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NABU Kreis Bork en NABU Kreis W arendorf - NABU ...

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Die Natur braucht<br />

Freunde – auch Ihre!<br />

Viele Mitglieder sind eine der Stärk<strong>en</strong> des<br />

<strong>NABU</strong>, w<strong>en</strong>n er sein Wort für d<strong>en</strong> Schutz<br />

der Natur erhebt und mit d<strong>en</strong> Mitgliedsbeiträg<strong>en</strong><br />

eig<strong>en</strong>e Naturschutzprojekte<br />

umsetz<strong>en</strong> und Fläch<strong>en</strong> kauf<strong>en</strong> kann. Sie<br />

hab<strong>en</strong> dies bereits erkannt und unterstütz<strong>en</strong> unsere Arbeit daher durch ihre Mitgliedschaft.<br />

Doch hab<strong>en</strong> Sie schon mal daran gedacht, in ihrem Freundes- oder Bekannt<strong>en</strong>kreis, bei d<strong>en</strong> Arbeitskolleg<strong>en</strong> oder Verwandt<strong>en</strong><br />

und bei Nachbarn oder im Sportverein Natur- und Tierfreunde auf eine Mitgliedschaft im <strong>NABU</strong> anzusprech<strong>en</strong>? W<strong>en</strong>n nicht,<br />

so nutz<strong>en</strong> Sie doch jetzt die Mitgliederwerbeaktion der <strong>NABU</strong>-Naturschutzstation.<br />

Jedem in dieser Werbeaktion gewonn<strong>en</strong>em zahl<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Mitglied winkt jetzt eine Willkomm<strong>en</strong>smappe und ein Begrüßungspräs<strong>en</strong>t!<br />

Dies besteht unter anderem aus<br />

1 attraktivem Naturbuch,<br />

1 Flasche des lecker<strong>en</strong> <strong>NABU</strong>-Streuobstwies<strong>en</strong>apfelsaftes und<br />

1 wunderschöne Blüt<strong>en</strong>pflanz<strong>en</strong>staude geg<strong>en</strong> das Hummelsterb<strong>en</strong>.<br />

Alle <strong>NABU</strong>-Mitglieder hab<strong>en</strong> darüber hinaus zahlreiche weitere Vorteile:<br />

- Vierteljährlich das Mitgliedermagazin des <strong>NABU</strong>-Bundesverbandes „Naturschutz heute“<br />

- inklusive spezieller Seit<strong>en</strong> für Nordrhein-Westfal<strong>en</strong> „Naturschutz in NRW“<br />

- halbjährlich das <strong>NABU</strong>-Magazin „NATURZEIT im Münsterland“<br />

- Vergünstigung<strong>en</strong> bei viel<strong>en</strong> <strong>NABU</strong>-Veranstaltung<strong>en</strong> und in Besucherz<strong>en</strong>tr<strong>en</strong> im ganz<strong>en</strong> Bundesgebiet<br />

- Angebote zum gemeinsam<strong>en</strong> Naturerlebnis mit Gleichgesinnt<strong>en</strong>, um aktiv für die Natur zu werd<strong>en</strong><br />

- Sonderrabatte in viel<strong>en</strong> Einzelhandelsgeschäft<strong>en</strong><br />

Werb<strong>en</strong> Sie jetzt für d<strong>en</strong> <strong>NABU</strong> und erzähl<strong>en</strong> Sie von der gut<strong>en</strong> Arbeit! Alle, die uns durch die<br />

Werbung neuer Mitglieder unterstütz<strong>en</strong>, werd<strong>en</strong> wir zum Dank zu einer schön<strong>en</strong>, exklusiv<strong>en</strong><br />

Kanutour auf die Ems einlad<strong>en</strong>. Ruf<strong>en</strong> Sie uns an!<br />

Ihr <strong>NABU</strong>-Naturschutzstations-Team<br />

Ansprechpartner: Michael Stev<strong>en</strong>, Tel. 0251-249656, nabustat@mu<strong>en</strong>ster.de<br />

Gemeinsam sind wir stark !<br />

<strong>NABU</strong>-Naturschutzstation Münsterland e.V., Zumsandestraße 15, 48145 Münster<br />

Der <strong>NABU</strong> wird im Münsterland von über 5.000 M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong> durch eine Mitgliedschaft<br />

unterstützt. Wir stell<strong>en</strong> Ihn<strong>en</strong> M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong> und ihre Beweggründe vor, warum sie sich dem<br />

<strong>NABU</strong> verbund<strong>en</strong> fühl<strong>en</strong>: Ich bin <strong>NABU</strong>-Mitglied weil ....<br />

„ ... ich viel Freude an schöner Landschaft und art<strong>en</strong>reich<strong>en</strong><br />

Leb<strong>en</strong>sräum<strong>en</strong> habe und ich möchte, dass das auch in Zukunft<br />

so bleibt. Ich wünsche mir, dass der <strong>NABU</strong> sich auch weiterhin<br />

erfolgreich für d<strong>en</strong> Schutz erhalt<strong>en</strong>swerter Natur einsetzt und tolle<br />

Naturschutzprojekte zur Bereicherung der Art<strong>en</strong>vielfalt durchführt.<br />

Darum unterstütze ich d<strong>en</strong> <strong>NABU</strong> durch meine Mitgliedschaft.“<br />

Felicitas Wolf,<br />

Hausfrau<br />

„ ... die Natur zu schütz<strong>en</strong> für mich nicht nur eine Frage von Freude<br />

und Leb<strong>en</strong>squalität ist, sondern auch die Wahrnehmung der<br />

Verantwortung geg<strong>en</strong>über unser<strong>en</strong> Mitgeschöpf<strong>en</strong>. Es macht Spaß<br />

beim <strong>NABU</strong>, gemeinsam mit Gleichgesinnt<strong>en</strong>, die Natur zu erforsch<strong>en</strong><br />

und aktiv zu werd<strong>en</strong> bei der Pflege von Feuchtbiotop<strong>en</strong> oder beim<br />

Pflanz<strong>en</strong> von Bäum<strong>en</strong> und Sträuchern.“<br />

Ruth Tilgner,<br />

Arzthelferin<br />

„ ... der <strong>NABU</strong> z.B. mit dem landesweit<strong>en</strong> Laubfroschschutzprojekt<br />

,Ein König sucht sein Reich‘ besonders zukunftsweis<strong>en</strong>de Projekte<br />

zur Erhaltung und Förderung der Art<strong>en</strong>vielfalt sowie zur Biotop<strong>en</strong>twicklung<br />

betreibt. Ich werbe dafür vor Ort bei Land- und<br />

Forstwirt<strong>en</strong>, Erholungssuch<strong>en</strong>d<strong>en</strong> und Jägern.“<br />

Franz-Felix Steinmann,<br />

Dezern<strong>en</strong>t der Bezirksregierung Münster im Ruhestand<br />

„ ... weil es in unserer Kleinstadt keine andere Naturschutzgruppe<br />

gab. Ich bin immer noch gerne Mitglied, weil ich die Naturschutzbelange<br />

beim <strong>NABU</strong> in gut<strong>en</strong> Händ<strong>en</strong> sehe.<br />

Der <strong>NABU</strong> macht gute Aktion<strong>en</strong> und besitzt hohe Kompet<strong>en</strong>z.“<br />

Prof. Dr. Hermann Mattes<br />

Professor für Biozönologie und Tierökologie an der Uni Münster<br />

Möcht<strong>en</strong> nicht auch Sie d<strong>en</strong> <strong>NABU</strong> unterstütz<strong>en</strong>? K<strong>en</strong>n<strong>en</strong> Sie jemand<strong>en</strong>, der am <strong>NABU</strong> Interesse hat?<br />

Ruf<strong>en</strong> Sie uns an oder schreib<strong>en</strong> Sie uns eine e-mail:<br />

Diana Gevers, Tel. 0251-53 959 359, diana.gevers@nabu-beraterteam.de.<br />

Immer nur<br />

Br<strong>en</strong>nnesseln?<br />

Der Bi<strong>en</strong><strong>en</strong>und<br />

Wesp<strong>en</strong>gart<strong>en</strong><br />

Naturschutz?<br />

– nein danke!<br />

ISSN 1613-2815<br />

Fledermäuse im Gart<strong>en</strong><br />

Bocholt:<br />

Endlich wieder eine<br />

Kindergruppe!<br />

Das Kuhl<strong>en</strong>v<strong>en</strong>n<br />

darf nicht sterb<strong>en</strong>!<br />

Neue Kindergruppe<br />

beim <strong>NABU</strong> Münster<br />

Gärt<strong>en</strong> „Am<br />

Drost<strong>en</strong>kämpk<strong>en</strong>“<br />

- Domizil vom <strong>NABU</strong><br />

Horstmar/Leer<br />

Der Kiebitz<br />

im Münsterland<br />

Orchide<strong>en</strong> im Gart<strong>en</strong>?<br />

www.naturzeit.org<br />

1. Jahrgang | Ausgabe 02/2004<br />

im Münsterland!<br />

Zoologische Gärt<strong>en</strong><br />

für Jedermann<br />

Tipps für die Gestaltung eines erlebnisreich<strong>en</strong> Gart<strong>en</strong>s<br />

Das <strong>NABU</strong>-Magazin für die <strong>Kreis</strong>e <strong>Bork</strong><strong>en</strong>, Coesfeld, Steinfurt, War<strong>en</strong>dorf und die Stadt Münster


EDITORIAL<br />

2 NATURZEIT.org<br />

Liebe Naturfreunde,<br />

liebe Naturfreundinn<strong>en</strong>,<br />

in d<strong>en</strong> Händ<strong>en</strong> halt<strong>en</strong> Sie die zweite Ausgabe unserer NATURZEIT im<br />

Münsterland. Die überaus positiv<strong>en</strong> Rückmeldung<strong>en</strong> auf die erste<br />

Ausgabe hab<strong>en</strong> uns in der Auffassung bestärkt, dass es richtig ist ein<br />

gemeinsames Naturschutzmagazin für <strong>NABU</strong> Mitglieder aller fünf <strong>Kreis</strong>e<br />

und für Naturinteressierte im Münsterland herauszugeb<strong>en</strong>.<br />

Die über 9.000 Hefte der erst<strong>en</strong> Ausgabe fand<strong>en</strong> so reiß<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Absatz, dass die NATURZEIT bis auf<br />

eine kleine „Reserve“ bereits Anfang Mai vergriff<strong>en</strong> war.<br />

In der zweit<strong>en</strong> Ausgabe möcht<strong>en</strong> wir uns nun dem Schwerpunktthema „Natur im Gart<strong>en</strong>“ widm<strong>en</strong>,<br />

stell<strong>en</strong> die Gärt<strong>en</strong>, Parks und Grünanlag<strong>en</strong> unserer Dörfer und Städte mit etwa 10% der Landesfläche<br />

doch ein<strong>en</strong> erheblich<strong>en</strong> Teil unserer Umwelt dar. Auch w<strong>en</strong>n immer noch ein großer Teil der Gärt<strong>en</strong><br />

immer noch nur aus Parkras<strong>en</strong> und Tuja-Hecke besteh<strong>en</strong>, könn<strong>en</strong> mit etwas Geschick und Sachk<strong>en</strong>ntnis<br />

doch wahre Naturparadiese <strong>en</strong>tsteh<strong>en</strong>, die als „Zoologische Gärt<strong>en</strong>“ ein<strong>en</strong> groß<strong>en</strong> Beitrag zur Erhaltung<br />

der heimisch<strong>en</strong> Art<strong>en</strong>vielfalt leist<strong>en</strong> könn<strong>en</strong>. In mehrer<strong>en</strong> Beiträg<strong>en</strong> möcht<strong>en</strong> wir Sie daher für die<br />

Nutzung der Möglichkeit<strong>en</strong> zur Bereicherung der Tierwelt in Ihrem Gart<strong>en</strong> begeistern. Durch die<br />

<strong>NABU</strong>-Aktion<strong>en</strong> „Tage des off<strong>en</strong><strong>en</strong> Gart<strong>en</strong>s“ hab<strong>en</strong> Sie sogar die Möglichkeit sich von gelung<strong>en</strong><strong>en</strong><br />

Gestaltungsbeispiel<strong>en</strong> inspirier<strong>en</strong> zu lass<strong>en</strong>.<br />

Gärt<strong>en</strong> sind auch ein Spiegel unserer Gesellschaft: In der Regel findet sich in unser<strong>en</strong> Städt<strong>en</strong> mehr<br />

Platz für gepflasterte und betonierte Fläch<strong>en</strong>, für „Grünversiegelung“ und Kunstobjekte als für<br />

„Naturerlebnisgebiete“. Wo soll<strong>en</strong> Kinder d<strong>en</strong>n noch auf Bäum<strong>en</strong> klettern, durch Pfütz<strong>en</strong> spring<strong>en</strong>,<br />

in Teich<strong>en</strong> und Gräb<strong>en</strong> nach Bachflohkrebs<strong>en</strong>, Stichling<strong>en</strong> und Kaulquapp<strong>en</strong> keschern, in Wies<strong>en</strong><br />

bunte Blum<strong>en</strong>sträuße pflück<strong>en</strong> oder nach Schmetterling<strong>en</strong> jag<strong>en</strong>? Seine kritische Sicht zum Leb<strong>en</strong>sraum<br />

„Stadt“ schildert d<strong>en</strong>n auch Kurt Kuhn<strong>en</strong> vom <strong>NABU</strong> Rheine.<br />

Les<strong>en</strong> Sie nun in der NATURZEIT von d<strong>en</strong> viel<strong>en</strong> Neuigkeit<strong>en</strong>, Projekt<strong>en</strong> und Naturschutzarbeit<strong>en</strong><br />

Ihres <strong>NABU</strong>. Wir wünsch<strong>en</strong> Ihn<strong>en</strong> dabei viel Freude und freu<strong>en</strong> uns auf Ihre Anregung<strong>en</strong> und<br />

Reaktion<strong>en</strong>,<br />

Edmund Bischoff<br />

<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong>verband Steinfurt e. V.<br />

Dr. Thomas Hövelmann<br />

<strong>NABU</strong> Stadtverband Münster e. V.<br />

Elmar Meier<br />

<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong>verband Coesfeld e. V.<br />

Lisa Quiter<br />

<strong>NABU</strong>-Naturschutzstation Münsterland e. V.<br />

Klaus Reinke<br />

<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong>verband War<strong>en</strong>dorf e. V.<br />

Rudolf Souilljee<br />

<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong>verband <strong>Bork</strong><strong>en</strong> e. V.<br />

Ihr <strong>NABU</strong> im Münsterland!<br />

<strong>NABU</strong> Naturschutzstation Münsterland<br />

Geschäftsstelle<br />

Zumsandestraße 15, 48145 Münster,<br />

( 0251-9879953, nabustat@mu<strong>en</strong>ster.de<br />

1. Vorsitz<strong>en</strong>de<br />

Lisa Quiter, ( 0251-88210, nabustat@mu<strong>en</strong>ster.de<br />

Stellvertret<strong>en</strong>der Vorsitz<strong>en</strong>der<br />

Wolfgang Blanke, ( 0251-80461, wolf.blanke@web.de<br />

Stellvertret<strong>en</strong>der Vorsitz<strong>en</strong>der<br />

Frank Böning, ( 02581-62716, frankbo<strong>en</strong>ing@t-online.de<br />

Kass<strong>en</strong>wart<br />

Dr. Gerhard Bülter, ( 02538-1333, Dr.Gerhard.Buelter@t-online.de<br />

Beisitzer<br />

Hubert Garritzmann, ( 02502-6276, h.garritzmann@fre<strong>en</strong>et.de<br />

Beisitzerin<br />

Lilmor Strumann, ( 0251-379219, lstrumann@yahoo.de<br />

Wiss<strong>en</strong>schaftlicher Mitarbeiter<br />

Andreas Beulting, ( 0251-2397639, A.Beulting@t-online.de<br />

Wiss<strong>en</strong>schaftlicher Mitarbeiter<br />

Christian Göcking, ( 0251-3904945, gockinc@uni-mu<strong>en</strong>ster.de<br />

Geschäftsführer<br />

Michael Stev<strong>en</strong>, ( 0251-249656, MichaStev<strong>en</strong>@aol.com<br />

<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong>verband Steinfurt<br />

Geschäftsstelle<br />

Pommernweg 12, 48565 Steinfurt, ( 02552-1773<br />

Vorsitz<strong>en</strong>der:<br />

Edmund Bischoff, ( 05973-3146, Edmund.Bischoff@t-online.de<br />

Geschäftsführer:<br />

Kurt Pick, ( 02552-1773, KurtPick@t-online.de,<br />

Jug<strong>en</strong>drefer<strong>en</strong>tin:<br />

Christiane De Jong, ( 02572-952353, cc-dejong@t-online.de<br />

Amphibi<strong>en</strong> und Fische<br />

Karl Riddering, ( 02572-920749,<br />

Botanik<br />

Winfried Gr<strong>en</strong>zheuser, ( 05971-83452, gr<strong>en</strong>zhm@gmx.de<br />

Eul<strong>en</strong><br />

Heinz Fröhlich, ( 05973-2467, hkfroehlich@t-online.de<br />

Fledermäuse<br />

Dieter Beßmann, ( 05971-83212, dbessmann@t-online.de<br />

Greifvögel<br />

Max Lohmeyer, ( 02552-4433<br />

Horniss<strong>en</strong>, Wesp<strong>en</strong> und Wildbi<strong>en</strong><strong>en</strong><br />

Bernhard Hölscher, ( 02557-1698, BernHoe@t-online.de<br />

Ornithologie, Fauna und Flora<br />

Ulrich Antons, ( 05973-855, carlniehues@t-online.de<br />

<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong>verband War<strong>en</strong>dorf<br />

Geschäftsstelle<br />

Am Elsawäldch<strong>en</strong> 8, 59320 Ennigerloh,<br />

( 02525-4952, info@nabu-waf.de, www.nabu-waf.de<br />

1. Vorsitz<strong>en</strong>der<br />

Klaus Reinke, Am Elsawäldch<strong>en</strong> 8, 59320 Ennigerloh,<br />

( 02525-4952, klaus.reinke@t-online.de<br />

2. Vorsitz<strong>en</strong>der<br />

Frank Böning, Carl-Leopold-Str. 68, 48231 War<strong>en</strong>dorf,<br />

( 02581-62716, frankbo<strong>en</strong>ing@t-online.de<br />

Naturschutz allgemein, § 29 und § 31 Stellungnahm<strong>en</strong>,<br />

Amphibi<strong>en</strong>schutz<br />

Alexander Och, Im Rous<strong>en</strong>dorp 31, 59302 Oelde,<br />

( 02529-948793, belinda.och@fre<strong>en</strong>et.de<br />

Fledermausschutz<br />

Theo Röper, Budd<strong>en</strong>baum 17, 48231 War<strong>en</strong>dorf, Hoetmar,<br />

( 02585-353, roeperastroserv@web.de<br />

<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong>verband War<strong>en</strong>dorf (Fortsetzung)<br />

Ortsgruppe War<strong>en</strong>dorf<br />

Michael Schwartze, Oststr. 38, 48231 War<strong>en</strong>dorf,<br />

( 02581-927338, MichaSchwartze@aol.com<br />

Naturschutzjug<strong>en</strong>d Ahl<strong>en</strong><br />

Thomas Nolte, Am Stockpiper 72, 59229 Ahl<strong>en</strong>,<br />

( 02382-73403, th-nolte@web.de<br />

Naturschutzjug<strong>en</strong>d Everswinkel<br />

Kolpingstr. 40, 48351 Everswinkel,<br />

( 02582-65 616, mkalitowitsch@web.de<br />

Emshof<br />

Verth 14, 48291 Telgte, ( 02504-729688, emshof@mu<strong>en</strong>ster.de,<br />

www.emshof.de<br />

Emshof-Trägerverein e. V.<br />

Lisa Quiter, ( 0251-88210<br />

Wolfgang Blanke, ( 0251-80461<br />

Ulla Müller (Pädagogin), Angela Mev<strong>en</strong>kamp (Büro),<br />

Kristian Mantel (Landwirtschaft)<br />

Weitere AnsprechpartnerInn<strong>en</strong> find<strong>en</strong> Sie auf d<strong>en</strong> Internet-<br />

Seit<strong>en</strong> der einzeln<strong>en</strong> Grupp<strong>en</strong> und Instititution<strong>en</strong>:<br />

ü www.nabu-bork<strong>en</strong>.de ü www.fledermausschutz.de<br />

ü www.nabu-coesfeld.de ü www.horniss<strong>en</strong>schutz.de<br />

ü www.nabu-ms.de ü www.leb<strong>en</strong>dige-ems.de<br />

ü www.nabu-waf.de ü www.naturinfo-online.net<br />

ü www.emshof.de ü www.naturzeit.org<br />

Impressum<br />

NATURZEIT im Münsterland<br />

ISSN 1613-2815<br />

Herausgeber<br />

<strong>NABU</strong> (Naturschutzbund Deutschland), <strong>Kreis</strong>verbände im Münsterland<br />

c/o <strong>NABU</strong>-Naturschutzstation Münsterland e.V.<br />

Zumsandestraße 15, 48145 Münster<br />

Tel. 0251-9879953, Fax 0251-136008<br />

E-Mail: info@naturzeit.org, www.naturzeit.org<br />

Redaktion<br />

Michael Stev<strong>en</strong> (verantwortlich), Edmund Bischoff, Frank Böning,<br />

Christian Giese, Martin Glöckner, Kurt Kuhn<strong>en</strong>, Winfried Rusch, Lisa Quiter<br />

Ständige Mitarbeiter<br />

Andreas Beulting, Christian Göcking,<br />

Elmar Meier, Klaus Reinke, Carst<strong>en</strong> Trappmann<br />

Erscheinungsweise 2x jährlich<br />

Die Redaktion behält sich vor, Artikel zu kürz<strong>en</strong> und zu überarbeit<strong>en</strong>.<br />

Die mit Nam<strong>en</strong> gek<strong>en</strong>nzeichnet<strong>en</strong> Beiträge geb<strong>en</strong> nicht unbedingt die Meinung<br />

der Redaktion oder des <strong>NABU</strong> wieder.<br />

Gestaltung und Satz<br />

Christian Giese, Rhede<br />

Tel. 0172-2858958,<br />

E-Mail: info@giese.tv<br />

Druck<br />

Auflage 9.500 Stück<br />

Druckerei Demming<br />

Holtkamp 17, 46414 Rhede<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand<br />

Münster<br />

Bankverbindung<br />

Sparkasse Münsterland Ost<br />

BLZ 400 501 50, Konto-Nr. 26 00 52 15<br />

Titelbild: Hans Glader<br />

Ansprechpartner<br />

NATURZEIT.org 39


Ansprechpartner<br />

<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong>verband <strong>Bork</strong><strong>en</strong><br />

Geschäftsstelle<br />

An der Königsmühle 3, 46395 Bocholt,<br />

( 02871-183654, info@nabu-bork<strong>en</strong>.de, www.nabu-bork<strong>en</strong>.de<br />

1. Vorsitz<strong>en</strong>der<br />

Rudolf Souilljee, Mittelhegg<strong>en</strong>str.24, 46395 Bocholt,<br />

( 02871-183654, rolf@nabu-bork<strong>en</strong>.de<br />

Geschäftsführer<br />

Wolfgang Schwarz, Moltkestr.61, 46397 Bocholt,<br />

( 02871-5002<br />

Fledermausschutz<br />

Christian Giese, Am Holzplatz 5, 46414 Rhede,<br />

( 02872-981688, giese@fledermausschutz.de,<br />

www.fledermausschutz.de<br />

Eul<strong>en</strong>schutz<br />

Dr. Martin Steverding, Am Forsthaus 61, 46414 Rhede,<br />

( 02872-3524, steverding@nabu-bork<strong>en</strong>.de<br />

Gruppe <strong>Bork</strong><strong>en</strong>-Burlo-Weseke<br />

Siegfried D<strong>en</strong>ker, Mühl<strong>en</strong>weg 14, 46325 <strong>Bork</strong><strong>en</strong>,<br />

( 02862-1213, bork<strong>en</strong>@nabu-bork<strong>en</strong>.de<br />

Gruppe Gescher<br />

Holger Beeke, <strong>Bork</strong><strong>en</strong>er Damm 105, 48712 Gescher,<br />

( 02542-916865, gescher@nabu-bork<strong>en</strong>.de<br />

Gruppe Isselburg / Anholt<br />

Ludger Tegeder, Im Wies<strong>en</strong>grund 8, 46419 Isselburg,<br />

( 02874-3133, isselburg@nabu-bork<strong>en</strong>.de<br />

Gruppe Rhede<br />

Lothar Köhler, Weberstr.56, 46414 Rhede,<br />

( 02872-3845, rhede@nabu-bork<strong>en</strong>.de<br />

Marianne Harborg, Am Bach 15, 46414 Rhede,<br />

( 02872-4417, harborg@nabu-bork<strong>en</strong>.de<br />

Gruppe Vred<strong>en</strong><br />

Johannes Thesing, Zwillbrockerstr.18, 48691 Vred<strong>en</strong>,<br />

( 02564-4083<br />

<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong>verband Coesfeld<br />

Geschäftsstelle: c/o Rainer Gildhuis<br />

Budd<strong>en</strong>kamp 98, 48653 Coesfeld, ( 02541-83974,<br />

rgildhuis@tiscali.de, www.nabu-coesfeld.de<br />

1. Vorsitz<strong>en</strong>der<br />

Elmar Meier, Wybbert 12, 48301 Nottuln,<br />

( 02502-1677, cuora.meier@t-online.de,<br />

2. Vorsitz<strong>en</strong>der<br />

Christian Prost, Kastani<strong>en</strong>weg 23, 48653 Coesfeld,<br />

( 02541-81120, christian.prost@web.de<br />

3. Vorsitz<strong>en</strong>der<br />

Reinhard Trautmann, Ficht<strong>en</strong>weg 14, 48249 Dülm<strong>en</strong><br />

( 02594-83334, reinh.trautmann-duelm<strong>en</strong>@t-online.de<br />

Amphibi<strong>en</strong>- und Reptili<strong>en</strong>schutz<br />

Rudolf Averkamp, Sirksfeld 21, 48653 Coesfeld,<br />

( 02541-83583, rudolf_averkamp@web.de<br />

AG Botanik<br />

Erich Hirsch, Telg<strong>en</strong>gart<strong>en</strong> 15, 59348 Lüdinghaus<strong>en</strong>,<br />

( 02591-70364<br />

AG Eul<strong>en</strong><br />

Winfried Rusch, Lind<strong>en</strong>str. 6, 48727 Billerbeck, ( 02543-4584<br />

Feuchtwies<strong>en</strong>- und Limikol<strong>en</strong>schutz<br />

Christian Prost, Kastani<strong>en</strong>weg 23, 48653 Coesfeld, ( 02541-81120<br />

Klaus Lütke-Sunderhaus, Ottoweg 11, 48653 Coesfeld,<br />

( 02541-6188<br />

Fledermausschutz<br />

Heinz Kramer, Forell<strong>en</strong>weg 20, 48653 Coesfeld, ( 02541-82814<br />

38 NATURZEIT.org<br />

<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong>verband Coesfeld (Fortsetzung)<br />

Fledermausschutz (Fortsetzung)<br />

Reinhard Loewert, Wies<strong>en</strong>grund 26, 59348 Lüdinghaus<strong>en</strong>,<br />

( 02591-1848<br />

Libell<strong>en</strong><br />

Prof. Dr. Eberhard G. Schmidt, Coesfelder Str. 230, 48249 Dülm<strong>en</strong>,<br />

( 02594-80588<br />

Naturnahe Gärt<strong>en</strong><br />

Rainer Gildhuis, Budd<strong>en</strong>kamp 98, 48653 Coesfeld, ( 02541-83974<br />

NSG Rieselfelder Nottuln-Appelhüls<strong>en</strong><br />

Volker Giehr, Fasan<strong>en</strong>ring 52, 48329 Havixbeck, ( 02507-7516<br />

<strong>NABU</strong> Stadtverband Münster<br />

Geschäftsstelle<br />

<strong>NABU</strong>-Stadtverband Münster, Zumsandestraße 15 (Umwelthaus),<br />

48145 Münster, ( 0251-136007, buero@nabu-ms.de<br />

1. Vorsitz<strong>en</strong>der<br />

Dr. Thomas Hövelmann, ( 0251-379219,<br />

hoevelmann_thomas@yahoo.de<br />

2. Vorsitz<strong>en</strong>der<br />

Martin Glöckner, ( 0170-7221182,<br />

martin.gloeckner@uni-mu<strong>en</strong>ster.de<br />

2. Vorsitz<strong>en</strong>de<br />

Birte Bublitz, ( 02533-3642, birte_bublitz@yahoo.de<br />

Kass<strong>en</strong>wartin<br />

Sus<strong>en</strong> König, ( 0251-374136<br />

AG Botanik<br />

Thomas Hövelmann, ( 0251-379219,<br />

hoevelmann_thomas@yahoo.de, www.mu<strong>en</strong>ster.org/flora<br />

AG Eul<strong>en</strong>schutz<br />

Rudolf Poets, ( 0251-214717, eul<strong>en</strong>rudolf@gmx.de<br />

AG Feuchtbiotope<br />

Michael Stev<strong>en</strong>, ( 0251-249656, MichaStev<strong>en</strong>@aol.com<br />

AG Fledertierschutz<br />

Carst<strong>en</strong> Trappmann, ( 0251-88145,<br />

trappmann@fledermausschutz.de, www.fledermausschutz.de<br />

AG Horniss<strong>en</strong>schutz<br />

Barbara und Olaf Zimmerling,<br />

( 0251-28 18 26, anidapt@aol.com, www.horniss<strong>en</strong>schutz.de<br />

Dieter Reckfort, ( 0251-31 54 46<br />

AG Libell<strong>en</strong>schutz<br />

Christian Göcking, ( 0251-3904945, gockinc@uni-mu<strong>en</strong>ster.de<br />

Norbert M<strong>en</strong>ke, ( 0251-3829277, m<strong>en</strong>kems@aol.com<br />

AG Medi<strong>en</strong> und Öff<strong>en</strong>tlichkeitsarbeit<br />

Martin Glöckner, ( 0170-7221182,<br />

martin.gloeckner@uni-mu<strong>en</strong>ster.de<br />

AG Obstwies<strong>en</strong>schutz<br />

Sabine Washof, ( 0251-4843847<br />

AG Pilze<br />

Birte Bublitz, ( 02533-3642, birte_bublitz@yahoo.de<br />

AG Schmetterlinge<br />

Martin Glöckner, ( 0170-7221182,<br />

martin.gloeckner@uni-mu<strong>en</strong>ster.de<br />

AG Vogelschutz<br />

Peter Hlubek, ( 0251-665232<br />

Hans Günter Kloth, ( 0 25 06-14 33<br />

Orni-Treff<br />

Daniel Doer, ( 0251-897820, doer@uni-mu<strong>en</strong>ster.de<br />

Projekt Streuobstwies<strong>en</strong>schutz<br />

Karin Rietman, ( 0251-136007, buero@nabu-ms.de<br />

Götz Huwald, ( 0251-1 496236, huwaldgoetz@hotmail.com<br />

Naturschutzjug<strong>en</strong>d naju<br />

Andre Spans, ( 0251-526732, aspans@uni-mu<strong>en</strong>ster.de<br />

Hilf<strong>en</strong> für die<br />

Gefiedert<strong>en</strong> Freunde [5]<br />

Immer nur<br />

Br<strong>en</strong>nnesseln? [6]<br />

Fledermäuse im Gart<strong>en</strong> [10]<br />

Der Kiebitz<br />

im Münsterland [26]<br />

Orchide<strong>en</strong><br />

im Gart<strong>en</strong>? [32]<br />

Vorwort<br />

Inhalt<br />

INHALT<br />

4 Zoologische Gärt<strong>en</strong><br />

für Jedermann<br />

5 Hilf<strong>en</strong> für die Gefiedert<strong>en</strong> Freunde<br />

6 Immer nur Br<strong>en</strong>nnesseln?<br />

7 Der Bi<strong>en</strong><strong>en</strong>- und Wesp<strong>en</strong>gart<strong>en</strong><br />

8 Naturschutz? – nein danke!<br />

10 Fledermäuse im Gart<strong>en</strong><br />

<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Bork</strong><strong>en</strong><br />

11 Bocholt: Endlich wieder eine<br />

Kindergruppe!<br />

11 Gart<strong>en</strong>teich als Leb<strong>en</strong>sraum<br />

12 Der Modd<strong>en</strong>pohl in Rhede<br />

13 <strong>NABU</strong>–Kindergruppe <strong>en</strong>tdeckt<br />

d<strong>en</strong> „eig<strong>en</strong><strong>en</strong>“ Gart<strong>en</strong><br />

14 Biotopflege am Drilandsee<br />

14 Naturschutz im Burloer V<strong>en</strong>n<br />

<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong> Coesfeld<br />

15 Das Kuhl<strong>en</strong>v<strong>en</strong>n darf nicht sterb<strong>en</strong>!<br />

16 „Off<strong>en</strong>e Gärt<strong>en</strong> 2004“<br />

17 Selt<strong>en</strong>e Falter teils unter<br />

militärischem Schutz<br />

17 Kuscheln als wichtige Strategie<br />

zum Überleb<strong>en</strong><br />

<strong>NABU</strong> Münster<br />

18 Neue Kindergruppe beim<br />

<strong>NABU</strong> Münster<br />

18 Gefahr durch Leimringe<br />

19 Gefährdet, nicht gefährlich!<br />

19 Mittelspecht besucht Winterfütterung<strong>en</strong><br />

20 Acht Jahre Laubfroschschutz in Münster<br />

<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong> Steinfurt<br />

22 Gärt<strong>en</strong> „Am Drost<strong>en</strong>kämpk<strong>en</strong>“<br />

- Domizil vom <strong>NABU</strong> Horstmar/Leer<br />

22 Der Laubfrosch sagt Danke<br />

23 Das Leb<strong>en</strong> im „Öko-Lehmdorf“<br />

24 Kribbelige Sache<br />

<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong> War<strong>en</strong>dorf<br />

25 Lern<strong>en</strong> im Kinder-Gart<strong>en</strong><br />

26 Der Kiebitz im Münsterland<br />

28 Auerochs<strong>en</strong> und Wildpferde<br />

28 Bi<strong>en</strong><strong>en</strong>kolonie Parkplatz<br />

Waldfriedhof Lauheide<br />

<strong>NABU</strong>-Naturschutzstation:<br />

29 Der Waldfriedhof Lauheide<br />

30 Neue Mitarbeiter<br />

30 Dem Froschkönig zu Liebe<br />

30 Danke für die Blum<strong>en</strong>!<br />

Magazin<br />

31 Vollzeit für die Natur: Alexander Och<br />

32 Orchide<strong>en</strong> im Gart<strong>en</strong>?<br />

33 D<strong>en</strong> Tier<strong>en</strong> zuliebe<br />

34 Ein schillernder Falter<br />

35 Leb<strong>en</strong>dige Ems<br />

35 Gedank<strong>en</strong> über Spechte und Käuze<br />

36 Veranstaltung<strong>en</strong>/Termine<br />

38 AnsprechpartnerInn<strong>en</strong> in d<strong>en</strong> <strong>Kreis</strong><strong>en</strong><br />

NATURZEIT.org 3


Zoologische Gärt<strong>en</strong> für Jedermann<br />

Tipps für die Gestaltung eines erlebnisreich<strong>en</strong> Gart<strong>en</strong>s<br />

Wild leb<strong>en</strong>de Tiere in d<strong>en</strong> Gart<strong>en</strong><br />

zu lock<strong>en</strong> ist nicht schwer.<br />

Doch durch die Berücksichtigung<br />

einiger Tipps kann der<br />

heimische Gart<strong>en</strong> und sogar<br />

der Balkon im Mehrfamili<strong>en</strong>haus<br />

zu einem wahr<strong>en</strong> „Zoologisch<strong>en</strong><br />

Gart<strong>en</strong>“ werd<strong>en</strong>.<br />

Jeder Gart<strong>en</strong>- und Balkonbesitzers hat dabei<br />

die Möglichkeit, ein<strong>en</strong> Beitrag zur Erhaltung<br />

einer bemerk<strong>en</strong>swert hoh<strong>en</strong> Zahl gefährdeter<br />

Tierart<strong>en</strong> zu leist<strong>en</strong>. Besonders stark könn<strong>en</strong><br />

gefährdete Art<strong>en</strong> unter d<strong>en</strong> Fledermäus<strong>en</strong><br />

und d<strong>en</strong> Wildbi<strong>en</strong><strong>en</strong> von einer naturnah<strong>en</strong><br />

Gart<strong>en</strong>gestaltung profitier<strong>en</strong>.<br />

Teilleb<strong>en</strong>sräume berücksichtig<strong>en</strong><br />

Tiere sind mobil und such<strong>en</strong> sich ihr<strong>en</strong> Leb<strong>en</strong>sraum<br />

nach speziell<strong>en</strong> Kriteri<strong>en</strong> aus: Alle<br />

die von ihn<strong>en</strong> b<strong>en</strong>ötigt<strong>en</strong> Teilleb<strong>en</strong>sräume<br />

müss<strong>en</strong> in erreichbarer Entfernung sein. Es<br />

wird also spezifisches Futter für die eig<strong>en</strong>e<br />

Ernährung und für die Versorgung des Nach-<br />

Waldeidechs<strong>en</strong> versteck<strong>en</strong> sich<br />

gerne in schmal<strong>en</strong> Ritz<strong>en</strong>.<br />

Foto: M. Stev<strong>en</strong><br />

4 NATURZEIT.org<br />

wuchses b<strong>en</strong>ötigt und es müss<strong>en</strong> geeignete<br />

Stell<strong>en</strong> für die Anlage von Nestern sowie für<br />

die Aufzucht oder das Aufwachs<strong>en</strong> der Jungtiere<br />

vorhand<strong>en</strong> sein. Wichtig ist zum Beispiel<br />

für Schwalb<strong>en</strong> und viele Wildbi<strong>en</strong><strong>en</strong>art<strong>en</strong><br />

auch die Verfügbarkeit von besonder<strong>en</strong> Nestbaumateriali<strong>en</strong>.<br />

Einige Schmetterlings- und<br />

Bi<strong>en</strong><strong>en</strong>art<strong>en</strong> hab<strong>en</strong> sogar spezielle R<strong>en</strong>devouzplätze<br />

als Treffpunkte der Geschlechter.<br />

Heimische Pflanz<strong>en</strong> verw<strong>en</strong>d<strong>en</strong><br />

Eine sehr hohe Bedeutung für die Förderung<br />

einer Vielzahl von Tierart<strong>en</strong> hat die Verw<strong>en</strong>dung<br />

heimischer Pflanz<strong>en</strong>art<strong>en</strong>. Förderlich<br />

wirkt es sich dabei aus, w<strong>en</strong>n Pflanz<strong>en</strong>art<strong>en</strong><br />

Verw<strong>en</strong>dung find<strong>en</strong>, die auch typisch für<br />

bestimmte Standortbedingung<strong>en</strong> sind:<br />

z.B. die Pflanzung von Heide, Birk<strong>en</strong> oder<br />

Ginster auf trock<strong>en</strong><strong>en</strong> Sandböd<strong>en</strong>. Steh<strong>en</strong><br />

die Pflanz<strong>en</strong> an ihr<strong>en</strong> typisch<strong>en</strong> Standort<strong>en</strong><br />

oder sogar in der typisch<strong>en</strong> Kombination mit<br />

ander<strong>en</strong> Pflanz<strong>en</strong>art<strong>en</strong>, ist die Chance für<br />

die Ansiedlung vieler Tierart<strong>en</strong> besonders<br />

hoch. £<br />

Michael Stev<strong>en</strong><br />

Blindschleich<strong>en</strong> halt<strong>en</strong> sich gerne<br />

an warm<strong>en</strong>, sonnig<strong>en</strong> Plätz<strong>en</strong> auf.<br />

Foto: M. Stev<strong>en</strong><br />

Begrünte Fassad<strong>en</strong> biet<strong>en</strong> viel<strong>en</strong><br />

Tier<strong>en</strong> Versteckmöglichkeit<strong>en</strong>.<br />

Foto: <strong>NABU</strong>-Archiv<br />

Weitergeh<strong>en</strong>de Information<strong>en</strong> könn<strong>en</strong> einer Reihe von beim <strong>NABU</strong><br />

Münster zu bezieh<strong>en</strong>der Broschür<strong>en</strong> zu d<strong>en</strong> Them<strong>en</strong> Vögel,<br />

Fledermäuse, Igel und Bi<strong>en</strong><strong>en</strong> im Gart<strong>en</strong> <strong>en</strong>tnomm<strong>en</strong> werd<strong>en</strong>.<br />

