NABU Kreis Bork en NABU Kreis W arendorf - NABU ...
NABU Kreis Bork en NABU Kreis W arendorf - NABU ...
NABU Kreis Bork en NABU Kreis W arendorf - NABU ...
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Die Natur braucht<br />
Freunde – auch Ihre!<br />
Viele Mitglieder sind eine der Stärk<strong>en</strong> des<br />
<strong>NABU</strong>, w<strong>en</strong>n er sein Wort für d<strong>en</strong> Schutz<br />
der Natur erhebt und mit d<strong>en</strong> Mitgliedsbeiträg<strong>en</strong><br />
eig<strong>en</strong>e Naturschutzprojekte<br />
umsetz<strong>en</strong> und Fläch<strong>en</strong> kauf<strong>en</strong> kann. Sie<br />
hab<strong>en</strong> dies bereits erkannt und unterstütz<strong>en</strong> unsere Arbeit daher durch ihre Mitgliedschaft.<br />
Doch hab<strong>en</strong> Sie schon mal daran gedacht, in ihrem Freundes- oder Bekannt<strong>en</strong>kreis, bei d<strong>en</strong> Arbeitskolleg<strong>en</strong> oder Verwandt<strong>en</strong><br />
und bei Nachbarn oder im Sportverein Natur- und Tierfreunde auf eine Mitgliedschaft im <strong>NABU</strong> anzusprech<strong>en</strong>? W<strong>en</strong>n nicht,<br />
so nutz<strong>en</strong> Sie doch jetzt die Mitgliederwerbeaktion der <strong>NABU</strong>-Naturschutzstation.<br />
Jedem in dieser Werbeaktion gewonn<strong>en</strong>em zahl<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Mitglied winkt jetzt eine Willkomm<strong>en</strong>smappe und ein Begrüßungspräs<strong>en</strong>t!<br />
Dies besteht unter anderem aus<br />
1 attraktivem Naturbuch,<br />
1 Flasche des lecker<strong>en</strong> <strong>NABU</strong>-Streuobstwies<strong>en</strong>apfelsaftes und<br />
1 wunderschöne Blüt<strong>en</strong>pflanz<strong>en</strong>staude geg<strong>en</strong> das Hummelsterb<strong>en</strong>.<br />
Alle <strong>NABU</strong>-Mitglieder hab<strong>en</strong> darüber hinaus zahlreiche weitere Vorteile:<br />
- Vierteljährlich das Mitgliedermagazin des <strong>NABU</strong>-Bundesverbandes „Naturschutz heute“<br />
- inklusive spezieller Seit<strong>en</strong> für Nordrhein-Westfal<strong>en</strong> „Naturschutz in NRW“<br />
- halbjährlich das <strong>NABU</strong>-Magazin „NATURZEIT im Münsterland“<br />
- Vergünstigung<strong>en</strong> bei viel<strong>en</strong> <strong>NABU</strong>-Veranstaltung<strong>en</strong> und in Besucherz<strong>en</strong>tr<strong>en</strong> im ganz<strong>en</strong> Bundesgebiet<br />
- Angebote zum gemeinsam<strong>en</strong> Naturerlebnis mit Gleichgesinnt<strong>en</strong>, um aktiv für die Natur zu werd<strong>en</strong><br />
- Sonderrabatte in viel<strong>en</strong> Einzelhandelsgeschäft<strong>en</strong><br />
Werb<strong>en</strong> Sie jetzt für d<strong>en</strong> <strong>NABU</strong> und erzähl<strong>en</strong> Sie von der gut<strong>en</strong> Arbeit! Alle, die uns durch die<br />
Werbung neuer Mitglieder unterstütz<strong>en</strong>, werd<strong>en</strong> wir zum Dank zu einer schön<strong>en</strong>, exklusiv<strong>en</strong><br />
Kanutour auf die Ems einlad<strong>en</strong>. Ruf<strong>en</strong> Sie uns an!<br />
Ihr <strong>NABU</strong>-Naturschutzstations-Team<br />
Ansprechpartner: Michael Stev<strong>en</strong>, Tel. 0251-249656, nabustat@mu<strong>en</strong>ster.de<br />
Gemeinsam sind wir stark !<br />
<strong>NABU</strong>-Naturschutzstation Münsterland e.V., Zumsandestraße 15, 48145 Münster<br />
Der <strong>NABU</strong> wird im Münsterland von über 5.000 M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong> durch eine Mitgliedschaft<br />
unterstützt. Wir stell<strong>en</strong> Ihn<strong>en</strong> M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong> und ihre Beweggründe vor, warum sie sich dem<br />
<strong>NABU</strong> verbund<strong>en</strong> fühl<strong>en</strong>: Ich bin <strong>NABU</strong>-Mitglied weil ....<br />
„ ... ich viel Freude an schöner Landschaft und art<strong>en</strong>reich<strong>en</strong><br />
Leb<strong>en</strong>sräum<strong>en</strong> habe und ich möchte, dass das auch in Zukunft<br />
so bleibt. Ich wünsche mir, dass der <strong>NABU</strong> sich auch weiterhin<br />
erfolgreich für d<strong>en</strong> Schutz erhalt<strong>en</strong>swerter Natur einsetzt und tolle<br />
Naturschutzprojekte zur Bereicherung der Art<strong>en</strong>vielfalt durchführt.<br />
Darum unterstütze ich d<strong>en</strong> <strong>NABU</strong> durch meine Mitgliedschaft.“<br />
Felicitas Wolf,<br />
Hausfrau<br />
„ ... die Natur zu schütz<strong>en</strong> für mich nicht nur eine Frage von Freude<br />
und Leb<strong>en</strong>squalität ist, sondern auch die Wahrnehmung der<br />
Verantwortung geg<strong>en</strong>über unser<strong>en</strong> Mitgeschöpf<strong>en</strong>. Es macht Spaß<br />
beim <strong>NABU</strong>, gemeinsam mit Gleichgesinnt<strong>en</strong>, die Natur zu erforsch<strong>en</strong><br />
und aktiv zu werd<strong>en</strong> bei der Pflege von Feuchtbiotop<strong>en</strong> oder beim<br />
Pflanz<strong>en</strong> von Bäum<strong>en</strong> und Sträuchern.“<br />
Ruth Tilgner,<br />
Arzthelferin<br />
„ ... der <strong>NABU</strong> z.B. mit dem landesweit<strong>en</strong> Laubfroschschutzprojekt<br />
,Ein König sucht sein Reich‘ besonders zukunftsweis<strong>en</strong>de Projekte<br />
zur Erhaltung und Förderung der Art<strong>en</strong>vielfalt sowie zur Biotop<strong>en</strong>twicklung<br />
betreibt. Ich werbe dafür vor Ort bei Land- und<br />
Forstwirt<strong>en</strong>, Erholungssuch<strong>en</strong>d<strong>en</strong> und Jägern.“<br />
Franz-Felix Steinmann,<br />
Dezern<strong>en</strong>t der Bezirksregierung Münster im Ruhestand<br />
„ ... weil es in unserer Kleinstadt keine andere Naturschutzgruppe<br />
gab. Ich bin immer noch gerne Mitglied, weil ich die Naturschutzbelange<br />
beim <strong>NABU</strong> in gut<strong>en</strong> Händ<strong>en</strong> sehe.<br />
Der <strong>NABU</strong> macht gute Aktion<strong>en</strong> und besitzt hohe Kompet<strong>en</strong>z.“<br />
Prof. Dr. Hermann Mattes<br />
Professor für Biozönologie und Tierökologie an der Uni Münster<br />
Möcht<strong>en</strong> nicht auch Sie d<strong>en</strong> <strong>NABU</strong> unterstütz<strong>en</strong>? K<strong>en</strong>n<strong>en</strong> Sie jemand<strong>en</strong>, der am <strong>NABU</strong> Interesse hat?<br />
Ruf<strong>en</strong> Sie uns an oder schreib<strong>en</strong> Sie uns eine e-mail:<br />
Diana Gevers, Tel. 0251-53 959 359, diana.gevers@nabu-beraterteam.de.<br />
Immer nur<br />
Br<strong>en</strong>nnesseln?<br />
Der Bi<strong>en</strong><strong>en</strong>und<br />
Wesp<strong>en</strong>gart<strong>en</strong><br />
Naturschutz?<br />
– nein danke!<br />
ISSN 1613-2815<br />
Fledermäuse im Gart<strong>en</strong><br />
Bocholt:<br />
Endlich wieder eine<br />
Kindergruppe!<br />
Das Kuhl<strong>en</strong>v<strong>en</strong>n<br />
darf nicht sterb<strong>en</strong>!<br />
Neue Kindergruppe<br />
beim <strong>NABU</strong> Münster<br />
Gärt<strong>en</strong> „Am<br />
Drost<strong>en</strong>kämpk<strong>en</strong>“<br />
- Domizil vom <strong>NABU</strong><br />
Horstmar/Leer<br />
Der Kiebitz<br />
im Münsterland<br />
Orchide<strong>en</strong> im Gart<strong>en</strong>?<br />
www.naturzeit.org<br />
1. Jahrgang | Ausgabe 02/2004<br />
im Münsterland!<br />
Zoologische Gärt<strong>en</strong><br />
für Jedermann<br />
Tipps für die Gestaltung eines erlebnisreich<strong>en</strong> Gart<strong>en</strong>s<br />
Das <strong>NABU</strong>-Magazin für die <strong>Kreis</strong>e <strong>Bork</strong><strong>en</strong>, Coesfeld, Steinfurt, War<strong>en</strong>dorf und die Stadt Münster
EDITORIAL<br />
2 NATURZEIT.org<br />
Liebe Naturfreunde,<br />
liebe Naturfreundinn<strong>en</strong>,<br />
in d<strong>en</strong> Händ<strong>en</strong> halt<strong>en</strong> Sie die zweite Ausgabe unserer NATURZEIT im<br />
Münsterland. Die überaus positiv<strong>en</strong> Rückmeldung<strong>en</strong> auf die erste<br />
Ausgabe hab<strong>en</strong> uns in der Auffassung bestärkt, dass es richtig ist ein<br />
gemeinsames Naturschutzmagazin für <strong>NABU</strong> Mitglieder aller fünf <strong>Kreis</strong>e<br />
und für Naturinteressierte im Münsterland herauszugeb<strong>en</strong>.<br />
Die über 9.000 Hefte der erst<strong>en</strong> Ausgabe fand<strong>en</strong> so reiß<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Absatz, dass die NATURZEIT bis auf<br />
eine kleine „Reserve“ bereits Anfang Mai vergriff<strong>en</strong> war.<br />
In der zweit<strong>en</strong> Ausgabe möcht<strong>en</strong> wir uns nun dem Schwerpunktthema „Natur im Gart<strong>en</strong>“ widm<strong>en</strong>,<br />
stell<strong>en</strong> die Gärt<strong>en</strong>, Parks und Grünanlag<strong>en</strong> unserer Dörfer und Städte mit etwa 10% der Landesfläche<br />
doch ein<strong>en</strong> erheblich<strong>en</strong> Teil unserer Umwelt dar. Auch w<strong>en</strong>n immer noch ein großer Teil der Gärt<strong>en</strong><br />
immer noch nur aus Parkras<strong>en</strong> und Tuja-Hecke besteh<strong>en</strong>, könn<strong>en</strong> mit etwas Geschick und Sachk<strong>en</strong>ntnis<br />
doch wahre Naturparadiese <strong>en</strong>tsteh<strong>en</strong>, die als „Zoologische Gärt<strong>en</strong>“ ein<strong>en</strong> groß<strong>en</strong> Beitrag zur Erhaltung<br />
der heimisch<strong>en</strong> Art<strong>en</strong>vielfalt leist<strong>en</strong> könn<strong>en</strong>. In mehrer<strong>en</strong> Beiträg<strong>en</strong> möcht<strong>en</strong> wir Sie daher für die<br />
Nutzung der Möglichkeit<strong>en</strong> zur Bereicherung der Tierwelt in Ihrem Gart<strong>en</strong> begeistern. Durch die<br />
<strong>NABU</strong>-Aktion<strong>en</strong> „Tage des off<strong>en</strong><strong>en</strong> Gart<strong>en</strong>s“ hab<strong>en</strong> Sie sogar die Möglichkeit sich von gelung<strong>en</strong><strong>en</strong><br />
Gestaltungsbeispiel<strong>en</strong> inspirier<strong>en</strong> zu lass<strong>en</strong>.<br />
Gärt<strong>en</strong> sind auch ein Spiegel unserer Gesellschaft: In der Regel findet sich in unser<strong>en</strong> Städt<strong>en</strong> mehr<br />
Platz für gepflasterte und betonierte Fläch<strong>en</strong>, für „Grünversiegelung“ und Kunstobjekte als für<br />
„Naturerlebnisgebiete“. Wo soll<strong>en</strong> Kinder d<strong>en</strong>n noch auf Bäum<strong>en</strong> klettern, durch Pfütz<strong>en</strong> spring<strong>en</strong>,<br />
in Teich<strong>en</strong> und Gräb<strong>en</strong> nach Bachflohkrebs<strong>en</strong>, Stichling<strong>en</strong> und Kaulquapp<strong>en</strong> keschern, in Wies<strong>en</strong><br />
bunte Blum<strong>en</strong>sträuße pflück<strong>en</strong> oder nach Schmetterling<strong>en</strong> jag<strong>en</strong>? Seine kritische Sicht zum Leb<strong>en</strong>sraum<br />
„Stadt“ schildert d<strong>en</strong>n auch Kurt Kuhn<strong>en</strong> vom <strong>NABU</strong> Rheine.<br />
Les<strong>en</strong> Sie nun in der NATURZEIT von d<strong>en</strong> viel<strong>en</strong> Neuigkeit<strong>en</strong>, Projekt<strong>en</strong> und Naturschutzarbeit<strong>en</strong><br />
Ihres <strong>NABU</strong>. Wir wünsch<strong>en</strong> Ihn<strong>en</strong> dabei viel Freude und freu<strong>en</strong> uns auf Ihre Anregung<strong>en</strong> und<br />
Reaktion<strong>en</strong>,<br />
Edmund Bischoff<br />
<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong>verband Steinfurt e. V.<br />
Dr. Thomas Hövelmann<br />
<strong>NABU</strong> Stadtverband Münster e. V.<br />
Elmar Meier<br />
<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong>verband Coesfeld e. V.<br />
Lisa Quiter<br />
<strong>NABU</strong>-Naturschutzstation Münsterland e. V.<br />
Klaus Reinke<br />
<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong>verband War<strong>en</strong>dorf e. V.<br />
Rudolf Souilljee<br />
<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong>verband <strong>Bork</strong><strong>en</strong> e. V.<br />
Ihr <strong>NABU</strong> im Münsterland!<br />
<strong>NABU</strong> Naturschutzstation Münsterland<br />
Geschäftsstelle<br />
Zumsandestraße 15, 48145 Münster,<br />
( 0251-9879953, nabustat@mu<strong>en</strong>ster.de<br />
1. Vorsitz<strong>en</strong>de<br />
Lisa Quiter, ( 0251-88210, nabustat@mu<strong>en</strong>ster.de<br />
Stellvertret<strong>en</strong>der Vorsitz<strong>en</strong>der<br />
Wolfgang Blanke, ( 0251-80461, wolf.blanke@web.de<br />
Stellvertret<strong>en</strong>der Vorsitz<strong>en</strong>der<br />
Frank Böning, ( 02581-62716, frankbo<strong>en</strong>ing@t-online.de<br />
Kass<strong>en</strong>wart<br />
Dr. Gerhard Bülter, ( 02538-1333, Dr.Gerhard.Buelter@t-online.de<br />
Beisitzer<br />
Hubert Garritzmann, ( 02502-6276, h.garritzmann@fre<strong>en</strong>et.de<br />
Beisitzerin<br />
Lilmor Strumann, ( 0251-379219, lstrumann@yahoo.de<br />
Wiss<strong>en</strong>schaftlicher Mitarbeiter<br />
Andreas Beulting, ( 0251-2397639, A.Beulting@t-online.de<br />
Wiss<strong>en</strong>schaftlicher Mitarbeiter<br />
Christian Göcking, ( 0251-3904945, gockinc@uni-mu<strong>en</strong>ster.de<br />
Geschäftsführer<br />
Michael Stev<strong>en</strong>, ( 0251-249656, MichaStev<strong>en</strong>@aol.com<br />
<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong>verband Steinfurt<br />
Geschäftsstelle<br />
Pommernweg 12, 48565 Steinfurt, ( 02552-1773<br />
Vorsitz<strong>en</strong>der:<br />
Edmund Bischoff, ( 05973-3146, Edmund.Bischoff@t-online.de<br />
Geschäftsführer:<br />
Kurt Pick, ( 02552-1773, KurtPick@t-online.de,<br />
Jug<strong>en</strong>drefer<strong>en</strong>tin:<br />
Christiane De Jong, ( 02572-952353, cc-dejong@t-online.de<br />
Amphibi<strong>en</strong> und Fische<br />
Karl Riddering, ( 02572-920749,<br />
Botanik<br />
Winfried Gr<strong>en</strong>zheuser, ( 05971-83452, gr<strong>en</strong>zhm@gmx.de<br />
Eul<strong>en</strong><br />
Heinz Fröhlich, ( 05973-2467, hkfroehlich@t-online.de<br />
Fledermäuse<br />
Dieter Beßmann, ( 05971-83212, dbessmann@t-online.de<br />
Greifvögel<br />
Max Lohmeyer, ( 02552-4433<br />
Horniss<strong>en</strong>, Wesp<strong>en</strong> und Wildbi<strong>en</strong><strong>en</strong><br />
Bernhard Hölscher, ( 02557-1698, BernHoe@t-online.de<br />
Ornithologie, Fauna und Flora<br />
Ulrich Antons, ( 05973-855, carlniehues@t-online.de<br />
<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong>verband War<strong>en</strong>dorf<br />
Geschäftsstelle<br />
Am Elsawäldch<strong>en</strong> 8, 59320 Ennigerloh,<br />
( 02525-4952, info@nabu-waf.de, www.nabu-waf.de<br />
1. Vorsitz<strong>en</strong>der<br />
Klaus Reinke, Am Elsawäldch<strong>en</strong> 8, 59320 Ennigerloh,<br />
( 02525-4952, klaus.reinke@t-online.de<br />
2. Vorsitz<strong>en</strong>der<br />
Frank Böning, Carl-Leopold-Str. 68, 48231 War<strong>en</strong>dorf,<br />
( 02581-62716, frankbo<strong>en</strong>ing@t-online.de<br />
Naturschutz allgemein, § 29 und § 31 Stellungnahm<strong>en</strong>,<br />
Amphibi<strong>en</strong>schutz<br />
Alexander Och, Im Rous<strong>en</strong>dorp 31, 59302 Oelde,<br />
( 02529-948793, belinda.och@fre<strong>en</strong>et.de<br />
Fledermausschutz<br />
Theo Röper, Budd<strong>en</strong>baum 17, 48231 War<strong>en</strong>dorf, Hoetmar,<br />
( 02585-353, roeperastroserv@web.de<br />
<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong>verband War<strong>en</strong>dorf (Fortsetzung)<br />
Ortsgruppe War<strong>en</strong>dorf<br />
Michael Schwartze, Oststr. 38, 48231 War<strong>en</strong>dorf,<br />
( 02581-927338, MichaSchwartze@aol.com<br />
Naturschutzjug<strong>en</strong>d Ahl<strong>en</strong><br />
Thomas Nolte, Am Stockpiper 72, 59229 Ahl<strong>en</strong>,<br />
( 02382-73403, th-nolte@web.de<br />
Naturschutzjug<strong>en</strong>d Everswinkel<br />
Kolpingstr. 40, 48351 Everswinkel,<br />
( 02582-65 616, mkalitowitsch@web.de<br />
Emshof<br />
Verth 14, 48291 Telgte, ( 02504-729688, emshof@mu<strong>en</strong>ster.de,<br />
www.emshof.de<br />
Emshof-Trägerverein e. V.<br />
Lisa Quiter, ( 0251-88210<br />
Wolfgang Blanke, ( 0251-80461<br />
Ulla Müller (Pädagogin), Angela Mev<strong>en</strong>kamp (Büro),<br />
Kristian Mantel (Landwirtschaft)<br />
Weitere AnsprechpartnerInn<strong>en</strong> find<strong>en</strong> Sie auf d<strong>en</strong> Internet-<br />
Seit<strong>en</strong> der einzeln<strong>en</strong> Grupp<strong>en</strong> und Instititution<strong>en</strong>:<br />
ü www.nabu-bork<strong>en</strong>.de ü www.fledermausschutz.de<br />
ü www.nabu-coesfeld.de ü www.horniss<strong>en</strong>schutz.de<br />
ü www.nabu-ms.de ü www.leb<strong>en</strong>dige-ems.de<br />
ü www.nabu-waf.de ü www.naturinfo-online.net<br />
ü www.emshof.de ü www.naturzeit.org<br />
Impressum<br />
NATURZEIT im Münsterland<br />
ISSN 1613-2815<br />
Herausgeber<br />
<strong>NABU</strong> (Naturschutzbund Deutschland), <strong>Kreis</strong>verbände im Münsterland<br />
c/o <strong>NABU</strong>-Naturschutzstation Münsterland e.V.<br />
Zumsandestraße 15, 48145 Münster<br />
Tel. 0251-9879953, Fax 0251-136008<br />
E-Mail: info@naturzeit.org, www.naturzeit.org<br />
Redaktion<br />
Michael Stev<strong>en</strong> (verantwortlich), Edmund Bischoff, Frank Böning,<br />
Christian Giese, Martin Glöckner, Kurt Kuhn<strong>en</strong>, Winfried Rusch, Lisa Quiter<br />
Ständige Mitarbeiter<br />
Andreas Beulting, Christian Göcking,<br />
Elmar Meier, Klaus Reinke, Carst<strong>en</strong> Trappmann<br />
Erscheinungsweise 2x jährlich<br />
Die Redaktion behält sich vor, Artikel zu kürz<strong>en</strong> und zu überarbeit<strong>en</strong>.<br />
Die mit Nam<strong>en</strong> gek<strong>en</strong>nzeichnet<strong>en</strong> Beiträge geb<strong>en</strong> nicht unbedingt die Meinung<br />
der Redaktion oder des <strong>NABU</strong> wieder.<br />
Gestaltung und Satz<br />
Christian Giese, Rhede<br />
Tel. 0172-2858958,<br />
E-Mail: info@giese.tv<br />
Druck<br />
Auflage 9.500 Stück<br />
Druckerei Demming<br />
Holtkamp 17, 46414 Rhede<br />
Erfüllungsort und Gerichtsstand<br />
Münster<br />
Bankverbindung<br />
Sparkasse Münsterland Ost<br />
BLZ 400 501 50, Konto-Nr. 26 00 52 15<br />
Titelbild: Hans Glader<br />
Ansprechpartner<br />
NATURZEIT.org 39
Ansprechpartner<br />
<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong>verband <strong>Bork</strong><strong>en</strong><br />
Geschäftsstelle<br />
An der Königsmühle 3, 46395 Bocholt,<br />
( 02871-183654, info@nabu-bork<strong>en</strong>.de, www.nabu-bork<strong>en</strong>.de<br />
1. Vorsitz<strong>en</strong>der<br />
Rudolf Souilljee, Mittelhegg<strong>en</strong>str.24, 46395 Bocholt,<br />
( 02871-183654, rolf@nabu-bork<strong>en</strong>.de<br />
Geschäftsführer<br />
Wolfgang Schwarz, Moltkestr.61, 46397 Bocholt,<br />
( 02871-5002<br />
Fledermausschutz<br />
Christian Giese, Am Holzplatz 5, 46414 Rhede,<br />
( 02872-981688, giese@fledermausschutz.de,<br />
www.fledermausschutz.de<br />
Eul<strong>en</strong>schutz<br />
Dr. Martin Steverding, Am Forsthaus 61, 46414 Rhede,<br />
( 02872-3524, steverding@nabu-bork<strong>en</strong>.de<br />
Gruppe <strong>Bork</strong><strong>en</strong>-Burlo-Weseke<br />
Siegfried D<strong>en</strong>ker, Mühl<strong>en</strong>weg 14, 46325 <strong>Bork</strong><strong>en</strong>,<br />
( 02862-1213, bork<strong>en</strong>@nabu-bork<strong>en</strong>.de<br />
Gruppe Gescher<br />
Holger Beeke, <strong>Bork</strong><strong>en</strong>er Damm 105, 48712 Gescher,<br />
( 02542-916865, gescher@nabu-bork<strong>en</strong>.de<br />
Gruppe Isselburg / Anholt<br />
Ludger Tegeder, Im Wies<strong>en</strong>grund 8, 46419 Isselburg,<br />
( 02874-3133, isselburg@nabu-bork<strong>en</strong>.de<br />
Gruppe Rhede<br />
Lothar Köhler, Weberstr.56, 46414 Rhede,<br />
( 02872-3845, rhede@nabu-bork<strong>en</strong>.de<br />
Marianne Harborg, Am Bach 15, 46414 Rhede,<br />
( 02872-4417, harborg@nabu-bork<strong>en</strong>.de<br />
Gruppe Vred<strong>en</strong><br />
Johannes Thesing, Zwillbrockerstr.18, 48691 Vred<strong>en</strong>,<br />
( 02564-4083<br />
<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong>verband Coesfeld<br />
Geschäftsstelle: c/o Rainer Gildhuis<br />
Budd<strong>en</strong>kamp 98, 48653 Coesfeld, ( 02541-83974,<br />
rgildhuis@tiscali.de, www.nabu-coesfeld.de<br />
1. Vorsitz<strong>en</strong>der<br />
Elmar Meier, Wybbert 12, 48301 Nottuln,<br />
( 02502-1677, cuora.meier@t-online.de,<br />
2. Vorsitz<strong>en</strong>der<br />
Christian Prost, Kastani<strong>en</strong>weg 23, 48653 Coesfeld,<br />
( 02541-81120, christian.prost@web.de<br />
3. Vorsitz<strong>en</strong>der<br />
Reinhard Trautmann, Ficht<strong>en</strong>weg 14, 48249 Dülm<strong>en</strong><br />
( 02594-83334, reinh.trautmann-duelm<strong>en</strong>@t-online.de<br />
Amphibi<strong>en</strong>- und Reptili<strong>en</strong>schutz<br />
Rudolf Averkamp, Sirksfeld 21, 48653 Coesfeld,<br />
( 02541-83583, rudolf_averkamp@web.de<br />
AG Botanik<br />
Erich Hirsch, Telg<strong>en</strong>gart<strong>en</strong> 15, 59348 Lüdinghaus<strong>en</strong>,<br />
( 02591-70364<br />
AG Eul<strong>en</strong><br />
Winfried Rusch, Lind<strong>en</strong>str. 6, 48727 Billerbeck, ( 02543-4584<br />
Feuchtwies<strong>en</strong>- und Limikol<strong>en</strong>schutz<br />
Christian Prost, Kastani<strong>en</strong>weg 23, 48653 Coesfeld, ( 02541-81120<br />
Klaus Lütke-Sunderhaus, Ottoweg 11, 48653 Coesfeld,<br />
( 02541-6188<br />
Fledermausschutz<br />
Heinz Kramer, Forell<strong>en</strong>weg 20, 48653 Coesfeld, ( 02541-82814<br />
38 NATURZEIT.org<br />
<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong>verband Coesfeld (Fortsetzung)<br />
Fledermausschutz (Fortsetzung)<br />
Reinhard Loewert, Wies<strong>en</strong>grund 26, 59348 Lüdinghaus<strong>en</strong>,<br />
( 02591-1848<br />
Libell<strong>en</strong><br />
Prof. Dr. Eberhard G. Schmidt, Coesfelder Str. 230, 48249 Dülm<strong>en</strong>,<br />
( 02594-80588<br />
Naturnahe Gärt<strong>en</strong><br />
Rainer Gildhuis, Budd<strong>en</strong>kamp 98, 48653 Coesfeld, ( 02541-83974<br />
NSG Rieselfelder Nottuln-Appelhüls<strong>en</strong><br />
Volker Giehr, Fasan<strong>en</strong>ring 52, 48329 Havixbeck, ( 02507-7516<br />
<strong>NABU</strong> Stadtverband Münster<br />
Geschäftsstelle<br />
<strong>NABU</strong>-Stadtverband Münster, Zumsandestraße 15 (Umwelthaus),<br />
48145 Münster, ( 0251-136007, buero@nabu-ms.de<br />
1. Vorsitz<strong>en</strong>der<br />
Dr. Thomas Hövelmann, ( 0251-379219,<br />
hoevelmann_thomas@yahoo.de<br />
2. Vorsitz<strong>en</strong>der<br />
Martin Glöckner, ( 0170-7221182,<br />
martin.gloeckner@uni-mu<strong>en</strong>ster.de<br />
2. Vorsitz<strong>en</strong>de<br />
Birte Bublitz, ( 02533-3642, birte_bublitz@yahoo.de<br />
Kass<strong>en</strong>wartin<br />
Sus<strong>en</strong> König, ( 0251-374136<br />
AG Botanik<br />
Thomas Hövelmann, ( 0251-379219,<br />
hoevelmann_thomas@yahoo.de, www.mu<strong>en</strong>ster.org/flora<br />
AG Eul<strong>en</strong>schutz<br />
Rudolf Poets, ( 0251-214717, eul<strong>en</strong>rudolf@gmx.de<br />
AG Feuchtbiotope<br />
Michael Stev<strong>en</strong>, ( 0251-249656, MichaStev<strong>en</strong>@aol.com<br />
AG Fledertierschutz<br />
Carst<strong>en</strong> Trappmann, ( 0251-88145,<br />
trappmann@fledermausschutz.de, www.fledermausschutz.de<br />
AG Horniss<strong>en</strong>schutz<br />
Barbara und Olaf Zimmerling,<br />
( 0251-28 18 26, anidapt@aol.com, www.horniss<strong>en</strong>schutz.de<br />
Dieter Reckfort, ( 0251-31 54 46<br />
AG Libell<strong>en</strong>schutz<br />
Christian Göcking, ( 0251-3904945, gockinc@uni-mu<strong>en</strong>ster.de<br />
Norbert M<strong>en</strong>ke, ( 0251-3829277, m<strong>en</strong>kems@aol.com<br />
AG Medi<strong>en</strong> und Öff<strong>en</strong>tlichkeitsarbeit<br />
Martin Glöckner, ( 0170-7221182,<br />
martin.gloeckner@uni-mu<strong>en</strong>ster.de<br />
AG Obstwies<strong>en</strong>schutz<br />
Sabine Washof, ( 0251-4843847<br />
AG Pilze<br />
Birte Bublitz, ( 02533-3642, birte_bublitz@yahoo.de<br />
AG Schmetterlinge<br />
Martin Glöckner, ( 0170-7221182,<br />
martin.gloeckner@uni-mu<strong>en</strong>ster.de<br />
AG Vogelschutz<br />
Peter Hlubek, ( 0251-665232<br />
Hans Günter Kloth, ( 0 25 06-14 33<br />
Orni-Treff<br />
Daniel Doer, ( 0251-897820, doer@uni-mu<strong>en</strong>ster.de<br />
Projekt Streuobstwies<strong>en</strong>schutz<br />
Karin Rietman, ( 0251-136007, buero@nabu-ms.de<br />
Götz Huwald, ( 0251-1 496236, huwaldgoetz@hotmail.com<br />
Naturschutzjug<strong>en</strong>d naju<br />
Andre Spans, ( 0251-526732, aspans@uni-mu<strong>en</strong>ster.de<br />
Hilf<strong>en</strong> für die<br />
Gefiedert<strong>en</strong> Freunde [5]<br />
Immer nur<br />
Br<strong>en</strong>nnesseln? [6]<br />
Fledermäuse im Gart<strong>en</strong> [10]<br />
Der Kiebitz<br />
im Münsterland [26]<br />
Orchide<strong>en</strong><br />
im Gart<strong>en</strong>? [32]<br />
Vorwort<br />
Inhalt<br />
INHALT<br />
4 Zoologische Gärt<strong>en</strong><br />
für Jedermann<br />
5 Hilf<strong>en</strong> für die Gefiedert<strong>en</strong> Freunde<br />
6 Immer nur Br<strong>en</strong>nnesseln?<br />
7 Der Bi<strong>en</strong><strong>en</strong>- und Wesp<strong>en</strong>gart<strong>en</strong><br />
8 Naturschutz? – nein danke!<br />
10 Fledermäuse im Gart<strong>en</strong><br />
<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Bork</strong><strong>en</strong><br />
11 Bocholt: Endlich wieder eine<br />
Kindergruppe!<br />
11 Gart<strong>en</strong>teich als Leb<strong>en</strong>sraum<br />
12 Der Modd<strong>en</strong>pohl in Rhede<br />
13 <strong>NABU</strong>–Kindergruppe <strong>en</strong>tdeckt<br />
d<strong>en</strong> „eig<strong>en</strong><strong>en</strong>“ Gart<strong>en</strong><br />
14 Biotopflege am Drilandsee<br />
14 Naturschutz im Burloer V<strong>en</strong>n<br />
<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong> Coesfeld<br />
15 Das Kuhl<strong>en</strong>v<strong>en</strong>n darf nicht sterb<strong>en</strong>!<br />
16 „Off<strong>en</strong>e Gärt<strong>en</strong> 2004“<br />
17 Selt<strong>en</strong>e Falter teils unter<br />
militärischem Schutz<br />
17 Kuscheln als wichtige Strategie<br />
zum Überleb<strong>en</strong><br />
<strong>NABU</strong> Münster<br />
18 Neue Kindergruppe beim<br />
<strong>NABU</strong> Münster<br />
18 Gefahr durch Leimringe<br />
19 Gefährdet, nicht gefährlich!<br />
19 Mittelspecht besucht Winterfütterung<strong>en</strong><br />
20 Acht Jahre Laubfroschschutz in Münster<br />
<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong> Steinfurt<br />
22 Gärt<strong>en</strong> „Am Drost<strong>en</strong>kämpk<strong>en</strong>“<br />
- Domizil vom <strong>NABU</strong> Horstmar/Leer<br />
22 Der Laubfrosch sagt Danke<br />
23 Das Leb<strong>en</strong> im „Öko-Lehmdorf“<br />
24 Kribbelige Sache<br />
<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong> War<strong>en</strong>dorf<br />
25 Lern<strong>en</strong> im Kinder-Gart<strong>en</strong><br />
26 Der Kiebitz im Münsterland<br />
28 Auerochs<strong>en</strong> und Wildpferde<br />
28 Bi<strong>en</strong><strong>en</strong>kolonie Parkplatz<br />
Waldfriedhof Lauheide<br />
<strong>NABU</strong>-Naturschutzstation:<br />
29 Der Waldfriedhof Lauheide<br />
30 Neue Mitarbeiter<br />
30 Dem Froschkönig zu Liebe<br />
30 Danke für die Blum<strong>en</strong>!<br />
Magazin<br />
31 Vollzeit für die Natur: Alexander Och<br />
32 Orchide<strong>en</strong> im Gart<strong>en</strong>?<br />
33 D<strong>en</strong> Tier<strong>en</strong> zuliebe<br />
34 Ein schillernder Falter<br />
35 Leb<strong>en</strong>dige Ems<br />
35 Gedank<strong>en</strong> über Spechte und Käuze<br />
36 Veranstaltung<strong>en</strong>/Termine<br />
38 AnsprechpartnerInn<strong>en</strong> in d<strong>en</strong> <strong>Kreis</strong><strong>en</strong><br />
NATURZEIT.org 3
Zoologische Gärt<strong>en</strong> für Jedermann<br />
Tipps für die Gestaltung eines erlebnisreich<strong>en</strong> Gart<strong>en</strong>s<br />
Wild leb<strong>en</strong>de Tiere in d<strong>en</strong> Gart<strong>en</strong><br />
zu lock<strong>en</strong> ist nicht schwer.<br />
Doch durch die Berücksichtigung<br />
einiger Tipps kann der<br />
heimische Gart<strong>en</strong> und sogar<br />
der Balkon im Mehrfamili<strong>en</strong>haus<br />
zu einem wahr<strong>en</strong> „Zoologisch<strong>en</strong><br />
Gart<strong>en</strong>“ werd<strong>en</strong>.<br />
Jeder Gart<strong>en</strong>- und Balkonbesitzers hat dabei<br />
die Möglichkeit, ein<strong>en</strong> Beitrag zur Erhaltung<br />
einer bemerk<strong>en</strong>swert hoh<strong>en</strong> Zahl gefährdeter<br />
Tierart<strong>en</strong> zu leist<strong>en</strong>. Besonders stark könn<strong>en</strong><br />
gefährdete Art<strong>en</strong> unter d<strong>en</strong> Fledermäus<strong>en</strong><br />
und d<strong>en</strong> Wildbi<strong>en</strong><strong>en</strong> von einer naturnah<strong>en</strong><br />
Gart<strong>en</strong>gestaltung profitier<strong>en</strong>.<br />
Teilleb<strong>en</strong>sräume berücksichtig<strong>en</strong><br />
Tiere sind mobil und such<strong>en</strong> sich ihr<strong>en</strong> Leb<strong>en</strong>sraum<br />
nach speziell<strong>en</strong> Kriteri<strong>en</strong> aus: Alle<br />
die von ihn<strong>en</strong> b<strong>en</strong>ötigt<strong>en</strong> Teilleb<strong>en</strong>sräume<br />
müss<strong>en</strong> in erreichbarer Entfernung sein. Es<br />
wird also spezifisches Futter für die eig<strong>en</strong>e<br />
Ernährung und für die Versorgung des Nach-<br />
Waldeidechs<strong>en</strong> versteck<strong>en</strong> sich<br />
gerne in schmal<strong>en</strong> Ritz<strong>en</strong>.<br />
Foto: M. Stev<strong>en</strong><br />
4 NATURZEIT.org<br />
wuchses b<strong>en</strong>ötigt und es müss<strong>en</strong> geeignete<br />
Stell<strong>en</strong> für die Anlage von Nestern sowie für<br />
die Aufzucht oder das Aufwachs<strong>en</strong> der Jungtiere<br />
vorhand<strong>en</strong> sein. Wichtig ist zum Beispiel<br />
für Schwalb<strong>en</strong> und viele Wildbi<strong>en</strong><strong>en</strong>art<strong>en</strong><br />
auch die Verfügbarkeit von besonder<strong>en</strong> Nestbaumateriali<strong>en</strong>.<br />
Einige Schmetterlings- und<br />
Bi<strong>en</strong><strong>en</strong>art<strong>en</strong> hab<strong>en</strong> sogar spezielle R<strong>en</strong>devouzplätze<br />
als Treffpunkte der Geschlechter.<br />
Heimische Pflanz<strong>en</strong> verw<strong>en</strong>d<strong>en</strong><br />
Eine sehr hohe Bedeutung für die Förderung<br />
einer Vielzahl von Tierart<strong>en</strong> hat die Verw<strong>en</strong>dung<br />
heimischer Pflanz<strong>en</strong>art<strong>en</strong>. Förderlich<br />
wirkt es sich dabei aus, w<strong>en</strong>n Pflanz<strong>en</strong>art<strong>en</strong><br />
Verw<strong>en</strong>dung find<strong>en</strong>, die auch typisch für<br />
bestimmte Standortbedingung<strong>en</strong> sind:<br />
z.B. die Pflanzung von Heide, Birk<strong>en</strong> oder<br />
Ginster auf trock<strong>en</strong><strong>en</strong> Sandböd<strong>en</strong>. Steh<strong>en</strong><br />
die Pflanz<strong>en</strong> an ihr<strong>en</strong> typisch<strong>en</strong> Standort<strong>en</strong><br />
oder sogar in der typisch<strong>en</strong> Kombination mit<br />
ander<strong>en</strong> Pflanz<strong>en</strong>art<strong>en</strong>, ist die Chance für<br />
die Ansiedlung vieler Tierart<strong>en</strong> besonders<br />
hoch. £<br />
Michael Stev<strong>en</strong><br />
Blindschleich<strong>en</strong> halt<strong>en</strong> sich gerne<br />
an warm<strong>en</strong>, sonnig<strong>en</strong> Plätz<strong>en</strong> auf.<br />
Foto: M. Stev<strong>en</strong><br />
Begrünte Fassad<strong>en</strong> biet<strong>en</strong> viel<strong>en</strong><br />
Tier<strong>en</strong> Versteckmöglichkeit<strong>en</strong>.<br />
Foto: <strong>NABU</strong>-Archiv<br />
Weitergeh<strong>en</strong>de Information<strong>en</strong> könn<strong>en</strong> einer Reihe von beim <strong>NABU</strong><br />
Münster zu bezieh<strong>en</strong>der Broschür<strong>en</strong> zu d<strong>en</strong> Them<strong>en</strong> Vögel,<br />
Fledermäuse, Igel und Bi<strong>en</strong><strong>en</strong> im Gart<strong>en</strong> <strong>en</strong>tnomm<strong>en</strong> werd<strong>en</strong>.<br />
Interessante Tips sind auch im Internet zu find<strong>en</strong>:<br />
ü http://www.wildbi<strong>en</strong><strong>en</strong>.de/ebschutz.htm<br />
Ein solcher Holzstoß bietet nicht<br />
nur der Waldeidechse und der<br />
Blindschleiche vielfältig<strong>en</strong><br />
Leb<strong>en</strong>sraum...<br />
Foto: W. Rusch<br />
<strong>Kreis</strong> Steinfurt (Forts.)<br />
21.08.2004, 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr<br />
<strong>NABU</strong>-Feri<strong>en</strong>spaß-Aktion:<br />
„Als Naturforscher unterwegs -<br />
