur gesundheitlichen Prävention sowie Vorträgen zu allen relevanten<br />

medizinischen Themen gibt es auch ein individuelles Beratungsangebot durch kompetente<br />

Fachleute. Außerdem bietet das Gesundheitshaus zielgruppenbezogene Einzelprojekte<br />

z.0. zur Kin<strong>der</strong>- und Jugendgesundheit an und fungiert als Informationcstelle für Selbsthilfegruppen<br />

und -initiativen.<br />

Die Angebote des Hauses werden mit Schulen. Vereinen und Verbänden des <strong>Stadt</strong>teils sowie<br />

zusammen mit den Kursleitem des Gesundheitshauses jeweils den sich wandelnden<br />

lnteressenlagen <strong>der</strong> Zielgruppen gernaß weiterentwickelt.<br />

Sponsoring und Kofinanzierungen werden intensiv recherchiert und erfolgreich eingeworben.<br />

um weiterhin dem Anspruch gerecht zu werden. mit den Angeboten die benachteiligten Zielgruppen<br />

zu erreichen.<br />

'.<br />

2. Beqeanunssstätle Haverkampl Proiekt Lebendiger Haverkamp<br />

Die Begegnungsstätte Haverkamp wurde im Rahmen des <strong>Stadt</strong>teilprogramms 1998199 gebaut.<br />

Insgesamt wurden ca. 360.000 E für den Bau und die Einrichtung investiert.<br />

Die Bewohnerlinnen des Wohngebiets Haverkamp im <strong>Stadt</strong>teil Bismarck werden seit Oktober<br />

1999 über diese neue Infrastruktur in die sozial-integrativen Ansätze des <strong>Stadt</strong>teilprogramms<br />

eingebunden. Das Angebotsspektrum umfasst Kurse, Veranstaltungen für Vereine<br />

<strong>der</strong> Nachbarschaff. v.a. für Kin<strong>der</strong>. Frauen. Senioren. Die Räumlichkeiten bieten den Schulen<br />

des Quartiers darüber hinaus die Möglichkeit. Projektunterricht o<strong>der</strong> Sondefveranstaltungen<br />

anzubieten. Viele Angebote werden inzwischen <strong>von</strong> Vereinen und Bewohnergruppen<br />

eigenständig durchgeführt. Hierzu gehören insbeson<strong>der</strong>e seniorenspezifische Akfivifäten<br />

sowie Kin<strong>der</strong>- und Jugendarbeit.<br />

Mitte 2006 hat sich <strong>der</strong> Verein "Freunde und För<strong>der</strong>er <strong>der</strong> Begegnungsstfitte Haverkamp"<br />

gegründet. Wesentliches Ziel des Vereins ist es. sich um die Bewirtschaftung und das Progrimm<br />

<strong>der</strong> Begegnungsstälte zu kiimmern.<br />

3. Forum 2000 Gelsenkirchen-BismarcklSchalke-Nord e.V. - Unterstützting <strong>von</strong> Vereinen<br />

und Verbänden<br />

Bei den geför<strong>der</strong>ten Akiiiitäten handelt es sich ausschließlich um die Arbeit <strong>von</strong> Freiwilligen<br />

o<strong>der</strong> Ehrenamtlichen. Zu ihrer Unterstützung sind Geräte angeschaffl und eine technische<br />

Infrastruktur in Eigenarbeit aufgebaut, sowie Regelungen über den Einsatz und die Nutzung<br />

getroffen worden. Größere Veranstaltungen wurden organisatorisch und durch die Mo<strong>der</strong>ation<br />

gemeinsamer Versammlungen begleitet.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e die Feste auf dem Bürgerplatz zeigen. In welchem Umfang Ressourcen aus<br />

dem <strong>Stadt</strong>teil mobilisiert werden können. Darüber hinaus ist als Ergebnis <strong>der</strong> Arbeit eine<br />

wachsende Identität und ein 'Wir-Gefühl" deutlich spürbar.<br />

Unter den verschiedenen neuen Strukturen. die sich aus <strong>der</strong> Arbeit entwickelt haben. ist das<br />

