MAÜB Wurzeln
MAÜB Wurzeln
MAÜB Wurzeln
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
1<br />
3<br />
5<br />
Radices und Rhizoma<br />
Levistici radix<br />
� AB:<br />
Ph. Eur.<br />
� Vorkommen:<br />
Südwestasien, Orient,<br />
Südeuropa<br />
� Drogenherkunft:<br />
Kulturpflanze; Polen,<br />
Thüringen, Holland,<br />
Balkanstaaten<br />
Levistici radix<br />
Mikroskopische Merkmale:<br />
A: Rinde<br />
B: Rhizom<br />
� Levistici radix<br />
� Ginseng radix<br />
� Exkurs: Amyla<br />
Liebstöckel [Pahlow, 2002]<br />
Liebstöckel, Querschnitt [Hohmann et al., 2001] 6<br />
2<br />
4<br />
Levistici radix - Liebstöckelwurzel<br />
� Stammpflanze:<br />
Levisticum officinale KOCH<br />
� Familie:<br />
Apiaceae<br />
� Habitus:<br />
Staude: ausdauernd, bis 2 m hoch<br />
Blätter: groß, gefiedert, grob gezähnt<br />
Blüten: klein, gelb, Doppeldolde<br />
Frucht: Doppelachäne, fast kreisrund,<br />
Teilfrüchte oft bogenförmig gekrümmt<br />
Levistici radix<br />
� Wurzelstock: ca. 5 cm dick, gelb<br />
bis dunkelrotbraun, quer geringelt,<br />
biegsam, weich<br />
� <strong>Wurzeln</strong>: bis 3 cm dick, braun,<br />
längsrunzelig, biegsam, weich<br />
� Kork: häutig<br />
� Bruch: glatt<br />
� Holzkörper: schmal, zitronengelb,<br />
radial gestreift<br />
� Balsamgänge: als dunkle Punkte in<br />
Rinde und Mark erkennbar<br />
� Geruch: charakteristisch<br />
aromatisch (Suppenwürze)<br />
� Geschmack: süßlich-würzig, dann<br />
schwach bitter<br />
Levistici radix<br />
� Hauptinhaltsstoffe:<br />
Liebstöckel [Schaffner, 1999]<br />
Liebstöckel, Droge [Wichtl, 2002]<br />
– Ätherisches Öl (0,4 – 1,7%); Hauptkomponente: Alkylphtaliden<br />
wie Ligustilid<br />
– Cumarine (ca. 0,1%)<br />
� Verwendung:<br />
– zur Durchspülung bei entzündlichen Erkrankungen der<br />
ableitenden Harnwege und harntreibend<br />
– zur Vorbeugung von Nierengrieß<br />
– VM: Anregung der Verdauung, als Emmenagogum,<br />
schleimlösendes Mittel bei Katarrhen der Luftwege<br />
– Herstellung von Gewürzextrakten, Kräuterlikören und<br />
Bitterschnäpsen<br />
� Verfälschungen/Verwechslungen:<br />
mit der Engelwurz (Angelica archangelica)<br />
1
7<br />
9<br />
11<br />
Levisticum officinale – Angelica<br />
archangelica – Angelica sinensis<br />
Liebstöckel [Schaffner, 1999]<br />
Engelwurz [Pahlow, 2002] Chinesische Engelwurz<br />
Levisticum officinale – Angelica<br />
archangelica – Angelica sinensis<br />
Wurzelstock<br />
<strong>Wurzeln</strong><br />
Kork<br />
Bruch<br />
Holzkörper<br />
Balsamgänge<br />
Geruch<br />
Geschmack<br />
Levisticum officinale<br />
gelb bis dunkelrotbraun, bis 5<br />
cm dick, quer geringelt<br />
bis 3 cm dick, längsrunzelig,<br />
braun<br />
häutig<br />
glatt<br />
schmal, zitronengelb, radial<br />
gestreift<br />
dunkle Punkte in Rinde und<br />
Mark<br />
charakteristisch aromatisch<br />
(Suppenwürze)<br />
süßlich-würzig, dann schwach<br />
bitter<br />
Ginseng radix<br />
Angelica archangelica<br />
grau-, rötlich- bis<br />
schwarzbraun, kurz, dick, bis 5<br />
cm dick, deutliche Querrunzeln<br />
bis 30 cm lang, bis 7 cm dick,<br />
grau- bis rötlichbraun,<br />
längsfurchig<br />
glatt<br />
gelblichgrau, radial gestreift<br />
stark würzig<br />
zunächst aromatisch, dann<br />
scharf, bitter, anhaltend<br />
brennend<br />
Angelica sinensis<br />
gelbbraun bis braun,<br />
zylindrisch, 15 – 25 cm lang,<br />
Längsrunzeln, quergestellte<br />
Poren<br />
Hauptwurzel: unebene<br />
Oberfläche, Wurzeläste: 0,3 –<br />
1 cm dick, verdrillt<br />
gelblich-weiß bis blass<br />
gelbbraun<br />
hell, gelbbraunes,<br />
ringförmiges Kambium<br />
in der Rinde, braun,<br />
tupfenförmig<br />
unverwechselbar, süßlichstechend<br />
süßlich scharf, schwach bitter<br />
� AB:<br />
Ph. Eur.<br />
� Vorkommen:<br />
Korea, Mandschurei, Japan, China, Russland, Bulgarien,<br />
Kanada<br />
� Drogenherkunft:<br />
Import aus Korea und Nachbarländern<br />
8<br />
10<br />
12<br />
Levisticum officinale – Angelica<br />
archangelica – Angelica sinensis<br />
Liebstöckel, Droge<br />
[Schaffner, 1999]<br />
Engelwurz, Droge<br />
[Schaffner, 1999]<br />
Chinesische Engelwurz,<br />
Droge<br />
Ginseng radix – Ginsengwurzel<br />
� Stammpflanze:<br />
Panax ginseng C.A. MEY.<br />
� Familie:<br />
Araliaceae<br />
� Habitus:<br />
Pflanze: 30 – 80 cm hoch, ausdauernd<br />
Blätter: quirlständig, handförmig geteilt<br />
Blüten: klein, Dolden<br />
Früchte: hellrote Beeren<br />
Ginseng radix<br />
� zylinder- oder spindelförmig, 0,5 – 2,5<br />
cm dick, bis 15 cm lang, zur Spitze hin<br />
gekrümmt, geschält, längsrunzelig<br />
� im unteren Teil: 2 oder mehrere<br />