über und unter Wasser“<br />
Ausflug an d<strong>en</strong> schön<strong>en</strong> "Frischhofsbach"<br />
mit spann<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Untersuchung<strong>en</strong>. Eingelad<strong>en</strong><br />
sind Kinder von 6 -10 Jahr<strong>en</strong><br />
mit Forschersinn. Bitte Gummistiefel und<br />
- falls vorhand<strong>en</strong> - Fernglas nicht vergess<strong>en</strong>.<br />
Anmeldung<strong>en</strong> bis zum 15.08.04<br />
erbet<strong>en</strong> unter Tel. 05973 - 855. Leitung:<br />
Ulrich Antons. Treffpunkt: <strong>NABU</strong><br />
Geschäftsstelle Neu<strong>en</strong>kirch<strong>en</strong> (Haus<br />
Janning). Kinder: 2,50 EUR<br />
08.09.2004, 20:00 Uhr bis 22:00 Uhr<br />
<strong>NABU</strong>-Treff<strong>en</strong><br />
Treff<strong>en</strong> der <strong>NABU</strong>-Aktiv<strong>en</strong> mit all<strong>en</strong> am<br />
Naturschutz interessiert<strong>en</strong> BürgerInn<strong>en</strong>.<br />
Leitung: R<strong>en</strong>ate Waltermann. Treffpunkt:<br />
<strong>NABU</strong>-Geschäftsstelle Borghorst,<br />
Gant<strong>en</strong>straße 19.<br />
03.11.2004, 20:00 Uhr bis 22:00 Uhr<br />
<strong>NABU</strong>-Treff<strong>en</strong><br />
Treff<strong>en</strong> der <strong>NABU</strong>-Aktiv<strong>en</strong> mit all<strong>en</strong> am<br />
Naturschutz interessiert<strong>en</strong> BürgerInn<strong>en</strong>.<br />
Leitung: R<strong>en</strong>ate Waltermann. Treffpunkt:<br />
<strong>NABU</strong>-Geschäftsstelle Borghorst,<br />
Gant<strong>en</strong>straße 19.<br />
06.11.2004, 8:30 Uhr bis 12:00 Uhr<br />
Fit durch aktiv<strong>en</strong> Naturschutz<br />
<strong>Kreis</strong>weiter Arbeitseinsatz aller aktiv<strong>en</strong><br />
<strong>NABU</strong>-Grupp<strong>en</strong> und am Naturschutz<br />
interessierter jung<strong>en</strong> und alt<strong>en</strong> MitbürgerInn<strong>en</strong>.<br />
Entkrüsseln im Emsdett<strong>en</strong>er<br />
V<strong>en</strong>n. Zum Abschluß gibt es eine kräftige<br />
Erbs<strong>en</strong>suppe mit Bockwurst. Anmeldung<strong>en</strong><br />
erwünscht unter Tel. 05973 - 855.<br />
Leitung: Dr. Schwartze/Karl Riddering.<br />
Treffpunkt: wird bei Anmeldung und in<br />
der Presse bekanntgegeb<strong>en</strong>.<br />
22.01.2005, 8:30 Uhr bis 12:00 Uhr<br />
Fit durch aktiv<strong>en</strong> Naturschutz<br />
<strong>Kreis</strong>weiter Arbeitseinsatz aller aktiv<strong>en</strong><br />
<strong>NABU</strong>-Grupp<strong>en</strong> und am Naturschutz<br />
interessierter jung<strong>en</strong> und alt<strong>en</strong> MitbürgerInn<strong>en</strong>.<br />
Entkrüsseln im Emsdett<strong>en</strong>er<br />
V<strong>en</strong>n. Zum Abschluß gibt es eine kräftige<br />
Erbs<strong>en</strong>suppe mit Bockwurst. Anmeldung<strong>en</strong><br />
erwünscht unter Tel. 05973 - 855.<br />
Leitung: Dr. Schwartze/Karl Riddering.<br />
Treffpunkt: wird bei Anmeldung und in<br />
der Presse bekanntgegeb<strong>en</strong>.<br />
10.08.2004, 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr<br />
Feri<strong>en</strong>spaßaktion KOJE<br />
Fahrt in das Europareservat „Rieselfelder<br />
Münster“ und Besuch der Biologisch<strong>en</strong><br />
Station. Eingelad<strong>en</strong> sind Kinder von 8-<br />
12 Jahr<strong>en</strong>. Anmeldung erbet<strong>en</strong> bis<br />
27.07.04 unter Tel. 02572-952353.<br />
Leitung: Christiane De Jong/Birgit<br />
Bringemeier. Treffpunkt: Stroetmanns<br />
Fabrik. Kinder: 3,00 EUR<br />
27.08.2004, 20:00 Uhr bis 23:00 Uhr<br />
Nachtschwärmer unterwegs - Fledermäuse<br />
in unserer Stadt.<br />
Im Rahm<strong>en</strong> der „European Bat Night“<br />
wird uns die Fledermausexpertin L<strong>en</strong>a<br />
Grosche das Leb<strong>en</strong> und d<strong>en</strong> Schutz der<br />
flieg<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Kobolde der Nacht näher<br />
bring<strong>en</strong>. Diavortrag mit anschließ<strong>en</strong>der<br />
Nachtwanderung für Kinder von 8 - 12<br />
Jahr<strong>en</strong> mit oder ohne ihre Eltern. Anmeldung<strong>en</strong><br />
erbet<strong>en</strong> bis 13.08.04 unter Tel.<br />
02572 - 952353. Leitung: Christiane<br />
De Jong/L<strong>en</strong>a Grosche. Treffpunkt:<br />
Stroetmanns Fabrik.<br />
04.09.2004, 10:00 Uhr bis 12:00 Uhr<br />
In's Emsdett<strong>en</strong>er V<strong>en</strong>n zur Heideblüte<br />
Im Emsdett<strong>en</strong>er V<strong>en</strong>n, einem ehemalig<strong>en</strong><br />
Hochmoor, treff<strong>en</strong> wir auf fast alle typische<br />
Moorpflanz<strong>en</strong>. Auch d<strong>en</strong> fleischfress<strong>en</strong>d<strong>en</strong><br />
Sonn<strong>en</strong>tau werd<strong>en</strong> wir unter<br />
die Lupe nehm<strong>en</strong>. Fernglas zum beobacht<strong>en</strong><br />
der Kanadagänse, Zwergtaucher<br />
<strong>Kreis</strong> Steinfurt (Forts.) <strong>Kreis</strong> War<strong>en</strong>dorf (Forts.) <strong>Kreis</strong> War<strong>en</strong>dorf (Forts.)<br />
etc. nicht vergess<strong>en</strong>. Kinder von 8 - 12<br />
Jahr<strong>en</strong> bitte anmeld<strong>en</strong> bis 21.08.04<br />
unter Tel. 02572 – 952353. Leitung:<br />
Christiane De Jong/Heinz Rinsche. Treffpunkt:<br />
Wanderpilz am V<strong>en</strong>n, Neu<strong>en</strong>kirch<strong>en</strong>er<br />
Straße.<br />
29.09.2004, 14:30 Uhr bis 16:30 Uhr<br />
Ab<strong>en</strong>teuer Wald<br />
Mit d<strong>en</strong> Aug<strong>en</strong> einer Maus und mit der<br />
Nase eines Igels die Natur im Wald<br />
beobacht<strong>en</strong> und bestaun<strong>en</strong>. Blätter fühl<strong>en</strong>,<br />
krabbelnde Käfer find<strong>en</strong>, d<strong>en</strong> Vögeln<br />
lausch<strong>en</strong>. Eingelad<strong>en</strong> sind Kinder von<br />
8-12 Jahr<strong>en</strong>. Anmeldung<strong>en</strong> bitte bis zum<br />
15.09.04 unter Tel. 02572-952353.<br />
Leitung: Christiane De Jong/Birgit<br />
Bringemeier. Treffpunkt: Lintels Kott<strong>en</strong>,<br />
Nordwalder Straße.<br />
02.10.2004, 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr<br />
Apfelernte mit Press<strong>en</strong> von Apfelsaft<br />
Besuch einer Streuobstwiese mit Information<strong>en</strong><br />
über alte Apfelsort<strong>en</strong> und Verkostung<br />
in fester und flüssiger Form.<br />
Kinder von 8-12 Jahr<strong>en</strong> mit oder ohne<br />
ihre Eltern. Anmeldung bitte bis zum<br />
18.09.04 unter Tel. 02572 - 952353.<br />
Leitung: Christiande De Jong/Birgit<br />
Bringemeier. Treffpunkt: Hof V<strong>en</strong>tker,<br />
Emsdett<strong>en</strong>, Holling<strong>en</strong> 27.<br />
<strong>Kreis</strong> War<strong>en</strong>dorf<br />
27.08.2004, 16:30 Uhr<br />
bis 18:30 Uhr<br />
Wilde Rinder und<br />
Pferde in d<strong>en</strong> Emsau<strong>en</strong><br />
Exkursion zu d<strong>en</strong> Auerochs<strong>en</strong><br />
und Koniks in die<br />
Emsaue Pöhl<strong>en</strong>. Leitung:<br />
Michael Stev<strong>en</strong>,<br />
Kristian Mantel. Treffpunkt:<br />
Emsbrücke südlich<br />
von Haus Lang<strong>en</strong>,<br />
Telgte-Westbevern. Erw.:<br />
3 EUR; für <strong>NABU</strong>-<br />
Mitglieder kost<strong>en</strong>los,<br />
Kinder: 1 EUR; für NA-<br />
BU-Mitglieder kost<strong>en</strong>los<br />
10.09.2004, 16:30 Uhr<br />
bis 18:30 Uhr<br />
Zu d<strong>en</strong> Auerochs<strong>en</strong><br />
in die Lauheide<br />
Wanderung durch die<br />
von Stier Grobou und<br />
seiner Herde bewohnt<strong>en</strong><br />
Emsau<strong>en</strong>. Leitung:<br />
Michael Stev<strong>en</strong>, Kristian<br />
Mantel. Treffpunkt:<br />
Emsbrücke südlich von<br />
Haus Lang<strong>en</strong>, Telgte-<br />
Westbevern. Erw.: 3 EUR;<br />
für <strong>NABU</strong>-Mitglieder<br />
kost<strong>en</strong>los, Kinder: 1 EUR;<br />
für <strong>NABU</strong>-Mitglieder<br />
kost<strong>en</strong>los<br />
16.10.2004, 16:00 Uhr<br />
Wilde Rinder und<br />
Pferde in d<strong>en</strong> Emsau<strong>en</strong><br />
Exkursion zu d<strong>en</strong> Auerochs<strong>en</strong><br />
und Koniks in die<br />
Emsaue Pöhl<strong>en</strong>. Leitung:<br />
Daniel Kebschull.<br />
Treffpunkt: Emsbrücke<br />
südlich von Haus Lang<strong>en</strong>,<br />
Telgte-Westbevern.<br />
Erw.: 3 EUR; für <strong>NABU</strong>-<br />
Mitglieder kost<strong>en</strong>los,<br />
Kinder: 1 EUR; für NA-<br />
BU-Mitglieder kost<strong>en</strong>los<br />
30.10.2004, 14:00 Uhr<br />
Ochs<strong>en</strong>tour durch die Lauheide<br />
Wanderung durch die von Stier "Grobou"<br />
und seiner Herde bewohnt<strong>en</strong> Emsau<strong>en</strong>.<br />
Leitung: Daniel Kebschull. Treffpunkt:<br />
Emsbrücke südlich von Haus Lang<strong>en</strong>,<br />
Telgte-Westbevern. Erw.: 3 EUR; für NA-<br />
BU-Mitglieder kost<strong>en</strong>los, Kinder: 1 EUR;<br />
für <strong>NABU</strong>-Mitglieder kost<strong>en</strong>los<br />
08.08.2004, 15:00 Uhr<br />
Ein Picknick in der Heide<br />
Bei Kaffee und Kuch<strong>en</strong> die Natur erleb<strong>en</strong>.<br />
Nach dem Picknick lädt der <strong>NABU</strong> Groß<br />
& Klein zu einer Natur<strong>en</strong>tdeckungsreise<br />
und Spur<strong>en</strong>suche durch das Heideerweiterungsgebiet<br />
„Klat<strong>en</strong>berge“ ein. Sp<strong>en</strong>d<strong>en</strong><br />
sind erwünscht. Leitung: Andreas<br />
Beulting & Alexander Och. Treffpunkt:<br />
Parkstreif<strong>en</strong> an der L 81, Klat<strong>en</strong>berge,<br />
Telgte. Erw.: 3 EUR; für <strong>NABU</strong>-Mitglieder<br />
kost<strong>en</strong>los, Kinder: 1 EUR; für <strong>NABU</strong>-<br />
Mitglieder kost<strong>en</strong>los<br />
18.09.2004, 8:30 Uhr<br />
Paradies für Zugvögel<br />
Gemeinsame Fahrt in das Europa-<br />
Reservat Rieselfelder Münster. Leitung:<br />
Alexander und Belinda Och. Treffpunkt:<br />
Treffpunkt für Fahrgemeinschaft<strong>en</strong> auf<br />
dem Marktplatz in Freck<strong>en</strong>horst.<br />
17.10.2004, 19:30 Uhr<br />
Natur am Zachariassee<br />
Vortrag mit Multimedia-Präs<strong>en</strong>tation über<br />
das vom <strong>NABU</strong> betreute Schutzgebiet<br />
bei Lippstadt. Leitung: Peter Hoffmann,<br />
<strong>NABU</strong> Lippstadt. Treffpunkt: Gasthof<br />
Badde in Westkirch<strong>en</strong>.<br />
04.11.2004, 19:30 Uhr<br />
Naturerlebnis Au<strong>en</strong>landschaft<strong>en</strong><br />
Vortrag mit Präs<strong>en</strong>tation. Leitung: Joachim<br />
Drüke, ABU im <strong>Kreis</strong> Soest. Treffpunkt:<br />
Gasthof Badde in Westkirch<strong>en</strong>.<br />
02.12.2004, 19:30 Uhr<br />
Weihnachtstreff<strong>en</strong><br />
Mit Film über Schwalb<strong>en</strong> und Mauersegler.<br />
Leitung: Klaus Reinke. Treffpunkt:<br />
Gasthof Badde in Westkirch<strong>en</strong>.<br />
Veranstaltung<strong>en</strong><br />
NATURZEIT.org 37
Veranstaltung<strong>en</strong><br />
KREIS BORKEN KREIS BORKEN (Forts.)<br />
28.08.2004, 19:30 Uhr bis 22:30 Uhr<br />
Europäische Fledermausnacht<br />
Nach einer klein<strong>en</strong> Einführung zu d<strong>en</strong><br />
bei uns vorkomm<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Fledermausart<strong>en</strong>,<br />
ihrer Leb<strong>en</strong>sweise und ihrem Schutz<br />
werd<strong>en</strong> die Tiere in der Dämmerung<br />
beobachtet und mit Hilfe von Fledermausdetektor<strong>en</strong><br />
gehört. Leitung: Christian<br />
Giese, Martin Steverding. Treffpunkt:<br />
Parkplatz Hoxfelder Weg. Erw.: 5,00<br />
EUR, Kinder: 2,50 EUR<br />
04.09.2004, 9:30 Uhr bis 16:00 Uhr<br />
Vogelreservat Rieselfelder Münster<br />
Beobachtung von Watvögeln, Ent<strong>en</strong> und<br />
ander<strong>en</strong> Wasservögeln in dem bekannt<strong>en</strong><br />
Reservat. Leitung: Christian Giese,<br />
Martin Steverding. Treffpunkt: Busbahnhof<br />
Vred<strong>en</strong>. Anmeldung und Veranstalter:<br />
Biologische Station Zwillbrock e.V. Tel.:<br />
02564/98600<br />
17.09.2004, 18:00 Uhr bis 21:00 Uhr<br />
Steinkäuze im Herbst<br />
ab<strong>en</strong>dliche Exkursion zur Beobachtung<br />
von Steinkäuz<strong>en</strong>. Leitung: Martin Steverding.<br />
Treffpunkt: Pfarrheim St. Gudula,<br />
Rhede. Anmeldung und Veranstalter:<br />
Biologische Station Zwillbrock e.V. Tel.:<br />
02564/98600<br />
25.09.2004, 14:00 Uhr bis 19:00 Uhr<br />
Libell<strong>en</strong> und fleischfress<strong>en</strong>de<br />
Pflanz<strong>en</strong> - das Moor im Frühherbst<br />
Wanderung durch das gr<strong>en</strong>znahe niederländische<br />
Haaksberger V<strong>en</strong>n, bei<br />
gutem Wetter könn<strong>en</strong> u.a. sehr selt<strong>en</strong>e<br />
Libell<strong>en</strong>art<strong>en</strong> angetroff<strong>en</strong> werd<strong>en</strong>. Leitung:<br />
Martin Steverding. Treffpunkt:<br />
Busbahnhof Vred<strong>en</strong> (mit PKWs). Anmeldung<br />
und Veranstalter: Biologische Station<br />
Zwillbrock e.V. Tel.: 02564/98600<br />
08.10.2004, 17:00 Uhr bis 20:00 Uhr<br />
Herbstab<strong>en</strong>d im Zwillbrocker<br />
V<strong>en</strong>n<br />
Beobachtung des ab<strong>en</strong>dlich<strong>en</strong> Schlafplatzfluges<br />
von Graugäns<strong>en</strong>, Ent<strong>en</strong>,<br />
Star<strong>en</strong> und ander<strong>en</strong> Vögeln an dem<br />
Flachwassersee im Zwillbrocker V<strong>en</strong>n.<br />
Leitung: Martin Steverding. Treffpunkt:<br />
Biologische Station Zwillbrock. Anmeldung<br />
und Veranstalter: Biologische Station<br />
Zwillbrock e.V. Tel.: 02564/98600<br />
22.-25.10.2004<br />
Kraniche und Seeadler - Großvögel<br />
im Westhavelland<br />
Vogelbeobachtung<strong>en</strong> im Westhavelland,<br />
einem der bedeut<strong>en</strong>dst<strong>en</strong> Feuchtgebiete<br />
Deutschlands, zu erwart<strong>en</strong> sind unter<br />
anderem Schwärme von Kranich<strong>en</strong> und<br />
Gäns<strong>en</strong>, sowie Seeadler und Großtrapp<strong>en</strong>.<br />
Leitung: Martin Steverding. Anmeldung<br />
und Veranstalter: Biologische<br />
Station Zwillbrock e.V. Tel.:<br />
02564/98600<br />
05.11.2004, 17:00 Uhr bis 19:30 Uhr<br />
Herbstbalz der Waldkäuze<br />
Ab<strong>en</strong>dwanderung zum Hör<strong>en</strong> und ev.<br />
Beobacht<strong>en</strong> von Waldkäuz<strong>en</strong>. Leitung:<br />
Martin Steverding. Treffpunkt: Pfarrheim<br />
St. Gudula, Rhede. Anmeldung und<br />
Veranstalter: Biologische Station Zwillbrock<br />
e.V. Tel.: 02564/98600<br />
12.11.2004, 17:00 Uhr bis 19:30 Uhr<br />
Was fress<strong>en</strong> Eul<strong>en</strong>?<br />
Analyse von Eul<strong>en</strong>gewöll<strong>en</strong> - vor allem<br />
für Kinder. Leitung: Martin Steverding.<br />
Treffpunkt: Biologische Station Zwillbrock.<br />
Anmeldung und Veranstalter: Biologische<br />
Station Zwillbrock e.V. Tel.:<br />
02564/98600<br />
19.11.2004, 17:00 Uhr bis 19:30 Uhr<br />
Federn mach<strong>en</strong> Vögel<br />
Einführung in die Vielfalt von Vogelfedern,<br />
Aufkleb<strong>en</strong> von Schwing<strong>en</strong> und<br />
Schwanzfedern verschied<strong>en</strong>er Vögel in<br />
36 NATURZEIT.org<br />
Kleingrupp<strong>en</strong>. Leitung: Martin Steverding.<br />
Treffpunkt: Biologische Station<br />
Zwillbrock. Anmeldung und Veranstalter:<br />
Biologische Station Zwillbrock e.V. Tel.:<br />
02564/98600<br />
20.11.2004, 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr<br />
Silberreiher und wilde Rinder -<br />
Oostvaardes Plass<strong>en</strong> im Spätherbst<br />
Beobachtung<strong>en</strong> zahlreicher selt<strong>en</strong>er Vögel<br />
wie Silberreiher und mit Glück auch<br />
Seeadler und Wanderfalk<strong>en</strong>, daneb<strong>en</strong><br />
freileb<strong>en</strong>de Heckrinder, Koniks und Rothirsche.<br />
Leitung: Martin Steverding.<br />
Treffpunkt: Busbahnhof Vred<strong>en</strong>, weitere<br />
Zustiegmöglichkeit<strong>en</strong> in <strong>Bork</strong><strong>en</strong>, Rhede,<br />
Bocholt. Anmeldung und Veranstalter:<br />
Biologische Station Zwillbrock e.V. Tel.:<br />
02564/98600<br />
04.12.2004, 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr<br />
Wildgänse am Niederrhein<br />
Beobachtung großer Schwärme nordischer<br />
Gänse am Unter<strong>en</strong> Niederrhein<br />
zwisch<strong>en</strong> Wesel und Rees, u.a. auf der<br />
Bislicher Insel, wo auch viele Weißwang<strong>en</strong>gänse<br />
überwintern. Leitung: Martin<br />
Steverding. Treffpunkt: Busbahnhof Vred<strong>en</strong>,<br />
weitere Zustiegmöglichkeit<strong>en</strong> in<br />
<strong>Bork</strong><strong>en</strong>, Rhede, Bocholt. Anmeldung und<br />
Veranstalter: Biologische Station Zwillbrock<br />
e.V. Tel.: 02564/98600<br />
KREIS Coesfeld<br />
29.08.2004, 20:00 Uhr<br />
Europäische Fledermausnacht<br />
Ein Höhepunkt in der Arbeit im Fledermausschutz.<br />
Leitung: Heinz Kramer.<br />
Treffpunkt: in Coesfled: Blankes Kuhle,<br />
Stadtwaldallee.<br />
29.08.2004, 20:00 Uhr<br />
Europäische Fledermausnacht<br />
ein Höhepunkt in der Arbeit im Fledermausschutz.<br />
Leitung: Hans Haufe.<br />
Treffpunkt: in Dülm<strong>en</strong>: Wildpark.<br />
03.09.2004, 20:00 Uhr<br />
Fledermausnacht<br />
in Zusamm<strong>en</strong>arbeit mit dem Biologisch<strong>en</strong><br />
Z<strong>en</strong>trum gestalt<strong>en</strong> die Fledermausschützer<br />
ein<strong>en</strong> informativ<strong>en</strong> Ab<strong>en</strong>d rund um<br />
die Fledertiere. Leitung: Reinhard<br />
Loewert. Treffpunkt: Biologisches Z<strong>en</strong>trum,<br />
Rohrkamp 29, Lüdinghaus<strong>en</strong>.<br />
14.09.2004, 19:30 Uhr<br />
Interner Stammtisch<br />
nur für Mitglieder . Treffpunkt: Landgasthaus<br />
Egbering, Nottuln-Darup.<br />
05.10.2004, 20:00 Uhr<br />
Fischteiche und Libell<strong>en</strong> im <strong>Kreis</strong><br />
Coesfeld<br />
Treffpunkt: Gaststätte Zumbült, Coesfelder<br />
Str. 44, B 474, Coesfeld-Lette.<br />
09.10.2004, 10:00 Uhr<br />
Exkursion: Herbstwanderung<br />
durch die Davert<br />
Leitung: Andreas Beulting und Hubert<br />
Langer. Treffpunkt: wird noch bekannt<br />
gegeb<strong>en</strong> - siehe Presse.<br />
16.11.2004, 20:00 Uhr<br />
Managem<strong>en</strong>t von Grünlandfläch<strong>en</strong><br />
Leitung: Dr. Dietmar Ikemeyer, Leiter<br />
Biologische Station Zwillbrock. Treffpunkt:<br />
Gaststätte Beumer, Hauptstraße 46,<br />
Havixbeck.<br />
07.12.2004, 20:00 Uhr<br />
Stammtisch für <strong>NABU</strong>-Mitglieder<br />
und Interessierte<br />
Them<strong>en</strong>: Pflegeeinsätze und Aktuelles<br />
. Treffpunkt: Hotel „Zum Wildpferd“,<br />
Münsterstr. 52, Dülm<strong>en</strong>.<br />
KREIS Coesfeld (Forts.)<br />
11.01.2005, 20:00 Uhr<br />
Jagd im Spannungsfeld zwisch<strong>en</strong><br />
Jägern und Naturschützern<br />
mit anschließ<strong>en</strong>der Diskussion. Leitung:<br />
Dr. H.-J. Meyer-Rav<strong>en</strong>stein, Schutzgemeinschaft<br />
Deutscher Wald. Treffpunkt:<br />
Gaststätte Schulze-Osthoff, Coesfelder<br />
Berg, Coesfeld.<br />
22.01.2005, 9:00 Uhr bis 17:00 Uhr<br />
Exkursion: Wildgänse am Niederrhein<br />
von Rees bis Nijmeg<strong>en</strong><br />
Es werd<strong>en</strong> Fahrgemeinschaft<strong>en</strong> gebildet,<br />
Tagesverpflegung und Ferngläser sind<br />
mitzubring<strong>en</strong>. Leitung: Rückfrag<strong>en</strong> und<br />
Anmeldung<strong>en</strong>: H. Garritzmann, Tel.<br />
02502-6276 oder E-Mail. Treffpunkt:<br />
Arbeitsamt Coesfeld.<br />
STADT Münster<br />
01.09.2004, 17:30 Uhr bis 20:00 Uhr<br />
Hagebutt<strong>en</strong>mus & Brombeerlikör<br />
- Was man aus Wildfrücht<strong>en</strong> mach<strong>en</strong><br />
kann<br />
Auf einem Spaziergang lern<strong>en</strong> wir Wildfrüchte<br />
und Möglichkeit<strong>en</strong> ihrer Verw<strong>en</strong>dung<br />
k<strong>en</strong>n<strong>en</strong>. Inklusive Geschmacksprob<strong>en</strong>!<br />
Die Teilnehmerzahl ist auf max. 20<br />
Person<strong>en</strong> beschränkt. Leitung: Marianne<br />
& Thomas Starkmann. Treffpunkt:<br />
Ni<strong>en</strong>berge-Häger; näheres dazu bei der<br />
Anmeldung unter Tel.: 02571-952037<br />
oder Mail: tstarkmann@web.de. Erw.:<br />
3 EUR; für <strong>NABU</strong>-Mitglieder kost<strong>en</strong>los,<br />
Kinder: 1 EUR; für <strong>NABU</strong>-Mitglieder<br />
kost<strong>en</strong>los<br />
18.09.2004, 14:00 Uhr<br />
Kindernachmittag zum Thema<br />
Pilze<br />
Die Kinder soll<strong>en</strong> ein<strong>en</strong> Überblick über<br />
die Vielfalt der Pilzart<strong>en</strong> und -form<strong>en</strong><br />
k<strong>en</strong>n<strong>en</strong> lern<strong>en</strong>, sowie besonders ihre<br />
Funktion<strong>en</strong>, ökologisch<strong>en</strong> Nutz<strong>en</strong> und<br />
ihr<strong>en</strong> Schutz. Leitung: Birte Bublitz.<br />
Treffpunkt: NAJU Gart<strong>en</strong>, hinter der<br />
Kleingart<strong>en</strong>anlage Leb<strong>en</strong>sborn. Kinder:<br />
3,00EUR <strong>NABU</strong>-Mitglieder 1,50 EUR<br />
19.09.2004, 15:00 Uhr<br />
Auf d<strong>en</strong> Spur<strong>en</strong> der Droste<br />
Die Landschaft um Roxel hat Leb<strong>en</strong> und<br />
Werk der Annette von Droste Hülshoff<br />
maßgeblich beeinflusst. Der botanischer<br />
Spaziergang folgt alt<strong>en</strong> Weg<strong>en</strong>, die Annette<br />
von Droste Hülshoff vor fast zweihundert<br />
Jahr<strong>en</strong> häufig b<strong>en</strong>utzt hat. Tipp:<br />
Festes Schuhwerk. Leitung: Dr. Thomas<br />
Hövelmann (<strong>NABU</strong> Münster), Dr. Annelise<br />
Raub. Treffpunkt: Haus Rüschhaus<br />
(Rüschhausweg). Erw.: 3 EUR; für <strong>NABU</strong>-<br />
Mitglieder kost<strong>en</strong>los, Kinder: 1 EUR; für<br />
<strong>NABU</strong>-Mitglieder kost<strong>en</strong>los<br />
10.10.2004, 11:00 Uhr bis 18:00 Uhr<br />
5. Münsterländer Apfeltag<br />
Unter dem Motto: „Naturschutz geht<br />
durch d<strong>en</strong> Mag<strong>en</strong>“ findet nun bereits<br />
zum 5. Mal dieses Volksfest statt. Der<br />
Tag bietet viele Attraktion<strong>en</strong> rund um<br />
die Streuobstwiese: Ausstellung<strong>en</strong>, Sort<strong>en</strong>bestimmung<br />
durch ein<strong>en</strong> Apfelkundler,<br />
Köstlichkeit<strong>en</strong> aus Streuobst. Leitung:<br />
<strong>NABU</strong> Münster. Treffpunkt: Ökullus-Hof<br />
Schulze Buschhoff, Am Handorfer Bahnhof<br />
2, direkt an der War<strong>en</strong>dorfer Straße.<br />
16.10.2004, 9:00 Uhr<br />
Fit durch Naturschutz<br />
Spaß und Bewegung an der frisch<strong>en</strong> Luft<br />
bei praktischer Naturschutzarbeit. Für<br />
die Helferinn<strong>en</strong> und Helfer gibt es ein<br />
leckeres Mittagsmahl. Tipp: An festes<br />
Schuhwerk und wetterfeste Kleidung<br />
d<strong>en</strong>k<strong>en</strong>. Leitung: Andreas Beulting.<br />
Treffpunkt: Umwelthaus Münster, Zumsandestraße<br />
15.<br />
STADT Münster (Forts.)<br />
21.10.2004, 15:00 Uhr<br />
Kindernachmittag zum Thema<br />
Streuobstwies<strong>en</strong><br />
Die Kinder bekomm<strong>en</strong> ein<strong>en</strong> Überblick<br />
über die viel<strong>en</strong> Tiere und Pflanz<strong>en</strong>, die<br />
auf Streuobstwies<strong>en</strong> leb<strong>en</strong>. Dabei werd<strong>en</strong><br />
sie auch selber Apfelsaft press<strong>en</strong> und<br />
viel über das leckere Obst erfahr<strong>en</strong>.<br />
Leitung: Karin Rietman (<strong>NABU</strong> Münster).<br />
Treffpunkt: NAJU Gart<strong>en</strong>, hinter<br />
der Kleingart<strong>en</strong>anlage Leb<strong>en</strong>sborn. Kinder:<br />
3,00EUR; <strong>NABU</strong>-Mitglieder 1,50<br />
EUR<br />
09.11.2004, 19:30 Uhr<br />
„Die Davert“ Ein Waldjuwel im<br />
Münsterland - Diavortrag.<br />
Eine Bilderreise durch das größte Waldnaturschutzgebiet<br />
im Münsterland. Leitung:<br />
Andreas Beulting. Treffpunkt:<br />
Gaststätte "Haus Meinholf", Stadthalle<br />
Münster-Hiltrup, Westfal<strong>en</strong>straße 197.<br />
Erw.: 3 EUR; für <strong>NABU</strong>-Mitglieder kost<strong>en</strong>los,<br />
Kinder: 1 EUR; für <strong>NABU</strong>-<br />
Mitglieder kost<strong>en</strong>los<br />
27.11.2004, 9:00 Uhr<br />
Fit durch Naturschutz<br />
Spaß und Bewegung an der frisch<strong>en</strong> Luft<br />
bei praktischer Naturschutzarbeit. Für<br />
die Helferinn<strong>en</strong> und Helfer gibt es ein<br />
leckeres Mittagsmahl. Tipp: An festes<br />
Schuhwerk und wetterfeste Kleidung<br />
d<strong>en</strong>k<strong>en</strong>. Leitung: Andreas Beulting.<br />
Treffpunkt: Umwelthaus Münster, Zumsandestraße<br />
15.<br />
11.12.2004, 14:00 Uhr<br />
Mauerblümch<strong>en</strong> in der Inn<strong>en</strong>stadt<br />
Botanisch-naturkundlicher Spaziergang<br />
durch die Inn<strong>en</strong>stadt zu botanisch<strong>en</strong><br />
Besonderheit<strong>en</strong> an Mauern.<br />
Tipps: Bestimmungsbuch und Lupe nützlich.<br />
Leitung: Dr. Thomas Hövelmann<br />
(<strong>NABU</strong> Münster). Treffpunkt: Erbdrost<strong>en</strong>hof<br />
(Salzstraße). Erw.: 3 EUR; für <strong>NABU</strong>-<br />
Mitglieder kost<strong>en</strong>los, Kinder: 1 EUR; für<br />
<strong>NABU</strong>-Mitglieder kost<strong>en</strong>los<br />
15.01.2005, 9:00 Uhr<br />
Fit durch Naturschutz<br />
Spaß und Bewegung an der frisch<strong>en</strong> Luft<br />
bei praktischer Naturschutzarbeit. Für<br />
die Helferinn<strong>en</strong> und Helfer gibt es ein<br />
leckeres Mittagsmahl. Tipp: An festes<br />
Schuhwerk und wetterfeste Kleidung<br />
d<strong>en</strong>k<strong>en</strong>. Leitung: Andreas Beulting.<br />
Treffpunkt: Umwelthaus Münster, Zumsandestraße<br />
15.<br />
<strong>Kreis</strong> Steinfurt<br />
1. Sonntag, 14:00 Uhr bis 16:00 Uhr<br />
Sonntagsspaziergang<br />
Naturkundliche Exkursion in die nähere<br />
Umgebung - besonders auch für junge<br />
Famili<strong>en</strong> gedacht. Leitung: Ulrich Antons.<br />
Treffpunkt: <strong>NABU</strong> Geschäftsstelle<br />
Neu<strong>en</strong>kirch<strong>en</strong> (Haus Janning).<br />
2. Di<strong>en</strong>stag, 19:30 Uhr bis 22:00 Uhr<br />
<strong>NABU</strong>-Stammtisch<br />
Treff<strong>en</strong> aller Naturfreunde - Aktuelle<br />
Naturschutzthem<strong>en</strong> vor Ort bzw. im <strong>Kreis</strong><br />
Steinfurt steh<strong>en</strong> - neb<strong>en</strong> einer Radtour<br />
oder einem Diavortrag - im Vordergrund.<br />
Leitung: Ulrich Antons. Treffpunkt: Bis<br />
April und ab Oktober Villa Hecking. Von<br />
Mai bis September <strong>NABU</strong>-Geschäftsstelle<br />
Neu<strong>en</strong>kirch<strong>en</strong> (Haus Janning).<br />
28.08.04, 19:00 Uhr bis 23:30 Uhr<br />
European-Bat-Night<br />
Eine spann<strong>en</strong>de Fledermausexkursion<br />
mit abschließ<strong>en</strong>dem Mitternachtspicknick<br />
im Walshag<strong>en</strong>park. Eingelad<strong>en</strong> sind<br />
Kinder von 8 - 12. Anmeldung<strong>en</strong> bitte<br />
bis zum 20.08.04. unter Tel. 05973-<br />
855. Leitung: Dieter Beßmann. Treffpunkt:<br />
<strong>NABU</strong> Geschäftsstelle Neu<strong>en</strong>kirch<strong>en</strong><br />
(Haus Janning). Kinder: 2,50 EUR<br />
Hilf<strong>en</strong> für die Gefiedert<strong>en</strong> Freunde<br />
Damit der Frühling noch schöner wird<br />
Wer k<strong>en</strong>nt es nicht, das erheb<strong>en</strong>de Gefühl im Februar oder Anfang März, w<strong>en</strong>n Amsel,<br />
Buchfink oder Singdrossel zu sing<strong>en</strong> beginn<strong>en</strong>. Noch schöner ist es aber, w<strong>en</strong>n die Vögel<br />
sogar im eig<strong>en</strong><strong>en</strong> Gart<strong>en</strong> zu nist<strong>en</strong> beginn<strong>en</strong>.<br />
Durch die Anbringung von Nisthilf<strong>en</strong> kann<br />
bei d<strong>en</strong> höhl<strong>en</strong>bewohn<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Art<strong>en</strong> die durch<br />
das Fäll<strong>en</strong> alter Bäume und das Verschließ<strong>en</strong><br />
von Ritz<strong>en</strong> und Höhl<strong>en</strong> an Gebäud<strong>en</strong> verursachte<br />
Wohnungsnot deutlich gemildert werd<strong>en</strong>.<br />
Doch ist nicht jeder Kast<strong>en</strong> gleich gut<br />
für d<strong>en</strong> heimisch<strong>en</strong> Gart<strong>en</strong> geeignet:<br />
Gärt<strong>en</strong> mit alt<strong>en</strong> Obstbäum<strong>en</strong><br />
Gute Aussicht<strong>en</strong> d<strong>en</strong> Gart<strong>en</strong>rotschwanz und<br />
d<strong>en</strong> Trauerschnäpper anzusiedeln hat man,<br />
w<strong>en</strong>n alte Obstbaumbestände und einige<br />
hohe Bäume (besonders Eich<strong>en</strong>, Lind<strong>en</strong>)<br />
im Gart<strong>en</strong> oder in unmittelbarer Nähe zur<br />
Verfügung steh<strong>en</strong>. Währ<strong>en</strong>d der Trauerschnäpper<br />
auch die Meis<strong>en</strong>käst<strong>en</strong> mit einem<br />
Öffnungsdurchmesser von 32 mm nutzt,<br />
werd<strong>en</strong> für d<strong>en</strong> Gart<strong>en</strong>rotschwanz Käst<strong>en</strong><br />
mit oval<strong>en</strong> Einflugöffnung<strong>en</strong> angebot<strong>en</strong>.<br />
Kleiber am Nistkast<strong>en</strong><br />
Gärt<strong>en</strong> am Stadtrand<br />
Fast nur am Stadtrand wird man das Glück<br />
hab<strong>en</strong>, eine Bachstelze zum Nist<strong>en</strong> in sein<strong>en</strong><br />
Gart<strong>en</strong> zu lock<strong>en</strong>. Steh<strong>en</strong> unter dem Dachfirst<br />
oder im Schupp<strong>en</strong> keine Höhlung<strong>en</strong> zur<br />
Verfügung, bevorzugt sie sog<strong>en</strong>annte Halbhöhl<strong>en</strong>käst<strong>en</strong>.<br />
Diese werd<strong>en</strong> auch gerne<br />
vom Hausrotschwanz, Grauschnäpper und<br />
geleg<strong>en</strong>tlich sogar vom Rotkehlch<strong>en</strong> g<strong>en</strong>utzt.<br />
Gärt<strong>en</strong> mit altbaumreichem Umfeld<br />
Kleiber und Gart<strong>en</strong>baumläufer b<strong>en</strong>ötig<strong>en</strong><br />
alte Baumbestände, in d<strong>en</strong><strong>en</strong> sie ihre Nahrung<br />
find<strong>en</strong>. Sind nicht ausreich<strong>en</strong>d Spechtoder<br />
Naturhöhl<strong>en</strong> vorhand<strong>en</strong>, kann man dem<br />
Spatz<strong>en</strong> bad<strong>en</strong> in einer Pfütze.<br />
Foto: <strong>NABU</strong>-Archiv<br />
Kleiber ein<strong>en</strong> geräumig<strong>en</strong> Kast<strong>en</strong> anbiet<strong>en</strong>,<br />
der eine kleinere, nicht vom Star nutzbare<br />
Öffnung hat. Der Gart<strong>en</strong>baumläufer nistet<br />
natürlicherweise in der Regel hinter absteh<strong>en</strong>d<strong>en</strong><br />
Holz- und Rind<strong>en</strong>stück<strong>en</strong>. Dem<br />
nachempfund<strong>en</strong> sind spezielle Baumläufer-<br />
Nisthilf<strong>en</strong> mit zwei seitlich<strong>en</strong> Öffnung<strong>en</strong>, die<br />
man an ein<strong>en</strong> ausreich<strong>en</strong>d dick<strong>en</strong> Baumstamm<br />
anbringt.<br />
Nutzgärt<strong>en</strong><br />
Besonders in Nutzgärt<strong>en</strong>, in d<strong>en</strong><strong>en</strong> einige<br />
höhere Bäume oder eine südostexponierte<br />
Hauswand zur Verfügung steht, lohnt es sich<br />
die etwas geräumiger<strong>en</strong> Star<strong>en</strong>käst<strong>en</strong><br />
(Durchmesser 40 mm) und von Spatz<strong>en</strong><br />
nutzbare Käst<strong>en</strong> (Meis<strong>en</strong>kast<strong>en</strong> 32 mm,<br />
„Reih<strong>en</strong>haus für d<strong>en</strong> Spatz“) aufzuhäng<strong>en</strong>.<br />
Nistkäst<strong>en</strong> am Haus<br />
Speziell für die Anbringung an hohe Hauswände<br />
geeignet sind spezielle Mauerseglerkäst<strong>en</strong>.<br />
Nisthilf<strong>en</strong> für die Mehlschwalb<strong>en</strong><br />
werd<strong>en</strong> am best<strong>en</strong> unter überhäng<strong>en</strong>d<strong>en</strong><br />
Dächern angebracht. Durch die Befestigung<br />
von Kotbrettch<strong>en</strong> kann man sich vor der<br />
Verschmutzung der Hauswand und des<br />
Untergrundes schütz<strong>en</strong>. Spatz<strong>en</strong>, Hausrotschwanz,<br />
Kohl- und Blaumeise nutz<strong>en</strong><br />
eb<strong>en</strong>falls gerne an Hauswänd<strong>en</strong> angebrachte<br />
Nistkäst<strong>en</strong>.<br />
Möchte man dem Zaunkönig, der Heck<strong>en</strong>braunelle,<br />
d<strong>en</strong> Grasmück<strong>en</strong>art<strong>en</strong> oder dem<br />
Rotkehlch<strong>en</strong> ein<strong>en</strong> Leb<strong>en</strong>sraum im Gart<strong>en</strong><br />
biet<strong>en</strong>, sollte man auf die Pflanzung heimischer<br />
Sträucher und Laubbäume setz<strong>en</strong> und<br />
d<strong>en</strong> Gart<strong>en</strong> durch Holzstöße, Hauf<strong>en</strong> aus<br />
Astwerk und vielleicht sogar eine kleine<br />
„Wildnisecke“ anreichern. Die Ansiedlung<br />
der Nachtigall ist hingeg<strong>en</strong> schon ein kleines<br />
Kunststück: Sie mag Gebüsche mit größer<strong>en</strong><br />