"Forum 2000 aufgrund seiner integrierenden und vernetzenden Funktion <strong>von</strong> beson<strong>der</strong>er<br />

Bedeutung. Gesichert werden soll die Qualität und Kontinuität <strong>der</strong> Arbeit durch die Zusammenarbeit<br />

mit dem <strong>Stadt</strong>teilbüro.<br />

- 8 -<br />

4. Internationales Miarantenzentrum <strong>der</strong> AWO<br />

Das Migrantenzentrum übernimmt die für den <strong>Stadt</strong>teil wichtige Aufgabe iiiterkultiireller Arbeit,<br />

<strong>der</strong> Unterstützung <strong>von</strong> Migrantinnen und Migranten. Das 2003 eröffnete Haus arbeitet<br />

mit 11 festen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Bereichen Soziaiberatung, Jugendgerichts-,<br />

Jugend- und Familienhilfe, Behin<strong>der</strong>ten- und Pflegeberatung. Rats~ichende erhalten<br />

hier Hilfe und Unterstützung. Darüber hinaus werden Jugendliche auf die verschiedenen<br />

Hauptschulabschlüsse vorbereitet, Sprachför<strong>der</strong>~ing aller Gr~ippen ist ein weiteres Angebot.<br />

Informationsveranstaltungen, Freizeitangebote, stadtteilorientierte Feste für alle Bevölkerungsgruppen<br />

im <strong>Stadt</strong>teil runden das Programm ab<br />

5. Multifunktionale Nutzuns und Offnuns städtischer Taseseinrichtungen<br />

Der Ansatz zur multifunktionalen Nutzung und Öffnung städtischer Tageseinrichtiingen ist<br />

durch das Referat Kin<strong>der</strong>. Jugend und Familie über die Projekte OTiS (Offener Treff in<br />

Schalke), MiB (Miteinan<strong>der</strong> in Bismarck) und FidS (Familie in <strong>der</strong> Schule) an den Standorten<br />

Freiligrathstraße. Aiif <strong>der</strong> Hardt und Marschallstraße seit 1996 modellhafl entwickelt und<br />

erfolgreich auch auf die Tageseinrichtung Julius-Frisch-Straße übertragen worden. In Bismarckl<br />

Schalke-Nord haben sich die Einrichtungen zu kleinen Kommunikationszentren und<br />

Treffpunkten für die Gestaltung des nachbarschafilichen Zusammenlebens entwickelt.<br />

Die vier Einrichtungen haben den gemeinsamen Fördefverein GE-lebt e.V. gegründet. Hierdurch<br />

soll erreicht werden. gemeinsam mit den Bewohnern I Nutzern <strong>der</strong> Einrichtungen eine<br />

Struktur aufzubauen, die die Angebotsvielfalt und -qualität nach Ablauf <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>för<strong>der</strong>ung<br />

sichert.<br />

6. S~rachför<strong>der</strong>unq in Taaeseinrichtunsen und an Schulen<br />

Die Sprachför<strong>der</strong>ung in Tageseinnchtungen und an Schulen wiirde seit 1998 zur Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Sprachfähigkeit <strong>von</strong> Migrantenkin<strong>der</strong>n angeboten. Inhaltlich wurde das Projekt <strong>von</strong><br />

<strong>der</strong> RAA (Regionale Arbeitsstelle zur För<strong>der</strong>ung <strong>von</strong> Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen aiis Zuwan<strong>der</strong>erfamilien)<br />

und dem Referat Kin<strong>der</strong>. Jugend und Familie begleitet. Die Kurse führten zusätzliche<br />

Honorarmitarbeiterinnen durch. Dadurch konnte eine deutliche Sprachverbesserung<br />

bei den teilnehmenden Kin<strong>der</strong>n und Müttern erreicht werden.<br />