Verzweigungen möglich<br />
� im oberen Teil: kopfartig abgesetzter<br />
Wurzelhals, querrunzelig<br />
� Bruch: glatt, weißlichgelb<br />
� Rinde: ca. 3 mm dick, hellgelb bis<br />
gelblichbraun, enthält kleine,<br />
orangerote Harzbehälter<br />
� Geruch: schwach, eigenartig<br />
� Geschmack: schwach würzig, anfangs<br />
leicht bitter, dann süßlich und etwas<br />
schleimig<br />
Ginseng [Pahlow, 2002]<br />
Ginseng, Droge [Wichtl, 2002]<br />
2
13<br />
15<br />
17<br />
Ginseng radix<br />
Mikroskopische Merkmale:<br />
Ginseng, Querschnitt; 1 Lupe, 2 Kork<br />
Ginseng, Querschnitt der Wurzelrinde<br />
+ prim. Rinde, 3 Kambialpartie [Fischer, 1978]<br />
[Hohmann et al., 2001]<br />
14<br />
Panax ginseng – Eleutherococcus<br />
senticosus<br />
Ginseng [Pahlow, 2002] Taigawurzel [Van Wyk et al., 2004]<br />
Amyla – verschiedene Arten<br />
Stärkearten [Hohmann et al., 2001]<br />
A Mais<br />
B Reis<br />
C Kartoffel<br />
D Weizen<br />
16<br />
18<br />
Ginseng radix<br />
� Hauptinhaltsstoffe:<br />
– Ginsenoside (2 – 3%; Triterpenglykoside)<br />
– Ätherisches Öl (ca. 0,05%)<br />
– Polyacetylene<br />
– Glykane<br />
� Verwendung:<br />
– Tonikum<br />
� Verfälschungen/Verwechslungen:<br />
Verfälschungen mit <strong>Wurzeln</strong> anderer Panax-Arten oder mit<br />
Arten anderer Gattungen, z.B. Amerikanischer Ginseng<br />
(Panax quinquefolius)<br />
Panax ginseng – Eleutherococcus<br />
senticosus<br />
Wurzel<br />
Bruch<br />
Rinde<br />
Geruch<br />
Geschmack<br />
Panax ginseng<br />
zylinder- oder spindelförmig, 0,5 – 2,5<br />
cm dick, bis 15 cm lang, zur Spitze hin<br />
gekrümmt, geschält, im unteren Teil 2<br />
oder mehrere Verzweigungen möglich,<br />
im oberen Teil kopfartig abgesetzter<br />
Hals, querrunzelig<br />
glatt, weißlichgelb bis gelblichbraun<br />
ca. 3 mm dick, hellgelb bis gelblichbraun,<br />
kleine, orangerote Harzbehälter<br />
schwach, eigenartig<br />
schwach würzig, anfangs leicht bitter,<br />
dann süßlich und etwas schleimig<br />
Eleutherococcus senticosus<br />
an der Unterseite des Rhizoms<br />
entspringend, 35 – 150 mm lang,<br />
zylindrisch, knotig, Oberfläche glatter<br />
als beim Rhizom, ohne Längsstreifen,<br />
graubraun bis schwarzbraun<br />
schwach faserig, hellgelb<br />
ca. 0,5 mm dick<br />
charakteristisch, leicht beißend<br />
bitter, adstringierend<br />
Radices und Rhizoma<br />
� Calami rhizoma<br />
� Zingiberis rhizoma<br />
� Curcumae longae rhizoma<br />
� Curcumae xanthorrhizae<br />
rhizoma<br />
� Sarsaparillae radix<br />
3
19<br />
21<br />
23<br />
Calami rhizoma -<br />
Kalmuswurzelstock<br />
� Stammpflanze:<br />
Acorus calamus L.<br />
� Familie:<br />
Acoraceae<br />
� Habitus:<br />
Sumpfpflanze: ca. 1 m hoch,<br />
ausdauernd<br />
Blätter: 2-zeilig angeordnet, lineal<br />
Blütenstand: kolbig<br />
Calami rhizoma<br />
� Rhizom: ohne <strong>Wurzeln</strong>, Stengeln,<br />
Blattscheiden<br />
� bis 20 cm lang und ca. 1,5 cm dick,<br />
leicht eindrückbar, außen<br />
gleichmäßig grau-weiß mit leicht<br />
rötlichem Schein<br />
� dorsiventral gebaut, oben und an<br />
den Seiten spitzdreieckige<br />
Blattnarben; auf der Seite und unten<br />
kreisförmige <strong>Wurzeln</strong>arben<br />
� oft geschält, meist längs gespalten<br />
� Bruch: kurz und körnig<br />
� Geruch: eigentümlich, schwach<br />
aromatisch<br />
� Geschmack: würzig, bitter<br />
Calami rhizoma<br />
Kalmus [Van Wyk et al., 2004]<br />
Kalmus, Droge [Wichtl, 2002]<br />
� Hauptinhaltsstoffe:<br />
– Ätherisches Öl (2 – 6%); Hauptbestandteile: Mono- und<br />
Sesquiterpene<br />
– Acorin (Bitterstoffglykosid)<br />
– Gerbstoffe (0,6 – 1%)<br />
– Schleim<br />
– Stärke<br />
20<br />
22<br />
24<br />
Calami rhizoma<br />
� AB:<br />
ÖAB; Ph. Helv.<br />
� Vorkommen:<br />
an Teichrändern, in<br />
Sumpfgräben, in waldigen<br />
Sumpfstellen<br />
Europa, Russland, Ostasien,<br />
Nordamerika<br />
� Drogenherkunft:<br />
wildwachsende Pflanzen<br />
Osteuropa, Indien<br />
Calami rhizoma<br />
Mikroskopische Merkmale:<br />
Kalmus [Van Wyk et al., 2004]<br />
Kalmus, Mikroskopie [Hohmann et al., 2001] Kalmus, Mikroskopie [Eschrich, 1999]<br />
Calami rhizoma<br />
� Verwendung:<br />
– Stomachikum<br />
– Karminativum (Amarum aromaticum)<br />
– Äußerlich: Hautreizungsmittel<br />
– VM: „Nervinum“ (früher)<br />
� Verfälschungen/Verwechslungen:<br />
selten<br />
4
25<br />
27<br />
29<br />
Zingiberis rhizoma -<br />
Ingwerwurzelstock<br />
� Stammpflanze:<br />
Zingiber officinale ROSC.<br />
� Familie:<br />
Zingiberaceae<br />
� Habitus:<br />
tropische Rhizompflanze<br />