verwildert<strong>en</strong> Bereich<strong>en</strong> auf eher feucht<strong>en</strong><br />
Standort<strong>en</strong>. £<br />
Michael Stev<strong>en</strong><br />
Leider selt<strong>en</strong> geword<strong>en</strong>: Nester der<br />
Mehlschwalbe (ob<strong>en</strong>)<br />
Foto: M. Stev<strong>en</strong><br />
Obstbäume mit alt<strong>en</strong> Höhl<strong>en</strong> bietet<br />
viel<strong>en</strong> Tier<strong>en</strong> Versteckmöglichkeit<strong>en</strong><br />
Foto: M. Stev<strong>en</strong><br />
NATURZEIT.org 5
Immer nur Br<strong>en</strong>nnesseln?<br />
Gart<strong>en</strong>tipps, um Schmetterlinge anzusiedeln<br />
Um Schmetterlinge in d<strong>en</strong> eig<strong>en</strong><strong>en</strong> Wohnbereich zu lock<strong>en</strong>, b<strong>en</strong>ötigt man neb<strong>en</strong> geeignet<strong>en</strong><br />
Nektarpflanz<strong>en</strong> auch noch einige weitere Requisit<strong>en</strong>. Welche das im Münsterland sein<br />
könn<strong>en</strong>, erklärt Martin Glöckner.<br />
Um es gleich vorwegzunehm<strong>en</strong>: ein<strong>en</strong> Apollofalter<br />
werd<strong>en</strong> Sie nie in Ihr<strong>en</strong> Gart<strong>en</strong> lock<strong>en</strong>,<br />
selbst w<strong>en</strong>n dort seine Lieblingsspeise, der<br />
Mauerpfeffer, in Mass<strong>en</strong> steh<strong>en</strong> sollte. Einig<strong>en</strong><br />
Art<strong>en</strong> ist es im Münsterland einfach zu<br />
kalt und zu nass. Das gilt eig<strong>en</strong>tlich auch<br />
für d<strong>en</strong> Schwalb<strong>en</strong>schwanz. Doch kann<br />
dieser in solch heiß<strong>en</strong> Jahr<strong>en</strong> wie 2003 hier<br />
einwandern, um auch einmal d<strong>en</strong> Münsterländer<br />
Nektar zu kost<strong>en</strong>.<br />
Falternahrung<br />
Und damit sind wir bei Punkt eins der Gart<strong>en</strong>hitliste<br />
des Falters: Ein Gart<strong>en</strong> sollte<br />
immer ausreich<strong>en</strong>d Nektar zur Verfügung<br />
stell<strong>en</strong>. Im Frühjahr zum Beispiel durch<br />
männliche Sal-Weid<strong>en</strong> (Salix caprea) oder<br />
Huflattich (Tussilago farfara), später durch<br />
Obst- und Schleh<strong>en</strong>blüt<strong>en</strong> (Prunus), Hartriegel<br />
(Cornus sanguinea), Löw<strong>en</strong>zahn (Taraxacum<br />
spec.*) oder Beinwell (Symphytum<br />
officinale). Im Juni/Juli sind es dann Brombeer<strong>en</strong><br />
(Rubus fruticosus), Rot-Klee (Trifolium<br />
prat<strong>en</strong>se), Luzerne (Medicago spec.)<br />
oder Hornklee (Lotus corniculatus). Spät im<br />
Jahr könn<strong>en</strong> es zum Beispiel Disteln (Cirsium<br />
spec.*), Blutweiderich (Lythrum salicaria)<br />
oder Heidekraut (Calluna vulgaris) sein, die<br />
d<strong>en</strong> Appetit auf Süßes bei d<strong>en</strong> Faltern still<strong>en</strong>.<br />
Ein Dauerbr<strong>en</strong>ner ist natürlich auch der<br />
Sommer- oder Schmetterlingsflieder (Buddleja<br />
davidii). Von Zierpflanz<strong>en</strong> mit gefüllt<strong>en</strong><br />
6 NATURZEIT.org<br />
Blüt<strong>en</strong> ist abzurat<strong>en</strong>, da diese häufig gar<br />
kein<strong>en</strong> Nektar <strong>en</strong>thalt<strong>en</strong>.<br />
Manche Falter mach<strong>en</strong> sich jedoch gar nichts<br />
aus Nektar. Diese Gourmets lab<strong>en</strong> sich lieber<br />
an blut<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Bäum<strong>en</strong>, feuchter Erde, Honigtau,<br />
faul<strong>en</strong>dem Obst, Aas oder Kot. Man<br />
muss ihn<strong>en</strong> ja nicht alles gönn<strong>en</strong>, aber etwas<br />
faules Obst im herbstlich<strong>en</strong> Sonn<strong>en</strong>schein<br />
lieg<strong>en</strong> zu lass<strong>en</strong>, ist auch schon ein Entgeg<strong>en</strong>komm<strong>en</strong>.<br />
Raup<strong>en</strong>nahrungspflanz<strong>en</strong><br />
Gart<strong>en</strong>hitliste Punkt zwei: Ein Gart<strong>en</strong> ist<br />
umso attraktiver, je mehr Schmetterlingsraup<strong>en</strong><br />
sich dort <strong>en</strong>twickeln könn<strong>en</strong>. Br<strong>en</strong>nnesseln<br />
sind gut. Br<strong>en</strong>nnesseln im richtig<strong>en</strong><br />
Kleinklima sind jedoch noch besser. Landkärtch<strong>en</strong><br />
mög<strong>en</strong> sie gerne beschattet<br />
und luftfeucht, zum Beispiel in<br />
der Nähe von Bäch<strong>en</strong>. Tagpfau<strong>en</strong>aug<strong>en</strong>,<br />
Admirale und<br />
C-Falter mög<strong>en</strong> sie gerne besonnt,<br />
aber nicht zu trock<strong>en</strong>. Der<br />
Kleine Fuchs hingeg<strong>en</strong> bevorzugt die<br />
Br<strong>en</strong>nnesseln, die besonnt und sehr trock<strong>en</strong><br />
steh<strong>en</strong>. Da die Eier sämtlicher Art<strong>en</strong> vorzugsweise<br />
an frisch<strong>en</strong> Austrieb<strong>en</strong> abgelegt werd<strong>en</strong>,<br />
sollte ein Teil der Pflanz<strong>en</strong> mindest<strong>en</strong>s<br />
einmal im Jahr gemäht werd<strong>en</strong>.<br />
Ansonst<strong>en</strong> gilt jedoch im Allgemein<strong>en</strong>, dass<br />
Raup<strong>en</strong>fraßpflanz<strong>en</strong> möglichst sonnig steh<strong>en</strong><br />
sollt<strong>en</strong>, d<strong>en</strong>n dann könn<strong>en</strong> sich die Raup<strong>en</strong><br />
schneller <strong>en</strong>twickeln. Warme Standorte wie<br />
Wegränder oder Trock<strong>en</strong>mauern sind deshalb<br />
besonders beliebt.<br />
Struktur<strong>en</strong><br />
Punkt drei des Faltergart<strong>en</strong>s: Schmetterlinge<br />
brauch<strong>en</strong> Wärme, Aussichtspost<strong>en</strong> und Verstecke.<br />
Schmetterlinge sind wechselwarme<br />
Tiere, die sich vom Sonn<strong>en</strong>licht erwärm<strong>en</strong><br />
lass<strong>en</strong>, damit sie aktiv sein könn<strong>en</strong>. Deshalb<br />
sind beispielsweise Steinmauern oder Kräuterspiral<strong>en</strong><br />
von Vorteil für ihr<strong>en</strong> Wärmehaushalt.<br />
Gerade Letztere liefern zusätzlich Nektar<br />
oder biet<strong>en</strong> sogar Raup<strong>en</strong>nahrungspflanz<strong>en</strong>.<br />
Auch Gart<strong>en</strong>wege aus Kies oder Holz wär-<br />
m<strong>en</strong> sich schnell auf. Off<strong>en</strong>e Bod<strong>en</strong>stell<strong>en</strong><br />
werd<strong>en</strong> nicht nur zum Sonn<strong>en</strong>, sondern<br />
geleg<strong>en</strong>tlich auch zur Mineralstoffaufnahme<br />
g<strong>en</strong>utzt.<br />
Viele Männch<strong>en</strong> b<strong>en</strong>ötig<strong>en</strong> darüber hinaus<br />
ein<strong>en</strong> Aussichtspunkt, von dem aus sie sich<br />
auf vorbeiflieg<strong>en</strong>de pot<strong>en</strong>zielle Weibch<strong>en</strong><br />
stürz<strong>en</strong> könn<strong>en</strong>. Das könn<strong>en</strong> zum Beispiel<br />
exponierte Äste oder auch ein Steinvorsprung<br />
sein.<br />
Holzstapel werd<strong>en</strong> nicht nur gern als Ansitzwarte<br />
g<strong>en</strong>utzt, sondern könn<strong>en</strong> dem Klein<strong>en</strong><br />
Fuchs oder auch dem Tagpfau<strong>en</strong>auge als<br />
Winterversteck di<strong>en</strong><strong>en</strong>. Der Zitron<strong>en</strong>falter<br />
hingeg<strong>en</strong> versteckt sich d<strong>en</strong> Winter über<br />
geleg<strong>en</strong>tlich unter einer Efeuhecke, die wiederum<br />
auch als Nektarsp<strong>en</strong>der di<strong>en</strong><strong>en</strong> kann.<br />
Tricks und Tipps<br />
Schmetterlingsgärt<strong>en</strong> sind ein recht kompaktes<br />
Thema, das hier nur kurz angeriss<strong>en</strong><br />
werd<strong>en</strong> kann. Das derzeit beste Buch zu<br />
diesem Thema ist von Ute Evers und heißt<br />
„Schmetterlinge im Gart<strong>en</strong>“. Wer lieber eine<br />
persönliche Beratung wünscht, kann sich<br />
auch direkt an d<strong>en</strong> Autor w<strong>en</strong>d<strong>en</strong>.<br />
Tel.: 0170 / 7 22 11 82.<br />
Weitere Information<strong>en</strong> zu einzeln<strong>en</strong> Art<strong>en</strong><br />
find<strong>en</strong> sich auch unter<br />
ü www.naturinfo-online.net. £<br />
* spec. (species) bedeutet, dass es sich dabei<br />
um mehrere Art<strong>en</strong> der nächst höher<strong>en</strong> Einheit<br />
(Gattung) handeln kann.<br />
Leb<strong>en</strong>dige Ems<br />
Leb<strong>en</strong>sader für M<strong>en</strong>sch und Natur<br />
Eröffnung der Wanderausstellung am 9. Mai 2004 in der<br />
Sparkasse in War<strong>en</strong>dorf<br />
Über 100 gelad<strong>en</strong>e Gäste, sympathische<br />
Grußworte und einige Gläsch<strong>en</strong> „Emsgold“:<br />
Die Eröffnung der Wanderausstellung<br />
Leb<strong>en</strong>dige Ems - Leb<strong>en</strong>sader für<br />
M<strong>en</strong>sch und Natur der <strong>NABU</strong>-Naturschutzstation<br />
Münsterland war ein voller Erfolg.<br />
So unterstrich Umweltministerin Bärbel Höhn<br />
die Notw<strong>en</strong>digkeit einer solch<strong>en</strong> Ausstellung,<br />
der stellvertret<strong>en</strong>de Landrat des <strong>Kreis</strong>es<br />
War<strong>en</strong>dorf, Franz-Josef Buschkamp, der<br />
Bürgermeister der Stadt War<strong>en</strong>dorf, Theo<br />
Dickgreber oder der Sparkass<strong>en</strong>direktor<br />
Heiner Friemann erzählt<strong>en</strong> aus Ihrer Kindheit<br />
an der Ems oder hob<strong>en</strong> die Bedeutung des<br />
Flusses für Stadt und Bürger hervor.<br />
Von der Stiftung für Umwelt und Entwicklung<br />
NRW gefördert und durch eine Sp<strong>en</strong>de regionaler<br />
Sparkass<strong>en</strong> unterstützt, wird die<br />
Ausstellung in d<strong>en</strong> nächst<strong>en</strong> zwei Jahr<strong>en</strong> in<br />
zahlreich<strong>en</strong> Ort<strong>en</strong> <strong>en</strong>tlang der Ems gezeigt<br />
werd<strong>en</strong>. Der Terminplan zur Präs<strong>en</strong>tation<br />
füllt sich sehr schnell und zahlreiche Aus-<br />
stellungsorte steh<strong>en</strong> bereits fest. Auch gibt<br />
es schon einige Anfrag<strong>en</strong> von außerhalb<br />
des Emseinzugsgebietes. £<br />
Kontakt: <strong>NABU</strong>-Naturschutzstation Münsterland,<br />
Christian Göcking, 0251-3904945,<br />
<strong>NABU</strong>stat@mu<strong>en</strong>ster.de<br />
ü www.leb<strong>en</strong>dige-ems.de<br />
Gedank<strong>en</strong> über Spechte und Käuze<br />
oder<br />
Was schütz<strong>en</strong> wir eig<strong>en</strong>tlich?<br />
Hab<strong>en</strong> sie schon mal etwas vom Weißrück<strong>en</strong>specht<br />
gehört? Noch nie? Kein Wunder,<br />
d<strong>en</strong>n Weißrück<strong>en</strong>spechte leb<strong>en</strong> in ursprünglich<strong>en</strong><br />
Wäldern mit viel<strong>en</strong> alt<strong>en</strong> und<br />
tot<strong>en</strong> Bäum<strong>en</strong>. Wo gibt es solche Wälder<br />
heute noch? In Deutschland ist dieser Vogel<br />
fast ausgestorb<strong>en</strong> und kaum jemand k<strong>en</strong>nt<br />
ihn.<br />
Aber: Ursprünglich war fast ganz Deutschland<br />
mit solch<strong>en</strong> Wäldern bedeckt und Weißrück<strong>en</strong>spechte<br />
dürfte es hierzulande überall<br />
gegeb<strong>en</strong> hab<strong>en</strong>.<br />
Was folgern wir Naturschützer daraus? Wir<br />
stell<strong>en</strong> sofort die Bewirtschaftung aller deutsch<strong>en</strong><br />
Wälder ein und geb<strong>en</strong> dem Weißrück<strong>en</strong>specht<br />
sein Heimatrecht zurück!<br />
Und unsere Steinkäuze? Diese klein<strong>en</strong> possierlich<strong>en</strong><br />
Eul<strong>en</strong>, die so charakteristisch für<br />
unsere Landschaft sind? Die sind eig<strong>en</strong>tlich<br />
Stepp<strong>en</strong>vögel und komm<strong>en</strong> ursprünglich gar<br />
nicht bei uns vor. Also: Was woll<strong>en</strong> die Käuze<br />
hier und warum soll<strong>en</strong> wir sie schütz<strong>en</strong>?<br />
Jetzt aber zurück zur Realität! Unsere Landschaft<br />
hat mit ursprünglich nichts mehr zu<br />
tun, und zwar schon sehr lange nicht mehr.<br />
Die Waldwildnis mußte bereits im früh<strong>en</strong><br />
Mittelalter der off<strong>en</strong><strong>en</strong> Kulturlandschaft weich<strong>en</strong>.<br />
Urwaldtiere verschwand<strong>en</strong> und Art<strong>en</strong><br />
aus d<strong>en</strong> Stepp<strong>en</strong> wandert<strong>en</strong> zu uns ein.<br />
Neb<strong>en</strong> dem Steinkauz zähl<strong>en</strong> Rebhuhn,<br />
Kiebitz und Hase zu d<strong>en</strong> bekanntest<strong>en</strong> unter<br />
unser<strong>en</strong> Stepp<strong>en</strong>tier<strong>en</strong>. Sie gehör<strong>en</strong> seit<br />
Jahrhundert<strong>en</strong> zur Natur unserer Kulturlandschaft.<br />
Sind wir nun Naturschützer oder Kulturschützer?<br />
Oder beides? Was auch immer - Steinkäuze<br />
soll<strong>en</strong> bei uns bleib<strong>en</strong>, und mit ihn<strong>en</strong><br />
Rebhühner, Kiebitze und Has<strong>en</strong>. Sie brauch<strong>en</strong><br />
eine Kulturlandschaft, in der auch Platz<br />
für Natur ist. Diese woll<strong>en</strong> wir erhalt<strong>en</strong>, auch<br />
für uns selbst. £<br />
Martin Steverding<br />
Christian Göcking führt<br />
Umweltministerin Bärbel Höhn<br />
durch die Emsaustellung<br />
Foto: giese.tv<br />
Eröffnung der Wanderausstellung<br />
am 09. Mai 2004 in der Sparkasse<br />
in War<strong>en</strong>dorf<br />
Foto: giese.tv<br />
Blüh<strong>en</strong>de Paradiese<br />
Niederrheinische Gärt<strong>en</strong> öffn<strong>en</strong><br />
ihre Pfort<strong>en</strong><br />
„Blüh<strong>en</strong>de<br />
Paradiese“ ist<br />
opul<strong>en</strong>ter Bildband<br />
und „Appetitanreger“,repräs<strong>en</strong>tativerFotoband<br />
und Gart<strong>en</strong>reiseführer in einem,<br />
mit Übersichtskarte, Öffnungszeit<strong>en</strong><br />
und Anfahrtsweg<strong>en</strong> – ein Fest für die<br />
Sinne und unverzichtbare Lektüre für<br />
Gart<strong>en</strong>freunde und alle, die es werd<strong>en</strong><br />
woll<strong>en</strong>. Die Autor<strong>en</strong> sind unsere<br />
<strong>NABU</strong>-Mitglieder Susanne Paus und<br />
Hans Glader.<br />
Susanne Paus / Hans Glader<br />
Blüh<strong>en</strong>de Paradiese<br />
Niederrheinische Gärt<strong>en</strong> öffn<strong>en</strong> ihre Pfort<strong>en</strong>,<br />
144 Seit<strong>en</strong> mit über 270 Fotos, Übersichtskarte,<br />
Großformat 25 x 31 cm, gebund<strong>en</strong><br />
mit Schutzumschlag, ISBN 3-87463-360-<br />
8, Euro 26,80, Mercator-Verlag<br />
NATURZEIT.org 35
Ein schillernder Falter<br />
Der Große Schillerfalter<br />
Er ist der heimliche Star unter d<strong>en</strong> Faltern. Selt<strong>en</strong> und meist unbemerkt begibt er sich hinab<br />
um sich mit solch banal<strong>en</strong> Ding<strong>en</strong> wie der Nahrungsaufnahme abzugeb<strong>en</strong>. Und selbst da hat<br />
er recht ungewöhnliche Vorlieb<strong>en</strong>. Martin Glöckner über d<strong>en</strong> schillernst<strong>en</strong> Schmetterling<br />
Deutschlands.<br />
Herzhafter, gut durchgereifter Käse ist nicht<br />
jedermanns Sache. Allein die olfaktorische<br />
Kompon<strong>en</strong>te eines Limburgers zum Beispiel,<br />
lässt so manche Person zuerst <strong>en</strong>tgeistert<br />
aufstöhn<strong>en</strong>, um dann in kürzester Zeit das<br />
Weite zu such<strong>en</strong>. Andere hingeg<strong>en</strong> flieg<strong>en</strong><br />
geradezu im wahrst<strong>en</strong> Sinn des Wortes auf<br />
d<strong>en</strong> Urheber solcher Gerüche. So zum Beispiel<br />
einer unser größt<strong>en</strong> einheimisch<strong>en</strong><br />
Schmetterlinge, der Große Schillerfalter<br />
(Apatura iris).<br />
Wer schillernd sich am Käs vergeht, ...<br />
Schillernd ist er nicht nur aufgrund seiner<br />
seltsam<strong>en</strong> Ernährungsgewohnheit<strong>en</strong>, sondern<br />
auch, weil die Männch<strong>en</strong> der ansonst<strong>en</strong><br />
überwieg<strong>en</strong>d schwarz-weiß gezeichnet<strong>en</strong><br />
Falter bei bestimmt<strong>en</strong> Lichteinfall ein<strong>en</strong> bläulich-violett<strong>en</strong><br />
Schimmer zeig<strong>en</strong>. Diese<br />
„Strukturfarb<strong>en</strong>“ werd<strong>en</strong> durch die Brechung<br />
des Sonn<strong>en</strong>lichts an d<strong>en</strong> winzig<strong>en</strong> Schupp<strong>en</strong><br />
hervorgeruf<strong>en</strong>, die die Flügel bedeck<strong>en</strong>. Das<br />
dies nicht nur auf weibliche Schmetterlinge<br />
ausgesproch<strong>en</strong> attraktiv wirkt, hat vor w<strong>en</strong>ig<strong>en</strong><br />
Jahr<strong>en</strong> auch die Automobilindustrie<br />
herausgefund<strong>en</strong>, die sich d<strong>en</strong> Trick abgeguckt<br />
hat und seitdem ihr<strong>en</strong> Kund<strong>en</strong> ein<strong>en</strong><br />
„Schillerlack“ anbietet.<br />
Doch zurück zu unserem Käseliebhaber.<br />
Man kann ihn wahrlich nicht als ein<strong>en</strong> groß<strong>en</strong><br />
Gourmet nach m<strong>en</strong>schlichem Ermess<strong>en</strong><br />
bezeichn<strong>en</strong>. D<strong>en</strong>n Käse ist normalerweise<br />
nicht einfach so in der Natur zu find<strong>en</strong>, so<br />
dass diese Vorliebe eher als zufällig zu<br />
bezeichn<strong>en</strong> sein dürfte. Seine natürlich<strong>en</strong><br />
Nahrungsressourc<strong>en</strong> sind dem m<strong>en</strong>schlich<strong>en</strong><br />
Gaum<strong>en</strong> eher fremd, handelt es sich doch<br />
um Aas, Kot und Schweiß.<br />
... d<strong>en</strong> Rest des Leb<strong>en</strong>s in Wipfeln<br />
schwebt.<br />
Bevor auf diese außergewöhnliche Vorlieb<strong>en</strong><br />
weiter eingegang<strong>en</strong> wird, ein paar Angab<strong>en</strong><br />
zum Leb<strong>en</strong>sraum dieses Tagfalters. Der<br />
Große Schillerfalter lebt in größer<strong>en</strong> Waldkomplex<strong>en</strong><br />
mit hoher Luftfeuchtigkeit und<br />
dem Vorkomm<strong>en</strong> vereinzelter hoher Bäume.<br />
34 NATURZEIT.org<br />
Diese Bäume werd<strong>en</strong> von d<strong>en</strong> Faltern gezielt<br />
angeflog<strong>en</strong> und als „Partnertreffstätte“ g<strong>en</strong>utzt.<br />
In die unter<strong>en</strong> Schicht<strong>en</strong> der Wälder<br />
kommt diese Art nur zur Nahrungsaufnahme<br />
und zur Eiablage. Deshalb wird das Vorkomm<strong>en</strong><br />
dieses Falters häufig unterschätzt.<br />
Zur Eiablage b<strong>en</strong>ötig<strong>en</strong> die Schillerfalter<br />
Weid<strong>en</strong>. Insbesondere an der breitblättrig<strong>en</strong><br />
Salweide (Salix caprea) legt das Weibch<strong>en</strong><br />
ungefähr zu Beginn der Himbeerreife einzeln<br />
ihre Eier ab. Nach einer Dauer von etwa<br />
zwei Woch<strong>en</strong> schlüpf<strong>en</strong> die Raup<strong>en</strong> und<br />
beginn<strong>en</strong> sofort mit dem Fress<strong>en</strong> der Weid<strong>en</strong>blätter.<br />
Da die Raup<strong>en</strong>haut wie bei all<strong>en</strong><br />
Schmetterlingslarv<strong>en</strong> nicht mitwachs<strong>en</strong> kann,<br />
häutet sich die Raupe mehrfach. Diese trägt<br />
im übrig<strong>en</strong> zwei Kopfhörner, die sie <strong>en</strong>tfernt<br />
an eine Schnecke erinnern lass<strong>en</strong>. Diese<br />
Hörner di<strong>en</strong><strong>en</strong> eb<strong>en</strong>so der Tarnung wie die<br />
blattgrüne Farbe, die durch einige schwachgelbe<br />
Lini<strong>en</strong> unterbroch<strong>en</strong> wird und somit<br />
um so mehr das Licht- und Schatt<strong>en</strong>spiel<br />
der Blätter und Blattränder imitiert.<br />
Mit fall<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Blättern<br />
und Temperatur<strong>en</strong><br />
Mit Einbruch der kalt<strong>en</strong> Jahreszeit zieh<strong>en</strong><br />
sich die Raup<strong>en</strong> an eine Astgabel zurück<br />
und umgeb<strong>en</strong> sich mit einem fein<strong>en</strong> Gespinst,<br />
welches sie z. B. vor hungrig<strong>en</strong> Meis<strong>en</strong><br />
tarnt. Damit die Raup<strong>en</strong> nicht erfrier<strong>en</strong>,<br />
konz<strong>en</strong>trier<strong>en</strong> sie durch Flüssigkeitsabgabe<br />
ihre Körpersäfte<br />
und verringern<br />
damit ihr<strong>en</strong> Gefrierpunkt. In diesem<br />
Stadium verharr<strong>en</strong>d verbring<strong>en</strong> sie die<br />
kalte Jahreszeit.<br />
Blattaustrieb im Frühjahr beginnt<br />
die Völlerei wieder<br />
von Neuem und nach<br />
einer letzt<strong>en</strong> Häutung<br />
im Juni erscheint<br />
keine<br />
neue größere<br />
Raupe unter<br />
der alt<strong>en</strong><br />
Haut, son-<br />
dern ein Puppe. Nach 2-3 Woch<strong>en</strong> schlüpft<br />
aus dieser der Falter, pumpt seine Flügel<br />
auf und fliegt auf breitgetret<strong>en</strong>e Schneck<strong>en</strong>.<br />
Des Rätsels Lösung<br />
Zugegeb<strong>en</strong>, dass war ein w<strong>en</strong>ig übereilt<br />
formuliert. Aber was ist’s, dass sie solch<br />
ungewöhnliche Quell<strong>en</strong> zur Nahrungssuche<br />
nutz<strong>en</strong>? Eiweißbestandteile! G<strong>en</strong>au betrachtet<br />
sind es nur die Männch<strong>en</strong>, die an allem<br />
Eiweißhaltig<strong>en</strong> rüsseln, da sie die aufg<strong>en</strong>omm<strong>en</strong><strong>en</strong><br />
Aminosäur<strong>en</strong> für die Spermi<strong>en</strong>bildung<br />
verw<strong>en</strong>d<strong>en</strong>. Die Weibch<strong>en</strong> hingeg<strong>en</strong> begnüg<strong>en</strong><br />
sich mit Honigtau und anderem Süßkram,<br />
welches sie wiederum zur Eiproduktion<br />
b<strong>en</strong>ötig<strong>en</strong>. An Blüt<strong>en</strong> sind beide Geschlechter<br />
jedoch so gut wie nie zu beobacht<strong>en</strong>.<br />
Das hat aber auch seine Vorteile, d<strong>en</strong>n mit<br />
einem kräftig<strong>en</strong> Käse in der Tasche, kann<br />
man bei einem Waldspaziergang so manche<br />
schillernde Überraschung erleb<strong>en</strong>.<br />
Wer ein<strong>en</strong> Groß<strong>en</strong> Schillerfalter in Nordrhein-<br />
Westfal<strong>en</strong> beobachtet hat, der wird gebet<strong>en</strong>,<br />
die Fundortdat<strong>en</strong> an Martin Glöckner weiterzuleit<strong>en</strong>.<br />
Tel.: 0170 / 7 22 11 82, Mail: martin.gloeckner@uni-mu<strong>en</strong>ster.de.<br />
Weitere<br />
Information<strong>en</strong> zu diesem und ander<strong>en</strong><br />
Schmetterling<strong>en</strong> unter<br />
ü www.naturinfo-online.net<br />
Martin Glöckner<br />
Der Schillerfalter<br />
ist ein großer, dunkler<br />
Falter mit weißer Binde auf der<br />
Hinterflügel-Oberseite; bei bestimmt<strong>en</strong><br />
Lichteinfall zeigt das Männch<strong>en</strong> ein<strong>en</strong> bläulich<strong>en</strong><br />
Schimmer.<br />
Foto: M. Glöckner<br />
Schmetterlingspflanz<strong>en</strong><br />
Folg<strong>en</strong>de Falter könn<strong>en</strong> Sie mit d<strong>en</strong><br />
angegeb<strong>en</strong><strong>en</strong> Pflanz<strong>en</strong> in Ihr<strong>en</strong> Gart<strong>en</strong><br />
lock<strong>en</strong>:<br />
Schwalb<strong>en</strong>schwanz:<br />
u.a. F<strong>en</strong>chel, Dill, Kümmel, Möhre;<br />
diese müss<strong>en</strong> gut besonnt und relativ<br />
trock<strong>en</strong> steh<strong>en</strong>, damit die Weibch<strong>en</strong><br />
Raum zum Anflug und zur Eiablage<br />
hab<strong>en</strong><br />
Aurorafalter und andere Weißlinge<br />
Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata),<br />
Kreuzblütler mit scharfem Geschmack<br />
(S<strong>en</strong>fölglykoside)<br />
Zitron<strong>en</strong>falter<br />
Kreuzdorn (Rhamnus catharticus),<br />
Faulbaum (Frangula alnus)<br />
Distelfalter<br />
u.a. Beifuß (Artemisia vulgaris), Distel-<br />
Art<strong>en</strong> (Cirsium)<br />
Faulbaum-Bläuling<br />
Roter Hartriegel (Cornus sanguinea),<br />
Faulbaum (Frangula alnus)<br />
Gemeiner Bläuling<br />
u.a. Weiß-Klee (Trifolium rep<strong>en</strong>s),<br />
Hornklee (Lotus corniculatus)<br />
Kleiner Feuerfalter<br />
Ampferart<strong>en</strong> (Rumex spec.)<br />
Nier<strong>en</strong>fleck-Zipfelfalter<br />
Schlehe (Prunus spinosa), Obstbäume<br />
(Prunus spec.)<br />
Auch Gräser werd<strong>en</strong> gerne zur Eiablage<br />
g<strong>en</strong>utzt. Das Weibch<strong>en</strong> des Mauerfuchses<br />
legt seine Eier beispielsweise<br />
an Schaf-Schwingel (Festuca ovina)<br />
oder an Fieder-Zw<strong>en</strong>ke (Brachypodium<br />
pinnatum) ab, das Kleine Wies<strong>en</strong>vögelch<strong>en</strong><br />
an Rotem Schwingel (Festuca<br />
rubra) oder Straußgras (Agrostis<br />
spec.). Für die klein<strong>en</strong> Dickkopffalter<br />
eign<strong>en</strong> sich u.a. Honiggras-Art<strong>en</strong> (Holcus<br />
spec.) oder auch Pfeif<strong>en</strong>gras (Molinia).<br />
Linkes Bild: Der Admiral ist durch die<br />
orangerote Zeichnung unverwechselbar. Er<br />
saugt gerne an Fallobst, wobei er gut<br />
beobachtet werd<strong>en</strong> kann.<br />
Rechtes Bild: Der C-Falter <strong>en</strong>thüllt seine<br />
Farb<strong>en</strong>pracht, sobald er sich von ob<strong>en</strong> zeigt:<br />
kräftige Braun- und Orangetöne mit<br />
dunkelbraun<strong>en</strong> Fleck<strong>en</strong> und einem blau<strong>en</strong><br />
Rand an d<strong>en</strong> Hinterflügeln.<br />
Fotos: M. Stev<strong>en</strong><br />
Der Bi<strong>en</strong><strong>en</strong>- und<br />
Wesp<strong>en</strong>gart<strong>en</strong><br />
Die zu d<strong>en</strong> Hautflüglern zähl<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Wildbi<strong>en</strong><strong>en</strong> und Wesp<strong>en</strong><br />
sind überaus nützliche Tiere, die mit über 300 überwieg<strong>en</strong>d<br />
als Einsiedler leb<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Art<strong>en</strong> im Münsterland vorkomm<strong>en</strong>:<br />
Insbesondere die Wildbi<strong>en</strong><strong>en</strong> leist<strong>en</strong> die<br />
Hauptbestäubungsarbeit der Blüt<strong>en</strong>pflanz<strong>en</strong>.<br />
Wesp<strong>en</strong>, wie die oft klein<strong>en</strong> und unscheinbar<strong>en</strong><br />
Grabwesp<strong>en</strong> hab<strong>en</strong> ihre Rolle als natürliche<br />
Geg<strong>en</strong>spieler von Blattläus<strong>en</strong>, Flieg<strong>en</strong>,<br />
Mück<strong>en</strong> und ander<strong>en</strong> uns manchmal lästig<br />
werd<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Krabbeltier<strong>en</strong>. Durch geschickte<br />
Gestaltung des Gart<strong>en</strong>s kann man eine im<br />
Vergleich zu ander<strong>en</strong> Tierart<strong>en</strong>grupp<strong>en</strong> erstaunliche<br />
Vielfalt im Gart<strong>en</strong> und sogar auf<br />
Balkon<strong>en</strong> ansiedeln.<br />
Dabei muss sowohl an die Schaffung geeigneter<br />
Nistplätze als auch an Nahrungsquell<strong>en</strong> der Tiere<br />
gedacht werd<strong>en</strong>. Großer Beliebtheit erfreu<strong>en</strong> sich<br />
Eine Sandbi<strong>en</strong>e sammelt Nektar an<br />
einem blüh<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Weid<strong>en</strong>kätzch<strong>en</strong>.<br />
Foto: M. Stev<strong>en</strong><br />
die zur Förderung der hohlraumnist<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Art<strong>en</strong> <strong>en</strong>twickelt<strong>en</strong> „Bi<strong>en</strong><strong>en</strong>hotels“. Bereits durch<br />
das Aufhäng<strong>en</strong> von Hartholzblöck<strong>en</strong>, die mit Bohrung<strong>en</strong> von 2-10 mm Durchmesser<br />
verseh<strong>en</strong> wurd<strong>en</strong>, wird es geling<strong>en</strong> eine Vielzahl der interessant<strong>en</strong> Insekt<strong>en</strong> anzusiedeln<br />
(beacht<strong>en</strong>: immer in südliche Himmelsrichtung<strong>en</strong> ausricht<strong>en</strong> und für Besonnung sorg<strong>en</strong>!).<br />
Erweitert werd<strong>en</strong> kann das zu erwart<strong>en</strong>de Art<strong>en</strong>spektrum durch das Aufhäng<strong>en</strong> von<br />
zugeschnitt<strong>en</strong><strong>en</strong> Bündeln aus Schilfhalm<strong>en</strong> oder Brombeerrank<strong>en</strong>. Die best<strong>en</strong> Erfolge<br />
wird man aber erziel<strong>en</strong> könn<strong>en</strong>, w<strong>en</strong>n man ein<strong>en</strong> absterb<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Baum nicht vollständig<br />
fällt, sondern sein<strong>en</strong> in der Sonne steh<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Stamm als von viel<strong>en</strong> Organism<strong>en</strong> begehrtes<br />
Totholz steh<strong>en</strong> lässt: Hier nutz<strong>en</strong> dann die Bi<strong>en</strong><strong>en</strong> und Wesp<strong>en</strong> die durch holzbesiedelnde<br />
Käfer geschaff<strong>en</strong><strong>en</strong> Fraßgänge als Nistplatz.<br />
Die bod<strong>en</strong>nist<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Art<strong>en</strong> b<strong>en</strong>ötig<strong>en</strong> eine sonnig geleg<strong>en</strong>e, schütter oder gar nicht<br />
bewachs<strong>en</strong>e Bod<strong>en</strong>stelle, wie sie auf unbefestigt<strong>en</strong> (sandig<strong>en</strong>) Gart<strong>en</strong>weg<strong>en</strong>, in Trock<strong>en</strong>mauern,<br />
Kräuterspiral<strong>en</strong>, in Maulwurfshauf<strong>en</strong>, in breit<strong>en</strong> Pflastersteinritz<strong>en</strong>, in Blum<strong>en</strong>beet<strong>en</strong>,<br />
unter Heck<strong>en</strong>pflanz<strong>en</strong> oder in mager<strong>en</strong> Ras<strong>en</strong>fläch<strong>en</strong> <strong>en</strong>tsteh<strong>en</strong> könn<strong>en</strong>.<br />
Von großer Bedeutung ist die Verfügbarkeit guter Nektar- und Poll<strong>en</strong>quell<strong>en</strong> im Gart<strong>en</strong>.<br />
Besonders begehrt sind bei d<strong>en</strong> Bi<strong>en</strong><strong>en</strong> zum Beispiel Glock<strong>en</strong>blum<strong>en</strong>art<strong>en</strong>, Schmetterlingsblütler<br />
und heimische Korblüt<strong>en</strong>pflanz<strong>en</strong>. Die kurzrüsseliger<strong>en</strong> Wesp<strong>en</strong> mög<strong>en</strong> dageg<strong>en</strong><br />
Dold<strong>en</strong>blütler wie Dill, Girsch oder Bär<strong>en</strong>klau. Auch eine jahrelang nicht mehr gedüngte<br />
Ras<strong>en</strong>fläche kann sich bei etwas reduziertem Mahdrhythmus (alle vier Woch<strong>en</strong>) zu einer<br />
bedeut<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Nahrungsquelle <strong>en</strong>twickeln. £<br />
Michael Stev<strong>en</strong><br />
Einfache und effektive Nisthilfe für<br />
Wildbi<strong>en</strong><strong>en</strong> und Grabwesp<strong>en</strong>.<br />
2-10 mm große Löcher bis zu 10 cm<br />
tief in Hartholzblöcke bohr<strong>en</strong>. Der<br />
Aufhängungsort sollte von der Mittagssonne<br />
beschi<strong>en</strong><strong>en</strong> werd<strong>en</strong>.<br />
Foto: W. Rusch<br />
NATURZEIT.org 7
Naturschutz? – nein danke!<br />
Frühlingsgedank<strong>en</strong><br />
von Kurt Kuhn<strong>en</strong><br />
Sie radeln im Frühjahr durch die münsterländische Feldflur. Quizfrage: Woran ist der Frühling<br />
zu erk<strong>en</strong>n<strong>en</strong>? A) am „Güllegeduft“ oder B) am Gesang der Feldlerche? Lösung A) ist richtig:<br />
am Güllegestank, d<strong>en</strong>n die Feldlerche, noch vor w<strong>en</strong>ig<strong>en</strong> Jahrzehnt<strong>en</strong> ein Allerweltsvogel, ist<br />
ihr Bestand mittlerweile im Münsterland stark gefährdet.<br />
Fast nur noch in d<strong>en</strong> w<strong>en</strong>ig<strong>en</strong> Feuchtwies<strong>en</strong>-<br />
Schutzgebiet<strong>en</strong> hat man eine reelle Chance,<br />
dies<strong>en</strong> markant<strong>en</strong> Frühlingsbot<strong>en</strong> zu hör<strong>en</strong>.<br />
So di<strong>en</strong><strong>en</strong> einige unserer Naturschutz-<br />
„Inseln“ als „Arche Noah“ für eine ehemals<br />
gewöhnliche Vogelart! Damit sind wir dem<br />
„stumm<strong>en</strong> Frühling“ ein gutes Stück näher<br />
gekomm<strong>en</strong>: Zahlreiche Art<strong>en</strong>, die noch vor<br />
20 Jahr<strong>en</strong> allerorts anzutreff<strong>en</strong> war<strong>en</strong>, steh<strong>en</strong><br />
heute auf der Rot<strong>en</strong> Liste: Grauammer,<br />
Haub<strong>en</strong>lerche, Gart<strong>en</strong>rotschwanz, Gelbspötter<br />
etc.. Die Liste lässt sich beliebig fortsetz<strong>en</strong>.<br />
Bereits an die 60% aller Vogelart<strong>en</strong> in<br />
Deutschland sind in ihrem Bestand akut<br />
gefährdet. Darüber könn<strong>en</strong> auch die Erfolge,<br />
die der <strong>NABU</strong> beim Schutz vereinzelter<br />
Bonsaibäumch<strong>en</strong> präg<strong>en</strong> zunehm<strong>en</strong>d<br />
das Stadtbild, ein sichtbares Zeich<strong>en</strong><br />