Wegen seines großen Erfolges wurde das Programm auf alle Gelsenkirchener Tageseinnchtungen<br />

mit einem Anteil <strong>von</strong> über 50% an Migrantenkin<strong>der</strong>n ausgedehnt und muss für die<br />

neu aufgenommen Kin<strong>der</strong> beibehalten werden.<br />

För<strong>der</strong>mittel <strong>der</strong> zuständigen Fachministerien des Landes NRW sowie städtische Mittel stehen<br />

hierfür zur Verfügung.<br />

7. Soziale Arbeit Schalke-Nord I Quartiersmanaqement<br />

Als ein beson<strong>der</strong>s problematischer räumlicher Schwerpunkt im Programmgebiet wurde das<br />

Siadtquartier Schalke-Nord im Bereich Josefinenstraßel Im Sundeml Uechtingstraße festgestellt.<br />

Hier bestehen beson<strong>der</strong>e soziale Spannungen. deutliche Vernachlässigung <strong>der</strong> Bausubstanz<br />

und ungeordnete Müllbeseitigung. Die vorhandenen sozialen Einrichtungen, Treffpunkte,<br />

Dienste und Hilfsangebote reichen vor dem Problemhintergrund nicht aus.<br />

Die "Soziale Arbeit Schalke-Nord" mit aufsuchenden gemeinwesenorientierten Ansätzen<br />

wurde durch die Milarbeiterlnnen <strong>von</strong> JULIUS B. betreut, die diese in Kooperation mit an<strong>der</strong>en<br />

Trägem durchführten. Durch die Programmmittel konnte die kommunale Betreuung dieses<br />

Gebietes, speziell bei <strong>der</strong> Infrastrukturausstattung und in <strong>der</strong> offenen Jugendarbeit unterstützt<br />

werden.<br />

Das 1999 über das Projekt angemietete Ladenlokal an <strong>der</strong> Uechtingstraße (<strong>Stadt</strong>teilladen<br />

Schalke-Nord) hat sich im Verlauf <strong>der</strong> Arbeit zu einem Anlaufpunkt für Beratungstätigkeiten<br />

und Bewohneraktivitäten entwickelt. Dabei ist die Akzeptanz <strong>der</strong> unterschiedlichen Aktivitäten<br />

im Rahmen des <strong>Stadt</strong>teilprogramms und die Bereitschaft ziir Mitarbeit in <strong>der</strong> Bewohnerschafl<br />

deutlich gestiegen.


- 9 -<br />

Die aktuelle Neaativentwickluna aerade auf dem Arbeitsmarkt. die beson<strong>der</strong>s für die dort<br />

wohnenden ~enschen die allgemeine soziale Situation weiterhin erschwert, ließ es nicht zu,<br />

die intensive Arbeit dort einzustellen. Seit Anfang 2005 bietet deshalb das IMZ (Internationales<br />

Migrantenzentrum <strong>der</strong> AWO) ein ~ienstleistungsangebot zur Unterstützung und Begleitung<br />

<strong>der</strong> Aktivitäten <strong>der</strong> Bewohner im Programmgebiet Schalke-Nord an. Die Fortführung <strong>der</strong><br />

sozialen Unterstützung vor Ort ist bis zum Ende 2008 vorgesehen.<br />

Über den Arbeitskreis Schalke-Nord sind die örtlichen Einrichtungen und die Politik in die<br />

Entwicklung <strong>von</strong> Konzepten und Umsetzung <strong>von</strong> Maßnahmen eingebunden. Dabei versteht<br />

sich <strong>der</strong> Arbeitskreis auch als eine Form <strong>der</strong> gemeinsamen lnteressenorganisation und -<br />

vertretung für diesen <strong>Stadt</strong>teil. Der Arbeitskreis wird auch zukünftig bestehen bleiben.<br />

8. Schulen im <strong>Stadt</strong>teil - Mitwirkuna an <strong>der</strong> Staditeilentwicklunq<br />

Die Schulen des <strong>Stadt</strong>teils wurden während <strong>der</strong> Programmlaufzeit intensiv in die <strong>Stadt</strong>teilaktivitäten<br />

einbezogen. Die Schulen, auch schon vor Beginn des Programms mit einem ausgeprägten<br />