Interessante Tips sind auch im Internet zu find<strong>en</strong>:<br />

ü http://www.wildbi<strong>en</strong><strong>en</strong>.de/ebschutz.htm<br />

Ein solcher Holzstoß bietet nicht<br />

nur der Waldeidechse und der<br />

Blindschleiche vielfältig<strong>en</strong><br />

Leb<strong>en</strong>sraum...<br />

Foto: W. Rusch<br />

<strong>Kreis</strong> Steinfurt (Forts.)<br />

21.08.2004, 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr<br />

<strong>NABU</strong>-Feri<strong>en</strong>spaß-Aktion:<br />

„Als Naturforscher unterwegs -<br />

über und unter Wasser“<br />

Ausflug an d<strong>en</strong> schön<strong>en</strong> "Frischhofsbach"<br />

mit spann<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Untersuchung<strong>en</strong>. Eingelad<strong>en</strong><br />

sind Kinder von 6 -10 Jahr<strong>en</strong><br />

mit Forschersinn. Bitte Gummistiefel und<br />

- falls vorhand<strong>en</strong> - Fernglas nicht vergess<strong>en</strong>.<br />

Anmeldung<strong>en</strong> bis zum 15.08.04<br />

erbet<strong>en</strong> unter Tel. 05973 - 855. Leitung:<br />

Ulrich Antons. Treffpunkt: <strong>NABU</strong><br />

Geschäftsstelle Neu<strong>en</strong>kirch<strong>en</strong> (Haus<br />

Janning). Kinder: 2,50 EUR<br />

08.09.2004, 20:00 Uhr bis 22:00 Uhr<br />

<strong>NABU</strong>-Treff<strong>en</strong><br />

Treff<strong>en</strong> der <strong>NABU</strong>-Aktiv<strong>en</strong> mit all<strong>en</strong> am<br />

Naturschutz interessiert<strong>en</strong> BürgerInn<strong>en</strong>.<br />

Leitung: R<strong>en</strong>ate Waltermann. Treffpunkt:<br />

<strong>NABU</strong>-Geschäftsstelle Borghorst,<br />

Gant<strong>en</strong>straße 19.<br />

03.11.2004, 20:00 Uhr bis 22:00 Uhr<br />

<strong>NABU</strong>-Treff<strong>en</strong><br />

Treff<strong>en</strong> der <strong>NABU</strong>-Aktiv<strong>en</strong> mit all<strong>en</strong> am<br />

Naturschutz interessiert<strong>en</strong> BürgerInn<strong>en</strong>.<br />

Leitung: R<strong>en</strong>ate Waltermann. Treffpunkt:<br />

<strong>NABU</strong>-Geschäftsstelle Borghorst,<br />

Gant<strong>en</strong>straße 19.<br />

06.11.2004, 8:30 Uhr bis 12:00 Uhr<br />

Fit durch aktiv<strong>en</strong> Naturschutz<br />

<strong>Kreis</strong>weiter Arbeitseinsatz aller aktiv<strong>en</strong><br />

<strong>NABU</strong>-Grupp<strong>en</strong> und am Naturschutz<br />

interessierter jung<strong>en</strong> und alt<strong>en</strong> MitbürgerInn<strong>en</strong>.<br />

Entkrüsseln im Emsdett<strong>en</strong>er<br />

V<strong>en</strong>n. Zum Abschluß gibt es eine kräftige<br />

Erbs<strong>en</strong>suppe mit Bockwurst. Anmeldung<strong>en</strong><br />

erwünscht unter Tel. 05973 - 855.<br />

Leitung: Dr. Schwartze/Karl Riddering.<br />

Treffpunkt: wird bei Anmeldung und in<br />

der Presse bekanntgegeb<strong>en</strong>.<br />

22.01.2005, 8:30 Uhr bis 12:00 Uhr<br />

Fit durch aktiv<strong>en</strong> Naturschutz<br />

<strong>Kreis</strong>weiter Arbeitseinsatz aller aktiv<strong>en</strong><br />

<strong>NABU</strong>-Grupp<strong>en</strong> und am Naturschutz<br />

interessierter jung<strong>en</strong> und alt<strong>en</strong> MitbürgerInn<strong>en</strong>.<br />

Entkrüsseln im Emsdett<strong>en</strong>er<br />

V<strong>en</strong>n. Zum Abschluß gibt es eine kräftige<br />

Erbs<strong>en</strong>suppe mit Bockwurst. Anmeldung<strong>en</strong><br />

erwünscht unter Tel. 05973 - 855.<br />

Leitung: Dr. Schwartze/Karl Riddering.<br />

Treffpunkt: wird bei Anmeldung und in<br />

der Presse bekanntgegeb<strong>en</strong>.<br />

10.08.2004, 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr<br />

Feri<strong>en</strong>spaßaktion KOJE<br />

Fahrt in das Europareservat „Rieselfelder<br />

Münster“ und Besuch der Biologisch<strong>en</strong><br />

Station. Eingelad<strong>en</strong> sind Kinder von 8-<br />

12 Jahr<strong>en</strong>. Anmeldung erbet<strong>en</strong> bis<br />

27.07.04 unter Tel. 02572-952353.<br />

Leitung: Christiane De Jong/Birgit<br />

Bringemeier. Treffpunkt: Stroetmanns<br />

Fabrik. Kinder: 3,00 EUR<br />

27.08.2004, 20:00 Uhr bis 23:00 Uhr<br />

Nachtschwärmer unterwegs - Fledermäuse<br />

in unserer Stadt.<br />

Im Rahm<strong>en</strong> der „European Bat Night“<br />

wird uns die Fledermausexpertin L<strong>en</strong>a<br />

Grosche das Leb<strong>en</strong> und d<strong>en</strong> Schutz der<br />

flieg<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Kobolde der Nacht näher<br />

bring<strong>en</strong>. Diavortrag mit anschließ<strong>en</strong>der<br />

Nachtwanderung für Kinder von 8 - 12<br />

Jahr<strong>en</strong> mit oder ohne ihre Eltern. Anmeldung<strong>en</strong><br />

erbet<strong>en</strong> bis 13.08.04 unter Tel.<br />

02572 - 952353. Leitung: Christiane<br />

De Jong/L<strong>en</strong>a Grosche. Treffpunkt:<br />

Stroetmanns Fabrik.<br />

04.09.2004, 10:00 Uhr bis 12:00 Uhr<br />

In's Emsdett<strong>en</strong>er V<strong>en</strong>n zur Heideblüte<br />

Im Emsdett<strong>en</strong>er V<strong>en</strong>n, einem ehemalig<strong>en</strong><br />

Hochmoor, treff<strong>en</strong> wir auf fast alle typische<br />

Moorpflanz<strong>en</strong>. Auch d<strong>en</strong> fleischfress<strong>en</strong>d<strong>en</strong><br />

Sonn<strong>en</strong>tau werd<strong>en</strong> wir unter<br />

die Lupe nehm<strong>en</strong>. Fernglas zum beobacht<strong>en</strong><br />

der Kanadagänse, Zwergtaucher<br />

<strong>Kreis</strong> Steinfurt (Forts.) <strong>Kreis</strong> War<strong>en</strong>dorf (Forts.) <strong>Kreis</strong> War<strong>en</strong>dorf (Forts.)<br />

etc. nicht vergess<strong>en</strong>. Kinder von 8 - 12<br />

Jahr<strong>en</strong> bitte anmeld<strong>en</strong> bis 21.08.04<br />

unter Tel. 02572 – 952353. Leitung:<br />

Christiane De Jong/Heinz Rinsche. Treffpunkt:<br />

Wanderpilz am V<strong>en</strong>n, Neu<strong>en</strong>kirch<strong>en</strong>er<br />

Straße.<br />

29.09.2004, 14:30 Uhr bis 16:30 Uhr<br />

Ab<strong>en</strong>teuer Wald<br />

Mit d<strong>en</strong> Aug<strong>en</strong> einer Maus und mit der<br />

Nase eines Igels die Natur im Wald<br />

beobacht<strong>en</strong> und bestaun<strong>en</strong>. Blätter fühl<strong>en</strong>,<br />

krabbelnde Käfer find<strong>en</strong>, d<strong>en</strong> Vögeln<br />

lausch<strong>en</strong>. Eingelad<strong>en</strong> sind Kinder von<br />

8-12 Jahr<strong>en</strong>. Anmeldung<strong>en</strong> bitte bis zum<br />

15.09.04 unter Tel. 02572-952353.<br />

Leitung: Christiane De Jong/Birgit<br />

Bringemeier. Treffpunkt: Lintels Kott<strong>en</strong>,<br />

Nordwalder Straße.<br />

02.10.2004, 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr<br />

Apfelernte mit Press<strong>en</strong> von Apfelsaft<br />

Besuch einer Streuobstwiese mit Information<strong>en</strong><br />

über alte Apfelsort<strong>en</strong> und Verkostung<br />

in fester und flüssiger Form.<br />

Kinder von 8-12 Jahr<strong>en</strong> mit oder ohne<br />

ihre Eltern. Anmeldung bitte bis zum<br />

18.09.04 unter Tel. 02572 - 952353.<br />

Leitung: Christiande De Jong/Birgit<br />

Bringemeier. Treffpunkt: Hof V<strong>en</strong>tker,<br />

Emsdett<strong>en</strong>, Holling<strong>en</strong> 27.<br />

<strong>Kreis</strong> War<strong>en</strong>dorf<br />

27.08.2004, 16:30 Uhr<br />

bis 18:30 Uhr<br />

Wilde Rinder und<br />

Pferde in d<strong>en</strong> Emsau<strong>en</strong><br />

Exkursion zu d<strong>en</strong> Auerochs<strong>en</strong><br />

und Koniks in die<br />

Emsaue Pöhl<strong>en</strong>. Leitung:<br />

Michael Stev<strong>en</strong>,<br />

Kristian Mantel. Treffpunkt:<br />

Emsbrücke südlich<br />

von Haus Lang<strong>en</strong>,<br />

Telgte-Westbevern. Erw.:<br />

3 EUR; für <strong>NABU</strong>-<br />

Mitglieder kost<strong>en</strong>los,<br />

Kinder: 1 EUR; für NA-<br />

BU-Mitglieder kost<strong>en</strong>los<br />

10.09.2004, 16:30 Uhr<br />

bis 18:30 Uhr<br />

Zu d<strong>en</strong> Auerochs<strong>en</strong><br />

in die Lauheide<br />

Wanderung durch die<br />

von Stier Grobou und<br />

seiner Herde bewohnt<strong>en</strong><br />

Emsau<strong>en</strong>. Leitung:<br />

Michael Stev<strong>en</strong>, Kristian<br />

Mantel. Treffpunkt:<br />

Emsbrücke südlich von<br />

Haus Lang<strong>en</strong>, Telgte-<br />

Westbevern. Erw.: 3 EUR;<br />

für <strong>NABU</strong>-Mitglieder<br />

kost<strong>en</strong>los, Kinder: 1 EUR;<br />

für <strong>NABU</strong>-Mitglieder<br />

kost<strong>en</strong>los<br />

16.10.2004, 16:00 Uhr<br />

Wilde Rinder und<br />

Pferde in d<strong>en</strong> Emsau<strong>en</strong><br />

Exkursion zu d<strong>en</strong> Auerochs<strong>en</strong><br />

und Koniks in die<br />

Emsaue Pöhl<strong>en</strong>. Leitung:<br />

Daniel Kebschull.<br />

Treffpunkt: Emsbrücke<br />

südlich von Haus Lang<strong>en</strong>,<br />

Telgte-Westbevern.<br />

Erw.: 3 EUR; für <strong>NABU</strong>-<br />

Mitglieder kost<strong>en</strong>los,<br />

Kinder: 1 EUR; für NA-<br />

BU-Mitglieder kost<strong>en</strong>los<br />

30.10.2004, 14:00 Uhr<br />

Ochs<strong>en</strong>tour durch die Lauheide<br />

Wanderung durch die von Stier "Grobou"<br />

und seiner Herde bewohnt<strong>en</strong> Emsau<strong>en</strong>.<br />

Leitung: Daniel Kebschull. Treffpunkt:<br />

Emsbrücke südlich von Haus Lang<strong>en</strong>,<br />

Telgte-Westbevern. Erw.: 3 EUR; für NA-<br />

BU-Mitglieder kost<strong>en</strong>los, Kinder: 1 EUR;<br />

für <strong>NABU</strong>-Mitglieder kost<strong>en</strong>los<br />

08.08.2004, 15:00 Uhr<br />

Ein Picknick in der Heide<br />

Bei Kaffee und Kuch<strong>en</strong> die Natur erleb<strong>en</strong>.<br />

Nach dem Picknick lädt der <strong>NABU</strong> Groß<br />

& Klein zu einer Natur<strong>en</strong>tdeckungsreise<br />

und Spur<strong>en</strong>suche durch das Heideerweiterungsgebiet<br />

„Klat<strong>en</strong>berge“ ein. Sp<strong>en</strong>d<strong>en</strong><br />

sind erwünscht. Leitung: Andreas<br />

Beulting & Alexander Och. Treffpunkt:<br />

Parkstreif<strong>en</strong> an der L 81, Klat<strong>en</strong>berge,<br />

Telgte. Erw.: 3 EUR; für <strong>NABU</strong>-Mitglieder<br />

kost<strong>en</strong>los, Kinder: 1 EUR; für <strong>NABU</strong>-<br />

Mitglieder kost<strong>en</strong>los<br />

18.09.2004, 8:30 Uhr<br />

Paradies für Zugvögel<br />

Gemeinsame Fahrt in das Europa-<br />

Reservat Rieselfelder Münster. Leitung:<br />

Alexander und Belinda Och. Treffpunkt:<br />

Treffpunkt für Fahrgemeinschaft<strong>en</strong> auf<br />

dem Marktplatz in Freck<strong>en</strong>horst.<br />

17.10.2004, 19:30 Uhr<br />

Natur am Zachariassee<br />

Vortrag mit Multimedia-Präs<strong>en</strong>tation über<br />

das vom <strong>NABU</strong> betreute Schutzgebiet<br />

bei Lippstadt. Leitung: Peter Hoffmann,<br />

<strong>NABU</strong> Lippstadt. Treffpunkt: Gasthof<br />

Badde in Westkirch<strong>en</strong>.<br />

04.11.2004, 19:30 Uhr<br />

Naturerlebnis Au<strong>en</strong>landschaft<strong>en</strong><br />

Vortrag mit Präs<strong>en</strong>tation. Leitung: Joachim<br />

Drüke, ABU im <strong>Kreis</strong> Soest. Treffpunkt:<br />

Gasthof Badde in Westkirch<strong>en</strong>.<br />

02.12.2004, 19:30 Uhr<br />

Weihnachtstreff<strong>en</strong><br />

Mit Film über Schwalb<strong>en</strong> und Mauersegler.<br />

Leitung: Klaus Reinke. Treffpunkt:<br />

Gasthof Badde in Westkirch<strong>en</strong>.<br />

Veranstaltung<strong>en</strong><br />

NATURZEIT.org 37


Veranstaltung<strong>en</strong><br />

KREIS BORKEN KREIS BORKEN (Forts.)<br />

28.08.2004, 19:30 Uhr bis 22:30 Uhr<br />

Europäische Fledermausnacht<br />

Nach einer klein<strong>en</strong> Einführung zu d<strong>en</strong><br />

bei uns vorkomm<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Fledermausart<strong>en</strong>,<br />

ihrer Leb<strong>en</strong>sweise und ihrem Schutz<br />

werd<strong>en</strong> die Tiere in der Dämmerung<br />

beobachtet und mit Hilfe von Fledermausdetektor<strong>en</strong><br />

gehört. Leitung: Christian<br />

Giese, Martin Steverding. Treffpunkt:<br />

Parkplatz Hoxfelder Weg. Erw.: 5,00<br />

EUR, Kinder: 2,50 EUR<br />

04.09.2004, 9:30 Uhr bis 16:00 Uhr<br />

Vogelreservat Rieselfelder Münster<br />

Beobachtung von Watvögeln, Ent<strong>en</strong> und<br />

ander<strong>en</strong> Wasservögeln in dem bekannt<strong>en</strong><br />

Reservat. Leitung: Christian Giese,<br />

Martin Steverding. Treffpunkt: Busbahnhof<br />

Vred<strong>en</strong>. Anmeldung und Veranstalter:<br />

Biologische Station Zwillbrock e.V. Tel.:<br />

02564/98600<br />

17.09.2004, 18:00 Uhr bis 21:00 Uhr<br />

Steinkäuze im Herbst<br />

ab<strong>en</strong>dliche Exkursion zur Beobachtung<br />

von Steinkäuz<strong>en</strong>. Leitung: Martin Steverding.<br />

Treffpunkt: Pfarrheim St. Gudula,<br />

Rhede. Anmeldung und Veranstalter:<br />

Biologische Station Zwillbrock e.V. Tel.:<br />

02564/98600<br />

25.09.2004, 14:00 Uhr bis 19:00 Uhr<br />

Libell<strong>en</strong> und fleischfress<strong>en</strong>de<br />

Pflanz<strong>en</strong> - das Moor im Frühherbst<br />

Wanderung durch das gr<strong>en</strong>znahe niederländische<br />

Haaksberger V<strong>en</strong>n, bei<br />

gutem Wetter könn<strong>en</strong> u.a. sehr selt<strong>en</strong>e<br />

Libell<strong>en</strong>art<strong>en</strong> angetroff<strong>en</strong> werd<strong>en</strong>. Leitung:<br />

Martin Steverding. Treffpunkt:<br />

Busbahnhof Vred<strong>en</strong> (mit PKWs). Anmeldung<br />

und Veranstalter: Biologische Station<br />

Zwillbrock e.V. Tel.: 02564/98600<br />

08.10.2004, 17:00 Uhr bis 20:00 Uhr<br />

Herbstab<strong>en</strong>d im Zwillbrocker<br />

V<strong>en</strong>n<br />

Beobachtung des ab<strong>en</strong>dlich<strong>en</strong> Schlafplatzfluges<br />

von Graugäns<strong>en</strong>, Ent<strong>en</strong>,<br />

Star<strong>en</strong> und ander<strong>en</strong> Vögeln an dem<br />

Flachwassersee im Zwillbrocker V<strong>en</strong>n.<br />

Leitung: Martin Steverding. Treffpunkt:<br />

Biologische Station Zwillbrock. Anmeldung<br />

und Veranstalter: Biologische Station<br />

Zwillbrock e.V. Tel.: 02564/98600<br />

22.-25.10.2004<br />

Kraniche und Seeadler - Großvögel<br />

im Westhavelland<br />

Vogelbeobachtung<strong>en</strong> im Westhavelland,<br />

einem der bedeut<strong>en</strong>dst<strong>en</strong> Feuchtgebiete<br />

Deutschlands, zu erwart<strong>en</strong> sind unter<br />

anderem Schwärme von Kranich<strong>en</strong> und<br />

Gäns<strong>en</strong>, sowie Seeadler und Großtrapp<strong>en</strong>.<br />

Leitung: Martin Steverding. Anmeldung<br />

und Veranstalter: Biologische<br />

Station Zwillbrock e.V. Tel.:<br />

02564/98600<br />

05.11.2004, 17:00 Uhr bis 19:30 Uhr<br />

Herbstbalz der Waldkäuze<br />

Ab<strong>en</strong>dwanderung zum Hör<strong>en</strong> und ev.<br />

Beobacht<strong>en</strong> von Waldkäuz<strong>en</strong>. Leitung:<br />

Martin Steverding. Treffpunkt: Pfarrheim<br />

St. Gudula, Rhede. Anmeldung und<br />

Veranstalter: Biologische Station Zwillbrock<br />

e.V. Tel.: 02564/98600<br />

12.11.2004, 17:00 Uhr bis 19:30 Uhr<br />

Was fress<strong>en</strong> Eul<strong>en</strong>?<br />

Analyse von Eul<strong>en</strong>gewöll<strong>en</strong> - vor allem<br />

für Kinder. Leitung: Martin Steverding.<br />

Treffpunkt: Biologische Station Zwillbrock.<br />

Anmeldung und Veranstalter: Biologische<br />

Station Zwillbrock e.V. Tel.:<br />

02564/98600<br />

19.11.2004, 17:00 Uhr bis 19:30 Uhr<br />

Federn mach<strong>en</strong> Vögel<br />

Einführung in die Vielfalt von Vogelfedern,<br />

Aufkleb<strong>en</strong> von Schwing<strong>en</strong> und<br />

Schwanzfedern verschied<strong>en</strong>er Vögel in<br />

36 NATURZEIT.org<br />

Kleingrupp<strong>en</strong>. Leitung: Martin Steverding.<br />

Treffpunkt: Biologische Station<br />

Zwillbrock. Anmeldung und Veranstalter:<br />

Biologische Station Zwillbrock e.V. Tel.:<br />

02564/98600<br />

20.11.2004, 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr<br />

Silberreiher und wilde Rinder -<br />

Oostvaardes Plass<strong>en</strong> im Spätherbst<br />

Beobachtung<strong>en</strong> zahlreicher selt<strong>en</strong>er Vögel<br />

wie Silberreiher und mit Glück auch<br />

Seeadler und Wanderfalk<strong>en</strong>, daneb<strong>en</strong><br />

freileb<strong>en</strong>de Heckrinder, Koniks und Rothirsche.<br />

Leitung: Martin Steverding.<br />

Treffpunkt: Busbahnhof Vred<strong>en</strong>, weitere<br />

Zustiegmöglichkeit<strong>en</strong> in <strong>Bork</strong><strong>en</strong>, Rhede,<br />

Bocholt. Anmeldung und Veranstalter:<br />

Biologische Station Zwillbrock e.V. Tel.:<br />

02564/98600<br />

04.12.2004, 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr<br />

Wildgänse am Niederrhein<br />

Beobachtung großer Schwärme nordischer<br />

Gänse am Unter<strong>en</strong> Niederrhein<br />

zwisch<strong>en</strong> Wesel und Rees, u.a. auf der<br />

Bislicher Insel, wo auch viele Weißwang<strong>en</strong>gänse<br />

überwintern. Leitung: Martin<br />

Steverding. Treffpunkt: Busbahnhof Vred<strong>en</strong>,<br />

weitere Zustiegmöglichkeit<strong>en</strong> in<br />

<strong>Bork</strong><strong>en</strong>, Rhede, Bocholt. Anmeldung und<br />

Veranstalter: Biologische Station Zwillbrock<br />

e.V. Tel.: 02564/98600<br />

KREIS Coesfeld<br />

29.08.2004, 20:00 Uhr<br />

Europäische Fledermausnacht<br />

Ein Höhepunkt in der Arbeit im Fledermausschutz.<br />

Leitung: Heinz Kramer.<br />

Treffpunkt: in Coesfled: Blankes Kuhle,<br />

Stadtwaldallee.<br />

29.08.2004, 20:00 Uhr<br />

Europäische Fledermausnacht<br />

ein Höhepunkt in der Arbeit im Fledermausschutz.<br />

Leitung: Hans Haufe.<br />

Treffpunkt: in Dülm<strong>en</strong>: Wildpark.<br />

03.09.2004, 20:00 Uhr<br />

Fledermausnacht<br />

in Zusamm<strong>en</strong>arbeit mit dem Biologisch<strong>en</strong><br />

Z<strong>en</strong>trum gestalt<strong>en</strong> die Fledermausschützer<br />

ein<strong>en</strong> informativ<strong>en</strong> Ab<strong>en</strong>d rund um<br />

die Fledertiere. Leitung: Reinhard<br />

Loewert. Treffpunkt: Biologisches Z<strong>en</strong>trum,<br />

Rohrkamp 29, Lüdinghaus<strong>en</strong>.<br />

14.09.2004, 19:30 Uhr<br />

Interner Stammtisch<br />

nur für Mitglieder . Treffpunkt: Landgasthaus<br />

Egbering, Nottuln-Darup.<br />

05.10.2004, 20:00 Uhr<br />

Fischteiche und Libell<strong>en</strong> im <strong>Kreis</strong><br />

Coesfeld<br />

Treffpunkt: Gaststätte Zumbült, Coesfelder<br />

Str. 44, B 474, Coesfeld-Lette.<br />

09.10.2004, 10:00 Uhr<br />

Exkursion: Herbstwanderung<br />

durch die Davert<br />

Leitung: Andreas Beulting und Hubert<br />

Langer. Treffpunkt: wird noch bekannt<br />

gegeb<strong>en</strong> - siehe Presse.<br />

16.11.2004, 20:00 Uhr<br />

Managem<strong>en</strong>t von Grünlandfläch<strong>en</strong><br />

Leitung: Dr. Dietmar Ikemeyer, Leiter<br />

Biologische Station Zwillbrock. Treffpunkt:<br />

Gaststätte Beumer, Hauptstraße 46,<br />

Havixbeck.<br />

07.12.2004, 20:00 Uhr<br />

Stammtisch für <strong>NABU</strong>-Mitglieder<br />

und Interessierte<br />

Them<strong>en</strong>: Pflegeeinsätze und Aktuelles<br />

. Treffpunkt: Hotel „Zum Wildpferd“,<br />

Münsterstr. 52, Dülm<strong>en</strong>.<br />

KREIS Coesfeld (Forts.)<br />

11.01.2005, 20:00 Uhr<br />

Jagd im Spannungsfeld zwisch<strong>en</strong><br />

Jägern und Naturschützern<br />

mit anschließ<strong>en</strong>der Diskussion. Leitung:<br />

Dr. H.-J. Meyer-Rav<strong>en</strong>stein, Schutzgemeinschaft<br />

Deutscher Wald. Treffpunkt:<br />

Gaststätte Schulze-Osthoff, Coesfelder<br />

Berg, Coesfeld.<br />

22.01.2005, 9:00 Uhr bis 17:00 Uhr<br />

Exkursion: Wildgänse am Niederrhein<br />

von Rees bis Nijmeg<strong>en</strong><br />

Es werd<strong>en</strong> Fahrgemeinschaft<strong>en</strong> gebildet,<br />

Tagesverpflegung und Ferngläser sind<br />

mitzubring<strong>en</strong>. Leitung: Rückfrag<strong>en</strong> und<br />

Anmeldung<strong>en</strong>: H. Garritzmann, Tel.<br />

02502-6276 oder E-Mail. Treffpunkt:<br />

Arbeitsamt Coesfeld.<br />

STADT Münster<br />

01.09.2004, 17:30 Uhr bis 20:00 Uhr<br />

Hagebutt<strong>en</strong>mus & Brombeerlikör<br />

- Was man aus Wildfrücht<strong>en</strong> mach<strong>en</strong><br />

kann<br />

Auf einem Spaziergang lern<strong>en</strong> wir Wildfrüchte<br />

und Möglichkeit<strong>en</strong> ihrer Verw<strong>en</strong>dung<br />

k<strong>en</strong>n<strong>en</strong>. Inklusive Geschmacksprob<strong>en</strong>!<br />

Die Teilnehmerzahl ist auf max. 20<br />

Person<strong>en</strong> beschränkt. Leitung: Marianne<br />

& Thomas Starkmann. Treffpunkt:<br />

Ni<strong>en</strong>berge-Häger; näheres dazu bei der<br />

Anmeldung unter Tel.: 02571-952037<br />

oder Mail: tstarkmann@web.de. Erw.:<br />

3 EUR; für <strong>NABU</strong>-Mitglieder kost<strong>en</strong>los,<br />

Kinder: 1 EUR; für <strong>NABU</strong>-Mitglieder<br />

kost<strong>en</strong>los<br />

18.09.2004, 14:00 Uhr<br />

Kindernachmittag zum Thema<br />

Pilze<br />

Die Kinder soll<strong>en</strong> ein<strong>en</strong> Überblick über<br />

die Vielfalt der Pilzart<strong>en</strong> und -form<strong>en</strong><br />

k<strong>en</strong>n<strong>en</strong> lern<strong>en</strong>, sowie besonders ihre<br />

Funktion<strong>en</strong>, ökologisch<strong>en</strong> Nutz<strong>en</strong> und<br />

ihr<strong>en</strong> Schutz. Leitung: Birte Bublitz.<br />

Treffpunkt: NAJU Gart<strong>en</strong>, hinter der<br />

Kleingart<strong>en</strong>anlage Leb<strong>en</strong>sborn. Kinder:<br />

3,00EUR <strong>NABU</strong>-Mitglieder 1,50 EUR<br />

19.09.2004, 15:00 Uhr<br />

Auf d<strong>en</strong> Spur<strong>en</strong> der Droste<br />

Die Landschaft um Roxel hat Leb<strong>en</strong> und<br />

Werk der Annette von Droste Hülshoff<br />

maßgeblich beeinflusst. Der botanischer<br />

Spaziergang folgt alt<strong>en</strong> Weg<strong>en</strong>, die Annette<br />

von Droste Hülshoff vor fast zweihundert<br />

Jahr<strong>en</strong> häufig b<strong>en</strong>utzt hat. Tipp:<br />

Festes Schuhwerk. Leitung: Dr. Thomas<br />

Hövelmann (<strong>NABU</strong> Münster), Dr. Annelise<br />

Raub. Treffpunkt: Haus Rüschhaus<br />

(Rüschhausweg). Erw.: 3 EUR; für <strong>NABU</strong>-<br />

Mitglieder kost<strong>en</strong>los, Kinder: 1 EUR; für<br />

<strong>NABU</strong>-Mitglieder kost<strong>en</strong>los<br />

10.10.2004, 11:00 Uhr bis 18:00 Uhr<br />

5. Münsterländer Apfeltag<br />

Unter dem Motto: „Naturschutz geht<br />

durch d<strong>en</strong> Mag<strong>en</strong>“ findet nun bereits<br />

zum 5. Mal dieses Volksfest statt. Der<br />

Tag bietet viele Attraktion<strong>en</strong> rund um<br />

die Streuobstwiese: Ausstellung<strong>en</strong>, Sort<strong>en</strong>bestimmung<br />

durch ein<strong>en</strong> Apfelkundler,<br />

Köstlichkeit<strong>en</strong> aus Streuobst. Leitung:<br />

<strong>NABU</strong> Münster. Treffpunkt: Ökullus-Hof<br />

Schulze Buschhoff, Am Handorfer Bahnhof<br />

2, direkt an der War<strong>en</strong>dorfer Straße.<br />

16.10.2004, 9:00 Uhr<br />

Fit durch Naturschutz<br />

Spaß und Bewegung an der frisch<strong>en</strong> Luft<br />

bei praktischer Naturschutzarbeit. Für<br />

die Helferinn<strong>en</strong> und Helfer gibt es ein<br />

leckeres Mittagsmahl. Tipp: An festes<br />

Schuhwerk und wetterfeste Kleidung<br />

d<strong>en</strong>k<strong>en</strong>. Leitung: Andreas Beulting.<br />

Treffpunkt: Umwelthaus Münster, Zumsandestraße<br />

15.<br />

STADT Münster (Forts.)<br />

21.10.2004, 15:00 Uhr<br />

Kindernachmittag zum Thema<br />

Streuobstwies<strong>en</strong><br />

Die Kinder bekomm<strong>en</strong> ein<strong>en</strong> Überblick<br />

über die viel<strong>en</strong> Tiere und Pflanz<strong>en</strong>, die<br />

auf Streuobstwies<strong>en</strong> leb<strong>en</strong>. Dabei werd<strong>en</strong><br />

sie auch selber Apfelsaft press<strong>en</strong> und<br />

viel über das leckere Obst erfahr<strong>en</strong>.<br />

Leitung: Karin Rietman (<strong>NABU</strong> Münster).<br />

Treffpunkt: NAJU Gart<strong>en</strong>, hinter<br />

der Kleingart<strong>en</strong>anlage Leb<strong>en</strong>sborn. Kinder:<br />

3,00EUR; <strong>NABU</strong>-Mitglieder 1,50<br />

EUR<br />

09.11.2004, 19:30 Uhr<br />

„Die Davert“ Ein Waldjuwel im<br />

Münsterland - Diavortrag.<br />

Eine Bilderreise durch das größte Waldnaturschutzgebiet<br />

im Münsterland. Leitung:<br />

Andreas Beulting. Treffpunkt:<br />

Gaststätte "Haus Meinholf", Stadthalle<br />

Münster-Hiltrup, Westfal<strong>en</strong>straße 197.<br />

Erw.: 3 EUR; für <strong>NABU</strong>-Mitglieder kost<strong>en</strong>los,<br />

Kinder: 1 EUR; für <strong>NABU</strong>-<br />

Mitglieder kost<strong>en</strong>los<br />

27.11.2004, 9:00 Uhr<br />

Fit durch Naturschutz<br />

Spaß und Bewegung an der frisch<strong>en</strong> Luft<br />

bei praktischer Naturschutzarbeit. Für<br />

die Helferinn<strong>en</strong> und Helfer gibt es ein<br />

leckeres Mittagsmahl. Tipp: An festes<br />

Schuhwerk und wetterfeste Kleidung<br />

d<strong>en</strong>k<strong>en</strong>. Leitung: Andreas Beulting.<br />

Treffpunkt: Umwelthaus Münster, Zumsandestraße<br />

15.<br />

11.12.2004, 14:00 Uhr<br />

Mauerblümch<strong>en</strong> in der Inn<strong>en</strong>stadt<br />

Botanisch-naturkundlicher Spaziergang<br />

durch die Inn<strong>en</strong>stadt zu botanisch<strong>en</strong><br />

Besonderheit<strong>en</strong> an Mauern.<br />

Tipps: Bestimmungsbuch und Lupe nützlich.<br />

Leitung: Dr. Thomas Hövelmann<br />

(<strong>NABU</strong> Münster). Treffpunkt: Erbdrost<strong>en</strong>hof<br />

(Salzstraße). Erw.: 3 EUR; für <strong>NABU</strong>-<br />

Mitglieder kost<strong>en</strong>los, Kinder: 1 EUR; für<br />

<strong>NABU</strong>-Mitglieder kost<strong>en</strong>los<br />

15.01.2005, 9:00 Uhr<br />

Fit durch Naturschutz<br />

Spaß und Bewegung an der frisch<strong>en</strong> Luft<br />

bei praktischer Naturschutzarbeit. Für<br />

die Helferinn<strong>en</strong> und Helfer gibt es ein<br />

leckeres Mittagsmahl. Tipp: An festes<br />

Schuhwerk und wetterfeste Kleidung<br />

d<strong>en</strong>k<strong>en</strong>. Leitung: Andreas Beulting.<br />

Treffpunkt: Umwelthaus Münster, Zumsandestraße<br />

15.<br />

<strong>Kreis</strong> Steinfurt<br />

1. Sonntag, 14:00 Uhr bis 16:00 Uhr<br />

Sonntagsspaziergang<br />

Naturkundliche Exkursion in die nähere<br />

Umgebung - besonders auch für junge<br />

Famili<strong>en</strong> gedacht. Leitung: Ulrich Antons.<br />

Treffpunkt: <strong>NABU</strong> Geschäftsstelle<br />

Neu<strong>en</strong>kirch<strong>en</strong> (Haus Janning).<br />

2. Di<strong>en</strong>stag, 19:30 Uhr bis 22:00 Uhr<br />

<strong>NABU</strong>-Stammtisch<br />

Treff<strong>en</strong> aller Naturfreunde - Aktuelle<br />

Naturschutzthem<strong>en</strong> vor Ort bzw. im <strong>Kreis</strong><br />

Steinfurt steh<strong>en</strong> - neb<strong>en</strong> einer Radtour<br />

oder einem Diavortrag - im Vordergrund.<br />

Leitung: Ulrich Antons. Treffpunkt: Bis<br />

April und ab Oktober Villa Hecking. Von<br />

Mai bis September <strong>NABU</strong>-Geschäftsstelle<br />

Neu<strong>en</strong>kirch<strong>en</strong> (Haus Janning).<br />

28.08.04, 19:00 Uhr bis 23:30 Uhr<br />

European-Bat-Night<br />

Eine spann<strong>en</strong>de Fledermausexkursion<br />

mit abschließ<strong>en</strong>dem Mitternachtspicknick<br />

im Walshag<strong>en</strong>park. Eingelad<strong>en</strong> sind<br />

Kinder von 8 - 12. Anmeldung<strong>en</strong> bitte<br />

bis zum 20.08.04. unter Tel. 05973-<br />

855. Leitung: Dieter Beßmann. Treffpunkt:<br />

<strong>NABU</strong> Geschäftsstelle Neu<strong>en</strong>kirch<strong>en</strong><br />

(Haus Janning). Kinder: 2,50 EUR<br />

Hilf<strong>en</strong> für die Gefiedert<strong>en</strong> Freunde<br />

Damit der Frühling noch schöner wird<br />

Wer k<strong>en</strong>nt es nicht, das erheb<strong>en</strong>de Gefühl im Februar oder Anfang März, w<strong>en</strong>n Amsel,<br />

Buchfink oder Singdrossel zu sing<strong>en</strong> beginn<strong>en</strong>. Noch schöner ist es aber, w<strong>en</strong>n die Vögel<br />

sogar im eig<strong>en</strong><strong>en</strong> Gart<strong>en</strong> zu nist<strong>en</strong> beginn<strong>en</strong>.<br />

Durch die Anbringung von Nisthilf<strong>en</strong> kann<br />

bei d<strong>en</strong> höhl<strong>en</strong>bewohn<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Art<strong>en</strong> die durch<br />

das Fäll<strong>en</strong> alter Bäume und das Verschließ<strong>en</strong><br />

von Ritz<strong>en</strong> und Höhl<strong>en</strong> an Gebäud<strong>en</strong> verursachte<br />

Wohnungsnot deutlich gemildert werd<strong>en</strong>.<br />

Doch ist nicht jeder Kast<strong>en</strong> gleich gut<br />

für d<strong>en</strong> heimisch<strong>en</strong> Gart<strong>en</strong> geeignet:<br />

Gärt<strong>en</strong> mit alt<strong>en</strong> Obstbäum<strong>en</strong><br />

Gute Aussicht<strong>en</strong> d<strong>en</strong> Gart<strong>en</strong>rotschwanz und<br />

d<strong>en</strong> Trauerschnäpper anzusiedeln hat man,<br />

w<strong>en</strong>n alte Obstbaumbestände und einige<br />

hohe Bäume (besonders Eich<strong>en</strong>, Lind<strong>en</strong>)<br />

im Gart<strong>en</strong> oder in unmittelbarer Nähe zur<br />

Verfügung steh<strong>en</strong>. Währ<strong>en</strong>d der Trauerschnäpper<br />

auch die Meis<strong>en</strong>käst<strong>en</strong> mit einem<br />

Öffnungsdurchmesser von 32 mm nutzt,<br />

werd<strong>en</strong> für d<strong>en</strong> Gart<strong>en</strong>rotschwanz Käst<strong>en</strong><br />

mit oval<strong>en</strong> Einflugöffnung<strong>en</strong> angebot<strong>en</strong>.<br />

Kleiber am Nistkast<strong>en</strong><br />

Gärt<strong>en</strong> am Stadtrand<br />

Fast nur am Stadtrand wird man das Glück<br />

hab<strong>en</strong>, eine Bachstelze zum Nist<strong>en</strong> in sein<strong>en</strong><br />

Gart<strong>en</strong> zu lock<strong>en</strong>. Steh<strong>en</strong> unter dem Dachfirst<br />

oder im Schupp<strong>en</strong> keine Höhlung<strong>en</strong> zur<br />

Verfügung, bevorzugt sie sog<strong>en</strong>annte Halbhöhl<strong>en</strong>käst<strong>en</strong>.<br />

Diese werd<strong>en</strong> auch gerne<br />

vom Hausrotschwanz, Grauschnäpper und<br />

geleg<strong>en</strong>tlich sogar vom Rotkehlch<strong>en</strong> g<strong>en</strong>utzt.<br />

Gärt<strong>en</strong> mit altbaumreichem Umfeld<br />

Kleiber und Gart<strong>en</strong>baumläufer b<strong>en</strong>ötig<strong>en</strong><br />

alte Baumbestände, in d<strong>en</strong><strong>en</strong> sie ihre Nahrung<br />

find<strong>en</strong>. Sind nicht ausreich<strong>en</strong>d Spechtoder<br />

Naturhöhl<strong>en</strong> vorhand<strong>en</strong>, kann man dem<br />

Spatz<strong>en</strong> bad<strong>en</strong> in einer Pfütze.<br />

Foto: <strong>NABU</strong>-Archiv<br />

Kleiber ein<strong>en</strong> geräumig<strong>en</strong> Kast<strong>en</strong> anbiet<strong>en</strong>,<br />

der eine kleinere, nicht vom Star nutzbare<br />

Öffnung hat. Der Gart<strong>en</strong>baumläufer nistet<br />

natürlicherweise in der Regel hinter absteh<strong>en</strong>d<strong>en</strong><br />