für Natur<strong>en</strong>tfremdung.<br />
Foto: Kurt Kuhn<strong>en</strong><br />
8 NATURZEIT.org<br />
Art<strong>en</strong>, wie zum Beispiel Seeadler oder Kranich<br />
erziel<strong>en</strong> konnte, nicht hinwegtäusch<strong>en</strong>.<br />
Neuer<strong>en</strong> Untersuchung<strong>en</strong> zufolge hat sich<br />
die Biomasse der Vögel in selbst aug<strong>en</strong>scheinlich<br />
„intakt<strong>en</strong>“ Landschaft<strong>en</strong> in d<strong>en</strong><br />
letzt<strong>en</strong> 30 Jahr<strong>en</strong> um mindest<strong>en</strong>s 1/3 verringert.<br />
Bei d<strong>en</strong> kaum untersucht<strong>en</strong> Insekt<strong>en</strong><br />
sieht es noch schlimmer aus; so hab<strong>en</strong> sich<br />
zum Beispiel Heuschreck<strong>en</strong> um 90% in ihrem<br />
Bestand verringert. Faktisch verabschiedet<br />
sich das Naturleb<strong>en</strong> auf breiter Front - d<strong>en</strong>n<br />
Vögel sind nur ein kleiner Teil der belebt<strong>en</strong><br />
Umwelt, sozusag<strong>en</strong> die „sichtbare“ Spitze<br />
des „Eisberges“. Dass dies auf Dauer nicht<br />
ohne spürbare Folg<strong>en</strong> für uns M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong><br />
bleib<strong>en</strong> wird, dürfte jedem klar sein. Wir sind<br />
auf dem best<strong>en</strong> Wege, unsere Leb<strong>en</strong>sgrundlag<strong>en</strong><br />
zu zerstör<strong>en</strong>.<br />
Folg<strong>en</strong> der Naturverarmung<br />
Die jünger<strong>en</strong> M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong>, gehör<strong>en</strong> damit zu<br />
der erst<strong>en</strong> G<strong>en</strong>eration, die d<strong>en</strong> Frühling nicht<br />
mehr mit dem Gesang der Feldlerch<strong>en</strong> verbind<strong>en</strong><br />
könn<strong>en</strong>. Sie werd<strong>en</strong> d<strong>en</strong> damit verbund<strong>en</strong><strong>en</strong><br />
Verlust an Leb<strong>en</strong>squalität auch<br />
nicht vermiss<strong>en</strong>, d<strong>en</strong>n man schätzt nur das,<br />
was man k<strong>en</strong>nt. Das wusste schon der alte<br />
Goethe. Aber mit dem zunehm<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Verlust<br />
an Naturerlebniss<strong>en</strong> geht auch das Verständnis<br />
für simpelste ökologische Zusamm<strong>en</strong>hänge<br />
verlor<strong>en</strong>. Fast alle Entscheidungsträger<br />
glaub<strong>en</strong>, dass so gut wie jeder Eingriff<br />
in d<strong>en</strong> Naturhaushalt vertretbar oder auszugleich<strong>en</strong><br />
sei (notfalls helf<strong>en</strong> Gefälligkeits-<br />
Gutacht<strong>en</strong> diverser Umweltbüros). Verbal<br />
ist man gern bereit, sich für d<strong>en</strong> Natur- und<br />
Umweltschutz einzusetz<strong>en</strong>, doch w<strong>en</strong>n es<br />
ans Eingemachte geht, verfährt man nach<br />
dem Motto: Naturschutz? - nein danke!<br />
Beispiel Kommunalpolitik<br />
Der Verlust an Naturerlebniss<strong>en</strong> verstärkt<br />
die T<strong>en</strong>d<strong>en</strong>z, dass sich immer w<strong>en</strong>iger Akteure<br />
aus Politik und Wirtschaft ernsthafte<br />
Gedank<strong>en</strong> über die Folg<strong>en</strong> der Naturzerstörung<br />
mach<strong>en</strong>. Das zeig<strong>en</strong> die beliebtest<strong>en</strong><br />
Schlagwörter des aktuell<strong>en</strong> Kommunalwahlkampfes:<br />
Stadt<strong>en</strong>twicklung, Konversion,<br />
Wirtschaftsförderung. Kein Wort über die<br />
nachhaltige Sicherung der Freiräume, über<br />
d<strong>en</strong> Wert der Naherholung, über d<strong>en</strong> Erhalt<br />
unserer Leb<strong>en</strong>sgrundlag<strong>en</strong>, kurzum: über<br />
d<strong>en</strong> Auftrag, die Schöpfung vor Ort - und<br />
nicht nur d<strong>en</strong> tropisch<strong>en</strong> Reg<strong>en</strong>wald - zu<br />
bewahr<strong>en</strong>.<br />
Naturschutz wird als Entwicklungsbremse<br />
empfund<strong>en</strong>. Was sich nicht in Euro und C<strong>en</strong>t<br />
ausdrück<strong>en</strong> lässt, interessiert off<strong>en</strong>sichtlich<br />
viele Lokalpolitiker nicht. Getreu dem Motto,<br />
es ist bis jetzt noch gut gegang<strong>en</strong>, bemüh<strong>en</strong><br />
sich die Verantwortlich<strong>en</strong> weiterhin mit aller<br />
Energie, d<strong>en</strong> Fläch<strong>en</strong>verbrauch „auf der<br />
grün<strong>en</strong> Wiese“ für Gewerbe- und Wohngebiete,<br />
Einkaufsz<strong>en</strong>tr<strong>en</strong> oder Umgehungsstraß<strong>en</strong><br />
voranzutreib<strong>en</strong>. Viele Orte des Münsterlandes<br />
wachs<strong>en</strong> zusamm<strong>en</strong>, eine ruhrgebietsähnliche<br />
Entwicklung zeichnet sich immer<br />
deutlicher ab. Richtige „Dörfer“ gibt es<br />
nicht mehr. Nach Kräft<strong>en</strong> bemüht man sich,<br />
Weg<strong>en</strong> und Plätz<strong>en</strong> mittels Betonpflaster<br />
und Kant<strong>en</strong>stein<strong>en</strong> städtisch<strong>en</strong> Charakter<br />
zu verleih<strong>en</strong>. Der Sauberkeitsfimmel erreicht<br />
mittlerweile jed<strong>en</strong> Winkel.<br />
Vom Frühjahrs„putz“ ist die Rede oder von<br />
Abfallberatern, die für Laub und Grün„abfall“<br />
zuständig sind. Alte Bäume und bewachs<strong>en</strong>e<br />
Mauern werd<strong>en</strong> zunehm<strong>en</strong>d als Belastung<br />
der öff<strong>en</strong>tlich<strong>en</strong> Ordnung eingestuft, Mauern<br />
und Pflasterfläch<strong>en</strong> soll<strong>en</strong> klinisch sauber<br />
bleib<strong>en</strong>, Moose und Flecht<strong>en</strong> werd<strong>en</strong> als<br />
Schmutz empfund<strong>en</strong>. Neu gepflanzte Stadt-<br />
Bäume gerat<strong>en</strong> immer häufiger zu bonsaiartig<strong>en</strong><br />
Gebild<strong>en</strong> mit Legostein-Charakter<br />
aufgestellt in viel zu klein<strong>en</strong> Pflanzfläch<strong>en</strong>,<br />
d<strong>en</strong> Bod<strong>en</strong> zur Grünvermeidung mit Schotter<br />
abgedeckt. Und die letzt<strong>en</strong> unverbaut<strong>en</strong><br />
Freifläch<strong>en</strong> im Weichbild der Städte müss<strong>en</strong><br />
als Aufstellfläch<strong>en</strong> oder Kuliss<strong>en</strong> für sog<strong>en</strong>annte<br />
„Kunst“objekte oder urbane Möblierung<strong>en</strong><br />
(z. B. Flagg<strong>en</strong>, Werbeanlag<strong>en</strong>) herhalt<strong>en</strong>.<br />
Wegebaumaßnahm<strong>en</strong> oder Gart<strong>en</strong>schau<strong>en</strong><br />
(vgl. Naturzeit Heft 1) gerat<strong>en</strong> immer<br />
D<strong>en</strong> Tier<strong>en</strong> zuliebe<br />
- biologischer und mechanischer Pflanz<strong>en</strong>schutz im Gart<strong>en</strong><br />
Ob in der Obstwiese, der Hecke oder im Hausgart<strong>en</strong> – Pflanz<strong>en</strong>schutzmaßnahm<strong>en</strong><br />
müss<strong>en</strong> nicht chemisch sein. Durch<br />
Vorbeugung und mechanische oder biologische Maßnahm<strong>en</strong><br />
werd<strong>en</strong> unbeliebte Tiere und Pflanz<strong>en</strong> oder Krankheit<strong>en</strong> unterhalb<br />
einer wirtschaftlich<strong>en</strong> Schad<strong>en</strong>sschwelle gehalt<strong>en</strong> ohne<br />
dabei Natur und M<strong>en</strong>sch zu gefährd<strong>en</strong>.<br />
Schon durch die Auswahl heimischer Pflanz<strong>en</strong><br />
und alter Sort<strong>en</strong> (z.B. Dülm<strong>en</strong>er Ros<strong>en</strong>apfel,<br />
Rote Sternr<strong>en</strong>ette oder Westfälischer<br />
Gülderling) kann man sich langfristig ein<strong>en</strong><br />
hoh<strong>en</strong> Pflanz<strong>en</strong>schutzaufwand erspar<strong>en</strong>.<br />
Für ein gesundes Wachstum der Pflanz<strong>en</strong><br />
ist eine starke Düngung eher schädlich als<br />
nützlich, da zum Beispiel durch ein<strong>en</strong> Stickstoffüberschuss<br />
die Blätter weicher werd<strong>en</strong><br />
und damit saug<strong>en</strong>de Insekt<strong>en</strong> und Pilze<br />
angezog<strong>en</strong> werd<strong>en</strong>. Da die meist<strong>en</strong> Gärt<strong>en</strong><br />
mit Nährstoff<strong>en</strong> überversorgt wurd<strong>en</strong>, empfiehlt<br />
sich eine Düngung nur bei Bedarf<br />
oder sichtbar<strong>en</strong> Mangelerscheinung<strong>en</strong>. Bod<strong>en</strong>untersuchung<strong>en</strong><br />
führt das Untersuchungsz<strong>en</strong>trum<br />
der Landwirtschaftskammer<br />
– LUFA – durch.<br />
Vor allem bei Obstgehölz<strong>en</strong> beug<strong>en</strong> fachgerechte<br />
Maßnahm<strong>en</strong> wie Winter- oder Sommerschnitt,<br />
Verbissschutz, gesundes Pflanz<strong>en</strong>material,<br />
ausreich<strong>en</strong>de<br />
Wasserversorgung, ein Kalkanstrich geg<strong>en</strong><br />
Frostrisse sowie größte hygi<strong>en</strong>ische Sorgfalt<br />
beim Schnitt viel<strong>en</strong> Erkrankung<strong>en</strong> vor.<br />
Viele mechanische Maßnahm<strong>en</strong> halt<strong>en</strong> unbeliebte<br />
Tiere im Zaum. Dies sind das Abschneid<strong>en</strong><br />
von mit Läus<strong>en</strong> befall<strong>en</strong><strong>en</strong> Trieb<strong>en</strong><br />
oder Monilia-Spitz<strong>en</strong>dürre-Trieb<strong>en</strong>, Pheromonfall<strong>en</strong>,<br />
Gelbtafeln sowie Bierfall<strong>en</strong> geg<strong>en</strong><br />
Nacktschneck<strong>en</strong>, Absammeln von Schädling<strong>en</strong>,<br />
Falllaub-/Fruchtbeseitigung und Le-<br />
b<strong>en</strong>dfall<strong>en</strong> für Wühlmäuse. Bei Leimring<strong>en</strong><br />
ist hingeg<strong>en</strong> Vorsicht gebot<strong>en</strong> (vgl. Beitrag<br />
in diesem Heft).<br />
Im Gart<strong>en</strong> und auf der Obstwiese reich<strong>en</strong><br />
biologische Pflanz<strong>en</strong>schutzmaßnahm<strong>en</strong> vollkomm<strong>en</strong><br />
aus: Zum Beispiel die Schaffung<br />
von Nistgeleg<strong>en</strong>heit<strong>en</strong> und Leb<strong>en</strong>sräum<strong>en</strong><br />
für Vögel, Hummeln, Spinn<strong>en</strong>, Horniss<strong>en</strong>,<br />
Ohr<strong>en</strong>kneifer und Raubmilb<strong>en</strong>, der Einsatz<br />
von Mari<strong>en</strong>käfern, Florflieg<strong>en</strong> und Schwebflieg<strong>en</strong><br />
geg<strong>en</strong> Läuse sowie die Entfernung<br />
von Zwisch<strong>en</strong>wirt<strong>en</strong> (Wacholder bei Birn<strong>en</strong>gitterrost;<br />
Wegerich bei Mehliger Apfelblattlaus).<br />
Bei Problem<strong>en</strong> mit Nematod<strong>en</strong> kann<br />
man auch zur Pflanzung von Tagetes greif<strong>en</strong>.<br />
Allerdings biet<strong>en</strong> sich bei virös<strong>en</strong> (z.B. Mosaikvirus)<br />
und bakteriell<strong>en</strong> Krankheit<strong>en</strong> (z.B.<br />
Feuerbrand) kaum vorbeug<strong>en</strong>de, mechanische<br />
oder biologische Maßnahm<strong>en</strong> an. Hierbei<br />
sowie bei ander<strong>en</strong> Frag<strong>en</strong> zum Pflanz<strong>en</strong>schutz<br />
ist der Pflanz<strong>en</strong>schutzdi<strong>en</strong>st der<br />
Landwirtschaftskammern der richtige Ansprechpartner.<br />
£<br />
Götz Huwald<br />
Ob in der Obstwiese, der Hecke oder<br />
im Hausgart<strong>en</strong> – Pflanz<strong>en</strong>schutzmaßnahm<strong>en</strong><br />
müss<strong>en</strong> nicht chemisch sein.<br />
Foto: G. Huwald<br />
Prämierung<br />
„Mein schönstes Pättk<strong>en</strong>“<br />
Im Heft 1 der Naturzeit hatt<strong>en</strong> wir ein<strong>en</strong><br />
Aufruf gestartet, uns besonders erhalt<strong>en</strong>swerte<br />
Sandwege und Pättkes im Münsterland<br />
zu meld<strong>en</strong>. Als Leb<strong>en</strong>sstätt<strong>en</strong> für<br />
gefährdete Art<strong>en</strong> will der <strong>NABU</strong> dafür<br />
sorg<strong>en</strong>, dass diese Wege künftig vor einer<br />
Überbauung als Rad- oder Wanderwege<br />
und jeglicher Befestigung geschützt werd<strong>en</strong>.<br />
Die Aktion läuft noch bis Ende Oktober.<br />
Unter d<strong>en</strong> von Ihn<strong>en</strong> gemeldet<strong>en</strong><br />
Pättk<strong>en</strong> (Kart<strong>en</strong>kopie + Belegfoto) werd<strong>en</strong><br />
wir das schönste „Pättk<strong>en</strong> im Münsterland“<br />
prämier<strong>en</strong>. Kontakt: <strong>NABU</strong>-<br />
Naturschutzstation Münsterland.<br />
Erfassung der<br />
Flussreg<strong>en</strong>pfeifer<br />
Von Ornitholog<strong>en</strong> in ganz Nordrhein-<br />
Westfal<strong>en</strong> wird im Jahr 2004 die Zahl<br />
brüt<strong>en</strong>der Flussreg<strong>en</strong>pfeifer erfasst.<br />
Der einst vor allem in d<strong>en</strong> dynamisch<strong>en</strong><br />
Flussau<strong>en</strong> auf Sand- und Kiesbänk<strong>en</strong><br />
anzutreff<strong>en</strong>de Vogel kommt heute fast<br />
nur noch auf vegetationsarm<strong>en</strong> Fläch<strong>en</strong><br />
von Kies- und Sandgrub<strong>en</strong>, in Baugebiet<strong>en</strong><br />
und manchmal sogar auf Kiesdächern<br />
als Brutvogel vor. Um ein Bild von der<br />
Häufigkeit der leicht zu überseh<strong>en</strong>d<strong>en</strong><br />
Flussreg<strong>en</strong>pfeifer zu bekomm<strong>en</strong>, werd<strong>en</strong><br />
die Brutplätze gezählt. Wer eine Beobachtung<br />
eines Flussreg<strong>en</strong>pfeiferbrutplatzes<br />
beisteuern kann, melde dies doch<br />
bitte bei Daniel Doer (Tel. 0251-897820).<br />
Der Flussreg<strong>en</strong>pfeifer lebt an Kies-,<br />
Schotter- und Sandbänk<strong>en</strong> an<br />
natürlich fließ<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Flüss<strong>en</strong><br />
Foto: hans-glader.de<br />
NATURZEIT.org 33
Orchide<strong>en</strong> im Gart<strong>en</strong>?<br />
Dass Orchide<strong>en</strong> eine besondere Pflanz<strong>en</strong>familie darstell<strong>en</strong> – eine Bins<strong>en</strong>weisheit. So ist es<br />
nicht verwunderlich, dass es seit langem eine Deutsche Orchide<strong>en</strong>-Gesellschaft gibt. Welch<br />
andere Pflanz<strong>en</strong>gruppe könnte sich rühm<strong>en</strong>, solch eine Beachtung zu find<strong>en</strong>. Doch der<br />
Faszination, die vor allem die Blüte ausstrahlt, steht eine eb<strong>en</strong>so große Bedrohung geg<strong>en</strong>über.<br />
Ein Bericht von Heinz Rinsche und Winfried Gr<strong>en</strong>zheuser.<br />
Von d<strong>en</strong> 23 Orchide<strong>en</strong>-Art<strong>en</strong>, die im <strong>Kreis</strong><br />
Steinfurt jetzt noch nachgewies<strong>en</strong> werd<strong>en</strong><br />
könn<strong>en</strong>, steh<strong>en</strong> 18 auf der Rot<strong>en</strong> Liste. Nur<br />
w<strong>en</strong>ige Art<strong>en</strong> sind nicht gefährdet. Die Breitblättrige<br />
Sumpfwurz scheint sich sogar auszubreit<strong>en</strong>.<br />
Wer jedoch diese Pflanze k<strong>en</strong>nt<br />
– sie wächst auch in Sandgebiet<strong>en</strong> an eutrophiert<strong>en</strong><br />
Wegrändern – kann sich des<br />
Eindrucks nicht erwehr<strong>en</strong>, dass das etwas<br />
mit ihrer Unscheinbarkeit zu tun hat: Eine<br />
kleine grau-grüne Blüte, die nur die<br />
„Botaniker“ als Orchidee erk<strong>en</strong>n<strong>en</strong>. Und wohl<br />
keiner käme auf die Idee, sie auszugrab<strong>en</strong>,<br />
um sie in seinem Gart<strong>en</strong> einzupflanz<strong>en</strong>.<br />
Leider ist das aber bei all<strong>en</strong> ander<strong>en</strong> Art<strong>en</strong><br />
anders. Die Verlockung, „wilde“ Pflanz<strong>en</strong> in<br />
der Landschaft auszugrab<strong>en</strong>, um so d<strong>en</strong><br />
eig<strong>en</strong><strong>en</strong> Gart<strong>en</strong> aufzuwert<strong>en</strong>, scheint nach<br />
wie vor groß zu sein. Wie sonst ist es zu<br />
erklär<strong>en</strong>, dass immer wieder Grablöcher<br />
zwisch<strong>en</strong> d<strong>en</strong> Orchide<strong>en</strong>beständ<strong>en</strong> zu beklag<strong>en</strong><br />
sind. Besonders gefährdet sind natürlich<br />
die auffall<strong>en</strong>d<strong>en</strong> „Schönheit<strong>en</strong>“. D<strong>en</strong><br />
Frau<strong>en</strong>schuh zum Beispiel gibt es in ganz<br />
NRW nur noch an ganz w<strong>en</strong>ig<strong>en</strong> Stell<strong>en</strong>.<br />
Gefährdet durch Ausgrab<strong>en</strong> sind aber<br />
auch die Knab<strong>en</strong>kraut-Art<strong>en</strong>. Die auffall<strong>en</strong>d<br />
schöne Purpurorchis, die bis zu<br />
60 cm hoch werd<strong>en</strong> kann und inzwisch<strong>en</strong><br />
sehr selt<strong>en</strong> ist, – auch sie<br />
wurde schon von Gart<strong>en</strong>besitzern<br />
geräubert. Dabei ist zunächst<br />
einmal zu sag<strong>en</strong>, dass es<br />
sich hier um schlimme Naturfrevel<br />
handelt, Handlung<strong>en</strong>, die eindeutig<br />
verbot<strong>en</strong> sind. Nach dem Bundesnaturschutz-Gesetz<br />
sind alle Orchide<strong>en</strong> str<strong>en</strong>g<br />
geschützt. Wer also dabei ertappt wird, wie<br />
er Pflanz<strong>en</strong> ausgräbt oder sogar kist<strong>en</strong>weise<br />
fortschleppt, muss mit einer Bestrafung rechn<strong>en</strong>.<br />
Außerdem ist erwies<strong>en</strong>, dass so gut<br />
wie alle Umpflanzungsaktion<strong>en</strong> nach spätest<strong>en</strong>s<br />
3 bis 4 Jahr<strong>en</strong> scheitern. Orchide<strong>en</strong><br />
hab<strong>en</strong> sich nämlich an ganz bestimmte Leb<strong>en</strong>sräume<br />
optimal angepasst. Nur in ganz<br />
selt<strong>en</strong><strong>en</strong> Fäll<strong>en</strong> dürfte es also geling<strong>en</strong> d<strong>en</strong><br />
Sich daran erfreu<strong>en</strong>, ja.<br />
Aber niemals abpflück<strong>en</strong> oder ausgrab<strong>en</strong>...<br />
Die Blüte der Flieg<strong>en</strong>-Ragwurz<br />
imitiert Insekt<strong>en</strong>...<br />
Foto: giese.tv<br />
32 NATURZEIT.org<br />
gestohl<strong>en</strong><strong>en</strong> Pflanz<strong>en</strong> im Gart<strong>en</strong> diese speziell<strong>en</strong><br />
Leb<strong>en</strong>sbedingung<strong>en</strong> zu biet<strong>en</strong> – desweg<strong>en</strong>:<br />
Finger weg! Anschau<strong>en</strong>, sich daran<br />
erfreu<strong>en</strong>, fotografier<strong>en</strong> – ja. Aber niemals<br />
abpflück<strong>en</strong> oder ausgrab<strong>en</strong>.<br />
D<strong>en</strong>n es gibt Alternativ<strong>en</strong>. Wer also meint,<br />
er müsse um jed<strong>en</strong> Preis Orchide<strong>en</strong> im<br />
Gart<strong>en</strong> hab<strong>en</strong>, der sollte sich an spezielle<br />
Gart<strong>en</strong>baubetriebe w<strong>en</strong>d<strong>en</strong>. Hier werd<strong>en</strong><br />
sie seit viel<strong>en</strong> Jahr<strong>en</strong> im Labor vermehrt und<br />
gezüchtet. Und zwar so, dass sie danach<br />
„gart<strong>en</strong>tüchtig“ sind. Durch diverse Ausleseverfahr<strong>en</strong><br />
kann man nämlich erreich<strong>en</strong>, dass<br />
diese Pflanz<strong>en</strong> sich auch in unser<strong>en</strong><br />
Gärt<strong>en</strong> wohlfühl<strong>en</strong>. All diese Vorgänge<br />
werd<strong>en</strong> von d<strong>en</strong> Behörd<strong>en</strong> überwacht,<br />
die „zertifiziert<strong>en</strong>“ Pflanz<strong>en</strong><br />
kann man also ohne Bed<strong>en</strong>k<strong>en</strong><br />
erwerb<strong>en</strong>. Ein Vorschlag zum<br />
Schluss: Wer sein<strong>en</strong> Gart<strong>en</strong> mehr<br />
ext<strong>en</strong>siv pflegt, also w<strong>en</strong>ig düngt<br />
und nicht regelmäßig alles Unerwünschte<br />
weghackt, wird vielleicht<br />
erleb<strong>en</strong>, wie sich einige seiner<br />
Lieblinge ganz von alleine<br />
einstell<strong>en</strong>. £<br />
Winfried Gr<strong>en</strong>zheuser<br />
Heinz Rinsche<br />
Purpurknab<strong>en</strong>kraut<br />
Foto: M. Stev<strong>en</strong><br />
Geflecktes Knab<strong>en</strong>kraut.<br />
Foto: giese.tv<br />
mehr zu Beton-Exzess<strong>en</strong> mit überdim<strong>en</strong>sioniert<strong>en</strong><br />
Pflasterfläch<strong>en</strong>, Stützmauern, Ramp<strong>en</strong><br />
und dergleich<strong>en</strong>. Dass damit auch in<br />
die Ästhetik des Dorf/Stadtbildes bzw. der<br />
Landschaft zerstört wird, scheint kein<strong>en</strong><br />
mehr zu tangier<strong>en</strong>.<br />
Was ist zu tun?<br />
Zunächst ist Umd<strong>en</strong>k<strong>en</strong> angesagt. W<strong>en</strong>n<br />
der Fläch<strong>en</strong>verbrauch in dem Tempo der<br />
letzt<strong>en</strong> 50 Jahre weitergeht, sind bis zum<br />
Jahr 2050 alle zusamm<strong>en</strong>häng<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Freifläch<strong>en</strong><br />
verbraucht, bis auf einige klägliche<br />
Naturschutzinseln. Wir wiss<strong>en</strong>, dass das<br />
Bevölkerungswachstum bereits sein<strong>en</strong> Höhepunkt<br />
überschritt<strong>en</strong> hat und dass die Bevölkerung<br />
immer älter wird, mit der Folge,<br />
dass die Nachfrage nach Immobili<strong>en</strong><br />
Feuchtgebiete im Münsterland sind<br />
heute bereits eine „Arche Noah“ für<br />
viele Art<strong>en</strong>.<br />
Foto: giese-tv<br />
Die Schlüsselblume liebt<br />
feuchte Standorte und ist<br />
ein erster Bote des<br />
Frühlings.<br />
Foto: giese.tv<br />
schrumpft und die damit<br />
verbund<strong>en</strong><strong>en</strong> Di<strong>en</strong>stleistung<strong>en</strong><br />
zurückgeh<strong>en</strong>.<br />
Viele Altimmobili<strong>en</strong> werd<strong>en</strong><br />
in d<strong>en</strong> nächst<strong>en</strong><br />
Jahrzehnt<strong>en</strong> frei, so dass der Zwang, ständig<br />
neue Freifläch<strong>en</strong> am Rand der Orte in Anspruch<br />
zu nehm<strong>en</strong>, zukünftig erst recht nicht<br />
mehr besteht. Verantwortliche Politiker und<br />
Verwaltungsbeamte müss<strong>en</strong> umd<strong>en</strong>k<strong>en</strong> und<br />
<strong>en</strong>dlich auch einmal bereit sein, nicht mehr<br />
b<strong>en</strong>ötigte Fläch<strong>en</strong> wie Kasern<strong>en</strong>, Gleisanla-<br />
g<strong>en</strong> o .ä. der Natur zurückzugeb<strong>en</strong>. Prognos<strong>en</strong><br />
über die Zunahme des Individualverkehres<br />
erweis<strong>en</strong> sich zunehm<strong>en</strong>d als<br />
falsch, so dass ökologisch schlecht verträgliche<br />
Projekte wie Umgehungsstraß<strong>en</strong><br />
zu Arbeitsbeschaffungsmaßnahm<strong>en</strong> ausart<strong>en</strong>.<br />
Ausblick<br />
Wir seh<strong>en</strong>, dass die Bedrohung unserer<br />
Leb<strong>en</strong>sgrundlag<strong>en</strong> brisanter ist d<strong>en</strong>n je. Wir,<br />
die wir von der droh<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Katastrophe<br />
wiss<strong>en</strong>, hab<strong>en</strong> die Pflicht, unsere Entscheidungsträger<br />
in aller Öff<strong>en</strong>tlichkeit<br />
hierüber aufzuklär<strong>en</strong>. Werbewirksame<br />
Einzelmaßnahm<strong>en</strong> auf dem Gebiet des<br />
aktiv<strong>en</strong> Naturschutzes sind zwar unverzichtbar,<br />
sie g<strong>en</strong>üg<strong>en</strong> aber off<strong>en</strong>sichtlich<br />
nicht, das große Sterb<strong>en</strong> auf unserem Planet<strong>en</strong><br />
aufzuhalt<strong>en</strong>. £<br />
Kurt Kuhn<strong>en</strong><br />
NATURZEIT.org 9
Im Flug erscheint die Breitflügelfledermaus<br />
so groß wie eine Amsel.<br />
Foto: <strong>NABU</strong>/F. Schwab<br />
Die Breitflügelfledermaus, eine der größt<strong>en</strong><br />
Art<strong>en</strong> unserer Region, weist eine stattliche<br />
Körpergröße mit 62 bis 80 mm und 22<br />
bis 33 Gramm auf. Im Flug erscheint sie so<br />
groß wie eine Amsel. Auf ihrer Ober- und<br />
Unterseite ist sie braun gefärbt, die Unterseite<br />
ist jedoch etwas heller. Das Fell wirkt auf<br />
der Oberseite struppig, die Ohr<strong>en</strong> sind klein,<br />
etwas spitz und wie die Schnauze pechschwarz<br />
gefärbt. Die Sommerquartiere bezieht<br />
die Breitflügelfledermaus in Dächern<br />
unserer Häuser, versteckt sich aber in Ritz<strong>en</strong>,<br />
so dass sie kaum zu find<strong>en</strong> ist. Auch d<strong>en</strong><br />
Winter verbring<strong>en</strong> die Tiere verborg<strong>en</strong> in<br />
unser<strong>en</strong> Häusern. Zur Jagd verlässt die<br />
Breitflügelfledermaus ihr Quartier bereits<br />
währ<strong>en</strong>d der Dämmerung. Sie jagt in reich<br />
strukturiert<strong>en</strong> Landschaft<strong>en</strong>, gerne in der<br />
Nähe von Gewässern, aber auch in Gärt<strong>en</strong>,<br />
Parks und <strong>en</strong>tlang von Straß<strong>en</strong>latern<strong>en</strong>. Sie<br />
fliegt behäbig rudernd in einer Höhe von 3<br />
bis 7 Metern.<br />
Die Zwergfledermaus ist die häufigste<br />
Fledermausart im Münsterland. Mit einer<br />
Körperlänge von etwa 35 mm ist sie auch<br />
die kleinste heimische Fledermaus. Sie wiegt<br />
mit 5 bis 7 Gramm so viel wie drei Gummibärch<strong>en</strong>.<br />
Im Flug ist sie so groß wie ein<br />
Zaunkönig. Rück<strong>en</strong> und Bauch sind fast<br />
einfarbig braun gefärbt, die Ohr<strong>en</strong> sind klein<br />
und spitz. Die Zwergfledermaus bezieht ihre<br />
Sommerquartiere in und an Häusern. Dort<br />
sitzt sie in Ritz<strong>en</strong> an der Hausfassade, hinter<br />
Zwergfledermäuse versteck<strong>en</strong> sich<br />
gerne in Spalt<strong>en</strong>quartier<strong>en</strong><br />
Foto: <strong>NABU</strong>/K. Bogon<br />
10 NATURZEIT.org<br />
Fledermäuse<br />
im Gart<strong>en</strong><br />
Einige Fledermausart<strong>en</strong>, die in der Ab<strong>en</strong>ddämmerung in unser<strong>en</strong><br />
Gärt<strong>en</strong> bei der Insekt<strong>en</strong>jagd zu beobacht<strong>en</strong> sind, scheu<strong>en</strong> die Nähe<br />
des M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong> nicht. Manche, wie Zwerg- und Breitflügelfledermaus<br />
leb<strong>en</strong> sogar mit uns unter einem Dach. Carst<strong>en</strong> Trappmann<br />
und Frauke Meier stell<strong>en</strong> uns die geheimnisvoll<strong>en</strong> Jäger vor.<br />
Wandverkleidung<strong>en</strong>, unter Flachdächern<br />
oder in Rolllad<strong>en</strong>käst<strong>en</strong>. Auch d<strong>en</strong> Winter<br />
verbring<strong>en</strong> Zwergfledermäuse in solch<strong>en</strong><br />
Versteck<strong>en</strong>. Sie jag<strong>en</strong> regelmäßig in fest<strong>en</strong><br />
Flugbahn<strong>en</strong> gerne in Gärt<strong>en</strong> und Parks,<br />
auch mitt<strong>en</strong> in der Stadt. Die Tiere flieg<strong>en</strong><br />
in einer Höhe von 3 - 5 m und sind gut an<br />
ihrer gering<strong>en</strong> Größe und dem unstet<strong>en</strong> Flug<br />
zu erk<strong>en</strong>n<strong>en</strong>.<br />
Die Fledermäuse sind äußerst nützliche<br />
Tiere. So verzehrt eine Zwergfledermaus im<br />
Verlauf eines Sommers fast ein<strong>en</strong> Eimer voll<br />
Insekt<strong>en</strong>, vorwieg<strong>en</strong>d Mück<strong>en</strong>. Biet<strong>en</strong> unsere<br />
Gärt<strong>en</strong> ein<strong>en</strong> gewiss<strong>en</strong> Insekt<strong>en</strong>reichtum,<br />
werd<strong>en</strong> sie gerne als Jagdgebiete g<strong>en</strong>utzt.<br />
Sie könn<strong>en</strong> d<strong>en</strong> nützlich<strong>en</strong> Nachjägern helf<strong>en</strong>,<br />
indem Sie auf die Verw<strong>en</strong>dung von<br />
Insektizid<strong>en</strong> in ihrem Gart<strong>en</strong> verzicht<strong>en</strong>. Das<br />
Insekt<strong>en</strong>angebot im Gart<strong>en</strong> kann durch bestimmte<br />
Pflanz<strong>en</strong> noch gesteigert werd<strong>en</strong>.<br />
Folg<strong>en</strong>de Gewächse lock<strong>en</strong> Nachtinsekt<strong>en</strong><br />
an, von d<strong>en</strong><strong>en</strong> sich Fledermäuse<br />
ernähr<strong>en</strong>:<br />
Jelängerjelieber Lonicera caprifolium, Duftgeißblatt<br />
Lonicera periclym<strong>en</strong>um, Sommerflieder<br />
Buddelaja davidii, Holunder Sambucus<br />
nigra, Gemeiner Schneeball Viburnum<br />
opulus, Salweide Salix caprea, Liguster<br />
Ligustrum vulgare, Rote Heck<strong>en</strong>kirsche<br />
Lonicera xylosteum, Apfelrose Rosa rugosa,<br />
Biberneil - Rose Rosa pimpinellifolia,<br />
Schnittlauch Allium scho<strong>en</strong>oprasum,<br />
Zwergfledermäuse sind im Münsterland<br />
am häufigst<strong>en</strong> anzutreff<strong>en</strong>.<br />
Foto: <strong>NABU</strong>/E. M<strong>en</strong>z<br />
Gart<strong>en</strong>-Salbei Salvia officinalis, Wilder<br />
Majoran Origanum vulgäre, Borretsch Borago<br />
officinalis, versch. Minze M<strong>en</strong>tha spec.,<br />
Melisse Melissa officinalis, Seif<strong>en</strong>kraut<br />
Saponaria officinalis, Ziertabak Nicotiana<br />
allata, Gart<strong>en</strong>reseda Reseda odorata, Gewöhnliche<br />
Nachtkerze O<strong>en</strong>othera bi<strong>en</strong>nis,<br />
Gemeine Nachtviole Hesperis matronalis,<br />
Immergrün Vinca minor, Aufgeblas<strong>en</strong>es<br />
Leimkraut Sil<strong>en</strong>e vulgaris, Duft-Nachtkerze<br />
O<strong>en</strong>othera odorata (missouri<strong>en</strong>sis), Wegwarte<br />
Cichorium intybus, Weid<strong>en</strong>rösch<strong>en</strong><br />
Epilobium angustifolium, Türk<strong>en</strong>bundlilie<br />
Lilium martagon, Ausdauerndes Silberblatt<br />
Lunaria redivia, Rote Lichtnelke Melandrium<br />
rubrun, Tag Lichtnelke Sil<strong>en</strong>e dioica, Königslilie<br />
Lilium regale, Taglilie Hemerocallis<br />
citrina, Goldlack Cheiranthus cheirii, Acker-<br />
Leimkraut Sil<strong>en</strong>e noctiflora, Nick<strong>en</strong>des<br />
Leimkraut Sil<strong>en</strong>e nutans, Ab<strong>en</strong>dlevkoje<br />
Matthiola incana. £<br />
Carst<strong>en</strong> Trappmann,<br />
Frauke Meier<br />
ü www.fledermausschutz.de<br />
Alexander Och, Jahrgang 1930, Sohn eines<br />
Försters, hatte von Jug<strong>en</strong>d an eine <strong>en</strong>ge<br />
Beziehung zur Natur. Vor allem nach seinem<br />
Ausscheid<strong>en</strong> aus dem Berufsleb<strong>en</strong> hat er<br />
aus seinem R<strong>en</strong>tnerdasein ein<strong>en</strong> Full-Time-<br />
Job für d<strong>en</strong> Naturschutz gemacht. Kompet<strong>en</strong>t,<br />
hart in der Sache, aber stets auf Ausgleich<br />
bedacht, setzt er sich in konstruktiver<br />
Weise für d<strong>en</strong> Naturschutz im Sinne des<br />
Gemeinwohls ein.<br />
Seit 1985 ist er Mitglied im <strong>NABU</strong> War<strong>en</strong>dorf<br />
und <strong>en</strong>gagiert sich dort in viel<strong>en</strong> Bereich<strong>en</strong>.<br />
Der Amphibi<strong>en</strong>schutz ist ein Schwerpunkt<br />
seiner vielfältig<strong>en</strong> Tätigkeit<strong>en</strong>. Seit 1986<br />
organisiert er in Zusamm<strong>en</strong>arbeit mit dem<br />
Landesstraß<strong>en</strong>bauamt, dem <strong>Kreis</strong>straß<strong>en</strong>bauamt<br />
und d<strong>en</strong> Gemeind<strong>en</strong> die Errichtung<br />
von Schutzzäun<strong>en</strong> und die Kontrolle der<br />
Zäune durch freiwillige HelferInn<strong>en</strong>. Die<br />
Amphibi<strong>en</strong>schutzgruppe um Alexander Och<br />
hat für ihre Arbeit d<strong>en</strong> 1. Preis bei der Verleihung<br />
des Umweltpreises 1998 des <strong>Kreis</strong>es<br />
War<strong>en</strong>dorf erhalt<strong>en</strong>.<br />
Sein besonderes Interesse gilt dem<br />
Feuchtwies<strong>en</strong>schutz, wo er sich vor allem<br />
um die Erfassung und d<strong>en</strong> Schutz der Wies<strong>en</strong>vogel-<br />
und Rohrweih<strong>en</strong>vorkomm<strong>en</strong> im<br />
Vollzeit für die Natur:<br />
Alexander Och<br />
Seit viel<strong>en</strong> Jahr<strong>en</strong> setzt sich Alexander Och für die Natur<br />
im <strong>Kreis</strong> War<strong>en</strong>dorf ein. Klaus Reinke portraitiert ihn und<br />
seine Arbeit.<br />
<strong>Kreis</strong> War<strong>en</strong>dorf bemüht. Seit 1991 schützt<br />
er alljährlich die im Getreide brüt<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Rohrweih<strong>en</strong>paare<br />
vor dem Ausmäh<strong>en</strong>.<br />
Auch die Eul<strong>en</strong>, insbesondere der Steinkauz,<br />
hab<strong>en</strong> es ihm angetan. Seit 1993 kontrolliert<br />
er alljährlich die bekannt<strong>en</strong> Standorte, betreut<br />
die angebracht<strong>en</strong> Nisthilf<strong>en</strong> und leistet Aufklärungsarbeit<br />
bei d<strong>en</strong> Anwohnern. Dem<br />
Steinkauz di<strong>en</strong>t auch die sehr erfolgreich<br />
verlauf<strong>en</strong>de Apfelsaftaktion im <strong>Kreis</strong> War<strong>en</strong>dorf,<br />
die maßgeblich durch Alexander Och<br />
geprägt wurde und von ihm organisiert wird.<br />
Durch diese Aktion erhalt<strong>en</strong> vor allem Landwirte<br />