Bewusstsein für die Problematik <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und Eltern des Quartiers, waren wichtige<br />

Partner und erfuhren durch die Son<strong>der</strong>för<strong>der</strong>ung Unterstützung bei Arbeitsansätzen. die<br />

sonst so nicht durchführbar gewesen wären. Das Schulhofprograrnm zur ökologischen und<br />

pädagogischen Umgestaltung <strong>der</strong> Flächen. interkulturelle Arbeit mit SchülerinnenlSchülern<br />

und Eltern, Sprachför<strong>der</strong>ung seien hier nur beispielhaft genannt. Das im Laufe <strong>der</strong> Programmlaufzeit<br />

entstandene Akteursnetzwerk Schule mit den an<strong>der</strong>en Institutionen. die in<br />

dem Bereich arbeiten. hat eine hohe Qualität und ist auch nach <strong>der</strong> Programmlaufzeit ein<br />

stabilisieren<strong>der</strong> Faktor fijr die Erfor<strong>der</strong>nisse positiver <strong>Stadt</strong>teilentwicklung.<br />

Die Evanqelische Gesamtschule, eines <strong>der</strong> Leltprojekte im Programmgebiet, wurde durch ihr<br />

Konzept lind Schulproaramm <strong>von</strong> vornherein ausdrücklich als eine arn <strong>Stadt</strong>teil orientierte<br />

schule aufgebaut. ~ielrn Fdr<strong>der</strong>zeitraurn unterstützten Projektinhalte konnten auf drei Ebenen<br />

weiter übernommen bzw. ausgeweitet werden.<br />

a. EltemarbeiUElterncafe<br />

In die zweite Etage des <strong>Stadt</strong>teilhauses ist im September 2003 das Elterncafe des För<strong>der</strong>vereins<br />

eingezogen, in dem nicht nur regelmäßige Treffen für Eltern <strong>der</strong> EGG. son<strong>der</strong>n auch<br />

<strong>Stadt</strong>teilfrühstücke und an<strong>der</strong>e Veranstaffungen für den <strong>Stadt</strong>teil stattfinden. Der förde~erein<br />

engagiert sich weiter intensiv im <strong>Stadt</strong>teil und ist im Forum 2000 vertreten.<br />

b. Handwerkermarkt<br />

In Kooperation mit dem Büro für Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung ist in den vergangenen Jahren <strong>der</strong><br />

Handwerkermarkt aeolant und durchaeführt worden. Hinzuoetreten ist <strong>der</strong> Asoekt des Unterrichts<br />

für ~chülerin~~n und Schüler &rch Handwerker (berkkundlicher ~ntirricht), <strong>der</strong> in<br />

den Wochen unmittelbar vor dem Handwerkermarkt durchgeführt wird. Diese Arbeitsansätze<br />

werden fortgeführt und ausgebaut.<br />

C. Sprachför<strong>der</strong>ung<br />

In <strong>der</strong> mittleren Etage des <strong>Stadt</strong>teilhauses ist das Zentrum für Sprachför<strong>der</strong>ung (mit den entsprechenden<br />

Arbeitsplätzen und Lernprogrammen) eingerichtet. Hier werden die Kontakte zu<br />

den ~imliegenden Grundschulen und KiTas ausgebaut und weiterführende Konzepte <strong>der</strong><br />

Sprachför<strong>der</strong>ung nach Schulschluss entwickelt.<br />

4. Situation im Programmgebiet nach Ende <strong>der</strong> Städtebauf6r<strong>der</strong>ung<br />

Durch die unterschiedlichen Arbeitsschwerounkte während <strong>der</strong> Proarammlaufzeit ist eine<br />

wesentlich erweiterte Infrastruktur neuer sizialer und kultureller stakteilbezogener Angebote<br />

entstanden, wie 2.6. die Evangelische Gesamtschule, die Begegnungsstätie im Haverkamp,<br />

das Gesundheitshaus, das Consol-Theater. Dies sind ~inrichtungen,-durch die eine umfassende<br />

Verbessemng <strong>der</strong> Versorgung erreicht wird. die Impulse und Initiativen für örtliches<br />