Holz- und Rind<strong>en</strong>stück<strong>en</strong>. Dem<br />

nachempfund<strong>en</strong> sind spezielle Baumläufer-<br />

Nisthilf<strong>en</strong> mit zwei seitlich<strong>en</strong> Öffnung<strong>en</strong>, die<br />

man an ein<strong>en</strong> ausreich<strong>en</strong>d dick<strong>en</strong> Baumstamm<br />

anbringt.<br />

Nutzgärt<strong>en</strong><br />

Besonders in Nutzgärt<strong>en</strong>, in d<strong>en</strong><strong>en</strong> einige<br />

höhere Bäume oder eine südostexponierte<br />

Hauswand zur Verfügung steht, lohnt es sich<br />

die etwas geräumiger<strong>en</strong> Star<strong>en</strong>käst<strong>en</strong><br />

(Durchmesser 40 mm) und von Spatz<strong>en</strong><br />

nutzbare Käst<strong>en</strong> (Meis<strong>en</strong>kast<strong>en</strong> 32 mm,<br />

„Reih<strong>en</strong>haus für d<strong>en</strong> Spatz“) aufzuhäng<strong>en</strong>.<br />

Nistkäst<strong>en</strong> am Haus<br />

Speziell für die Anbringung an hohe Hauswände<br />

geeignet sind spezielle Mauerseglerkäst<strong>en</strong>.<br />

Nisthilf<strong>en</strong> für die Mehlschwalb<strong>en</strong><br />

werd<strong>en</strong> am best<strong>en</strong> unter überhäng<strong>en</strong>d<strong>en</strong><br />

Dächern angebracht. Durch die Befestigung<br />

von Kotbrettch<strong>en</strong> kann man sich vor der<br />

Verschmutzung der Hauswand und des<br />

Untergrundes schütz<strong>en</strong>. Spatz<strong>en</strong>, Hausrotschwanz,<br />

Kohl- und Blaumeise nutz<strong>en</strong><br />

eb<strong>en</strong>falls gerne an Hauswänd<strong>en</strong> angebrachte<br />

Nistkäst<strong>en</strong>.<br />

Möchte man dem Zaunkönig, der Heck<strong>en</strong>braunelle,<br />

d<strong>en</strong> Grasmück<strong>en</strong>art<strong>en</strong> oder dem<br />

Rotkehlch<strong>en</strong> ein<strong>en</strong> Leb<strong>en</strong>sraum im Gart<strong>en</strong><br />

biet<strong>en</strong>, sollte man auf die Pflanzung heimischer<br />

Sträucher und Laubbäume setz<strong>en</strong> und<br />

d<strong>en</strong> Gart<strong>en</strong> durch Holzstöße, Hauf<strong>en</strong> aus<br />

Astwerk und vielleicht sogar eine kleine<br />

„Wildnisecke“ anreichern. Die Ansiedlung<br />

der Nachtigall ist hingeg<strong>en</strong> schon ein kleines<br />

Kunststück: Sie mag Gebüsche mit größer<strong>en</strong><br />

verwildert<strong>en</strong> Bereich<strong>en</strong> auf eher feucht<strong>en</strong><br />

Standort<strong>en</strong>. £<br />

Michael Stev<strong>en</strong><br />

Leider selt<strong>en</strong> geword<strong>en</strong>: Nester der<br />

Mehlschwalbe (ob<strong>en</strong>)<br />

Foto: M. Stev<strong>en</strong><br />

Obstbäume mit alt<strong>en</strong> Höhl<strong>en</strong> bietet<br />

viel<strong>en</strong> Tier<strong>en</strong> Versteckmöglichkeit<strong>en</strong><br />

Foto: M. Stev<strong>en</strong><br />

NATURZEIT.org 5


Immer nur Br<strong>en</strong>nnesseln?<br />

Gart<strong>en</strong>tipps, um Schmetterlinge anzusiedeln<br />

Um Schmetterlinge in d<strong>en</strong> eig<strong>en</strong><strong>en</strong> Wohnbereich zu lock<strong>en</strong>, b<strong>en</strong>ötigt man neb<strong>en</strong> geeignet<strong>en</strong><br />

Nektarpflanz<strong>en</strong> auch noch einige weitere Requisit<strong>en</strong>. Welche das im Münsterland sein<br />

könn<strong>en</strong>, erklärt Martin Glöckner.<br />

Um es gleich vorwegzunehm<strong>en</strong>: ein<strong>en</strong> Apollofalter<br />

werd<strong>en</strong> Sie nie in Ihr<strong>en</strong> Gart<strong>en</strong> lock<strong>en</strong>,<br />

selbst w<strong>en</strong>n dort seine Lieblingsspeise, der<br />

Mauerpfeffer, in Mass<strong>en</strong> steh<strong>en</strong> sollte. Einig<strong>en</strong><br />

Art<strong>en</strong> ist es im Münsterland einfach zu<br />

kalt und zu nass. Das gilt eig<strong>en</strong>tlich auch<br />

für d<strong>en</strong> Schwalb<strong>en</strong>schwanz. Doch kann<br />

dieser in solch heiß<strong>en</strong> Jahr<strong>en</strong> wie 2003 hier<br />

einwandern, um auch einmal d<strong>en</strong> Münsterländer<br />

Nektar zu kost<strong>en</strong>.<br />

Falternahrung<br />

Und damit sind wir bei Punkt eins der Gart<strong>en</strong>hitliste<br />

des Falters: Ein Gart<strong>en</strong> sollte<br />

immer ausreich<strong>en</strong>d Nektar zur Verfügung<br />

stell<strong>en</strong>. Im Frühjahr zum Beispiel durch<br />

männliche Sal-Weid<strong>en</strong> (Salix caprea) oder<br />

Huflattich (Tussilago farfara), später durch<br />

Obst- und Schleh<strong>en</strong>blüt<strong>en</strong> (Prunus), Hartriegel<br />

(Cornus sanguinea), Löw<strong>en</strong>zahn (Taraxacum<br />

spec.*) oder Beinwell (Symphytum<br />

officinale). Im Juni/Juli sind es dann Brombeer<strong>en</strong><br />

(Rubus fruticosus), Rot-Klee (Trifolium<br />

prat<strong>en</strong>se), Luzerne (Medicago spec.)<br />

oder Hornklee (Lotus corniculatus). Spät im<br />

Jahr könn<strong>en</strong> es zum Beispiel Disteln (Cirsium<br />

spec.*), Blutweiderich (Lythrum salicaria)<br />

oder Heidekraut (Calluna vulgaris) sein, die<br />

d<strong>en</strong> Appetit auf Süßes bei d<strong>en</strong> Faltern still<strong>en</strong>.<br />

Ein Dauerbr<strong>en</strong>ner ist natürlich auch der<br />

Sommer- oder Schmetterlingsflieder (Buddleja<br />

davidii). Von Zierpflanz<strong>en</strong> mit gefüllt<strong>en</strong><br />

6 NATURZEIT.org<br />

Blüt<strong>en</strong> ist abzurat<strong>en</strong>, da diese häufig gar<br />

kein<strong>en</strong> Nektar <strong>en</strong>thalt<strong>en</strong>.<br />

Manche Falter mach<strong>en</strong> sich jedoch gar nichts<br />

aus Nektar. Diese Gourmets lab<strong>en</strong> sich lieber<br />

an blut<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Bäum<strong>en</strong>, feuchter Erde, Honigtau,<br />

faul<strong>en</strong>dem Obst, Aas oder Kot. Man<br />

muss ihn<strong>en</strong> ja nicht alles gönn<strong>en</strong>, aber etwas<br />

faules Obst im herbstlich<strong>en</strong> Sonn<strong>en</strong>schein<br />

lieg<strong>en</strong> zu lass<strong>en</strong>, ist auch schon ein Entgeg<strong>en</strong>komm<strong>en</strong>.<br />

Raup<strong>en</strong>nahrungspflanz<strong>en</strong><br />

Gart<strong>en</strong>hitliste Punkt zwei: Ein Gart<strong>en</strong> ist<br />

umso attraktiver, je mehr Schmetterlingsraup<strong>en</strong><br />

sich dort <strong>en</strong>twickeln könn<strong>en</strong>. Br<strong>en</strong>nnesseln<br />

sind gut. Br<strong>en</strong>nnesseln im richtig<strong>en</strong><br />

Kleinklima sind jedoch noch besser. Landkärtch<strong>en</strong><br />

mög<strong>en</strong> sie gerne beschattet<br />

und luftfeucht, zum Beispiel in<br />

der Nähe von Bäch<strong>en</strong>. Tagpfau<strong>en</strong>aug<strong>en</strong>,<br />

Admirale und<br />

C-Falter mög<strong>en</strong> sie gerne besonnt,<br />

aber nicht zu trock<strong>en</strong>. Der<br />

Kleine Fuchs hingeg<strong>en</strong> bevorzugt die<br />

Br<strong>en</strong>nnesseln, die besonnt und sehr trock<strong>en</strong><br />

steh<strong>en</strong>. Da die Eier sämtlicher Art<strong>en</strong> vorzugsweise<br />

an frisch<strong>en</strong> Austrieb<strong>en</strong> abgelegt werd<strong>en</strong>,<br />

sollte ein Teil der Pflanz<strong>en</strong> mindest<strong>en</strong>s<br />

einmal im Jahr gemäht werd<strong>en</strong>.<br />

Ansonst<strong>en</strong> gilt jedoch im Allgemein<strong>en</strong>, dass<br />

Raup<strong>en</strong>fraßpflanz<strong>en</strong> möglichst sonnig steh<strong>en</strong><br />

sollt<strong>en</strong>, d<strong>en</strong>n dann könn<strong>en</strong> sich die Raup<strong>en</strong><br />

schneller <strong>en</strong>twickeln. Warme Standorte wie<br />

Wegränder oder Trock<strong>en</strong>mauern sind deshalb<br />

besonders beliebt.<br />

Struktur<strong>en</strong><br />

Punkt drei des Faltergart<strong>en</strong>s: Schmetterlinge<br />

brauch<strong>en</strong> Wärme, Aussichtspost<strong>en</strong> und Verstecke.<br />

Schmetterlinge sind wechselwarme<br />

Tiere, die sich vom Sonn<strong>en</strong>licht erwärm<strong>en</strong><br />

lass<strong>en</strong>, damit sie aktiv sein könn<strong>en</strong>. Deshalb<br />

sind beispielsweise Steinmauern oder Kräuterspiral<strong>en</strong><br />

von Vorteil für ihr<strong>en</strong> Wärmehaushalt.<br />

Gerade Letztere liefern zusätzlich Nektar<br />

oder biet<strong>en</strong> sogar Raup<strong>en</strong>nahrungspflanz<strong>en</strong>.<br />

Auch Gart<strong>en</strong>wege aus Kies oder Holz wär-<br />

m<strong>en</strong> sich schnell auf. Off<strong>en</strong>e Bod<strong>en</strong>stell<strong>en</strong><br />

werd<strong>en</strong> nicht nur zum Sonn<strong>en</strong>, sondern<br />

geleg<strong>en</strong>tlich auch zur Mineralstoffaufnahme<br />

g<strong>en</strong>utzt.<br />

Viele Männch<strong>en</strong> b<strong>en</strong>ötig<strong>en</strong> darüber hinaus<br />

ein<strong>en</strong> Aussichtspunkt, von dem aus sie sich<br />

auf vorbeiflieg<strong>en</strong>de pot<strong>en</strong>zielle Weibch<strong>en</strong><br />

stürz<strong>en</strong> könn<strong>en</strong>. Das könn<strong>en</strong> zum Beispiel<br />

exponierte Äste oder auch ein Steinvorsprung<br />

sein.<br />

Holzstapel werd<strong>en</strong> nicht nur gern als Ansitzwarte<br />

g<strong>en</strong>utzt, sondern könn<strong>en</strong> dem Klein<strong>en</strong><br />

Fuchs oder auch dem Tagpfau<strong>en</strong>auge als<br />

Winterversteck di<strong>en</strong><strong>en</strong>. Der Zitron<strong>en</strong>falter<br />

hingeg<strong>en</strong> versteckt sich d<strong>en</strong> Winter über<br />

geleg<strong>en</strong>tlich unter einer Efeuhecke, die wiederum<br />

auch als Nektarsp<strong>en</strong>der di<strong>en</strong><strong>en</strong> kann.<br />

Tricks und Tipps<br />

Schmetterlingsgärt<strong>en</strong> sind ein recht kompaktes<br />

Thema, das hier nur kurz angeriss<strong>en</strong><br />

werd<strong>en</strong> kann. Das derzeit beste Buch zu<br />

diesem Thema ist von Ute Evers und heißt<br />

„Schmetterlinge im Gart<strong>en</strong>“. Wer lieber eine<br />

persönliche Beratung wünscht, kann sich<br />

auch direkt an d<strong>en</strong> Autor w<strong>en</strong>d<strong>en</strong>.<br />

Tel.: 0170 / 7 22 11 82.<br />

Weitere Information<strong>en</strong> zu einzeln<strong>en</strong> Art<strong>en</strong><br />

find<strong>en</strong> sich auch unter<br />

ü www.naturinfo-online.net. £<br />

* spec. (species) bedeutet, dass es sich dabei<br />

um mehrere Art<strong>en</strong> der nächst höher<strong>en</strong> Einheit<br />

(Gattung) handeln kann.<br />

Leb<strong>en</strong>dige Ems<br />

Leb<strong>en</strong>sader für M<strong>en</strong>sch und Natur<br />

Eröffnung der Wanderausstellung am 9. Mai 2004 in der<br />

Sparkasse in War<strong>en</strong>dorf<br />

Über 100 gelad<strong>en</strong>e Gäste, sympathische<br />

Grußworte und einige Gläsch<strong>en</strong> „Emsgold“:<br />

Die Eröffnung der Wanderausstellung<br />

Leb<strong>en</strong>dige Ems - Leb<strong>en</strong>sader für<br />

M<strong>en</strong>sch und Natur der <strong>NABU</strong>-Naturschutzstation<br />

Münsterland war ein voller Erfolg.<br />

So unterstrich Umweltministerin Bärbel Höhn<br />

die Notw<strong>en</strong>digkeit einer solch<strong>en</strong> Ausstellung,<br />

der stellvertret<strong>en</strong>de Landrat des <strong>Kreis</strong>es<br />

War<strong>en</strong>dorf, Franz-Josef Buschkamp, der<br />

Bürgermeister der Stadt War<strong>en</strong>dorf, Theo<br />

Dickgreber oder der Sparkass<strong>en</strong>direktor<br />

Heiner Friemann erzählt<strong>en</strong> aus Ihrer Kindheit<br />

an der Ems oder hob<strong>en</strong> die Bedeutung des<br />

Flusses für Stadt und Bürger hervor.<br />

Von der Stiftung für Umwelt und Entwicklung<br />

NRW gefördert und durch eine Sp<strong>en</strong>de regionaler<br />

Sparkass<strong>en</strong> unterstützt, wird die<br />

Ausstellung in d<strong>en</strong> nächst<strong>en</strong> zwei Jahr<strong>en</strong> in<br />

zahlreich<strong>en</strong> Ort<strong>en</strong> <strong>en</strong>tlang der Ems gezeigt<br />

werd<strong>en</strong>. Der Terminplan zur Präs<strong>en</strong>tation<br />

füllt sich sehr schnell und zahlreiche Aus-<br />

stellungsorte steh<strong>en</strong> bereits fest. Auch gibt<br />

es schon einige Anfrag<strong>en</strong> von außerhalb<br />

des Emseinzugsgebietes. £<br />

Kontakt: <strong>NABU</strong>-Naturschutzstation Münsterland,<br />

Christian Göcking, 0251-3904945,<br />

<strong>NABU</strong>stat@mu<strong>en</strong>ster.de<br />

ü www.leb<strong>en</strong>dige-ems.de<br />

Gedank<strong>en</strong> über Spechte und Käuze<br />

oder<br />

Was schütz<strong>en</strong> wir eig<strong>en</strong>tlich?<br />

Hab<strong>en</strong> sie schon mal etwas vom Weißrück<strong>en</strong>specht<br />

gehört? Noch nie? Kein Wunder,<br />

d<strong>en</strong>n Weißrück<strong>en</strong>spechte leb<strong>en</strong> in ursprünglich<strong>en</strong><br />

Wäldern mit viel<strong>en</strong> alt<strong>en</strong> und<br />

tot<strong>en</strong> Bäum<strong>en</strong>. Wo gibt es solche Wälder<br />

heute noch? In Deutschland ist dieser Vogel<br />

fast ausgestorb<strong>en</strong> und kaum jemand k<strong>en</strong>nt<br />

ihn.<br />

Aber: Ursprünglich war fast ganz Deutschland<br />

mit solch<strong>en</strong> Wäldern bedeckt und Weißrück<strong>en</strong>spechte<br />

dürfte es hierzulande überall<br />

gegeb<strong>en</strong> hab<strong>en</strong>.<br />

Was folgern wir Naturschützer daraus? Wir<br />

stell<strong>en</strong> sofort die Bewirtschaftung aller deutsch<strong>en</strong><br />

Wälder ein und geb<strong>en</strong> dem Weißrück<strong>en</strong>specht<br />

sein Heimatrecht zurück!<br />

Und unsere Steinkäuze? Diese klein<strong>en</strong> possierlich<strong>en</strong><br />

Eul<strong>en</strong>, die so charakteristisch für<br />

unsere Landschaft sind? Die sind eig<strong>en</strong>tlich<br />

Stepp<strong>en</strong>vögel und komm<strong>en</strong> ursprünglich gar<br />

nicht bei uns vor. Also: Was woll<strong>en</strong> die Käuze<br />

hier und warum soll<strong>en</strong> wir sie schütz<strong>en</strong>?<br />

Jetzt aber zurück zur Realität! Unsere Landschaft<br />

hat mit ursprünglich nichts mehr zu<br />

tun, und zwar schon sehr lange nicht mehr.<br />

Die Waldwildnis mußte bereits im früh<strong>en</strong><br />

Mittelalter der off<strong>en</strong><strong>en</strong> Kulturlandschaft weich<strong>en</strong>.<br />

Urwaldtiere verschwand<strong>en</strong> und Art<strong>en</strong><br />

aus d<strong>en</strong> Stepp<strong>en</strong> wandert<strong>en</strong> zu uns ein.<br />

Neb<strong>en</strong> dem Steinkauz zähl<strong>en</strong> Rebhuhn,<br />

Kiebitz und Hase zu d<strong>en</strong> bekanntest<strong>en</strong> unter<br />

unser<strong>en</strong> Stepp<strong>en</strong>tier<strong>en</strong>. Sie gehör<strong>en</strong> seit<br />

Jahrhundert<strong>en</strong> zur Natur unserer Kulturlandschaft.<br />

Sind wir nun Naturschützer oder Kulturschützer?<br />

Oder beides? Was auch immer - Steinkäuze<br />

soll<strong>en</strong> bei uns bleib<strong>en</strong>, und mit ihn<strong>en</strong><br />

Rebhühner, Kiebitze und Has<strong>en</strong>. Sie brauch<strong>en</strong><br />

eine Kulturlandschaft, in der auch Platz<br />

für Natur ist. Diese woll<strong>en</strong> wir erhalt<strong>en</strong>, auch<br />

für uns selbst. £<br />

Martin Steverding<br />

Christian Göcking führt<br />

Umweltministerin Bärbel Höhn<br />

durch die Emsaustellung<br />

Foto: giese.tv<br />

Eröffnung der Wanderausstellung<br />

am 09. Mai 2004 in der Sparkasse<br />

in War<strong>en</strong>dorf<br />

Foto: giese.tv<br />

Blüh<strong>en</strong>de Paradiese<br />

Niederrheinische Gärt<strong>en</strong> öffn<strong>en</strong><br />

ihre Pfort<strong>en</strong><br />

„Blüh<strong>en</strong>de<br />

Paradiese“ ist<br />

opul<strong>en</strong>ter Bildband<br />

und „Appetitanreger“,repräs<strong>en</strong>tativerFotoband<br />

und Gart<strong>en</strong>reiseführer in einem,<br />

mit Übersichtskarte, Öffnungszeit<strong>en</strong><br />

und Anfahrtsweg<strong>en</strong> – ein Fest für die<br />

Sinne und unverzichtbare Lektüre für<br />

Gart<strong>en</strong>freunde und alle, die es werd<strong>en</strong><br />

woll<strong>en</strong>. Die Autor<strong>en</strong> sind unsere<br />

<strong>NABU</strong>-Mitglieder Susanne Paus und<br />

Hans Glader.<br />

Susanne Paus / Hans Glader<br />

Blüh<strong>en</strong>de Paradiese<br />

Niederrheinische Gärt<strong>en</strong> öffn<strong>en</strong> ihre Pfort<strong>en</strong>,<br />

144 Seit<strong>en</strong> mit über 270 Fotos, Übersichtskarte,<br />

Großformat 25 x 31 cm, gebund<strong>en</strong><br />

mit Schutzumschlag, ISBN 3-87463-360-<br />

8, Euro 26,80, Mercator-Verlag<br />

NATURZEIT.org 35


Ein schillernder Falter<br />

Der Große Schillerfalter<br />

Er ist der heimliche Star unter d<strong>en</strong> Faltern. Selt<strong>en</strong> und meist unbemerkt begibt er sich hinab<br />

um sich mit solch banal<strong>en</strong> Ding<strong>en</strong> wie der Nahrungsaufnahme abzugeb<strong>en</strong>. Und selbst da hat<br />

er recht ungewöhnliche Vorlieb<strong>en</strong>. Martin Glöckner über d<strong>en</strong> schillernst<strong>en</strong> Schmetterling<br />

Deutschlands.<br />

Herzhafter, gut durchgereifter Käse ist nicht<br />

jedermanns Sache. Allein die olfaktorische<br />

Kompon<strong>en</strong>te eines Limburgers zum Beispiel,<br />

lässt so manche Person zuerst <strong>en</strong>tgeistert<br />

aufstöhn<strong>en</strong>, um dann in kürzester Zeit das<br />

Weite zu such<strong>en</strong>. Andere hingeg<strong>en</strong> flieg<strong>en</strong><br />

geradezu im wahrst<strong>en</strong> Sinn des Wortes auf<br />

d<strong>en</strong> Urheber solcher Gerüche. So zum Beispiel<br />

einer unser größt<strong>en</strong> einheimisch<strong>en</strong><br />

Schmetterlinge, der Große Schillerfalter<br />

(Apatura iris).<br />

Wer schillernd sich am Käs vergeht, ...<br />

Schillernd ist er nicht nur aufgrund seiner<br />

seltsam<strong>en</strong> Ernährungsgewohnheit<strong>en</strong>, sondern<br />

auch, weil die Männch<strong>en</strong> der ansonst<strong>en</strong><br />

überwieg<strong>en</strong>d schwarz-weiß gezeichnet<strong>en</strong><br />

Falter bei bestimmt<strong>en</strong> Lichteinfall ein<strong>en</strong> bläulich-violett<strong>en</strong><br />

Schimmer zeig<strong>en</strong>. Diese<br />

„Strukturfarb<strong>en</strong>“ werd<strong>en</strong> durch die Brechung<br />

des Sonn<strong>en</strong>lichts an d<strong>en</strong> winzig<strong>en</strong> Schupp<strong>en</strong><br />

hervorgeruf<strong>en</strong>, die die Flügel bedeck<strong>en</strong>. Das<br />

dies nicht nur auf weibliche Schmetterlinge<br />

ausgesproch<strong>en</strong> attraktiv wirkt, hat vor w<strong>en</strong>ig<strong>en</strong><br />

Jahr<strong>en</strong> auch die Automobilindustrie<br />

herausgefund<strong>en</strong>, die sich d<strong>en</strong> Trick abgeguckt<br />

hat und seitdem ihr<strong>en</strong> Kund<strong>en</strong> ein<strong>en</strong><br />

„Schillerlack“ anbietet.<br />

Doch zurück zu unserem Käseliebhaber.<br />

Man kann ihn wahrlich nicht als ein<strong>en</strong> groß<strong>en</strong><br />

Gourmet nach m<strong>en</strong>schlichem Ermess<strong>en</strong><br />

bezeichn<strong>en</strong>. D<strong>en</strong>n Käse ist normalerweise<br />

nicht einfach so in der Natur zu find<strong>en</strong>, so<br />

dass diese Vorliebe eher als zufällig zu<br />

bezeichn<strong>en</strong> sein dürfte. Seine natürlich<strong>en</strong><br />

Nahrungsressourc<strong>en</strong> sind dem m<strong>en</strong>schlich<strong>en</strong><br />

Gaum<strong>en</strong> eher fremd, handelt es sich doch<br />

um Aas, Kot und Schweiß.<br />

... d<strong>en</strong> Rest des Leb<strong>en</strong>s in Wipfeln<br />

schwebt.<br />

Bevor auf diese außergewöhnliche Vorlieb<strong>en</strong><br />

weiter eingegang<strong>en</strong> wird, ein paar Angab<strong>en</strong><br />

zum Leb<strong>en</strong>sraum dieses Tagfalters. Der<br />

Große Schillerfalter lebt in größer<strong>en</strong> Waldkomplex<strong>en</strong><br />

mit hoher Luftfeuchtigkeit und<br />

dem Vorkomm<strong>en</strong> vereinzelter hoher Bäume.<br />

34 NATURZEIT.org<br />

Diese Bäume werd<strong>en</strong> von d<strong>en</strong> Faltern gezielt<br />

angeflog<strong>en</strong> und als „Partnertreffstätte“ g<strong>en</strong>utzt.<br />

In die unter<strong>en</strong> Schicht<strong>en</strong> der Wälder<br />

kommt diese Art nur zur Nahrungsaufnahme<br />

und zur Eiablage. Deshalb wird das Vorkomm<strong>en</strong><br />

dieses Falters häufig unterschätzt.<br />

Zur Eiablage b<strong>en</strong>ötig<strong>en</strong> die Schillerfalter<br />

Weid<strong>en</strong>. Insbesondere an der breitblättrig<strong>en</strong><br />

Salweide (Salix caprea) legt das Weibch<strong>en</strong><br />

ungefähr zu Beginn der Himbeerreife einzeln<br />

ihre Eier ab. Nach einer Dauer von etwa<br />

zwei Woch<strong>en</strong> schlüpf<strong>en</strong> die Raup<strong>en</strong> und<br />

beginn<strong>en</strong> sofort mit dem Fress<strong>en</strong> der Weid<strong>en</strong>blätter.<br />

Da die Raup<strong>en</strong>haut wie bei all<strong>en</strong><br />

Schmetterlingslarv<strong>en</strong> nicht mitwachs<strong>en</strong> kann,<br />

häutet sich die Raupe mehrfach. Diese trägt<br />

im übrig<strong>en</strong> zwei Kopfhörner, die sie <strong>en</strong>tfernt<br />

an eine Schnecke erinnern lass<strong>en</strong>. Diese<br />

Hörner di<strong>en</strong><strong>en</strong> eb<strong>en</strong>so der Tarnung wie die<br />

blattgrüne Farbe, die durch einige schwachgelbe<br />

Lini<strong>en</strong> unterbroch<strong>en</strong> wird und somit<br />

um so mehr das Licht- und Schatt<strong>en</strong>spiel<br />

der Blätter und Blattränder imitiert.<br />

Mit fall<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Blättern<br />

und Temperatur<strong>en</strong><br />

Mit Einbruch der kalt<strong>en</strong> Jahreszeit zieh<strong>en</strong><br />

sich die Raup<strong>en</strong> an eine Astgabel zurück<br />

und umgeb<strong>en</strong> sich mit einem fein<strong>en</strong> Gespinst,<br />

welches sie z. B. vor hungrig<strong>en</strong> Meis<strong>en</strong><br />

tarnt. Damit die Raup<strong>en</strong> nicht erfrier<strong>en</strong>,<br />

konz<strong>en</strong>trier<strong>en</strong> sie durch Flüssigkeitsabgabe<br />

ihre Körpersäfte<br />

und verringern<br />

damit ihr<strong>en</strong> Gefrierpunkt. In diesem<br />

Stadium verharr<strong>en</strong>d verbring<strong>en</strong> sie die<br />

kalte Jahreszeit.<br />

Blattaustrieb im Frühjahr beginnt<br />

die Völlerei wieder<br />

von Neuem und nach<br />

einer letzt<strong>en</strong> Häutung<br />

im Juni erscheint<br />

keine<br />

neue größere<br />

Raupe unter<br />

der alt<strong>en</strong><br />

Haut, son-<br />

dern ein Puppe. Nach 2-3 Woch<strong>en</strong> schlüpft<br />

aus dieser der Falter, pumpt seine Flügel<br />

auf und fliegt auf breitgetret<strong>en</strong>e Schneck<strong>en</strong>.<br />

Des Rätsels Lösung<br />

Zugegeb<strong>en</strong>, dass war ein w<strong>en</strong>ig übereilt<br />

formuliert. Aber was ist’s, dass sie solch<br />

ungewöhnliche Quell<strong>en</strong> zur Nahrungssuche<br />

nutz<strong>en</strong>? Eiweißbestandteile! G<strong>en</strong>au betrachtet<br />

sind es nur die Männch<strong>en</strong>, die an allem<br />

Eiweißhaltig<strong>en</strong> rüsseln, da sie die aufg<strong>en</strong>omm<strong>en</strong><strong>en</strong><br />

Aminosäur<strong>en</strong> für die Spermi<strong>en</strong>bildung<br />

verw<strong>en</strong>d<strong>en</strong>. Die Weibch<strong>en</strong> hingeg<strong>en</strong> begnüg<strong>en</strong><br />

sich mit Honigtau und anderem Süßkram,<br />

welches sie wiederum zur Eiproduktion<br />

b<strong>en</strong>ötig<strong>en</strong>. An Blüt<strong>en</strong> sind beide Geschlechter<br />

jedoch so gut wie nie zu beobacht<strong>en</strong>.<br />

Das hat aber auch seine Vorteile, d<strong>en</strong>n mit<br />

einem kräftig<strong>en</strong> Käse in der Tasche, kann<br />

man bei einem Waldspaziergang so manche<br />

schillernde Überraschung erleb<strong>en</strong>.<br />

Wer ein<strong>en</strong> Groß<strong>en</strong> Schillerfalter in Nordrhein-<br />

Westfal<strong>en</strong> beobachtet hat, der wird gebet<strong>en</strong>,<br />

die Fundortdat<strong>en</strong> an Martin Glöckner weiterzuleit<strong>en</strong>.<br />

Tel.: 0170 / 7 22 11 82, Mail: martin.gloeckner@uni-mu<strong>en</strong>ster.de.<br />

Weitere<br />

Information<strong>en</strong> zu diesem und ander<strong>en</strong><br />

Schmetterling<strong>en</strong> unter<br />

ü www.naturinfo-online.net<br />

Martin Glöckner<br />

Der Schillerfalter<br />

ist ein großer, dunkler<br />

Falter mit weißer Binde auf der<br />

Hinterflügel-Oberseite; bei bestimmt<strong>en</strong><br />

Lichteinfall zeigt das Männch<strong>en</strong> ein<strong>en</strong> bläulich<strong>en</strong><br />

Schimmer.<br />

Foto: M. Glöckner<br />

Schmetterlingspflanz<strong>en</strong><br />

Folg<strong>en</strong>de Falter könn<strong>en</strong> Sie mit d<strong>en</strong><br />

angegeb<strong>en</strong><strong>en</strong> Pflanz<strong>en</strong> in Ihr<strong>en</strong> Gart<strong>en</strong><br />

lock<strong>en</strong>:<br />

Schwalb<strong>en</strong>schwanz:<br />

u.a. F<strong>en</strong>chel, Dill, Kümmel, Möhre;<br />

diese müss<strong>en</strong> gut besonnt und relativ<br />

trock<strong>en</strong> steh<strong>en</strong>, damit die Weibch<strong>en</strong><br />

Raum zum Anflug und zur Eiablage<br />

hab<strong>en</strong><br />

Aurorafalter und andere Weißlinge<br />

Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata),<br />

Kreuzblütler mit scharfem Geschmack<br />

(S<strong>en</strong>fölglykoside)<br />

Zitron<strong>en</strong>falter<br />

Kreuzdorn (Rhamnus catharticus),<br />

Faulbaum (Frangula alnus)<br />

Distelfalter<br />

u.a. Beifuß (Artemisia vulgaris), Distel-<br />

Art<strong>en</strong> (Cirsium)<br />

Faulbaum-Bläuling<br />

Roter Hartriegel (Cornus sanguinea),<br />

Faulbaum (Frangula alnus)<br />

Gemeiner Bläuling<br />

u.a. Weiß-Klee (Trifolium rep<strong>en</strong>s),<br />

Hornklee (Lotus corniculatus)<br />

Kleiner Feuerfalter<br />

Ampferart<strong>en</strong> (Rumex spec.)<br />

Nier<strong>en</strong>fleck-Zipfelfalter<br />

Schlehe (Prunus spinosa), Obstbäume<br />

(Prunus spec.)<br />

Auch Gräser werd<strong>en</strong> gerne zur Eiablage<br />

g<strong>en</strong>utzt. Das Weibch<strong>en</strong> des Mauerfuchses<br />

legt seine Eier beispielsweise<br />

an Schaf-Schwingel (Festuca ovina)<br />

oder an Fieder-Zw<strong>en</strong>ke (Brachypodium<br />

pinnatum) ab, das Kleine Wies<strong>en</strong>vögelch<strong>en</strong><br />

an Rotem Schwingel (Festuca<br />

rubra) oder Straußgras (Agrostis<br />

spec.). Für die klein<strong>en</strong> Dickkopffalter<br />

eign<strong>en</strong> sich u.a. Honiggras-Art<strong>en</strong> (Holcus<br />

spec.) oder auch Pfeif<strong>en</strong>gras (Molinia).<br />

Linkes Bild: Der Admiral ist durch die<br />

orangerote Zeichnung unverwechselbar. Er<br />

saugt gerne an Fallobst, wobei er gut<br />

beobachtet werd<strong>en</strong> kann.<br />

Rechtes Bild: Der C-Falter <strong>en</strong>thüllt seine<br />

Farb<strong>en</strong>pracht, sobald er sich von ob<strong>en</strong> zeigt:<br />

kräftige Braun- und Orangetöne mit<br />

dunkelbraun<strong>en</strong> Fleck<strong>en</strong> und einem blau<strong>en</strong><br />

Rand an d<strong>en</strong> Hinterflügeln.<br />

Fotos: M. Stev<strong>en</strong><br />

Der Bi<strong>en</strong><strong>en</strong>- und<br />

Wesp<strong>en</strong>gart<strong>en</strong><br />

Die zu d<strong>en</strong> Hautflüglern zähl<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Wildbi<strong>en</strong><strong>en</strong> und Wesp<strong>en</strong><br />

sind überaus nützliche Tiere, die mit über 300 überwieg<strong>en</strong>d<br />

als Einsiedler leb<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Art<strong>en</strong> im Münsterland vorkomm<strong>en</strong>:<br />

Insbesondere die Wildbi<strong>en</strong><strong>en</strong> leist<strong>en</strong> die<br />

Hauptbestäubungsarbeit der Blüt<strong>en</strong>pflanz<strong>en</strong>.<br />

Wesp<strong>en</strong>, wie die oft klein<strong>en</strong> und unscheinbar<strong>en</strong><br />

Grabwesp<strong>en</strong> hab<strong>en</strong> ihre Rolle als natürliche<br />

Geg<strong>en</strong>spieler von Blattläus<strong>en</strong>, Flieg<strong>en</strong>,<br />

Mück<strong>en</strong> und ander<strong>en</strong> uns manchmal lästig<br />

werd<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Krabbeltier<strong>en</strong>. Durch geschickte<br />

Gestaltung des Gart<strong>en</strong>s kann man eine im<br />

Vergleich zu ander<strong>en</strong> Tierart<strong>en</strong>grupp<strong>en</strong> erstaunliche<br />

Vielfalt im Gart<strong>en</strong> und sogar auf<br />

Balkon<strong>en</strong> ansiedeln.<br />

Dabei muss sowohl an die Schaffung geeigneter<br />

Nistplätze als auch an Nahrungsquell<strong>en</strong> der Tiere<br />

gedacht werd<strong>en</strong>. Großer Beliebtheit erfreu<strong>en</strong> sich<br />

Eine Sandbi<strong>en</strong>e sammelt Nektar an<br />

einem blüh<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Weid<strong>en</strong>kätzch<strong>en</strong>.<br />

Foto: M. Stev<strong>en</strong><br />

die zur Förderung der hohlraumnist<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Art<strong>en</strong> <strong>en</strong>twickelt<strong>en</strong> „Bi<strong>en</strong><strong>en</strong>hotels“. Bereits durch<br />

das Aufhäng<strong>en</strong> von Hartholzblöck<strong>en</strong>, die mit Bohrung<strong>en</strong> von 2-10 mm Durchmesser<br />

verseh<strong>en</strong> wurd<strong>en</strong>, wird es geling<strong>en</strong> eine Vielzahl der interessant<strong>en</strong> Insekt<strong>en</strong> anzusiedeln<br />

(beacht<strong>en</strong>: immer in südliche Himmelsrichtung<strong>en</strong> ausricht<strong>en</strong> und für Besonnung sorg<strong>en</strong>!).<br />

Erweitert werd<strong>en</strong> kann das zu erwart<strong>en</strong>de Art<strong>en</strong>spektrum durch das Aufhäng<strong>en</strong> von<br />

zugeschnitt<strong>en</strong><strong>en</strong> Bündeln aus Schilfhalm<strong>en</strong> oder Brombeerrank<strong>en</strong>. Die best<strong>en</strong> Erfolge<br />

wird man aber erziel<strong>en</strong> könn<strong>en</strong>, w<strong>en</strong>n man ein<strong>en</strong> absterb<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Baum nicht vollständig<br />

fällt, sondern sein<strong>en</strong> in der Sonne steh<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Stamm als von viel<strong>en</strong> Organism<strong>en</strong> begehrtes<br />

Totholz steh<strong>en</strong> lässt: Hier nutz<strong>en</strong> dann die Bi<strong>en</strong><strong>en</strong> und Wesp<strong>en</strong> die durch holzbesiedelnde<br />

Käfer geschaff<strong>en</strong><strong>en</strong> Fraßgänge als Nistplatz.<br />

Die bod<strong>en</strong>nist<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Art<strong>en</strong> b<strong>en</strong>ötig<strong>en</strong> eine sonnig geleg<strong>en</strong>e, schütter oder gar nicht<br />

bewachs<strong>en</strong>e Bod<strong>en</strong>stelle, wie sie auf unbefestigt<strong>en</strong> (sandig<strong>en</strong>) Gart<strong>en</strong>weg<strong>en</strong>, in Trock<strong>en</strong>mauern,<br />

Kräuterspiral<strong>en</strong>, in Maulwurfshauf<strong>en</strong>, in breit<strong>en</strong> Pflastersteinritz<strong>en</strong>, in Blum<strong>en</strong>beet<strong>en</strong>,<br />

unter Heck<strong>en</strong>pflanz<strong>en</strong> oder in mager<strong>en</strong> Ras<strong>en</strong>fläch<strong>en</strong> <strong>en</strong>tsteh<strong>en</strong> könn<strong>en</strong>.<br />

Von großer Bedeutung ist die Verfügbarkeit guter Nektar- und Poll<strong>en</strong>quell<strong>en</strong> im Gart<strong>en</strong>.<br />

Besonders begehrt sind bei d<strong>en</strong> Bi<strong>en</strong><strong>en</strong> zum Beispiel Glock<strong>en</strong>blum<strong>en</strong>art<strong>en</strong>, Schmetterlingsblütler<br />

und heimische Korblüt<strong>en</strong>pflanz<strong>en</strong>. Die kurzrüsseliger<strong>en</strong> Wesp<strong>en</strong> mög<strong>en</strong> dageg<strong>en</strong><br />

Dold<strong>en</strong>blütler wie Dill, Girsch oder Bär<strong>en</strong>klau. Auch eine jahrelang nicht mehr gedüngte<br />

Ras<strong>en</strong>fläche kann sich bei etwas reduziertem Mahdrhythmus (alle vier Woch<strong>en</strong>) zu einer<br />

bedeut<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Nahrungsquelle <strong>en</strong>twickeln. £<br />

Michael Stev<strong>en</strong><br />

Einfache und effektive Nisthilfe für<br />

Wildbi<strong>en</strong><strong>en</strong> und Grabwesp<strong>en</strong>.<br />