ein<strong>en</strong> finanziell<strong>en</strong> Anreiz, die alt<strong>en</strong><br />
Obstwies<strong>en</strong> zu erhalt<strong>en</strong>.<br />
Selbst im R<strong>en</strong>t<strong>en</strong>alter ist Alexander Och bei<br />
praktisch<strong>en</strong> Arbeitseinsätz<strong>en</strong> dabei und packt<br />
tatkräftig zu beim Schneiteln von Kopfbäum<strong>en</strong><br />
und ander<strong>en</strong> Pflegearbeit<strong>en</strong>. Berühmt-berüchtigt<br />
ist bei dies<strong>en</strong> Arbeit<strong>en</strong> sein<br />
ausgeprägter Ordnungssinn. Die „Baustelle“<br />
wird nicht eher verlass<strong>en</strong>, bis alles aufgeräumt<br />
ist: „Die Vorfluter müss<strong>en</strong> erst frei<br />
gemacht werd<strong>en</strong>.“<br />
Darüber hinaus übernimmt er die Betreuung<br />
der Zivildi<strong>en</strong>stleist<strong>en</strong>d<strong>en</strong>, organisiert ihr<strong>en</strong><br />
Einsatz und steht ihn<strong>en</strong> jederzeit mit Rat<br />
und Tat zur Seite. Für sein<strong>en</strong> besonder<strong>en</strong><br />
Einsatz für die Landschaftspflege erhielt er<br />
1994 d<strong>en</strong> Sonderpreis bei der Verleihung<br />
des Umweltpreises des <strong>Kreis</strong>es War<strong>en</strong>dorf.<br />
Nicht unerwähnt bleib<strong>en</strong> soll<strong>en</strong> die zahlreich<strong>en</strong><br />
Stellungnahm<strong>en</strong> zu Eingriff<strong>en</strong> in d<strong>en</strong><br />
Naturhaushalt und zu d<strong>en</strong> Landschaftsplän<strong>en</strong>,<br />
die er im Rahm<strong>en</strong> der Verbandsbeteiligung<br />
erarbeitet.<br />
Alexander Och hat nie groß<strong>en</strong> Wert auf<br />
Post<strong>en</strong> und Funktion<strong>en</strong> gelegt. D<strong>en</strong>noch ließ<br />
Mit 74 Jahr<strong>en</strong> ist Alexander Och kein<br />
Arbeitseinsatz zu schwer!<br />
Foto: <strong>NABU</strong>-Archiv<br />
Alexander Och: R<strong>en</strong>tnerdasein als<br />
Full-Time-Job für d<strong>en</strong> Naturschutz.<br />
Foto: <strong>NABU</strong>-Archiv<br />
es sich nicht umgeh<strong>en</strong>, dass er auf Grund<br />
seiner Kompet<strong>en</strong>z in divers<strong>en</strong> Gremi<strong>en</strong> und<br />
Arbeitskreis<strong>en</strong> vertret<strong>en</strong> ist. So war er von<br />
1988 bis 1999 zweiter Vorsitz<strong>en</strong>der des<br />
<strong>NABU</strong>-<strong>Kreis</strong>verbandes und ist bis heute im<br />
Vorstand tätig, ist seit 1995 Mitglied der<br />
Landschaftsbeirates bei der Unter<strong>en</strong> Landschaftsbehörde<br />
und war mehrere Jahre stellvertret<strong>en</strong>des<br />
Mitglied im Landschaftsbeirat<br />
bei der Höher<strong>en</strong> Landschaftsbehörde. Weiterhin<br />
arbeitet er seit der Gründung aktiv in<br />
der Lokal<strong>en</strong> AGENDA Oelde mit und ist in<br />
weiter<strong>en</strong> Arbeitskreis<strong>en</strong> tätig, zum Beispiel<br />
im Arbeitskreis „REGIONALE 2004 links und<br />
rechts der Ems“, Arbeitskreis Steinbrüche,<br />
Feuchtwies<strong>en</strong>schutz sowie in der Arbeitsgruppe<br />
NSG Davert.<br />
Ich wünsche Alexander weiterhin Erfüllung<br />
und Freude bei seiner Naturschutzarbeit<br />
und hoffe, dass er uns noch lange bei unser<strong>en</strong><br />
Bemühung<strong>en</strong> um mehr Natur im <strong>Kreis</strong><br />
War<strong>en</strong>dorf zur Seite steht. £<br />
Klaus Reinke<br />
NATURZEIT.org 31
<strong>NABU</strong>-Naturschutzstation<br />
Neue Mitarbeiter<br />
Seit April 2004 ist Kristian Mantel als neuer<br />
Mitarbeiter bei der <strong>NABU</strong>-Naturschutzstation<br />
Münsterland angefang<strong>en</strong>. Gemeinsam mit<br />
Hugo Lütke Bext<strong>en</strong> ist er für die Betreuung<br />
der Heckrinder- und Wildpferdeherd<strong>en</strong> in<br />
d<strong>en</strong> Emsau<strong>en</strong> zuständig. Kristian Mantel ist<br />
gelernter Förster und begeisterter Ornithologe<br />
mit langjähriger „Heckrindererfahrung“<br />
aus d<strong>en</strong> Rieselfeldern Münster. Weitere<br />
Aufgab<strong>en</strong> sind die Organisation der Landwirtschaft<br />
auf dem Emshof, wiss<strong>en</strong>schaftliche<br />
Begleituntersuchung<strong>en</strong> zum Beweidungsprojekt<br />
und die Durchführung praktischer<br />
Naturschutzarbeit<strong>en</strong>. Hugo Lütke Bext<strong>en</strong> ist<br />
gelernter Landwirt und sorgt künftig neb<strong>en</strong>beruflich<br />
für das tägliche Wohl der Tiere:<br />
Kontrolle der Zäune und der Tiergesundheit<br />
sowie Fütterung bei Schneelag<strong>en</strong>. £<br />
Dem Froschkönig zu Liebe<br />
Kooperation mit <strong>NABU</strong> in<br />
Niedersachs<strong>en</strong><br />
Der Laubfrosch verbindet. Unter diesem<br />
Motto kam es im Januar 2004 zu einer gemeinsam<strong>en</strong><br />
Aktion des <strong>NABU</strong> Steinfurt, des<br />
<strong>NABU</strong> Grafschaft B<strong>en</strong>theim, des BUND Grafschaft<br />
B<strong>en</strong>theim und der <strong>NABU</strong>-<br />
Naturschutzstation Münsterland. In einer<br />
groß<strong>en</strong> Aktion wurd<strong>en</strong> gemeinsam Pflegemaßnahm<strong>en</strong><br />
an einem der beid<strong>en</strong> letzt<strong>en</strong><br />
Laubfroschgewässer in der Grafschaft B<strong>en</strong>theim<br />
durchgeführt. Da das Vorkomm<strong>en</strong> auch<br />
für die Umsetzung des Schutzkonzeptes im<br />
Münsterland von großer Bedeutung ist –<br />
von hier soll<strong>en</strong> die Laubfrösche die inzwisch<strong>en</strong><br />
wieder kleingewässerreich<strong>en</strong> Feuchtwies<strong>en</strong>gebiete<br />
um Ochtrup besiedeln – spielt<strong>en</strong><br />
Landesgr<strong>en</strong>z<strong>en</strong> beim Engagem<strong>en</strong>t der<br />
<strong>NABU</strong> Aktiv<strong>en</strong> keine Rolle. Nun, wo wieder<br />
Danke für die Blum<strong>en</strong>!<br />
Für die Unterstützung unserer<br />
Mitgliederwerbeaktion bedank<strong>en</strong><br />
wir uns beim Gart<strong>en</strong>c<strong>en</strong>ter<br />
Münsterland.<br />
D<strong>en</strong> erst<strong>en</strong> hundert neu beigetret<strong>en</strong><strong>en</strong> Mitgliedern<br />
sch<strong>en</strong>kte das Gart<strong>en</strong>c<strong>en</strong>ter jeweils<br />
eine Blüt<strong>en</strong>pflanz<strong>en</strong>staude für d<strong>en</strong> heimisch<strong>en</strong><br />
Gart<strong>en</strong> oder Balkon. Eine doppelt<br />
gelung<strong>en</strong>e Unterstützung: Die neu beigetret<strong>en</strong><strong>en</strong><br />
Mitglieder freut<strong>en</strong> sich über die nette<br />
Begrüßung im <strong>NABU</strong> und hatt<strong>en</strong> gleich eine<br />
Geleg<strong>en</strong>heit ein<strong>en</strong> aktiv<strong>en</strong> Beitrag zum Na-<br />
30 NATURZEIT.org<br />
Kristian Mantel<br />
Hugo Lütke Bext<strong>en</strong><br />
etwas mehr Licht in die flach<strong>en</strong> Uferzon<strong>en</strong><br />
des Gewässers komm<strong>en</strong> kann, hoff<strong>en</strong> alle<br />
Beteiligt<strong>en</strong> auf eine Erholung des auf nur<br />
noch 5-10 ruf<strong>en</strong>de Laubfroschmännch<strong>en</strong><br />
zusamm<strong>en</strong>geschmolz<strong>en</strong><strong>en</strong> Bestandes. £<br />
Mitarbeiter des <strong>NABU</strong> Steinfurt, des <strong>NABU</strong><br />
Grafschaft B<strong>en</strong>theim, des BUND Grafschaft<br />
B<strong>en</strong>theim und der <strong>NABU</strong>-Naturschutzstation<br />
Münsterland bei d<strong>en</strong> Pflegearbeit<strong>en</strong>.<br />
Foto: M. Stev<strong>en</strong><br />
turschutz in der Stadt zu leist<strong>en</strong>. Die vom<br />
<strong>NABU</strong> ausgewählt<strong>en</strong> Pflanz<strong>en</strong>art<strong>en</strong> sind in<br />
besonderer Weise dazu in der Lage ein<strong>en</strong><br />
Beitrag zur Verringerung der Hungersnot für<br />
blüt<strong>en</strong>besuch<strong>en</strong>de Insekt<strong>en</strong> in der Stadt in<br />
d<strong>en</strong> Sommermonat<strong>en</strong> Juli und August zu<br />
leist<strong>en</strong>. Damit stellt dies ein<strong>en</strong> klein<strong>en</strong> Beitrag<br />
zum Stop des alljährlich<strong>en</strong> Hummelsterb<strong>en</strong>s,<br />
dem auffälligst<strong>en</strong> Zeich<strong>en</strong> der Hungersnot,<br />
dar. Der <strong>NABU</strong> sagt: Danke für die Blum<strong>en</strong>!<br />
Weitere Information<strong>en</strong> zu der Aktion könn<strong>en</strong><br />
Sie bei der <strong>NABU</strong>-Naturschutzstation Münsterland<br />
bekomm<strong>en</strong>. £<br />
Praktische<br />
Gewässerpat<strong>en</strong>schaft<strong>en</strong><br />
Die <strong>NABU</strong>-Naturschutzstation hat in d<strong>en</strong><br />
letzt<strong>en</strong> Jahr<strong>en</strong> zahlreiche Gewässer neu<br />
angelegt oder durch Pflegemaßnahm<strong>en</strong><br />
saniert. Damit die Gewässer ihre hohe<br />
Qualität für d<strong>en</strong> Laubfrosch und andere<br />
gefährdete Art<strong>en</strong> behalt<strong>en</strong>, ist eine regelmäßig<br />
Kontrolle der Gewässerzustandes,<br />
der Besiedlung mit Amphibi<strong>en</strong> und die<br />
Beseitigung von Gehölzaufwuchs erforderlich.<br />
W<strong>en</strong>n Sie Zeit und Spaß daran<br />
hab<strong>en</strong> die Betreuung eines Gewässers<br />
oder mehrerer Gewässer in Ihrer Nähe<br />
als „Pate“ zu übernehm<strong>en</strong>, meld<strong>en</strong> Sie<br />
sich doch bei der <strong>NABU</strong>-Naturschutzstation<br />
(Tel. 0251/9879953).<br />
Qualifikation Ehr<strong>en</strong>amt<br />
M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong>, die sich durch die Übernahme<br />
von ehr<strong>en</strong>amtlich<strong>en</strong> Aufgab<strong>en</strong> betätig<strong>en</strong>,<br />
hab<strong>en</strong> häufig verbesserte Einstellungschanc<strong>en</strong><br />
auf dem Arbeitsmarkt. Die Personalabteilung<strong>en</strong><br />
seh<strong>en</strong> – unabhängig<br />
von der Fachbranche – in ehr<strong>en</strong>amtlich<strong>en</strong><br />
Betätigung<strong>en</strong> d<strong>en</strong> Nachweis sozialer<br />
Kompet<strong>en</strong>z. Die <strong>NABU</strong>-Naturschutzstation<br />
macht daher darauf aufmerksam,<br />
dass der <strong>NABU</strong> sein<strong>en</strong> ehr<strong>en</strong>amtlich<strong>en</strong><br />
HelferInn<strong>en</strong> Bescheinigung<strong>en</strong> über ihre<br />
Tätigkeit beim <strong>NABU</strong> ausstell<strong>en</strong> kann.<br />
Frag<strong>en</strong> Sie Ihre <strong>NABU</strong>-Gruppe vor Ort!<br />
Thomas Hövelmann überreicht Eva<br />
Herrmann (Mitte) das Begrüßungspaket<br />
für Neumitglieder.<br />
Foto: privat<br />
<strong>NABU</strong> Bocholt<br />
Endlich wieder eine Kindergruppe!<br />
Am 4. Mai 2004 hab<strong>en</strong> sich in Bocholt in der Geschäftsstelle am Aa-See 12 Jung<strong>en</strong> und Mädch<strong>en</strong><br />
zur Gründung der Kindergruppe getroff<strong>en</strong>.<br />
Unter der Leitung von Wolfgang<br />
Siem<strong>en</strong> wurd<strong>en</strong> Ziele<br />
und Grundregeln der Gruppe<br />
besproch<strong>en</strong>. Alle hab<strong>en</strong> ihre<br />
Wünsche für die zukünftige<br />
gemeinsame Zeit geäußert<br />
und ihre Adress<strong>en</strong> und Telefonnummern<br />
ausgetauscht.<br />
Die jüngst<strong>en</strong> Kinder sind elf<br />
und die ältest<strong>en</strong> vierzehn<br />
Jahre alt. Die Jung<strong>en</strong> sind<br />
bisher deutlich in der Überzahl.<br />
Das heißt aber nicht,<br />
dass sich das nicht noch<br />
ändern könnte.<br />
Auf die Frage, was sich die<br />
Kinder unter der Arbeit im<br />
<strong>NABU</strong> vorstell<strong>en</strong>, stand das<br />
Beobacht<strong>en</strong> und Bestimm<strong>en</strong> von Tier<strong>en</strong> und<br />
Pflanz<strong>en</strong> an erster Stelle. Außerdem möcht<strong>en</strong><br />
die Kinder Nistkäst<strong>en</strong> bau<strong>en</strong>, ein<strong>en</strong> Teich<br />
anleg<strong>en</strong>, Imker besuch<strong>en</strong> und vieles mehr.<br />
Der Grupp<strong>en</strong>leiter Wolfgang Siem<strong>en</strong> hat sich<br />
als Ziel gesetzt, d<strong>en</strong> Kindern die Natur in<br />
Bocholt und Umgebung näher zu bring<strong>en</strong>.<br />
Die Kinder soll<strong>en</strong> einheimische Tiere und<br />
Pflanz<strong>en</strong> nicht nur k<strong>en</strong>n<strong>en</strong>lern<strong>en</strong>, sondern<br />
auch s<strong>en</strong>sibel werd<strong>en</strong> für die Zusamm<strong>en</strong>hänge<br />
in der Natur und die Notw<strong>en</strong>digkeit<br />
von Naturschutzmaßnahm<strong>en</strong> erk<strong>en</strong>n<strong>en</strong>. Dazu<br />
gehört natürlich auch aktive Naturschutz-<br />
Teiche hab<strong>en</strong> in d<strong>en</strong> letzt<strong>en</strong> Jahr<strong>en</strong> vermehrt<br />
in unser<strong>en</strong> Gärt<strong>en</strong> ihr<strong>en</strong> Platz gefund<strong>en</strong>.<br />
Leider gibt es aber immer noch Gart<strong>en</strong>teiche,<br />
die zu sehr gepflegt sind und all<strong>en</strong>falls fürs<br />
Auge eine Bereicherung darstell<strong>en</strong>:<br />
Ohweh, Br<strong>en</strong>nesseln am Teich, weg damit,<br />
Schilf im Teich, da sieht man das Wasser ja<br />
gar nicht, weg damit. Dass es auch anders<br />
geht, zeigt dieses Beispiel eines Gart<strong>en</strong>teiches<br />
in Bocholt, der für Pflanz<strong>en</strong> und Tiere<br />
arbeit. So kann die Gruppe die Erwachs<strong>en</strong><strong>en</strong><br />
bei Arbeitseinsätz<strong>en</strong> unterstütz<strong>en</strong>.Als besonderes<br />
Ziel hat die Gruppe das Anleg<strong>en</strong> eines<br />
„Jug<strong>en</strong>dnaturgart<strong>en</strong>s“ ins Auge gefasst. In<br />
diesem Gart<strong>en</strong> woll<strong>en</strong> die Kinder selbst<br />
Kleinbiotope anleg<strong>en</strong>, pfleg<strong>en</strong> und beobacht<strong>en</strong>.<br />
Dazu gehör<strong>en</strong> u. a. eine Hecke aus<br />
einheimisch<strong>en</strong> Gehölz<strong>en</strong>, das Pflanz<strong>en</strong> von<br />
Bäum<strong>en</strong>, das Anleg<strong>en</strong> eines Teiches, das<br />
Anbring<strong>en</strong> von Nisthilf<strong>en</strong> und vieles mehr...<br />
Die Gruppe hofft, schon bald eine geeignete<br />
Fläche zu find<strong>en</strong>. Für jede Unterstützung<br />
bei der Suche sind die Kinder sehr dankbar.<br />
Zur notw<strong>en</strong>dig<strong>en</strong> Ausrüstung der Kinder<br />
ein<strong>en</strong> klein<strong>en</strong> Leb<strong>en</strong>sraum darstellt und der<br />
bei g<strong>en</strong>auer Betrachtung auch fürs Auge<br />
naturverständiger MitbürgerInn<strong>en</strong> eine tolle<br />
Sache ist. £<br />
Rudolf Souilljee<br />
Die neu gegründete<br />
Kindergruppe mit<br />
Grupp<strong>en</strong>leiter Wolfgang<br />
Siem<strong>en</strong>. (l. u.)<br />
Foto: S. Siem<strong>en</strong><br />
gehör<strong>en</strong> eig<strong>en</strong>tlich nur ein Fahrrad und das<br />
Interesse an der Natur. Günstig ist es natürlich,<br />
w<strong>en</strong>n möglichst viele Kinder eine Fernglas<br />
und Bestimmungsbücher für Pflanz<strong>en</strong><br />
und Tiere besitz<strong>en</strong>. Bei bestimmt<strong>en</strong> Aktion<strong>en</strong><br />
werd<strong>en</strong> auch Gummistiefel und einzelne<br />
Kescher erforderlich sein. £<br />
Weitere Information<strong>en</strong> zur <strong>NABU</strong> Kindergruppe<br />
in Bocholt gibt es bei: Wolfgang Siem<strong>en</strong>,<br />
Tel.: 02871-2375553<br />
Gart<strong>en</strong>teich als Leb<strong>en</strong>sraum<br />
Am naturnah<strong>en</strong> Gart<strong>en</strong>teich find<strong>en</strong>t<br />
sich auch die Sumpfdotterblume ein.<br />
Foto: R. Souilljee<br />
<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Bork</strong><strong>en</strong><br />
NATURZEIT.org 11
<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Bork</strong><strong>en</strong><br />
Der „Modd<strong>en</strong>pohl“ ist ein altes Flurstück im ländlich<strong>en</strong> Rheder Auß<strong>en</strong>bereich.<br />
Betreut wird das Gebiet vom <strong>NABU</strong> Rhede. Ralf Volmer und Marianne Harborg<br />
stell<strong>en</strong> das „Stückch<strong>en</strong> Münsterland“ vor.<br />
Der Modd<strong>en</strong>pohl<br />
Der „Modd<strong>en</strong>pohl“ liegt in der Nähe einer<br />
ehemalig<strong>en</strong> Windmühle, ist ungefähr ein<strong>en</strong><br />
halb<strong>en</strong> Hektar groß und umgeb<strong>en</strong> von einer<br />
Wallhecke, die im Rahm<strong>en</strong> der Flurbereinigung<br />
als „unbedingt erhalt<strong>en</strong>swert“ eingestuft<br />
wurde. Das Gelände wurde deshalb Anfang<br />
der neunziger Jahre aus der landwirtschaftlich<strong>en</strong><br />
Nutzung g<strong>en</strong>omm<strong>en</strong> und in d<strong>en</strong> vorläufig<strong>en</strong><br />
Besitz der Stadt Rhede übergeb<strong>en</strong>.<br />
Diese verpachtete die Fläche an ein<strong>en</strong> Landwirt,<br />
der sie jedoch int<strong>en</strong>siv als Maisacker<br />
nutzte: Bis unmittelbar an die Hecke wurde<br />
beidseitig gepflügt, Wurzeln wurd<strong>en</strong> durchtr<strong>en</strong>nt,<br />
Dünger und Pflanz<strong>en</strong>gifte eingetrag<strong>en</strong>.<br />
1993 begann der <strong>NABU</strong> in Rhede, sich für<br />
die Rettung der ökologisch wertvoll<strong>en</strong> Wallhecke<br />
einzusetz<strong>en</strong>. Um sie naturnah pfleg<strong>en</strong><br />
zu könn<strong>en</strong>, sollte die Fläche gepachtet werd<strong>en</strong>.<br />
Es brauchte allerdings beinahe 4 Jahre,<br />
zwei Bürgeranträge und viele Gespräche<br />
mit Behörd<strong>en</strong> und Politik, bis es soweit war:<br />
12 NATURZEIT.org<br />
in Rhede<br />
Die Stadt Rhede übertrug am 1.1.97 dem<br />
<strong>NABU</strong> Rhede die Pat<strong>en</strong>schaft für d<strong>en</strong> Modd<strong>en</strong>pohl<br />
sowie für eine weitere südlich angr<strong>en</strong>z<strong>en</strong>de<br />
Fläche - zunächst befristet auf<br />
zwei Jahre, mittlerweile unbefristet. Durch<br />
Verhandlung<strong>en</strong> mit dem Amt für Agrarordnung<br />
konnt<strong>en</strong> im Zuge der Flurbereinigung<br />
zwei weitere Auß<strong>en</strong>fläch<strong>en</strong> und ein fünf<br />
Meter breiter Schutzstreif<strong>en</strong> aus der Bewirtschaftung<br />
g<strong>en</strong>omm<strong>en</strong> werd<strong>en</strong>. Die Fläche<br />
des Pat<strong>en</strong>schaftsvertrages und damit der<br />
zu betreu<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Fläche umfasst nun insgesamt<br />
ein<strong>en</strong> Hektar.<br />
Seither hat sich am Modd<strong>en</strong>pohl einiges<br />
getan. Die Wallhecke wurde abschnittsweise<br />
auf d<strong>en</strong> Stock gesetzt und Lück<strong>en</strong> in der<br />
Hecke mit heimisch<strong>en</strong> Sträuchern bepflanzt.<br />
Aus der südlich<strong>en</strong> Auß<strong>en</strong>fläche <strong>en</strong>tstand<br />
eine Streuobstwiese und als Abgr<strong>en</strong>zung<br />
zum b<strong>en</strong>achbart<strong>en</strong> Acker wurde eine neue<br />
Hecke gepflanzt. Auf einer weiter<strong>en</strong> Auß<strong>en</strong>fläche<br />
wurde zur Ausmagerung der Oberbod<strong>en</strong><br />
abgeschob<strong>en</strong> und mit dieser Erde ein<br />
neuer Wall errichtet, auf dem nun eine weitere<br />
Hecke stockt. Der so <strong>en</strong>tstand<strong>en</strong>e Inn<strong>en</strong>raum<br />
des Modd<strong>en</strong>pohls wird mit landwirtschaftlicher<br />
Hilfe als einschürige Wiese<br />
bewirtschaftet. Um d<strong>en</strong> Naturwert des Geländes<br />
noch zu verbessern, legte das Amt<br />
für Agrarordnung außerdem ein Kleingewässer<br />
an, die NaturschützerInn<strong>en</strong> Holz-und<br />
Lesesteinhauf<strong>en</strong>.<br />
Die Maßnahm<strong>en</strong> zeig<strong>en</strong> mittlerweile positive<br />
Auswirkung<strong>en</strong>: Auf dem zunehm<strong>en</strong>d ausgemagert<strong>en</strong><br />
Bod<strong>en</strong> siedeln sich wieder Wies<strong>en</strong>blüher<br />
wie Wies<strong>en</strong>schaumkraut und Kuckuckslichtnelke<br />
an. In der Streuobstwiese<br />
Im Sommer 2003 konnte am<br />
Modd<strong>en</strong>pohl zum erst<strong>en</strong> Mal<br />
die Wesp<strong>en</strong>spinne beobachtet werd<strong>en</strong>.<br />
Foto: M. Harborg<br />
Einblick in ein kleines<br />
„Stückch<strong>en</strong> Münsterland“.<br />
Foto: giese.tv<br />
hab<strong>en</strong> wir im letzt<strong>en</strong> Jahr d<strong>en</strong> erst<strong>en</strong> Apfel<br />
geerntet. Das Kleingewässer wird von vier<br />
Amphibi<strong>en</strong>art<strong>en</strong> besiedelt. Blindschleich<strong>en</strong><br />
wurd<strong>en</strong> am Modd<strong>en</strong>pohl schon mehrfach<br />
beobachtet, eb<strong>en</strong>so die inzwisch<strong>en</strong> selt<strong>en</strong>e<br />
Zwergmaus, die d<strong>en</strong> Hochstaud<strong>en</strong>- und<br />
Gebüschbereich von Ackerrandstreif<strong>en</strong> als<br />
Leb<strong>en</strong>sraum braucht. Bei d<strong>en</strong> Vögeln - vornehmlich<br />
typische Heck<strong>en</strong>bewohner - nimmt<br />
die Zahl der Brutpaare zu. Der Neuntöter,<br />
der bis etwa 1990 hier brütete, wird sich<br />
allerdings wohl nicht wieder einfind<strong>en</strong>. Als<br />
weitere Biotopbewohner fand<strong>en</strong> wir die für<br />
Feuchtwies<strong>en</strong> typische Kurzflügelige<br />
Schwertschrecke und die erst seit kurzem<br />
von Süd<strong>en</strong> her eingewanderte Langflügelige<br />
Schwertschrecke.<br />
Probleme gab und gibt es natürlich auch.<br />
So kam es anfangs zu einem Streit um ein<strong>en</strong><br />
ungefragt errichtet<strong>en</strong> Hochsitz. Gespräche<br />
mit d<strong>en</strong> Jagdpächtern führt<strong>en</strong> zu einer Klärung<br />
und begründet<strong>en</strong> ein gutes Verhältnis.<br />
Zur Zeit wird die Flora und die Amphibi<strong>en</strong>population<br />
des Kleingewässers durch eingebrachte<br />
Karpf<strong>en</strong> empfindlich gestört.<br />
Der Modd<strong>en</strong>pohl stellt sicherlich kein großes<br />
Projekt des <strong>NABU</strong> im <strong>Kreis</strong> <strong>Bork</strong><strong>en</strong> dar. Er<br />
ist aber unseres Eracht<strong>en</strong>s ein Beispiel dafür,<br />
dass beharrlicher Einsatz für die Natur Erfolg<br />
hab<strong>en</strong> kann. Gleichzeitig ist mit diesem<br />
Biotop ein Stückch<strong>en</strong> ursprüngliches Müsterland<br />
mit seiner kleinräumig gegliedert<strong>en</strong><br />
Kulturlandschaft erhalt<strong>en</strong> geblieb<strong>en</strong>. £<br />
Ralf Volmer,<br />
Marianne Harborg<br />
Der Waldfriedhof Lauheide<br />
- Kleinod und Kooperation<br />
Friedhöfe sind Orte der Trauer und inner<strong>en</strong> Einkehr - längst aber auch wichtige Anlaufpunkte<br />
für eine Ruhe und Erholung such<strong>en</strong>de Bevölkerung. Als Teil der „grün<strong>en</strong> Lunge“ trag<strong>en</strong> sie<br />
zwar wes<strong>en</strong>tlich mit zur Verbesserung unseres Stadtklimas bei, Naturnähe sucht man jedoch<br />
vergeb<strong>en</strong>s. Dass es auch anders geht, zeigt der Waldfriedhof Lauheide.<br />
Der „etwas andere“ Friedhof liegt vor d<strong>en</strong><br />
Tor<strong>en</strong> Münsters an einem der am meist<strong>en</strong><br />
naturbelass<strong>en</strong><strong>en</strong> Abschnitte der Ems und in<br />
nächster Nähe zu d<strong>en</strong> Fläch<strong>en</strong> des Heckrinderprojektes<br />
der <strong>NABU</strong>-Naturschutzstation.<br />
Der gesamte Friedhof ist in einem Kiefernwald<br />
eingelass<strong>en</strong>. Wer das Friedhofsgelände<br />
betritt, wird von sommerbunt<strong>en</strong> Magerwies<strong>en</strong><br />
statt von eintönig<strong>en</strong> Zierras<strong>en</strong> empfang<strong>en</strong>.<br />
Gerade zur Hauptblüte der Bes<strong>en</strong>heide zieht<br />
es viele BesucherInn<strong>en</strong> in die Wacholderheide<br />
im hinter<strong>en</strong> Bereich. Ein Altarm der<br />
Ems mit Feuchtwies<strong>en</strong>, Röhricht<strong>en</strong> und<br />
Kleingewässern durchzieht d<strong>en</strong> Friedhof. Im<br />
Nord<strong>en</strong> schließt sich eine naturnahe Au<strong>en</strong>landschaft<br />
an.<br />
Der Friedhof ist nicht nur eine Ged<strong>en</strong>kstätte<br />
für die Tot<strong>en</strong>, sondern längst auch ein Refugium<br />
für das Leb<strong>en</strong> geword<strong>en</strong>. Auf welchem<br />
Friedhof wachs<strong>en</strong> schon Orchide<strong>en</strong>, sind<br />
Grabsteine mit äußerst selt<strong>en</strong><strong>en</strong> Moos<strong>en</strong><br />
überzog<strong>en</strong>, wurd<strong>en</strong> über 100 Vogelart<strong>en</strong><br />
nachgewies<strong>en</strong>, treff<strong>en</strong> sich Knoblauchkröte,<br />
Laubfrosch und Kammmolch zum Ablaich<strong>en</strong><br />
und teil<strong>en</strong> sich gleich mehrere gefährdete<br />
Fledermausart<strong>en</strong> d<strong>en</strong> Nachthimmel.<br />
Sicherlich trägt die Lage und natürliche<br />
Ausstattung des Geländes zu dieser Art<strong>en</strong>-<br />
vielfalt bei. Entscheid<strong>en</strong>d ist aber<br />
auch das große Engagem<strong>en</strong>t der<br />
Friedhofsverwaltung und MitarbeiterInn<strong>en</strong>.<br />
D<strong>en</strong>n viele der gefährdet<strong>en</strong><br />
Biotope und Art<strong>en</strong> sind<br />
auf Pflegemaßnahm<strong>en</strong> angewies<strong>en</strong>:<br />
Ohne eine regelmäßige<br />
Mahd der Mager- und Feuchtwies<strong>en</strong><br />
verschwände rasch die<br />
Art<strong>en</strong>vielfalt, fänd<strong>en</strong> selt<strong>en</strong>e<br />
Pflanz<strong>en</strong> und Insekt<strong>en</strong> keine<br />
Leb<strong>en</strong>sräume, und die Heide<br />
würde schon bald nicht mehr die<br />
BesucherInn<strong>en</strong> mit ihrem Blüt<strong>en</strong>flor<br />
erfreu<strong>en</strong>.<br />
Es erfordert aber noch reichlich Überzeugungsarbeit<br />
und bei viel<strong>en</strong> BesucherInn<strong>en</strong><br />
eine Bereitschaft umzud<strong>en</strong>k<strong>en</strong>, dass eine<br />
ext<strong>en</strong>sive Pflege der Magerwies<strong>en</strong> keine<br />
Nachlässigkeit und „Verwilderung“ bedeutet,<br />
sondern aus Naturschutzgründ<strong>en</strong> notw<strong>en</strong>dig<br />
und letztlich Ausdruck der Verantwortung<br />
für das Leb<strong>en</strong> ist.<br />
Vorbildlich findet der <strong>NABU</strong> das Engagem<strong>en</strong>t<br />
der Friedhofsverwaltung, unterstützt sie bei<br />
ihr<strong>en</strong> Bemühung<strong>en</strong> und steht ihr mit Rat und<br />
Tat zur Seite.<br />
Auf Initiative des <strong>NABU</strong> wurd<strong>en</strong> im letzt<strong>en</strong><br />
Winter dring<strong>en</strong>d erforderliche Optimierungsmaßnahm<strong>en</strong><br />
der Heidefläch<strong>en</strong> begonn<strong>en</strong>.<br />
Auf gemeinsam<strong>en</strong> Exkursion<strong>en</strong> werd<strong>en</strong> d<strong>en</strong><br />
BesucherInn<strong>en</strong> die Naturvielfalt und Schutzbemühung<strong>en</strong><br />
verständlich gemacht. Daran<br />
teilzunehm<strong>en</strong> oder d<strong>en</strong> Friedhof auf eig<strong>en</strong>e<br />
Faust zu <strong>en</strong>tdeck<strong>en</strong>: Es lohnt sich! £<br />
Andreas Beulting<br />
Die in einem alt<strong>en</strong> Emsarm geleg<strong>en</strong>e<br />
Feuchtwiese bietet zahlreiche vegetationskundliche<br />
Schätze, wie dieses<br />
Breitblättrige Knab<strong>en</strong>kraut.<br />
Foto: A. Beutling<br />
In d<strong>en</strong> licht<strong>en</strong> Eich<strong>en</strong> und Birk<strong>en</strong>waldbeständ<strong>en</strong><br />
des Waldfriedhofs hat der<br />
Trauerschnäpper, unterstützt durch<br />
Nistkäst<strong>en</strong> des <strong>NABU</strong>, eine große Population<br />
gebildet.<br />
Foto: T. Israel<br />
Im Rahm<strong>en</strong> ihres Praktikums bei der<br />
<strong>NABU</strong>-Naturschutzstation legte Aline<br />
Meyer ein umfangreiches Archiv zu<br />
d<strong>en</strong> naturkundlich<strong>en</strong> Dat<strong>en</strong> auf dem<br />
Waldfriedhof Lauheide an und kartierte<br />
die Vegetation.<br />
Foto: A. Beutling<br />
<strong>NABU</strong>-Naturschutzstation<br />
NATURZEIT.org 29
<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong> War<strong>en</strong>dorf<br />
Auerochs<strong>en</strong><br />
und Wildpferde<br />
in der Emsaue<br />
Nach mehrjähriger Vorbereitungszeit konnte<br />
am 2. April 2004 der Auftrieb der wildtierähnlich<strong>en</strong><br />
Auerochs<strong>en</strong> (Heckrinder) und Wildpferde<br />
(Koniks) beginn<strong>en</strong>. Insgesamt wurd<strong>en</strong><br />
in die zunächst zwei Beweidungsgebiete an<br />
der Ems bei Telgte auf etwa 40 ha zwei<br />
Heckrindstiere, zwei erwachs<strong>en</strong>e Kühe, acht<br />
Jungrinder, ein Kälbch<strong>en</strong>, ein H<strong>en</strong>gst und<br />
zwei Stut<strong>en</strong> aufgetrieb<strong>en</strong>. Die Tiere stamm<strong>en</strong><br />
aus dem Wulf<strong>en</strong>er Bruch südlich Magdeburg<br />
28 NATURZEIT.org<br />
(3), dem Neandertal (5), aus Ostfriesland<br />
(3) und aus d<strong>en</strong> niederländisch<strong>en</strong> Rheinau<strong>en</strong><br />
bei Nijmeg<strong>en</strong> (3). Dem Schauspiel des Beweidungsstartes<br />
wohnt<strong>en</strong> neb<strong>en</strong> der Presse<br />
und zwei Fernsehteams auch zahlreiche<br />
VertreterInn<strong>en</strong> aus d<strong>en</strong> kooperier<strong>en</strong>d<strong>en</strong><br />
Fachbehörd<strong>en</strong>, der das Projekt fördernd<strong>en</strong><br />
HIT-Umwelt- und Naturschutzstiftung sowie<br />
viele ehr<strong>en</strong>amtliche MitarbeiterInn<strong>en</strong> des<br />
<strong>NABU</strong> bei. £<br />
Die Auerochs<strong>en</strong> (Heckrinder) und Wildpferde (Koniks) in der Emsaue hab<strong>en</strong> sich gut eingelebt.<br />
Foto: M. Stev<strong>en</strong><br />
Bi<strong>en</strong><strong>en</strong>kolonie<br />
Parkplatz Waldfriedhof Lauheide<br />
Wie jedes Jahr im März/April bot sich auch<br />
in diesem Frühjahr auf dem ras<strong>en</strong>artig<strong>en</strong><br />
Parkplatz des Waldfriedhofs Lauheide (Telgte)<br />
ein bemerk<strong>en</strong>swertes Naturschauspiel.<br />
Zehntaus<strong>en</strong>de, w<strong>en</strong>n nicht Hunderthaus<strong>en</strong>de<br />
der Weid<strong>en</strong>-Sandbi<strong>en</strong>e (Andr<strong>en</strong>a vaga)<br />
schwärmt<strong>en</strong> gemeinsam mit einig<strong>en</strong> weiter<strong>en</strong><br />
Wildbi<strong>en</strong><strong>en</strong>art<strong>en</strong> an ihr<strong>en</strong> Nistplätz<strong>en</strong> auf<br />
dem Parkplatz.<br />
Der Parkplatz wurde bislang von einer Versiegelung<br />
mit Pflasterstein<strong>en</strong>, Asche, Schotter<br />
oder wassergebund<strong>en</strong>er Wegedecke<br />
verschont. Durch die teilweise lückige Vegetation<br />
auf d<strong>en</strong> trock<strong>en</strong><strong>en</strong> sandig<strong>en</strong> Böd<strong>en</strong><br />
am Rande des Friedhofs hab<strong>en</strong> sich für<br />
diese auf der Rot<strong>en</strong> Liste der gefährdet<strong>en</strong><br />
Tierart<strong>en</strong> steh<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Bi<strong>en</strong><strong>en</strong> ideale Bedingung<strong>en</strong><br />
eingestellt. Von hier aus flieg<strong>en</strong> sie<br />
in die umlieg<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Emsau<strong>en</strong> und Feuchtgebiete<br />
und sammeln d<strong>en</strong> Poll<strong>en</strong> der Weid<strong>en</strong>blüt<strong>en</strong>,<br />
d<strong>en</strong> sie für die Versorgung ihrer Brut<br />
b<strong>en</strong>ötig<strong>en</strong>. £<br />
Weid<strong>en</strong>-Sandbi<strong>en</strong>e (Andr<strong>en</strong>a vaga) an<br />
ihrem Nistplatz auf dem Parkplatz.<br />
Foto: M. Stev<strong>en</strong><br />
Mit einem mächtig<strong>en</strong> Satz springt das<br />
aus dem Neandertal stamm<strong>en</strong>de Heckrind<br />
„Naorka“ in die Freiheit.<br />
Foto: M. Stev<strong>en</strong><br />
Uhu und<br />
Kolkrabe:<br />
Zwei Neuankömmlinge versuch<strong>en</strong><br />
d<strong>en</strong> <strong>Kreis</strong> War<strong>en</strong>dorf zu<br />
besiedeln.<br />
Der Uhu hat sich seit dem erst<strong>en</strong> Nachweis<br />
im Jahre 1998 erfolgreich als Brutvogel im<br />
Süd<strong>en</strong> des <strong>Kreis</strong>es War<strong>en</strong>dorf etabliert und<br />
ist im Begriff, sein Areal auszuweit<strong>en</strong>. Diese<br />
Art kann in Steinbruchwänd<strong>en</strong>, in und an<br />
Gebäud<strong>en</strong>, auch auf Flachdächern zum<br />
Beispiel in Gewerbegebiet<strong>en</strong>, in Greifvogelhorst<strong>en</strong><br />