Leben geben, die den <strong>Stadt</strong>teil auf seinem Weg <strong>von</strong> einem Arbeiterstadtteil zu einem hauptsächlich<br />

durch Wohnen bestimmtes Quartier unterstützen.<br />

Ein Erfolgsfaktor bei <strong>der</strong> Erarbeitung <strong>der</strong> jeweiligen Lösungswege <strong>der</strong> <strong>Verstetigung</strong> wesentlicher<br />

Strukturen war es, dass das <strong>Stadt</strong>teilprogramm Bismarck 1 Schalke-Nord <strong>von</strong> Beginn an<br />

- 10 -<br />

eine breite politische Akzeptanz und Unterstützung über die Grenzen <strong>der</strong> Parteien hinweg<br />

erfahren hat, sowohl gesamtstädtisch als auch auf Bezirks- und StadHeilebene.<br />

Ein wesentlicher weiterer Stabilisleningsfaktor im Programmgebiet ist <strong>der</strong> Dachverband <strong>der</strong><br />

im Quartier aktiven Vereine, Verbände und Einzelpersonen. das im Jahr 2000 gegründete<br />

FORUM 2000. Die mittlerweile über 11 Jahre erfolgreich durchgeführten regelmäßigen<br />

<strong>Stadt</strong>ieilveranstaltungen tragen wesentlich dazu bei, das notwendige positive Gemeinschaftsgefühl<br />

zu vermiiteln. Insbeson<strong>der</strong>e die Feste zeugen da<strong>von</strong>. in welchem Umfang<br />

Ressourcen aus dem <strong>Stadt</strong>teil mobilisiert werden. Darüber hinaus ist als Ergebnis <strong>der</strong> Arbeit<br />

eine wachsende Identität und ein 'Wir-Gefühl" deutlich spürbar.<br />

Im Herbst 2004, also kurz vor dem Ende <strong>der</strong> Programmlaufzeit. wurde <strong>von</strong> allen Akteuren im<br />

<strong>Stadt</strong>teil unter dem Motto ..Dankeschön - und wir machen weiter das Ende des <strong>Stadt</strong>teilprogramms<br />

im Rahmen einer Aktionswoche für die Bewohner und beteiligten Akteure nochmals<br />

symbolträchtig zum Ausdruck gebracht. Das Erstaunliche war, dass während dieser Veranstaltung<br />

eine große Energie sichtbar wurde, das zu bewahren, was in den letzten Jahren mit<br />

Hilfe öffentlicher Unterstützung geschaffen wurde. im Sinne einer weiterhin positiven Entwicklung.<br />

Allerdings dürfen gerade die hierfür wichtigen ehrenamtlichen Akteure nicht überfor<strong>der</strong>t werden.<br />

Es muss zum einen Angebote geben, die hier aktiven Schlüsselpersonen für ihre weitere<br />

selbständige Arbeit zu qualifizieren. Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite sollen sie nach Abschluss <strong>der</strong><br />

öffentlichen För<strong>der</strong>ung nicht das Gefühl bekommen, allein gelassen zu sein. Eiiie ernst gemeinte<br />

Partnerschaft mit professionellen Trägern. die ihnen auch in Zukunft Unterstützung<br />

geben, ist wünschenswert.<br />

Der Arbeitsansatz <strong>der</strong> integrierten <strong>Stadt</strong>teilentwicklung findet in Gelsenkirchen mittlerweile<br />

breite Anwendung. Neben Bismarck/Schalke-Nord gibt es seit 2002 das Programmgebiet<br />

,.Gelsenkirchen Südost". weiterhin das Programm <strong>Stadt</strong>umbaii West im Bereich <strong>der</strong> Innenstadt;<br />

diese Arbeitsansätze mit mittlerweile3 <strong>Stadt</strong>teilbüros haben sozialraumorientiertem<br />

