09.11.2012 Aufrufe

Darf das iPhone mit auf den Spielplatz? Wie viel Superman- Kostüm ...

Darf das iPhone mit auf den Spielplatz? Wie viel Superman- Kostüm ...

Darf das iPhone mit auf den Spielplatz? Wie viel Superman- Kostüm ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

124<br />

„ich setzte<br />

oft die falschen<br />

Prio ritäten.“<br />

»<br />

Ein Kind<br />

kann<br />

ein Ausweg<br />

aus dem<br />

Narzissmus<br />

sein«<br />

<strong>Darf</strong> <strong>das</strong> <strong>iPhone</strong> <strong>mit</strong> <strong>auf</strong> <strong>den</strong> <strong>Spielplatz</strong>? <strong>Wie</strong> <strong>viel</strong> <strong>Superman</strong>-<br />

<strong>Kostüm</strong> ist noch gesund? Und warum hat Mann es<br />

heute so schwer? Der Berliner Schauspieler Lars Eidinger<br />

über die wichtigste Rolle seines Lebens – die als Vater.<br />

interview Paul-PhiliPP hanske fotos Özgür albayrak<br />

125


In fast allen Ihren Rollen spielen<br />

Sie gebrochene, an sich und der<br />

Welt lei<strong>den</strong>de Männerfiguren.<br />

Nervt es nicht ziemlich, <strong>auf</strong> die<br />

Rolle des Lei<strong>den</strong>smannes reduziert<br />

zu wer<strong>den</strong>?<br />

Mit „Lei<strong>den</strong>smann“ wird man dem<br />

Typus Mann, <strong>den</strong> ich verkörpere,<br />

nicht gerecht. Mit „Prototyp einer<br />

Generation“ kann ich schon mehr<br />

anfangen. Auf <strong>den</strong> Film „Alle Anderen“<br />

zum Beispiel werde ich noch<br />

heute regelmäßig angesprochen.<br />

Er scheint <strong>den</strong> Nerv der Zeit getroffen<br />

zu haben.<br />

Sie spielen darin <strong>den</strong> erfolglosen<br />

Architekten Chris, der ständig<br />

zaudert, keine Entscheidung treffen<br />

kann und dann auch noch an<br />

seiner Männlichkeit zweifelt. Was<br />

hat die Figur so aktuell gemacht?<br />

Chris hatte <strong>mit</strong> einem selbst zu<br />

tun. Das führte dazu, <strong>das</strong>s die<br />

Leute und vor allem die Männer<br />

vor sich erschraken. Sie wur<strong>den</strong><br />

<strong>mit</strong> einem Bild von sich konfrontiert,<br />

<strong>das</strong> sie nicht mochten.<br />

Haben auch Sie sich in Chris<br />

wiedererkannt?<br />

Ich muss mich in allen Rollen wiedererkennen,<br />

egal ob ich einen<br />

Serienmörder aus dem „Tatort“<br />

spiele oder Hamlet. Ich muss <strong>das</strong><br />

immer nachvollziehen können,<br />

auch wenn ich nicht so bin wie<br />

der. Bei der Rolle des Chris habe<br />

ich mich aber relativ leicht getan,<br />

was wohl daran liegt, <strong>das</strong>s sich<br />

<strong>viel</strong> von dem, was er erlebt, <strong>mit</strong><br />

meinen Erfahrungen deckt – und<br />

ich glaube nicht nur <strong>mit</strong> meinen,<br />

sondern <strong>mit</strong> <strong>den</strong>en ganz <strong>viel</strong>er<br />