2-10 mm große Löcher bis zu 10 cm<br />

tief in Hartholzblöcke bohr<strong>en</strong>. Der<br />

Aufhängungsort sollte von der Mittagssonne<br />

beschi<strong>en</strong><strong>en</strong> werd<strong>en</strong>.<br />

Foto: W. Rusch<br />

NATURZEIT.org 7


Naturschutz? – nein danke!<br />

Frühlingsgedank<strong>en</strong><br />

von Kurt Kuhn<strong>en</strong><br />

Sie radeln im Frühjahr durch die münsterländische Feldflur. Quizfrage: Woran ist der Frühling<br />

zu erk<strong>en</strong>n<strong>en</strong>? A) am „Güllegeduft“ oder B) am Gesang der Feldlerche? Lösung A) ist richtig:<br />

am Güllegestank, d<strong>en</strong>n die Feldlerche, noch vor w<strong>en</strong>ig<strong>en</strong> Jahrzehnt<strong>en</strong> ein Allerweltsvogel, ist<br />

ihr Bestand mittlerweile im Münsterland stark gefährdet.<br />

Fast nur noch in d<strong>en</strong> w<strong>en</strong>ig<strong>en</strong> Feuchtwies<strong>en</strong>-<br />

Schutzgebiet<strong>en</strong> hat man eine reelle Chance,<br />

dies<strong>en</strong> markant<strong>en</strong> Frühlingsbot<strong>en</strong> zu hör<strong>en</strong>.<br />

So di<strong>en</strong><strong>en</strong> einige unserer Naturschutz-<br />

„Inseln“ als „Arche Noah“ für eine ehemals<br />

gewöhnliche Vogelart! Damit sind wir dem<br />

„stumm<strong>en</strong> Frühling“ ein gutes Stück näher<br />

gekomm<strong>en</strong>: Zahlreiche Art<strong>en</strong>, die noch vor<br />

20 Jahr<strong>en</strong> allerorts anzutreff<strong>en</strong> war<strong>en</strong>, steh<strong>en</strong><br />

heute auf der Rot<strong>en</strong> Liste: Grauammer,<br />

Haub<strong>en</strong>lerche, Gart<strong>en</strong>rotschwanz, Gelbspötter<br />

etc.. Die Liste lässt sich beliebig fortsetz<strong>en</strong>.<br />

Bereits an die 60% aller Vogelart<strong>en</strong> in<br />

Deutschland sind in ihrem Bestand akut<br />

gefährdet. Darüber könn<strong>en</strong> auch die Erfolge,<br />

die der <strong>NABU</strong> beim Schutz vereinzelter<br />

Bonsaibäumch<strong>en</strong> präg<strong>en</strong> zunehm<strong>en</strong>d<br />

das Stadtbild, ein sichtbares Zeich<strong>en</strong><br />

für Natur<strong>en</strong>tfremdung.<br />

Foto: Kurt Kuhn<strong>en</strong><br />

8 NATURZEIT.org<br />

Art<strong>en</strong>, wie zum Beispiel Seeadler oder Kranich<br />

erziel<strong>en</strong> konnte, nicht hinwegtäusch<strong>en</strong>.<br />

Neuer<strong>en</strong> Untersuchung<strong>en</strong> zufolge hat sich<br />

die Biomasse der Vögel in selbst aug<strong>en</strong>scheinlich<br />

„intakt<strong>en</strong>“ Landschaft<strong>en</strong> in d<strong>en</strong><br />

letzt<strong>en</strong> 30 Jahr<strong>en</strong> um mindest<strong>en</strong>s 1/3 verringert.<br />

Bei d<strong>en</strong> kaum untersucht<strong>en</strong> Insekt<strong>en</strong><br />

sieht es noch schlimmer aus; so hab<strong>en</strong> sich<br />

zum Beispiel Heuschreck<strong>en</strong> um 90% in ihrem<br />

Bestand verringert. Faktisch verabschiedet<br />

sich das Naturleb<strong>en</strong> auf breiter Front - d<strong>en</strong>n<br />

Vögel sind nur ein kleiner Teil der belebt<strong>en</strong><br />

Umwelt, sozusag<strong>en</strong> die „sichtbare“ Spitze<br />

des „Eisberges“. Dass dies auf Dauer nicht<br />

ohne spürbare Folg<strong>en</strong> für uns M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong><br />

bleib<strong>en</strong> wird, dürfte jedem klar sein. Wir sind<br />

auf dem best<strong>en</strong> Wege, unsere Leb<strong>en</strong>sgrundlag<strong>en</strong><br />

zu zerstör<strong>en</strong>.<br />

Folg<strong>en</strong> der Naturverarmung<br />

Die jünger<strong>en</strong> M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong>, gehör<strong>en</strong> damit zu<br />

der erst<strong>en</strong> G<strong>en</strong>eration, die d<strong>en</strong> Frühling nicht<br />

mehr mit dem Gesang der Feldlerch<strong>en</strong> verbind<strong>en</strong><br />

könn<strong>en</strong>. Sie werd<strong>en</strong> d<strong>en</strong> damit verbund<strong>en</strong><strong>en</strong><br />

Verlust an Leb<strong>en</strong>squalität auch<br />

nicht vermiss<strong>en</strong>, d<strong>en</strong>n man schätzt nur das,<br />

was man k<strong>en</strong>nt. Das wusste schon der alte<br />

Goethe. Aber mit dem zunehm<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Verlust<br />

an Naturerlebniss<strong>en</strong> geht auch das Verständnis<br />

für simpelste ökologische Zusamm<strong>en</strong>hänge<br />

verlor<strong>en</strong>. Fast alle Entscheidungsträger<br />

glaub<strong>en</strong>, dass so gut wie jeder Eingriff<br />

in d<strong>en</strong> Naturhaushalt vertretbar oder auszugleich<strong>en</strong><br />

sei (notfalls helf<strong>en</strong> Gefälligkeits-<br />

Gutacht<strong>en</strong> diverser Umweltbüros). Verbal<br />

ist man gern bereit, sich für d<strong>en</strong> Natur- und<br />

Umweltschutz einzusetz<strong>en</strong>, doch w<strong>en</strong>n es<br />

ans Eingemachte geht, verfährt man nach<br />

dem Motto: Naturschutz? - nein danke!<br />

Beispiel Kommunalpolitik<br />

Der Verlust an Naturerlebniss<strong>en</strong> verstärkt<br />

die T<strong>en</strong>d<strong>en</strong>z, dass sich immer w<strong>en</strong>iger Akteure<br />

aus Politik und Wirtschaft ernsthafte<br />

Gedank<strong>en</strong> über die Folg<strong>en</strong> der Naturzerstörung<br />

mach<strong>en</strong>. Das zeig<strong>en</strong> die beliebtest<strong>en</strong><br />

Schlagwörter des aktuell<strong>en</strong> Kommunalwahlkampfes:<br />

Stadt<strong>en</strong>twicklung, Konversion,<br />

Wirtschaftsförderung. Kein Wort über die<br />

nachhaltige Sicherung der Freiräume, über<br />

d<strong>en</strong> Wert der Naherholung, über d<strong>en</strong> Erhalt<br />

unserer Leb<strong>en</strong>sgrundlag<strong>en</strong>, kurzum: über<br />

d<strong>en</strong> Auftrag, die Schöpfung vor Ort - und<br />

nicht nur d<strong>en</strong> tropisch<strong>en</strong> Reg<strong>en</strong>wald - zu<br />

bewahr<strong>en</strong>.<br />

Naturschutz wird als Entwicklungsbremse<br />

empfund<strong>en</strong>. Was sich nicht in Euro und C<strong>en</strong>t<br />

ausdrück<strong>en</strong> lässt, interessiert off<strong>en</strong>sichtlich<br />

viele Lokalpolitiker nicht. Getreu dem Motto,<br />

es ist bis jetzt noch gut gegang<strong>en</strong>, bemüh<strong>en</strong><br />

sich die Verantwortlich<strong>en</strong> weiterhin mit aller<br />

Energie, d<strong>en</strong> Fläch<strong>en</strong>verbrauch „auf der<br />

grün<strong>en</strong> Wiese“ für Gewerbe- und Wohngebiete,<br />

Einkaufsz<strong>en</strong>tr<strong>en</strong> oder Umgehungsstraß<strong>en</strong><br />

voranzutreib<strong>en</strong>. Viele Orte des Münsterlandes<br />

wachs<strong>en</strong> zusamm<strong>en</strong>, eine ruhrgebietsähnliche<br />

Entwicklung zeichnet sich immer<br />

deutlicher ab. Richtige „Dörfer“ gibt es<br />

nicht mehr. Nach Kräft<strong>en</strong> bemüht man sich,<br />

Weg<strong>en</strong> und Plätz<strong>en</strong> mittels Betonpflaster<br />

und Kant<strong>en</strong>stein<strong>en</strong> städtisch<strong>en</strong> Charakter<br />

zu verleih<strong>en</strong>. Der Sauberkeitsfimmel erreicht<br />

mittlerweile jed<strong>en</strong> Winkel.<br />

Vom Frühjahrs„putz“ ist die Rede oder von<br />

Abfallberatern, die für Laub und Grün„abfall“<br />

zuständig sind. Alte Bäume und bewachs<strong>en</strong>e<br />

Mauern werd<strong>en</strong> zunehm<strong>en</strong>d als Belastung<br />

der öff<strong>en</strong>tlich<strong>en</strong> Ordnung eingestuft, Mauern<br />

und Pflasterfläch<strong>en</strong> soll<strong>en</strong> klinisch sauber<br />

bleib<strong>en</strong>, Moose und Flecht<strong>en</strong> werd<strong>en</strong> als<br />

Schmutz empfund<strong>en</strong>. Neu gepflanzte Stadt-<br />

Bäume gerat<strong>en</strong> immer häufiger zu bonsaiartig<strong>en</strong><br />

Gebild<strong>en</strong> mit Legostein-Charakter<br />

aufgestellt in viel zu klein<strong>en</strong> Pflanzfläch<strong>en</strong>,<br />

d<strong>en</strong> Bod<strong>en</strong> zur Grünvermeidung mit Schotter<br />

abgedeckt. Und die letzt<strong>en</strong> unverbaut<strong>en</strong><br />

Freifläch<strong>en</strong> im Weichbild der Städte müss<strong>en</strong><br />

als Aufstellfläch<strong>en</strong> oder Kuliss<strong>en</strong> für sog<strong>en</strong>annte<br />

„Kunst“objekte oder urbane Möblierung<strong>en</strong><br />

(z. B. Flagg<strong>en</strong>, Werbeanlag<strong>en</strong>) herhalt<strong>en</strong>.<br />

Wegebaumaßnahm<strong>en</strong> oder Gart<strong>en</strong>schau<strong>en</strong><br />

(vgl. Naturzeit Heft 1) gerat<strong>en</strong> immer<br />

D<strong>en</strong> Tier<strong>en</strong> zuliebe<br />

- biologischer und mechanischer Pflanz<strong>en</strong>schutz im Gart<strong>en</strong><br />

Ob in der Obstwiese, der Hecke oder im Hausgart<strong>en</strong> – Pflanz<strong>en</strong>schutzmaßnahm<strong>en</strong><br />

müss<strong>en</strong> nicht chemisch sein. Durch<br />

Vorbeugung und mechanische oder biologische Maßnahm<strong>en</strong><br />

werd<strong>en</strong> unbeliebte Tiere und Pflanz<strong>en</strong> oder Krankheit<strong>en</strong> unterhalb<br />

einer wirtschaftlich<strong>en</strong> Schad<strong>en</strong>sschwelle gehalt<strong>en</strong> ohne<br />

dabei Natur und M<strong>en</strong>sch zu gefährd<strong>en</strong>.<br />

Schon durch die Auswahl heimischer Pflanz<strong>en</strong><br />

und alter Sort<strong>en</strong> (z.B. Dülm<strong>en</strong>er Ros<strong>en</strong>apfel,<br />

Rote Sternr<strong>en</strong>ette oder Westfälischer<br />

Gülderling) kann man sich langfristig ein<strong>en</strong><br />

hoh<strong>en</strong> Pflanz<strong>en</strong>schutzaufwand erspar<strong>en</strong>.<br />

Für ein gesundes Wachstum der Pflanz<strong>en</strong><br />

ist eine starke Düngung eher schädlich als<br />

nützlich, da zum Beispiel durch ein<strong>en</strong> Stickstoffüberschuss<br />

die Blätter weicher werd<strong>en</strong><br />

und damit saug<strong>en</strong>de Insekt<strong>en</strong> und Pilze<br />

angezog<strong>en</strong> werd<strong>en</strong>. Da die meist<strong>en</strong> Gärt<strong>en</strong><br />

mit Nährstoff<strong>en</strong> überversorgt wurd<strong>en</strong>, empfiehlt<br />

sich eine Düngung nur bei Bedarf<br />

oder sichtbar<strong>en</strong> Mangelerscheinung<strong>en</strong>. Bod<strong>en</strong>untersuchung<strong>en</strong><br />

führt das Untersuchungsz<strong>en</strong>trum<br />

der Landwirtschaftskammer<br />

– LUFA – durch.<br />

Vor allem bei Obstgehölz<strong>en</strong> beug<strong>en</strong> fachgerechte<br />

Maßnahm<strong>en</strong> wie Winter- oder Sommerschnitt,<br />

Verbissschutz, gesundes Pflanz<strong>en</strong>material,<br />

ausreich<strong>en</strong>de<br />

Wasserversorgung, ein Kalkanstrich geg<strong>en</strong><br />

Frostrisse sowie größte hygi<strong>en</strong>ische Sorgfalt<br />

beim Schnitt viel<strong>en</strong> Erkrankung<strong>en</strong> vor.<br />

Viele mechanische Maßnahm<strong>en</strong> halt<strong>en</strong> unbeliebte<br />

Tiere im Zaum. Dies sind das Abschneid<strong>en</strong><br />

von mit Läus<strong>en</strong> befall<strong>en</strong><strong>en</strong> Trieb<strong>en</strong><br />

oder Monilia-Spitz<strong>en</strong>dürre-Trieb<strong>en</strong>, Pheromonfall<strong>en</strong>,<br />

Gelbtafeln sowie Bierfall<strong>en</strong> geg<strong>en</strong><br />

Nacktschneck<strong>en</strong>, Absammeln von Schädling<strong>en</strong>,<br />

Falllaub-/Fruchtbeseitigung und Le-<br />

b<strong>en</strong>dfall<strong>en</strong> für Wühlmäuse. Bei Leimring<strong>en</strong><br />

ist hingeg<strong>en</strong> Vorsicht gebot<strong>en</strong> (vgl. Beitrag<br />

in diesem Heft).<br />

Im Gart<strong>en</strong> und auf der Obstwiese reich<strong>en</strong><br />

biologische Pflanz<strong>en</strong>schutzmaßnahm<strong>en</strong> vollkomm<strong>en</strong><br />

aus: Zum Beispiel die Schaffung<br />

von Nistgeleg<strong>en</strong>heit<strong>en</strong> und Leb<strong>en</strong>sräum<strong>en</strong><br />

für Vögel, Hummeln, Spinn<strong>en</strong>, Horniss<strong>en</strong>,<br />

Ohr<strong>en</strong>kneifer und Raubmilb<strong>en</strong>, der Einsatz<br />

von Mari<strong>en</strong>käfern, Florflieg<strong>en</strong> und Schwebflieg<strong>en</strong><br />

geg<strong>en</strong> Läuse sowie die Entfernung<br />

von Zwisch<strong>en</strong>wirt<strong>en</strong> (Wacholder bei Birn<strong>en</strong>gitterrost;<br />

Wegerich bei Mehliger Apfelblattlaus).<br />

Bei Problem<strong>en</strong> mit Nematod<strong>en</strong> kann<br />

man auch zur Pflanzung von Tagetes greif<strong>en</strong>.<br />

Allerdings biet<strong>en</strong> sich bei virös<strong>en</strong> (z.B. Mosaikvirus)<br />

und bakteriell<strong>en</strong> Krankheit<strong>en</strong> (z.B.<br />

Feuerbrand) kaum vorbeug<strong>en</strong>de, mechanische<br />

oder biologische Maßnahm<strong>en</strong> an. Hierbei<br />

sowie bei ander<strong>en</strong> Frag<strong>en</strong> zum Pflanz<strong>en</strong>schutz<br />

ist der Pflanz<strong>en</strong>schutzdi<strong>en</strong>st der<br />

Landwirtschaftskammern der richtige Ansprechpartner.<br />

£<br />

Götz Huwald<br />

Ob in der Obstwiese, der Hecke oder<br />

im Hausgart<strong>en</strong> – Pflanz<strong>en</strong>schutzmaßnahm<strong>en</strong><br />

müss<strong>en</strong> nicht chemisch sein.<br />

Foto: G. Huwald<br />

Prämierung<br />

„Mein schönstes Pättk<strong>en</strong>“<br />

Im Heft 1 der Naturzeit hatt<strong>en</strong> wir ein<strong>en</strong><br />

Aufruf gestartet, uns besonders erhalt<strong>en</strong>swerte<br />

Sandwege und Pättkes im Münsterland<br />

zu meld<strong>en</strong>. Als Leb<strong>en</strong>sstätt<strong>en</strong> für<br />

gefährdete Art<strong>en</strong> will der <strong>NABU</strong> dafür<br />

sorg<strong>en</strong>, dass diese Wege künftig vor einer<br />

Überbauung als Rad- oder Wanderwege<br />

und jeglicher Befestigung geschützt werd<strong>en</strong>.<br />

Die Aktion läuft noch bis Ende Oktober.<br />

Unter d<strong>en</strong> von Ihn<strong>en</strong> gemeldet<strong>en</strong><br />

Pättk<strong>en</strong> (Kart<strong>en</strong>kopie + Belegfoto) werd<strong>en</strong><br />

wir das schönste „Pättk<strong>en</strong> im Münsterland“<br />

prämier<strong>en</strong>. Kontakt: <strong>NABU</strong>-<br />

Naturschutzstation Münsterland.<br />

Erfassung der<br />

Flussreg<strong>en</strong>pfeifer<br />

Von Ornitholog<strong>en</strong> in ganz Nordrhein-<br />

Westfal<strong>en</strong> wird im Jahr 2004 die Zahl<br />

brüt<strong>en</strong>der Flussreg<strong>en</strong>pfeifer erfasst.<br />

Der einst vor allem in d<strong>en</strong> dynamisch<strong>en</strong><br />

Flussau<strong>en</strong> auf Sand- und Kiesbänk<strong>en</strong><br />

anzutreff<strong>en</strong>de Vogel kommt heute fast<br />

nur noch auf vegetationsarm<strong>en</strong> Fläch<strong>en</strong><br />

von Kies- und Sandgrub<strong>en</strong>, in Baugebiet<strong>en</strong><br />

und manchmal sogar auf Kiesdächern<br />

als Brutvogel vor. Um ein Bild von der<br />

Häufigkeit der leicht zu überseh<strong>en</strong>d<strong>en</strong><br />

Flussreg<strong>en</strong>pfeifer zu bekomm<strong>en</strong>, werd<strong>en</strong><br />

die Brutplätze gezählt. Wer eine Beobachtung<br />

eines Flussreg<strong>en</strong>pfeiferbrutplatzes<br />

beisteuern kann, melde dies doch<br />

bitte bei Daniel Doer (Tel. 0251-897820).<br />

Der Flussreg<strong>en</strong>pfeifer lebt an Kies-,<br />

Schotter- und Sandbänk<strong>en</strong> an<br />

natürlich fließ<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Flüss<strong>en</strong><br />

Foto: hans-glader.de<br />

NATURZEIT.org 33


Orchide<strong>en</strong> im Gart<strong>en</strong>?<br />

Dass Orchide<strong>en</strong> eine besondere Pflanz<strong>en</strong>familie darstell<strong>en</strong> – eine Bins<strong>en</strong>weisheit. So ist es<br />

nicht verwunderlich, dass es seit langem eine Deutsche Orchide<strong>en</strong>-Gesellschaft gibt. Welch<br />

andere Pflanz<strong>en</strong>gruppe könnte sich rühm<strong>en</strong>, solch eine Beachtung zu find<strong>en</strong>. Doch der<br />

Faszination, die vor allem die Blüte ausstrahlt, steht eine eb<strong>en</strong>so große Bedrohung geg<strong>en</strong>über.<br />

Ein Bericht von Heinz Rinsche und Winfried Gr<strong>en</strong>zheuser.<br />

Von d<strong>en</strong> 23 Orchide<strong>en</strong>-Art<strong>en</strong>, die im <strong>Kreis</strong><br />

Steinfurt jetzt noch nachgewies<strong>en</strong> werd<strong>en</strong><br />

könn<strong>en</strong>, steh<strong>en</strong> 18 auf der Rot<strong>en</strong> Liste. Nur<br />

w<strong>en</strong>ige Art<strong>en</strong> sind nicht gefährdet. Die Breitblättrige<br />

Sumpfwurz scheint sich sogar auszubreit<strong>en</strong>.<br />

Wer jedoch diese Pflanze k<strong>en</strong>nt<br />

– sie wächst auch in Sandgebiet<strong>en</strong> an eutrophiert<strong>en</strong><br />

Wegrändern – kann sich des<br />

Eindrucks nicht erwehr<strong>en</strong>, dass das etwas<br />

mit ihrer Unscheinbarkeit zu tun hat: Eine<br />

kleine grau-grüne Blüte, die nur die<br />

„Botaniker“ als Orchidee erk<strong>en</strong>n<strong>en</strong>. Und wohl<br />

keiner käme auf die Idee, sie auszugrab<strong>en</strong>,<br />

um sie in seinem Gart<strong>en</strong> einzupflanz<strong>en</strong>.<br />

Leider ist das aber bei all<strong>en</strong> ander<strong>en</strong> Art<strong>en</strong><br />

anders. Die Verlockung, „wilde“ Pflanz<strong>en</strong> in<br />

der Landschaft auszugrab<strong>en</strong>, um so d<strong>en</strong><br />

eig<strong>en</strong><strong>en</strong> Gart<strong>en</strong> aufzuwert<strong>en</strong>, scheint nach<br />

wie vor groß zu sein. Wie sonst ist es zu<br />

erklär<strong>en</strong>, dass immer wieder Grablöcher<br />

zwisch<strong>en</strong> d<strong>en</strong> Orchide<strong>en</strong>beständ<strong>en</strong> zu beklag<strong>en</strong><br />

sind. Besonders gefährdet sind natürlich<br />

die auffall<strong>en</strong>d<strong>en</strong> „Schönheit<strong>en</strong>“. D<strong>en</strong><br />

Frau<strong>en</strong>schuh zum Beispiel gibt es in ganz<br />

NRW nur noch an ganz w<strong>en</strong>ig<strong>en</strong> Stell<strong>en</strong>.<br />

Gefährdet durch Ausgrab<strong>en</strong> sind aber<br />

auch die Knab<strong>en</strong>kraut-Art<strong>en</strong>. Die auffall<strong>en</strong>d<br />

schöne Purpurorchis, die bis zu<br />

60 cm hoch werd<strong>en</strong> kann und inzwisch<strong>en</strong><br />

sehr selt<strong>en</strong> ist, – auch sie<br />

wurde schon von Gart<strong>en</strong>besitzern<br />

geräubert. Dabei ist zunächst<br />

einmal zu sag<strong>en</strong>, dass es<br />

sich hier um schlimme Naturfrevel<br />

handelt, Handlung<strong>en</strong>, die eindeutig<br />

verbot<strong>en</strong> sind. Nach dem Bundesnaturschutz-Gesetz<br />

sind alle Orchide<strong>en</strong> str<strong>en</strong>g<br />

geschützt. Wer also dabei ertappt wird, wie<br />

er Pflanz<strong>en</strong> ausgräbt oder sogar kist<strong>en</strong>weise<br />

fortschleppt, muss mit einer Bestrafung rechn<strong>en</strong>.<br />

Außerdem ist erwies<strong>en</strong>, dass so gut<br />

wie alle Umpflanzungsaktion<strong>en</strong> nach spätest<strong>en</strong>s<br />

3 bis 4 Jahr<strong>en</strong> scheitern. Orchide<strong>en</strong><br />

hab<strong>en</strong> sich nämlich an ganz bestimmte Leb<strong>en</strong>sräume<br />

optimal angepasst. Nur in ganz<br />

selt<strong>en</strong><strong>en</strong> Fäll<strong>en</strong> dürfte es also geling<strong>en</strong> d<strong>en</strong><br />

Sich daran erfreu<strong>en</strong>, ja.<br />

Aber niemals abpflück<strong>en</strong> oder ausgrab<strong>en</strong>...<br />

Die Blüte der Flieg<strong>en</strong>-Ragwurz<br />

imitiert Insekt<strong>en</strong>...<br />

Foto: giese.tv<br />

32 NATURZEIT.org<br />

gestohl<strong>en</strong><strong>en</strong> Pflanz<strong>en</strong> im Gart<strong>en</strong> diese speziell<strong>en</strong><br />

Leb<strong>en</strong>sbedingung<strong>en</strong> zu biet<strong>en</strong> – desweg<strong>en</strong>:<br />

Finger weg! Anschau<strong>en</strong>, sich daran<br />

erfreu<strong>en</strong>, fotografier<strong>en</strong> – ja. Aber niemals<br />

abpflück<strong>en</strong> oder ausgrab<strong>en</strong>.<br />

D<strong>en</strong>n es gibt Alternativ<strong>en</strong>. Wer also meint,<br />

er müsse um jed<strong>en</strong> Preis Orchide<strong>en</strong> im<br />

Gart<strong>en</strong> hab<strong>en</strong>, der sollte sich an spezielle<br />

Gart<strong>en</strong>baubetriebe w<strong>en</strong>d<strong>en</strong>. Hier werd<strong>en</strong><br />

sie seit viel<strong>en</strong> Jahr<strong>en</strong> im Labor vermehrt und<br />

gezüchtet. Und zwar so, dass sie danach<br />

„gart<strong>en</strong>tüchtig“ sind. Durch diverse Ausleseverfahr<strong>en</strong><br />

kann man nämlich erreich<strong>en</strong>, dass<br />

diese Pflanz<strong>en</strong> sich auch in unser<strong>en</strong><br />

Gärt<strong>en</strong> wohlfühl<strong>en</strong>. All diese Vorgänge<br />

werd<strong>en</strong> von d<strong>en</strong> Behörd<strong>en</strong> überwacht,<br />

die „zertifiziert<strong>en</strong>“ Pflanz<strong>en</strong><br />

kann man also ohne Bed<strong>en</strong>k<strong>en</strong><br />

erwerb<strong>en</strong>. Ein Vorschlag zum<br />

Schluss: Wer sein<strong>en</strong> Gart<strong>en</strong> mehr<br />

ext<strong>en</strong>siv pflegt, also w<strong>en</strong>ig düngt<br />

und nicht regelmäßig alles Unerwünschte<br />

weghackt, wird vielleicht<br />

erleb<strong>en</strong>, wie sich einige seiner<br />

Lieblinge ganz von alleine<br />

einstell<strong>en</strong>. £<br />

Winfried Gr<strong>en</strong>zheuser<br />

Heinz Rinsche<br />

Purpurknab<strong>en</strong>kraut<br />

Foto: M. Stev<strong>en</strong><br />

Geflecktes Knab<strong>en</strong>kraut.<br />

Foto: giese.tv<br />

mehr zu Beton-Exzess<strong>en</strong> mit überdim<strong>en</strong>sioniert<strong>en</strong><br />

Pflasterfläch<strong>en</strong>, Stützmauern, Ramp<strong>en</strong><br />

und dergleich<strong>en</strong>. Dass damit auch in<br />

die Ästhetik des Dorf/Stadtbildes bzw. der<br />

Landschaft zerstört wird, scheint kein<strong>en</strong><br />

mehr zu tangier<strong>en</strong>.<br />

Was ist zu tun?<br />

Zunächst ist Umd<strong>en</strong>k<strong>en</strong> angesagt. W<strong>en</strong>n<br />

der Fläch<strong>en</strong>verbrauch in dem Tempo der<br />

letzt<strong>en</strong> 50 Jahre weitergeht, sind bis zum<br />

Jahr 2050 alle zusamm<strong>en</strong>häng<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Freifläch<strong>en</strong><br />

verbraucht, bis auf einige klägliche<br />

Naturschutzinseln. Wir wiss<strong>en</strong>, dass das<br />

Bevölkerungswachstum bereits sein<strong>en</strong> Höhepunkt<br />

überschritt<strong>en</strong> hat und dass die Bevölkerung<br />

immer älter wird, mit der Folge,<br />

dass die Nachfrage nach Immobili<strong>en</strong><br />

Feuchtgebiete im Münsterland sind<br />

heute bereits eine „Arche Noah“ für<br />

viele Art<strong>en</strong>.<br />

Foto: giese-tv<br />

Die Schlüsselblume liebt<br />

feuchte Standorte und ist<br />

ein erster Bote des<br />

Frühlings.<br />

Foto: giese.tv<br />

schrumpft und die damit<br />

verbund<strong>en</strong><strong>en</strong> Di<strong>en</strong>stleistung<strong>en</strong><br />

zurückgeh<strong>en</strong>.<br />

Viele Altimmobili<strong>en</strong> werd<strong>en</strong><br />

in d<strong>en</strong> nächst<strong>en</strong><br />

Jahrzehnt<strong>en</strong> frei, so dass der Zwang, ständig<br />

neue Freifläch<strong>en</strong> am Rand der Orte in Anspruch<br />

zu nehm<strong>en</strong>, zukünftig erst recht nicht<br />

mehr besteht. Verantwortliche Politiker und<br />

Verwaltungsbeamte müss<strong>en</strong> umd<strong>en</strong>k<strong>en</strong> und<br />

<strong>en</strong>dlich auch einmal bereit sein, nicht mehr<br />

b<strong>en</strong>ötigte Fläch<strong>en</strong> wie Kasern<strong>en</strong>, Gleisanla-<br />

g<strong>en</strong> o .ä. der Natur zurückzugeb<strong>en</strong>. Prognos<strong>en</strong><br />

über die Zunahme des Individualverkehres<br />

erweis<strong>en</strong> sich zunehm<strong>en</strong>d als<br />

falsch, so dass ökologisch schlecht verträgliche<br />

Projekte wie Umgehungsstraß<strong>en</strong><br />

zu Arbeitsbeschaffungsmaßnahm<strong>en</strong> ausart<strong>en</strong>.<br />

Ausblick<br />

Wir seh<strong>en</strong>, dass die Bedrohung unserer<br />

Leb<strong>en</strong>sgrundlag<strong>en</strong> brisanter ist d<strong>en</strong>n je. Wir,<br />

die wir von der droh<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Katastrophe<br />

wiss<strong>en</strong>, hab<strong>en</strong> die Pflicht, unsere Entscheidungsträger<br />

in aller Öff<strong>en</strong>tlichkeit<br />

hierüber aufzuklär<strong>en</strong>. Werbewirksame<br />

Einzelmaßnahm<strong>en</strong> auf dem Gebiet des<br />

aktiv<strong>en</strong> Naturschutzes sind zwar unverzichtbar,<br />

sie g<strong>en</strong>üg<strong>en</strong> aber off<strong>en</strong>sichtlich<br />

nicht, das große Sterb<strong>en</strong> auf unserem Planet<strong>en</strong><br />

aufzuhalt<strong>en</strong>. £<br />

Kurt Kuhn<strong>en</strong><br />

NATURZEIT.org 9


Im Flug erscheint die Breitflügelfledermaus<br />

so groß wie eine Amsel.<br />

Foto: <strong>NABU</strong>/F. Schwab<br />

Die Breitflügelfledermaus, eine der größt<strong>en</strong><br />

Art<strong>en</strong> unserer Region, weist eine stattliche<br />

Körpergröße mit 62 bis 80 mm und 22<br />

bis 33 Gramm auf. Im Flug erscheint sie so<br />

groß wie eine Amsel. Auf ihrer Ober- und<br />

Unterseite ist sie braun gefärbt, die Unterseite<br />

ist jedoch etwas heller. Das Fell wirkt auf<br />

der Oberseite struppig, die Ohr<strong>en</strong> sind klein,<br />

etwas spitz und wie die Schnauze pechschwarz<br />

gefärbt. Die Sommerquartiere bezieht<br />

die Breitflügelfledermaus in Dächern<br />

unserer Häuser, versteckt sich aber in Ritz<strong>en</strong>,<br />

so dass sie kaum zu find<strong>en</strong> ist. Auch d<strong>en</strong><br />

Winter verbring<strong>en</strong> die Tiere verborg<strong>en</strong> in<br />

unser<strong>en</strong> Häusern. Zur Jagd verlässt die<br />

Breitflügelfledermaus ihr Quartier bereits<br />

währ<strong>en</strong>d der Dämmerung. Sie jagt in reich<br />

strukturiert<strong>en</strong> Landschaft<strong>en</strong>, gerne in der<br />

Nähe von Gewässern, aber auch in Gärt<strong>en</strong>,<br />

Parks und <strong>en</strong>tlang von Straß<strong>en</strong>latern<strong>en</strong>. Sie<br />

fliegt behäbig rudernd in einer Höhe von 3<br />

bis 7 Metern.<br />

Die Zwergfledermaus ist die häufigste<br />

Fledermausart im Münsterland. Mit einer<br />

Körperlänge von etwa 35 mm ist sie auch<br />

die kleinste heimische Fledermaus. Sie wiegt<br />

mit 5 bis 7 Gramm so viel wie drei Gummibärch<strong>en</strong>.<br />

Im Flug ist sie so groß wie ein<br />

Zaunkönig. Rück<strong>en</strong> und Bauch sind fast<br />

einfarbig braun gefärbt, die Ohr<strong>en</strong> sind klein<br />

und spitz. Die Zwergfledermaus bezieht ihre<br />

Sommerquartiere in und an Häusern. Dort<br />

sitzt sie in Ritz<strong>en</strong> an der Hausfassade, hinter<br />

Zwergfledermäuse versteck<strong>en</strong> sich<br />

gerne in Spalt<strong>en</strong>quartier<strong>en</strong><br />

Foto: <strong>NABU</strong>/K. Bogon<br />

10 NATURZEIT.org<br />

Fledermäuse<br />

im Gart<strong>en</strong><br />

Einige Fledermausart<strong>en</strong>, die in der Ab<strong>en</strong>ddämmerung in unser<strong>en</strong><br />

Gärt<strong>en</strong> bei der Insekt<strong>en</strong>jagd zu beobacht<strong>en</strong> sind, scheu<strong>en</strong> die Nähe<br />

des M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong> nicht. Manche, wie Zwerg- und Breitflügelfledermaus<br />

leb<strong>en</strong> sogar mit uns unter einem Dach. Carst<strong>en</strong> Trappmann<br />

und Frauke Meier stell<strong>en</strong> uns die geheimnisvoll<strong>en</strong> Jäger vor.<br />

Wandverkleidung<strong>en</strong>, unter Flachdächern<br />

oder in Rolllad<strong>en</strong>käst<strong>en</strong>. Auch d<strong>en</strong> Winter<br />

verbring<strong>en</strong> Zwergfledermäuse in solch<strong>en</strong><br />

Versteck<strong>en</strong>. Sie jag<strong>en</strong> regelmäßig in fest<strong>en</strong><br />

Flugbahn<strong>en</strong> gerne in Gärt<strong>en</strong> und Parks,<br />

auch mitt<strong>en</strong> in der Stadt. Die Tiere flieg<strong>en</strong><br />

in einer Höhe von 3 - 5 m und sind gut an<br />

ihrer gering<strong>en</strong> Größe und dem unstet<strong>en</strong> Flug<br />

zu erk<strong>en</strong>n<strong>en</strong>.<br />

Die Fledermäuse sind äußerst nützliche<br />

Tiere. So verzehrt eine Zwergfledermaus im<br />

Verlauf eines Sommers fast ein<strong>en</strong> Eimer voll<br />

Insekt<strong>en</strong>, vorwieg<strong>en</strong>d Mück<strong>en</strong>. Biet<strong>en</strong> unsere<br />

Gärt<strong>en</strong> ein<strong>en</strong> gewiss<strong>en</strong> Insekt<strong>en</strong>reichtum,<br />

werd<strong>en</strong> sie gerne als Jagdgebiete g<strong>en</strong>utzt.<br />

Sie könn<strong>en</strong> d<strong>en</strong> nützlich<strong>en</strong> Nachjägern helf<strong>en</strong>,<br />

indem Sie auf die Verw<strong>en</strong>dung von<br />

Insektizid<strong>en</strong> in ihrem Gart<strong>en</strong> verzicht<strong>en</strong>. Das<br />

Insekt<strong>en</strong>angebot im Gart<strong>en</strong> kann durch bestimmte<br />

Pflanz<strong>en</strong> noch gesteigert werd<strong>en</strong>.<br />

Folg<strong>en</strong>de Gewächse lock<strong>en</strong> Nachtinsekt<strong>en</strong><br />

an, von d<strong>en</strong><strong>en</strong> sich Fledermäuse<br />

ernähr<strong>en</strong>:<br />

Jelängerjelieber Lonicera caprifolium, Duftgeißblatt<br />

Lonicera periclym<strong>en</strong>um, Sommerflieder<br />

Buddelaja davidii, Holunder Sambucus<br />

nigra, Gemeiner Schneeball Viburnum<br />

opulus, Salweide Salix caprea, Liguster<br />

Ligustrum vulgare, Rote Heck<strong>en</strong>kirsche<br />

Lonicera xylosteum, Apfelrose Rosa rugosa,<br />

Biberneil - Rose Rosa pimpinellifolia,<br />

Schnittlauch Allium scho<strong>en</strong>oprasum,<br />

Zwergfledermäuse sind im Münsterland<br />

am häufigst<strong>en</strong> anzutreff<strong>en</strong>.<br />

Foto: <strong>NABU</strong>/E. M<strong>en</strong>z<br />

Gart<strong>en</strong>-Salbei Salvia officinalis, Wilder<br />

Majoran Origanum vulgäre, Borretsch Borago<br />

officinalis, versch. Minze M<strong>en</strong>tha spec.,<br />

Melisse Melissa officinalis, Seif<strong>en</strong>kraut<br />

Saponaria officinalis, Ziertabak Nicotiana<br />

allata, Gart<strong>en</strong>reseda Reseda odorata, Gewöhnliche<br />

Nachtkerze O<strong>en</strong>othera bi<strong>en</strong>nis,<br />

Gemeine Nachtviole Hesperis matronalis,<br />

Immergrün Vinca minor, Aufgeblas<strong>en</strong>es<br />

Leimkraut Sil<strong>en</strong>e vulgaris, Duft-Nachtkerze<br />

O<strong>en</strong>othera odorata (missouri<strong>en</strong>sis), Wegwarte<br />

Cichorium intybus, Weid<strong>en</strong>rösch<strong>en</strong><br />

Epilobium angustifolium, Türk<strong>en</strong>bundlilie<br />

Lilium martagon, Ausdauerndes Silberblatt<br />

Lunaria redivia, Rote Lichtnelke Melandrium<br />

rubrun, Tag Lichtnelke Sil<strong>en</strong>e dioica, Königslilie<br />

Lilium regale, Taglilie Hemerocallis<br />

citrina, Goldlack Cheiranthus cheirii, Acker-<br />

Leimkraut Sil<strong>en</strong>e noctiflora, Nick<strong>en</strong>des<br />

Leimkraut Sil<strong>en</strong>e nutans, Ab<strong>en</strong>dlevkoje<br />

Matthiola incana. £<br />

Carst<strong>en</strong> Trappmann,<br />

Frauke Meier<br />

ü www.fledermausschutz.de<br />

Alexander Och, Jahrgang 1930, Sohn eines<br />

Försters, hatte von Jug<strong>en</strong>d an eine <strong>en</strong>ge<br />

Beziehung zur Natur. Vor allem nach seinem<br />

Ausscheid<strong>en</strong> aus dem Berufsleb<strong>en</strong> hat er<br />

aus seinem R<strong>en</strong>tnerdasein ein<strong>en</strong> Full-Time-<br />

Job für d<strong>en</strong> Naturschutz gemacht. Kompet<strong>en</strong>t,<br />

hart in der Sache, aber stets auf Ausgleich<br />

bedacht, setzt er sich in konstruktiver<br />

Weise für d<strong>en</strong> Naturschutz im Sinne des<br />

Gemeinwohls ein.<br />

Seit 1985 ist er Mitglied im <strong>NABU</strong> War<strong>en</strong>dorf<br />

und <strong>en</strong>gagiert sich dort in viel<strong>en</strong> Bereich<strong>en</strong>.<br />