sowie auf dem Waldbod<strong>en</strong> brüt<strong>en</strong>.<br />
Sein Ruf ist währ<strong>en</strong>d der Ab<strong>en</strong>ddämmerung<br />
und geleg<strong>en</strong>tlich auch nachts zu hör<strong>en</strong>.<br />
Kolkrab<strong>en</strong> werd<strong>en</strong> seit einig<strong>en</strong> Jahr<strong>en</strong> vielerorts<br />
beobachtet, obwohl noch kein Brutnachweis<br />
erfolgt ist.<br />
Wir möcht<strong>en</strong> die Bestands<strong>en</strong>twicklung dieser<br />
beid<strong>en</strong> Art<strong>en</strong> in <strong>Kreis</strong> War<strong>en</strong>dorf dokum<strong>en</strong>tier<strong>en</strong><br />
und bitt<strong>en</strong> um Mitteilung aller Beobachtung<strong>en</strong>.<br />
Auch Meldung<strong>en</strong> von Totfund<strong>en</strong><br />
sind von Interesse.<br />
Information<strong>en</strong> bitte an Christopher Husband<br />
Tel.: (02525) 1350 oder per E-Mail an:<br />
fregata@web.de<br />
<strong>NABU</strong>–Kindergruppe „Steinkäuze“<br />
<strong>en</strong>tdeckt d<strong>en</strong> „eig<strong>en</strong><strong>en</strong>“ Gart<strong>en</strong><br />
Seit sieb<strong>en</strong> Jahr<strong>en</strong> sind die „Steinkäuze“ - 12 Kinder,<br />
heute im Alter zwisch<strong>en</strong> 9 und 13 Jahr<strong>en</strong> - in und um<br />
Rhede aktiv. Christiane Winkler, die betreu<strong>en</strong>de Sozialpädagogin,<br />
erzählt vom Gart<strong>en</strong>jahr.<br />
Sie pfleg<strong>en</strong> Nistkäst<strong>en</strong>, betreu<strong>en</strong> d<strong>en</strong> Kröt<strong>en</strong>zaun,<br />
lern<strong>en</strong> Pflanz<strong>en</strong> zu bestimm<strong>en</strong> oder<br />
übernacht<strong>en</strong> im Freies - alles mit dem Ziel,<br />
d<strong>en</strong> „Ab<strong>en</strong>teuerspielplatz Natur“ besser k<strong>en</strong>n<strong>en</strong><br />
und schütz<strong>en</strong> zu lern<strong>en</strong>. Im letzt<strong>en</strong> Jahr<br />
ging<strong>en</strong> sie auf Entdeckungsreise im eig<strong>en</strong><strong>en</strong><br />
Gart<strong>en</strong>.<br />
Nachdem wir für die erst<strong>en</strong> Gart<strong>en</strong>erfahrung<strong>en</strong><br />
mein<strong>en</strong> Privatgart<strong>en</strong> g<strong>en</strong>utzt hatt<strong>en</strong>,<br />
fragte ich beim Kleingart<strong>en</strong>verein Rhede an,<br />
ob dort die Möglichkeit bestehe, ein Stück<br />
Land zu bearbeit<strong>en</strong>. 2003 war es dann so<br />
weit, ein Mitglied des Vereins, Ferdinand<br />
Lecht<strong>en</strong>berg, stellte dem <strong>NABU</strong> ein<strong>en</strong> Teil<br />
seines Gart<strong>en</strong>s zur Verfügung und ermöglichte<br />
sogar die Nutzung seiner Hütte. Er<br />
unterstützte die Gruppe in dem heiß<strong>en</strong> Sommer<br />
auch beim Gieß<strong>en</strong>, so dass auch die<br />
Ernte ein voller Erfolg wurde.<br />
Im Mai ging es dann los: Ausgerüstet mit<br />
einem Korb Pflanzkartoffeln, Pflanzstab und<br />
Schnur kam<strong>en</strong> wir in „unserem“ Gart<strong>en</strong> an.<br />
Erstmal musst<strong>en</strong> wir das Umfeld<br />
erkund<strong>en</strong> - Obstbäume, Beer<strong>en</strong>sträucher,<br />
Wasserstelle,<br />
Werkzeugschupp<strong>en</strong>. Dann erfolgte<br />
die Arbeitsplanung: Wie<br />
komm<strong>en</strong> die Kartoffeln in die<br />
Erde? Wie ist das mit d<strong>en</strong> Keim<strong>en</strong>?<br />
Welch<strong>en</strong> Abstand brauch<strong>en</strong><br />
die Reih<strong>en</strong>? Wer macht was?<br />
Nach zwei Stund<strong>en</strong> war das Feld<br />
bestellt. Am Rand wurd<strong>en</strong> noch<br />
„persönliche“ Sonn<strong>en</strong>blum<strong>en</strong><br />
gesät, jedes Kind k<strong>en</strong>nzeichnete<br />
seine Sam<strong>en</strong> mit Nam<strong>en</strong>sschild,<br />
und ein kleines Beet mit Sommerblum<strong>en</strong>sam<strong>en</strong><br />
wurde angelegt.<br />
Nun musste die Kraft der<br />
Natur wirk<strong>en</strong>. Einige Woch<strong>en</strong><br />
später häufelt<strong>en</strong> wir die Kartoffelreih<strong>en</strong> an,<br />
lernt<strong>en</strong> die Blattform<strong>en</strong> der Kartoffel k<strong>en</strong>n<strong>en</strong>,<br />
maß<strong>en</strong> unsere Sonn<strong>en</strong>blum<strong>en</strong>, vereinzelt<strong>en</strong><br />
diese teilweise und versorgt<strong>en</strong> das Land mit<br />
Wasser. Da die Blum<strong>en</strong>pracht die Kinder<br />
faszinierte, eröffnet<strong>en</strong> wir an einem Grupp<strong>en</strong>nachmittag<br />
ein kleines Malatelier und<br />
alle sucht<strong>en</strong> sich eine Blume zum Abmal<strong>en</strong><br />
aus. Auch das Bestäub<strong>en</strong> durch die Hummeln<br />
wurde int<strong>en</strong>siv beobachtet. Vor der<br />
Sommerpause pflückt<strong>en</strong> wir Blum<strong>en</strong>sträuße<br />
und fotografiert<strong>en</strong> unsere Sonn<strong>en</strong>blum<strong>en</strong>,<br />
die uns zum größt<strong>en</strong> Teil läng<strong>en</strong>mäßig längst<br />
überholt hatt<strong>en</strong>.<br />
Im Herbst kam<strong>en</strong> wir wieder im Gart<strong>en</strong> zusamm<strong>en</strong>,<br />
vom Kartoffelkraut war<strong>en</strong> nur noch<br />
vertrocknete Stängel über und die Herz<strong>en</strong><br />
der Sonn<strong>en</strong>blum<strong>en</strong> war<strong>en</strong> voller neuer Sam<strong>en</strong>.<br />
Wir erntet<strong>en</strong> fast drei Z<strong>en</strong>tner Kartoffeln,<br />
die wir untereinander aufteilt<strong>en</strong>. Ein<strong>en</strong> Teil<br />
hab<strong>en</strong> wir nach einer Schatzsuche mit d<strong>en</strong><br />
ander<strong>en</strong> <strong>NABU</strong>-Kindergrupp<strong>en</strong> am Lagerfeuer<br />
verspeist. Und damit wir auch im näch-<br />
Natur erleb<strong>en</strong> und bewußt beobach<strong>en</strong>.<br />
Foto: C. Stellmacher<br />
Die „Steinkäuze“ nach fleißiger<br />
Gart<strong>en</strong>arbeit.<br />
Foto: C. Stellmacher<br />
st<strong>en</strong> Jahr wieder Spaß an schön<strong>en</strong> Blum<strong>en</strong><br />
hab<strong>en</strong>, sammelt<strong>en</strong> wir die Sam<strong>en</strong> von Ringelblum<strong>en</strong>,<br />
Jungfer im Grün, Cosmea und<br />
Malv<strong>en</strong> und füllt<strong>en</strong> sie in Tütch<strong>en</strong>.<br />
Ein rundes Gart<strong>en</strong>jahr fand sein<strong>en</strong> Abschluss.<br />
Die Kinder war<strong>en</strong> sich einig: Damit<br />
woll<strong>en</strong> wir weitermach<strong>en</strong>, aber nicht nur mit<br />
Kartoffeln. Wir woll<strong>en</strong> Erbs<strong>en</strong> und Bohn<strong>en</strong><br />
anpflanz<strong>en</strong>, Möhr<strong>en</strong> sä<strong>en</strong> und noch vieles<br />
mehr. Ganzheitliches Lern<strong>en</strong> im Lauf der<br />
Jahreszeit<strong>en</strong>, eig<strong>en</strong>e Fähigkeit<strong>en</strong> k<strong>en</strong>n<strong>en</strong>lern<strong>en</strong>,<br />
Grupp<strong>en</strong>kompet<strong>en</strong>z <strong>en</strong>twickeln, natürlich<strong>en</strong><br />
Pflanz<strong>en</strong>schutz k<strong>en</strong>n<strong>en</strong>lern<strong>en</strong>, ...<br />
Die Aufzählung der pädagogisch<strong>en</strong> Ziele<br />
könnte ich noch <strong>en</strong>dlos fortsetz<strong>en</strong>, doch was<br />
mich besonders beeindruckt, ist die Einsatzbereitschaft<br />
unserer Kinder, w<strong>en</strong>n man sie<br />
eig<strong>en</strong>ständig tätig sein lässt! £<br />
Christiane Winkler<br />
<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Bork</strong><strong>en</strong><br />
NATURZEIT.org 13
<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Bork</strong><strong>en</strong><br />
Biotopflege am Drilandsee<br />
In d<strong>en</strong> Jahr<strong>en</strong> 2002 und 2003 wurde die Bocholter Gruppe des <strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong>verbandes<br />
<strong>Bork</strong><strong>en</strong> e.V. auch in Gronau aktiv.<br />
Ende der 70er Jahre war hier vor Ort in<br />
Gronau eine größere Gruppe von <strong>NABU</strong>-<br />
Aktivist<strong>en</strong> tatkräftig für d<strong>en</strong> Erhalt der Natur<br />
unterwegs. Nicht nur Planung<strong>en</strong> der Naturschützer<br />
wurd<strong>en</strong> am Drilandsee umgesetzt,<br />
jahrelang hatte man hier auch aktive Naturschutzarbeit<br />
geleistet.<br />
Leider ließ<strong>en</strong> sich im Laufe der Zeit immer<br />
w<strong>en</strong>iger aktive HelferInn<strong>en</strong> in Gronau für die<br />
teilweise sehr aufwändig<strong>en</strong> Naturschutzaktion<strong>en</strong><br />
find<strong>en</strong>. Deshalb sprang die <strong>NABU</strong>-<br />
Gruppe Bocholt ein. Nach Absprache mit<br />
d<strong>en</strong> zuständig<strong>en</strong> Behörd<strong>en</strong> wurd<strong>en</strong> auf einer<br />
klein<strong>en</strong> Halbinsel am Drilandsee und an<br />
einem separat<strong>en</strong> Teichbereich Entkrusselungsarbeit<strong>en</strong><br />
durchgeführt.<br />
Entkrusseln, das bedeutet Entfern<strong>en</strong> von<br />
Brombeergebüsch<strong>en</strong>, Birk<strong>en</strong> und Kiefern im<br />
Bereich der hier besonders selt<strong>en</strong><strong>en</strong> Pflan-<br />
Bekanntlich ist die Pflegearbeit<br />
in Naturschutzgebiet<strong>en</strong> eine<br />
unserer häufigst<strong>en</strong> Tätigkeit<strong>en</strong>.<br />
Ein ganz besonderer Schwerpunkt liegt in<br />
R<strong>en</strong>aturierungsmaßnahm<strong>en</strong> in d<strong>en</strong> noch bei<br />
uns vorhand<strong>en</strong><strong>en</strong> Restmoorfläch<strong>en</strong> wie im<br />
Burloer-Vardingholter V<strong>en</strong>n.<br />
Seit über 20 Jahr<strong>en</strong> sind wir damit beschäftigt,<br />
wichtige Leb<strong>en</strong>sräume nach dem Managem<strong>en</strong>tplan<br />
der LÖBF und in Absprache<br />
mit der unter<strong>en</strong> Landschaftsbehörde positiv<br />
zu gestalt<strong>en</strong>. Mit Motorsäg<strong>en</strong>, Freischneidegerät<strong>en</strong>,<br />
Astscher<strong>en</strong> und Handsäg<strong>en</strong> werd<strong>en</strong><br />
14 NATURZEIT.org<br />
z<strong>en</strong>gesellschaft<strong>en</strong>. Es komm<strong>en</strong><br />
unter anderem Lung<strong>en</strong><strong>en</strong>zian,<br />
Sonn<strong>en</strong>tau, einige selt<strong>en</strong>e Segg<strong>en</strong>-<br />
und Heideart<strong>en</strong> und größere<br />
Bestände des Sumpfbärlapps vor.<br />
Die zunehm<strong>en</strong>de Beschattung<br />
durch Birk<strong>en</strong> und Kiefern auf<br />
dieser eher klein<strong>en</strong> Fläche wirkt<br />
sich ungünstig auf die selt<strong>en</strong><strong>en</strong><br />
Pflanz<strong>en</strong>bestände aus, so dass<br />
diese ohne Pflegeeinsatz in<br />
Zukunft verschwind<strong>en</strong> würd<strong>en</strong>.<br />
Diese letzt<strong>en</strong> Kleinode am Drilandsee gilt<br />
es auch in Zukunft weiter zu pfleg<strong>en</strong> und<br />
dadurch zu sichern. Wir werd<strong>en</strong> auch im<br />
Jahr 2004 hier wieder tätig werd<strong>en</strong> - dann<br />
hoff<strong>en</strong>tlich wieder mit Helferinn<strong>en</strong> und Helfern<br />
aus Gronau. £<br />
Rudolf Souilljee<br />
Pflegearbeit<strong>en</strong> im Moor durchgeführt. Ist es<br />
in d<strong>en</strong> Wintermonat<strong>en</strong> noch so bitterkalt, so<br />
rinnt einem dabei doch manchmal auch eine<br />
M<strong>en</strong>ge Schweiß d<strong>en</strong> Rück<strong>en</strong> herunter.<br />
Um so mehr erfreut man sich nach erfüllter<br />
Tagesleistung dann, w<strong>en</strong>n man auch mal<br />
ein bissch<strong>en</strong> vor dem wärm<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Feuer<br />
sitz<strong>en</strong> kann. Es werd<strong>en</strong> natürlich auch zwisch<strong>en</strong>durch<br />
einige Paus<strong>en</strong> gemacht.<br />
Der größte Teil des Schlagabraumes wird<br />
im V<strong>en</strong>n verbrannt, und so braucht man nur<br />
noch die Asche herauszutrag<strong>en</strong>, was erheblich<br />
leichter ist. Die zuständige Feuerwehr<br />
wird rechtzeitig in K<strong>en</strong>ntnis gesetzt und<br />
Mitglieder der <strong>NABU</strong>-Gruppe Bocholt<br />
„<strong>en</strong>tkrusseln“ eine Heidefläche am Drilandsee<br />
bei Gronau, damit selt<strong>en</strong>e<br />
Pflanz<strong>en</strong>art<strong>en</strong> dort wieder wachs<strong>en</strong><br />
könn<strong>en</strong>.<br />
Foto: R. Souilljee<br />
Mit Freude dabei:<br />
Naturschutzarbeit im Burloer V<strong>en</strong>n<br />
einiges ist zu beacht<strong>en</strong>: Metallbleche werd<strong>en</strong><br />
vorher auf dem Bod<strong>en</strong> verlegt, um später<br />
die Asche besser <strong>en</strong>tsorg<strong>en</strong> zu könn<strong>en</strong>.<br />
Metallmülleimer für die teilweise noch heiße<br />
Asche müss<strong>en</strong> besorgt werd<strong>en</strong>.<br />
Es gibt im V<strong>en</strong>n noch eine M<strong>en</strong>ge zu tun,<br />
wir bleib<strong>en</strong> am Ball. Wer günstig an Kaminholz<br />
komm<strong>en</strong> möchte, der braucht nur mit<br />
uns ins V<strong>en</strong>n zu geh<strong>en</strong>. Die Arbeitseinsätze<br />
werd<strong>en</strong> von Mitte Oktober 2004 bis Ende<br />
Februar 2005 an fast jedem Samstag durchgeführt.<br />
£<br />
Rudolf Souilljee<br />
Wer Interesse hat, kann sich unter<br />
Tel. 02871-183654 meld<strong>en</strong>.<br />
Mitglieder der <strong>NABU</strong> Gruppe Bocholt<br />
beim Arbeitseinsatz im NSG „Burloer-<br />
Vardingholter-V<strong>en</strong>n“ an der deutschniederländisch<strong>en</strong><br />
Gr<strong>en</strong>ze in Rhede.<br />
Foto: R. Souilljee<br />
zum Verhängnis geword<strong>en</strong>, so dass die<br />
Bestände dort auch weiterhin deutlich zurückgeh<strong>en</strong>.<br />
Und nicht nur der Kiebitz ist davon betroff<strong>en</strong>:<br />
Die Feldlerche, die rund um Münster ehemals<br />
ein allgeg<strong>en</strong>wärtiger Brutvogel war,<br />
droht zur Rarität zu werd<strong>en</strong>. Dies nimmt der<br />
<strong>NABU</strong> Münster in diesem Jahr zum Anlass,<br />
um die stadtweite Kartierung aus dem Jahre<br />
1997 zu wiederhol<strong>en</strong>. Über die Ergebnisse<br />
informier<strong>en</strong> wir Sie in einer der nächst<strong>en</strong><br />
Ausgab<strong>en</strong> von „Naturzeit im Münsterland“.<br />
Ganz herzlich möcht<strong>en</strong> wir d<strong>en</strong> Kartiererinn<strong>en</strong><br />
und Kartierern dank<strong>en</strong>, die sich im Frühjahr<br />
2003 an d<strong>en</strong> Erhebung<strong>en</strong> in Münster<br />
und War<strong>en</strong>dorf beteiligt hab<strong>en</strong>:<br />
Katrin Bass<strong>en</strong>, Herr Beckers, Jörg<strong>en</strong> Behmer,<br />
Karla Bergmann, Frank Böning, Bernd<br />
Brormann, Hubert Brüggemann, Dr. Gerhard<br />
Bülter, Dr. Helmut Büssis, Marga Dahlhaus,<br />
Joch<strong>en</strong> Heimann, Chris Husband, Ralf Joest,<br />
Ernst Kinscher, Paul Kleine Langhorst, Hermann<br />
Knüwer, Ludwig Kri<strong>en</strong>er, Thomas Laumeier,<br />
Rudolf Lückemeier, Kristian Mantel,<br />
Belinda Och, Andre Rodojewski, Theodor<br />
Röper, Holger Schielzeth, Marco Sommerfeld,<br />
Burkard Stratmann, Christoph Sudfeldt<br />
und Johannes Wahl. £<br />
Christoph Grüneberg, Holger Schielzeth,<br />
Christoph Sudfeldt und Johannes Wahl<br />
Abb. 2: Nach einem deutlich<strong>en</strong> Rückgang der<br />
besetzt<strong>en</strong> Minut<strong>en</strong>felder bis 1999 ist die Zahl<br />
der Kiebitze wieder leicht angestieg<strong>en</strong>.<br />
Abb. 3: Nur noch ein Bruchteil der Kibitze<br />
brütet heute auf Feuchtgrünland, diesem vor<br />
einig<strong>en</strong> Jahrzehnt<strong>en</strong> noch charakteristisch<strong>en</strong><br />
Nutzungstyp in Nordrhein-Westfal<strong>en</strong>.<br />
Abb. 1: Der Kiebitzbestand ist in d<strong>en</strong> vergang<strong>en</strong><strong>en</strong> Jahr<strong>en</strong> im <strong>Kreis</strong> War<strong>en</strong>dorf und in der<br />
Stadt Münster vergleichsweise stabil geblieb<strong>en</strong>.<br />
Anzahl<br />
Brutpaare<br />
Anzahl besetzter<br />
Minut<strong>en</strong>felder<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
unbestellter<br />
Acker<br />
Mais Getreide Grünland Brach<strong>en</strong> Sonstige<br />
1972/73 1989/90 1999 2003<br />
<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong> War<strong>en</strong>dorf<br />
NATURZEIT.org 27
<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong> War<strong>en</strong>dorf<br />
Der Kiebitz im Münsterland<br />
- erste Ergebnisse einer landesweit<strong>en</strong> Erhebung<br />
Die Bestandssituation des Kiebitzes in Nordrhein-Westfal<strong>en</strong> ist derzeit unklar. In einig<strong>en</strong><br />
Region<strong>en</strong> geht die Art stark zurück, währ<strong>en</strong>d anderswo die Bestände stabil sind. Für die<br />
Nordrhein-Westfälische Ornitholog<strong>en</strong>gesellschaft (NWO), d<strong>en</strong> Landesfachausschuss Ornithologie<br />
im <strong>NABU</strong> und die AG Wies<strong>en</strong>vogelschutz der Biologisch<strong>en</strong> Station<strong>en</strong> war das Grund g<strong>en</strong>ug,<br />
2003 und 2004 zu einer „Volkszählung“ der landesweit<strong>en</strong> Kiebitzbestände aufzuruf<strong>en</strong>.<br />
Kiebitzpohl, Kiebitzheide – viele Straß<strong>en</strong>oder<br />
Flurnam<strong>en</strong> im <strong>Kreis</strong> War<strong>en</strong>dorf weis<strong>en</strong><br />
auf dies<strong>en</strong> wohl auffälligst<strong>en</strong> Vogel der Felder<br />
und Wies<strong>en</strong> hin. Seine Flugkunststücke<br />
währ<strong>en</strong>d der Balz im Frühjahr und das charakteristische,<br />
nam<strong>en</strong>sgeb<strong>en</strong>de „Kiuitt“ sind<br />
wohl d<strong>en</strong> meist<strong>en</strong> von uns nach wie vor<br />
vertraut. Viele seiner Verwandt<strong>en</strong> wie Uferschnepfe,<br />
Rotsch<strong>en</strong>kel oder Großer Brachvogel<br />
hab<strong>en</strong> jedoch in d<strong>en</strong> vergang<strong>en</strong><strong>en</strong><br />
Jahrzehnt<strong>en</strong> drastische Bestandsrückgänge<br />
erlebt; in weit<strong>en</strong> Teil<strong>en</strong> ihres ehemalig<strong>en</strong><br />
Verbreitungsgebietes sind sie bereits ver-<br />
schwund<strong>en</strong>. In welchem Ausmaß dies auch<br />
auf d<strong>en</strong> Kiebitz zutrifft, ist jedoch unklar.<br />
Währ<strong>en</strong>d er in der Rot<strong>en</strong> Liste bundesweit<br />
gefährdeter Brutvogelart<strong>en</strong> sein<strong>en</strong> „Kolleg<strong>en</strong>“<br />
kaum noch nachsteht und mittlerweile als<br />
„stark gefährdet“ (Abnahme > 50 % in d<strong>en</strong><br />
letzt<strong>en</strong> 25 Jahr<strong>en</strong>) eingestuft wird, scheint<br />
er im Münsterland - nach starker Abnahme<br />
in d<strong>en</strong> 1970er und 1980er Jahr<strong>en</strong> - derzeit<br />
stabile Bestände auf niedrigem Niveau aufzuweis<strong>en</strong>.<br />
Ganz im Geg<strong>en</strong>satz zu Bericht<strong>en</strong><br />
aus ander<strong>en</strong> Teil<strong>en</strong> Nordrhein-Westfal<strong>en</strong>s,<br />
wo auch heute noch starke Bestandseinbrüche<br />
beobachtet werd<strong>en</strong>.<br />
Im Rahm<strong>en</strong> der landesweit<strong>en</strong><br />
Kartierung wurd<strong>en</strong> die <strong>Kreis</strong>e<br />
Münster und War<strong>en</strong>dorf<br />
bereits 2003 fast<br />
26 NATURZEIT.org<br />
fläch<strong>en</strong>deck<strong>en</strong>d erfasst und die vorlieg<strong>en</strong>d<strong>en</strong><br />
Ergebnisse bestätig<strong>en</strong> d<strong>en</strong> Eindruck der<br />
vergang<strong>en</strong><strong>en</strong> Jahre: Der Kiebitzbestand ist<br />
demnach in d<strong>en</strong> vergang<strong>en</strong><strong>en</strong> Jahr<strong>en</strong> in<br />
dies<strong>en</strong> beid<strong>en</strong> <strong>Kreis</strong><strong>en</strong> vergleichsweise stabil<br />
geblieb<strong>en</strong> (Abb. 1). Auf d<strong>en</strong> 2003 rund 900<br />
bearbeitet<strong>en</strong> Minut<strong>en</strong>feldern (ein Minut<strong>en</strong>feld<br />
<strong>en</strong>tspricht 1/60tel einer TK 1:25.000), das<br />
sind etwa 70 % der <strong>Kreis</strong>fläche von War<strong>en</strong>dorf<br />
und Münster) wurd<strong>en</strong> 1.613 bis 1.667<br />
Brutpaare kartiert. Auf dem Stadtgebiet von<br />
Münster brütet<strong>en</strong> 335 bis 360 Paare.<br />
...stabile Bestände auf niedrigem Niveau?<br />
Knapp 200 der untersucht<strong>en</strong> Minut<strong>en</strong>felder<br />
wurd<strong>en</strong> bereits mehrfach seit d<strong>en</strong> 1970er<br />
Jahr<strong>en</strong> kartiert, so dass ein direkter Vergleich<br />
der Besetzungszahl<strong>en</strong> zwisch<strong>en</strong> 1972/73,<br />
1989/89, 1999 und 2003 möglich ist (s. Abb.<br />
2). Nach einem deutlich<strong>en</strong> Rückgang der<br />
besetzt<strong>en</strong> Minut<strong>en</strong>felder bis 1999 ist die Zahl<br />
wieder leicht angestieg<strong>en</strong>. Ob es allerdings<br />
tatsächlich zu einer<br />
Zunahme<br />
gekomm<strong>en</strong> ist oder ob nur eine Verlagerung<br />
der Bestände stattgefund<strong>en</strong> hat, wird erst<br />
die großräumige Auswertung der Dat<strong>en</strong> zeig<strong>en</strong><br />
könn<strong>en</strong>, die wir nach der Kartiersaison<br />
2004 vornehm<strong>en</strong> werd<strong>en</strong>. Auch steht ein<br />
Vergleich der tatsächlich<strong>en</strong> Brutpaarzahl<strong>en</strong><br />
noch aus.<br />
Dass der Kiebitz die dramatische Bestandsabnahme<br />
scheinbar erst einmal stopp<strong>en</strong><br />
konnte, könnte auf seine Anpassungsfähigkeit<br />
an die sich wandelnde Umwelt zurückzuführ<strong>en</strong><br />
sein: Währ<strong>en</strong>d er früher fast ausschließlich<br />
auf (feuchtem) Grünland brütete,<br />
besiedelt er heute überwieg<strong>en</strong>d Maisäcker.<br />
Hätte er diese Umstellung nicht geschafft,<br />
der Kiebitz wäre - wie auch das Feuchtgrünland<br />
- in der Westfälisch<strong>en</strong> Bucht vom Aussterb<strong>en</strong><br />
bedroht, d<strong>en</strong>n nur noch ein Bruchteil<br />
brütet heute auf diesem vor einig<strong>en</strong> Jahrzehnt<strong>en</strong><br />
noch charakteristisch<strong>en</strong> Nutzungstyp<br />
in Westfal<strong>en</strong> (s. Abb. 3). Ob der Leb<strong>en</strong>sraum<br />
„Maisacker“ sich auch langfristig als<br />
geeignetes Bruthabitat erweis<strong>en</strong> wird, darf<br />
allerdings bezweifelt werd<strong>en</strong>, gibt es doch<br />
inzwisch<strong>en</strong> eine Reihe von Untersuchung<strong>en</strong>,<br />
die beleg<strong>en</strong>, dass hier die Verfolgung durch<br />
Raubsäuger sehr hoch und die Überleb<strong>en</strong>swahrscheinlichkeit<br />
der Jungvögel sehr niedrig<br />
sind. Deshalb kann auch nicht Entwarnung<br />
gegeb<strong>en</strong> werd<strong>en</strong>. In viel<strong>en</strong> ander<strong>en</strong><br />
Region<strong>en</strong> ist ihm die Int<strong>en</strong>sivierung<br />
der Landwirtschaft<br />
Die Bestandssituation des Kiebitzes in Nordrhein-Westfal<strong>en</strong><br />
ist derzeit unklar.<br />
Foto: giese.tv<br />
Das Kuhl<strong>en</strong>v<strong>en</strong>n<br />
darf nicht sterb<strong>en</strong>!<br />
Seit mehr als 10 Jahr<strong>en</strong> betreut die Arbeitsgruppe „Feuchtwies<strong>en</strong>“<br />
des <strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong> Coesfeld das Kuhl<strong>en</strong>v<strong>en</strong>n, eine ehemalige<br />
Tief<strong>en</strong>tsandung mit umlieg<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Feuchtwies<strong>en</strong> und<br />
Kleingewässern. Nun soll dort die Jagd auf Wasservögel eröffnet<br />
werd<strong>en</strong>. Klaus Lütke-Sunderhaus berichtet.<br />
Der weitaus größte Teil des Kuhl<strong>en</strong>v<strong>en</strong>n<br />
wurde im Rahm<strong>en</strong> des Feuchtwies<strong>en</strong>schutzprogramms<br />
vom Land gekauft. Wir versuch<strong>en</strong><br />
durch Arbeitseinsätze d<strong>en</strong> Wert des<br />
Gebietes zu erhalt<strong>en</strong>. So werd<strong>en</strong> in jedem<br />
Winterhalbjahr die Blänk<strong>en</strong> mit Balk<strong>en</strong>mäher<br />
und Freischneider gepflegt. Regelmäßig<br />
führ<strong>en</strong> wir Wintervogelzählung<strong>en</strong> durch und<br />
teil<strong>en</strong> die Ergebnisse d<strong>en</strong> KoordinatorInn<strong>en</strong><br />
der international<strong>en</strong> Wasservogelzählung<strong>en</strong><br />
mit.<br />
Wintervogelzählung<br />
Beispielsweise such<strong>en</strong> bis zu 150 Graugänse,<br />
250 Saatgänse, 350 Blässgänse, 300<br />
Blässrall<strong>en</strong>, 100 Krick<strong>en</strong>t<strong>en</strong>, 50 Pfeif<strong>en</strong>t<strong>en</strong><br />
und 1.200 Stock<strong>en</strong>t<strong>en</strong> im Winterhalbjahr das<br />
Kuhl<strong>en</strong>v<strong>en</strong>n auf. Anhand eines Ringfundes<br />
konnte nachgewies<strong>en</strong> werd<strong>en</strong>, dass ein Teil<br />
der Stock<strong>en</strong>t<strong>en</strong> aus Osteuropa kommt. In<br />
der Nachbarschaft der Fläche wurde ein bei<br />
Riga beringtes Tier gefund<strong>en</strong>. Dieser Vogel<br />
hatte in 6 Monat<strong>en</strong> etwa 2.000 km zurückgelegt!<br />
Löffel<strong>en</strong>te und Krick<strong>en</strong>te als Brutvogel<br />
Als Brutvögel mit bis zu jeweils sechs Paar<strong>en</strong><br />
sind insbesondere Löffel<strong>en</strong>t<strong>en</strong> und Krick<strong>en</strong>t<strong>en</strong><br />
erwähn<strong>en</strong>swert. Man sollte jetzt vermut<strong>en</strong>,<br />
dass ein so bedeut<strong>en</strong>des Überwinterungsquartier<br />
für selt<strong>en</strong>e Wasservögel aus<br />
Osteuropa ein<strong>en</strong> hoh<strong>en</strong> Schutzstatus g<strong>en</strong>ießt,<br />
was bisher auch gegeb<strong>en</strong> war. Laut<br />
Naturschutzverordnung „Kuhl<strong>en</strong>v<strong>en</strong>n Süd“<br />
war die Jagd auf Wasservögel ganzjährig<br />
verbot<strong>en</strong>. Durch Zufall erfuhr<strong>en</strong> wir Anfang<br />
Dezember, dass das in Zukunft nicht mehr<br />
so sein soll!<br />
Naturschutzverbände nicht beteiligt<br />
Im März 2003 gab es ein<strong>en</strong> Ortstermin mit<br />
der Ober<strong>en</strong> Jagdbehörde, der Unter<strong>en</strong> Landschaftsbehörde<br />
des <strong>Kreis</strong>es <strong>Bork</strong><strong>en</strong>, der<br />
Biologisch<strong>en</strong> Station Zwillbrock, einem Vertreter<br />
der LÖBF sowie der <strong>Kreis</strong>jägerschaft<br />
<strong>Bork</strong><strong>en</strong>. Die anerkannt<strong>en</strong> Naturschutzverbände<br />
war<strong>en</strong> nicht informiert. Wer die einschlägig<strong>en</strong><br />
Erlasse des MURL k<strong>en</strong>nt, sollte<br />
vermut<strong>en</strong>, dass die Aufrechterhaltung des<br />
Jagdverbotes keine Frage gewes<strong>en</strong> sein<br />
könnte, aber das war nicht so. Mit dem<br />
sinngemäß<strong>en</strong> Satz „Ein Jäger schießt nur,<br />
was er eindeutig ansprech<strong>en</strong> kann“ wurd<strong>en</strong><br />
nach Aussage eines Beteiligt<strong>en</strong> die Argum<strong>en</strong>te<br />
der anwes<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Gegner einer Bejagung<br />
von Wasservögeln abgeschmettert.<br />
Jagd auf Wasservögel<br />
Demnächst soll<strong>en</strong> laut „Landschaftsplan<br />
Gescher“ bis zu drei Jagd<strong>en</strong> auf Wasservögel<br />
pro Jahr stattfind<strong>en</strong>. Das Ganze soll zunächst<br />
einmal auf fünf Jahre begr<strong>en</strong>zt sein, um die<br />
Auswirkung<strong>en</strong> der Jagd zu beobacht<strong>en</strong>.<br />
Dass wir damit nicht einverstand<strong>en</strong> sind,<br />
versteht sich von selbst. Von der Verwechselungsgefahr<br />
einmal abgeseh<strong>en</strong>, wäre die<br />
Störung der Vögel erheblich, was sich negativ<br />
auf die Energiereserv<strong>en</strong> der Zugvögel aus-<br />
Aufflieg<strong>en</strong>de Blässgänse<br />
im Kuhl<strong>en</strong>v<strong>en</strong>n.<br />
Foto: K. Lütke-Sunderhaus<br />
wirk<strong>en</strong> würde. Zunächst einmal versucht<strong>en</strong><br />
wir also, durch Kontaktaufnahme mit verschied<strong>en</strong><strong>en</strong><br />
Behörd<strong>en</strong> noch etwas zu rett<strong>en</strong>,<br />
konnt<strong>en</strong> aber nicht verhindern, dass der<br />
Landschaftsplan laut Auskunft des Regierungspräsid<strong>en</strong>t<strong>en</strong><br />
so g<strong>en</strong>ehmigt wird. Wir<br />
hab<strong>en</strong> trotzdem beschloss<strong>en</strong> nicht aufzugeb<strong>en</strong><br />
und werd<strong>en</strong> eine int<strong>en</strong>sive Öff<strong>en</strong>tlichkeitsarbeit<br />
betreib<strong>en</strong>. Wir hoff<strong>en</strong> immer noch<br />
auf gesund<strong>en</strong> M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong>verstand bei Jägern<br />
und Behörd<strong>en</strong>. £<br />
Klaus Lütke-Sunderhaus<br />
Winterliche Stimmung.<br />
Foto: K. Lütke-Sunderhaus<br />
<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong> Coesfeld<br />
NATURZEIT.org 15
<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong> Coesfeld<br />
„Off<strong>en</strong>e Gärt<strong>en</strong> 2004“<br />
Zum fünft<strong>en</strong> Mal in Folge veranstaltete auch in diesem Jahr<br />
wieder der <strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong> Coesfeld mit großem Erfolg seine Aktion<br />
„Off<strong>en</strong>e Gärt<strong>en</strong>“. Rainer Gildhuis berichtet.<br />
Zwanzig Gärt<strong>en</strong> in der Bandbreite von „sehr<br />
naturnah“ bis „fast konv<strong>en</strong>tionell“ präs<strong>en</strong>tiert<strong>en</strong><br />
sich der interessiert<strong>en</strong> Öff<strong>en</strong>tlichkeit.<br />
Auch w<strong>en</strong>n es kein<strong>en</strong> Wettbewerb um „d<strong>en</strong>“<br />
schönst<strong>en</strong> Gart<strong>en</strong> gab - eine Gewinnerin<br />
stand schon vor Beginn der Aktion fest: Es<br />
ist die Idee selbst, mit einem Gart<strong>en</strong> ein<strong>en</strong><br />
Raum zu schaff<strong>en</strong>, in dem täglich Freude<br />
gebor<strong>en</strong> wird für die Gärtnerin und d<strong>en</strong> Gärtner,<br />
für die Familie, die Freunde und hoff<strong>en</strong>tlich<br />
auch für die lieb<strong>en</strong> Nachbarn.<br />
Dies gilt natürlich ganz allgemein, aber im<br />
Besonder<strong>en</strong> für d<strong>en</strong> Typ Gart<strong>en</strong>, in dem sich<br />
pflanzliches und tierisches Leb<strong>en</strong> in größtmöglicher<br />
Vielfalt <strong>en</strong>twickeln kann. Es soll<br />
aber Mit-Gärtner geb<strong>en</strong>, die dieses bunte<br />
Treib<strong>en</strong> gar nicht gutheiß<strong>en</strong> könn<strong>en</strong> oder<br />
woll<strong>en</strong>. Und w<strong>en</strong>n der „Natur-Gärtner“ von<br />
neb<strong>en</strong>an mit Argum<strong>en</strong>t<strong>en</strong> nicht zu überzeug<strong>en</strong><br />
ist, so wünsch<strong>en</strong> sie sich doch sehnlichst<br />
w<strong>en</strong>igst<strong>en</strong>s die Flugbahn<strong>en</strong> von Br<strong>en</strong>nnessel-<br />
und Löw<strong>en</strong>zahn-Sam<strong>en</strong> beeinfluss<strong>en</strong><br />
zu könn<strong>en</strong>. Manche dieser Mit-Gärtner mein<strong>en</strong>,<br />
da würd<strong>en</strong> am Ende nur Thuja-Heck<strong>en</strong><br />
helf<strong>en</strong>!<br />
Dieses Them<strong>en</strong>feld zieht sich seit Jahr<strong>en</strong><br />
wir ein roter Fad<strong>en</strong> durch die viel<strong>en</strong> Gespräche,<br />
die Gärtnerinn<strong>en</strong> und Gärtner „unter<br />
sich“ an d<strong>en</strong> Tag<strong>en</strong> der off<strong>en</strong><strong>en</strong> Gärt<strong>en</strong> führ<strong>en</strong>.<br />
Dürft<strong>en</strong> wir vom <strong>NABU</strong> uns Natur-Schützer<br />
n<strong>en</strong>n<strong>en</strong>, w<strong>en</strong>n wir nicht eindeutig d<strong>en</strong> Gart<strong>en</strong>typ<br />
favorisier<strong>en</strong> würd<strong>en</strong>, in dem nicht<br />
geg<strong>en</strong> die Natur gekämpft, sondern mit ihr<br />
gestaltet wird? M<strong>en</strong>schliches Tun in einem<br />
Gart<strong>en</strong> bedeutet immer auch Eingreif<strong>en</strong> in<br />
16 NATURZEIT.org<br />
Besucher der Aktion „Off<strong>en</strong>e Gärt<strong>en</strong><br />
2004“ im <strong>Kreis</strong> Coesfeld. Im Vordergrund<br />
eine Magerwiese.<br />
Foto: R. Gildhuis<br />
Leb<strong>en</strong>svorgänge. Sonst wäre der Gart<strong>en</strong><br />
kein Gart<strong>en</strong>! Diese Bins<strong>en</strong>weisheit gilt g<strong>en</strong>au<br />