Blätter: ca. 20 cm lang, lineallanzettlich<br />
Blütentriebe: lang; kurze Blütenähre<br />
Blüten: gelb Ingwer [Van Wyk et al., 2004]<br />
Zingiberis rhizoma<br />
� 5 – 8 cm lang, etwas flachgedrückt,<br />
unregelmäßig knorrig verzweigt<br />
� weißlich (geschält) oder silbrig-grau<br />
(ungeschält), dann durch Blattnarben<br />
quer geringelt<br />
� Bruch: glatt mit feinen<br />
herausragenden Fasern<br />
(Gefäßbündel)<br />
� Querschnitt: schmale Rinde, breiter,<br />
ovaler Zentralzylinder<br />
� Geruch: kräftig aromatisch, oft auch<br />
zitronenartig<br />
� Geschmack: brennend scharf, würzig<br />
Zingiberis rhizoma<br />
� Hauptinhaltsstoffe:<br />
Ingwer, Droge [Wichtl, 2002]<br />
– Ätherisches Öl (1 – 2,5%); Hauptbestandteile: Sesquiterpene<br />
vom Bisabolantyp<br />
– Scharfstoffe (Gingerole und Shogaole)<br />
– Stärke<br />
� Verwendung:<br />
– dyspeptische Beschwerden<br />
– fieberhafte Erkrankungen<br />
– gegen Reisekrankheit<br />
– Gewürz<br />
� Verfälschungen/Verwechslungen:<br />
selten; Verschönungen mit CaCO 3 werden beobachtet<br />
26<br />
28<br />
30<br />
Zingiberis rhizoma<br />
� AB:<br />
Ph. Eur.<br />
� Vorkommen:<br />
tropisches und subtropisches Klima;<br />
Jamaika, Indien, Afrika, China<br />
� Drogenherkunft:<br />
kultiviert in tropischen Ländern;<br />
zahlreiche Handelssorten, heute v.a.<br />
aus China<br />
Zingiberis rhizoma<br />
Mikroskopische Merkmale:<br />
Ingwer, Mikroskopie [Hohmann et al., 2001]<br />
Ingwer [Van Wyk et al., 2004]<br />
Ingwer, Mikroskopie [Eschrich, 1999]<br />
Curcumae longae rhizoma -<br />
Curcumawurzelstock<br />
� Stammpflanze:<br />
Curcuma domestica VAL. (=Curcuma<br />
longa L.)<br />
� Familie:<br />
Zingiberaceae<br />
� Habitus:<br />
tropische Rhizomstaude<br />
Blätter: groß, länglich-zugespitzt,<br />
grundständig, gestielt<br />
Blüten: gelb, in Bodennähe, 3 große<br />
Corollblätter<br />
Curcuma [Van Wyk et al., 2004]<br />
5
31<br />
33<br />
35<br />
Curcumae longae rhizoma<br />
� AB:<br />
DAC<br />
� Vorkommen:<br />
Indien, Sri Lanka, China, Phillippinen,<br />
Afrika, Südamerika<br />
� Drogenherkunft:<br />
Kulturpflanze; Indien, Indonesien,<br />
China, Haiti<br />
Curcumae longae rhizoma<br />
� Hauptinhaltsstoffe:<br />
Curcuma [Schaffner, 1999]<br />
– Ätherisches Öl (3 – 5%); Hauptbestandteile: Sesquiterpenketone<br />
– Curcuminoide (3 - 5%)<br />
– Stärke (30 – 40%)<br />
� Verwendung:<br />
– dyspeptische Beschwerden<br />
– Gewürz (Hauptbestandteil des Currypulvers)<br />
� Verfälschungen/Verwechslungen:<br />
selten; mit dem Rhizom von der Javanischen Gelbwurz<br />
(Curcuma xanthorrhiza), der Wilden Gelbwurz (Curcuma<br />
aromatica) oder des Zittwer (Curcuma zedoria)<br />
Curcumae xanthorrhizae rhizoma<br />
� AB:<br />
Ph. Eur.<br />
� Vorkommen:<br />
Indonesien, Indien<br />
� Drogenherkunft:<br />
Kulturpflanze; Indonesien, Indien<br />
32<br />
34<br />
36<br />
Curcumae longae rhizoma<br />
� Hauptknollen: eiförmig oder fast<br />
kugelig, bis 5 cm lang und 3 cm dick<br />
� Nebenknollen: länglich, zylindrisch,<br />
fingerförmig gebogen, 3 – 5 cm lang<br />
und 1 – 1,5 cm dick<br />
� gelb bis gelbbraun, schwer und hart<br />
� Bruch: feinkörnig, orangefarben, mit<br />
schmaler, dunkler Rindenzone und<br />
nicht sehr deutlich abgegrenztem<br />
Zentralzylinder<br />
� Geruch: schwach, an Ingwer erinnernd<br />
� Geschmack: scharf und brennend<br />
bitter; Speichel wird beim Kauen gelb<br />
Curcuma, Droge [Wichtl, 2002]<br />
Curcumae xanthorrhizae rhizoma –<br />
Javanische Gelbwurz<br />
� Stammpflanze:<br />
Curcuma xanthorrhiza ROXB.<br />
� Familie:<br />
Zingiberaceae<br />
� Habitus:<br />
tropische Rhizomstaude: bis 1,75 m<br />
hoch<br />
Blätter: bis 1,5 m hoch, breit oval<br />
Blütenstände: zapfenartig,<br />
bodennah<br />
Blüten: trichterförmig<br />
Javanische Gelbwurz [Wichtl, 2002]<br />
Curcumae xanthorrhizae rhizoma<br />
� graubraune oder orangegelbe<br />
bis gelbbraune, verzogene<br />
Scheiben oder Längsviertel<br />
� Durchmesser: 15 – 50 mm,<br />
Dicke: 1,5 – 6 mm<br />
� Rhizom: meist geschält,<br />
stellenweise haftet noch der<br />
bräunliche Kork<br />
� Bruch: glatt und feinkörnig, gelb,<br />
helleres Zentrum mit dunklen<br />
Flecken<br />
� Geruch: intensiv aromatisch<br />
� Geschmack: leicht bitter, scharf,<br />
Speichel wird gelb<br />
Javanische Gelbwurz, Droge [Wichtl, 2002]<br />
6
37<br />
39<br />
41<br />
Curcumae xanthorrhizae rhizoma<br />
� Hauptinhaltsstoffe:<br />
– Ätherisches Öl (3 – 12%)<br />
– Curcuminoide (1 – 2%)<br />
– Stärke (30 – 40%)<br />
� Verwendung:<br />
– dyspeptische Beschwerden<br />