Der Amphibi<strong>en</strong>schutz ist ein Schwerpunkt<br />

seiner vielfältig<strong>en</strong> Tätigkeit<strong>en</strong>. Seit 1986<br />

organisiert er in Zusamm<strong>en</strong>arbeit mit dem<br />

Landesstraß<strong>en</strong>bauamt, dem <strong>Kreis</strong>straß<strong>en</strong>bauamt<br />

und d<strong>en</strong> Gemeind<strong>en</strong> die Errichtung<br />

von Schutzzäun<strong>en</strong> und die Kontrolle der<br />

Zäune durch freiwillige HelferInn<strong>en</strong>. Die<br />

Amphibi<strong>en</strong>schutzgruppe um Alexander Och<br />

hat für ihre Arbeit d<strong>en</strong> 1. Preis bei der Verleihung<br />

des Umweltpreises 1998 des <strong>Kreis</strong>es<br />

War<strong>en</strong>dorf erhalt<strong>en</strong>.<br />

Sein besonderes Interesse gilt dem<br />

Feuchtwies<strong>en</strong>schutz, wo er sich vor allem<br />

um die Erfassung und d<strong>en</strong> Schutz der Wies<strong>en</strong>vogel-<br />

und Rohrweih<strong>en</strong>vorkomm<strong>en</strong> im<br />

Vollzeit für die Natur:<br />

Alexander Och<br />

Seit viel<strong>en</strong> Jahr<strong>en</strong> setzt sich Alexander Och für die Natur<br />

im <strong>Kreis</strong> War<strong>en</strong>dorf ein. Klaus Reinke portraitiert ihn und<br />

seine Arbeit.<br />

<strong>Kreis</strong> War<strong>en</strong>dorf bemüht. Seit 1991 schützt<br />

er alljährlich die im Getreide brüt<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Rohrweih<strong>en</strong>paare<br />

vor dem Ausmäh<strong>en</strong>.<br />

Auch die Eul<strong>en</strong>, insbesondere der Steinkauz,<br />

hab<strong>en</strong> es ihm angetan. Seit 1993 kontrolliert<br />

er alljährlich die bekannt<strong>en</strong> Standorte, betreut<br />

die angebracht<strong>en</strong> Nisthilf<strong>en</strong> und leistet Aufklärungsarbeit<br />

bei d<strong>en</strong> Anwohnern. Dem<br />

Steinkauz di<strong>en</strong>t auch die sehr erfolgreich<br />

verlauf<strong>en</strong>de Apfelsaftaktion im <strong>Kreis</strong> War<strong>en</strong>dorf,<br />

die maßgeblich durch Alexander Och<br />

geprägt wurde und von ihm organisiert wird.<br />

Durch diese Aktion erhalt<strong>en</strong> vor allem Landwirte<br />

ein<strong>en</strong> finanziell<strong>en</strong> Anreiz, die alt<strong>en</strong><br />

Obstwies<strong>en</strong> zu erhalt<strong>en</strong>.<br />

Selbst im R<strong>en</strong>t<strong>en</strong>alter ist Alexander Och bei<br />

praktisch<strong>en</strong> Arbeitseinsätz<strong>en</strong> dabei und packt<br />

tatkräftig zu beim Schneiteln von Kopfbäum<strong>en</strong><br />

und ander<strong>en</strong> Pflegearbeit<strong>en</strong>. Berühmt-berüchtigt<br />

ist bei dies<strong>en</strong> Arbeit<strong>en</strong> sein<br />

ausgeprägter Ordnungssinn. Die „Baustelle“<br />

wird nicht eher verlass<strong>en</strong>, bis alles aufgeräumt<br />

ist: „Die Vorfluter müss<strong>en</strong> erst frei<br />

gemacht werd<strong>en</strong>.“<br />

Darüber hinaus übernimmt er die Betreuung<br />

der Zivildi<strong>en</strong>stleist<strong>en</strong>d<strong>en</strong>, organisiert ihr<strong>en</strong><br />

Einsatz und steht ihn<strong>en</strong> jederzeit mit Rat<br />

und Tat zur Seite. Für sein<strong>en</strong> besonder<strong>en</strong><br />

Einsatz für die Landschaftspflege erhielt er<br />

1994 d<strong>en</strong> Sonderpreis bei der Verleihung<br />

des Umweltpreises des <strong>Kreis</strong>es War<strong>en</strong>dorf.<br />

Nicht unerwähnt bleib<strong>en</strong> soll<strong>en</strong> die zahlreich<strong>en</strong><br />

Stellungnahm<strong>en</strong> zu Eingriff<strong>en</strong> in d<strong>en</strong><br />

Naturhaushalt und zu d<strong>en</strong> Landschaftsplän<strong>en</strong>,<br />

die er im Rahm<strong>en</strong> der Verbandsbeteiligung<br />

erarbeitet.<br />

Alexander Och hat nie groß<strong>en</strong> Wert auf<br />

Post<strong>en</strong> und Funktion<strong>en</strong> gelegt. D<strong>en</strong>noch ließ<br />

Mit 74 Jahr<strong>en</strong> ist Alexander Och kein<br />

Arbeitseinsatz zu schwer!<br />

Foto: <strong>NABU</strong>-Archiv<br />

Alexander Och: R<strong>en</strong>tnerdasein als<br />

Full-Time-Job für d<strong>en</strong> Naturschutz.<br />

Foto: <strong>NABU</strong>-Archiv<br />

es sich nicht umgeh<strong>en</strong>, dass er auf Grund<br />

seiner Kompet<strong>en</strong>z in divers<strong>en</strong> Gremi<strong>en</strong> und<br />

Arbeitskreis<strong>en</strong> vertret<strong>en</strong> ist. So war er von<br />

1988 bis 1999 zweiter Vorsitz<strong>en</strong>der des<br />

<strong>NABU</strong>-<strong>Kreis</strong>verbandes und ist bis heute im<br />

Vorstand tätig, ist seit 1995 Mitglied der<br />

Landschaftsbeirates bei der Unter<strong>en</strong> Landschaftsbehörde<br />

und war mehrere Jahre stellvertret<strong>en</strong>des<br />

Mitglied im Landschaftsbeirat<br />

bei der Höher<strong>en</strong> Landschaftsbehörde. Weiterhin<br />

arbeitet er seit der Gründung aktiv in<br />

der Lokal<strong>en</strong> AGENDA Oelde mit und ist in<br />

weiter<strong>en</strong> Arbeitskreis<strong>en</strong> tätig, zum Beispiel<br />

im Arbeitskreis „REGIONALE 2004 links und<br />

rechts der Ems“, Arbeitskreis Steinbrüche,<br />

Feuchtwies<strong>en</strong>schutz sowie in der Arbeitsgruppe<br />

NSG Davert.<br />

Ich wünsche Alexander weiterhin Erfüllung<br />

und Freude bei seiner Naturschutzarbeit<br />

und hoffe, dass er uns noch lange bei unser<strong>en</strong><br />

Bemühung<strong>en</strong> um mehr Natur im <strong>Kreis</strong><br />

War<strong>en</strong>dorf zur Seite steht. £<br />

Klaus Reinke<br />

NATURZEIT.org 31


<strong>NABU</strong>-Naturschutzstation<br />

Neue Mitarbeiter<br />

Seit April 2004 ist Kristian Mantel als neuer<br />

Mitarbeiter bei der <strong>NABU</strong>-Naturschutzstation<br />

Münsterland angefang<strong>en</strong>. Gemeinsam mit<br />

Hugo Lütke Bext<strong>en</strong> ist er für die Betreuung<br />

der Heckrinder- und Wildpferdeherd<strong>en</strong> in<br />

d<strong>en</strong> Emsau<strong>en</strong> zuständig. Kristian Mantel ist<br />

gelernter Förster und begeisterter Ornithologe<br />

mit langjähriger „Heckrindererfahrung“<br />

aus d<strong>en</strong> Rieselfeldern Münster. Weitere<br />

Aufgab<strong>en</strong> sind die Organisation der Landwirtschaft<br />

auf dem Emshof, wiss<strong>en</strong>schaftliche<br />

Begleituntersuchung<strong>en</strong> zum Beweidungsprojekt<br />

und die Durchführung praktischer<br />

Naturschutzarbeit<strong>en</strong>. Hugo Lütke Bext<strong>en</strong> ist<br />

gelernter Landwirt und sorgt künftig neb<strong>en</strong>beruflich<br />

für das tägliche Wohl der Tiere:<br />

Kontrolle der Zäune und der Tiergesundheit<br />

sowie Fütterung bei Schneelag<strong>en</strong>. £<br />

Dem Froschkönig zu Liebe<br />

Kooperation mit <strong>NABU</strong> in<br />

Niedersachs<strong>en</strong><br />

Der Laubfrosch verbindet. Unter diesem<br />

Motto kam es im Januar 2004 zu einer gemeinsam<strong>en</strong><br />

Aktion des <strong>NABU</strong> Steinfurt, des<br />

<strong>NABU</strong> Grafschaft B<strong>en</strong>theim, des BUND Grafschaft<br />

B<strong>en</strong>theim und der <strong>NABU</strong>-<br />

Naturschutzstation Münsterland. In einer<br />

groß<strong>en</strong> Aktion wurd<strong>en</strong> gemeinsam Pflegemaßnahm<strong>en</strong><br />

an einem der beid<strong>en</strong> letzt<strong>en</strong><br />

Laubfroschgewässer in der Grafschaft B<strong>en</strong>theim<br />

durchgeführt. Da das Vorkomm<strong>en</strong> auch<br />

für die Umsetzung des Schutzkonzeptes im<br />

Münsterland von großer Bedeutung ist –<br />

von hier soll<strong>en</strong> die Laubfrösche die inzwisch<strong>en</strong><br />

wieder kleingewässerreich<strong>en</strong> Feuchtwies<strong>en</strong>gebiete<br />

um Ochtrup besiedeln – spielt<strong>en</strong><br />

Landesgr<strong>en</strong>z<strong>en</strong> beim Engagem<strong>en</strong>t der<br />

<strong>NABU</strong> Aktiv<strong>en</strong> keine Rolle. Nun, wo wieder<br />

Danke für die Blum<strong>en</strong>!<br />

Für die Unterstützung unserer<br />

Mitgliederwerbeaktion bedank<strong>en</strong><br />

wir uns beim Gart<strong>en</strong>c<strong>en</strong>ter<br />

Münsterland.<br />

D<strong>en</strong> erst<strong>en</strong> hundert neu beigetret<strong>en</strong><strong>en</strong> Mitgliedern<br />

sch<strong>en</strong>kte das Gart<strong>en</strong>c<strong>en</strong>ter jeweils<br />

eine Blüt<strong>en</strong>pflanz<strong>en</strong>staude für d<strong>en</strong> heimisch<strong>en</strong><br />

Gart<strong>en</strong> oder Balkon. Eine doppelt<br />

gelung<strong>en</strong>e Unterstützung: Die neu beigetret<strong>en</strong><strong>en</strong><br />

Mitglieder freut<strong>en</strong> sich über die nette<br />

Begrüßung im <strong>NABU</strong> und hatt<strong>en</strong> gleich eine<br />

Geleg<strong>en</strong>heit ein<strong>en</strong> aktiv<strong>en</strong> Beitrag zum Na-<br />

30 NATURZEIT.org<br />

Kristian Mantel<br />

Hugo Lütke Bext<strong>en</strong><br />

etwas mehr Licht in die flach<strong>en</strong> Uferzon<strong>en</strong><br />

des Gewässers komm<strong>en</strong> kann, hoff<strong>en</strong> alle<br />

Beteiligt<strong>en</strong> auf eine Erholung des auf nur<br />

noch 5-10 ruf<strong>en</strong>de Laubfroschmännch<strong>en</strong><br />

zusamm<strong>en</strong>geschmolz<strong>en</strong><strong>en</strong> Bestandes. £<br />

Mitarbeiter des <strong>NABU</strong> Steinfurt, des <strong>NABU</strong><br />

Grafschaft B<strong>en</strong>theim, des BUND Grafschaft<br />

B<strong>en</strong>theim und der <strong>NABU</strong>-Naturschutzstation<br />

Münsterland bei d<strong>en</strong> Pflegearbeit<strong>en</strong>.<br />

Foto: M. Stev<strong>en</strong><br />

turschutz in der Stadt zu leist<strong>en</strong>. Die vom<br />

<strong>NABU</strong> ausgewählt<strong>en</strong> Pflanz<strong>en</strong>art<strong>en</strong> sind in<br />

besonderer Weise dazu in der Lage ein<strong>en</strong><br />

Beitrag zur Verringerung der Hungersnot für<br />

blüt<strong>en</strong>besuch<strong>en</strong>de Insekt<strong>en</strong> in der Stadt in<br />

d<strong>en</strong> Sommermonat<strong>en</strong> Juli und August zu<br />

leist<strong>en</strong>. Damit stellt dies ein<strong>en</strong> klein<strong>en</strong> Beitrag<br />

zum Stop des alljährlich<strong>en</strong> Hummelsterb<strong>en</strong>s,<br />

dem auffälligst<strong>en</strong> Zeich<strong>en</strong> der Hungersnot,<br />

dar. Der <strong>NABU</strong> sagt: Danke für die Blum<strong>en</strong>!<br />

Weitere Information<strong>en</strong> zu der Aktion könn<strong>en</strong><br />

Sie bei der <strong>NABU</strong>-Naturschutzstation Münsterland<br />

bekomm<strong>en</strong>. £<br />

Praktische<br />

Gewässerpat<strong>en</strong>schaft<strong>en</strong><br />

Die <strong>NABU</strong>-Naturschutzstation hat in d<strong>en</strong><br />

letzt<strong>en</strong> Jahr<strong>en</strong> zahlreiche Gewässer neu<br />

angelegt oder durch Pflegemaßnahm<strong>en</strong><br />

saniert. Damit die Gewässer ihre hohe<br />

Qualität für d<strong>en</strong> Laubfrosch und andere<br />

gefährdete Art<strong>en</strong> behalt<strong>en</strong>, ist eine regelmäßig<br />

Kontrolle der Gewässerzustandes,<br />

der Besiedlung mit Amphibi<strong>en</strong> und die<br />

Beseitigung von Gehölzaufwuchs erforderlich.<br />

W<strong>en</strong>n Sie Zeit und Spaß daran<br />

hab<strong>en</strong> die Betreuung eines Gewässers<br />

oder mehrerer Gewässer in Ihrer Nähe<br />

als „Pate“ zu übernehm<strong>en</strong>, meld<strong>en</strong> Sie<br />

sich doch bei der <strong>NABU</strong>-Naturschutzstation<br />

(Tel. 0251/9879953).<br />

Qualifikation Ehr<strong>en</strong>amt<br />

M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong>, die sich durch die Übernahme<br />

von ehr<strong>en</strong>amtlich<strong>en</strong> Aufgab<strong>en</strong> betätig<strong>en</strong>,<br />

hab<strong>en</strong> häufig verbesserte Einstellungschanc<strong>en</strong><br />

auf dem Arbeitsmarkt. Die Personalabteilung<strong>en</strong><br />

seh<strong>en</strong> – unabhängig<br />

von der Fachbranche – in ehr<strong>en</strong>amtlich<strong>en</strong><br />

Betätigung<strong>en</strong> d<strong>en</strong> Nachweis sozialer<br />

Kompet<strong>en</strong>z. Die <strong>NABU</strong>-Naturschutzstation<br />

macht daher darauf aufmerksam,<br />

dass der <strong>NABU</strong> sein<strong>en</strong> ehr<strong>en</strong>amtlich<strong>en</strong><br />

HelferInn<strong>en</strong> Bescheinigung<strong>en</strong> über ihre<br />

Tätigkeit beim <strong>NABU</strong> ausstell<strong>en</strong> kann.<br />

Frag<strong>en</strong> Sie Ihre <strong>NABU</strong>-Gruppe vor Ort!<br />

Thomas Hövelmann überreicht Eva<br />

Herrmann (Mitte) das Begrüßungspaket<br />

für Neumitglieder.<br />

Foto: privat<br />

<strong>NABU</strong> Bocholt<br />

Endlich wieder eine Kindergruppe!<br />

Am 4. Mai 2004 hab<strong>en</strong> sich in Bocholt in der Geschäftsstelle am Aa-See 12 Jung<strong>en</strong> und Mädch<strong>en</strong><br />

zur Gründung der Kindergruppe getroff<strong>en</strong>.<br />

Unter der Leitung von Wolfgang<br />

Siem<strong>en</strong> wurd<strong>en</strong> Ziele<br />

und Grundregeln der Gruppe<br />

besproch<strong>en</strong>. Alle hab<strong>en</strong> ihre<br />

Wünsche für die zukünftige<br />

gemeinsame Zeit geäußert<br />

und ihre Adress<strong>en</strong> und Telefonnummern<br />

ausgetauscht.<br />

Die jüngst<strong>en</strong> Kinder sind elf<br />

und die ältest<strong>en</strong> vierzehn<br />

Jahre alt. Die Jung<strong>en</strong> sind<br />

bisher deutlich in der Überzahl.<br />

Das heißt aber nicht,<br />

dass sich das nicht noch<br />

ändern könnte.<br />

Auf die Frage, was sich die<br />

Kinder unter der Arbeit im<br />

<strong>NABU</strong> vorstell<strong>en</strong>, stand das<br />

Beobacht<strong>en</strong> und Bestimm<strong>en</strong> von Tier<strong>en</strong> und<br />

Pflanz<strong>en</strong> an erster Stelle. Außerdem möcht<strong>en</strong><br />

die Kinder Nistkäst<strong>en</strong> bau<strong>en</strong>, ein<strong>en</strong> Teich<br />

anleg<strong>en</strong>, Imker besuch<strong>en</strong> und vieles mehr.<br />

Der Grupp<strong>en</strong>leiter Wolfgang Siem<strong>en</strong> hat sich<br />

als Ziel gesetzt, d<strong>en</strong> Kindern die Natur in<br />

Bocholt und Umgebung näher zu bring<strong>en</strong>.<br />

Die Kinder soll<strong>en</strong> einheimische Tiere und<br />

Pflanz<strong>en</strong> nicht nur k<strong>en</strong>n<strong>en</strong>lern<strong>en</strong>, sondern<br />

auch s<strong>en</strong>sibel werd<strong>en</strong> für die Zusamm<strong>en</strong>hänge<br />

in der Natur und die Notw<strong>en</strong>digkeit<br />

von Naturschutzmaßnahm<strong>en</strong> erk<strong>en</strong>n<strong>en</strong>. Dazu<br />

gehört natürlich auch aktive Naturschutz-<br />

Teiche hab<strong>en</strong> in d<strong>en</strong> letzt<strong>en</strong> Jahr<strong>en</strong> vermehrt<br />

in unser<strong>en</strong> Gärt<strong>en</strong> ihr<strong>en</strong> Platz gefund<strong>en</strong>.<br />

Leider gibt es aber immer noch Gart<strong>en</strong>teiche,<br />

die zu sehr gepflegt sind und all<strong>en</strong>falls fürs<br />

Auge eine Bereicherung darstell<strong>en</strong>:<br />

Ohweh, Br<strong>en</strong>nesseln am Teich, weg damit,<br />

Schilf im Teich, da sieht man das Wasser ja<br />

gar nicht, weg damit. Dass es auch anders<br />

geht, zeigt dieses Beispiel eines Gart<strong>en</strong>teiches<br />

in Bocholt, der für Pflanz<strong>en</strong> und Tiere<br />

arbeit. So kann die Gruppe die Erwachs<strong>en</strong><strong>en</strong><br />

bei Arbeitseinsätz<strong>en</strong> unterstütz<strong>en</strong>.Als besonderes<br />

Ziel hat die Gruppe das Anleg<strong>en</strong> eines<br />

„Jug<strong>en</strong>dnaturgart<strong>en</strong>s“ ins Auge gefasst. In<br />

diesem Gart<strong>en</strong> woll<strong>en</strong> die Kinder selbst<br />

Kleinbiotope anleg<strong>en</strong>, pfleg<strong>en</strong> und beobacht<strong>en</strong>.<br />

Dazu gehör<strong>en</strong> u. a. eine Hecke aus<br />

einheimisch<strong>en</strong> Gehölz<strong>en</strong>, das Pflanz<strong>en</strong> von<br />

Bäum<strong>en</strong>, das Anleg<strong>en</strong> eines Teiches, das<br />

Anbring<strong>en</strong> von Nisthilf<strong>en</strong> und vieles mehr...<br />

Die Gruppe hofft, schon bald eine geeignete<br />

Fläche zu find<strong>en</strong>. Für jede Unterstützung<br />

bei der Suche sind die Kinder sehr dankbar.<br />

Zur notw<strong>en</strong>dig<strong>en</strong> Ausrüstung der Kinder<br />

ein<strong>en</strong> klein<strong>en</strong> Leb<strong>en</strong>sraum darstellt und der<br />

bei g<strong>en</strong>auer Betrachtung auch fürs Auge<br />

naturverständiger MitbürgerInn<strong>en</strong> eine tolle<br />

Sache ist. £<br />

Rudolf Souilljee<br />

Die neu gegründete<br />

Kindergruppe mit<br />

Grupp<strong>en</strong>leiter Wolfgang<br />

Siem<strong>en</strong>. (l. u.)<br />

Foto: S. Siem<strong>en</strong><br />

gehör<strong>en</strong> eig<strong>en</strong>tlich nur ein Fahrrad und das<br />

Interesse an der Natur. Günstig ist es natürlich,<br />

w<strong>en</strong>n möglichst viele Kinder eine Fernglas<br />

und Bestimmungsbücher für Pflanz<strong>en</strong><br />

und Tiere besitz<strong>en</strong>. Bei bestimmt<strong>en</strong> Aktion<strong>en</strong><br />

werd<strong>en</strong> auch Gummistiefel und einzelne<br />

Kescher erforderlich sein. £<br />

Weitere Information<strong>en</strong> zur <strong>NABU</strong> Kindergruppe<br />

in Bocholt gibt es bei: Wolfgang Siem<strong>en</strong>,<br />

Tel.: 02871-2375553<br />

Gart<strong>en</strong>teich als Leb<strong>en</strong>sraum<br />

Am naturnah<strong>en</strong> Gart<strong>en</strong>teich find<strong>en</strong>t<br />

sich auch die Sumpfdotterblume ein.<br />

Foto: R. Souilljee<br />

<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Bork</strong><strong>en</strong><br />

NATURZEIT.org 11


<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Bork</strong><strong>en</strong><br />

Der „Modd<strong>en</strong>pohl“ ist ein altes Flurstück im ländlich<strong>en</strong> Rheder Auß<strong>en</strong>bereich.<br />

Betreut wird das Gebiet vom <strong>NABU</strong> Rhede. Ralf Volmer und Marianne Harborg<br />

stell<strong>en</strong> das „Stückch<strong>en</strong> Münsterland“ vor.<br />

Der Modd<strong>en</strong>pohl<br />

Der „Modd<strong>en</strong>pohl“ liegt in der Nähe einer<br />

ehemalig<strong>en</strong> Windmühle, ist ungefähr ein<strong>en</strong><br />

halb<strong>en</strong> Hektar groß und umgeb<strong>en</strong> von einer<br />

Wallhecke, die im Rahm<strong>en</strong> der Flurbereinigung<br />

als „unbedingt erhalt<strong>en</strong>swert“ eingestuft<br />

wurde. Das Gelände wurde deshalb Anfang<br />

der neunziger Jahre aus der landwirtschaftlich<strong>en</strong><br />

Nutzung g<strong>en</strong>omm<strong>en</strong> und in d<strong>en</strong> vorläufig<strong>en</strong><br />

Besitz der Stadt Rhede übergeb<strong>en</strong>.<br />

Diese verpachtete die Fläche an ein<strong>en</strong> Landwirt,<br />

der sie jedoch int<strong>en</strong>siv als Maisacker<br />

nutzte: Bis unmittelbar an die Hecke wurde<br />

beidseitig gepflügt, Wurzeln wurd<strong>en</strong> durchtr<strong>en</strong>nt,<br />

Dünger und Pflanz<strong>en</strong>gifte eingetrag<strong>en</strong>.<br />

1993 begann der <strong>NABU</strong> in Rhede, sich für<br />

die Rettung der ökologisch wertvoll<strong>en</strong> Wallhecke<br />

einzusetz<strong>en</strong>. Um sie naturnah pfleg<strong>en</strong><br />

zu könn<strong>en</strong>, sollte die Fläche gepachtet werd<strong>en</strong>.<br />

Es brauchte allerdings beinahe 4 Jahre,<br />

zwei Bürgeranträge und viele Gespräche<br />

mit Behörd<strong>en</strong> und Politik, bis es soweit war:<br />

12 NATURZEIT.org<br />

in Rhede<br />

Die Stadt Rhede übertrug am 1.1.97 dem<br />

<strong>NABU</strong> Rhede die Pat<strong>en</strong>schaft für d<strong>en</strong> Modd<strong>en</strong>pohl<br />

sowie für eine weitere südlich angr<strong>en</strong>z<strong>en</strong>de<br />

Fläche - zunächst befristet auf<br />

zwei Jahre, mittlerweile unbefristet. Durch<br />

Verhandlung<strong>en</strong> mit dem Amt für Agrarordnung<br />

konnt<strong>en</strong> im Zuge der Flurbereinigung<br />

zwei weitere Auß<strong>en</strong>fläch<strong>en</strong> und ein fünf<br />

Meter breiter Schutzstreif<strong>en</strong> aus der Bewirtschaftung<br />

g<strong>en</strong>omm<strong>en</strong> werd<strong>en</strong>. Die Fläche<br />

des Pat<strong>en</strong>schaftsvertrages und damit der<br />

zu betreu<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Fläche umfasst nun insgesamt<br />

ein<strong>en</strong> Hektar.<br />

Seither hat sich am Modd<strong>en</strong>pohl einiges<br />

getan. Die Wallhecke wurde abschnittsweise<br />

auf d<strong>en</strong> Stock gesetzt und Lück<strong>en</strong> in der<br />

Hecke mit heimisch<strong>en</strong> Sträuchern bepflanzt.<br />

Aus der südlich<strong>en</strong> Auß<strong>en</strong>fläche <strong>en</strong>tstand<br />

eine Streuobstwiese und als Abgr<strong>en</strong>zung<br />

zum b<strong>en</strong>achbart<strong>en</strong> Acker wurde eine neue<br />

Hecke gepflanzt. Auf einer weiter<strong>en</strong> Auß<strong>en</strong>fläche<br />

wurde zur Ausmagerung der Oberbod<strong>en</strong><br />

abgeschob<strong>en</strong> und mit dieser Erde ein<br />

neuer Wall errichtet, auf dem nun eine weitere<br />

Hecke stockt. Der so <strong>en</strong>tstand<strong>en</strong>e Inn<strong>en</strong>raum<br />

des Modd<strong>en</strong>pohls wird mit landwirtschaftlicher<br />

Hilfe als einschürige Wiese<br />

bewirtschaftet. Um d<strong>en</strong> Naturwert des Geländes<br />

noch zu verbessern, legte das Amt<br />

für Agrarordnung außerdem ein Kleingewässer<br />

an, die NaturschützerInn<strong>en</strong> Holz-und<br />

Lesesteinhauf<strong>en</strong>.<br />

Die Maßnahm<strong>en</strong> zeig<strong>en</strong> mittlerweile positive<br />

Auswirkung<strong>en</strong>: Auf dem zunehm<strong>en</strong>d ausgemagert<strong>en</strong><br />

Bod<strong>en</strong> siedeln sich wieder Wies<strong>en</strong>blüher<br />

wie Wies<strong>en</strong>schaumkraut und Kuckuckslichtnelke<br />

an. In der Streuobstwiese<br />

Im Sommer 2003 konnte am<br />

Modd<strong>en</strong>pohl zum erst<strong>en</strong> Mal<br />

die Wesp<strong>en</strong>spinne beobachtet werd<strong>en</strong>.<br />

Foto: M. Harborg<br />

Einblick in ein kleines<br />

„Stückch<strong>en</strong> Münsterland“.<br />

Foto: giese.tv<br />

hab<strong>en</strong> wir im letzt<strong>en</strong> Jahr d<strong>en</strong> erst<strong>en</strong> Apfel<br />

geerntet. Das Kleingewässer wird von vier<br />

Amphibi<strong>en</strong>art<strong>en</strong> besiedelt. Blindschleich<strong>en</strong><br />

wurd<strong>en</strong> am Modd<strong>en</strong>pohl schon mehrfach<br />

beobachtet, eb<strong>en</strong>so die inzwisch<strong>en</strong> selt<strong>en</strong>e<br />

Zwergmaus, die d<strong>en</strong> Hochstaud<strong>en</strong>- und<br />

Gebüschbereich von Ackerrandstreif<strong>en</strong> als<br />

Leb<strong>en</strong>sraum braucht. Bei d<strong>en</strong> Vögeln - vornehmlich<br />

typische Heck<strong>en</strong>bewohner - nimmt<br />

die Zahl der Brutpaare zu. Der Neuntöter,<br />

der bis etwa 1990 hier brütete, wird sich<br />

allerdings wohl nicht wieder einfind<strong>en</strong>. Als<br />

weitere Biotopbewohner fand<strong>en</strong> wir die für<br />

Feuchtwies<strong>en</strong> typische Kurzflügelige<br />

Schwertschrecke und die erst seit kurzem<br />

von Süd<strong>en</strong> her eingewanderte Langflügelige<br />

Schwertschrecke.<br />

Probleme gab und gibt es natürlich auch.<br />

So kam es anfangs zu einem Streit um ein<strong>en</strong><br />

ungefragt errichtet<strong>en</strong> Hochsitz. Gespräche<br />

mit d<strong>en</strong> Jagdpächtern führt<strong>en</strong> zu einer Klärung<br />

und begründet<strong>en</strong> ein gutes Verhältnis.<br />

Zur Zeit wird die Flora und die Amphibi<strong>en</strong>population<br />

des Kleingewässers durch eingebrachte<br />

Karpf<strong>en</strong> empfindlich gestört.<br />

Der Modd<strong>en</strong>pohl stellt sicherlich kein großes<br />

Projekt des <strong>NABU</strong> im <strong>Kreis</strong> <strong>Bork</strong><strong>en</strong> dar. Er<br />

ist aber unseres Eracht<strong>en</strong>s ein Beispiel dafür,<br />

dass beharrlicher Einsatz für die Natur Erfolg<br />

hab<strong>en</strong> kann. Gleichzeitig ist mit diesem<br />

Biotop ein Stückch<strong>en</strong> ursprüngliches Müsterland<br />

mit seiner kleinräumig gegliedert<strong>en</strong><br />

Kulturlandschaft erhalt<strong>en</strong> geblieb<strong>en</strong>. £<br />

Ralf Volmer,<br />

Marianne Harborg<br />

Der Waldfriedhof Lauheide<br />

- Kleinod und Kooperation<br />

Friedhöfe sind Orte der Trauer und inner<strong>en</strong> Einkehr - längst aber auch wichtige Anlaufpunkte<br />

für eine Ruhe und Erholung such<strong>en</strong>de Bevölkerung. Als Teil der „grün<strong>en</strong> Lunge“ trag<strong>en</strong> sie<br />

zwar wes<strong>en</strong>tlich mit zur Verbesserung unseres Stadtklimas bei, Naturnähe sucht man jedoch<br />

vergeb<strong>en</strong>s. Dass es auch anders geht, zeigt der Waldfriedhof Lauheide.<br />

Der „etwas andere“ Friedhof liegt vor d<strong>en</strong><br />

Tor<strong>en</strong> Münsters an einem der am meist<strong>en</strong><br />

naturbelass<strong>en</strong><strong>en</strong> Abschnitte der Ems und in<br />

nächster Nähe zu d<strong>en</strong> Fläch<strong>en</strong> des Heckrinderprojektes<br />

der <strong>NABU</strong>-Naturschutzstation.<br />

Der gesamte Friedhof ist in einem Kiefernwald<br />

eingelass<strong>en</strong>. Wer das Friedhofsgelände<br />

betritt, wird von sommerbunt<strong>en</strong> Magerwies<strong>en</strong><br />

statt von eintönig<strong>en</strong> Zierras<strong>en</strong> empfang<strong>en</strong>.<br />

Gerade zur Hauptblüte der Bes<strong>en</strong>heide zieht<br />

es viele BesucherInn<strong>en</strong> in die Wacholderheide<br />

im hinter<strong>en</strong> Bereich. Ein Altarm der<br />

Ems mit Feuchtwies<strong>en</strong>, Röhricht<strong>en</strong> und<br />

Kleingewässern durchzieht d<strong>en</strong> Friedhof. Im<br />

Nord<strong>en</strong> schließt sich eine naturnahe Au<strong>en</strong>landschaft<br />

an.<br />

Der Friedhof ist nicht nur eine Ged<strong>en</strong>kstätte<br />

für die Tot<strong>en</strong>, sondern längst auch ein Refugium<br />

für das Leb<strong>en</strong> geword<strong>en</strong>. Auf welchem<br />

Friedhof wachs<strong>en</strong> schon Orchide<strong>en</strong>, sind<br />

Grabsteine mit äußerst selt<strong>en</strong><strong>en</strong> Moos<strong>en</strong><br />

überzog<strong>en</strong>, wurd<strong>en</strong> über 100 Vogelart<strong>en</strong><br />

nachgewies<strong>en</strong>, treff<strong>en</strong> sich Knoblauchkröte,<br />

Laubfrosch und Kammmolch zum Ablaich<strong>en</strong><br />

und teil<strong>en</strong> sich gleich mehrere gefährdete<br />

Fledermausart<strong>en</strong> d<strong>en</strong> Nachthimmel.<br />

Sicherlich trägt die Lage und natürliche<br />

Ausstattung des Geländes zu dieser Art<strong>en</strong>-<br />

vielfalt bei. Entscheid<strong>en</strong>d ist aber<br />

auch das große Engagem<strong>en</strong>t der<br />

Friedhofsverwaltung und MitarbeiterInn<strong>en</strong>.<br />

D<strong>en</strong>n viele der gefährdet<strong>en</strong><br />

Biotope und Art<strong>en</strong> sind<br />

auf Pflegemaßnahm<strong>en</strong> angewies<strong>en</strong>:<br />

Ohne eine regelmäßige<br />

Mahd der Mager- und Feuchtwies<strong>en</strong><br />

verschwände rasch die<br />

Art<strong>en</strong>vielfalt, fänd<strong>en</strong> selt<strong>en</strong>e<br />

Pflanz<strong>en</strong> und Insekt<strong>en</strong> keine<br />

Leb<strong>en</strong>sräume, und die Heide<br />

würde schon bald nicht mehr die<br />

BesucherInn<strong>en</strong> mit ihrem Blüt<strong>en</strong>flor<br />

erfreu<strong>en</strong>.<br />

Es erfordert aber noch reichlich Überzeugungsarbeit<br />

und bei viel<strong>en</strong> BesucherInn<strong>en</strong><br />

eine Bereitschaft umzud<strong>en</strong>k<strong>en</strong>, dass eine<br />

ext<strong>en</strong>sive Pflege der Magerwies<strong>en</strong> keine<br />

Nachlässigkeit und „Verwilderung“ bedeutet,<br />

sondern aus Naturschutzgründ<strong>en</strong> notw<strong>en</strong>dig<br />

und letztlich Ausdruck der Verantwortung<br />

für das Leb<strong>en</strong> ist.<br />

Vorbildlich findet der <strong>NABU</strong> das Engagem<strong>en</strong>t<br />

der Friedhofsverwaltung, unterstützt sie bei<br />

ihr<strong>en</strong> Bemühung<strong>en</strong> und steht ihr mit Rat und<br />

Tat zur Seite.<br />

Auf Initiative des <strong>NABU</strong> wurd<strong>en</strong> im letzt<strong>en</strong><br />

Winter dring<strong>en</strong>d erforderliche Optimierungsmaßnahm<strong>en</strong><br />

der Heidefläch<strong>en</strong> begonn<strong>en</strong>.<br />

Auf gemeinsam<strong>en</strong> Exkursion<strong>en</strong> werd<strong>en</strong> d<strong>en</strong><br />

BesucherInn<strong>en</strong> die Naturvielfalt und Schutzbemühung<strong>en</strong><br />

verständlich gemacht. Daran<br />

teilzunehm<strong>en</strong> oder d<strong>en</strong> Friedhof auf eig<strong>en</strong>e<br />

Faust zu <strong>en</strong>tdeck<strong>en</strong>: Es lohnt sich! £<br />

Andreas Beulting<br />

Die in einem alt<strong>en</strong> Emsarm geleg<strong>en</strong>e<br />

Feuchtwiese bietet zahlreiche vegetationskundliche<br />

Schätze, wie dieses<br />

Breitblättrige Knab<strong>en</strong>kraut.<br />

Foto: A. Beutling<br />

In d<strong>en</strong> licht<strong>en</strong> Eich<strong>en</strong> und Birk<strong>en</strong>waldbeständ<strong>en</strong><br />

des Waldfriedhofs hat der<br />

Trauerschnäpper, unterstützt durch<br />

Nistkäst<strong>en</strong> des <strong>NABU</strong>, eine große Population<br />

gebildet.<br />

Foto: T. Israel<br />

Im Rahm<strong>en</strong> ihres Praktikums bei der<br />

<strong>NABU</strong>-Naturschutzstation legte Aline<br />

Meyer ein umfangreiches Archiv zu<br />

d<strong>en</strong> naturkundlich<strong>en</strong> Dat<strong>en</strong> auf dem<br />

Waldfriedhof Lauheide an und kartierte<br />

die Vegetation.<br />

Foto: A. Beutling<br />

<strong>NABU</strong>-Naturschutzstation<br />

NATURZEIT.org 29


<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong> War<strong>en</strong>dorf<br />

Auerochs<strong>en</strong><br />

und Wildpferde<br />

in der Emsaue<br />

Nach mehrjähriger Vorbereitungszeit konnte<br />

am 2. April 2004 der Auftrieb der wildtierähnlich<strong>en</strong><br />

Auerochs<strong>en</strong> (Heckrinder) und Wildpferde<br />

(Koniks) beginn<strong>en</strong>. Insgesamt wurd<strong>en</strong><br />

in die zunächst zwei Beweidungsgebiete an<br />

der Ems bei Telgte auf etwa 40 ha zwei<br />

Heckrindstiere, zwei erwachs<strong>en</strong>e Kühe, acht<br />

Jungrinder, ein Kälbch<strong>en</strong>, ein H<strong>en</strong>gst und<br />

zwei Stut<strong>en</strong> aufgetrieb<strong>en</strong>. Die Tiere stamm<strong>en</strong><br />

aus dem Wulf<strong>en</strong>er Bruch südlich Magdeburg<br />

28 NATURZEIT.org<br />

(3), dem Neandertal (5), aus Ostfriesland<br />

(3) und aus d<strong>en</strong> niederländisch<strong>en</strong> Rheinau<strong>en</strong><br />

bei Nijmeg<strong>en</strong> (3). Dem Schauspiel des Beweidungsstartes<br />

wohnt<strong>en</strong> neb<strong>en</strong> der Presse<br />

und zwei Fernsehteams auch zahlreiche<br />

VertreterInn<strong>en</strong> aus d<strong>en</strong> kooperier<strong>en</strong>d<strong>en</strong><br />

Fachbehörd<strong>en</strong>, der das Projekt fördernd<strong>en</strong><br />

HIT-Umwelt- und Naturschutzstiftung sowie<br />

viele ehr<strong>en</strong>amtliche MitarbeiterInn<strong>en</strong> des<br />

<strong>NABU</strong> bei. £<br />

Die Auerochs<strong>en</strong> (Heckrinder) und Wildpferde (Koniks) in der Emsaue hab<strong>en</strong> sich gut eingelebt.<br />

Foto: M. Stev<strong>en</strong><br />

Bi<strong>en</strong><strong>en</strong>kolonie<br />

Parkplatz Waldfriedhof Lauheide<br />

Wie jedes Jahr im März/April bot sich auch<br />

in diesem Frühjahr auf dem ras<strong>en</strong>artig<strong>en</strong><br />

Parkplatz des Waldfriedhofs Lauheide (Telgte)<br />

ein bemerk<strong>en</strong>swertes Naturschauspiel.<br />

Zehntaus<strong>en</strong>de, w<strong>en</strong>n nicht Hunderthaus<strong>en</strong>de<br />

der Weid<strong>en</strong>-Sandbi<strong>en</strong>e (Andr<strong>en</strong>a vaga)<br />

schwärmt<strong>en</strong> gemeinsam mit einig<strong>en</strong> weiter<strong>en</strong><br />

Wildbi<strong>en</strong><strong>en</strong>art<strong>en</strong> an ihr<strong>en</strong> Nistplätz<strong>en</strong> auf<br />

dem Parkplatz.<br />

Der Parkplatz wurde bislang von einer Versiegelung<br />

mit Pflasterstein<strong>en</strong>, Asche, Schotter<br />

oder wassergebund<strong>en</strong>er Wegedecke<br />

verschont. Durch die teilweise lückige Vegetation<br />

auf d<strong>en</strong> trock<strong>en</strong><strong>en</strong> sandig<strong>en</strong> Böd<strong>en</strong><br />

am Rande des Friedhofs hab<strong>en</strong> sich für<br />

diese auf der Rot<strong>en</strong> Liste der gefährdet<strong>en</strong><br />