Männer, die heute zwischen dreißig<br />

und vierzig sind.<br />

Eine ganze Generation schwacher<br />

Männer? Was für Gründe machen<br />

Sie dafür aus?<br />

Eines ist, glaube ich, nicht von der<br />

Hand zu weisen: <strong>das</strong>s es im Augenblick<br />

eine ziemliche Orientierungslosigkeit<br />

in <strong>den</strong> Geschlechterfragen<br />

gibt. Die Art, wie ich <strong>mit</strong><br />

meiner Frau und meiner Tochter<br />

umgehe und wie ich als Vater und<br />

Partner funktioniere, ist ganz anders,<br />

als <strong>das</strong>, was mir noch von<br />

meiner Elterngeneration vorgelebt<br />

wurde. Mein Vater war weder bei<br />

meiner Geburt noch bei der meines<br />

Bruders dabei. Heute ist <strong>das</strong><br />

Schlimms te, was einem Mann<br />

passieren kann, die Geburt seiner<br />

Kinder zu verpassen. Genauso<br />

war unvorstellbar, <strong>das</strong>s sich mein<br />

Vater mich <strong>auf</strong> <strong>den</strong> Bauch schnallt<br />

und dann <strong>mit</strong> einem Caffè latte<br />

durch die Gegend läuft. Heute ist<br />

<strong>das</strong> gang und gäbe.<br />

Und <strong>das</strong> verunsichert die Männer<br />

so?<br />

Nein, <strong>das</strong> ist nur ein Teil einer größeren<br />

Entwicklung. Ein anderer<br />

ist, <strong>das</strong>s Männer heute offensiv<br />

<strong>mit</strong> ihren Schwächen umgehen<br />

sollen. Das ist, was der Partner<br />

einfordert: Sei ehrlich, spiel nicht<br />

<strong>den</strong> harten Mann … Das ist natürlich<br />

vollkommen richtig. In letzter<br />

Konsequenz kann <strong>das</strong> aber dazu<br />

führen, <strong>das</strong>s es mich unattraktiv<br />

macht. Jemand, der offen eingesteht:<br />

„Ich weiß überhaupt nicht,<br />

was ich tun soll, ich hatte Ideale<br />

und werfe die über <strong>den</strong> H<strong>auf</strong>en,<br />

weiß aber nicht, ob <strong>das</strong> gut so ist“<br />

– so einer ist ja nicht gerade sexy.<br />

Sehnen Sie sich nach einem alten<br />

Männerbild, nach einer strikten<br />

Rollenverteilung, wie sie zum<br />

Beispiel in der Serie „Mad Men“<br />

so interessant dargestellt wird?<br />

Nein, überhaupt nicht. Ich finde<br />

<strong>das</strong> nicht attraktiv oder sehne<br />

mich danach. Es ist eine totale<br />

Errungenschaft, <strong>das</strong>s sich die<br />

Machtverhältnisse zwischen Männern<br />

und Frauen gelockert haben,<br />

<strong>das</strong>s wir nicht mehr, wie in <strong>den</strong><br />

Sechzigerjahren, in einer Gesellschaft<br />

leben, in der alle wichtigen<br />

Positionen, egal ob Politik oder<br />

Fernsehen, von Männern besetzt<br />

sind. Trotzdem kann man natürlich<br />

feststellen, <strong>das</strong>s nun Verwirrung<br />

herrscht. Übrigens <strong>auf</strong> bei<strong>den</strong> Seiten:<br />

Die Männer müssen ihre<br />

neue Rolle fin<strong>den</strong>. Und die Frauen<br />