� Verfälschungen/Verwechslungen:<br />
Verfälschungen mit dem Rhizom der Gelbwurz (Curcuma<br />
longa); eindeutige Differenzierung nur durch DC möglich<br />
(siehe nächste Folie)<br />
Sarsaparillae radix -<br />
Sarsaparillawurzel<br />
� Stammpflanze:<br />
Smilax utilis HEMSL.<br />
u.a. Smilax-Arten<br />
� Familie:<br />
Liliaceae<br />
� Habitus:<br />
kletternder Strauch mit kräftigem Rhizom<br />
stacheliger Stengel<br />
Blätter: bis 35 cm lang, herzeiförmig<br />
Blütenstand: Dolde<br />
Blüten: weiß<br />
Frucht: kugelige, rote Beere<br />
Sarsaparillae radix<br />
Sarsaparilla<br />
[Van Wyk et al., 2004]<br />
� Handelssorten: nach Herkunft bezeichnet (Honduras-<br />
Sarsaparillwurzel = Smilax utilis; Veracruz-Sarsaparillwurzel =<br />
Smilax aristolochiaefolia<br />
� Dicke: 3 – 5 mm<br />
� Smilax utilis: flach-längsfurchig, graugelb<br />
� Smilax aristolochiaefolia: tiefgefurcht, dunkelbraun<br />
� Querschnitt: im Umriss wellig bis zackig; im äußeren Teil mehlig<br />
oder braun hornig, mit gelblichem Zentralzylinder (radiäres<br />
Bündel) und weißem Mark<br />
� Rinde: weißlich, breit<br />
� Lupe: die breiten Gefäße als Löcher erkennbar<br />
� Geschmack: schleimig-kratzig<br />
38<br />
40<br />
42<br />
Curcuma longa –<br />
Curcuma xanthorrhiza<br />
UV 365 Tageslicht +<br />
Dichlorchinonchlorimid +<br />
Ammoniak<br />
DC von Curcumawurzelstock [Wichtl, 2002]<br />
Sarsaparillae radix<br />
Xanthorrhizol<br />
1 Curcumawurzelstock<br />
2 Thymol (Ref.)<br />
3 Javanische Gelbwurz<br />
� AB:<br />
DAB<br />
� Vorkommen:<br />
Honduras, Guatemala, Nicaragua und andere tropische<br />
Länder<br />
� Drogenherkunft:<br />
siehe Vorkommen<br />
Sarsaparillae radix<br />
Mikroskopische<br />
Merkmale:<br />
links Lupe<br />
rechts Querschnitt<br />
Sarsaparillawurzel, Querschnitt [Fischer, 1978]<br />
7
43<br />
45<br />
47<br />
Sarsaparillae radix<br />
� Hauptinhaltsstoffe:<br />
– Steroidsaponine (0,5 – 2%): Parillin und Sarsaponin<br />
� Verwendung:<br />
– Blutreinigungsmittel<br />
– Diaphoretikum<br />
– Diuretikum<br />
� Verfälschungen/Verwechslungen:<br />
mit anderen Sarsaparilla-Arten: Costa Rica-, Jamaika-,<br />
Guayaquil- und Lima-Sarsaparilla<br />
Valerianae radix - Baldrianwurzel<br />
� Stammpflanze:<br />
Valeriana officinalis L.<br />
� Familie:<br />
Valerianaceae<br />
� Habitus:<br />
Staude: krautig, 30 – 150 cm hoch<br />
Blätter: gefiedert oder fiederschnittig<br />
Blütenstand: Trugdolde<br />
Blüten: weiß oder rosa Baldrian [Pahlow, 2002]<br />
Valerianae radix<br />
� Wurzelstock: bräunlich bis gelblich, ca.<br />
5 cm lang und 2 – 3 cm dick,<br />
walzenförmig<br />
� Ausläufer: bräunlich, stielrund,<br />
längsfurchig, ca. 10 cm lang, ca. 5 mm<br />
breit (selten in der Droge)<br />
� <strong>Wurzeln</strong>: graubräunlich, stark gebogen,<br />
längsrunzelig, 15 – 20 cm lang, ca. 3<br />
cm dick<br />
� Bruchfläche: Zentralzylinder als brauner<br />
Punkt inmitten weißlicher Rinde<br />
erkennbar<br />
� Geruch: charakteristisch, durchdringend<br />
� Geschmack: zuerst süßlich, später<br />
würzig, und schwach bitter<br />
Baldrian, Droge [Wichtl, 2002]<br />
44<br />
46<br />
48<br />
Radices und Rhizoma<br />
Valerianae radix<br />
� AB:<br />
Ph. Eur.<br />
� Vorkommen:<br />
Europa, Indien, China<br />
� Drogenherkunft:<br />
Kulturpflanze;<br />
England, Belgien,<br />
Osteuropa, Deutschland<br />
Valerianae radix<br />
Mikroskopische Merkmale:<br />
Baldrian, Mikroskopie,<br />
Querschnitt der Wurzel<br />
[Hohmann et al., 2001]<br />
� Valerianae radix<br />
� Liquiritiae radix<br />
� Gentianae radix<br />
� Harpagophyti radix<br />
Baldrian [Schaffner, 1999]<br />
Baldrian, Mikroskopie, Querschnitt der Wurzel<br />
A äußerer Teil der Rinde,<br />
B Zentralzylinder einer jungen Wurzel<br />
[Hohmann et al., 2001]<br />
8
49<br />
51<br />
53<br />
Valerianae radix<br />
� Hauptinhaltsstoffe:<br />
– Ätherisches Öl (0,3 – 0,7%); Hauptbestandteile: Bornylacetat<br />
und Myrtenylacetat<br />
– Valepotriate (0,5 – 2%)<br />
– Valeriansäurederivate<br />
� Verwendung:<br />
– Unruhezustände<br />
– nervös bedingte Einschlafstörungen<br />
� Verfälschungen/Verwechslungen:<br />
mit den <strong>Wurzeln</strong> anderer Valeriana-Arten oder mit den<br />
<strong>Wurzeln</strong> von Apiaceen<br />
Liquiritiae radix<br />
� AB:<br />
Ph. Eur.<br />
� Vorkommen:<br />
Mittelmeergebiet, Mittel- bis<br />
Südrussland, Kleinasien,<br />
Persien<br />
� Drogenherkunft:<br />
Kulturpflanze; Türkei, China,<br />
Russland, Italien, Bulgarien<br />
Liquiritiae radix<br />
Mikroskopische<br />
Merkmale:<br />
Süßholzwurzel, Mikroskopie<br />