so wie der Spruch „In jedem Gart<strong>en</strong> ist Natur“.<br />
Experim<strong>en</strong>tier<strong>en</strong> tut wohl jeder Gärtner gern;<br />
das gibt seinem Tun die berühmte Würze.<br />
Davor steht jedoch das Hinterfrag<strong>en</strong> dess<strong>en</strong>,<br />
was er plant und auszuführ<strong>en</strong> ged<strong>en</strong>kt. Kritisches<br />
Infragestell<strong>en</strong> m<strong>en</strong>schlich<strong>en</strong> Handelns<br />
ist ganz allgemein eine Überleb<strong>en</strong>snotw<strong>en</strong>digkeit<br />
in unserer Zeit, auch<br />
und nicht nur unserer Kinder und Enkel<br />
weg<strong>en</strong>. Das betrifft eb<strong>en</strong> auch das Fleckch<strong>en</strong><br />
Erde, das wir Gart<strong>en</strong> n<strong>en</strong>n<strong>en</strong>, und sei es<br />
noch so klein. Im Idealfall ist dieses Fleckch<strong>en</strong><br />
ein wertvoller Teil eines Netzwerks<br />
„künstlicher“ Naturräume in unserer zersiedelt<strong>en</strong><br />
Landschaft.<br />
Es geht nicht darum zu sag<strong>en</strong>, was nicht<br />
sein sollte (außer natürlich der Einsatz von<br />
Gift<strong>en</strong>), sondern darum zu bekund<strong>en</strong>, was<br />
drin sein sollte im Gart<strong>en</strong>; zu zeig<strong>en</strong>, was<br />
sein kann, was an Leb<strong>en</strong>s-Vielfalt möglich<br />
ist. Komposthauf<strong>en</strong> und Nisthilf<strong>en</strong> für Vögel<br />
und Insekt<strong>en</strong> sind da wohl nur die bekanntest<strong>en</strong><br />
Ausstattungsmerkmale.<br />
Die Idee „rüberbring<strong>en</strong>“ ist die Int<strong>en</strong>tion, d<strong>en</strong><br />
<strong>NABU</strong> bekannter zu mach<strong>en</strong> der logische<br />
und willkomm<strong>en</strong>e Neb<strong>en</strong>effekt. Beides<br />
scheint uns jedes Mal zu geling<strong>en</strong> und wird<br />
durch das Verteil<strong>en</strong> und Verkauf<strong>en</strong> von Info-<br />
Material optimal unterstützt. £<br />
Rainer Gildhuis<br />
Unser Gart<strong>en</strong><br />
ist geöffnet<br />
Rainer Gildhuis über seine<br />
Erfahrung<strong>en</strong> als Gastgeber.<br />
Wir alle als Gastgeber und Organisator<strong>en</strong><br />
hab<strong>en</strong> uns über die erneut große Resonanz<br />
auf die Öffnung unserer „Grün<strong>en</strong> Wohnzimmer“<br />
sehr gefreut und konnt<strong>en</strong> in manchem<br />
Gespräch auch noch etwas lern<strong>en</strong>.<br />
Wie erquick<strong>en</strong>d, w<strong>en</strong>n man <strong>en</strong>dlich erfährt,<br />
wie ein bestimmtes Gewächs im eig<strong>en</strong><strong>en</strong><br />
Gart<strong>en</strong> botanisch korrekt bezeichnet wird.<br />
W<strong>en</strong>iger, w<strong>en</strong>n man gesagt bekommt, dass<br />
die vermeintliche Rarität gar keine ist!<br />
Mein so g<strong>en</strong>annter Ras<strong>en</strong> war da im letzt<strong>en</strong><br />
Jahr allerdings etwas anderer Meinung.<br />
Nach stolz<strong>en</strong> 10 Jahr<strong>en</strong> ohne Düngung war<br />
er am Ende beleidigt und schaute ob der<br />
Besucherströme sehr betret<strong>en</strong> aus. Die Trock<strong>en</strong>zeit<br />
mit nie zuvor geseh<strong>en</strong>em Braun gibt<br />
ihm d<strong>en</strong> Rest, dachte ich später. Im Herbst<br />
des vergang<strong>en</strong><strong>en</strong> Jahres aber, nach Ende<br />
des längst<strong>en</strong> und heißest<strong>en</strong> Sommers aller<br />
Zeit<strong>en</strong>, zeigte er sich bereits wieder in einem<br />
so satt<strong>en</strong> Grün, dass ich g<strong>en</strong>eigt war, d<strong>en</strong><br />
Begriff „so g<strong>en</strong>annter“ zu überd<strong>en</strong>k<strong>en</strong>.<br />
Also, nur Mut d<strong>en</strong><strong>en</strong>, die mit dem Gedank<strong>en</strong><br />
schwanger geh<strong>en</strong>, es auch mal zu wag<strong>en</strong>,<br />
ihre bunt<strong>en</strong> Paradiese zu öffn<strong>en</strong>: Es wird<br />
keine bleib<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Schäd<strong>en</strong> geb<strong>en</strong>! Was<br />
bleibt, ist die Erinnerung an ein<strong>en</strong> oder mehrere<br />
Tage voller interessanter Begegnung<strong>en</strong><br />
mit vielleicht viel<strong>en</strong> neu<strong>en</strong> Erk<strong>en</strong>ntniss<strong>en</strong>.<br />
Und auch das viele Lob<strong>en</strong> der BesucherInn<strong>en</strong><br />
tut wohl jeder Gärtner-Seele gut.<br />
Rainer Gildhuis<br />
Einblick in ein<strong>en</strong> naturbelass<strong>en</strong><strong>en</strong><br />
Stein-Gart<strong>en</strong>.<br />
Foto: R. Gildhuis<br />
Lern<strong>en</strong> im Kinder-Gart<strong>en</strong><br />
Pädagogische Arbeit in und mit dem Gart<strong>en</strong> eignet sich hervorrag<strong>en</strong>d, um Schülerinn<strong>en</strong> und<br />
Schülern Prinzipi<strong>en</strong> und Arbeitsweise des ökologisch<strong>en</strong> Landbaus „im Klein<strong>en</strong>“ näher zu<br />
bring<strong>en</strong>. Bod<strong>en</strong>gefüge, Bod<strong>en</strong>bearbeitung, Düngung, Einsaat, Pflege, Ernte und Verarbeitung<br />
sind im Gart<strong>en</strong> übersichtlich und unmittelbar erfahrbar. Aus diesem Grunde legte der Emshof<br />
ein<strong>en</strong> Bauerngart<strong>en</strong> an. Ulla Müller, Lehrerin auf dem Emshof, stellt ihn vor.<br />
In Anlehnung an historische Klostergärt<strong>en</strong><br />
ist der Emshof-Gart<strong>en</strong> kreuzförmig in vier<br />
Fläch<strong>en</strong> eingeteilt. Die einzeln<strong>en</strong> Beete fasst<strong>en</strong><br />
Kinder selbst mit Buchsbaumpflanz<strong>en</strong><br />
und –steckling<strong>en</strong> ein. Die Wege sind rollstuhlgerecht<br />
gepflastert word<strong>en</strong>. Ein Hochbeet,<br />
2002 <strong>en</strong>tstand<strong>en</strong> im Rahm<strong>en</strong> eines<br />
international<strong>en</strong> Workcamps, ermöglicht auch<br />
RollstuhlfahrerInn<strong>en</strong> sich gärtnerisch zu<br />
betätig<strong>en</strong>. Komplettiert wird der Gart<strong>en</strong> durch<br />
Frühbeete, Obststräucher und –bäume, Staud<strong>en</strong>beete<br />
und eine Kräuterspirale. Gedüngt<br />
wird mit Stallmist der Emshof-Tiere, selbst<br />
hergestelltem Kompost und Gründüngung.<br />
Von Jahr zu Jahr wechseln sich<br />
Stark-, Mittel-, Schwachzehrer<br />
und Grüneinsaat auf d<strong>en</strong> vier<br />
Fläch<strong>en</strong> ab.<br />
Gemüse, Kräuter und<br />
Schnittblum<strong>en</strong><br />
Auf d<strong>en</strong> Beet<strong>en</strong> bau<strong>en</strong> Kinder<br />
und Jug<strong>en</strong>dliche für Bauerngärt<strong>en</strong><br />
typische Gemüse, Kräuter und<br />
ein- bzw. zweijährige Schnittblum<strong>en</strong><br />
an: Rote Bete oder<br />
Mangold, Dill und Goldlack zum<br />
Beispiel. Diese müss<strong>en</strong> teilweise<br />
Blick in d<strong>en</strong> Gart<strong>en</strong> des Emshof.<br />
Foto: Emshof<br />
Die Kindern ernt<strong>en</strong> ihre Kartoffeln<br />
im Bauerngart<strong>en</strong> des<br />
Emshof.<br />
Foto: Emshof<br />
vorgezog<strong>en</strong>, pikiert und verpflanzt<br />
werd<strong>en</strong>. So lern<strong>en</strong> die<br />
Kinder Keim- und Wachstumsbedürfnisse<br />
der Pflanz<strong>en</strong> k<strong>en</strong>n<strong>en</strong>.<br />
Bei der Pflege, also beim<br />
Jät<strong>en</strong> und Ausdünn<strong>en</strong>, unterscheid<strong>en</strong><br />
die Schülerinn<strong>en</strong> und<br />
Schüler Kulturpflanz<strong>en</strong> von<br />
Wildpflanz<strong>en</strong>.<br />
Arbeit und Muße<br />
Gerade beim „Un“krautjät<strong>en</strong><br />
erleb<strong>en</strong> die Kinder und Jug<strong>en</strong>dlich<strong>en</strong><br />
die schönst<strong>en</strong> Mom<strong>en</strong>te: eine<br />
schön blüh<strong>en</strong>de Wildpflanze stört nicht und<br />
kann steh<strong>en</strong> bleib<strong>en</strong>; es ist <strong>en</strong>dlich Zeit für<br />
interessante Gespräche; man kann sein<strong>en</strong><br />
Gedank<strong>en</strong> nachhäng<strong>en</strong>; ein Vogel singt in<br />
nächster Nähe; ein Schmetterling lässt sich<br />
auf einer Blume nieder; ein Reg<strong>en</strong>wurm oder<br />
ein interessanter Käfer kreuz<strong>en</strong> d<strong>en</strong> Weg.<br />
Bei der gemeinsam<strong>en</strong> Arbeit kommt man<br />
sich näher und meistert allerhand Herausforderung<strong>en</strong>.<br />
Geschmackserlebnisse<br />
Das größte Vergnüg<strong>en</strong> biet<strong>en</strong> natürlich die<br />
Ernte und das Verspeis<strong>en</strong> von Radiesch<strong>en</strong>,<br />
Möhr<strong>en</strong> oder Erdbeer<strong>en</strong>. Viele Schülerinn<strong>en</strong><br />
und Schüler – und oft auch ihre LehrerInn<strong>en</strong><br />
– k<strong>en</strong>n<strong>en</strong> nur im Supermarkt gekauftes Obst<br />
und Gemüse und sind begeistert von dem<br />
Geschmack des Selbstgeerntet<strong>en</strong>. Und der<br />
selbstgemachte Kräuterquark mit Pellkartoffeln<br />
aus dem eig<strong>en</strong><strong>en</strong> Gart<strong>en</strong> ist ein G<strong>en</strong>uss<br />
für alle klein<strong>en</strong> und groß<strong>en</strong> GärtnerInn<strong>en</strong>.£<br />
Ulla Müller<br />
<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong> War<strong>en</strong>dorf<br />
NATURZEIT.org 25
<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong> Steinfurt<br />
Kribbelige Sache<br />
Bernhard Hölscher berichtet von einer Ameis<strong>en</strong>umsiedlung in Neu<strong>en</strong>kirch<strong>en</strong>-St. Arnold<br />
„<strong>NABU</strong> – da werd<strong>en</strong> Sie geholf<strong>en</strong>!“, dachte<br />
sich auch Familie R<strong>en</strong>gers und griff zum<br />
Telefonhörer. Ameis<strong>en</strong> war<strong>en</strong> es, g<strong>en</strong>auer<br />
gesagt die geschützte „Rote Waldameise“,<br />
die in Schar<strong>en</strong> aus einem groß<strong>en</strong> Ameis<strong>en</strong>nest<br />
vor dem Hause kam<strong>en</strong> und befürcht<strong>en</strong><br />
ließ<strong>en</strong>, dass Barfußlauf<strong>en</strong> im Sommer nicht<br />
angesagt ist.<br />
Der <strong>NABU</strong> Neu<strong>en</strong>kirch<strong>en</strong>/Wettring<strong>en</strong> übernahm<br />
die weitere Koordination. Expert<strong>en</strong><br />
musst<strong>en</strong> her, d<strong>en</strong>n die Umsiedlung eines<br />
Ameis<strong>en</strong>staates ist eine schwierige Aufgabe<br />
und bedarf zudem einer Sonderg<strong>en</strong>ehmigung<br />
der Unter<strong>en</strong> Landschaftsbehörde.<br />
Nachdem diese vorlag, wurde mit Helga<br />
Grönebaum, Ameis<strong>en</strong>expertin in der <strong>NABU</strong>-<br />
Station Oberberg, Kontakt aufg<strong>en</strong>omm<strong>en</strong>.<br />
Die Anweisung<strong>en</strong> und Tipps der Expertin<br />
half<strong>en</strong> bei der abschließ<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Entscheidung:<br />
Der <strong>NABU</strong> macht es selbst. Morg<strong>en</strong>s um 7<br />
rückt<strong>en</strong> die drei MitarbeiterInn<strong>en</strong> vom <strong>NABU</strong><br />
<strong>Kreis</strong>verband Steinfurt mit Bulli und Minibagger<br />
an und start<strong>en</strong> die Umsiedlungsaktion.<br />
Mit dem Minibagger räumte Michael Lohmeyer<br />
vorsichtig die größt<strong>en</strong> Stubb<strong>en</strong> und<br />
Baumstümpfe im Bereich des Nestes aus<br />
dem Weg. Der ungehinderte Zugang ist<br />
wichtig, damit das Nest samt Königin und<br />
d<strong>en</strong> Eikammern in die bereitgestellt<strong>en</strong> blau<strong>en</strong><br />
Tonn<strong>en</strong> befördert werd<strong>en</strong> kann.<br />
Danach war Handarbeit gefragt. Annika<br />
Krämer und Stefan Elte trug<strong>en</strong> mit Schaufeln<br />
Schicht für Schicht des Nestmaterials samt<br />
24 NATURZEIT.org<br />
Ameis<strong>en</strong> ab und befördert<strong>en</strong> sie in die Tonn<strong>en</strong>.<br />
Diese wurd<strong>en</strong> mit einem schwarz<strong>en</strong><br />
Tuch verschloss<strong>en</strong>. Michael Lohmeyer<br />
sprang wie ein Känguru, die Ameis<strong>en</strong> zwickt<strong>en</strong><br />
und zwackt<strong>en</strong>: „Jetzt beiß<strong>en</strong> sie sogar<br />
durch meine Handschuh!" In zwei Meter<br />
Tiefe war<strong>en</strong> die Eikammern erreicht. Mit der<br />
Hand streifte Michael Lohmeyer das Gebilde<br />
aus Ameis<strong>en</strong>, Erde und Eiern in die Tonne.<br />
Die Soldatinn<strong>en</strong> des Ameis<strong>en</strong>staates spritzt<strong>en</strong><br />
aus all<strong>en</strong> Rohr<strong>en</strong> geg<strong>en</strong> d<strong>en</strong> Feind – es<br />
roch stark nach Ameis<strong>en</strong>säure.<br />
Nach der Aktion machte sich der Tross auf<br />
in Richtung Heidv<strong>en</strong>n, dem vorgegeb<strong>en</strong><strong>en</strong><br />
neu<strong>en</strong> Standort. Lohmeyer grub mit dem<br />
Minibagger am Südhang eines Kiefernwäldch<strong>en</strong>s<br />
ein Loch in die krümelige warme Erde.<br />
Reisig und Nadeln wurd<strong>en</strong> eingetrag<strong>en</strong>.<br />
Vorsichtig kippt<strong>en</strong> Annika Krämer und Stefan<br />
Elte als erstes d<strong>en</strong> Inhalt der Tonne mit der<br />
Königin in das Nestloch. Trock<strong>en</strong>e Kiefernzweige,<br />
bestrich<strong>en</strong> mit Honig als erste Wegzehrung<br />
und ein Zufüttern mit tierischer<br />
Nahrung in d<strong>en</strong> erst<strong>en</strong> Tag<strong>en</strong> sollte d<strong>en</strong><br />
Ameis<strong>en</strong> d<strong>en</strong> Stress der Nahrungsversorgung<br />
nehm<strong>en</strong>. So konz<strong>en</strong>trier<strong>en</strong> sie sich<br />
ganz auf d<strong>en</strong> Nestaufbau. Der Inhalt der<br />
übrig<strong>en</strong> Tonn<strong>en</strong> wurde eb<strong>en</strong>falls nach und<br />
nach eingebracht und dann das Loch abgedeckt.<br />
Die Arbeiterinn<strong>en</strong> beruhigt<strong>en</strong> sich<br />
und schleppt<strong>en</strong> Pupp<strong>en</strong> und Eier in die tiefer<strong>en</strong><br />
Kammern des Nestes. Ganz wichtig<br />
war<strong>en</strong> jetzt einige trock<strong>en</strong>e Tage für das<br />
Das Nest samt Königin und Eikammern<br />
wird vorsichtig in die bereitgestellt<strong>en</strong><br />
Tonn<strong>en</strong> befördert.<br />
Foto: B. Hölscher<br />
Waldameis<strong>en</strong>volk, um das Nest instand zu<br />
setz<strong>en</strong>. Das mitgebrachte Reisiggut wurde<br />
locker über d<strong>en</strong> Hügel geschüttet.<br />
In d<strong>en</strong> folg<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Tag<strong>en</strong> fuhr Kurt Pick, Geschäftsführer<br />
vom <strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong>verband Steinfurt,<br />
noch einige Male zum alt<strong>en</strong> Standort in<br />
St. Arnold, um d<strong>en</strong> Rest des Staates einzusammeln<br />
und zum neu<strong>en</strong> Standort ins Heidv<strong>en</strong>n<br />
zu bring<strong>en</strong> – Fütterung eingeschloss<strong>en</strong>.<br />
Jetzt hoff<strong>en</strong> die <strong>NABU</strong>-Aktiv<strong>en</strong>, dass es neue<br />
Nestgründung<strong>en</strong> gibt, d<strong>en</strong>n einige geflügelte<br />
Geschlechtstiere – Königinn<strong>en</strong> und Männch<strong>en</strong><br />
– wartet<strong>en</strong> schon im alt<strong>en</strong> Nest, um<br />
irg<strong>en</strong>dwann d<strong>en</strong> Hochzeitsflug zu wag<strong>en</strong>.<br />
Ein besonderer Dank gilt natürlich der Familie<br />
R<strong>en</strong>gers, die nicht verbot<strong>en</strong>er Weise zur<br />
Selbsthilfe griff, sondern durch die ordnungsgemäße<br />
Meldung dazu beigetrag<strong>en</strong> hat, die<br />
nützlich<strong>en</strong> Ameis<strong>en</strong> zu schütz<strong>en</strong>. £<br />
Bernhard Hölscher<br />
Morg<strong>en</strong>s um 7 start<strong>en</strong> die drei MitarbeiterInn<strong>en</strong><br />
vom <strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong>verband<br />
Steinfurt die Umsiedlungsaktion.<br />
Foto: B. Hölscher<br />
Selt<strong>en</strong>e Falter teils unter<br />
militärischem Schutz<br />
Alfred Augustin hat Dokum<strong>en</strong>tation über<br />
Schmetterlinge im <strong>Kreis</strong> Coesfeld verfasst<br />
Nach über sechsjähriger int<strong>en</strong>siver Forschungsarbeit<br />
hat der Appelhüls<strong>en</strong>er Alfred<br />
Augustin jetzt eine umfass<strong>en</strong>de Dokum<strong>en</strong>tation<br />
über die Tagfalter im <strong>Kreis</strong> Coesfeld<br />
vorgelegt. Sie erscheint als Sonderausgabe<br />
der Fachzeitschrift „Melanargia“ des Vereins<br />
für Schmetterlingskunde. Die Veröff<strong>en</strong>tlichung<br />
wurde vom Naturschutzbund Coesfeld<br />
(<strong>NABU</strong>) und von der Nordrhein-Westfal<strong>en</strong>-<br />
Stiftung gefördert.<br />
„Es ist die erste Bestandsaufnahme der<br />
Tagfalterfauna im <strong>Kreis</strong> Coesfeld“, freute<br />
sich Winfried Rusch (Billerbeck) über die<br />
Pionierarbeit. Dem naturinteressiert<strong>en</strong> Lai<strong>en</strong><br />
wird damit ein regionaler Bestimmungsschlüssel<br />
an die Hand gegeb<strong>en</strong>. Leider ist<br />
die Zahl der Tagfalter-Art<strong>en</strong> im <strong>Kreis</strong> Coesfeld<br />
„recht überschaubar“. 39 verschied<strong>en</strong>e Spezies<br />
hat Alfred Augustin im <strong>Kreis</strong> Coesfeld<br />
<strong>en</strong>tdeckt. Währ<strong>en</strong>d der Flugzeit der Tiere<br />
war er teilweise mehrmals in der Woche<br />
stund<strong>en</strong>lang unterwegs - immer insbesondere<br />
selt<strong>en</strong>er<strong>en</strong> Art<strong>en</strong> auf der Spur. In ganz<br />
Deutschland gibt es dageg<strong>en</strong> insgesamt 200<br />
Tagfalter-Art<strong>en</strong>.<br />
Wie unsere heimisch<strong>en</strong> Vögel die oft bitterkalt<strong>en</strong><br />
Winternächte verbring<strong>en</strong>, zeigt<br />
eindrucksvoll eine Aufnahme, die Reinhard<br />
Trautmann vom Naturschutzbund<br />
Coesfeld im Giebelbereich des neu<strong>en</strong><br />
Gebäudes des Alt<strong>en</strong>hilfez<strong>en</strong>trums in Dülm<strong>en</strong><br />
für „Betreutes Wohn<strong>en</strong>“ gelung<strong>en</strong><br />
ist.<br />
Auf dem Bild kuscheln sich drei Gart<strong>en</strong>baumläufer<br />
so <strong>en</strong>g zusamm<strong>en</strong>, dass nach dem<br />
Aufplustern des Gefieders ihre Anzahl nur<br />
anhand der deutlich gezeigt<strong>en</strong> Schwänze<br />
festgestellt werd<strong>en</strong> kann. In solch einem<br />
Federknäuel wurd<strong>en</strong> schon bis zu acht Tiere<br />
beobachtet. Durch das Aufplustern ihres<br />
Gefieders stopp<strong>en</strong> die Tiere ansonst<strong>en</strong> mögliche<br />
Wärmeverluste, die sie, wie hier deutlich<br />
zu seh<strong>en</strong>, lieber ihr<strong>en</strong> Nachbarn zukomm<strong>en</strong><br />
lass<strong>en</strong>.<br />
Bei einer Recherche ehemaliger Vorkomm<strong>en</strong><br />
war<strong>en</strong> es vor einhundert Jahr<strong>en</strong> auch im<br />
<strong>Kreis</strong> Coesfeld noch sehr viel mehr. Die<br />
industrielle und landwirtschaftliche Entwicklung<br />
hat dafür gesorgt, dass die Art<strong>en</strong>zahl<br />
im Untersuchungsgebiet um etwa<br />
40 Proz<strong>en</strong>t zurückgegang<strong>en</strong> ist. Als einer<br />
der Hauptgründe ist die int<strong>en</strong>sive Landwirtschaft<br />
zu n<strong>en</strong>n<strong>en</strong>, wie sie im <strong>Kreis</strong> Coesfeld<br />
und im übrig<strong>en</strong> Münsterland betrieb<strong>en</strong> wird.<br />
Großflächiger Mais- und Getreideanbau mit<br />
einem immer geringer werd<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Anteil an<br />
Heck<strong>en</strong>struktur<strong>en</strong> präg<strong>en</strong> heute d<strong>en</strong> aufgeräumt<strong>en</strong><br />
Charakter der münsterländisch<strong>en</strong><br />
Parklandschaft.<br />
D<strong>en</strong> best<strong>en</strong> „Schutz“ g<strong>en</strong>ieß<strong>en</strong> selt<strong>en</strong>ere<br />
Art<strong>en</strong> inzwisch<strong>en</strong> durch das Militär. In d<strong>en</strong><br />
<strong>Bork</strong><strong>en</strong>berg<strong>en</strong>, wo es bekanntlich ein<strong>en</strong><br />
Trupp<strong>en</strong>übungsplatz gibt, komm<strong>en</strong> besonders<br />
viele selt<strong>en</strong>e Art<strong>en</strong> vor. Ein ganz <strong>en</strong>tscheid<strong>en</strong>der<br />
Faktor für die Art<strong>en</strong>vielfalt der<br />
Schmetterlinge ist der Verzicht auf d<strong>en</strong> Einsatz<br />
von Düngemitteln.<br />
Die Untersuchung<strong>en</strong> soll<strong>en</strong> künftig in zehnjährigem<br />
Abstand wiederholt werd<strong>en</strong>, um<br />
Zierliche Baumkletterer<br />
Gart<strong>en</strong>läufer sind zierliche Baumkletterer,<br />
annähernd sperlingsgroß und besitz<strong>en</strong> ein<strong>en</strong><br />
sehr fein<strong>en</strong> gebog<strong>en</strong><strong>en</strong> Schnabel, mit dess<strong>en</strong><br />
Hilfe sie Insekt<strong>en</strong>, die sich in oder hinter<br />
Baumrind<strong>en</strong> versteck<strong>en</strong>, hervorhol<strong>en</strong> könn<strong>en</strong>:<br />
Sie gelt<strong>en</strong> insgesamt als verhältnismäßig<br />
selt<strong>en</strong> und gehör<strong>en</strong>, wie alle Singvögel,<br />
zu d<strong>en</strong> str<strong>en</strong>g geschützt<strong>en</strong> Art<strong>en</strong>.<br />
Wer eb<strong>en</strong>falls solche „Schlafnester“, die<br />
auch von ander<strong>en</strong> Art<strong>en</strong> wie zum Beispiel<br />
Zaunkönig<strong>en</strong> bekannt sind, k<strong>en</strong>nt und sich<br />
möglicherweise über die „Hinterlass<strong>en</strong>schaft“<br />
dieser Tiere ärgert, sollte die Tiere keinesfalls<br />
von ihrer ab<strong>en</strong>dlich<strong>en</strong> Schlafstelle vertreib<strong>en</strong><br />
und sich stattdess<strong>en</strong> mit MitarbeiterInn<strong>en</strong><br />
des amtlich<strong>en</strong> oder ehr<strong>en</strong>amtlich<strong>en</strong> Naturschutzes<br />
in Verbindung setz<strong>en</strong>. £<br />
Detlef Scherle<br />
Auch der Brombeerzipfelfalter kommt<br />
gelegntlich im Münsterland vor.<br />
Foto: D. Scherle<br />
Veränderung<strong>en</strong> im Art<strong>en</strong>bestand aufzudeck<strong>en</strong>.<br />
Alfred Augustin hofft dabei natürlich<br />
für die Zukunft auf wieder bessere Bedingung<strong>en</strong><br />
für Schmetterlinge im <strong>Kreis</strong> Coesfeld,<br />
vielleicht durch die Erfolge der noch zu<br />
leist<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Naturschutzarbeit.<br />
Das Sonderheft über die Tagfalter im<br />
<strong>Kreis</strong> Coesfeld kann für 7,00 Euro erworb<strong>en</strong><br />
werd<strong>en</strong>. Weitere Bestellung<strong>en</strong> nimmt Winfried<br />
Rusch, Lind<strong>en</strong>straße 6, 48727 Billerbeck,<br />
schriftlich (bitte ein<strong>en</strong> DIN A 5-<br />
Umschlag mit der Adresse und mit einer<br />
77 C<strong>en</strong>t Briefmarke verseh<strong>en</strong> beileg<strong>en</strong>). £<br />
Detlef Scherle<br />
Kuscheln als wichtige Strategie zum Überleb<strong>en</strong><br />
Die Köpfe einzelner Gart<strong>en</strong>baumläufer<br />
sind nicht mehr erk<strong>en</strong>nbar.<br />
Foto: R. Trautmann<br />
<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong> Coesfeld<br />
NATURZEIT.org 17
<strong>NABU</strong> Münster<br />
Neue Kindergruppe<br />
beim <strong>NABU</strong> Münster<br />
Der <strong>NABU</strong> Münster bietet seit Mai 2004 in Ergänzung zur Arbeit<br />
der NAJU ein Freizeitprogramm für Kinder im Alter von 8-12<br />
Jahr<strong>en</strong> an. Ziel ist die praktische und spielerische Entdeckung<br />
der Natur und leb<strong>en</strong>diger Umweltschutz.<br />
Die Kindernachmittage werd<strong>en</strong> in diesem<br />
Jahr einmal im Monat angebot<strong>en</strong>. Anmeldung<strong>en</strong><br />
nimmt für jed<strong>en</strong> Termin telefonisch<br />
das <strong>NABU</strong>-Büro zu d<strong>en</strong> Öffnungszeit<strong>en</strong> <strong>en</strong>tgeg<strong>en</strong>.<br />
Das Programm soll die Kindern praktisch<br />
und spielerisch, zum Beispiel beim Bau<strong>en</strong><br />
von Nistkäst<strong>en</strong> für Vögel oder Fledermauskäst<strong>en</strong><br />
oder beim Anleg<strong>en</strong> eines Kräuter-,<br />
Gemüse- oder Blum<strong>en</strong>gart<strong>en</strong>s, an Natur und<br />
Umwelt heranführ<strong>en</strong> und aufzeig<strong>en</strong>, wie<br />
auch sie ein<strong>en</strong> Beitrag zum Naturschutz<br />
leist<strong>en</strong> könn<strong>en</strong>. Die thematische Betreuung<br />
wird umlauf<strong>en</strong>d von d<strong>en</strong> Arbeitsgrupp<strong>en</strong> des<br />
<strong>NABU</strong> Münster übernomm<strong>en</strong>. Für Arbeitsmateriali<strong>en</strong><br />
wird dazu ein Unkost<strong>en</strong>beitrag<br />
von 3,00 EUR (<strong>NABU</strong>-Mitglieder 1,50 EUR)<br />
18 NATURZEIT.org<br />
Nach dem „Tümpeln“ werd<strong>en</strong> die<br />
Wasserlebewes<strong>en</strong> eingeh<strong>en</strong>d untersucht.<br />
Foto: D. Gevers<br />
erhob<strong>en</strong>. Die Nachmittage find<strong>en</strong> im NAJU-<br />
Kleingart<strong>en</strong> im Wi<strong>en</strong>burgpark, bei Exkursion<strong>en</strong><br />
in der näher<strong>en</strong> Umgebung von Münster<br />
und im Winter im Umwelthaus.<br />
Für die ständige Betreuung der Kindergruppe<br />
und Vorbereitung der Nachmittage, besonders<br />
aber zur Durchführung, werd<strong>en</strong> noch<br />
interessierte Person<strong>en</strong> als Ansprech- und<br />
Vertrau<strong>en</strong>spartnerInn<strong>en</strong> gesucht. Diese könn<strong>en</strong><br />
sich bei Martin Glöckner (2. Vorsitz<strong>en</strong>der<br />
<strong>NABU</strong> Münster) oder Stefan Eisold (0251-<br />
1446993, seisold@web.de) meld<strong>en</strong>. £<br />
Gefahr durch Leimringe<br />
Ein<strong>en</strong> tot<strong>en</strong> Gart<strong>en</strong>baumläufer fand Herr<br />
Lindner aus Münster im Frühjahr 2004 in<br />
seinem Gart<strong>en</strong>: Der Gart<strong>en</strong>baumläufer war<br />
an einem Leimring kleb<strong>en</strong> geblieb<strong>en</strong>, der zur<br />
Abwehr von Pflanz<strong>en</strong>schädling<strong>en</strong> um ein<strong>en</strong><br />
Obstbaum gelegt word<strong>en</strong> war. Auf der Verpackung<br />
des Herstellers der Leimringe war<br />
leider nichts von solch<strong>en</strong> Gefahr<strong>en</strong> für die<br />
Gart<strong>en</strong>vögel zu les<strong>en</strong>. Daher bitt<strong>en</strong> wir alle<br />
Naturfreunde auf die Verw<strong>en</strong>dung solcher<br />
Materiali<strong>en</strong> im Gart<strong>en</strong> zu verzicht<strong>en</strong>. £<br />
LKW-Parkplatz Roxel<br />
Der Bund plant ein<strong>en</strong> riesig<strong>en</strong> neu<strong>en</strong><br />
LKW-Parkplatz im Bereich der Autobahnraststätte<br />
Münsterland. Die 8 ha groß<strong>en</strong><br />
Stellfläch<strong>en</strong> di<strong>en</strong><strong>en</strong> in erster Linie dem<br />
Speditionsgewerbe als Lagerfläche und<br />
ermöglich<strong>en</strong>, dass die Laster nur von<br />
einem Fahrer gel<strong>en</strong>kt werd<strong>en</strong> könn<strong>en</strong>.<br />
Dabei sind in der näher<strong>en</strong> Umgebung<br />
bereits g<strong>en</strong>üg<strong>en</strong>d Stellfläch<strong>en</strong> vorhand<strong>en</strong><br />
bzw. geplant.<br />
Der <strong>NABU</strong> Münster lehnt diese Planung<br />
strikt ab. Es werd<strong>en</strong> nicht nur AnwohnerInn<strong>en</strong><br />
durch Lärm und Abgase belästigt,<br />
sondern unverbaute Landschaft in der<br />
Größ<strong>en</strong>ordnung von 16 Fußballplätz<strong>en</strong><br />
asphaltiert. Gerade dieser Bereich ist als<br />
Landschaftsschutzgebiet von hohem Wert<br />
zum Beispiel als Leb<strong>en</strong>sraum für Fledermausart<strong>en</strong>.<br />
Im Zuge des gerade lauf<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Verfahr<strong>en</strong>s<br />
wird der <strong>NABU</strong> Münster mit all<strong>en</strong> Mitteln<br />
versuch<strong>en</strong> das Vorhab<strong>en</strong> zu verhindern.<br />
Resolution zum Industriegebiet<br />
Amelsbür<strong>en</strong><br />
Im Rahm<strong>en</strong> seiner Jahreshauptversammlung<br />
hat sich der <strong>NABU</strong> Münster einstimmig<br />
dafür ausgesproch<strong>en</strong> die Planung<strong>en</strong><br />
für ein Industriegebiet Amelsbür<strong>en</strong> abzulehn<strong>en</strong>.<br />
Hauptargum<strong>en</strong>te geg<strong>en</strong> diese<br />
fast 100 ha große Neuplanung nördlich<br />
des Dortmund-Ems-Kanals westlich von<br />
Amelsbür<strong>en</strong> sind die Beeinträchtigung<br />
der Hauptfrischluftschneise für die Inn<strong>en</strong>stadt<br />
von Münster und die Überbauung<br />
von Landschaft bei gleichzeitig fehl<strong>en</strong>der<br />
Nachfrage.<br />
Erste Aktivität<strong>en</strong> zur Erschließung des<br />
Gebietes sind bereits durchgeführt word<strong>en</strong>.<br />
So wurde bereits im letzt<strong>en</strong> Winter<br />
eine alte, wertvolle Obstwiese gefällt. Der<br />
<strong>NABU</strong> Münster wird sich im Rahm<strong>en</strong> der<br />
Bauleitplanung weiterhin geg<strong>en</strong> eine Umsetzung<br />
dieser Planung – und für d<strong>en</strong><br />
Erhalt der Landschaft westlich Amelsbür<strong>en</strong><br />
– einsetz<strong>en</strong>.<br />
Baumläufer, für d<strong>en</strong> der Leimring zur<br />
tödlich<strong>en</strong> Falle wurde.<br />
Foto: Lindner<br />
Das Leb<strong>en</strong> im „Öko-Lehmdorf“<br />
Ein Lehmdorf mit Gärt<strong>en</strong> für die Naturschutzjug<strong>en</strong>d NAJU hat der <strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong> Steinfurt angelegt.<br />
Tamara Ejeilat stellt es vor.<br />
Eine Idylle ist das „Öko-Lehmdorf“ allemal<br />
– nicht nur für das m<strong>en</strong>schliche Auge, sondern<br />
gerade auch für die heimische Tierwelt.<br />
Mit einer Fläche von 3,5 ha hat der <strong>NABU</strong>-<br />
<strong>Kreis</strong>verband Steinfurt in Ost<strong>en</strong>dorf ein<strong>en</strong><br />
Bauernhof aus Privatbesitz gepachtet, auf<br />
dess<strong>en</strong> Gelände sich eine alte Streuobstwiese<br />
befindet. Hier <strong>en</strong>tsteht in liebevoller Arbeit<br />
ehr<strong>en</strong>amtlicher HelferInn<strong>en</strong> ein kleines Lehmdorf,<br />
das sich ganz im Sinne Albert Schweitzers<br />
dem Leitprinzip „Ehrfurcht vor dem<br />
Leb<strong>en</strong>“ verschrieb<strong>en</strong> hat.<br />
Mit seiner naturnah<strong>en</strong> Gestaltung hält das<br />
Lehmdorf zahlreiche ökologische Nisch<strong>en</strong><br />
bereit. Währ<strong>en</strong>d die knorrig<strong>en</strong> Obstbäume<br />
mit ihr<strong>en</strong> zusätzlich<strong>en</strong> Nistkäst<strong>en</strong> Wirbellos<strong>en</strong><br />
und Vögeln reichlich Geleg<strong>en</strong>heit zum<br />
Schlemm<strong>en</strong> und Brüt<strong>en</strong> biet<strong>en</strong>, wartet ein<br />
aus Naturstein gefertigter Fledermausstoll<strong>en</strong><br />
auf seine Wintergäste. Eb<strong>en</strong>so sind Totholzhauf<strong>en</strong><br />
und Trock<strong>en</strong>mauer Domizil für tieri-<br />
Im Interesse der NAJU will das Lehmdorf<br />
aber auch Spielraum für Kreativität<br />
und Gestaltung lass<strong>en</strong>.<br />
Foto: T. Ejeilat<br />
sche Untermieter; das beweist nicht zuletzt<br />
die Anwes<strong>en</strong>heit des Mauswiesels, das hier<br />
geleg<strong>en</strong>tlich auf Beutefang geht. Im Interesse<br />
der NAJU will das Lehmdorf aber auch Spielraum<br />
für Kreativität und Gestaltung lass<strong>en</strong>.<br />
In d<strong>en</strong> so g<strong>en</strong>annt<strong>en</strong> Fantasiegärt<strong>en</strong> könn<strong>en</strong><br />
die Jug<strong>en</strong>dlich<strong>en</strong> im Einklang mit der Natur<br />
ihre eig<strong>en</strong><strong>en</strong> Ide<strong>en</strong> vom Weid<strong>en</strong>tipi bis zum<br />
Hochbeet verwirklich<strong>en</strong>.<br />
Verantwortung trägt die NAJU zudem für<br />
d<strong>en</strong> Bauerngart<strong>en</strong>, in dem Mischkultur<strong>en</strong><br />
von Gemüse und Kräutern in harmonischer<br />
Weise mit Zierstaud<strong>en</strong> und Sommerblum<strong>en</strong><br />
angepflanzt werd<strong>en</strong>. Eine Kräuterspirale,<br />
Heck<strong>en</strong>, zahlreiche Nisthilf<strong>en</strong> sowie ein angr<strong>en</strong>z<strong>en</strong>der<br />
Wassergrab<strong>en</strong> leist<strong>en</strong> ihr<strong>en</strong> Beitrag,<br />
um das Lehmdorf zu einem Ort reg<strong>en</strong><br />