sind allein schon deshalb davon<br />

betroffen, weil sie <strong>mit</strong> dem „neuen<br />

Mann“ und seinen Problemen zusammenleben<br />

müssen. Aber im<br />

Übrigen glaube ich, <strong>das</strong>s die nachfolgende<br />

Generation da wieder<br />

einen Schritt weiter ist. Ich sehe<br />

zum Beispiel, <strong>das</strong>s die heute<br />

zwanzigjährigen Männer <strong>viel</strong> lockerer<br />

<strong>mit</strong> ihrer Rolle umgehen.<br />

<strong>Wie</strong>so <strong>den</strong>n <strong>das</strong>?<br />

Mir ist <strong>auf</strong>gefallen, <strong>das</strong>s gerade<br />

jüngere Leute am Set, die Anfang<br />

zwanzig sind, ein ganz anderes<br />

Selbstverständnis haben. Dass<br />

die – im Gegensatz zu uns – ungebrochen<br />

sind. Und auch patenter.<br />

Es gibt ganz <strong>viel</strong>e Sachen, die<br />

kann ich gar nicht, die aber schon.<br />

Was <strong>den</strong>n?<br />

Wir saßen mal bei einer Probe<br />

zusammen und ein junger Prakti-<br />

ZUR PERSON<br />

geboren am<br />

21.1.1976<br />

geburtsort<br />

Westberlin<br />

werdegang<br />

lars eidinger ist <strong>das</strong> jüngere<br />

kind eines ingenieurs und<br />

einer kinderkrankenschWester.<br />

schon in der schule<br />

stand er <strong>auf</strong> der bühne. seit<br />

1999 ist er ensemble<strong>mit</strong>glied<br />

an der schaubühne in berlin<br />

und hat in <strong>viel</strong>en kinofilmen<br />

<strong>mit</strong>gesPielt (siehe rechts).<br />

<strong>das</strong> multitalent:<br />

neben seiner arbeit<br />

als schausPieler legt<br />

eidinger musik <strong>auf</strong>.<br />

seine Partyreihe heisst<br />

„autistic disco“.<br />

WWW.schaubuehne.de<br />

seite des berühmten berliner theaters<br />

eidinger ist <strong>mit</strong> der<br />

oPernsängerin uLriKe<br />

eidinger verheiratet.<br />

ihre tochter edna ist<br />

fünf und der grÖsste<br />

fan des vaters.<br />

»Ich bin auch deshalb <strong>auf</strong> der<br />

Bühne, weil ich von Menschen<br />

geliebt wer<strong>den</strong> möchte.«<br />

»Wer offen<br />

eingesteht:<br />

›Ich weiß<br />

nicht, wo es<br />

langgeht‹, ist<br />

nicht sexy«<br />

fotos: Özgür albayrak, Privat; illustration: carsten fock<br />

kant war dabei. Da sagte jemand<br />

zu ihm: „Hey, erzähl mal einen<br />

Witz.“ Und da hat der einfach<br />

einen Witz erzählt, ganz souverän.<br />

Das hätte ich <strong>mit</strong> Anfang zwanzig<br />

niemals geschafft. Ich wäre vor<br />

Scham im Bo<strong>den</strong> versunken. Die<br />

Jungs heute kokettieren nicht so<br />

<strong>mit</strong> ihrer männ lichen Rolle, die<br />

sind deshalb freier und stimmiger<br />

als Männer.<br />

Aber woran soll <strong>das</strong> <strong>den</strong>n liegen?<br />

Die Jüngeren sind ja auch <strong>mit</strong> <strong>den</strong><br />

unsicheren Geschlechterrollen<br />