Tierart<strong>en</strong> steh<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Bi<strong>en</strong><strong>en</strong> ideale Bedingung<strong>en</strong><br />

eingestellt. Von hier aus flieg<strong>en</strong> sie<br />

in die umlieg<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Emsau<strong>en</strong> und Feuchtgebiete<br />

und sammeln d<strong>en</strong> Poll<strong>en</strong> der Weid<strong>en</strong>blüt<strong>en</strong>,<br />

d<strong>en</strong> sie für die Versorgung ihrer Brut<br />

b<strong>en</strong>ötig<strong>en</strong>. £<br />

Weid<strong>en</strong>-Sandbi<strong>en</strong>e (Andr<strong>en</strong>a vaga) an<br />

ihrem Nistplatz auf dem Parkplatz.<br />

Foto: M. Stev<strong>en</strong><br />

Mit einem mächtig<strong>en</strong> Satz springt das<br />

aus dem Neandertal stamm<strong>en</strong>de Heckrind<br />

„Naorka“ in die Freiheit.<br />

Foto: M. Stev<strong>en</strong><br />

Uhu und<br />

Kolkrabe:<br />

Zwei Neuankömmlinge versuch<strong>en</strong><br />

d<strong>en</strong> <strong>Kreis</strong> War<strong>en</strong>dorf zu<br />

besiedeln.<br />

Der Uhu hat sich seit dem erst<strong>en</strong> Nachweis<br />

im Jahre 1998 erfolgreich als Brutvogel im<br />

Süd<strong>en</strong> des <strong>Kreis</strong>es War<strong>en</strong>dorf etabliert und<br />

ist im Begriff, sein Areal auszuweit<strong>en</strong>. Diese<br />

Art kann in Steinbruchwänd<strong>en</strong>, in und an<br />

Gebäud<strong>en</strong>, auch auf Flachdächern zum<br />

Beispiel in Gewerbegebiet<strong>en</strong>, in Greifvogelhorst<strong>en</strong><br />

sowie auf dem Waldbod<strong>en</strong> brüt<strong>en</strong>.<br />

Sein Ruf ist währ<strong>en</strong>d der Ab<strong>en</strong>ddämmerung<br />

und geleg<strong>en</strong>tlich auch nachts zu hör<strong>en</strong>.<br />

Kolkrab<strong>en</strong> werd<strong>en</strong> seit einig<strong>en</strong> Jahr<strong>en</strong> vielerorts<br />

beobachtet, obwohl noch kein Brutnachweis<br />

erfolgt ist.<br />

Wir möcht<strong>en</strong> die Bestands<strong>en</strong>twicklung dieser<br />

beid<strong>en</strong> Art<strong>en</strong> in <strong>Kreis</strong> War<strong>en</strong>dorf dokum<strong>en</strong>tier<strong>en</strong><br />

und bitt<strong>en</strong> um Mitteilung aller Beobachtung<strong>en</strong>.<br />

Auch Meldung<strong>en</strong> von Totfund<strong>en</strong><br />

sind von Interesse.<br />

Information<strong>en</strong> bitte an Christopher Husband<br />

Tel.: (02525) 1350 oder per E-Mail an:<br />

fregata@web.de<br />

<strong>NABU</strong>–Kindergruppe „Steinkäuze“<br />

<strong>en</strong>tdeckt d<strong>en</strong> „eig<strong>en</strong><strong>en</strong>“ Gart<strong>en</strong><br />

Seit sieb<strong>en</strong> Jahr<strong>en</strong> sind die „Steinkäuze“ - 12 Kinder,<br />

heute im Alter zwisch<strong>en</strong> 9 und 13 Jahr<strong>en</strong> - in und um<br />

Rhede aktiv. Christiane Winkler, die betreu<strong>en</strong>de Sozialpädagogin,<br />

erzählt vom Gart<strong>en</strong>jahr.<br />

Sie pfleg<strong>en</strong> Nistkäst<strong>en</strong>, betreu<strong>en</strong> d<strong>en</strong> Kröt<strong>en</strong>zaun,<br />

lern<strong>en</strong> Pflanz<strong>en</strong> zu bestimm<strong>en</strong> oder<br />

übernacht<strong>en</strong> im Freies - alles mit dem Ziel,<br />

d<strong>en</strong> „Ab<strong>en</strong>teuerspielplatz Natur“ besser k<strong>en</strong>n<strong>en</strong><br />

und schütz<strong>en</strong> zu lern<strong>en</strong>. Im letzt<strong>en</strong> Jahr<br />

ging<strong>en</strong> sie auf Entdeckungsreise im eig<strong>en</strong><strong>en</strong><br />

Gart<strong>en</strong>.<br />

Nachdem wir für die erst<strong>en</strong> Gart<strong>en</strong>erfahrung<strong>en</strong><br />

mein<strong>en</strong> Privatgart<strong>en</strong> g<strong>en</strong>utzt hatt<strong>en</strong>,<br />

fragte ich beim Kleingart<strong>en</strong>verein Rhede an,<br />

ob dort die Möglichkeit bestehe, ein Stück<br />

Land zu bearbeit<strong>en</strong>. 2003 war es dann so<br />

weit, ein Mitglied des Vereins, Ferdinand<br />

Lecht<strong>en</strong>berg, stellte dem <strong>NABU</strong> ein<strong>en</strong> Teil<br />

seines Gart<strong>en</strong>s zur Verfügung und ermöglichte<br />

sogar die Nutzung seiner Hütte. Er<br />

unterstützte die Gruppe in dem heiß<strong>en</strong> Sommer<br />

auch beim Gieß<strong>en</strong>, so dass auch die<br />

Ernte ein voller Erfolg wurde.<br />

Im Mai ging es dann los: Ausgerüstet mit<br />

einem Korb Pflanzkartoffeln, Pflanzstab und<br />

Schnur kam<strong>en</strong> wir in „unserem“ Gart<strong>en</strong> an.<br />

Erstmal musst<strong>en</strong> wir das Umfeld<br />

erkund<strong>en</strong> - Obstbäume, Beer<strong>en</strong>sträucher,<br />

Wasserstelle,<br />

Werkzeugschupp<strong>en</strong>. Dann erfolgte<br />

die Arbeitsplanung: Wie<br />

komm<strong>en</strong> die Kartoffeln in die<br />

Erde? Wie ist das mit d<strong>en</strong> Keim<strong>en</strong>?<br />

Welch<strong>en</strong> Abstand brauch<strong>en</strong><br />

die Reih<strong>en</strong>? Wer macht was?<br />

Nach zwei Stund<strong>en</strong> war das Feld<br />

bestellt. Am Rand wurd<strong>en</strong> noch<br />

„persönliche“ Sonn<strong>en</strong>blum<strong>en</strong><br />

gesät, jedes Kind k<strong>en</strong>nzeichnete<br />

seine Sam<strong>en</strong> mit Nam<strong>en</strong>sschild,<br />

und ein kleines Beet mit Sommerblum<strong>en</strong>sam<strong>en</strong><br />

wurde angelegt.<br />

Nun musste die Kraft der<br />

Natur wirk<strong>en</strong>. Einige Woch<strong>en</strong><br />

später häufelt<strong>en</strong> wir die Kartoffelreih<strong>en</strong> an,<br />

lernt<strong>en</strong> die Blattform<strong>en</strong> der Kartoffel k<strong>en</strong>n<strong>en</strong>,<br />

maß<strong>en</strong> unsere Sonn<strong>en</strong>blum<strong>en</strong>, vereinzelt<strong>en</strong><br />

diese teilweise und versorgt<strong>en</strong> das Land mit<br />

Wasser. Da die Blum<strong>en</strong>pracht die Kinder<br />

faszinierte, eröffnet<strong>en</strong> wir an einem Grupp<strong>en</strong>nachmittag<br />

ein kleines Malatelier und<br />

alle sucht<strong>en</strong> sich eine Blume zum Abmal<strong>en</strong><br />

aus. Auch das Bestäub<strong>en</strong> durch die Hummeln<br />

wurde int<strong>en</strong>siv beobachtet. Vor der<br />

Sommerpause pflückt<strong>en</strong> wir Blum<strong>en</strong>sträuße<br />

und fotografiert<strong>en</strong> unsere Sonn<strong>en</strong>blum<strong>en</strong>,<br />

die uns zum größt<strong>en</strong> Teil läng<strong>en</strong>mäßig längst<br />

überholt hatt<strong>en</strong>.<br />

Im Herbst kam<strong>en</strong> wir wieder im Gart<strong>en</strong> zusamm<strong>en</strong>,<br />

vom Kartoffelkraut war<strong>en</strong> nur noch<br />

vertrocknete Stängel über und die Herz<strong>en</strong><br />

der Sonn<strong>en</strong>blum<strong>en</strong> war<strong>en</strong> voller neuer Sam<strong>en</strong>.<br />

Wir erntet<strong>en</strong> fast drei Z<strong>en</strong>tner Kartoffeln,<br />

die wir untereinander aufteilt<strong>en</strong>. Ein<strong>en</strong> Teil<br />

hab<strong>en</strong> wir nach einer Schatzsuche mit d<strong>en</strong><br />

ander<strong>en</strong> <strong>NABU</strong>-Kindergrupp<strong>en</strong> am Lagerfeuer<br />

verspeist. Und damit wir auch im näch-<br />

Natur erleb<strong>en</strong> und bewußt beobach<strong>en</strong>.<br />

Foto: C. Stellmacher<br />

Die „Steinkäuze“ nach fleißiger<br />

Gart<strong>en</strong>arbeit.<br />

Foto: C. Stellmacher<br />

st<strong>en</strong> Jahr wieder Spaß an schön<strong>en</strong> Blum<strong>en</strong><br />

hab<strong>en</strong>, sammelt<strong>en</strong> wir die Sam<strong>en</strong> von Ringelblum<strong>en</strong>,<br />

Jungfer im Grün, Cosmea und<br />

Malv<strong>en</strong> und füllt<strong>en</strong> sie in Tütch<strong>en</strong>.<br />

Ein rundes Gart<strong>en</strong>jahr fand sein<strong>en</strong> Abschluss.<br />

Die Kinder war<strong>en</strong> sich einig: Damit<br />

woll<strong>en</strong> wir weitermach<strong>en</strong>, aber nicht nur mit<br />

Kartoffeln. Wir woll<strong>en</strong> Erbs<strong>en</strong> und Bohn<strong>en</strong><br />

anpflanz<strong>en</strong>, Möhr<strong>en</strong> sä<strong>en</strong> und noch vieles<br />

mehr. Ganzheitliches Lern<strong>en</strong> im Lauf der<br />

Jahreszeit<strong>en</strong>, eig<strong>en</strong>e Fähigkeit<strong>en</strong> k<strong>en</strong>n<strong>en</strong>lern<strong>en</strong>,<br />

Grupp<strong>en</strong>kompet<strong>en</strong>z <strong>en</strong>twickeln, natürlich<strong>en</strong><br />

Pflanz<strong>en</strong>schutz k<strong>en</strong>n<strong>en</strong>lern<strong>en</strong>, ...<br />

Die Aufzählung der pädagogisch<strong>en</strong> Ziele<br />

könnte ich noch <strong>en</strong>dlos fortsetz<strong>en</strong>, doch was<br />

mich besonders beeindruckt, ist die Einsatzbereitschaft<br />

unserer Kinder, w<strong>en</strong>n man sie<br />

eig<strong>en</strong>ständig tätig sein lässt! £<br />

Christiane Winkler<br />

<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Bork</strong><strong>en</strong><br />

NATURZEIT.org 13


<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Bork</strong><strong>en</strong><br />

Biotopflege am Drilandsee<br />

In d<strong>en</strong> Jahr<strong>en</strong> 2002 und 2003 wurde die Bocholter Gruppe des <strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong>verbandes<br />

<strong>Bork</strong><strong>en</strong> e.V. auch in Gronau aktiv.<br />

Ende der 70er Jahre war hier vor Ort in<br />

Gronau eine größere Gruppe von <strong>NABU</strong>-<br />

Aktivist<strong>en</strong> tatkräftig für d<strong>en</strong> Erhalt der Natur<br />

unterwegs. Nicht nur Planung<strong>en</strong> der Naturschützer<br />

wurd<strong>en</strong> am Drilandsee umgesetzt,<br />

jahrelang hatte man hier auch aktive Naturschutzarbeit<br />

geleistet.<br />

Leider ließ<strong>en</strong> sich im Laufe der Zeit immer<br />

w<strong>en</strong>iger aktive HelferInn<strong>en</strong> in Gronau für die<br />

teilweise sehr aufwändig<strong>en</strong> Naturschutzaktion<strong>en</strong><br />

find<strong>en</strong>. Deshalb sprang die <strong>NABU</strong>-<br />

Gruppe Bocholt ein. Nach Absprache mit<br />

d<strong>en</strong> zuständig<strong>en</strong> Behörd<strong>en</strong> wurd<strong>en</strong> auf einer<br />

klein<strong>en</strong> Halbinsel am Drilandsee und an<br />

einem separat<strong>en</strong> Teichbereich Entkrusselungsarbeit<strong>en</strong><br />

durchgeführt.<br />

Entkrusseln, das bedeutet Entfern<strong>en</strong> von<br />

Brombeergebüsch<strong>en</strong>, Birk<strong>en</strong> und Kiefern im<br />

Bereich der hier besonders selt<strong>en</strong><strong>en</strong> Pflan-<br />

Bekanntlich ist die Pflegearbeit<br />

in Naturschutzgebiet<strong>en</strong> eine<br />

unserer häufigst<strong>en</strong> Tätigkeit<strong>en</strong>.<br />

Ein ganz besonderer Schwerpunkt liegt in<br />

R<strong>en</strong>aturierungsmaßnahm<strong>en</strong> in d<strong>en</strong> noch bei<br />

uns vorhand<strong>en</strong><strong>en</strong> Restmoorfläch<strong>en</strong> wie im<br />

Burloer-Vardingholter V<strong>en</strong>n.<br />

Seit über 20 Jahr<strong>en</strong> sind wir damit beschäftigt,<br />

wichtige Leb<strong>en</strong>sräume nach dem Managem<strong>en</strong>tplan<br />

der LÖBF und in Absprache<br />

mit der unter<strong>en</strong> Landschaftsbehörde positiv<br />

zu gestalt<strong>en</strong>. Mit Motorsäg<strong>en</strong>, Freischneidegerät<strong>en</strong>,<br />

Astscher<strong>en</strong> und Handsäg<strong>en</strong> werd<strong>en</strong><br />

14 NATURZEIT.org<br />

z<strong>en</strong>gesellschaft<strong>en</strong>. Es komm<strong>en</strong><br />

unter anderem Lung<strong>en</strong><strong>en</strong>zian,<br />

Sonn<strong>en</strong>tau, einige selt<strong>en</strong>e Segg<strong>en</strong>-<br />

und Heideart<strong>en</strong> und größere<br />

Bestände des Sumpfbärlapps vor.<br />

Die zunehm<strong>en</strong>de Beschattung<br />

durch Birk<strong>en</strong> und Kiefern auf<br />

dieser eher klein<strong>en</strong> Fläche wirkt<br />

sich ungünstig auf die selt<strong>en</strong><strong>en</strong><br />

Pflanz<strong>en</strong>bestände aus, so dass<br />

diese ohne Pflegeeinsatz in<br />

Zukunft verschwind<strong>en</strong> würd<strong>en</strong>.<br />

Diese letzt<strong>en</strong> Kleinode am Drilandsee gilt<br />

es auch in Zukunft weiter zu pfleg<strong>en</strong> und<br />

dadurch zu sichern. Wir werd<strong>en</strong> auch im<br />

Jahr 2004 hier wieder tätig werd<strong>en</strong> - dann<br />

hoff<strong>en</strong>tlich wieder mit Helferinn<strong>en</strong> und Helfern<br />

aus Gronau. £<br />

Rudolf Souilljee<br />

Pflegearbeit<strong>en</strong> im Moor durchgeführt. Ist es<br />

in d<strong>en</strong> Wintermonat<strong>en</strong> noch so bitterkalt, so<br />

rinnt einem dabei doch manchmal auch eine<br />

M<strong>en</strong>ge Schweiß d<strong>en</strong> Rück<strong>en</strong> herunter.<br />

Um so mehr erfreut man sich nach erfüllter<br />

Tagesleistung dann, w<strong>en</strong>n man auch mal<br />

ein bissch<strong>en</strong> vor dem wärm<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Feuer<br />

sitz<strong>en</strong> kann. Es werd<strong>en</strong> natürlich auch zwisch<strong>en</strong>durch<br />

einige Paus<strong>en</strong> gemacht.<br />

Der größte Teil des Schlagabraumes wird<br />

im V<strong>en</strong>n verbrannt, und so braucht man nur<br />

noch die Asche herauszutrag<strong>en</strong>, was erheblich<br />

leichter ist. Die zuständige Feuerwehr<br />

wird rechtzeitig in K<strong>en</strong>ntnis gesetzt und<br />

Mitglieder der <strong>NABU</strong>-Gruppe Bocholt<br />

„<strong>en</strong>tkrusseln“ eine Heidefläche am Drilandsee<br />

bei Gronau, damit selt<strong>en</strong>e<br />

Pflanz<strong>en</strong>art<strong>en</strong> dort wieder wachs<strong>en</strong><br />

könn<strong>en</strong>.<br />

Foto: R. Souilljee<br />

Mit Freude dabei:<br />

Naturschutzarbeit im Burloer V<strong>en</strong>n<br />

einiges ist zu beacht<strong>en</strong>: Metallbleche werd<strong>en</strong><br />

vorher auf dem Bod<strong>en</strong> verlegt, um später<br />

die Asche besser <strong>en</strong>tsorg<strong>en</strong> zu könn<strong>en</strong>.<br />

Metallmülleimer für die teilweise noch heiße<br />

Asche müss<strong>en</strong> besorgt werd<strong>en</strong>.<br />

Es gibt im V<strong>en</strong>n noch eine M<strong>en</strong>ge zu tun,<br />

wir bleib<strong>en</strong> am Ball. Wer günstig an Kaminholz<br />

komm<strong>en</strong> möchte, der braucht nur mit<br />

uns ins V<strong>en</strong>n zu geh<strong>en</strong>. Die Arbeitseinsätze<br />

werd<strong>en</strong> von Mitte Oktober 2004 bis Ende<br />

Februar 2005 an fast jedem Samstag durchgeführt.<br />

£<br />

Rudolf Souilljee<br />

Wer Interesse hat, kann sich unter<br />

Tel. 02871-183654 meld<strong>en</strong>.<br />

Mitglieder der <strong>NABU</strong> Gruppe Bocholt<br />

beim Arbeitseinsatz im NSG „Burloer-<br />

Vardingholter-V<strong>en</strong>n“ an der deutschniederländisch<strong>en</strong><br />

Gr<strong>en</strong>ze in Rhede.<br />

Foto: R. Souilljee<br />

zum Verhängnis geword<strong>en</strong>, so dass die<br />

Bestände dort auch weiterhin deutlich zurückgeh<strong>en</strong>.<br />

Und nicht nur der Kiebitz ist davon betroff<strong>en</strong>:<br />

Die Feldlerche, die rund um Münster ehemals<br />

ein allgeg<strong>en</strong>wärtiger Brutvogel war,<br />

droht zur Rarität zu werd<strong>en</strong>. Dies nimmt der<br />

<strong>NABU</strong> Münster in diesem Jahr zum Anlass,<br />

um die stadtweite Kartierung aus dem Jahre<br />

1997 zu wiederhol<strong>en</strong>. Über die Ergebnisse<br />

informier<strong>en</strong> wir Sie in einer der nächst<strong>en</strong><br />

Ausgab<strong>en</strong> von „Naturzeit im Münsterland“.<br />

Ganz herzlich möcht<strong>en</strong> wir d<strong>en</strong> Kartiererinn<strong>en</strong><br />

und Kartierern dank<strong>en</strong>, die sich im Frühjahr<br />

2003 an d<strong>en</strong> Erhebung<strong>en</strong> in Münster<br />

und War<strong>en</strong>dorf beteiligt hab<strong>en</strong>:<br />

Katrin Bass<strong>en</strong>, Herr Beckers, Jörg<strong>en</strong> Behmer,<br />

Karla Bergmann, Frank Böning, Bernd<br />

Brormann, Hubert Brüggemann, Dr. Gerhard<br />

Bülter, Dr. Helmut Büssis, Marga Dahlhaus,<br />

Joch<strong>en</strong> Heimann, Chris Husband, Ralf Joest,<br />

Ernst Kinscher, Paul Kleine Langhorst, Hermann<br />

Knüwer, Ludwig Kri<strong>en</strong>er, Thomas Laumeier,<br />

Rudolf Lückemeier, Kristian Mantel,<br />

Belinda Och, Andre Rodojewski, Theodor<br />

Röper, Holger Schielzeth, Marco Sommerfeld,<br />

Burkard Stratmann, Christoph Sudfeldt<br />

und Johannes Wahl. £<br />

Christoph Grüneberg, Holger Schielzeth,<br />

Christoph Sudfeldt und Johannes Wahl<br />

Abb. 2: Nach einem deutlich<strong>en</strong> Rückgang der<br />

besetzt<strong>en</strong> Minut<strong>en</strong>felder bis 1999 ist die Zahl<br />

der Kiebitze wieder leicht angestieg<strong>en</strong>.<br />

Abb. 3: Nur noch ein Bruchteil der Kibitze<br />

brütet heute auf Feuchtgrünland, diesem vor<br />

einig<strong>en</strong> Jahrzehnt<strong>en</strong> noch charakteristisch<strong>en</strong><br />

Nutzungstyp in Nordrhein-Westfal<strong>en</strong>.<br />

Abb. 1: Der Kiebitzbestand ist in d<strong>en</strong> vergang<strong>en</strong><strong>en</strong> Jahr<strong>en</strong> im <strong>Kreis</strong> War<strong>en</strong>dorf und in der<br />

Stadt Münster vergleichsweise stabil geblieb<strong>en</strong>.<br />

Anzahl<br />

Brutpaare<br />

Anzahl besetzter<br />

Minut<strong>en</strong>felder<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

unbestellter<br />

Acker<br />

Mais Getreide Grünland Brach<strong>en</strong> Sonstige<br />

1972/73 1989/90 1999 2003<br />

<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong> War<strong>en</strong>dorf<br />

NATURZEIT.org 27


<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong> War<strong>en</strong>dorf<br />

Der Kiebitz im Münsterland<br />

- erste Ergebnisse einer landesweit<strong>en</strong> Erhebung<br />

Die Bestandssituation des Kiebitzes in Nordrhein-Westfal<strong>en</strong> ist derzeit unklar. In einig<strong>en</strong><br />

Region<strong>en</strong> geht die Art stark zurück, währ<strong>en</strong>d anderswo die Bestände stabil sind. Für die<br />

Nordrhein-Westfälische Ornitholog<strong>en</strong>gesellschaft (NWO), d<strong>en</strong> Landesfachausschuss Ornithologie<br />

im <strong>NABU</strong> und die AG Wies<strong>en</strong>vogelschutz der Biologisch<strong>en</strong> Station<strong>en</strong> war das Grund g<strong>en</strong>ug,<br />

2003 und 2004 zu einer „Volkszählung“ der landesweit<strong>en</strong> Kiebitzbestände aufzuruf<strong>en</strong>.<br />

Kiebitzpohl, Kiebitzheide – viele Straß<strong>en</strong>oder<br />

Flurnam<strong>en</strong> im <strong>Kreis</strong> War<strong>en</strong>dorf weis<strong>en</strong><br />

auf dies<strong>en</strong> wohl auffälligst<strong>en</strong> Vogel der Felder<br />

und Wies<strong>en</strong> hin. Seine Flugkunststücke<br />

währ<strong>en</strong>d der Balz im Frühjahr und das charakteristische,<br />

nam<strong>en</strong>sgeb<strong>en</strong>de „Kiuitt“ sind<br />

wohl d<strong>en</strong> meist<strong>en</strong> von uns nach wie vor<br />

vertraut. Viele seiner Verwandt<strong>en</strong> wie Uferschnepfe,<br />

Rotsch<strong>en</strong>kel oder Großer Brachvogel<br />

hab<strong>en</strong> jedoch in d<strong>en</strong> vergang<strong>en</strong><strong>en</strong><br />

Jahrzehnt<strong>en</strong> drastische Bestandsrückgänge<br />

erlebt; in weit<strong>en</strong> Teil<strong>en</strong> ihres ehemalig<strong>en</strong><br />

Verbreitungsgebietes sind sie bereits ver-<br />

schwund<strong>en</strong>. In welchem Ausmaß dies auch<br />

auf d<strong>en</strong> Kiebitz zutrifft, ist jedoch unklar.<br />

Währ<strong>en</strong>d er in der Rot<strong>en</strong> Liste bundesweit<br />

gefährdeter Brutvogelart<strong>en</strong> sein<strong>en</strong> „Kolleg<strong>en</strong>“<br />

kaum noch nachsteht und mittlerweile als<br />

„stark gefährdet“ (Abnahme > 50 % in d<strong>en</strong><br />

letzt<strong>en</strong> 25 Jahr<strong>en</strong>) eingestuft wird, scheint<br />

er im Münsterland - nach starker Abnahme<br />

in d<strong>en</strong> 1970er und 1980er Jahr<strong>en</strong> - derzeit<br />

stabile Bestände auf niedrigem Niveau aufzuweis<strong>en</strong>.<br />

Ganz im Geg<strong>en</strong>satz zu Bericht<strong>en</strong><br />

aus ander<strong>en</strong> Teil<strong>en</strong> Nordrhein-Westfal<strong>en</strong>s,<br />

wo auch heute noch starke Bestandseinbrüche<br />

beobachtet werd<strong>en</strong>.<br />

Im Rahm<strong>en</strong> der landesweit<strong>en</strong><br />

Kartierung wurd<strong>en</strong> die <strong>Kreis</strong>e<br />

Münster und War<strong>en</strong>dorf<br />

bereits 2003 fast<br />

26 NATURZEIT.org<br />

fläch<strong>en</strong>deck<strong>en</strong>d erfasst und die vorlieg<strong>en</strong>d<strong>en</strong><br />

Ergebnisse bestätig<strong>en</strong> d<strong>en</strong> Eindruck der<br />

vergang<strong>en</strong><strong>en</strong> Jahre: Der Kiebitzbestand ist<br />

demnach in d<strong>en</strong> vergang<strong>en</strong><strong>en</strong> Jahr<strong>en</strong> in<br />

dies<strong>en</strong> beid<strong>en</strong> <strong>Kreis</strong><strong>en</strong> vergleichsweise stabil<br />

geblieb<strong>en</strong> (Abb. 1). Auf d<strong>en</strong> 2003 rund 900<br />

bearbeitet<strong>en</strong> Minut<strong>en</strong>feldern (ein Minut<strong>en</strong>feld<br />

<strong>en</strong>tspricht 1/60tel einer TK 1:25.000), das<br />

sind etwa 70 % der <strong>Kreis</strong>fläche von War<strong>en</strong>dorf<br />

und Münster) wurd<strong>en</strong> 1.613 bis 1.667<br />

Brutpaare kartiert. Auf dem Stadtgebiet von<br />

Münster brütet<strong>en</strong> 335 bis 360 Paare.<br />

...stabile Bestände auf niedrigem Niveau?<br />

Knapp 200 der untersucht<strong>en</strong> Minut<strong>en</strong>felder<br />

wurd<strong>en</strong> bereits mehrfach seit d<strong>en</strong> 1970er<br />

Jahr<strong>en</strong> kartiert, so dass ein direkter Vergleich<br />

der Besetzungszahl<strong>en</strong> zwisch<strong>en</strong> 1972/73,<br />

1989/89, 1999 und 2003 möglich ist (s. Abb.<br />

2). Nach einem deutlich<strong>en</strong> Rückgang der<br />

besetzt<strong>en</strong> Minut<strong>en</strong>felder bis 1999 ist die Zahl<br />

wieder leicht angestieg<strong>en</strong>. Ob es allerdings<br />

tatsächlich zu einer<br />

Zunahme<br />

gekomm<strong>en</strong> ist oder ob nur eine Verlagerung<br />

der Bestände stattgefund<strong>en</strong> hat, wird erst<br />

die großräumige Auswertung der Dat<strong>en</strong> zeig<strong>en</strong><br />

könn<strong>en</strong>, die wir nach der Kartiersaison<br />

2004 vornehm<strong>en</strong> werd<strong>en</strong>. Auch steht ein<br />

Vergleich der tatsächlich<strong>en</strong> Brutpaarzahl<strong>en</strong><br />

noch aus.<br />

Dass der Kiebitz die dramatische Bestandsabnahme<br />

scheinbar erst einmal stopp<strong>en</strong><br />

konnte, könnte auf seine Anpassungsfähigkeit<br />

an die sich wandelnde Umwelt zurückzuführ<strong>en</strong><br />

sein: Währ<strong>en</strong>d er früher fast ausschließlich<br />

auf (feuchtem) Grünland brütete,<br />

besiedelt er heute überwieg<strong>en</strong>d Maisäcker.<br />

Hätte er diese Umstellung nicht geschafft,<br />

der Kiebitz wäre - wie auch das Feuchtgrünland<br />

- in der Westfälisch<strong>en</strong> Bucht vom Aussterb<strong>en</strong><br />

bedroht, d<strong>en</strong>n nur noch ein Bruchteil<br />

brütet heute auf diesem vor einig<strong>en</strong> Jahrzehnt<strong>en</strong><br />

noch charakteristisch<strong>en</strong> Nutzungstyp<br />

in Westfal<strong>en</strong> (s. Abb. 3). Ob der Leb<strong>en</strong>sraum<br />

„Maisacker“ sich auch langfristig als<br />

geeignetes Bruthabitat erweis<strong>en</strong> wird, darf<br />

allerdings bezweifelt werd<strong>en</strong>, gibt es doch<br />

inzwisch<strong>en</strong> eine Reihe von Untersuchung<strong>en</strong>,<br />

die beleg<strong>en</strong>, dass hier die Verfolgung durch<br />

Raubsäuger sehr hoch und die Überleb<strong>en</strong>swahrscheinlichkeit<br />

der Jungvögel sehr niedrig<br />

sind. Deshalb kann auch nicht Entwarnung<br />

gegeb<strong>en</strong> werd<strong>en</strong>. In viel<strong>en</strong> ander<strong>en</strong><br />

Region<strong>en</strong> ist ihm die Int<strong>en</strong>sivierung<br />

der Landwirtschaft<br />

Die Bestandssituation des Kiebitzes in Nordrhein-Westfal<strong>en</strong><br />

ist derzeit unklar.<br />

Foto: giese.tv<br />

Das Kuhl<strong>en</strong>v<strong>en</strong>n<br />

darf nicht sterb<strong>en</strong>!<br />

Seit mehr als 10 Jahr<strong>en</strong> betreut die Arbeitsgruppe „Feuchtwies<strong>en</strong>“<br />

des <strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong> Coesfeld das Kuhl<strong>en</strong>v<strong>en</strong>n, eine ehemalige<br />

Tief<strong>en</strong>tsandung mit umlieg<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Feuchtwies<strong>en</strong> und<br />

Kleingewässern. Nun soll dort die Jagd auf Wasservögel eröffnet<br />

werd<strong>en</strong>. Klaus Lütke-Sunderhaus berichtet.<br />

Der weitaus größte Teil des Kuhl<strong>en</strong>v<strong>en</strong>n<br />

wurde im Rahm<strong>en</strong> des Feuchtwies<strong>en</strong>schutzprogramms<br />

vom Land gekauft. Wir versuch<strong>en</strong><br />

durch Arbeitseinsätze d<strong>en</strong> Wert des<br />

Gebietes zu erhalt<strong>en</strong>. So werd<strong>en</strong> in jedem<br />

Winterhalbjahr die Blänk<strong>en</strong> mit Balk<strong>en</strong>mäher<br />

und Freischneider gepflegt. Regelmäßig<br />

führ<strong>en</strong> wir Wintervogelzählung<strong>en</strong> durch und<br />

teil<strong>en</strong> die Ergebnisse d<strong>en</strong> KoordinatorInn<strong>en</strong><br />

der international<strong>en</strong> Wasservogelzählung<strong>en</strong><br />

mit.<br />

Wintervogelzählung<br />

Beispielsweise such<strong>en</strong> bis zu 150 Graugänse,<br />

250 Saatgänse, 350 Blässgänse, 300<br />

Blässrall<strong>en</strong>, 100 Krick<strong>en</strong>t<strong>en</strong>, 50 Pfeif<strong>en</strong>t<strong>en</strong><br />

und 1.200 Stock<strong>en</strong>t<strong>en</strong> im Winterhalbjahr das<br />

Kuhl<strong>en</strong>v<strong>en</strong>n auf. Anhand eines Ringfundes<br />

konnte nachgewies<strong>en</strong> werd<strong>en</strong>, dass ein Teil<br />

der Stock<strong>en</strong>t<strong>en</strong> aus Osteuropa kommt. In<br />

der Nachbarschaft der Fläche wurde ein bei<br />

Riga beringtes Tier gefund<strong>en</strong>. Dieser Vogel<br />

hatte in 6 Monat<strong>en</strong> etwa 2.000 km zurückgelegt!<br />

Löffel<strong>en</strong>te und Krick<strong>en</strong>te als Brutvogel<br />

Als Brutvögel mit bis zu jeweils sechs Paar<strong>en</strong><br />

sind insbesondere Löffel<strong>en</strong>t<strong>en</strong> und Krick<strong>en</strong>t<strong>en</strong><br />

erwähn<strong>en</strong>swert. Man sollte jetzt vermut<strong>en</strong>,<br />

dass ein so bedeut<strong>en</strong>des Überwinterungsquartier<br />

für selt<strong>en</strong>e Wasservögel aus<br />

Osteuropa ein<strong>en</strong> hoh<strong>en</strong> Schutzstatus g<strong>en</strong>ießt,<br />

was bisher auch gegeb<strong>en</strong> war. Laut<br />

Naturschutzverordnung „Kuhl<strong>en</strong>v<strong>en</strong>n Süd“<br />

war die Jagd auf Wasservögel ganzjährig<br />

verbot<strong>en</strong>. Durch Zufall erfuhr<strong>en</strong> wir Anfang<br />

Dezember, dass das in Zukunft nicht mehr<br />

so sein soll!<br />

Naturschutzverbände nicht beteiligt<br />

Im März 2003 gab es ein<strong>en</strong> Ortstermin mit<br />

der Ober<strong>en</strong> Jagdbehörde, der Unter<strong>en</strong> Landschaftsbehörde<br />

des <strong>Kreis</strong>es <strong>Bork</strong><strong>en</strong>, der<br />

Biologisch<strong>en</strong> Station Zwillbrock, einem Vertreter<br />

der LÖBF sowie der <strong>Kreis</strong>jägerschaft<br />

<strong>Bork</strong><strong>en</strong>. Die anerkannt<strong>en</strong> Naturschutzverbände<br />

war<strong>en</strong> nicht informiert. Wer die einschlägig<strong>en</strong><br />

Erlasse des MURL k<strong>en</strong>nt, sollte<br />

vermut<strong>en</strong>, dass die Aufrechterhaltung des<br />

Jagdverbotes keine Frage gewes<strong>en</strong> sein<br />

könnte, aber das war nicht so. Mit dem<br />

sinngemäß<strong>en</strong> Satz „Ein Jäger schießt nur,<br />

was er eindeutig ansprech<strong>en</strong> kann“ wurd<strong>en</strong><br />

nach Aussage eines Beteiligt<strong>en</strong> die Argum<strong>en</strong>te<br />

der anwes<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Gegner einer Bejagung<br />

von Wasservögeln abgeschmettert.<br />

Jagd auf Wasservögel<br />

Demnächst soll<strong>en</strong> laut „Landschaftsplan<br />

Gescher“ bis zu drei Jagd<strong>en</strong> auf Wasservögel<br />

pro Jahr stattfind<strong>en</strong>. Das Ganze soll zunächst<br />

einmal auf fünf Jahre begr<strong>en</strong>zt sein, um die<br />

Auswirkung<strong>en</strong> der Jagd zu beobacht<strong>en</strong>.<br />

Dass wir damit nicht einverstand<strong>en</strong> sind,<br />

versteht sich von selbst. Von der Verwechselungsgefahr<br />

einmal abgeseh<strong>en</strong>, wäre die<br />

Störung der Vögel erheblich, was sich negativ<br />

auf die Energiereserv<strong>en</strong> der Zugvögel aus-<br />

Aufflieg<strong>en</strong>de Blässgänse<br />

im Kuhl<strong>en</strong>v<strong>en</strong>n.<br />

Foto: K. Lütke-Sunderhaus<br />

wirk<strong>en</strong> würde. Zunächst einmal versucht<strong>en</strong><br />

wir also, durch Kontaktaufnahme mit verschied<strong>en</strong><strong>en</strong><br />

Behörd<strong>en</strong> noch etwas zu rett<strong>en</strong>,<br />

konnt<strong>en</strong> aber nicht verhindern, dass der<br />

Landschaftsplan laut Auskunft des Regierungspräsid<strong>en</strong>t<strong>en</strong><br />

so g<strong>en</strong>ehmigt wird. Wir<br />

hab<strong>en</strong> trotzdem beschloss<strong>en</strong> nicht aufzugeb<strong>en</strong><br />

und werd<strong>en</strong> eine int<strong>en</strong>sive Öff<strong>en</strong>tlichkeitsarbeit<br />

betreib<strong>en</strong>. Wir hoff<strong>en</strong> immer noch<br />

auf gesund<strong>en</strong> M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong>verstand bei Jägern<br />

und Behörd<strong>en</strong>. £<br />

Klaus Lütke-Sunderhaus<br />

Winterliche Stimmung.<br />

Foto: K. Lütke-Sunderhaus<br />

<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong> Coesfeld<br />

NATURZEIT.org 15


<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong> Coesfeld<br />

„Off<strong>en</strong>e Gärt<strong>en</strong> 2004“<br />

Zum fünft<strong>en</strong> Mal in Folge veranstaltete auch in diesem Jahr<br />

wieder der <strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong> Coesfeld mit großem Erfolg seine Aktion<br />

„Off<strong>en</strong>e Gärt<strong>en</strong>“. Rainer Gildhuis berichtet.<br />

Zwanzig Gärt<strong>en</strong> in der Bandbreite von „sehr<br />

naturnah“ bis „fast konv<strong>en</strong>tionell“ präs<strong>en</strong>tiert<strong>en</strong><br />

sich der interessiert<strong>en</strong> Öff<strong>en</strong>tlichkeit.<br />

Auch w<strong>en</strong>n es kein<strong>en</strong> Wettbewerb um „d<strong>en</strong>“<br />

schönst<strong>en</strong> Gart<strong>en</strong> gab - eine Gewinnerin<br />

stand schon vor Beginn der Aktion fest: Es<br />

ist die Idee selbst, mit einem Gart<strong>en</strong> ein<strong>en</strong><br />

Raum zu schaff<strong>en</strong>, in dem täglich Freude<br />

gebor<strong>en</strong> wird für die Gärtnerin und d<strong>en</strong> Gärtner,<br />

für die Familie, die Freunde und hoff<strong>en</strong>tlich<br />

auch für die lieb<strong>en</strong> Nachbarn.<br />

Dies gilt natürlich ganz allgemein, aber im<br />

Besonder<strong>en</strong> für d<strong>en</strong> Typ Gart<strong>en</strong>, in dem sich<br />

pflanzliches und tierisches Leb<strong>en</strong> in größtmöglicher<br />

Vielfalt <strong>en</strong>twickeln kann. Es soll<br />

aber Mit-Gärtner geb<strong>en</strong>, die dieses bunte<br />

Treib<strong>en</strong> gar nicht gutheiß<strong>en</strong> könn<strong>en</strong> oder<br />

woll<strong>en</strong>. Und w<strong>en</strong>n der „Natur-Gärtner“ von<br />

neb<strong>en</strong>an mit Argum<strong>en</strong>t<strong>en</strong> nicht zu überzeug<strong>en</strong><br />

ist, so wünsch<strong>en</strong> sie sich doch sehnlichst<br />

w<strong>en</strong>igst<strong>en</strong>s die Flugbahn<strong>en</strong> von Br<strong>en</strong>nnessel-<br />

und Löw<strong>en</strong>zahn-Sam<strong>en</strong> beeinfluss<strong>en</strong><br />

zu könn<strong>en</strong>. Manche dieser Mit-Gärtner mein<strong>en</strong>,<br />

da würd<strong>en</strong> am Ende nur Thuja-Heck<strong>en</strong><br />

helf<strong>en</strong>!<br />

Dieses Them<strong>en</strong>feld zieht sich seit Jahr<strong>en</strong><br />

wir ein roter Fad<strong>en</strong> durch die viel<strong>en</strong> Gespräche,<br />

die Gärtnerinn<strong>en</strong> und Gärtner „unter<br />

sich“ an d<strong>en</strong> Tag<strong>en</strong> der off<strong>en</strong><strong>en</strong> Gärt<strong>en</strong> führ<strong>en</strong>.<br />