Verkehrs zu mach<strong>en</strong> – davon zeug<strong>en</strong> die<br />
Maulwurfshügel, der Besuch von Erdkröt<strong>en</strong><br />
und nicht zuletzt die Fraßspur<strong>en</strong> eines Rehbocks<br />
im mühsam gepflegt<strong>en</strong> Bauerngart<strong>en</strong>.<br />
£<br />
Tamara Ejeilat<br />
Mit seiner naturnah<strong>en</strong> Gestaltung hält<br />
das Lehmdorf zahlreiche ökologische<br />
Nisch<strong>en</strong> bereit.<br />
Foto: T. Ejeilat<br />
Treff der<br />
Kindergrupp<strong>en</strong>leiterInn<strong>en</strong><br />
Im <strong>Kreis</strong> Steinfurt treff<strong>en</strong> sich die Kindergrupp<strong>en</strong>betreuerInn<strong>en</strong><br />
der Naturschutzjug<strong>en</strong>d<br />
NAJU aus Borghorst, Horstmar,<br />
Emsdett<strong>en</strong> und Neu<strong>en</strong>kirch<strong>en</strong> bis zu viermal<br />
im Jahr.<br />
Das erste Treff<strong>en</strong> in diesem Jahr war am<br />
15.03.2004 in Emsdett<strong>en</strong>, weitere Treff<strong>en</strong><br />
sind für d<strong>en</strong> 05.07. in Borghorst und d<strong>en</strong><br />
08.11. in Horstmar geplant. Bei dies<strong>en</strong><br />
Treff<strong>en</strong> tausch<strong>en</strong> die Kindergrupp<strong>en</strong>leiterInn<strong>en</strong><br />
ihre Erfahrung<strong>en</strong> bei Aktion<strong>en</strong> und<br />
Projekt<strong>en</strong> aus, um ihre Arbeit weiter zu<br />
verbessern. Ausarbeitung<strong>en</strong> zu verschied<strong>en</strong><strong>en</strong><br />
Aktivität<strong>en</strong> mit Kindern könn<strong>en</strong> bei<br />
der Geleg<strong>en</strong>heit ergänzt oder übernomm<strong>en</strong><br />
werd<strong>en</strong>. Das erleichtert die Arbeit<br />
vor Ort und gerade NeueinsteigerInn<strong>en</strong><br />
find<strong>en</strong> Rat und Hilfe.<br />
Alle, die die Arbeit in d<strong>en</strong> Kindergrupp<strong>en</strong><br />
der Naturschutzjug<strong>en</strong>d k<strong>en</strong>n<strong>en</strong> lern<strong>en</strong><br />
möcht<strong>en</strong>, sind herzlich eingelad<strong>en</strong>. Interessierte<br />
könn<strong>en</strong> sich bei der <strong>NABU</strong>-<br />
Jug<strong>en</strong>drefer<strong>en</strong>tin Christiane De Jong unter<br />
der Telefonnummer 02572-952353<br />
meld<strong>en</strong>.<br />
Christiane De Jong<br />
<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong> Steinfurt<br />
NATURZEIT.org 23
<strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong> Steinfurt<br />
Naturerlebnis-Camp<br />
In d<strong>en</strong> Sommerferi<strong>en</strong> hat der <strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong>verband<br />
Steinfurt insbesondere die Kinder<br />
aus d<strong>en</strong> NAJU-Grupp<strong>en</strong> im <strong>Kreis</strong> Steinfurt<br />
zu einem Naturerlebnis-Camp eingelad<strong>en</strong>.<br />
Unter der Leitung von Gisbert Lütke und<br />
seinem Betreuerteam - das Erfahrung mit<br />
der Leitung und Durchführung ähnlicher<br />
Camps hat - erleb<strong>en</strong> 45 naturbegeisterte<br />
Mädch<strong>en</strong> und Jung<strong>en</strong> im Alter von 10 bis<br />
12 Jahr<strong>en</strong> zehn Tage lang bei einem<br />
Zeltlager in Ries<strong>en</strong>beck-Birgte die Natur<br />
mit all<strong>en</strong> Sinn<strong>en</strong>.<br />
Hier nur ein kurzer Einblick in das umfangreiche<br />
und interessante Programm:<br />
23.07.04: Camp-Aufbau und Lagerfeuer<br />
mit Grill<strong>en</strong><br />
24.07.04: Radtour durch das NSG<br />
„Haverforths Wies<strong>en</strong>“<br />
25.07.04: Radtour an der Ems und durch<br />
die Au<strong>en</strong>landschaft<br />
26.07.04: Tagesthema: Was in einem<br />
Ei so alles steckt... Lehrfilm und Nistkäst<strong>en</strong>bau<br />
27.07.04: Besuch der Zooschule des<br />
„NaturZoo“ Rheine - mit Zoo-Rallye<br />
28.07.04: Exkursion in das<br />
Emsdett<strong>en</strong>er-V<strong>en</strong>n<br />
29.07.04: Ein Tag im Europareservat<br />
„Rieselfelder Münster"<br />
30.07.04: Tagesthema: Tolle Wolle...<br />
und Nachtwanderung im Teutoburger<br />
Wald<br />
31.07.04: Ökorallye - eine s<strong>en</strong>sationsreiche<br />
Reise in die Natur und Lagerfeuerab<strong>en</strong>d;<br />
Radtour - Pack<strong>en</strong> - und Kaffee<br />
und Kuch<strong>en</strong> mit d<strong>en</strong> Eltern.<br />
Fotos und Kurzberichte unter:<br />
ü www.andreascarl.de/nec<br />
Christiane De Jong<br />
Ehemalige<br />
Tonabgrabung gekauft<br />
Dank der gut<strong>en</strong> Zusamm<strong>en</strong>arbeit zwisch<strong>en</strong><br />
der <strong>NABU</strong>-Naturschutzstation Münsterland<br />
und dem <strong>NABU</strong>-<strong>Kreis</strong>verband<br />
Steinfurt konnte eine weitere Fläche für<br />
die Umsetzung des Laubfroschschutzkonzeptes<br />
gekauft werd<strong>en</strong>. Eine ehemalige<br />
Tonabgrabung in Alt<strong>en</strong>berge ging in d<strong>en</strong><br />
Besitz des <strong>NABU</strong> Steinfurt über und kann<br />
nun zu einem wertvoll<strong>en</strong> Biotop umgestaltet<br />
werd<strong>en</strong>. Zu dank<strong>en</strong> ist dies besonders<br />
Kurt Pick, der sich mit Nachdruck und<br />
großem Engagm<strong>en</strong>t für die Sicherung<br />
des Biotops einsetzte.<br />
Edmund Bischoff<br />
22 NATURZEIT.org<br />
Gärt<strong>en</strong> „Am Drost<strong>en</strong>kämpk<strong>en</strong>“-<br />
Domizil vom <strong>NABU</strong> Horstmar/Leer<br />
Wie wir bereits in der vorig<strong>en</strong> Ausgabe berichtet<strong>en</strong>, wurde die<br />
Gründung der <strong>NABU</strong>-Gruppe Horstmar/Leer von all<strong>en</strong> Seit<strong>en</strong><br />
unterstützt.<br />
Auf einem etwa 1.000 m² groß<strong>en</strong> Gart<strong>en</strong>grundstück<br />
„Am Drost<strong>en</strong>kämpk<strong>en</strong>“ soll nun<br />
nach und nach der gemeinsame Traum Realität<br />
werd<strong>en</strong>. Nach Borghorster Vorbild soll<strong>en</strong><br />
dort Obstbäume gepflanzt werd<strong>en</strong> und eine<br />
Wildblum<strong>en</strong>wiese, eine Trock<strong>en</strong>mauer, eine<br />
Kräuterspirale und ein Bauerngart<strong>en</strong> <strong>en</strong>tsteh<strong>en</strong>.<br />
Bereits am Gründungstag pflanzt<strong>en</strong> die<br />
Kinder eine vom Bürgermeister gesp<strong>en</strong>dete<br />
Linde und tauft<strong>en</strong> sie auf d<strong>en</strong> Nam<strong>en</strong> „Linda“.<br />
Zwisch<strong>en</strong>zeitlich sind bei uns bereits drei<br />
Kindergrupp<strong>en</strong> aktiv, die sich im 14tägig<strong>en</strong><br />
Rhythmus bei “Linda“ im <strong>NABU</strong>-Gart<strong>en</strong> treff<strong>en</strong>.<br />
Die Kinder hab<strong>en</strong> im Spätherbst damit<br />
begonn<strong>en</strong>, ihre Bauerngart<strong>en</strong>beete zu bearbeit<strong>en</strong><br />
und mit Buchsbaumsteckling<strong>en</strong> einzufass<strong>en</strong>.<br />
Horstmarer Unternehmer hab<strong>en</strong> sich zusamm<strong>en</strong>getan<br />
und uns ein tolles Gart<strong>en</strong>häusch<strong>en</strong><br />
gestiftet, das mit einem alt<strong>en</strong> Holzof<strong>en</strong><br />
ausgerüstet nun sogar im Winter d<strong>en</strong> Kindergrupp<strong>en</strong><br />
Unterschlupf bietet.<br />
Auch konnt<strong>en</strong> wir zwisch<strong>en</strong>zeitlich ein<strong>en</strong><br />
Nachbargart<strong>en</strong> hinzupacht<strong>en</strong>, in dem es<br />
schon alt<strong>en</strong> Obstbaumbestand, ein Gerätehäusch<strong>en</strong><br />
und weitere Beete gibt. Im letzt<strong>en</strong><br />
Jahr hab<strong>en</strong> wir uns mit einem wunderschön<strong>en</strong><br />
Herbstfest bei all<strong>en</strong> Sp<strong>en</strong>derInn<strong>en</strong> und<br />
HelferInn<strong>en</strong> bedankt. Neb<strong>en</strong> Kaffee und<br />
Kuch<strong>en</strong> und Brot<strong>en</strong> mit Apfelmus und Holunderbeer<strong>en</strong>marmelade<br />
(natürlich selbstgemacht)<br />
war die Apfelsaftproduktion das Highlight<br />
des Tages, der am Lagerfeuer mit<br />
Stockbrot-Back<strong>en</strong> sein<strong>en</strong> Ausklang fand.<br />
Ende letzt<strong>en</strong> Jahres startet<strong>en</strong> wir in das<br />
Regionale-2004-Projekt „100 grüne<br />
Klass<strong>en</strong>zimmer“, an dem wir uns - mit starkem<br />
Engagem<strong>en</strong>t der Stadt Horstmar - beteilig<strong>en</strong>.<br />
Bedingung ist hier eine regelmäßige<br />
Dokum<strong>en</strong>tation der Entwicklung unseres<br />
„Grün<strong>en</strong> Klass<strong>en</strong>zimmers“, das symbolisch<br />
durch vier im Quadrat gepflanzte Apfelbäume<br />
dargestellt wird. Wir hoff<strong>en</strong>, in Horstmar<br />
möglichst viel<strong>en</strong> Kindern ein<strong>en</strong> verantwortungsvoll<strong>en</strong><br />
und schon<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Umgang mit<br />
allem Leb<strong>en</strong>dig<strong>en</strong> ans Herz zu leg<strong>en</strong>. £<br />
Christiane Ahlers<br />
Der Laubfrosch sagt Danke<br />
Nur durch die finanzielle Unterstützung vieler Naturfreundinn<strong>en</strong> und<br />
-freunde ist es dem <strong>NABU</strong> möglich, ökologisch wertvolle Fläch<strong>en</strong><br />
anzukauf<strong>en</strong> oder zu pacht<strong>en</strong>, Art<strong>en</strong>schutzmaßnahm<strong>en</strong> zu initiier<strong>en</strong><br />
oder gewachs<strong>en</strong>e Kulturlandschaft<strong>en</strong> zu pfleg<strong>en</strong> und zu <strong>en</strong>twickeln.<br />
Der <strong>NABU</strong> <strong>Kreis</strong>verband Steinfurt konnte<br />
dank dieser Unterstützung im Jahre 2003<br />
schwerpunktmäßig zum Schutze des Laubfrosches<br />
zwei wertvolle Fläch<strong>en</strong> in Nordwalde<br />
und Alt<strong>en</strong>berge ankauf<strong>en</strong>. Damit wir das<br />
Netz zum Schutze des Laubfrosches im<br />
Münsterland ein w<strong>en</strong>ig <strong>en</strong>ger knüpf<strong>en</strong> könn<strong>en</strong>,<br />
hatt<strong>en</strong> wir unsere LeserInn<strong>en</strong> in der<br />
Erstausgabe der Naturzeit um finanzielle<br />
Unterstützung gebet<strong>en</strong>, um d<strong>en</strong> 20%ig<strong>en</strong><br />
Eig<strong>en</strong>anteil aufbring<strong>en</strong> zu könn<strong>en</strong>. 80% der<br />
Förderung kam<strong>en</strong> aus Landesmitteln über<br />
das NRW-Projekt: „Ein König sucht sein<br />
Reich“.<br />
Unser Aufruf war nicht vergeblich, d<strong>en</strong>n<br />
insgesamt ging<strong>en</strong> bisher 855,00 € an Sp<strong>en</strong>d<strong>en</strong><br />
ein. Für d<strong>en</strong> Laubfrosch bedeutet dies<br />
abschließ<strong>en</strong>d weitere 8,5 ha Leb<strong>en</strong>sraum,<br />
weil im Bereich Alt<strong>en</strong>berge/Nordwalde noch<br />
w<strong>en</strong>ige Elem<strong>en</strong>te der ehemals abwechselungsreich<strong>en</strong><br />
Münsterländer Parklandschaft<br />
vorhand<strong>en</strong> sind und sich ein kleiner Rest<br />
von Laubfrösch<strong>en</strong> über die Zeit rett<strong>en</strong> konnte.<br />
Dies<strong>en</strong> möcht<strong>en</strong> wir schütz<strong>en</strong> und erhalt<strong>en</strong><br />
und dafür war der Erwerb dieser Fläche und<br />
ist die Anlage von Kleingewässern unbedingt<br />
notw<strong>en</strong>dig. Die HIT Umwelt- und Naturschutz-Stiftungs-GmbH<br />
in Zülpich hat d<strong>en</strong><br />
Ankauf der Fläche in Nordwalde mit insgesamt<br />
5.000 € unterstützt. Der Laubfrosch<br />
sagt all<strong>en</strong>, die zur Finanzierung beigetrag<strong>en</strong><br />
hab<strong>en</strong>, auf diesem Wege auch noch einmal<br />
recht herzlich "Dankeschön". Sobald wir auf<br />
d<strong>en</strong> Fläch<strong>en</strong> die erst<strong>en</strong> Optimierungsmaßnahm<strong>en</strong><br />
abgeschloss<strong>en</strong> hab<strong>en</strong>, werd<strong>en</strong> wir<br />
hierüber natürlich bericht<strong>en</strong>. £<br />
Edmund Bischoff<br />
Ortsumgehung Wolbeck<br />
Zur Zeit lauf<strong>en</strong> die Planung<strong>en</strong> zur Ortsumgehung<br />
Wolbeck. Der <strong>NABU</strong> Münster<br />
hat in seiner Stellungnahme diese Planung<br />
grundsätzlich abgelehnt, da durch<br />
d<strong>en</strong> Neubau von mehr als 3 km Schnellstraße<br />
wertvolle Au<strong>en</strong>bereiche der Angel<br />
zerstört und Leb<strong>en</strong>sräume des Laubfrosches<br />
beeinträchtigt werd<strong>en</strong>. Aus Sicht<br />
der Umweltverbände des Umweltforums<br />
Münster ist mit Maßnahm<strong>en</strong> des ÖPNV,<br />
z.B. der Reaktivierung der Westfälisch-<br />
Lippisch<strong>en</strong>-Eis<strong>en</strong>bahn und verkehrsl<strong>en</strong>k<strong>en</strong>d<strong>en</strong><br />
Maßnahm<strong>en</strong> eine Alternative zur<br />
Lösung der untragbar<strong>en</strong> Verhältnisse in<br />
der Ortsdurchfahrt Wolbeck gegeb<strong>en</strong>,<br />
ohne ein<strong>en</strong> derartig<strong>en</strong> Eingriff in Natur<br />
und Landschaft vornehm<strong>en</strong> zu müss<strong>en</strong>.<br />
Monatstreff<strong>en</strong><br />
der AG Botanik<br />
Die AG Botanik trifft sich einmal im Monat,<br />
um lauf<strong>en</strong>de Projekte zu besprech<strong>en</strong> und<br />
die Termine für d<strong>en</strong> folg<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Monat festzuleg<strong>en</strong>.<br />
Interessierte sind hierbei jederzeit<br />
herzlich willkomm<strong>en</strong>. Die nächst<strong>en</strong><br />
Termine sind: Di 3.8.04, Mi 1.9.04, Do<br />
7.10.04, Mo 8.11.04, Di 7.12.04, Mi 5.1.05,<br />
Do 3.2.05, jeweils um 19.30 Uhr im Umwelthaus.<br />
Aktiv<strong>en</strong>runde –<br />
Teilnahme erwünscht<br />
In regelmäßig<strong>en</strong> Abständ<strong>en</strong> richtet der<br />
<strong>NABU</strong> Münster Aktiv<strong>en</strong>rund<strong>en</strong> aus. Es<br />
handelt sich dabei um eine Art off<strong>en</strong>e<br />
Vorstandssitzung, bei der alle aktuell<strong>en</strong><br />
Entwicklung<strong>en</strong> im <strong>NABU</strong> gemeinsam diskutiert<br />
werd<strong>en</strong>. Die Aktiv<strong>en</strong>rund<strong>en</strong> find<strong>en</strong><br />
jeweils am letzt<strong>en</strong> Di<strong>en</strong>stag im Monat<br />
statt. Die nächst<strong>en</strong> Termine sind am 27.7.,<br />
31.8., 28.9., 26.10., 30.11., 25.1., 22.2..<br />
Alle Aktiv<strong>en</strong> des <strong>NABU</strong> Münster oder<br />
solche, die es werd<strong>en</strong> woll<strong>en</strong>, sind jederzeit<br />
herzlich willkomm<strong>en</strong>. Die Inhalte der<br />
Aktiv<strong>en</strong>rund<strong>en</strong> werd<strong>en</strong> jeweils in einem<br />
Email-Rundbrief verschickt. Interessierte<br />
könn<strong>en</strong> sich anmeld<strong>en</strong> unter<br />
hoevelmann_thomas@yahoo.de.<br />
Neue E-mail-Adresse<br />
des <strong>NABU</strong> Münster<br />
Nachdem die alte Email-Adresse durch<br />
Spam-Überflutung praktisch unbrauchbar<br />
geword<strong>en</strong> ist, hab<strong>en</strong> wir eine neue eingerichtet:<br />
buero@nabu-ms.de.<br />
Bitte ab sofort nur noch diese verw<strong>en</strong>d<strong>en</strong>.<br />
Gefährdet, nicht gefährlich!<br />
Wie der <strong>NABU</strong> auf der Messe „Frühling,<br />
Blum<strong>en</strong>, Freizeit“ in der Halle Münsterland<br />
mit Vorurteil<strong>en</strong> über Horniss<strong>en</strong> aufräumte,<br />
stellt Thiemo Daldrup vor.<br />
Mit der selbstgefertigt<strong>en</strong> Ausstellung über<br />
das Leb<strong>en</strong> der faszinier<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Insekt<strong>en</strong> informierte<br />
Konrad Schmidt von der <strong>NABU</strong>-<br />
AG Horniss<strong>en</strong> die BesucherInn<strong>en</strong> der Messe.<br />
Dabei beließ er es nicht nur bei d<strong>en</strong> Stelltafeln,<br />
welche in Schrift und Bild die Entwicklung<br />
von d<strong>en</strong> erst<strong>en</strong> Wab<strong>en</strong>zell<strong>en</strong> bis zum<br />
Untergang des Horniss<strong>en</strong>staates verdeutlich<strong>en</strong>,<br />
sondern zeigte in viel<strong>en</strong> Schaukäst<strong>en</strong><br />
auch fertige Horniss<strong>en</strong>nester, die die BetrachterInn<strong>en</strong><br />
zum Teil sogar im Querschnitt<br />
erleb<strong>en</strong> durft<strong>en</strong>.<br />
Dass der begeisterte Horniss<strong>en</strong>fan wirklich<br />
an alles gedacht hatte, zeigte ein Kast<strong>en</strong>,<br />
in dem er Nistmaterial, welches aus einer<br />
Mittelspecht besucht<br />
Winterfütterung<strong>en</strong><br />
Am 9.12.03 saß ich mit Kamera an meiner<br />
Winterfütterung, um die Haub<strong>en</strong>meis<strong>en</strong><br />
zu fotografier<strong>en</strong>. Ich hatte Sonn<strong>en</strong>blum<strong>en</strong>kerne<br />
und Erdnusskerne auf ein<strong>en</strong> Stamm<br />
gelegt und einige in eine natürliche Höhle<br />
eines alt<strong>en</strong> Pflaum<strong>en</strong>baumes gestopft. Ich<br />
wollte die Meis<strong>en</strong> an diese fotog<strong>en</strong>e Stelle<br />
lock<strong>en</strong>. Plötzlich hörte ich ganz in der Nähe<br />
ein<strong>en</strong> Mittelspecht. Bei uns mitt<strong>en</strong> im Ort<br />
hatte ich noch nie ein<strong>en</strong> Mittelspecht geseh<strong>en</strong><br />
oder gehört. In Hiltrup und Umgebung<br />
brütet der Mittelspecht in der Davert und in<br />
Mischung aus morschem Holz und dem<br />
Speichel der Insekt<strong>en</strong> besteht, gesammelt<br />
hatte. So konnt<strong>en</strong> die BesucherInn<strong>en</strong> die<br />
Tiere noch besser fühl<strong>en</strong>, greif<strong>en</strong> und begreif<strong>en</strong>.<br />
Auf Frag<strong>en</strong> wurde ausführlich geantwortet<br />
und die Begeisterung des Fachmanns riss<br />
die BesucherInn<strong>en</strong> einfach mit, so dass auch<br />
skeptische BetrachterInn<strong>en</strong> von der Nützlichkeit<br />
der Horniss<strong>en</strong> überzeugt werd<strong>en</strong><br />
konnt<strong>en</strong>.<br />
Weitere Information<strong>en</strong> über das Leb<strong>en</strong> der<br />
Horniss<strong>en</strong> find<strong>en</strong> sich im Internet unter<br />
ü www.horniss<strong>en</strong>schutz.de. £<br />
Thiemo Daldrup<br />
Thiemo Daldrup ist Zivildi<strong>en</strong>stleist<strong>en</strong>der beim<br />
<strong>NABU</strong> Münster und betreute zusamm<strong>en</strong> mit<br />
Konrad Schmidt d<strong>en</strong> Messestand.<br />
der Naturwaldzelle am ehemalig<strong>en</strong> Munitionslager<br />
in Hiltrup. Dort sind ausreich<strong>en</strong>d<br />
alte Eich<strong>en</strong> und vor allem g<strong>en</strong>üg<strong>en</strong>d Totholz,<br />
auf das der Mittelspecht angewies<strong>en</strong> ist.<br />
Aus diesem Grund wird er auch als Eich<strong>en</strong>specht<br />
bezeichnet. W<strong>en</strong>ig später saß der<br />
Mittelspecht auf dem Stamm und inspizierte<br />
das Futter dort. Dann flog er zielstrebig die<br />
Höhle mit dem Futter am Pflaum<strong>en</strong>baum an<br />
und holte sich eine Erdnuss, die er dann am<br />
Stamm einklemmte und auffraß. Danach<br />
wurde sofort die nächste Erdnuss geholt.<br />
Auch ein Buntspecht, der dann an die Fütterung<br />
kam, konnte ihn nicht vertreib<strong>en</strong>, trotz<br />
lautem Protest. Ich konnte in aller Ruhe<br />
etliche Aufnahm<strong>en</strong> von dem Mittelspecht<br />
mach<strong>en</strong>. Von dem Tag an konnte der Mittelspecht<br />
jed<strong>en</strong> Tag bei uns beobachtet werd<strong>en</strong>.<br />
Natürlich hab<strong>en</strong> ich jed<strong>en</strong> Tag einige Erdnusskerne<br />
in die Höhle gelegt. Der Mittelspecht<br />
hielt sich etwa vom 9.12.03 bis zum<br />
3.1.04 ständig bei uns auf. Da direkt neb<strong>en</strong><br />
unserem Haus ein kleiner alter Eich<strong>en</strong>bestand<br />
steht, hoffe ich natürlich, dass er nicht<br />
das letzte Mal bei uns zu Besuch war. Jed<strong>en</strong>falls<br />
hatte ich viel Freude beim Beobacht<strong>en</strong><br />
und Fotografier<strong>en</strong> unseres Mittelspechtes.<br />
£<br />
Theo Israel<br />
Der Mittelspecht sitzt am Stamm und inspiziert<br />
die Futterstelle. Foto: T. Israel<br />
<strong>NABU</strong> Münster<br />
NATURZEIT.org 19
<strong>NABU</strong> Münster<br />
Acht Jahre Laubfroschschutz<br />
in Münster<br />
<strong>NABU</strong>-Naturschutzstation zog positive Bilanz<br />
Der bundesweit stark gefährdete Laubfrosch hat im Münsterland<br />
und besonders in der östlich<strong>en</strong> Stadthälfte von Münster eine<br />
seiner Hochburg<strong>en</strong>.<br />
Bereits 1994 hatte der <strong>NABU</strong> daher damit<br />
begonn<strong>en</strong>, Schutzmaßnahm<strong>en</strong> für d<strong>en</strong><br />
Froschkönig durchzuführ<strong>en</strong>. Seit 1996 läuft<br />
ein mit Förderung der Stadt Münster betrieb<strong>en</strong>es<br />
Naturschutzprojekt, das eine Stützung<br />
der gefährdet<strong>en</strong> Bestände und die Umsetzung<br />
eines Biotopverbundkonzeptes zum<br />
Ziel hatte: Junge Froschkönige aus Münsters<br />
Ost<strong>en</strong> sollt<strong>en</strong> künftig wieder samt ihrem<br />
groß<strong>en</strong> Gefolge - Kammmolche, Bergmolche<br />
und Teichmolche zum Beispiel - zu ihr<strong>en</strong><br />
Prinzessinn<strong>en</strong> nach Ni<strong>en</strong>berge gelang<strong>en</strong>.<br />
Ein schwieriges Vorhab<strong>en</strong>, d<strong>en</strong>n Straß<strong>en</strong>,<br />
Siedlung<strong>en</strong> und Kanäle zerschneid<strong>en</strong> die<br />
Leb<strong>en</strong>sräume und gewässerarme Landschaftsbereiche<br />
sind zu überbrück<strong>en</strong>.<br />
Nach fast zehn Jahr<strong>en</strong> sieht es danach aus,<br />
dass die Frösche d<strong>en</strong> Weg nun bald wieder<br />
find<strong>en</strong> werd<strong>en</strong>. Insgesamt wurd<strong>en</strong> im Rahm<strong>en</strong><br />
des Projektes auf münsterschem Stadtgebiet<br />
43 Gewässer neu angelegt und 34<br />
durch Pflegemaßnahm<strong>en</strong> saniert (22 Gewässer<br />
<strong>en</strong>tbuscht, 15 <strong>en</strong>tschlammt oder mit<br />
Flachwasserzon<strong>en</strong> verseh<strong>en</strong>, 4 vom künstlich<br />
eingesetzt<strong>en</strong> Fischbesatz befreit und an<br />
18 Gewässern über 2.000 m Weidezäune<br />
gebaut). W<strong>en</strong>n alles gut geht, komm<strong>en</strong> in<br />
20 NATURZEIT.org<br />
Gelung<strong>en</strong>es Kleingewässer für die Ansiedlung<br />
des Laubfrosches und anderer<br />
Amphibi<strong>en</strong>.<br />
Foto: <strong>NABU</strong>-Münster<br />
2004 noch einmal 15 Gewässer hinzu. Große<br />
Unterstützung erhielt der <strong>NABU</strong> dabei durch<br />
die heimisch<strong>en</strong> Landwirte und Privateig<strong>en</strong>tümer,<br />
auf der<strong>en</strong> freiwillig und kost<strong>en</strong>los zur<br />
Verfügung gestellt<strong>en</strong> Grundstück<strong>en</strong> alleine<br />
die Hälfte aller für d<strong>en</strong> Laubfrosch bereitet<strong>en</strong><br />
Gewässer lag<strong>en</strong>.<br />
Seit dem Start des Projektes konnte der<br />
<strong>NABU</strong> inzwisch<strong>en</strong> 20 Neubesiedlung<strong>en</strong> von<br />
Gewässern durch d<strong>en</strong> Laubfrosch feststell<strong>en</strong>.<br />
Dem geg<strong>en</strong>über steh<strong>en</strong> aber d<strong>en</strong>noch vier<br />
Laubfroschbestände, die seit 1994 in Münster<br />
ausgestorb<strong>en</strong> sind: Kleine Population<strong>en</strong>,<br />
für die die Hilfe zu spät kam und eine g<strong>en</strong>ehmigte<br />
Verfüllung eines der größt<strong>en</strong> Laubfroschvorkomm<strong>en</strong><br />
in Münster.<br />
Insgesamt gab es in 2003 fast 40 Gewässer,<br />
an d<strong>en</strong><strong>en</strong> die aktiv<strong>en</strong> HelferInn<strong>en</strong> des<br />
<strong>NABU</strong> in Münster Laubfrösche feststell<strong>en</strong><br />
konnt<strong>en</strong>. £<br />
Neuerscheinung<br />
Tagungsband Dün<strong>en</strong><br />
und trock<strong>en</strong>e<br />
Sandlandschaft<strong>en</strong><br />
Sandtrock<strong>en</strong>ras<strong>en</strong>,<br />
Dün<strong>en</strong> und Heid<strong>en</strong><br />
zähl<strong>en</strong> zu d<strong>en</strong> faszinier<strong>en</strong>dst<strong>en</strong>,<br />
aber<br />
akut bedroht<strong>en</strong> Leb<strong>en</strong>sräum<strong>en</strong><br />
unserer<br />
Heimat.<br />
Wer sich über aktuelle Forschungsergebnisse<br />
und Naturschutzprojekte, die Art<strong>en</strong>vielfalt,<br />
Gefährdung und Schutzperspektiv<strong>en</strong><br />
der Sandleb<strong>en</strong>sräume informier<strong>en</strong><br />
möchte, dem sei der aktuelle Tagungsband<br />
einer im letzt<strong>en</strong> Jahr von der <strong>NABU</strong>-<br />
Naturschutzstation mitorganisiert<strong>en</strong> Fachtagung<br />
im Naturkundemuseum Münster<br />
empfohl<strong>en</strong>.<br />
Er ist für 7,50 EUR beim Verlag Wolf &<br />
Kreuels, Tel. 02507-987950, oder über<br />
die <strong>NABU</strong>-Naturschutzstation Münsterland,<br />
Tel. 2397639, zu bezieh<strong>en</strong>.<br />
Erfolge des<br />
Emsaktionstag 2003<br />
Unter Beteiligung von weit über 100 ehr<strong>en</strong>amtlich<strong>en</strong><br />
HelferInn<strong>en</strong> wurd<strong>en</strong> etwa<br />
hundert Meter der durch Steinpackung<strong>en</strong><br />
befestigt<strong>en</strong> Emsufer in Telgte-Vadrup<br />
<strong>en</strong>tfesselt. Die vom Staatlich<strong>en</strong> Umweltamt<br />
Münster mit maschineller Unterstützung<br />
freigelegt<strong>en</strong> Steine wurd<strong>en</strong> mühsam<br />
die Böschung<strong>en</strong> empor getrag<strong>en</strong> und<br />
teilweise zur Integration in die Emsausstellung<br />
des Naturkundemuseums abtransportiert.<br />
Nach dem erst<strong>en</strong> Hochwasser im Winterhalbjahr<br />
2004 zeigte sich nun, dass das<br />
Engagem<strong>en</strong>t der viel<strong>en</strong> HelferInn<strong>en</strong> nicht<br />
nur ein Zeich<strong>en</strong> in Richtung Politik war,<br />
in d<strong>en</strong> R<strong>en</strong>aturierungsbemühung<strong>en</strong> nicht<br />
nachzulass<strong>en</strong>. Beim Hochwasser bildet<strong>en</strong><br />
sich hier Wasserwirbel, die dazu führt<strong>en</strong>,<br />
dass sich die Ems in die Böschung hineinfress<strong>en</strong><br />
und sich neue Uferabbrüche<br />
bild<strong>en</strong> konnt<strong>en</strong>.<br />
Dies zeigte, dass auch mit geringem finanziellem<br />
Aufwand viel bewegt werd<strong>en</strong><br />
kann. Voraussetzung ist aber immer, dass<br />
die Eig<strong>en</strong>tümer der angr<strong>en</strong>z<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Fläch<strong>en</strong><br />
zustimm<strong>en</strong>, was in der Regel nur<br />
bei öff<strong>en</strong>tlichem Eig<strong>en</strong>tum der Fall ist.<br />
Rabatte für<br />
<strong>NABU</strong>-Mitglieder<br />
Verschied<strong>en</strong>e Einzelhandelsgeschäfte<br />
in Münster gewähr<strong>en</strong> <strong>NABU</strong>-<br />
Mitgliedern Rabatte:<br />
Foto Köster, Berliner Platz 4: 10%<br />
Rabatt auf Fotoarbeit<strong>en</strong> und Filmmateriali<strong>en</strong>;<br />
Sonderpreise auf größere Anschaffung<strong>en</strong><br />
wie z.B. Ferngläser, Spektive oder<br />
Kamera-ausrüstung sind vor Ort auszuhandeln.<br />
Ansprechpartner: Herr Koch,<br />
Herr T<strong>en</strong>brake.<br />
Rucksack Oase, Hammer Str. 418:<br />
Sport-bedarf, Trecking; 10% Grundrabatt.<br />
Bergsport Sundermann, Hind<strong>en</strong>burgplatz<br />
64/66: Trekking; 10% Grundrabatt.<br />
Terracamp, Aegidiimark 7 und an der<br />
Hansalinie: Trekking, Outdoorbedarf; 10%<br />
Grundrabatt.<br />
Sattelfest, Wilhelmstr. 16a: Fahrradbedarf;<br />
10% Grundrabatt.<br />
Zweirad-Weigang, Grev<strong>en</strong>er Str.<br />
434: 10% Rabatt auf Fahrräder, 5% Rabatt<br />
auf Fahrradausrüstung, Sonderangebote<br />
sind von Rabattierung ausgeschloss<strong>en</strong>.<br />
Bitte beacht<strong>en</strong> Sie, dass Sie d<strong>en</strong><br />
<strong>NABU</strong>-Mitgliedsausweis zum Einkauf<br />
mitbring<strong>en</strong> und vorzeig<strong>en</strong>.<br />
Lust auf<br />
Schmetterlinge zähl<strong>en</strong>?<br />
Dass die Zahl<strong>en</strong> der Schmetterlinge immer<br />
stärker zurück geh<strong>en</strong>, ist unbestritt<strong>en</strong>.<br />
Doch in welchem Maße? Und was sind<br />
die Ursach<strong>en</strong>?<br />
Um das herauszufind<strong>en</strong>, sucht der <strong>NABU</strong><br />
Lai<strong>en</strong> und SchmetterlingskundlerInn<strong>en</strong>,<br />
die bereits sind, eine Stunde pro Woche<br />
für die Zählung von Schmetterling<strong>en</strong> zu<br />
investier<strong>en</strong>.<br />
Bei Interesse kann man sich an Martin<br />
Glöckner w<strong>en</strong>d<strong>en</strong>: Tel.: 0170 / 7 22 11 82<br />
oder Mail:<br />
martin.gloeckner@<strong>NABU</strong>-beraterteam.de.<br />
Die Grüne Huschspinne kommt in<br />
Deutschland von der Nordseeküste bis<br />
zum Alp<strong>en</strong>rand vor.<br />
Foto: Privat<br />
Die Grüne Huschspinne<br />
Spinne des Jahres 2004<br />
Spinn<strong>en</strong> sind für viele Leute noch immer Ekeltiere. Manche<br />
hingeg<strong>en</strong> sind so fasziniert von d<strong>en</strong> Achtbeinern, dass sie sich<br />
nur mit Webspinn<strong>en</strong> beschäftig<strong>en</strong>. Dazu gehört Martin Kreuels;<br />
er berichtet über die Spinne des Jahres.<br />
Die Grüne Huschspinne ist für Spinn<strong>en</strong>interessierte<br />
aufgrund ihrer prächtig<strong>en</strong> Färbung<br />
eine ganz besondere Art. Vorderkörper und<br />
Beine sind bei Männch<strong>en</strong> und Weibch<strong>en</strong><br />
einheitlich leucht<strong>en</strong>d grasgrün. Der Hinterkörper<br />
der Tiere ist ein hervorrag<strong>en</strong>des Unterscheidungsmerkmal<br />
für beide Geschlechter.<br />
Das Weibch<strong>en</strong> besitzt auf seinem grün<strong>en</strong><br />
Hinterleib ein<strong>en</strong> gelblich abgesetzt<strong>en</strong> grün<strong>en</strong><br />
Spießfleck. Das Männch<strong>en</strong> dageg<strong>en</strong> ist gek<strong>en</strong>nzeichnet<br />
durch ein<strong>en</strong> leucht<strong>en</strong>d rot<strong>en</strong><br />
Längsstreif<strong>en</strong>, der beiderseits eingefasst ist<br />
von gelb<strong>en</strong> Streif<strong>en</strong>. Die Seit<strong>en</strong> des Hinterleibs<br />
sind wiederum in prachtvollem Rot<br />
gefärbt.<br />
Jemand könnte mein<strong>en</strong>, ein so auffällig<br />
gefärbtes Tier müsse leicht im Gelände zu<br />
<strong>en</strong>tdeck<strong>en</strong> sein. Doch im natürlich<strong>en</strong> Umfeld<br />
lässt ausgerechnet diese Färbung das Tier<br />
beinahe unsichtbar werd<strong>en</strong>. In d<strong>en</strong> unter<strong>en</strong><br />
Bereich<strong>en</strong> von besonnt<strong>en</strong> Gebüsch<strong>en</strong> oder<br />
im Gräsergewirr wird sie eins mit d<strong>en</strong> Farb<strong>en</strong><br />
und Struktur<strong>en</strong> ihrer Umgebung. Dadurch<br />
kann sie sich zum Beispiel vor Feind<strong>en</strong> wie<br />
etwa Vögeln gut schütz<strong>en</strong>.<br />
Das Paarungsverhalt<strong>en</strong> der männlich<strong>en</strong> Tiere<br />
ist vorwieg<strong>en</strong>d im April und im Mai zu beobacht<strong>en</strong>.<br />
Das Männch<strong>en</strong> läuft im Zickzack<br />
umher, um sich nach kurzer Zeit auf die<br />
Hinterbeine zu stell<strong>en</strong> und tänzelnd und<br />
kreis<strong>en</strong>d um die eig<strong>en</strong>e Achse die Umgebung<br />
abzutast<strong>en</strong>. Dieses Ritual wird wiederholt,<br />
bis es auf ein Weibch<strong>en</strong> stößt. Aug<strong>en</strong>blicklich<br />
beklopft das Männch<strong>en</strong> mit d<strong>en</strong> Vorderbein<strong>en</strong><br />
d<strong>en</strong> Rück<strong>en</strong> des weiblich<strong>en</strong> Tieres. Lässt es<br />
das Weibch<strong>en</strong> zu, beginnt nun die mehrere<br />
Stund<strong>en</strong> dauernde Paarung.<br />
Nach einiger Zeit baut das Weibch<strong>en</strong> eine<br />
geräumige Eikammer aus zusamm<strong>en</strong>gesponn<strong>en</strong><strong>en</strong><br />
Blättern, in die es ihre grün<strong>en</strong><br />
Eier legt. Die Eikammer wird bis zum Schlupf<br />
der Jungspinn<strong>en</strong> bewacht. Auch in d<strong>en</strong> erst<strong>en</strong><br />
Jug<strong>en</strong>dphas<strong>en</strong> begleitet das Muttertier<br />
noch ihre Jung<strong>en</strong>.<br />
Die Grüne Huschspinne kommt in Deutschland<br />
von der Nordseeküste bis zum Alp<strong>en</strong>rand<br />
vor.<br />
Die Spinne des Jahres 2004 wird unterstützt<br />
von BioNetworX, dem Biolog<strong>en</strong>netzwerk. £<br />
ü www.bionetworx.de<br />
<strong>NABU</strong> Münster<br />
NATURZEIT.org 21