konfrontiert.<br />

Ich glaube, es gibt mehrere verschie<strong>den</strong>e<br />

Gründe, die es <strong>den</strong><br />

heute dreißig- bis vierzigjährigen<br />

Männern schwer machen, ein klares<br />

Bild von sich zu haben. Das<br />

<strong>mit</strong> der Lockerung der Machtverhältnisse<br />

ist nur einer. Viel wichtiger<br />

ist <strong>viel</strong>leicht aber ein anderer:<br />

Ich bin Kind der Achtziger, und <strong>das</strong><br />

war ein sehr kurioses Männerbild,<br />

<strong>mit</strong> dem ich <strong>auf</strong>gewachsen bin:<br />

der androgyne, entsexualisierte<br />

Mann. Man wollte nicht mehr<br />

Mann sein, sondern ES, die<br />

Mensch-Maschine. Man war wie<br />

ein Produkt. Da<strong>mit</strong> hing ein anderer<br />

Aspekt zusammen: die Flucht<br />

in die coole Pose, <strong>das</strong> Pokerface.<br />

Die heute Zwanzigjährigen wur<strong>den</strong><br />

nicht mehr in diese Oberflächenkultur<br />

hineingeboren. Mich hingegen<br />

hat sie geprägt. Ich habe<br />

bis heute Probleme da<strong>mit</strong>.<br />

Welche?<br />

Ich habe ständig <strong>das</strong> Gefühl, eine<br />

Rolle spielen zu müssen. Schon<br />

wenn ich morgens in <strong>den</strong> Spiegel<br />

schaue, kann ich meinem Spiegelbild<br />

gegenüber nicht <strong>auf</strong>richtig<br />

sein. Ich will schon beim Zähneputzen<br />

gut aussehen. Und da <strong>den</strong>ke<br />

ich mir immer: Wenn man sich<br />

selbst gegenüber schon nicht <strong>auf</strong>richtig<br />

sein kann, wie kann man<br />

<strong>das</strong> dann seinem Partner gegenüber?<br />

Das ist umso schwieriger,<br />

als man heute ständig <strong>mit</strong> der Aufforderung<br />

konfrontiert wird, authentisch<br />

und ehrlich zu sein.<br />

Was veränderte sich daran, als<br />

Sie Vater wur<strong>den</strong>? Einem Kind<br />

gegenüber kann man ja nur<br />

schlecht eine Rolle spielen.<br />

Ja genau. Ich entwickelte einen<br />

Kinderwunsch, um mich von mir<br />

selbst zu entfernen. Zwischen<br />

zwanzig und dreißig drehte ich<br />

mich nur um mich selbst, <strong>das</strong> war<br />

enorm ermü<strong>den</strong>d und anstrengend.<br />

Ein Kind kann ein Ausweg<br />

aus dem Narzissmus sein. Aber<br />

ich merke, <strong>das</strong>s es trotzdem verdammt<br />

schwer ist, gegen die alten<br />

Gewohnheiten anzukämpfen.<br />

Inwiefern?<br />

Ich muss so <strong>viel</strong> arbeiten, <strong>das</strong>s<br />

ich manchmal <strong>das</strong> Gefühl habe,<br />

einem Klischee zu entsprechen,<br />

<strong>das</strong> ich nur aus amerikanischen<br />

Filmen kenne: „Mein Vater war nie<br />

zu Hause, weil er immer <strong>auf</strong> Geschäftsreise<br />

war.“ Ich bin so <strong>viel</strong><br />

unterwegs und ich habe ganz klar<br />

<strong>das</strong> Gefühl, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> eine gewisse<br />