[Hohmann et al., 2001]<br />
Süßholz [Van Wyk et al., 2004]<br />
Süßholzwurzel, Mikroskopie<br />
[Eschrich, 1999]<br />
50<br />
52<br />
54<br />
Liquiritiae radix - Süßholzwurzel<br />
� Stammpflanze:<br />
Glycyrrhiza glabra L.<br />
� Familie:<br />
Fabaceae<br />
� Habitus:<br />
Staude: über 1 m hoch, ausdauernd<br />
Blätter: unpaarig gefiedert, mit klebrigen<br />
Drüsenhaaren besetzt<br />
Blütenstand: Traube<br />
Blüte: blasslila<br />
Liquiritiae radix<br />
Süßholz [Van Wyk et al., 2004]<br />
� Wurzelstücke: 1 – 4 cm dick,<br />
bräunlichgrau bis braun<br />
� Kork: graubraun, etwas runzelig und<br />
längs gestreift<br />
� geschält: Oberfläche gelblich, faseriggrau<br />
(Kork und Rinde fehlen)<br />
� Ausläufer: zylindrisch, 1 – 2 cm dick<br />
� Bruch: körnig und faserig<br />
� Querschnitt: außen bräunlicher Kork,<br />
Süßholzwurzel, Droge [Wichtl, 2002]<br />
schmale blassbräunliche Rinde, dunkle<br />
kambiale Zone, strahliger, gelblicher<br />
Holzkörper<br />
� Geruch: charakteristisch, leicht<br />
aromatisch, schwach<br />
� Geschmack: stark süß, leicht aromatisch<br />
Liquiritiae radix<br />
� Hauptinhaltsstoffe:<br />
– Triterpensaponine (2 – 15%)<br />
– Flavonoide (0,65 – 2%)<br />
– Isoflavonoide<br />
– Polysaccharide (ca. 10%)<br />
– Stärke<br />
9
55<br />
57<br />
59<br />
Liquiritiae radix<br />
� Verwendung:<br />
– Katarrhe der oberen Luftwege<br />
– Ulcus ventriculi und Ulcus duodeni<br />
– Geschmackskorrigens<br />
� Verfälschungen/Verwechslungen:<br />
selten<br />
Gentianae radix<br />
� AB:<br />
Ph. Eur.<br />
� Vorkommen:<br />
Gebirge<br />
Süd- und Mitteleuropa,<br />
Kleinasien<br />
� Drogenherkunft:<br />
wildwachsende Pflanzen;<br />
Frankreich, Spanien,<br />
Balkanländern<br />
Gentianae radix<br />
Mikroskopische Merkmale:<br />
Enzian, Mikroskopie [Hohmann et al., 2001]<br />
Enzian [Wichtl, 2002]<br />
Enzian, Mikroskopie [Eschrich, 1999]<br />
56<br />
58<br />
60<br />
Gentianae radix - Enzianwurzel<br />
� Stammpflanze:<br />
Gentiana lutea L.<br />
� Familie:<br />
Gentianaceae<br />
� Habitus:<br />
Gebirgspflanze: bis über 1 m hoch, krautig,<br />
mehrjährig<br />
Blätter: kräftig, blaugrün, oval, gegenständig<br />
Blüten: 5 gelbe Korollblätter,<br />
blattachselständig Enzian<br />
[Schaffner, 1999]<br />
Gentianae radix<br />
� Wurzelstücke: bis 20 cm lang, bis 4<br />
cm dick, zylindrisch, längsrunzelig<br />
� gelbbräunlich bis bräunlich<br />
� in Wasser quellend<br />
� Bruch: glatt, relativ schmale Rinde,<br />
Kambiumring deutlich erkennbar<br />
� Rhizomteile: quer geringelt,<br />
gelegentlich mit Stengel- oder<br />
Blattresten<br />
� Geruch: schwach eigentümlich<br />
süßlich, an getrocknete Feigen<br />
erinnernd<br />
� Geschmack: zunächst süßlich,<br />
dann anhaltend stark bitter<br />
Gentianae radix<br />
� Hauptinhaltsstoffe:<br />
Enzian, Droge [Wichtl, 2002]<br />
– Secoiridoid-Bitterstoffe; Hauptkomponenten: Gentiopikrosid,<br />
Amarogentin (geringere Konzentration, aber hoher Bitterwert)<br />
– Xanthonderivate (ca. 1%)<br />
– Kohlenhydrate (30 – 55%)<br />
� Verwendung:<br />
– Verdauungsbeschwerden<br />
– zur Bitterlikörbereitung<br />
� Verfälschungen/Verwechslungen:<br />
gelegentlich mit <strong>Wurzeln</strong> von Alpenampfer (Rumex alpinus)<br />
oder anderen Gentiana-Arten<br />
10
61<br />
63<br />
65<br />
Harpagophyti radix -<br />
Teufelskrallenwurzel<br />
� Stammpflanze:<br />
Harpagophytum procumbens DC.<br />
� Familie:<br />
Pedaliaceae<br />
� Habitus:<br />
Pflanze: krautig, ausdauernd<br />
weit verzweigtes Wurzelsystem<br />
bis 1,5 m lange Triebe (flach am Boden)<br />
Blätter: gegen- bis wechselständig,<br />
gestielt, gelappt<br />
Blüten: rotviolett, ca. 5 cm groß,<br />
blattachselständig, einzeln<br />
Früchte: holzig, 15 cm groß, mit<br />
hakenförmigen Auswüchsen (Name!)<br />
Harpagophyti radix<br />
Teufelskralle<br />
[Van Wyk et al., 2004]<br />
� geschnittene, sekundäre Speicherwurzeln<br />
� Querscheiben: hellbraun, 0,5 cm dick,<br />
durch Trocknung stark wellig verbogen<br />
mit meist erhabenen Kanten, außen<br />
längsfurchig<br />
� Schnittfläche: etwas heller, nur die außen<br />
liegende Kambiumzone ist dunkler,<br />
auffällig strahlig gebaut mit erhabenen<br />
Strahlen, im zentralen Holzkörper schwach Teufelskralle, Droge [Wichtl, 2002]<br />
erhabene jahresringähnliche Streifen<br />
� Bruch: glatt, Bruchfläche hornartig, hellgrau<br />
bis weißlich<br />
� Geruch: nahezu geruchlos<br />
� Geschmack: mäßig bis stark bitter und<br />
etwas süßlich<br />
Harpagophyti radix<br />
� Hauptinhaltsstoffe:<br />