Dürft<strong>en</strong> wir vom <strong>NABU</strong> uns Natur-Schützer<br />

n<strong>en</strong>n<strong>en</strong>, w<strong>en</strong>n wir nicht eindeutig d<strong>en</strong> Gart<strong>en</strong>typ<br />

favorisier<strong>en</strong> würd<strong>en</strong>, in dem nicht<br />

geg<strong>en</strong> die Natur gekämpft, sondern mit ihr<br />

gestaltet wird? M<strong>en</strong>schliches Tun in einem<br />

Gart<strong>en</strong> bedeutet immer auch Eingreif<strong>en</strong> in<br />

16 NATURZEIT.org<br />

Besucher der Aktion „Off<strong>en</strong>e Gärt<strong>en</strong><br />

2004“ im <strong>Kreis</strong> Coesfeld. Im Vordergrund<br />

eine Magerwiese.<br />

Foto: R. Gildhuis<br />

Leb<strong>en</strong>svorgänge. Sonst wäre der Gart<strong>en</strong><br />

kein Gart<strong>en</strong>! Diese Bins<strong>en</strong>weisheit gilt g<strong>en</strong>au<br />

so wie der Spruch „In jedem Gart<strong>en</strong> ist Natur“.<br />

Experim<strong>en</strong>tier<strong>en</strong> tut wohl jeder Gärtner gern;<br />

das gibt seinem Tun die berühmte Würze.<br />

Davor steht jedoch das Hinterfrag<strong>en</strong> dess<strong>en</strong>,<br />

was er plant und auszuführ<strong>en</strong> ged<strong>en</strong>kt. Kritisches<br />

Infragestell<strong>en</strong> m<strong>en</strong>schlich<strong>en</strong> Handelns<br />

ist ganz allgemein eine Überleb<strong>en</strong>snotw<strong>en</strong>digkeit<br />

in unserer Zeit, auch<br />

und nicht nur unserer Kinder und Enkel<br />

weg<strong>en</strong>. Das betrifft eb<strong>en</strong> auch das Fleckch<strong>en</strong><br />

Erde, das wir Gart<strong>en</strong> n<strong>en</strong>n<strong>en</strong>, und sei es<br />

noch so klein. Im Idealfall ist dieses Fleckch<strong>en</strong><br />

ein wertvoller Teil eines Netzwerks<br />

„künstlicher“ Naturräume in unserer zersiedelt<strong>en</strong><br />

Landschaft.<br />

Es geht nicht darum zu sag<strong>en</strong>, was nicht<br />

sein sollte (außer natürlich der Einsatz von<br />

Gift<strong>en</strong>), sondern darum zu bekund<strong>en</strong>, was<br />

drin sein sollte im Gart<strong>en</strong>; zu zeig<strong>en</strong>, was<br />

sein kann, was an Leb<strong>en</strong>s-Vielfalt möglich<br />

ist. Komposthauf<strong>en</strong> und Nisthilf<strong>en</strong> für Vögel<br />

und Insekt<strong>en</strong> sind da wohl nur die bekanntest<strong>en</strong><br />

Ausstattungsmerkmale.<br />

Die Idee „rüberbring<strong>en</strong>“ ist die Int<strong>en</strong>tion, d<strong>en</strong><br />

<strong>NABU</strong> bekannter zu mach<strong>en</strong> der logische<br />

und willkomm<strong>en</strong>e Neb<strong>en</strong>effekt. Beides<br />

scheint uns jedes Mal zu geling<strong>en</strong> und wird<br />

durch das Verteil<strong>en</strong> und Verkauf<strong>en</strong> von Info-<br />

Material optimal unterstützt. £<br />

Rainer Gildhuis<br />

Unser Gart<strong>en</strong><br />

ist geöffnet<br />

Rainer Gildhuis über seine<br />

Erfahrung<strong>en</strong> als Gastgeber.<br />

Wir alle als Gastgeber und Organisator<strong>en</strong><br />

hab<strong>en</strong> uns über die erneut große Resonanz<br />

auf die Öffnung unserer „Grün<strong>en</strong> Wohnzimmer“<br />

sehr gefreut und konnt<strong>en</strong> in manchem<br />

Gespräch auch noch etwas lern<strong>en</strong>.<br />

Wie erquick<strong>en</strong>d, w<strong>en</strong>n man <strong>en</strong>dlich erfährt,<br />

wie ein bestimmtes Gewächs im eig<strong>en</strong><strong>en</strong><br />

Gart<strong>en</strong> botanisch korrekt bezeichnet wird.<br />

W<strong>en</strong>iger, w<strong>en</strong>n man gesagt bekommt, dass<br />

die vermeintliche Rarität gar keine ist!<br />

Mein so g<strong>en</strong>annter Ras<strong>en</strong> war da im letzt<strong>en</strong><br />

Jahr allerdings etwas anderer Meinung.<br />

Nach stolz<strong>en</strong> 10 Jahr<strong>en</strong> ohne Düngung war<br />

er am Ende beleidigt und schaute ob der<br />

Besucherströme sehr betret<strong>en</strong> aus. Die Trock<strong>en</strong>zeit<br />

mit nie zuvor geseh<strong>en</strong>em Braun gibt<br />

ihm d<strong>en</strong> Rest, dachte ich später. Im Herbst<br />

des vergang<strong>en</strong><strong>en</strong> Jahres aber, nach Ende<br />

des längst<strong>en</strong> und heißest<strong>en</strong> Sommers aller<br />

Zeit<strong>en</strong>, zeigte er sich bereits wieder in einem<br />

so satt<strong>en</strong> Grün, dass ich g<strong>en</strong>eigt war, d<strong>en</strong><br />

Begriff „so g<strong>en</strong>annter“ zu überd<strong>en</strong>k<strong>en</strong>.<br />

Also, nur Mut d<strong>en</strong><strong>en</strong>, die mit dem Gedank<strong>en</strong><br />

schwanger geh<strong>en</strong>, es auch mal zu wag<strong>en</strong>,<br />

ihre bunt<strong>en</strong> Paradiese zu öffn<strong>en</strong>: Es wird<br />

keine bleib<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Schäd<strong>en</strong> geb<strong>en</strong>! Was<br />

bleibt, ist die Erinnerung an ein<strong>en</strong> oder mehrere<br />

Tage voller interessanter Begegnung<strong>en</strong><br />

mit vielleicht viel<strong>en</strong> neu<strong>en</strong> Erk<strong>en</strong>ntniss<strong>en</strong>.<br />

Und auch das viele Lob<strong>en</strong> der BesucherInn<strong>en</strong><br />

tut wohl jeder Gärtner-Seele gut.<br />

Rainer Gildhuis<br />

Einblick in ein<strong>en</strong> naturbelass<strong>en</strong><strong>en</strong><br />

Stein-Gart<strong>en</strong>.<br />

Foto: R. Gildhuis<br />

Lern<strong>en</strong> im Kinder-Gart<strong>en</strong><br />

Pädagogische Arbeit in und mit dem Gart<strong>en</strong> eignet sich hervorrag<strong>en</strong>d, um Schülerinn<strong>en</strong> und<br />

Schülern Prinzipi<strong>en</strong> und Arbeitsweise des ökologisch<strong>en</strong> Landbaus „im Klein<strong>en</strong>“ näher zu<br />

bring<strong>en</strong>. Bod<strong>en</strong>gefüge, Bod<strong>en</strong>bearbeitung, Düngung, Einsaat, Pflege, Ernte und Verarbeitung<br />

sind im Gart<strong>en</strong> übersichtlich und unmittelbar erfahrbar. Aus diesem Grunde legte der Emshof<br />

ein<strong>en</strong> Bauerngart<strong>en</strong> an. Ulla Müller, Lehrerin auf dem Emshof, stellt ihn vor.<br />

In Anlehnung an historische Klostergärt<strong>en</strong><br />

ist der Emshof-Gart<strong>en</strong> kreuzförmig in vier<br />

Fläch<strong>en</strong> eingeteilt. Die einzeln<strong>en</strong> Beete fasst<strong>en</strong><br />

Kinder selbst mit Buchsbaumpflanz<strong>en</strong><br />

und –steckling<strong>en</strong> ein. Die Wege sind rollstuhlgerecht<br />

gepflastert word<strong>en</strong>. Ein Hochbeet,<br />

2002 <strong>en</strong>tstand<strong>en</strong> im Rahm<strong>en</strong> eines<br />

international<strong>en</strong> Workcamps, ermöglicht auch<br />

RollstuhlfahrerInn<strong>en</strong> sich gärtnerisch zu<br />

betätig<strong>en</strong>. Komplettiert wird der Gart<strong>en</strong> durch<br />

Frühbeete, Obststräucher und –bäume, Staud<strong>en</strong>beete<br />

und eine Kräuterspirale. Gedüngt<br />

wird mit Stallmist der Emshof-Tiere, selbst<br />

hergestelltem Kompost und Gründüngung.<br />

Von Jahr zu Jahr wechseln sich<br />

Stark-, Mittel-, Schwachzehrer<br />

und Grüneinsaat auf d<strong>en</strong> vier<br />

Fläch<strong>en</strong> ab.<br />

Gemüse, Kräuter und<br />

Schnittblum<strong>en</strong><br />

Auf d<strong>en</strong> Beet<strong>en</strong> bau<strong>en</strong> Kinder<br />

und Jug<strong>en</strong>dliche für Bauerngärt<strong>en</strong><br />

typische Gemüse, Kräuter und<br />

ein- bzw. zweijährige Schnittblum<strong>en</strong><br />

an: Rote Bete oder<br />

Mangold, Dill und Goldlack zum<br />

Beispiel. Diese müss<strong>en</strong> teilweise<br />

Blick in d<strong>en</strong> Gart<strong>en</strong> des Emshof.<br />

Foto: Emshof<br />

Die Kindern ernt<strong>en</strong> ihre Kartoffeln<br />

im Bauerngart<strong>en</strong> des<br />

Emshof.<br />

Foto: Emshof<br />

vorgezog<strong>en</strong>, pikiert und verpflanzt<br />

werd<strong>en</strong>. So lern<strong>en</strong> die<br />

Kinder Keim- und Wachstumsbedürfnisse<br />

der Pflanz<strong>en</strong> k<strong>en</strong>n<strong>en</strong>.<br />

Bei der Pflege, also beim<br />

Jät<strong>en</strong> und Ausdünn<strong>en</strong>, unterscheid<strong>en</strong><br />

die Schülerinn<strong>en</strong> und<br />

Schüler Kulturpflanz<strong>en</strong> von<br />

Wildpflanz<strong>en</strong>.<br />

Arbeit und Muße<br />

Gerade beim „Un“krautjät<strong>en</strong><br />

erleb<strong>en</strong> die Kinder und Jug<strong>en</strong>dlich<strong>en</strong><br />

die schönst<strong>en</strong> Mom<strong>en</strong>te: eine<br />

schön blüh<strong>en</strong>de Wildpflanze stört nicht und<br />

kann steh<strong>en</strong> bleib<strong>en</strong>; es ist <strong>en</strong>dlich Zeit für<br />

interessante Gespräche; man kann sein<strong>en</strong><br />

Gedank<strong>en</strong> nachhäng<strong>en</strong>; ein Vogel singt in<br />

nächster Nähe; ein Schmetterling lässt sich<br />

auf einer Blume nieder; ein Reg<strong>en</strong>wurm oder<br />

ein interessanter Käfer kreuz<strong>en</strong> d<strong>en</strong> Weg.<br />

Bei der gemeinsam<strong>en</strong> Arbeit kommt man<br />

sich näher und meistert allerhand Herausforderung<strong>en</strong>.<br />

Geschmackserlebnisse<br />

Das größte Vergnüg<strong>en</strong> biet<strong>en</strong> natürlich die<br />

Ernte und das Verspeis<strong>en</strong> von Radiesch<strong>en</strong>,<br />

Möhr<strong>en</strong> oder Erdbeer<strong>en</strong>. Viele Schülerinn<strong>en</strong><br />

und Schüler – und oft auch ihre LehrerInn<strong>en</strong><br />

– k<strong>en</strong>n<strong>en</strong> nur im Supermarkt gekauftes Obst<br />

und Gemüse und sind begeistert von dem<br />

Geschmack des Selbstgeerntet<strong>en</strong>. Und der<br />

selbstgemachte Kräuterquark mit Pellkartoffeln<br />

aus dem eig<strong>en</strong><strong>en</strong> Gart<strong>en</strong> ist ein G<strong>en</strong>uss<br />

für alle klein<strong>en</strong> und groß<strong>en</strong> GärtnerInn<strong>en</strong>.£<br />

Ulla Müller<br />

<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong> War<strong>en</strong>dorf<br />

NATURZEIT.org 25


<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong> Steinfurt<br />

Kribbelige Sache<br />

Bernhard Hölscher berichtet von einer Ameis<strong>en</strong>umsiedlung in Neu<strong>en</strong>kirch<strong>en</strong>-St. Arnold<br />

„<strong>NABU</strong> – da werd<strong>en</strong> Sie geholf<strong>en</strong>!“, dachte<br />

sich auch Familie R<strong>en</strong>gers und griff zum<br />

Telefonhörer. Ameis<strong>en</strong> war<strong>en</strong> es, g<strong>en</strong>auer<br />

gesagt die geschützte „Rote Waldameise“,<br />

die in Schar<strong>en</strong> aus einem groß<strong>en</strong> Ameis<strong>en</strong>nest<br />

vor dem Hause kam<strong>en</strong> und befürcht<strong>en</strong><br />

ließ<strong>en</strong>, dass Barfußlauf<strong>en</strong> im Sommer nicht<br />

angesagt ist.<br />

Der <strong>NABU</strong> Neu<strong>en</strong>kirch<strong>en</strong>/Wettring<strong>en</strong> übernahm<br />

die weitere Koordination. Expert<strong>en</strong><br />

musst<strong>en</strong> her, d<strong>en</strong>n die Umsiedlung eines<br />

Ameis<strong>en</strong>staates ist eine schwierige Aufgabe<br />

und bedarf zudem einer Sonderg<strong>en</strong>ehmigung<br />

der Unter<strong>en</strong> Landschaftsbehörde.<br />

Nachdem diese vorlag, wurde mit Helga<br />

Grönebaum, Ameis<strong>en</strong>expertin in der <strong>NABU</strong>-<br />

Station Oberberg, Kontakt aufg<strong>en</strong>omm<strong>en</strong>.<br />

Die Anweisung<strong>en</strong> und Tipps der Expertin<br />

half<strong>en</strong> bei der abschließ<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Entscheidung:<br />

Der <strong>NABU</strong> macht es selbst. Morg<strong>en</strong>s um 7<br />

rückt<strong>en</strong> die drei MitarbeiterInn<strong>en</strong> vom <strong>NABU</strong><br />

<strong>Kreis</strong>verband Steinfurt mit Bulli und Minibagger<br />

an und start<strong>en</strong> die Umsiedlungsaktion.<br />

Mit dem Minibagger räumte Michael Lohmeyer<br />

vorsichtig die größt<strong>en</strong> Stubb<strong>en</strong> und<br />

Baumstümpfe im Bereich des Nestes aus<br />

dem Weg. Der ungehinderte Zugang ist<br />

wichtig, damit das Nest samt Königin und<br />

d<strong>en</strong> Eikammern in die bereitgestellt<strong>en</strong> blau<strong>en</strong><br />

Tonn<strong>en</strong> befördert werd<strong>en</strong> kann.<br />

Danach war Handarbeit gefragt. Annika<br />

Krämer und Stefan Elte trug<strong>en</strong> mit Schaufeln<br />

Schicht für Schicht des Nestmaterials samt<br />

24 NATURZEIT.org<br />

Ameis<strong>en</strong> ab und befördert<strong>en</strong> sie in die Tonn<strong>en</strong>.<br />

Diese wurd<strong>en</strong> mit einem schwarz<strong>en</strong><br />

Tuch verschloss<strong>en</strong>. Michael Lohmeyer<br />

sprang wie ein Känguru, die Ameis<strong>en</strong> zwickt<strong>en</strong><br />

und zwackt<strong>en</strong>: „Jetzt beiß<strong>en</strong> sie sogar<br />

durch meine Handschuh!" In zwei Meter<br />

Tiefe war<strong>en</strong> die Eikammern erreicht. Mit der<br />

Hand streifte Michael Lohmeyer das Gebilde<br />

aus Ameis<strong>en</strong>, Erde und Eiern in die Tonne.<br />

Die Soldatinn<strong>en</strong> des Ameis<strong>en</strong>staates spritzt<strong>en</strong><br />

aus all<strong>en</strong> Rohr<strong>en</strong> geg<strong>en</strong> d<strong>en</strong> Feind – es<br />

roch stark nach Ameis<strong>en</strong>säure.<br />

Nach der Aktion machte sich der Tross auf<br />

in Richtung Heidv<strong>en</strong>n, dem vorgegeb<strong>en</strong><strong>en</strong><br />

neu<strong>en</strong> Standort. Lohmeyer grub mit dem<br />

Minibagger am Südhang eines Kiefernwäldch<strong>en</strong>s<br />

ein Loch in die krümelige warme Erde.<br />

Reisig und Nadeln wurd<strong>en</strong> eingetrag<strong>en</strong>.<br />

Vorsichtig kippt<strong>en</strong> Annika Krämer und Stefan<br />

Elte als erstes d<strong>en</strong> Inhalt der Tonne mit der<br />

Königin in das Nestloch. Trock<strong>en</strong>e Kiefernzweige,<br />

bestrich<strong>en</strong> mit Honig als erste Wegzehrung<br />

und ein Zufüttern mit tierischer<br />

Nahrung in d<strong>en</strong> erst<strong>en</strong> Tag<strong>en</strong> sollte d<strong>en</strong><br />

Ameis<strong>en</strong> d<strong>en</strong> Stress der Nahrungsversorgung<br />

nehm<strong>en</strong>. So konz<strong>en</strong>trier<strong>en</strong> sie sich<br />

ganz auf d<strong>en</strong> Nestaufbau. Der Inhalt der<br />

übrig<strong>en</strong> Tonn<strong>en</strong> wurde eb<strong>en</strong>falls nach und<br />

nach eingebracht und dann das Loch abgedeckt.<br />

Die Arbeiterinn<strong>en</strong> beruhigt<strong>en</strong> sich<br />

und schleppt<strong>en</strong> Pupp<strong>en</strong> und Eier in die tiefer<strong>en</strong><br />

Kammern des Nestes. Ganz wichtig<br />

war<strong>en</strong> jetzt einige trock<strong>en</strong>e Tage für das<br />

Das Nest samt Königin und Eikammern<br />

wird vorsichtig in die bereitgestellt<strong>en</strong><br />

Tonn<strong>en</strong> befördert.<br />

Foto: B. Hölscher<br />

Waldameis<strong>en</strong>volk, um das Nest instand zu<br />

setz<strong>en</strong>. Das mitgebrachte Reisiggut wurde<br />

locker über d<strong>en</strong> Hügel geschüttet.<br />

In d<strong>en</strong> folg<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Tag<strong>en</strong> fuhr Kurt Pick, Geschäftsführer<br />

vom <strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong>verband Steinfurt,<br />

noch einige Male zum alt<strong>en</strong> Standort in<br />

St. Arnold, um d<strong>en</strong> Rest des Staates einzusammeln<br />

und zum neu<strong>en</strong> Standort ins Heidv<strong>en</strong>n<br />

zu bring<strong>en</strong> – Fütterung eingeschloss<strong>en</strong>.<br />

Jetzt hoff<strong>en</strong> die <strong>NABU</strong>-Aktiv<strong>en</strong>, dass es neue<br />

Nestgründung<strong>en</strong> gibt, d<strong>en</strong>n einige geflügelte<br />

Geschlechtstiere – Königinn<strong>en</strong> und Männch<strong>en</strong><br />

– wartet<strong>en</strong> schon im alt<strong>en</strong> Nest, um<br />

irg<strong>en</strong>dwann d<strong>en</strong> Hochzeitsflug zu wag<strong>en</strong>.<br />

Ein besonderer Dank gilt natürlich der Familie<br />

R<strong>en</strong>gers, die nicht verbot<strong>en</strong>er Weise zur<br />

Selbsthilfe griff, sondern durch die ordnungsgemäße<br />

Meldung dazu beigetrag<strong>en</strong> hat, die<br />

nützlich<strong>en</strong> Ameis<strong>en</strong> zu schütz<strong>en</strong>. £<br />

Bernhard Hölscher<br />

Morg<strong>en</strong>s um 7 start<strong>en</strong> die drei MitarbeiterInn<strong>en</strong><br />

vom <strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong>verband<br />

Steinfurt die Umsiedlungsaktion.<br />

Foto: B. Hölscher<br />

Selt<strong>en</strong>e Falter teils unter<br />

militärischem Schutz<br />

Alfred Augustin hat Dokum<strong>en</strong>tation über<br />

Schmetterlinge im <strong>Kreis</strong> Coesfeld verfasst<br />

Nach über sechsjähriger int<strong>en</strong>siver Forschungsarbeit<br />

hat der Appelhüls<strong>en</strong>er Alfred<br />

Augustin jetzt eine umfass<strong>en</strong>de Dokum<strong>en</strong>tation<br />

über die Tagfalter im <strong>Kreis</strong> Coesfeld<br />

vorgelegt. Sie erscheint als Sonderausgabe<br />

der Fachzeitschrift „Melanargia“ des Vereins<br />

für Schmetterlingskunde. Die Veröff<strong>en</strong>tlichung<br />

wurde vom Naturschutzbund Coesfeld<br />

(<strong>NABU</strong>) und von der Nordrhein-Westfal<strong>en</strong>-<br />

Stiftung gefördert.<br />

„Es ist die erste Bestandsaufnahme der<br />

Tagfalterfauna im <strong>Kreis</strong> Coesfeld“, freute<br />

sich Winfried Rusch (Billerbeck) über die<br />

Pionierarbeit. Dem naturinteressiert<strong>en</strong> Lai<strong>en</strong><br />

wird damit ein regionaler Bestimmungsschlüssel<br />

an die Hand gegeb<strong>en</strong>. Leider ist<br />

die Zahl der Tagfalter-Art<strong>en</strong> im <strong>Kreis</strong> Coesfeld<br />

„recht überschaubar“. 39 verschied<strong>en</strong>e Spezies<br />

hat Alfred Augustin im <strong>Kreis</strong> Coesfeld<br />

<strong>en</strong>tdeckt. Währ<strong>en</strong>d der Flugzeit der Tiere<br />

war er teilweise mehrmals in der Woche<br />

stund<strong>en</strong>lang unterwegs - immer insbesondere<br />

selt<strong>en</strong>er<strong>en</strong> Art<strong>en</strong> auf der Spur. In ganz<br />

Deutschland gibt es dageg<strong>en</strong> insgesamt 200<br />

Tagfalter-Art<strong>en</strong>.<br />

Wie unsere heimisch<strong>en</strong> Vögel die oft bitterkalt<strong>en</strong><br />

Winternächte verbring<strong>en</strong>, zeigt<br />

eindrucksvoll eine Aufnahme, die Reinhard<br />

Trautmann vom Naturschutzbund<br />

Coesfeld im Giebelbereich des neu<strong>en</strong><br />

Gebäudes des Alt<strong>en</strong>hilfez<strong>en</strong>trums in Dülm<strong>en</strong><br />

für „Betreutes Wohn<strong>en</strong>“ gelung<strong>en</strong><br />

ist.<br />

Auf dem Bild kuscheln sich drei Gart<strong>en</strong>baumläufer<br />

so <strong>en</strong>g zusamm<strong>en</strong>, dass nach dem<br />

Aufplustern des Gefieders ihre Anzahl nur<br />

anhand der deutlich gezeigt<strong>en</strong> Schwänze<br />

festgestellt werd<strong>en</strong> kann. In solch einem<br />

Federknäuel wurd<strong>en</strong> schon bis zu acht Tiere<br />

beobachtet. Durch das Aufplustern ihres<br />

Gefieders stopp<strong>en</strong> die Tiere ansonst<strong>en</strong> mögliche<br />

Wärmeverluste, die sie, wie hier deutlich<br />

zu seh<strong>en</strong>, lieber ihr<strong>en</strong> Nachbarn zukomm<strong>en</strong><br />

lass<strong>en</strong>.<br />

Bei einer Recherche ehemaliger Vorkomm<strong>en</strong><br />

war<strong>en</strong> es vor einhundert Jahr<strong>en</strong> auch im<br />

<strong>Kreis</strong> Coesfeld noch sehr viel mehr. Die<br />

industrielle und landwirtschaftliche Entwicklung<br />

hat dafür gesorgt, dass die Art<strong>en</strong>zahl<br />

im Untersuchungsgebiet um etwa<br />

40 Proz<strong>en</strong>t zurückgegang<strong>en</strong> ist. Als einer<br />

der Hauptgründe ist die int<strong>en</strong>sive Landwirtschaft<br />

zu n<strong>en</strong>n<strong>en</strong>, wie sie im <strong>Kreis</strong> Coesfeld<br />

und im übrig<strong>en</strong> Münsterland betrieb<strong>en</strong> wird.<br />

Großflächiger Mais- und Getreideanbau mit<br />

einem immer geringer werd<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Anteil an<br />

Heck<strong>en</strong>struktur<strong>en</strong> präg<strong>en</strong> heute d<strong>en</strong> aufgeräumt<strong>en</strong><br />

Charakter der münsterländisch<strong>en</strong><br />

Parklandschaft.<br />

D<strong>en</strong> best<strong>en</strong> „Schutz“ g<strong>en</strong>ieß<strong>en</strong> selt<strong>en</strong>ere<br />

Art<strong>en</strong> inzwisch<strong>en</strong> durch das Militär. In d<strong>en</strong><br />

<strong>Bork</strong><strong>en</strong>berg<strong>en</strong>, wo es bekanntlich ein<strong>en</strong><br />

Trupp<strong>en</strong>übungsplatz gibt, komm<strong>en</strong> besonders<br />

viele selt<strong>en</strong>e Art<strong>en</strong> vor. Ein ganz <strong>en</strong>tscheid<strong>en</strong>der<br />

Faktor für die Art<strong>en</strong>vielfalt der<br />

Schmetterlinge ist der Verzicht auf d<strong>en</strong> Einsatz<br />

von Düngemitteln.<br />

Die Untersuchung<strong>en</strong> soll<strong>en</strong> künftig in zehnjährigem<br />

Abstand wiederholt werd<strong>en</strong>, um<br />

Zierliche Baumkletterer<br />

Gart<strong>en</strong>läufer sind zierliche Baumkletterer,<br />

annähernd sperlingsgroß und besitz<strong>en</strong> ein<strong>en</strong><br />

sehr fein<strong>en</strong> gebog<strong>en</strong><strong>en</strong> Schnabel, mit dess<strong>en</strong><br />

Hilfe sie Insekt<strong>en</strong>, die sich in oder hinter<br />

Baumrind<strong>en</strong> versteck<strong>en</strong>, hervorhol<strong>en</strong> könn<strong>en</strong>:<br />

Sie gelt<strong>en</strong> insgesamt als verhältnismäßig<br />

selt<strong>en</strong> und gehör<strong>en</strong>, wie alle Singvögel,<br />

zu d<strong>en</strong> str<strong>en</strong>g geschützt<strong>en</strong> Art<strong>en</strong>.<br />

Wer eb<strong>en</strong>falls solche „Schlafnester“, die<br />

auch von ander<strong>en</strong> Art<strong>en</strong> wie zum Beispiel<br />

Zaunkönig<strong>en</strong> bekannt sind, k<strong>en</strong>nt und sich<br />

möglicherweise über die „Hinterlass<strong>en</strong>schaft“<br />

dieser Tiere ärgert, sollte die Tiere keinesfalls<br />

von ihrer ab<strong>en</strong>dlich<strong>en</strong> Schlafstelle vertreib<strong>en</strong><br />

und sich stattdess<strong>en</strong> mit MitarbeiterInn<strong>en</strong><br />

des amtlich<strong>en</strong> oder ehr<strong>en</strong>amtlich<strong>en</strong> Naturschutzes<br />

in Verbindung setz<strong>en</strong>. £<br />

Detlef Scherle<br />

Auch der Brombeerzipfelfalter kommt<br />

gelegntlich im Münsterland vor.<br />

Foto: D. Scherle<br />

Veränderung<strong>en</strong> im Art<strong>en</strong>bestand aufzudeck<strong>en</strong>.<br />

Alfred Augustin hofft dabei natürlich<br />

für die Zukunft auf wieder bessere Bedingung<strong>en</strong><br />

für Schmetterlinge im <strong>Kreis</strong> Coesfeld,<br />

vielleicht durch die Erfolge der noch zu<br />

leist<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Naturschutzarbeit.<br />

Das Sonderheft über die Tagfalter im<br />

<strong>Kreis</strong> Coesfeld kann für 7,00 Euro erworb<strong>en</strong><br />

werd<strong>en</strong>. Weitere Bestellung<strong>en</strong> nimmt Winfried<br />

Rusch, Lind<strong>en</strong>straße 6, 48727 Billerbeck,<br />

schriftlich (bitte ein<strong>en</strong> DIN A 5-<br />

Umschlag mit der Adresse und mit einer<br />

77 C<strong>en</strong>t Briefmarke verseh<strong>en</strong> beileg<strong>en</strong>). £<br />

Detlef Scherle<br />

Kuscheln als wichtige Strategie zum Überleb<strong>en</strong><br />

Die Köpfe einzelner Gart<strong>en</strong>baumläufer<br />

sind nicht mehr erk<strong>en</strong>nbar.<br />

Foto: R. Trautmann<br />

<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong> Coesfeld<br />

NATURZEIT.org 17


<strong>NABU</strong> Münster<br />

Neue Kindergruppe<br />

beim <strong>NABU</strong> Münster<br />

Der <strong>NABU</strong> Münster bietet seit Mai 2004 in Ergänzung zur Arbeit<br />

der NAJU ein Freizeitprogramm für Kinder im Alter von 8-12<br />

Jahr<strong>en</strong> an. Ziel ist die praktische und spielerische Entdeckung<br />

der Natur und leb<strong>en</strong>diger Umweltschutz.<br />

Die Kindernachmittage werd<strong>en</strong> in diesem<br />

Jahr einmal im Monat angebot<strong>en</strong>. Anmeldung<strong>en</strong><br />

nimmt für jed<strong>en</strong> Termin telefonisch<br />

das <strong>NABU</strong>-Büro zu d<strong>en</strong> Öffnungszeit<strong>en</strong> <strong>en</strong>tgeg<strong>en</strong>.<br />

Das Programm soll die Kindern praktisch<br />

und spielerisch, zum Beispiel beim Bau<strong>en</strong><br />

von Nistkäst<strong>en</strong> für Vögel oder Fledermauskäst<strong>en</strong><br />

oder beim Anleg<strong>en</strong> eines Kräuter-,<br />

Gemüse- oder Blum<strong>en</strong>gart<strong>en</strong>s, an Natur und<br />

Umwelt heranführ<strong>en</strong> und aufzeig<strong>en</strong>, wie<br />

auch sie ein<strong>en</strong> Beitrag zum Naturschutz<br />

leist<strong>en</strong> könn<strong>en</strong>. Die thematische Betreuung<br />

wird umlauf<strong>en</strong>d von d<strong>en</strong> Arbeitsgrupp<strong>en</strong> des<br />

<strong>NABU</strong> Münster übernomm<strong>en</strong>. Für Arbeitsmateriali<strong>en</strong><br />

wird dazu ein Unkost<strong>en</strong>beitrag<br />

von 3,00 EUR (<strong>NABU</strong>-Mitglieder 1,50 EUR)<br />

18 NATURZEIT.org<br />

Nach dem „Tümpeln“ werd<strong>en</strong> die<br />

Wasserlebewes<strong>en</strong> eingeh<strong>en</strong>d untersucht.<br />

Foto: D. Gevers<br />

erhob<strong>en</strong>. Die Nachmittage find<strong>en</strong> im NAJU-<br />

Kleingart<strong>en</strong> im Wi<strong>en</strong>burgpark, bei Exkursion<strong>en</strong><br />

in der näher<strong>en</strong> Umgebung von Münster<br />

und im Winter im Umwelthaus.<br />

Für die ständige Betreuung der Kindergruppe<br />

und Vorbereitung der Nachmittage, besonders<br />

aber zur Durchführung, werd<strong>en</strong> noch<br />

interessierte Person<strong>en</strong> als Ansprech- und<br />

Vertrau<strong>en</strong>spartnerInn<strong>en</strong> gesucht. Diese könn<strong>en</strong><br />

sich bei Martin Glöckner (2. Vorsitz<strong>en</strong>der<br />

<strong>NABU</strong> Münster) oder Stefan Eisold (0251-<br />

1446993, seisold@web.de) meld<strong>en</strong>. £<br />

Gefahr durch Leimringe<br />

Ein<strong>en</strong> tot<strong>en</strong> Gart<strong>en</strong>baumläufer fand Herr<br />

Lindner aus Münster im Frühjahr 2004 in<br />

seinem Gart<strong>en</strong>: Der Gart<strong>en</strong>baumläufer war<br />

an einem Leimring kleb<strong>en</strong> geblieb<strong>en</strong>, der zur<br />

Abwehr von Pflanz<strong>en</strong>schädling<strong>en</strong> um ein<strong>en</strong><br />

Obstbaum gelegt word<strong>en</strong> war. Auf der Verpackung<br />

des Herstellers der Leimringe war<br />

leider nichts von solch<strong>en</strong> Gefahr<strong>en</strong> für die<br />

Gart<strong>en</strong>vögel zu les<strong>en</strong>. Daher bitt<strong>en</strong> wir alle<br />

Naturfreunde auf die Verw<strong>en</strong>dung solcher<br />

Materiali<strong>en</strong> im Gart<strong>en</strong> zu verzicht<strong>en</strong>. £<br />

LKW-Parkplatz Roxel<br />

Der Bund plant ein<strong>en</strong> riesig<strong>en</strong> neu<strong>en</strong><br />

LKW-Parkplatz im Bereich der Autobahnraststätte<br />

Münsterland. Die 8 ha groß<strong>en</strong><br />

Stellfläch<strong>en</strong> di<strong>en</strong><strong>en</strong> in erster Linie dem<br />

Speditionsgewerbe als Lagerfläche und<br />

ermöglich<strong>en</strong>, dass die Laster nur von<br />

einem Fahrer gel<strong>en</strong>kt werd<strong>en</strong> könn<strong>en</strong>.<br />

Dabei sind in der näher<strong>en</strong> Umgebung<br />

bereits g<strong>en</strong>üg<strong>en</strong>d Stellfläch<strong>en</strong> vorhand<strong>en</strong><br />

bzw. geplant.<br />

Der <strong>NABU</strong> Münster lehnt diese Planung<br />

strikt ab. Es werd<strong>en</strong> nicht nur AnwohnerInn<strong>en</strong><br />

durch Lärm und Abgase belästigt,<br />

sondern unverbaute Landschaft in der<br />

Größ<strong>en</strong>ordnung von 16 Fußballplätz<strong>en</strong><br />

asphaltiert. Gerade dieser Bereich ist als<br />

Landschaftsschutzgebiet von hohem Wert<br />

zum Beispiel als Leb<strong>en</strong>sraum für Fledermausart<strong>en</strong>.<br />

Im Zuge des gerade lauf<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Verfahr<strong>en</strong>s<br />

wird der <strong>NABU</strong> Münster mit all<strong>en</strong> Mitteln<br />

versuch<strong>en</strong> das Vorhab<strong>en</strong> zu verhindern.<br />

Resolution zum Industriegebiet<br />

Amelsbür<strong>en</strong><br />

Im Rahm<strong>en</strong> seiner Jahreshauptversammlung<br />

hat sich der <strong>NABU</strong> Münster einstimmig<br />

dafür ausgesproch<strong>en</strong> die Planung<strong>en</strong><br />

für ein Industriegebiet Amelsbür<strong>en</strong> abzulehn<strong>en</strong>.<br />

Hauptargum<strong>en</strong>te geg<strong>en</strong> diese<br />

fast 100 ha große Neuplanung nördlich<br />

des Dortmund-Ems-Kanals westlich von<br />

Amelsbür<strong>en</strong> sind die Beeinträchtigung<br />

der Hauptfrischluftschneise für die Inn<strong>en</strong>stadt<br />

von Münster und die Überbauung<br />

von Landschaft bei gleichzeitig fehl<strong>en</strong>der<br />

Nachfrage.<br />

Erste Aktivität<strong>en</strong> zur Erschließung des<br />

Gebietes sind bereits durchgeführt word<strong>en</strong>.<br />

So wurde bereits im letzt<strong>en</strong> Winter<br />

eine alte, wertvolle Obstwiese gefällt. Der<br />

<strong>NABU</strong> Münster wird sich im Rahm<strong>en</strong> der<br />

Bauleitplanung weiterhin geg<strong>en</strong> eine Umsetzung<br />

dieser Planung – und für d<strong>en</strong><br />

Erhalt der Landschaft westlich Amelsbür<strong>en</strong><br />

– einsetz<strong>en</strong>.<br />

Baumläufer, für d<strong>en</strong> der Leimring zur<br />

tödlich<strong>en</strong> Falle wurde.<br />

Foto: Lindner<br />

Das Leb<strong>en</strong> im „Öko-Lehmdorf“<br />

Ein Lehmdorf mit Gärt<strong>en</strong> für die Naturschutzjug<strong>en</strong>d NAJU hat der <strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong> Steinfurt angelegt.<br />

Tamara Ejeilat stellt es vor.<br />

Eine Idylle ist das „Öko-Lehmdorf“ allemal<br />

– nicht nur für das m<strong>en</strong>schliche Auge, sondern<br />

gerade auch für die heimische Tierwelt.<br />

Mit einer Fläche von 3,5 ha hat der <strong>NABU</strong>-<br />

<strong>Kreis</strong>verband Steinfurt in Ost<strong>en</strong>dorf ein<strong>en</strong><br />

Bauernhof aus Privatbesitz gepachtet, auf<br />

dess<strong>en</strong> Gelände sich eine alte Streuobstwiese<br />

befindet. Hier <strong>en</strong>tsteht in liebevoller Arbeit<br />

ehr<strong>en</strong>amtlicher HelferInn<strong>en</strong> ein kleines Lehmdorf,<br />

das sich ganz im Sinne Albert Schweitzers<br />

dem Leitprinzip „Ehrfurcht vor dem<br />

Leb<strong>en</strong>“ verschrieb<strong>en</strong> hat.<br />

Mit seiner naturnah<strong>en</strong> Gestaltung hält das<br />

Lehmdorf zahlreiche ökologische Nisch<strong>en</strong><br />

bereit. Währ<strong>en</strong>d die knorrig<strong>en</strong> Obstbäume<br />

mit ihr<strong>en</strong> zusätzlich<strong>en</strong> Nistkäst<strong>en</strong> Wirbellos<strong>en</strong><br />

und Vögeln reichlich Geleg<strong>en</strong>heit zum<br />

Schlemm<strong>en</strong> und Brüt<strong>en</strong> biet<strong>en</strong>, wartet ein<br />

aus Naturstein gefertigter Fledermausstoll<strong>en</strong><br />

auf seine Wintergäste. Eb<strong>en</strong>so sind Totholzhauf<strong>en</strong><br />

und Trock<strong>en</strong>mauer Domizil für tieri-<br />

Im Interesse der NAJU will das Lehmdorf<br />

aber auch Spielraum für Kreativität<br />

und Gestaltung lass<strong>en</strong>.<br />

Foto: T. Ejeilat<br />

sche Untermieter; das beweist nicht zuletzt<br />

die Anwes<strong>en</strong>heit des Mauswiesels, das hier<br />

geleg<strong>en</strong>tlich auf Beutefang geht. Im Interesse<br />

der NAJU will das Lehmdorf aber auch Spielraum<br />

für Kreativität und Gestaltung lass<strong>en</strong>.<br />

In d<strong>en</strong> so g<strong>en</strong>annt<strong>en</strong> Fantasiegärt<strong>en</strong> könn<strong>en</strong><br />

die Jug<strong>en</strong>dlich<strong>en</strong> im Einklang mit der Natur<br />

ihre eig<strong>en</strong><strong>en</strong> Ide<strong>en</strong> vom Weid<strong>en</strong>tipi bis zum<br />

Hochbeet verwirklich<strong>en</strong>.<br />

Verantwortung trägt die NAJU zudem für<br />

d<strong>en</strong> Bauerngart<strong>en</strong>, in dem Mischkultur<strong>en</strong><br />

von Gemüse und Kräutern in harmonischer<br />

Weise mit Zierstaud<strong>en</strong> und Sommerblum<strong>en</strong><br />

angepflanzt werd<strong>en</strong>. Eine Kräuterspirale,<br />

Heck<strong>en</strong>, zahlreiche Nisthilf<strong>en</strong> sowie ein angr<strong>en</strong>z<strong>en</strong>der<br />