Form von Flucht ist. Flucht vor<br />

meiner Verantwortung als Vater.<br />

Denn <strong>das</strong> Familienleben ist oft<br />

sehr anstrengend.<br />

Was ist so anstrengend?<br />

Ich spüre diese Anstrengung zum<br />

Beispiel, wenn ich <strong>mit</strong> meiner<br />

Tochter im Schwimmbad bin. Oder<br />

<strong>auf</strong> dem <strong>Spielplatz</strong>. Und ich sehe,<br />

<strong>das</strong>s die anderen Väter es auch<br />

so anstrengend fin<strong>den</strong>.<br />

… und zum Beispiel lieber in ihr<br />

<strong>iPhone</strong> tippen als <strong>mit</strong> dem Kind<br />

eine Burg zu bauen …<br />

Ja natürlich! In der Welt „<strong>Spielplatz</strong>“<br />

schaffe ich mir meine eigene<br />

Welt, <strong>das</strong>s ich wieder in meiner<br />

eigenen Blase sitze und <strong>mit</strong> meinen<br />

Facebook-Freun<strong>den</strong> chatte.<br />

Das ist dann mein Spiel. Aber<br />

auch wenn ich <strong>das</strong> reflektiere und<br />

ganz schlimm finde, merke ich,<br />

<strong>das</strong>s ich oft Gefahr l<strong>auf</strong>e, dieses<br />

Klischee zu bedienen. Oder: Wenn<br />

mir der Regisseur sagt: „Renn mal<br />

dreimal um die Bühne und mach<br />

einen Handstand“, dann mache<br />

ich <strong>das</strong> sofort. Aber wenn meine<br />

Tochter sagt, nimm mich <strong>auf</strong> <strong>den</strong><br />

Rücken, <strong>den</strong>ke ich erst: „Ach<br />

Scheiße“, und sag dann: „Na gut,<br />

also komm.“ Und diese Diskrepanz<br />

macht mich fertig. Denn eines ist<br />

ja auch klar: Die Momente <strong>mit</strong><br />

meiner Tochter sind mir <strong>viel</strong> mehr<br />

in Erinnerung und <strong>mit</strong> <strong>viel</strong> mehr<br />

Lei<strong>den</strong>schaft verbun<strong>den</strong> als irgendwelche<br />

Erfolge im Theater oder im<br />

Film. In diesen Momenten spürt<br />

man <strong>das</strong> absolute Glück: Wenn<br />

ich im Schwimmbad an der Rutsche<br />

anstehe und plötzlich kommt<br />

diese kleine Hand und greift meine<br />

– etwas Schöneres gibt es nicht.<br />

Da ist jeder Preis und jeder Erfolg<br />

nichtig dagegen. Und trotzdem<br />

setze ich die Prioritäten oft falsch.<br />

Das ist mir ein Rätsel.<br />

<strong>Wie</strong>so l<strong>auf</strong>en vor allem Männer Gefahr,<br />

dieses Klischee zu bedienen?<br />

Ich kann nur mutmaßen. Und <strong>das</strong><br />

ist auch ein gefährliches Gebiet.<br />

Aber erst mal habe ich <strong>das</strong> Gefühl,<br />

<strong>das</strong>s meine Frau, weil sie es ja<br />

neun Monate ausgetragen hat,<br />

eine andere Form von Bindung zu<br />

dem Kind hat. Ich kann <strong>das</strong> nur<br />

daran ausmachen, <strong>das</strong>s ich meine<br />

Tochter komplett ausblen<strong>den</strong><br />

kann. Wenn ich <strong>auf</strong> Gastspiel bin,<br />

gibt es Stun<strong>den</strong> oder <strong>viel</strong>leicht<br />

auch Tage, da kann ich sie komplett<br />

vergessen. Ich glaube, meine<br />

Frau vergisst unsere Tochter nie,<br />

weil sie auch in letzter Konsequenz<br />

die ist, die Verantwortung<br />

trägt. Ich kann auch durchschlafen.<br />

Meine Frau wacht fünfmal in<br />

der Nacht <strong>auf</strong> und schaut, ob<br />

unsere Tochter zugedeckt ist. Ich<br />

nie. Ich finde <strong>das</strong> schrecklich und<br />

wünschte mir, <strong>das</strong>s es anders<br />

wäre. Aber ich müsste eine riesige<br />

Anstrengung unternehmen, um<br />

„ist meine arbeit<br />

gesellschaftlich<br />

relevanter, als<br />

Wenn meine frau<br />

unsere tochter<br />

erzieht?“<br />

126 127


NEU: Baby-<br />

Newsletter<br />

Jetzt abonnieren!<br />

www.weleda.de<br />

Schön, was diese Baby-<br />

und Kinderpflege alles hat.<br />

Beruhigend, was nicht.<br />

SANFTE CALENDULA-PFLEGE FÜR BABY UND KIND.<br />

Für die Pfl ege serie wer<strong>den</strong> reine Pfl anzen öle und Heilpfl anzenauszüge<br />

aus kontrolliert biologischem Anbau verwendet. Die<br />

Pfl ege ist völlig frei von synthetischen Duft-, Farb- und Konservierungs<br />

stoffen sowie Inhaltsstoffen <strong>auf</strong> Mineral öl basis.<br />

Auch bei hochsensibler Haut und Neuroder<strong>mit</strong>is gut verträglich.<br />

Die Hebammenempfehlung Nr. 1<br />

(unabhängige Marktforschungsstudie, Deutschland)<br />

Was für uns im Einklang <strong>mit</strong> Mensch und Natur heißt,<br />

erfahren Sie <strong>auf</strong> www.weleda-wirkt-weiter.de<br />

<strong>das</strong> zu ändern, und <strong>viel</strong>leicht ist<br />

es bei meiner Frau etwas Natürliches.<br />

Aber ich bin mir dessen bewusst,<br />

<strong>das</strong>s <strong>das</strong> wahrscheinlich<br />

eine dumme männliche Unterstellung<br />

ist.<br />

Ihre Frau ist Opernsängerin.<br />

<strong>Wie</strong> regeln Sie die Betreuung<br />

Ihrer gemeinsamen Tochter?<br />

Meine Frau arbeitet nicht regelmäßig,<br />

sondern in freien Projekten.<br />

Aber vor allem ist sie diejenige,<br />

die sich um unsere Tochter kümmert.<br />

Ich weiß, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> <strong>viel</strong>e komisch<br />