Handeln in Gelsenkirchen einen breiten Raum gegeben.<br />

Das <strong>Stadt</strong>teilbüro als leistungsfdhige Institution und eingeführter Partner im <strong>Stadt</strong>teil konnte<br />

auch nach Beendigung <strong>der</strong> Projektför<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> sozialintegrativen Projekte für die Anwuchspflege"<br />

weiter aufrecht erhalten werden. Neben <strong>der</strong> Koordinierung <strong>der</strong> abschließenden<br />

baulich-investiven Arbeiten ist die Unterstützung des <strong>Verstetigung</strong>sprozesses weiterhin Arbeitsschwerpunkt<br />

des <strong>Stadt</strong>teilbüros, das als verkleinerte Organisatioiiseinheit bis zum Ende<br />

des Jahres 2007 im <strong>Stadt</strong>teil verbleiben wird. Unterstützung bei dem Aufbau <strong>von</strong> Kooperationen<br />

„starker" und „schwächeref Partner, professioneller und ehrenamtlicher Arbeit auf breiter<br />

Ebene, sowie die Unterstützung <strong>der</strong> bestehenden Netzwerke gehört zu dieser Arbeit.<br />

Das <strong>Stadt</strong>teilburo wird koordinierende Instanz für die inlegriefte Arbeit vor Ort bleiben. ämterund<br />

institutsübergreifend Aufgaben in dem Sozialraum wahrnehmen.<br />

Proieklbüro Graf Bismarck<br />

2003 wurde das Gebiet des Stadlteiloro~ramms BismarcW Schalke-Nord erweitert. um eine<br />

öffentliche För<strong>der</strong>ung bei <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>n~tlzuna des rd. 80 ha großen ehemaliqen Kraflwerksgeländes<br />

.Graf ~ismärck" zu ermöglichen. Mit <strong>der</strong> LEG wirddas Gebiet auf~rundlageines<br />

im Rahmen <strong>der</strong> IBA Emscher Park durchgeführten Wettbewerbs zu einem neuen Wohn- und<br />

Dienstleistungsstandort entwickelt.<br />

Nachdem <strong>der</strong> Bebauungsplan 214.1 für das ehemalige Krafiwerksgelände Graf Bismarck<br />

rechtskräftig geworden ist und <strong>der</strong> vorgesehene Gestaltungsbeirat mit seiner konstituierenden<br />

Sitzung im September 2005 seine Arbeit aufgenommen hat. geht die Entwicklung des<br />

<strong>Stadt</strong>ouartiers Graf Bismarck nun in die Urnsetzunas~hase. Die Koordiniertinasanfor<strong>der</strong>ungen<br />

in'sgesamt, die Infomationserwartungen des nälieren und weiteren ~mfedesowie die<br />

Erfor<strong>der</strong>nisse einer aktiven Projekt- und Standortverrnarktung werden daniit weiter steiqen.<br />

Nach den Erfahrungen in andeken größeren LEG-<strong>Projekten</strong> 6t die Einrichtunq eines ~rÖiektfür<br />

die verschiedenen Anfor<strong>der</strong>ungen sehr hilfreich. um die Projektpartner zu koordinieren<br />

und örtliche Konflikte gar nicht erst entstehen zu lassen. Es wird ein ortsnahes Projektbüro<br />

zur Koordination innerhalb <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>vewaltung und zur Wahrnehmung <strong>der</strong> Abstimmungsprozesse<br />

mit <strong>der</strong> LEG eingerichtet. Dieses Büro soll weiterhin Ort <strong>der</strong> Vermittlung zwi-


- 11 -<br />

schen den Bürgern. <strong>der</strong> Politik sowie deii Investoren. Proiektentwicklern und Kauiinteresseilten<br />

sein. Es sollte in räumlicher Nähe zum €ntwicklungsgebiet liegen und durch seine Adresse<br />

sowie das Erscheinungsbild zur lmagebildunq für das regional bedeutende Zukunftsprojekt<br />

<strong>Stadt</strong>quartier Graf ~isrnarck beitragen (~tichworte.~eue Urbanität" des Ruhrgebietes,<br />

"<strong>Stadt</strong> am Wasser" mit heuen Qualitäten für Wohnen. Arbeiten, Freizeit). Aufgrund <strong>der</strong><br />