– Iridoidglykoside; Hauptkomponente: Harpagosid (0,5 – 1,6%)<br />
– 2-Phenylethylderivate<br />
� Verwendung:<br />
– dyspeptische Beschwerden<br />
– Appetitlosigkeit<br />
– unterstützende Therapie degenerativer Erkrankungen des<br />
Bewegungsapparates<br />
– VM: auch bei Stoffwechselerkrankungen, Leber- und<br />
Gallenleiden, Nieren- und Blasenbeschwerden<br />
� Verfälschungen/Verwechslungen:<br />
alte primäre Speicherwurzel von Harpagophytum procumbens<br />
oder andere stark bitter schmeckende <strong>Wurzeln</strong><br />
62<br />
64<br />
66<br />
Harpagophyti radix<br />
� AB:<br />
Ph. Eur.<br />
� Vorkommen:<br />
Savannen;<br />
Südafrika, Namibia<br />
� Drogenherkunft:<br />
Wildbestände;<br />
Südafrika, Namibia<br />
Harpagophyti radix<br />
Mikroskopische Merkmale:<br />
Teufelskralle, Querschnitt, Lupe<br />
[Hohmann et al., 2001]<br />
Teufelskralle [Van Wyk et al., 2004]<br />
Teufelskralle, Mikroskopie [Hohmann et al., 2001]<br />
Radices und Rhizoma<br />
� Ononidis radix<br />
� Althaeae radix<br />
� Primulae radix<br />
� Rhei radix<br />
� Ratanhiae radix<br />
� Tormentillae rhizoma<br />
11
67<br />
69<br />
71<br />
Ononidis radix - Hauhechelwurzel<br />
� Stammpflanze:<br />
Ononis spinosa L.<br />
� Familie:<br />
Fabaceae<br />
� Habitus:<br />
Halbstrauch: bis 80 cm hoch, dornig<br />
Blätter: untere dreizählig, obere<br />
einfach<br />
Blüten: rosa bis weiß<br />
Ononidis radix<br />
� Rhizom: kurz, mit mehreren verholzten<br />
Sprossbasen, mit mehreren 1,5 – 6 mm<br />
dicken sprossbürtigen <strong>Wurzeln</strong><br />
� geht nach unten in die bis 50 cm lange,<br />
0,7 – 2 cm dicke, wenig verzweigte<br />
Wurzel über<br />
� Wurzel: dunkel graubraun, holzig-zäh,<br />
gedreht, gebogen, meist flach gedrückt,<br />
Längsfurchung auf der Oberfläche<br />
� Bruch: faserig; Bruchfläche: fast weiß,<br />
Holzkörper strahlig (ungleich breite<br />
Markstrahlen)<br />
� Geruch: schwach, eigenartig<br />
� Geschmack: süßlich-herb, kratzend<br />
Ononidis radix<br />
Hauhechel<br />
[Van Wyk et al., 2004]<br />
Hauhechel, Droge [Wichtl, 2002]<br />
� Hauptinhaltsstoffe:<br />
– Isoflavone<br />
– Triterpene<br />
– Sterole<br />
– Ätherisches Öl (0,02 – 0,1%)<br />
� Verwendung:<br />
– Durchspülung der ableitenden Harnwege bei entzündlichen<br />
Erkrankungen<br />
– zur Vorbeugung und Behandlung von Nierengrieß<br />
– VM: auch bei Gicht und rheumatischen Erkrankungen<br />
� Verfälschungen/Verwechslungen:<br />
selten, eventuell mit <strong>Wurzeln</strong> anderer Ononis-Arten<br />
68<br />
70<br />
72<br />
Ononidis radix<br />
� AB:<br />
Ph. Eur.<br />
� Vorkommen:<br />
Europa, Westasien,<br />
Nordafrika<br />
� Drogenherkunft:<br />
Wildsammlungen;<br />
Südeuropa<br />
Ononidis radix<br />
Mikroskopische Merkmale:<br />
Hauhechel, Querschnitt, Lupe<br />
[Hohmann et al., 2001]<br />
Hauhechel [Wichtl, 2002]<br />
Hauhechel, Querschnitt, Mikroskopie<br />
[Hohmann et al., 2001]<br />
Althaeae radix - Eibischwurzel<br />
� Stammpflanze:<br />
Althaea officinalis L.<br />
� Familie:<br />
Malvaceae<br />
� Habitus:<br />
Pflanze: krautig, ausdauernd, 0,6<br />
– 1,5 m hoch<br />
Blätter: kerbig-gezähnt, behaart,<br />
graugrün bis weißlich<br />
Blüten: 1,5 - 2 cm lang, weiß bis<br />
rosa, 6 - 9 Außenkelchblätter am<br />
Grunde verwachsen<br />
Eibisch [Schaffner, 1999]<br />
12
73<br />
75<br />
77<br />
Althaeae radix<br />
� AB:<br />
Ph. Eur.<br />
� Vorkommen:<br />
feuchte, besonders salzhaltige Standorte;<br />
Europa, Westasien<br />
� Drogenherkunft:<br />
osteuropäische Kulturen<br />
Althaeae radix<br />
� geschälte <strong>Wurzeln</strong>:<br />
– hell gelblich-weiß<br />
– kantig geschnittene Stücke<br />
– Oberfläche feinfaserig<br />
– Kork und Rindenteile fehlen<br />
� Geruch: schwach eigenartig,<br />
leicht mehlig<br />
� Geschmack: fade, schleimig,<br />
etwas süß<br />
� Quellungszahl: mindestens 10<br />
Althaeae radix<br />
Eibischwurzel, Droge [Wichtl, 2002]<br />
� Hauptinhaltsstoffe:<br />
– Schleimstoffe (5 – 20%)<br />
– Stärke<br />
� Verwendung:<br />
– Schleimhautreizungen im Mund- und Rachenraum<br />
– trockener Reizhusten<br />
– leichte Entzündungen der Magenschleimhaut<br />
� Verfälschungen/Verwechslungen:<br />
gelegentlich mit <strong>Wurzeln</strong> der Stockmalve (Althaea rosea), in<br />
der Literatur auch mit <strong>Wurzeln</strong> der Tollkirsche (Atropa<br />
belladonna)<br />
74<br />
76<br />
78<br />
Althaeae radix<br />
� ungeschälte <strong>Wurzeln</strong>:<br />
– ca. 20 cm lang, ca. 2 cm dick<br />
– oft etwas gedreht<br />
– Oberfläche: graubräunlich<br />
– Bruch: außen faserig, innen<br />