fin<strong>den</strong>. Ich werde dann immer<br />

gefragt: „Will deine Frau <strong>den</strong>n<br />

nicht auch arbeiten und erfolgreich<br />

sein?“ Natürlich, sie hätte<br />

auch meinen Weg gehen können –<br />

aber sie hat sich für <strong>den</strong> anderen<br />

Weg, <strong>den</strong> der Familie, entschie<strong>den</strong>.<br />

Und zwar, weil sie <strong>das</strong> so<br />

wollte. Ich bin ein wahnsinnig ehrgeiziger<br />

Mensch, aber ich könnte<br />

nicht behaupten, <strong>das</strong>s ich da<strong>mit</strong><br />

glücklich bin. Und ich würde meiner<br />

Frau nie sagen: „Du musst es<br />

machen wie ich, du musst ehrgeizig<br />

sein, du musst <strong>viel</strong> arbeiten!“<br />

Denn <strong>viel</strong>leicht ist sie dem Glück<br />

<strong>viel</strong> näher als ich.<br />

Auf der anderen Seite macht sie<br />

sich natürlich da<strong>mit</strong> abhängig<br />

von Ihnen. Und es wird dann doch<br />

wieder ein altes Machtverhältnis<br />

reproduziert: Der Mann ist erfolg­<br />

reich, die Frau sucht <strong>das</strong> Glück<br />

im Privaten …<br />

Ja, natürlich. Aber ich glaube trotzdem,<br />

man kann noch einen Schritt<br />

zurückgehen und sich ansehen,<br />

was <strong>das</strong> überhaupt heißt, „erfolgreich<br />

sein“. Und <strong>das</strong> ist natürlich<br />

eine männliche Definition. Vielleicht<br />

sollte man diese Definition<br />

infrage stellen. Ich finde es zum<br />

Beispiel höchst fragwürdig, ob<br />

meine Arbeit gesellschaftlich relevanter<br />

ist, als die meiner Frau, die<br />

vor allem unsere Tochter erzieht.<br />

Aber mir ist natürlich bewusst,<br />

<strong>das</strong>s ich mich da argumentativ <strong>auf</strong><br />

dünnem Eis bewege …<br />

So ein konservatives Familienmodell<br />

ist im unkonventionellen<br />

Berlin ja schon fast wieder exotisch<br />

…<br />

Ja, aber wir wohnen ja auch in<br />

Charlottenburg. Mitte und Prenzlauer<br />

Berg ist nicht mein Berlin.<br />

Ich glaube einfach, ich bin <strong>viel</strong> zu<br />

spießig, um in Kreuzberg zu leben.<br />

Da muss ich ehrlich sein. Ich weiß<br />

genau, <strong>das</strong>s meine Frau durchdreht,<br />

wenn die Hunde ohne Maulkorb<br />

an <strong>den</strong> Kindern rumschnüffeln.<br />

Und diese Eltern <strong>mit</strong> ihren<br />

gestylten Kindern sind überhaupt<br />

nicht meine Welt.<br />

Sie meinen die berüchtigten Hipster<br />

<strong>mit</strong> ihrem Nachwuchs?<br />

Ich kenne in Kreuzberg einen Jun-<br />

»Manchmal<br />

vergesse ich<br />

meine Tochter.<br />

Meine<br />

Frau kann <strong>das</strong><br />

nicht«<br />

fotos: Pr<br />

ROllEN<br />

HamLet<br />

SEIT 2008 AN DER SCHAUBÜHNE,<br />

REGIE: THomAS oSTERmEIER<br />

die gefeierte Paraderolle<br />

eidingers. sein hamlet ist ein<br />

hyPeraktiver jugendlicher,<br />

der sein zaudern und seine<br />

hemmungen in schonungslosem<br />

Wahnsinn ausagiert<br />

und sich im schmutz Wälzt.<br />

aLLe anderen<br />

2009,<br />

REGIE: mAREN ADE<br />

die geschichte zWeier individualisten,<br />

die <strong>auf</strong> ihre unkonventionelle<br />

beziehung stolz<br />

sind, sich aber doch nach<br />

festen rollen sehnen. als<br />

die bei<strong>den</strong> <strong>mit</strong> einem traditionellen<br />

Paar konfrontiert<br />

Wer<strong>den</strong>, bricht die krise aus.<br />

tabu<br />

JETzT Im KINo,<br />

REGIE: CHRISToPH STARK<br />

eidinger sPielt hier <strong>den</strong><br />

eXPressionistischen dichter<br />

georg trakl, der <strong>mit</strong> seiner<br />