Wassergrab<strong>en</strong> leist<strong>en</strong> ihr<strong>en</strong> Beitrag,<br />

um das Lehmdorf zu einem Ort reg<strong>en</strong><br />

Verkehrs zu mach<strong>en</strong> – davon zeug<strong>en</strong> die<br />

Maulwurfshügel, der Besuch von Erdkröt<strong>en</strong><br />

und nicht zuletzt die Fraßspur<strong>en</strong> eines Rehbocks<br />

im mühsam gepflegt<strong>en</strong> Bauerngart<strong>en</strong>.<br />

£<br />

Tamara Ejeilat<br />

Mit seiner naturnah<strong>en</strong> Gestaltung hält<br />

das Lehmdorf zahlreiche ökologische<br />

Nisch<strong>en</strong> bereit.<br />

Foto: T. Ejeilat<br />

Treff der<br />

Kindergrupp<strong>en</strong>leiterInn<strong>en</strong><br />

Im <strong>Kreis</strong> Steinfurt treff<strong>en</strong> sich die Kindergrupp<strong>en</strong>betreuerInn<strong>en</strong><br />

der Naturschutzjug<strong>en</strong>d<br />

NAJU aus Borghorst, Horstmar,<br />

Emsdett<strong>en</strong> und Neu<strong>en</strong>kirch<strong>en</strong> bis zu viermal<br />

im Jahr.<br />

Das erste Treff<strong>en</strong> in diesem Jahr war am<br />

15.03.2004 in Emsdett<strong>en</strong>, weitere Treff<strong>en</strong><br />

sind für d<strong>en</strong> 05.07. in Borghorst und d<strong>en</strong><br />

08.11. in Horstmar geplant. Bei dies<strong>en</strong><br />

Treff<strong>en</strong> tausch<strong>en</strong> die Kindergrupp<strong>en</strong>leiterInn<strong>en</strong><br />

ihre Erfahrung<strong>en</strong> bei Aktion<strong>en</strong> und<br />

Projekt<strong>en</strong> aus, um ihre Arbeit weiter zu<br />

verbessern. Ausarbeitung<strong>en</strong> zu verschied<strong>en</strong><strong>en</strong><br />

Aktivität<strong>en</strong> mit Kindern könn<strong>en</strong> bei<br />

der Geleg<strong>en</strong>heit ergänzt oder übernomm<strong>en</strong><br />

werd<strong>en</strong>. Das erleichtert die Arbeit<br />

vor Ort und gerade NeueinsteigerInn<strong>en</strong><br />

find<strong>en</strong> Rat und Hilfe.<br />

Alle, die die Arbeit in d<strong>en</strong> Kindergrupp<strong>en</strong><br />

der Naturschutzjug<strong>en</strong>d k<strong>en</strong>n<strong>en</strong> lern<strong>en</strong><br />

möcht<strong>en</strong>, sind herzlich eingelad<strong>en</strong>. Interessierte<br />

könn<strong>en</strong> sich bei der <strong>NABU</strong>-<br />

Jug<strong>en</strong>drefer<strong>en</strong>tin Christiane De Jong unter<br />

der Telefonnummer 02572-952353<br />

meld<strong>en</strong>.<br />

Christiane De Jong<br />

<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong> Steinfurt<br />

NATURZEIT.org 23


<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong> Steinfurt<br />

Naturerlebnis-Camp<br />

In d<strong>en</strong> Sommerferi<strong>en</strong> hat der <strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong>verband<br />

Steinfurt insbesondere die Kinder<br />

aus d<strong>en</strong> NAJU-Grupp<strong>en</strong> im <strong>Kreis</strong> Steinfurt<br />

zu einem Naturerlebnis-Camp eingelad<strong>en</strong>.<br />

Unter der Leitung von Gisbert Lütke und<br />

seinem Betreuerteam - das Erfahrung mit<br />

der Leitung und Durchführung ähnlicher<br />

Camps hat - erleb<strong>en</strong> 45 naturbegeisterte<br />

Mädch<strong>en</strong> und Jung<strong>en</strong> im Alter von 10 bis<br />

12 Jahr<strong>en</strong> zehn Tage lang bei einem<br />

Zeltlager in Ries<strong>en</strong>beck-Birgte die Natur<br />

mit all<strong>en</strong> Sinn<strong>en</strong>.<br />

Hier nur ein kurzer Einblick in das umfangreiche<br />

und interessante Programm:<br />

23.07.04: Camp-Aufbau und Lagerfeuer<br />

mit Grill<strong>en</strong><br />

24.07.04: Radtour durch das NSG<br />

„Haverforths Wies<strong>en</strong>“<br />

25.07.04: Radtour an der Ems und durch<br />

die Au<strong>en</strong>landschaft<br />

26.07.04: Tagesthema: Was in einem<br />

Ei so alles steckt... Lehrfilm und Nistkäst<strong>en</strong>bau<br />

27.07.04: Besuch der Zooschule des<br />

„NaturZoo“ Rheine - mit Zoo-Rallye<br />

28.07.04: Exkursion in das<br />

Emsdett<strong>en</strong>er-V<strong>en</strong>n<br />

29.07.04: Ein Tag im Europareservat<br />

„Rieselfelder Münster"<br />

30.07.04: Tagesthema: Tolle Wolle...<br />

und Nachtwanderung im Teutoburger<br />

Wald<br />

31.07.04: Ökorallye - eine s<strong>en</strong>sationsreiche<br />

Reise in die Natur und Lagerfeuerab<strong>en</strong>d;<br />

Radtour - Pack<strong>en</strong> - und Kaffee<br />

und Kuch<strong>en</strong> mit d<strong>en</strong> Eltern.<br />

Fotos und Kurzberichte unter:<br />

ü www.andreascarl.de/nec<br />

Christiane De Jong<br />

Ehemalige<br />

Tonabgrabung gekauft<br />

Dank der gut<strong>en</strong> Zusamm<strong>en</strong>arbeit zwisch<strong>en</strong><br />

der <strong>NABU</strong>-Naturschutzstation Münsterland<br />

und dem <strong>NABU</strong>-<strong>Kreis</strong>verband<br />

Steinfurt konnte eine weitere Fläche für<br />

die Umsetzung des Laubfroschschutzkonzeptes<br />

gekauft werd<strong>en</strong>. Eine ehemalige<br />

Tonabgrabung in Alt<strong>en</strong>berge ging in d<strong>en</strong><br />

Besitz des <strong>NABU</strong> Steinfurt über und kann<br />

nun zu einem wertvoll<strong>en</strong> Biotop umgestaltet<br />

werd<strong>en</strong>. Zu dank<strong>en</strong> ist dies besonders<br />

Kurt Pick, der sich mit Nachdruck und<br />

großem Engagm<strong>en</strong>t für die Sicherung<br />

des Biotops einsetzte.<br />

Edmund Bischoff<br />

22 NATURZEIT.org<br />

Gärt<strong>en</strong> „Am Drost<strong>en</strong>kämpk<strong>en</strong>“-<br />

Domizil vom <strong>NABU</strong> Horstmar/Leer<br />

Wie wir bereits in der vorig<strong>en</strong> Ausgabe berichtet<strong>en</strong>, wurde die<br />

Gründung der <strong>NABU</strong>-Gruppe Horstmar/Leer von all<strong>en</strong> Seit<strong>en</strong><br />

unterstützt.<br />

Auf einem etwa 1.000 m² groß<strong>en</strong> Gart<strong>en</strong>grundstück<br />

„Am Drost<strong>en</strong>kämpk<strong>en</strong>“ soll nun<br />

nach und nach der gemeinsame Traum Realität<br />

werd<strong>en</strong>. Nach Borghorster Vorbild soll<strong>en</strong><br />

dort Obstbäume gepflanzt werd<strong>en</strong> und eine<br />

Wildblum<strong>en</strong>wiese, eine Trock<strong>en</strong>mauer, eine<br />

Kräuterspirale und ein Bauerngart<strong>en</strong> <strong>en</strong>tsteh<strong>en</strong>.<br />

Bereits am Gründungstag pflanzt<strong>en</strong> die<br />

Kinder eine vom Bürgermeister gesp<strong>en</strong>dete<br />

Linde und tauft<strong>en</strong> sie auf d<strong>en</strong> Nam<strong>en</strong> „Linda“.<br />

Zwisch<strong>en</strong>zeitlich sind bei uns bereits drei<br />

Kindergrupp<strong>en</strong> aktiv, die sich im 14tägig<strong>en</strong><br />

Rhythmus bei “Linda“ im <strong>NABU</strong>-Gart<strong>en</strong> treff<strong>en</strong>.<br />

Die Kinder hab<strong>en</strong> im Spätherbst damit<br />

begonn<strong>en</strong>, ihre Bauerngart<strong>en</strong>beete zu bearbeit<strong>en</strong><br />

und mit Buchsbaumsteckling<strong>en</strong> einzufass<strong>en</strong>.<br />

Horstmarer Unternehmer hab<strong>en</strong> sich zusamm<strong>en</strong>getan<br />

und uns ein tolles Gart<strong>en</strong>häusch<strong>en</strong><br />

gestiftet, das mit einem alt<strong>en</strong> Holzof<strong>en</strong><br />

ausgerüstet nun sogar im Winter d<strong>en</strong> Kindergrupp<strong>en</strong><br />

Unterschlupf bietet.<br />

Auch konnt<strong>en</strong> wir zwisch<strong>en</strong>zeitlich ein<strong>en</strong><br />

Nachbargart<strong>en</strong> hinzupacht<strong>en</strong>, in dem es<br />

schon alt<strong>en</strong> Obstbaumbestand, ein Gerätehäusch<strong>en</strong><br />

und weitere Beete gibt. Im letzt<strong>en</strong><br />

Jahr hab<strong>en</strong> wir uns mit einem wunderschön<strong>en</strong><br />

Herbstfest bei all<strong>en</strong> Sp<strong>en</strong>derInn<strong>en</strong> und<br />

HelferInn<strong>en</strong> bedankt. Neb<strong>en</strong> Kaffee und<br />

Kuch<strong>en</strong> und Brot<strong>en</strong> mit Apfelmus und Holunderbeer<strong>en</strong>marmelade<br />

(natürlich selbstgemacht)<br />

war die Apfelsaftproduktion das Highlight<br />

des Tages, der am Lagerfeuer mit<br />

Stockbrot-Back<strong>en</strong> sein<strong>en</strong> Ausklang fand.<br />

Ende letzt<strong>en</strong> Jahres startet<strong>en</strong> wir in das<br />

Regionale-2004-Projekt „100 grüne<br />

Klass<strong>en</strong>zimmer“, an dem wir uns - mit starkem<br />

Engagem<strong>en</strong>t der Stadt Horstmar - beteilig<strong>en</strong>.<br />

Bedingung ist hier eine regelmäßige<br />

Dokum<strong>en</strong>tation der Entwicklung unseres<br />

„Grün<strong>en</strong> Klass<strong>en</strong>zimmers“, das symbolisch<br />

durch vier im Quadrat gepflanzte Apfelbäume<br />

dargestellt wird. Wir hoff<strong>en</strong>, in Horstmar<br />

möglichst viel<strong>en</strong> Kindern ein<strong>en</strong> verantwortungsvoll<strong>en</strong><br />

und schon<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Umgang mit<br />

allem Leb<strong>en</strong>dig<strong>en</strong> ans Herz zu leg<strong>en</strong>. £<br />

Christiane Ahlers<br />

Der Laubfrosch sagt Danke<br />

Nur durch die finanzielle Unterstützung vieler Naturfreundinn<strong>en</strong> und<br />

-freunde ist es dem <strong>NABU</strong> möglich, ökologisch wertvolle Fläch<strong>en</strong><br />

anzukauf<strong>en</strong> oder zu pacht<strong>en</strong>, Art<strong>en</strong>schutzmaßnahm<strong>en</strong> zu initiier<strong>en</strong><br />

oder gewachs<strong>en</strong>e Kulturlandschaft<strong>en</strong> zu pfleg<strong>en</strong> und zu <strong>en</strong>twickeln.<br />

Der <strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong>verband Steinfurt konnte<br />

dank dieser Unterstützung im Jahre 2003<br />

schwerpunktmäßig zum Schutze des Laubfrosches<br />

zwei wertvolle Fläch<strong>en</strong> in Nordwalde<br />

und Alt<strong>en</strong>berge ankauf<strong>en</strong>. Damit wir das<br />

Netz zum Schutze des Laubfrosches im<br />

Münsterland ein w<strong>en</strong>ig <strong>en</strong>ger knüpf<strong>en</strong> könn<strong>en</strong>,<br />

hatt<strong>en</strong> wir unsere LeserInn<strong>en</strong> in der<br />

Erstausgabe der Naturzeit um finanzielle<br />

Unterstützung gebet<strong>en</strong>, um d<strong>en</strong> 20%ig<strong>en</strong><br />

Eig<strong>en</strong>anteil aufbring<strong>en</strong> zu könn<strong>en</strong>. 80% der<br />

Förderung kam<strong>en</strong> aus Landesmitteln über<br />

das NRW-Projekt: „Ein König sucht sein<br />

Reich“.<br />

Unser Aufruf war nicht vergeblich, d<strong>en</strong>n<br />

insgesamt ging<strong>en</strong> bisher 855,00 € an Sp<strong>en</strong>d<strong>en</strong><br />

ein. Für d<strong>en</strong> Laubfrosch bedeutet dies<br />

abschließ<strong>en</strong>d weitere 8,5 ha Leb<strong>en</strong>sraum,<br />

weil im Bereich Alt<strong>en</strong>berge/Nordwalde noch<br />

w<strong>en</strong>ige Elem<strong>en</strong>te der ehemals abwechselungsreich<strong>en</strong><br />

Münsterländer Parklandschaft<br />

vorhand<strong>en</strong> sind und sich ein kleiner Rest<br />

von Laubfrösch<strong>en</strong> über die Zeit rett<strong>en</strong> konnte.<br />

Dies<strong>en</strong> möcht<strong>en</strong> wir schütz<strong>en</strong> und erhalt<strong>en</strong><br />

und dafür war der Erwerb dieser Fläche und<br />

ist die Anlage von Kleingewässern unbedingt<br />

notw<strong>en</strong>dig. Die HIT Umwelt- und Naturschutz-Stiftungs-GmbH<br />

in Zülpich hat d<strong>en</strong><br />

Ankauf der Fläche in Nordwalde mit insgesamt<br />

5.000 € unterstützt. Der Laubfrosch<br />

sagt all<strong>en</strong>, die zur Finanzierung beigetrag<strong>en</strong><br />

hab<strong>en</strong>, auf diesem Wege auch noch einmal<br />

recht herzlich "Dankeschön". Sobald wir auf<br />

d<strong>en</strong> Fläch<strong>en</strong> die erst<strong>en</strong> Optimierungsmaßnahm<strong>en</strong><br />

abgeschloss<strong>en</strong> hab<strong>en</strong>, werd<strong>en</strong> wir<br />

hierüber natürlich bericht<strong>en</strong>. £<br />

Edmund Bischoff<br />

Ortsumgehung Wolbeck<br />

Zur Zeit lauf<strong>en</strong> die Planung<strong>en</strong> zur Ortsumgehung<br />

Wolbeck. Der <strong>NABU</strong> Münster<br />

hat in seiner Stellungnahme diese Planung<br />

grundsätzlich abgelehnt, da durch<br />

d<strong>en</strong> Neubau von mehr als 3 km Schnellstraße<br />

wertvolle Au<strong>en</strong>bereiche der Angel<br />

zerstört und Leb<strong>en</strong>sräume des Laubfrosches<br />

beeinträchtigt werd<strong>en</strong>. Aus Sicht<br />

der Umweltverbände des Umweltforums<br />

Münster ist mit Maßnahm<strong>en</strong> des ÖPNV,<br />

z.B. der Reaktivierung der Westfälisch-<br />

Lippisch<strong>en</strong>-Eis<strong>en</strong>bahn und verkehrsl<strong>en</strong>k<strong>en</strong>d<strong>en</strong><br />

Maßnahm<strong>en</strong> eine Alternative zur<br />

Lösung der untragbar<strong>en</strong> Verhältnisse in<br />

der Ortsdurchfahrt Wolbeck gegeb<strong>en</strong>,<br />

ohne ein<strong>en</strong> derartig<strong>en</strong> Eingriff in Natur<br />

und Landschaft vornehm<strong>en</strong> zu müss<strong>en</strong>.<br />

Monatstreff<strong>en</strong><br />

der AG Botanik<br />

Die AG Botanik trifft sich einmal im Monat,<br />

um lauf<strong>en</strong>de Projekte zu besprech<strong>en</strong> und<br />

die Termine für d<strong>en</strong> folg<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Monat festzuleg<strong>en</strong>.<br />

Interessierte sind hierbei jederzeit<br />

herzlich willkomm<strong>en</strong>. Die nächst<strong>en</strong><br />

Termine sind: Di 3.8.04, Mi 1.9.04, Do<br />

7.10.04, Mo 8.11.04, Di 7.12.04, Mi 5.1.05,<br />

Do 3.2.05, jeweils um 19.30 Uhr im Umwelthaus.<br />

Aktiv<strong>en</strong>runde –<br />

Teilnahme erwünscht<br />

In regelmäßig<strong>en</strong> Abständ<strong>en</strong> richtet der<br />

<strong>NABU</strong> Münster Aktiv<strong>en</strong>rund<strong>en</strong> aus. Es<br />

handelt sich dabei um eine Art off<strong>en</strong>e<br />

Vorstandssitzung, bei der alle aktuell<strong>en</strong><br />

Entwicklung<strong>en</strong> im <strong>NABU</strong> gemeinsam diskutiert<br />

werd<strong>en</strong>. Die Aktiv<strong>en</strong>rund<strong>en</strong> find<strong>en</strong><br />

jeweils am letzt<strong>en</strong> Di<strong>en</strong>stag im Monat<br />

statt. Die nächst<strong>en</strong> Termine sind am 27.7.,<br />

31.8., 28.9., 26.10., 30.11., 25.1., 22.2..<br />

Alle Aktiv<strong>en</strong> des <strong>NABU</strong> Münster oder<br />

solche, die es werd<strong>en</strong> woll<strong>en</strong>, sind jederzeit<br />

herzlich willkomm<strong>en</strong>. Die Inhalte der<br />

Aktiv<strong>en</strong>rund<strong>en</strong> werd<strong>en</strong> jeweils in einem<br />

Email-Rundbrief verschickt. Interessierte<br />

könn<strong>en</strong> sich anmeld<strong>en</strong> unter<br />

hoevelmann_thomas@yahoo.de.<br />

Neue E-mail-Adresse<br />

des <strong>NABU</strong> Münster<br />

Nachdem die alte Email-Adresse durch<br />

Spam-Überflutung praktisch unbrauchbar<br />

geword<strong>en</strong> ist, hab<strong>en</strong> wir eine neue eingerichtet:<br />

buero@nabu-ms.de.<br />

Bitte ab sofort nur noch diese verw<strong>en</strong>d<strong>en</strong>.<br />

Gefährdet, nicht gefährlich!<br />

Wie der <strong>NABU</strong> auf der Messe „Frühling,<br />

Blum<strong>en</strong>, Freizeit“ in der Halle Münsterland<br />

mit Vorurteil<strong>en</strong> über Horniss<strong>en</strong> aufräumte,<br />

stellt Thiemo Daldrup vor.<br />

Mit der selbstgefertigt<strong>en</strong> Ausstellung über<br />

das Leb<strong>en</strong> der faszinier<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Insekt<strong>en</strong> informierte<br />

Konrad Schmidt von der <strong>NABU</strong>-<br />

AG Horniss<strong>en</strong> die BesucherInn<strong>en</strong> der Messe.<br />

Dabei beließ er es nicht nur bei d<strong>en</strong> Stelltafeln,<br />

welche in Schrift und Bild die Entwicklung<br />

von d<strong>en</strong> erst<strong>en</strong> Wab<strong>en</strong>zell<strong>en</strong> bis zum<br />

Untergang des Horniss<strong>en</strong>staates verdeutlich<strong>en</strong>,<br />

sondern zeigte in viel<strong>en</strong> Schaukäst<strong>en</strong><br />

auch fertige Horniss<strong>en</strong>nester, die die BetrachterInn<strong>en</strong><br />

zum Teil sogar im Querschnitt<br />

erleb<strong>en</strong> durft<strong>en</strong>.<br />

Dass der begeisterte Horniss<strong>en</strong>fan wirklich<br />

an alles gedacht hatte, zeigte ein Kast<strong>en</strong>,<br />

in dem er Nistmaterial, welches aus einer<br />

Mittelspecht besucht<br />

Winterfütterung<strong>en</strong><br />

Am 9.12.03 saß ich mit Kamera an meiner<br />

Winterfütterung, um die Haub<strong>en</strong>meis<strong>en</strong><br />

zu fotografier<strong>en</strong>. Ich hatte Sonn<strong>en</strong>blum<strong>en</strong>kerne<br />

und Erdnusskerne auf ein<strong>en</strong> Stamm<br />

gelegt und einige in eine natürliche Höhle<br />

eines alt<strong>en</strong> Pflaum<strong>en</strong>baumes gestopft. Ich<br />

wollte die Meis<strong>en</strong> an diese fotog<strong>en</strong>e Stelle<br />

lock<strong>en</strong>. Plötzlich hörte ich ganz in der Nähe<br />

ein<strong>en</strong> Mittelspecht. Bei uns mitt<strong>en</strong> im Ort<br />

hatte ich noch nie ein<strong>en</strong> Mittelspecht geseh<strong>en</strong><br />

oder gehört. In Hiltrup und Umgebung<br />

brütet der Mittelspecht in der Davert und in<br />

Mischung aus morschem Holz und dem<br />

Speichel der Insekt<strong>en</strong> besteht, gesammelt<br />

hatte. So konnt<strong>en</strong> die BesucherInn<strong>en</strong> die<br />

Tiere noch besser fühl<strong>en</strong>, greif<strong>en</strong> und begreif<strong>en</strong>.<br />

Auf Frag<strong>en</strong> wurde ausführlich geantwortet<br />

und die Begeisterung des Fachmanns riss<br />

die BesucherInn<strong>en</strong> einfach mit, so dass auch<br />

skeptische BetrachterInn<strong>en</strong> von der Nützlichkeit<br />

der Horniss<strong>en</strong> überzeugt werd<strong>en</strong><br />

konnt<strong>en</strong>.<br />

Weitere Information<strong>en</strong> über das Leb<strong>en</strong> der<br />

Horniss<strong>en</strong> find<strong>en</strong> sich im Internet unter<br />

ü www.horniss<strong>en</strong>schutz.de. £<br />

Thiemo Daldrup<br />

Thiemo Daldrup ist Zivildi<strong>en</strong>stleist<strong>en</strong>der beim<br />

<strong>NABU</strong> Münster und betreute zusamm<strong>en</strong> mit<br />

Konrad Schmidt d<strong>en</strong> Messestand.<br />

der Naturwaldzelle am ehemalig<strong>en</strong> Munitionslager<br />

in Hiltrup. Dort sind ausreich<strong>en</strong>d<br />

alte Eich<strong>en</strong> und vor allem g<strong>en</strong>üg<strong>en</strong>d Totholz,<br />

auf das der Mittelspecht angewies<strong>en</strong> ist.<br />

Aus diesem Grund wird er auch als Eich<strong>en</strong>specht<br />

bezeichnet. W<strong>en</strong>ig später saß der<br />

Mittelspecht auf dem Stamm und inspizierte<br />

das Futter dort. Dann flog er zielstrebig die<br />

Höhle mit dem Futter am Pflaum<strong>en</strong>baum an<br />

und holte sich eine Erdnuss, die er dann am<br />

Stamm einklemmte und auffraß. Danach<br />

wurde sofort die nächste Erdnuss geholt.<br />

Auch ein Buntspecht, der dann an die Fütterung<br />

kam, konnte ihn nicht vertreib<strong>en</strong>, trotz<br />

lautem Protest. Ich konnte in aller Ruhe<br />

etliche Aufnahm<strong>en</strong> von dem Mittelspecht<br />

mach<strong>en</strong>. Von dem Tag an konnte der Mittelspecht<br />

jed<strong>en</strong> Tag bei uns beobachtet werd<strong>en</strong>.<br />

Natürlich hab<strong>en</strong> ich jed<strong>en</strong> Tag einige Erdnusskerne<br />

in die Höhle gelegt. Der Mittelspecht<br />

hielt sich etwa vom 9.12.03 bis zum<br />

3.1.04 ständig bei uns auf. Da direkt neb<strong>en</strong><br />

unserem Haus ein kleiner alter Eich<strong>en</strong>bestand<br />

steht, hoffe ich natürlich, dass er nicht<br />

das letzte Mal bei uns zu Besuch war. Jed<strong>en</strong>falls<br />

hatte ich viel Freude beim Beobacht<strong>en</strong><br />

und Fotografier<strong>en</strong> unseres Mittelspechtes.<br />

£<br />

Theo Israel<br />

Der Mittelspecht sitzt am Stamm und inspiziert<br />

die Futterstelle. Foto: T. Israel<br />

<strong>NABU</strong> Münster<br />

NATURZEIT.org 19


<strong>NABU</strong> Münster<br />

Acht Jahre Laubfroschschutz<br />

in Münster<br />

<strong>NABU</strong>-Naturschutzstation zog positive Bilanz<br />

Der bundesweit stark gefährdete Laubfrosch hat im Münsterland<br />

und besonders in der östlich<strong>en</strong> Stadthälfte von Münster eine<br />

seiner Hochburg<strong>en</strong>.<br />

Bereits 1994 hatte der <strong>NABU</strong> daher damit<br />

begonn<strong>en</strong>, Schutzmaßnahm<strong>en</strong> für d<strong>en</strong><br />

Froschkönig durchzuführ<strong>en</strong>. Seit 1996 läuft<br />

ein mit Förderung der Stadt Münster betrieb<strong>en</strong>es<br />

Naturschutzprojekt, das eine Stützung<br />

der gefährdet<strong>en</strong> Bestände und die Umsetzung<br />

eines Biotopverbundkonzeptes zum<br />

Ziel hatte: Junge Froschkönige aus Münsters<br />

Ost<strong>en</strong> sollt<strong>en</strong> künftig wieder samt ihrem<br />

groß<strong>en</strong> Gefolge - Kammmolche, Bergmolche<br />

und Teichmolche zum Beispiel - zu ihr<strong>en</strong><br />

Prinzessinn<strong>en</strong> nach Ni<strong>en</strong>berge gelang<strong>en</strong>.<br />

Ein schwieriges Vorhab<strong>en</strong>, d<strong>en</strong>n Straß<strong>en</strong>,<br />

Siedlung<strong>en</strong> und Kanäle zerschneid<strong>en</strong> die<br />

Leb<strong>en</strong>sräume und gewässerarme Landschaftsbereiche<br />

sind zu überbrück<strong>en</strong>.<br />

Nach fast zehn Jahr<strong>en</strong> sieht es danach aus,<br />

dass die Frösche d<strong>en</strong> Weg nun bald wieder<br />

find<strong>en</strong> werd<strong>en</strong>. Insgesamt wurd<strong>en</strong> im Rahm<strong>en</strong><br />

des Projektes auf münsterschem Stadtgebiet<br />

43 Gewässer neu angelegt und 34<br />

durch Pflegemaßnahm<strong>en</strong> saniert (22 Gewässer<br />

<strong>en</strong>tbuscht, 15 <strong>en</strong>tschlammt oder mit<br />

Flachwasserzon<strong>en</strong> verseh<strong>en</strong>, 4 vom künstlich<br />

eingesetzt<strong>en</strong> Fischbesatz befreit und an<br />

18 Gewässern über 2.000 m Weidezäune<br />

gebaut). W<strong>en</strong>n alles gut geht, komm<strong>en</strong> in<br />

20 NATURZEIT.org<br />

Gelung<strong>en</strong>es Kleingewässer für die Ansiedlung<br />

des Laubfrosches und anderer<br />

Amphibi<strong>en</strong>.<br />

Foto: <strong>NABU</strong>-Münster<br />

2004 noch einmal 15 Gewässer hinzu. Große<br />

Unterstützung erhielt der <strong>NABU</strong> dabei durch<br />

die heimisch<strong>en</strong> Landwirte und Privateig<strong>en</strong>tümer,<br />

auf der<strong>en</strong> freiwillig und kost<strong>en</strong>los zur<br />

Verfügung gestellt<strong>en</strong> Grundstück<strong>en</strong> alleine<br />

die Hälfte aller für d<strong>en</strong> Laubfrosch bereitet<strong>en</strong><br />

Gewässer lag<strong>en</strong>.<br />

Seit dem Start des Projektes konnte der<br />

<strong>NABU</strong> inzwisch<strong>en</strong> 20 Neubesiedlung<strong>en</strong> von<br />

Gewässern durch d<strong>en</strong> Laubfrosch feststell<strong>en</strong>.<br />

Dem geg<strong>en</strong>über steh<strong>en</strong> aber d<strong>en</strong>noch vier<br />

Laubfroschbestände, die seit 1994 in Münster<br />

ausgestorb<strong>en</strong> sind: Kleine Population<strong>en</strong>,<br />

für die die Hilfe zu spät kam und eine g<strong>en</strong>ehmigte<br />

Verfüllung eines der größt<strong>en</strong> Laubfroschvorkomm<strong>en</strong><br />

in Münster.<br />

Insgesamt gab es in 2003 fast 40 Gewässer,<br />

an d<strong>en</strong><strong>en</strong> die aktiv<strong>en</strong> HelferInn<strong>en</strong> des<br />

<strong>NABU</strong> in Münster Laubfrösche feststell<strong>en</strong><br />

konnt<strong>en</strong>. £<br />

Neuerscheinung<br />

Tagungsband Dün<strong>en</strong><br />

und trock<strong>en</strong>e<br />

Sandlandschaft<strong>en</strong><br />

Sandtrock<strong>en</strong>ras<strong>en</strong>,<br />

Dün<strong>en</strong> und Heid<strong>en</strong><br />

zähl<strong>en</strong> zu d<strong>en</strong> faszinier<strong>en</strong>dst<strong>en</strong>,<br />

aber<br />

akut bedroht<strong>en</strong> Leb<strong>en</strong>sräum<strong>en</strong><br />

unserer<br />

Heimat.<br />

Wer sich über aktuelle Forschungsergebnisse<br />

und Naturschutzprojekte, die Art<strong>en</strong>vielfalt,<br />

Gefährdung und Schutzperspektiv<strong>en</strong><br />

der Sandleb<strong>en</strong>sräume informier<strong>en</strong><br />

möchte, dem sei der aktuelle Tagungsband<br />

einer im letzt<strong>en</strong> Jahr von der <strong>NABU</strong>-<br />

Naturschutzstation mitorganisiert<strong>en</strong> Fachtagung<br />

im Naturkundemuseum Münster<br />

empfohl<strong>en</strong>.<br />

Er ist für 7,50 EUR beim Verlag Wolf &<br />

Kreuels, Tel. 02507-987950, oder über<br />

die <strong>NABU</strong>-Naturschutzstation Münsterland,<br />

Tel. 2397639, zu bezieh<strong>en</strong>.<br />

Erfolge des<br />

Emsaktionstag 2003<br />

Unter Beteiligung von weit über 100 ehr<strong>en</strong>amtlich<strong>en</strong><br />

HelferInn<strong>en</strong> wurd<strong>en</strong> etwa<br />

hundert Meter der durch Steinpackung<strong>en</strong><br />

befestigt<strong>en</strong> Emsufer in Telgte-Vadrup<br />

<strong>en</strong>tfesselt. Die vom Staatlich<strong>en</strong> Umweltamt<br />

Münster mit maschineller Unterstützung<br />

freigelegt<strong>en</strong> Steine wurd<strong>en</strong> mühsam<br />

die Böschung<strong>en</strong> empor getrag<strong>en</strong> und<br />

teilweise zur Integration in die Emsausstellung<br />

des Naturkundemuseums abtransportiert.<br />

Nach dem erst<strong>en</strong> Hochwasser im Winterhalbjahr<br />

2004 zeigte sich nun, dass das<br />

Engagem<strong>en</strong>t der viel<strong>en</strong> HelferInn<strong>en</strong> nicht<br />

nur ein Zeich<strong>en</strong> in Richtung Politik war,<br />

in d<strong>en</strong> R<strong>en</strong>aturierungsbemühung<strong>en</strong> nicht<br />

nachzulass<strong>en</strong>. Beim Hochwasser bildet<strong>en</strong><br />

sich hier Wasserwirbel, die dazu führt<strong>en</strong>,<br />

dass sich die Ems in die Böschung hineinfress<strong>en</strong><br />

und sich neue Uferabbrüche<br />

bild<strong>en</strong> konnt<strong>en</strong>.<br />

Dies zeigte, dass auch mit geringem finanziellem<br />

Aufwand viel bewegt werd<strong>en</strong><br />

kann. Voraussetzung ist aber immer, dass<br />

die Eig<strong>en</strong>tümer der angr<strong>en</strong>z<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Fläch<strong>en</strong><br />

zustimm<strong>en</strong>, was in der Regel nur<br />

bei öff<strong>en</strong>tlichem Eig<strong>en</strong>tum der Fall ist.<br />

Rabatte für<br />

<strong>NABU</strong>-Mitglieder<br />

Verschied<strong>en</strong>e Einzelhandelsgeschäfte<br />

in Münster gewähr<strong>en</strong> <strong>NABU</strong>-<br />

Mitgliedern Rabatte:<br />

Foto Köster, Berliner Platz 4: 10%<br />

Rabatt auf Fotoarbeit<strong>en</strong> und Filmmateriali<strong>en</strong>;<br />

Sonderpreise auf größere Anschaffung<strong>en</strong><br />

wie z.B. Ferngläser, Spektive oder<br />

Kamera-ausrüstung sind vor Ort auszuhandeln.<br />

Ansprechpartner: Herr Koch,<br />

Herr T<strong>en</strong>brake.<br />

Rucksack Oase, Hammer Str. 418:<br />

Sport-bedarf, Trecking; 10% Grundrabatt.<br />

Bergsport Sundermann, Hind<strong>en</strong>burgplatz<br />

64/66: Trekking; 10% Grundrabatt.<br />

Terracamp, Aegidiimark 7 und an der<br />

Hansalinie: Trekking, Outdoorbedarf; 10%<br />

Grundrabatt.<br />

Sattelfest, Wilhelmstr. 16a: Fahrradbedarf;<br />

10% Grundrabatt.<br />

Zweirad-Weigang, Grev<strong>en</strong>er Str.<br />

434: 10% Rabatt auf Fahrräder, 5% Rabatt<br />

auf Fahrradausrüstung, Sonderangebote<br />

sind von Rabattierung ausgeschloss<strong>en</strong>.<br />

Bitte beacht<strong>en</strong> Sie, dass Sie d<strong>en</strong><br />

<strong>NABU</strong>-Mitgliedsausweis zum Einkauf<br />

mitbring<strong>en</strong> und vorzeig<strong>en</strong>.<br />

Lust auf<br />

Schmetterlinge zähl<strong>en</strong>?<br />

Dass die Zahl<strong>en</strong> der Schmetterlinge immer<br />

stärker zurück geh<strong>en</strong>, ist unbestritt<strong>en</strong>.<br />

Doch in welchem Maße? Und was sind<br />

die Ursach<strong>en</strong>?<br />

Um das herauszufind<strong>en</strong>, sucht der <strong>NABU</strong><br />

Lai<strong>en</strong> und SchmetterlingskundlerInn<strong>en</strong>,<br />

die bereits sind, eine Stunde pro Woche<br />

für die Zählung von Schmetterling<strong>en</strong> zu<br />

investier<strong>en</strong>.<br />

Bei Interesse kann man sich an Martin<br />

Glöckner w<strong>en</strong>d<strong>en</strong>: Tel.: 0170 / 7 22 11 82<br />

oder Mail:<br />

martin.gloeckner@<strong>NABU</strong>-beraterteam.de.<br />

Die Grüne Huschspinne kommt in<br />

Deutschland von der Nordseeküste bis<br />

zum Alp<strong>en</strong>rand vor.<br />

Foto: Privat<br />

Die Grüne Huschspinne<br />

Spinne des Jahres 2004<br />

Spinn<strong>en</strong> sind für viele Leute noch immer Ekeltiere. Manche<br />

hingeg<strong>en</strong> sind so fasziniert von d<strong>en</strong> Achtbeinern, dass sie sich<br />

nur mit Webspinn<strong>en</strong> beschäftig<strong>en</strong>. Dazu gehört Martin Kreuels;<br />

er berichtet über die Spinne des Jahres.<br />

Die Grüne Huschspinne ist für Spinn<strong>en</strong>interessierte<br />

aufgrund ihrer prächtig<strong>en</strong> Färbung<br />

eine ganz besondere Art. Vorderkörper und<br />

Beine sind bei Männch<strong>en</strong> und Weibch<strong>en</strong><br />

einheitlich leucht<strong>en</strong>d grasgrün. Der Hinterkörper<br />

der Tiere ist ein hervorrag<strong>en</strong>des Unterscheidungsmerkmal<br />

für beide Geschlechter.<br />

Das Weibch<strong>en</strong> besitzt auf seinem grün<strong>en</strong><br />

Hinterleib ein<strong>en</strong> gelblich abgesetzt<strong>en</strong> grün<strong>en</strong><br />

Spießfleck. Das Männch<strong>en</strong> dageg<strong>en</strong> ist gek<strong>en</strong>nzeichnet<br />

durch ein<strong>en</strong> leucht<strong>en</strong>d rot<strong>en</strong><br />

Längsstreif<strong>en</strong>, der beiderseits eingefasst ist<br />

von gelb<strong>en</strong> Streif<strong>en</strong>. Die Seit<strong>en</strong> des Hinterleibs<br />

sind wiederum in prachtvollem Rot<br />

gefärbt.<br />

Jemand könnte mein<strong>en</strong>, ein so auffällig<br />

gefärbtes Tier müsse leicht im Gelände zu<br />

<strong>en</strong>tdeck<strong>en</strong> sein. Doch im natürlich<strong>en</strong> Umfeld<br />

lässt ausgerechnet diese Färbung das Tier<br />

beinahe unsichtbar werd<strong>en</strong>. In d<strong>en</strong> unter<strong>en</strong><br />

Bereich<strong>en</strong> von besonnt<strong>en</strong> Gebüsch<strong>en</strong> oder<br />

im Gräsergewirr wird sie eins mit d<strong>en</strong> Farb<strong>en</strong><br />

und Struktur<strong>en</strong> ihrer Umgebung. Dadurch<br />

kann sie sich zum Beispiel vor Feind<strong>en</strong> wie<br />

etwa Vögeln gut schütz<strong>en</strong>.<br />

Das Paarungsverhalt<strong>en</strong> der männlich<strong>en</strong> Tiere<br />

ist vorwieg<strong>en</strong>d im April und im Mai zu beobacht<strong>en</strong>.<br />

Das Männch<strong>en</strong> läuft im Zickzack<br />

umher, um sich nach kurzer Zeit auf die<br />

Hinterbeine zu stell<strong>en</strong> und tänzelnd und<br />

kreis<strong>en</strong>d um die eig<strong>en</strong>e Achse die Umgebung<br />

abzutast<strong>en</strong>. Dieses Ritual wird wiederholt,<br />

bis es auf ein Weibch<strong>en</strong> stößt. Aug<strong>en</strong>blicklich<br />

beklopft das Männch<strong>en</strong> mit d<strong>en</strong> Vorderbein<strong>en</strong><br />

d<strong>en</strong> Rück<strong>en</strong> des weiblich<strong>en</strong> Tieres. Lässt es<br />

das Weibch<strong>en</strong> zu, beginnt nun die mehrere<br />

Stund<strong>en</strong> dauernde Paarung.<br />

Nach einiger Zeit baut das Weibch<strong>en</strong> eine<br />

geräumige Eikammer aus zusamm<strong>en</strong>gesponn<strong>en</strong><strong>en</strong><br />

Blättern, in die es ihre grün<strong>en</strong><br />

Eier legt. Die Eikammer wird bis zum Schlupf<br />

der Jungspinn<strong>en</strong> bewacht. Auch in d<strong>en</strong> erst<strong>en</strong><br />

Jug<strong>en</strong>dphas<strong>en</strong> begleitet das Muttertier<br />

noch ihre Jung<strong>en</strong>.<br />

Die Grüne Huschspinne kommt in Deutschland<br />

von der Nordseeküste bis zum Alp<strong>en</strong>rand<br />

vor.<br />

Die Spinne des Jahres 2004 wird unterstützt<br />

von BioNetworX, dem Biolog<strong>en</strong>netzwerk. £<br />

ü www.bionetworx.de<br />

<strong>NABU</strong> Münster<br />

NATURZEIT.org 21

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