körnig; weiß, dunkler<br />
Kambiumring<br />
Althaeae radix<br />
Mikroskopische Merkmale:<br />
Eibisch, Mikroskopie [Hohmann et al., 2001]<br />
Eibischwurzel, Droge [Wichtl, 2002]<br />
Eibisch, Mikroskopie [Eschrich, 1999]<br />
Primulae radix - Primelwurzel<br />
� Stammpflanzen:<br />
Primula veris L.<br />
Primula elatior (L.) HILL.<br />
� Familie:<br />
Primulaceae<br />
� Habitus:<br />
Pflanze: ausdauernd, Grundrosette<br />
Primula elatior:<br />
etwas höher als Primula veris<br />
duftet kaum, Blütenstand: 1 – 20 Blüten,<br />
blassgelb mit dunklerem Zentrum<br />
Hohe Schlüsselblume<br />
[Van Wyk et al., 2004]<br />
13
79<br />
81<br />
83<br />
Primulae radix<br />
� AB:<br />
Ph. Eur.<br />
� Vorkommen:<br />
Europa, Zentral- und<br />
Vorderasien<br />
� Drogenherkunft:<br />
Importe: nördliche<br />
Balkanländer, Türkei,<br />
Bulgarien<br />
Primulae radix<br />
Frühlingsschlüsselblume<br />
[Van Wyk et al., 2004]<br />
� <strong>Wurzeln</strong>:<br />
– bis ca. 10 cm lang, sehr dünn (1 – 2 mm)<br />
– brüchig, längsfaltig, weißlich-hell (Primula veris) oder bräunlich<br />
(Primula elatior)<br />
– Bruch: glatt<br />
– Bruchfläche: in der hellen Rinde ein schmaler, dunkler<br />
Zentralzylinder erkennbar<br />
� Geruch: schwach eigentümlich, an<br />
Salicylsäuremethylester (Primula veris) oder Anis<br />
(Primula elatior) erinnernd<br />
� Geschmack: widerlich kratzend<br />
Primulae radix<br />
Mikroskopische<br />
Merkmale:<br />
Primel, Pulver [Hohmann et al., 2001]<br />
80<br />
82<br />
84<br />
Primulae radix<br />
� Rhizom:<br />
– kurz, dünn, maximal 5 cm<br />
lang, ca. 0,5 cm dick<br />
– unregelmäßig gebogen,<br />
dicht bewurzelt<br />
– außen höckerig,<br />
dunkelbraun<br />
– Querschnitt unregelmäßig<br />
– Rinde und Mark hell<br />
– Leitbündelring dunkler<br />
Primulae radix<br />
Mikroskopische Merkmale:<br />
Primel, Querschnitt [Hohmann et al., 2001]<br />
Primulae radix<br />
Schlüsselblume, Droge [Wichtl, 2002]<br />
Primel, Längsschnitt, A: Rindenparenchym,<br />
B: Bereich der zentralen Leitbündel<br />
[Hohmann et al., 2001]<br />
� Hauptinhaltsstoffe:<br />
– Triterpensaponine (3 – 12%)<br />
– Phenolglykoside<br />
– Gerbstoffe (nur in Primula veris)<br />
� Verwendung:<br />
– Katarrhe der Luftwege<br />
– VM: auch bei Keuchhusten, Asthma, Gicht, neuralgischen<br />
Beschwerden<br />
� Verfälschungen/Verwechslungen:<br />
Verfälschungen mit den <strong>Wurzeln</strong> und Rhizomen der Weißen<br />
Schwalbenwurz (Vincetoxicum hirundinaria), eventuell auch<br />
mit dem Germer (Veratrum album)<br />
14
85<br />
87<br />
89<br />
Rhei radix - Rhabarberwurzel<br />
� Stammpflanzen:<br />
Rheum palmatum L.<br />
Rheum officinale BAILL.<br />
� Familie:<br />
Polygonaceae<br />
� Habitus:<br />
Staude: ausdauernd, bis 3 m hoch<br />
Blätter: groß, handförmig gelappt,<br />
die einzelnen Lappen mehr oder<br />
weniger geteilt<br />
Blütenstand: Traube oder Rispe<br />
Blüten: 6-zählig, purpurrot bis weiß<br />
Rhei radix<br />
� große Rüben mit dicken Nebenwurzeln,<br />
vor dem Trocknen in Stücke gespalten<br />
� Rübenstücke: gelblich, z.T. faustgroß,<br />
bis übers Kambium hinaus geschält,<br />
quer oder längs gespalten<br />
� Stücke der Haupt- und Seitenwurzeln:<br />
finger- bis daumendick, körnig<br />
bröckelnd, im Querschnitt orangerote<br />
Markstrahlen<br />
� Geruch: charakteristisch aromatisch,<br />
schwach rauchig<br />
� Geschmack: etwas bitter und herb,<br />
Speichel wird gelb<br />
Rhei radix<br />
Medizinalrhabarber<br />
[Van Wyk et al., 2004]<br />
Rhabarber, Droge [Wichtl, 2002]<br />
� Hauptinhaltsstoffe:<br />
– Anthranoide (3 – 12%)<br />
– Gallotanningerbstoffe<br />
– Flavonoide (2 – 3%)<br />
– Naphtoglykoside<br />
� Verwendung:<br />
– Laxans (hohe Dosierung: 1 – 2 g)<br />
– Adstringens (niedrige Dosierung: 0,1 – 0,2 g)<br />
– Stomachikum<br />
– Entzündungen des Zahnfleisches und der Mundschleimhöhle<br />
– VM: früher auch bei Leber- und Gallenerkrankungen<br />
� Verfälschungen/Verwechslungen:<br />
gelegentlich mit dem Gemüse-Rhabarber (Rheum<br />
rhabarbarum) oder anderen Rheum-Arten 90<br />
86<br />
88<br />
Rhei radix<br />
� AB:<br />
Ph. Eur.<br />
� Vorkommen:<br />
Nordwestchina, Osttibet<br />
� Drogenherkunft:<br />
Import aus China, Indien<br />
Rhei radix<br />
Mikroskopische Merkmale:<br />
Rhabarber, Mikroskopie, Pulver<br />
[Hohmann et al., 2001]<br />
Südchinesischer Rhabarber<br />
[Van Wyk et al., 2004]<br />
Rhabarber, Mikroskopie, Pulver<br />
[Eschrich, 1999]<br />
Ratanhiae radix - Ratanhiawurzel<br />
� Stammpflanze:<br />
Krameria triandra RUIZ et PAV.<br />
� Familie:<br />