schWester grete eine be-<br />

ziehung hatte. <strong>Wie</strong>der sPielt<br />

eidinger einen grübler am<br />

rande des Wahnsinns.<br />

gen, der ist drei und läuft seit Jahren<br />

in einem <strong>Superman</strong>-<strong>Kostüm</strong><br />

herum. Meinen Sie, der macht<br />

<strong>das</strong>, weil er <strong>das</strong> möchte? Da<br />

stimmt doch irgendwas nicht.<br />

Diese ganzen Kinder, die man in<br />

Kreuzberg und Neukölln sieht,<br />

<strong>mit</strong> <strong>den</strong> von ihren Eltern selbst<br />

gebastelten <strong>Kostüm</strong>en und Ritterrüstungen,<br />

geben mir immer <strong>das</strong><br />

Gefühl, da verwirklichen sich Eltern<br />

in <strong>den</strong> Kindern. Die kommen<br />

mir <strong>viel</strong> eher vor wie ein Accessoire<br />

als wie ein Kind.<br />

Das Kind als Style­Statement?<br />

Dafür ist ja euer Magazin ein Paradebeispiel.<br />

Da wer<strong>den</strong> Kuscheltiere<br />

gezeigt, so gehäkelte Dinger,<br />

die gefallen mir auch. Aber meine<br />

Tochter würde die nie ansehen.<br />

Die findet ihren alten Monchichi<br />

tausendmal cooler. Ich glaube, es<br />

fällt <strong>viel</strong>en Eltern heute schwer,<br />

die Belange ihrer Kinder ernst zu<br />

nehmen und sie zu akzeptieren,<br />

so wie sie sind. Davon bin ich<br />

auch nicht ganz frei. Meine Frau<br />

hat mich mal angemotzt und gesagt,<br />

ich solle nicht so <strong>viel</strong> über<br />

unsere Tochter lachen. Das habe<br />

ich erst gar nicht verstan<strong>den</strong>,<br />

dann aber doch: Wenn man sein<br />

Kind beim Quatschmachen zu <strong>viel</strong><br />

bestätigt, treibt man es in eine<br />

Abhängigkeit, und es wird zum<br />

Clown. Es will <strong>den</strong> Eltern gefallen<br />

und versteht Lacher als eine Form<br />

der Zuneigung. Aber da<strong>mit</strong> nehme<br />

ich sie nicht ernst.<br />

<strong>Wie</strong> heißt eigentlich Ihre Tochter?<br />

Edna. Nach Edna Übel.<br />

Wer ist <strong>den</strong>n <strong>das</strong>?<br />

Das ist die Hexe aus der Comicserie<br />

„Willo the Wisp“, die in <strong>den</strong><br />

Achtzigerjahren lief. Sie hat die<br />

Form eines Fernsehers und verzaubert<br />

immer alle. Aber angesichts<br />

des gerade eben Gesagten<br />

kommt mir <strong>das</strong> jetzt auch etwas<br />

schal vor. Vielleicht hätten wir sie<br />

lieber einfach Anna nennen sollen.<br />

Gestatten,<br />

rainer wendt.<br />

einer von 6.457<br />

GeflüGelhaltern<br />

in<br />

deutschland.<br />

Die Nutztierhaltung ist ein sensibles Thema.<br />

Uns, <strong>den</strong> deutschen Geflügelhaltern, liegt es<br />

am Herzen, <strong>das</strong>s jeder Verbraucher genau<br />

weiß, wie Geflügel <strong>auf</strong>gezogen wird. Für uns<br />

ist der verantwortungsvolle Umgang <strong>mit</strong><br />

Hähnchen und Puten oberstes Gebot. Jeder<br />

der rund 6.500 deutschen Geflügelhalter<br />

kümmert sich Tag für Tag sorgsam um die<br />

Aufzucht des eigenen Geflügels und achtet<br />

dabei konsequent <strong>auf</strong> Tier-, Umwelt- und<br />

Verbraucherschutz. Unsere hoch qualifizierte<br />

Ausbildung, die strengen deutschen Gesetze<br />

und Eigeninitiativen zur Qualitätssicherung<br />

garantieren zudem die Einhaltung höchster<br />

Standards. Mehr Information und Dialogmöglichkeiten<br />

bieten wir Ihnen unter:<br />

www.deutsches-geflügel.de<br />

Wo Verantwortung<br />

Qualität erzeugt.<br />

wir, die Geflügelwirtschaft<br />

für deutschland.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!