PDF-Download Anmerkung 98 - Goethe-Museum-Düsseldorf
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Friedrich Wilhelm Riemer (1774-1845)<br />
Eigenh. Gedichtniederschrift<br />
„Sprache ist die Schrift der Zunge“<br />
der Spielkamerad der Kinder Augusts werden wird. Zu<br />
einer Isolierung vom <strong>Goethe</strong>-Haus kommt es im Sommer<br />
1816, wegen eines Konflikts zwischen Riemer und August;<br />
erst im Spätherbst 1818 kommt es zum Ausgleich und zur<br />
Wiederherstellung der alten Vertrautheit mit regel mäßigen<br />
Einladungen zu Mittagessen mit Gästen. Er schreibt an<br />
Aufsätzen für <strong>Goethe</strong>s neue Zeitschrift über Kunst und<br />
Alterthum mit, bei denen <strong>Goethe</strong>s Anteil schwer zu bestimmen<br />
ist. In dieser Zeit lehnt er auswärtige Angebote ab,<br />
arbeitet an der zweiten Cotta-Gesamtausgabe mit. Dem<br />
Tagebuch vertraut er am 4. November 1820 aus der Kenntnis<br />
der ersten Fassung von Wilhelm Meisters Wanderjahre<br />
einen Schneider-Vergleich an: „<strong>Goethe</strong> arbeitet schon lange<br />
nicht mehr aus dem Ganzen. Es sind Petersflecken, die er<br />
aus der Hölle hervorholt und zu Teppichen oder Harlekinjacken<br />
zusammennäht“.<br />
Hof- und Bürgerpoet<br />
1820, als Riemer den Schuldienst aufgibt, stößt er damit<br />
eine endgültige Regelung an, bei der er auf eine sofortige<br />
Höherstufung in der Bibliothek verzichtet, dafür<br />
aber eine feste Position bei <strong>Goethe</strong> erhält, die Ausgabe<br />
letzter Hand betreut, 1825 mit dem Doktortitel geehrt<br />
wird und nach dem Tod von <strong>Goethe</strong>s Schwager Christian<br />
August Vulpius (1762-1827), 1827 das Bibliothekariat<br />
übernimmt. Eine zweite Sammlung seiner Gedichte wird<br />
1826 veröffentlicht und er übernimmt es, für zahlreiche<br />
Geburtstage und Festtage wie das fünfzigjährige Regierungsjubiläum<br />
des Großherzogs Carl August (1757-1828)<br />
oder für dessen Trauerveranstaltung Gedichte zu liefern.