Krameriaceae<br />
� Habitus:<br />
Strauch: bis 1 m hoch<br />
Blätter: wechselständig,<br />
länglich-eiförmig, ca. 1 cm groß,<br />
seidige Behaarung<br />
Blüten: blattachselständig,<br />
gestielt, 4 außen grau behaarte,<br />
innen purpurne Kelch- und 4<br />
purpurrote Korollblätter<br />
Ratanhiawurzel [Wichtl, 2002]<br />
15
91<br />
93<br />
95<br />
Ratanhiae radix<br />
� AB:<br />
Ph. Eur.<br />
� Vorkommen:<br />
in den Anden Boliviens und Perus<br />
� Drogenherkunft:<br />
Import aus Peru und Equador<br />
Ratanhiae radix<br />
� Hauptinhaltsstoffe:<br />
– Catechingerbstoffe (bis 15%); Hauptkomponenten: oligomere<br />
Proanthocyanidine<br />
– Phlobaphene<br />
– Neolignane<br />
� Verwendung:<br />
– lokale Behandlung leichter Entzündungen der Mund- und<br />
Rachenschleimhaut<br />
– VM: auch gegen Durchfall, äußerlich bei Frostbeulen,<br />
Verbrennungen, Hautgeschwüren<br />
� Verfälschungen/Verwechslungen:<br />
v.a. mit den <strong>Wurzeln</strong> anderer Krameria-Arten<br />
Tormentillae rhizoma<br />
� AB:<br />
Ph. Eur.<br />
� Vorkommen:<br />
Mittel- und Nordeuropa<br />
� Drogenherkunft:<br />
Import aus osteuropäischen Ländern<br />
92<br />
94<br />
96<br />
Ratanhiae radix<br />
� <strong>Wurzeln</strong>: 1 – 3 cm dick, sehr hart<br />
� Oberfläche: rotbraun, schuppig,<br />
längs- und querrissig, korkig<br />
� auf Papier: brauner Strich<br />
� Querschnitt: undeutlich strahlig<br />
� Holzkörper: bräunlich, ca. 2/3 bis 3/4<br />
der Fläche einnehmend<br />
� Rinde: bei älteren <strong>Wurzeln</strong> schuppig,<br />
bei jüngeren glatt, löst sich leicht vom<br />
Holz<br />
� Bruch: außen faserig, innen splitternd<br />
� Geruch: geruchlos<br />
� Geschmack: nur die Wurzelrinde<br />
adstringierend, schwach bitter<br />
Tormentillae rhizoma -<br />
Tormentillwurzel<br />
� Stammpflanze:<br />
Potentilla erecta (L.) RAESCH.<br />
� Familie:<br />
Rosaceae<br />
� Habitus:<br />
Rhizomstaude: bis 30 cm hoch<br />
Blätter: meist 5-zählig gefingert,<br />
sitzend, mit Nebenblättern<br />
Blüten: gelb, 4-zählig<br />
Rhizom: färbt sich an frischen<br />
Bruch- oder Schnittstellen<br />
rasch blutrot (Name!)<br />
Tormentillae rhizoma<br />
� Rhizome: 8 – 10 cm lang, 1,5 – 3<br />
cm dick<br />
� hart, rotbraun, zylindrisch,<br />
spindelförmig oder knollig, nicht<br />
oder wenig verzweigt<br />
� Oberfläche: runzelig oder höckerig,<br />
„vielköpfiges“ Aussehen, z.T. mit<br />
schwarzbraunem Kork bedeckt<br />
� Bruch: dunkel- bis rotbraun,<br />
gelblich-weiße Punkte von den<br />
Faserbündeln<br />
� Geruch: sehr schwach, angenehm<br />
� Geschmack: stark adstringierend<br />
Ratanhiawurzel, Droge [Wichtl, 2002]<br />
Tormentill [Van Wyk et al., 2004]<br />
Tormentillwurzel, Droge [Wichtl, 2002]<br />
16
97<br />
Tormentillae rhizoma<br />
� Hauptinhaltsstoffe:<br />
– Gerbstoffe (17 – 22%); Hauptbestandteile: oligomere<br />
Proanthocyanidine<br />
– Phenolcarbonsäuren<br />
– Triterpensäurederivate mit Saponineigenschaften<br />
� Verwendung:<br />
– unspezifische, akute Durchfallerkrankungen<br />
– leichte Schleimhautentzündungen im Mund- und Rachenraum<br />
� Verfälschungen/Verwechslungen:<br />
gelegentlich mit dem Rhizom des Schlangenknöterichs<br />
(Polygonatum bistorta) und den Rhizomen von Geum-Arten<br />
(z.B. Berg-Nelkenwurz = Geum montanum)<br />
98<br />
Makroskopische Unterschiede von<br />
Krameria triandra und Potentilla erecta<br />
Wurzel<br />
Wurzelstock<br />
Oberfläche<br />
Bruch<br />
Geruch<br />
Geschmack<br />
Krameria triandra<br />
<strong>Wurzeln</strong>: sehr hart, 1 – 3 cm dick,<br />
rotbraun (auf Papier: brauner Strich),<br />
Querschnitt: undeutlich strahlig,<br />
Holzkörper: bräunlich, ca. 2/3 – 3/4 der<br />
Fläche einnehmend<br />
schuppig, längs- und querrissig, korkig;<br />
Rinde: bei älteren <strong>Wurzeln</strong> schuppig,<br />
bei jungen glatt, löst sich leicht vom<br />
Holz<br />
außen faserig, innen splitternd<br />
geruchlos<br />
nur die Wurzelrinde schwach bitter,<br />
adstringierend<br />
Potentilla erecta<br />
Wurzelstock: hart, 8 – 10 cm lang, 1,5 –<br />
3 cm dick, rotbraun, zylindrisch,<br />
spindelförmig oder knollig, nicht oder<br />
wenig verzweigt<br />
runzelig oder höckerig mit Resten der<br />
abgeschnittenen <strong>Wurzeln</strong> oder deren<br />
quer gestreckten, tief liegenden Narben,<br />
am oberen Ende mehrere Reste der<br />
oberirdischen Sprosse, dadurch<br />
„vielköpfiges“ Aussehen, z.T. mit<br />
schwarzbraunem Kork bedeckt<br />
dunkel bis rotbraun, mit gelblichweißen<br />
Punkten (Faserbündel)<br />
sehr schwach, angenehm<br />
stark adstringierend<br />
17