GröQe des Entwicklunasaebietes sowie <strong>der</strong> hohen Qualitätsanfor<strong>der</strong>unaen kann <strong>von</strong> einem 7<br />

bislojährigen ~ealisieruigszeitraurn für das Gesarnlprojekt ausgegan&n werden. Das Projekfbüro<br />

sollte deshalb ebenfalls eine mittel- bis langfristige Laufzeit haben.<br />

Für das Jahr 2007 hat das Biindesminislerium zusätzlich zur regulären Stadfebauför<strong>der</strong>iing<br />

40 Mio. Euro bundesweit ziir Verfügung gestellt. die es auch den Programmgebieten. <strong>der</strong>en<br />

För<strong>der</strong>phase zu Ende ist, erlaubt. nochmals Gel<strong>der</strong> zur Unterstützung stabilisieren<strong>der</strong> Arbeit<br />

im Stadlteil zu beantragen. Für das Prograrnmgebiet BismarcWSchalke-Nord hat die AWO<br />

ein Konzept mit dem Titel Jukunflsfamilie Bismarck/Schalke-Nord entwickelt. Angelegt auf<br />

eine dreijährige Laiifzeil soll irn Bereich <strong>der</strong> Familienbildung, aber auch für die weitere Sfabilisiercing<br />

<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teilstrcikturen gearbeitet werden. Die Anträge werden einer Jury vorgelegt,<br />

mit einer Entscheidung über die För<strong>der</strong>fähigkeil des Ansatzes ist im Frühjahr zu rechnen und<br />

konnten 2007 <strong>der</strong> <strong>Verstetigung</strong> <strong>der</strong> Arbeitsansätze im <strong>Stadt</strong>teil Unterstützung geben.<br />

Die Diskussion <strong>der</strong> <strong>Verstetigung</strong>sfrage war Anlass für die bundesweite Fachlaqunq „Kontinuität<br />

in <strong>der</strong> <strong>Sozialen</strong> StadP. die arn 15. und 16. Mai 2006 in den Räumen <strong>der</strong> Evangelischen<br />

Gesamtschule Gelsenkirchen-RismarcW Schalke-Nord stattfand und <strong>der</strong>en Ergebnisse in<br />

einer irn Ende 2006 erscheinenden Dokumentation wie<strong>der</strong>gegeben werden. Die Veranstaltung<br />

war Disktissiqnsforum für Praktiker aus Kommunen. Wohnungswirtschaft und Wohlfahrtsverbänden,<br />

fifr Politiker lind Wissenschaftler sowie für <strong>Stadt</strong>teilmanager und sonstige<br />

Akteure im Kontext Soziale <strong>Stadt</strong>.<br />

Gründe für die Wahl des Veranstaltungsortes und die prominente Mitwirkung Gelsenkirchener<br />

Akteure bei <strong>der</strong> Veranstaltung waren die Erfahrungen mit dem mehrjährigen Diskussions-<br />

lind Arbeitsprozess zur Sicherung <strong>der</strong> Erfotge und weiterer positjver Entwicklungen im<br />

Prograrnmgebiet BismarcklSchalke-Nord sowie <strong>der</strong> gesamte Programmansatz integrierter<br />

Stadlentwickliingsplan~ing in Gelsenkirchen. Die Diskussionen während <strong>der</strong> zweitägigen<br />

Verailstaltiing zeigten, dass nicht nur für die integrierten Handlungskonzepte <strong>der</strong> mittietweife<br />

55 Programmgebiete Nordrhein-Westfalens, son<strong>der</strong>n auch für <strong>der</strong>en Versteligungsüberlegongen<br />

maßgeschnei<strong>der</strong>te. individuelle Lösungen gefunden werden müssen. Das Ziel allerdings<br />

ist allen gemeinsam: das neu Geschaffene zu bewahren, zu unterstützen, im positiven<br />

Sinne irn Schulterschliiss <strong>der</strong> Akleure weiterzuführen.<br />

<strong>von</strong> <strong>der</strong> Mühlen

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