Download - Landessportverband Schleswig-Holstein
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KÖPFE KLUBS IDEEN<br />
Lebenswerk.“ Charlotte Hansen und ihr Mann Hans waren immer<br />
dabei, wenn auf dem Schwennauhof etwas los war. „Mein Mann<br />
hat sogar selbst Bonbons verkauft.“ Die Klassen und Gruppen<br />
hatten hier immer volles Programm: Das „Artefact“, die Phänomenta,<br />
Schloss Glücksburg oder eine Wanderung zur nördlichsten<br />
Spitze Deutschlands (Holnis).<br />
Für unzählige Kinder und Jugendliche wurde der Schwennauhof<br />
zur unauslöschlichen Erinnerung. Doch es kamen immer<br />
weniger. Bis zu 48.000 Übernachtungen und 9.000 Gäste pro<br />
Jahr zählte Gerhard Höfer noch in den Achtziger Jahren, zuletzt<br />
waren es noch 16.500 (3.640). Die jungen Gäste kamen hauptsächlich<br />
aus <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>, aber auch aus Niedersachsen,<br />
Hamburg, Nordrhein-Westfalen und anderen Bundesländern.<br />
„Teilweise kamen die Gruppen 30 Jahre lang immer wieder, viele<br />
Lehrkräfte kannte man schon“, erinnert sich Köchin Maren<br />
Neuendorf und steht zwischen riesigen Kochtöpfen. Eine neue<br />
Stelle in Aussicht hat sie noch nicht, genau wie die zwei anderen<br />
Vollzeit- und vier Teilzeit-Kräfte.<br />
Rund 40.000 bis 50.000 Euro Pacht würden künftig anfallen,<br />
schätzt Günter Schmidt. Die Stadt Flensburg, hoch verschuldet,<br />
will darauf nicht mehr länger verzichten. Das Inventar versprüht<br />
zudem noch den Charme der Sechziger und Siebziger Jahre. Es<br />
müsste weiter investiert werden, doch das kann sich der SV<br />
Flensburg nicht leisten. Verluste wären programmiert. Darum<br />
wird alles am 31. Dezember besenrein an die Stadt Flensburg<br />
übergeben, die das 4,2 Hektar große, parkähnliche Grundstück in<br />
bester Lage direkt an der Flensburger Förde aller Voraussicht nach<br />
verkaufen wird. Das Inventar wird versteigert. Die Klassen des<br />
Gymnasiums Schenefeld waren die letzten „Besucher“. Am 8.<br />
Oktober schlossen sich hinter den Lehrern und Schülern zum letzten<br />
Mal die Türen des Schwennauhofes. Jetzt flitzen keine Kinder<br />
mehr um die von imposanten Buchen geschützten Tischtennis-<br />
Platten. Jetzt klappern keine Teller mehr. <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> verliert<br />
eine Institution, in Glücksburg wird eine Lücke klaffen.<br />
Aus dem Lebenswerk des Ehepaares Hansen wurden für unzählige<br />
Kinder und Jugendliche wunderschöne Erinnerungen. Die<br />
werden bleiben.<br />
Text und Fotos: Tamo Schwarz<br />
Die Jugenderholungsstätte Schwennauhof wird abgewickelt. Gerhard Höfer (re.)<br />
war 42 Jahre lang Leiter, Maren Neuendorf (li.) 21 Jahre lang Küchenleiterin im<br />
Schwennauhof.<br />
Vereine und V ERBÄNDE<br />
Charlotte Hansen und Günter Schmidt (Sportverband Flensburg) auf dem<br />
bereits weitgehend verlassenen Schwennauhof.<br />
Seit 1960 tummelten sich hier Sportvereine und Schulklassen. Jetzt hieß es<br />
zum letzten Mal „Abschied nehmen”. Am Ende des Jahres wird die<br />
Jugenderho-lungsstätte Schwennauhof in Glücksburg geschlossen. Foto privat.<br />
SPORTforum • Nr. 73 • November 2010<br />
Foto privat.<br />
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