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Gartenparadies für Kinder [1,05 MB] - Natur im Garten

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THEMA<br />

2<br />

EIN PARADIES FÜR KINDER (Seite 5)<br />

INHALT<br />

<strong>Natur</strong> ist wahres Abenteuer (Seite 5) r Phantasie und<br />

Kreativität fördern (Seite 6) r „Moderne Kindheit“ (Seite 8)<br />

GÄRTEN, WIE KINDER SIE MÖGEN (Seite 10)<br />

Ein <strong>Natur</strong>schauspiel zum Beobachten und „Be-greifen“<br />

(Seite 10) y „Wilde Gäste“ – Anlocken und Beobachten y<br />

Blühende Wiesen y Artenvielfalt <strong>im</strong> „wilden Eck“ y Der<br />

Teich <strong>im</strong> <strong>Garten</strong> – was brauchst du „Meer“ r Action<br />

<strong>für</strong> Groß und Klein (Seite 18) y <strong>Natur</strong>- und Kräuterrasen<br />

– Die blühende, robuste Alternative y Wildstrauchhecken<br />

– Hecken zum Verstecken y Kletterbaum y<br />

Baumschaukel y Seiledschungel y Bewegungsbaustelle<br />

y Asttrampolin y Sand, Kies und Lehm – Hier ist<br />

schmutzig machen und erlaubt y Hügel – rauf und<br />

runter! r Der Schlemmergarten zum Naschen (Seite 32)<br />

y Naschhecken und Naschinseln y Obst direkt vom<br />

Baum y Der kinderleichte Gemüsegarten y Topfgärten<br />

– Der Kräutergarten <strong>im</strong> Blumenkisterl r Von den<br />

eigenen vier Wänden (Seite 39) y Weidenhaus und<br />

Weidentunnel y Igluförmiges Weidenhaus<br />

DER KOMPOSTHAUFEN: DAS HERZ JEDES GARTENS (Seite 41)<br />

Was schmeckt Wurm & Co?(Seite 42) r „Da ist der<br />

Wurm drin“ – „Erdfresser“ unter Tag (Seite 43)<br />

DIE HILFREICHEN FLEISSIGEN NÜTZLINGE (Seite 45)<br />

Nützlinge und Schädlinge (Seite 45) r Der Hausgarten<br />

als Nützlingshotel (Seite 47) r Das *****Nützlingshotel:<br />

ein selbstgebautes Quartier <strong>für</strong> fleißige Helfer (Seite 49)<br />

r Die he<strong>im</strong>lichen Helfer <strong>im</strong> <strong>Garten</strong> (Seite 51) o<br />

Schwebfliege y Igel y Laufkäfer y Marienkäfer y<br />

Ohrwurm y Schlupfwespen y Florfliege<br />

„KINDER SIND SPIELENDE MENSCHEN“ (Seite 54)<br />

IMPRESSUM: Herausgeber und Verleger: Umweltbüro Niederösterreich, A-3109 St. Pölten,<br />

Postfach 28; Redaktion: Thomas Uibel; Texte: <strong>Garten</strong>telefon NÖ (Sabina Achtig,<br />

Elisabeth Koppensteiner, Stefan Strobelberger und Christina Wundrak);<br />

Grafische Konzeption und Realisation: grafik zuckerstätter; Titelfoto: Corbis Stock<br />

Market; Fotos: ”die umweltberatung“, R. Hoedt, Archiv Zuckerstätter, NÖ<br />

<strong>Natur</strong>garten-Ratgeber, „Das NÖ-<strong>Garten</strong>telefon“, www.photos.com; Druck: express<br />

druck, St. Pölten. Gedruckt auf Recyclingpapier. Februar 2004.


VORWORT<br />

Unter dem Motto „Hand in Hand“ wird heuer<br />

in Niederösterreich das „Jahr der Familie“<br />

begangen. Dieses besondere Jahr ist <strong>für</strong> unsere<br />

landesweite Aktion „<strong>Natur</strong> <strong>im</strong> <strong>Garten</strong>“ ein<br />

willkommener Anlass jenes Thema aufzugreifen.<br />

So haben wir den „<strong>Garten</strong> <strong>für</strong> <strong>Kinder</strong> – ein<br />

Paradies <strong>für</strong> groß und klein“ zum Jahresschwerpunkt<br />

gewählt.<br />

Es ist uns ein Anliegen, dass sich Familien mit<br />

ihren <strong>Kinder</strong>n in unserem Bundesland wohlfühlen.<br />

Ein kindgerecht und naturnah gestalteter <strong>Garten</strong><br />

kann einen Teil dieses Wohlbefindens ausfüllen.<br />

Mit dem Erfahren von <strong>Natur</strong> kann die menschliche<br />

Entwicklung unserer <strong>Kinder</strong> einträglicher<br />

gedeihen. Spielend „leben lernen“, vom Entdecken<br />

über das Wachsen lassen bis hin zum Behüten der<br />

<strong>Natur</strong>. Blumen wollen näher betrachtet werden,<br />

der Duft der Wiesen oder das Lauschen unzähliger<br />

Tiere <strong>im</strong> <strong>Garten</strong>. Viele solcher Kindheitserlebnisse<br />

prägen unser Leben bis heute.<br />

Wir haben als Erwachsene die Aufgabe, diese<br />

herrlichen Erfahrungen auch unseren <strong>Kinder</strong>n zu<br />

ermöglichen. Mit dieser Broschüre möchten wir<br />

Sie dabei unterstützen und Ihnen einige<br />

Anregungen <strong>für</strong> die Anlage eines kindgerechten<br />

<strong>Natur</strong>gartens mitgeben. Wir hoffen, dass Sie mit<br />

Hilfe dieser Tipps, Hand in Hand mit Ihrem<br />

Nachwuchs, viel Freude haben.<br />

Landeshauptmann Dr.Erwin Pröll<br />

Landesrat Mag.Wolfgang Sobotka<br />

THEMA<br />

3


THEMA<br />

4<br />

VORWORT<br />

Bevor Sie weiterlesen, schließen Sie die Augen,<br />

machen Sie es sich gemütlich und denken Sie<br />

zurück an Ihre Kindheit! Was haben Sie gerne<br />

gespielt, welche Spiele haben Ihnen damals am<br />

meisten Freude gemacht?<br />

Verstecken, Indianer, 1,2,3 – abgepasst, <strong>im</strong><br />

Gatsch Kuchen backen und dann verkaufen,<br />

Dämme aufstauen, auf Bäume klettern, ein<br />

Baumhaus bauen, Katzengold waschen, Schatz<br />

suchen, Tempel hüpfen, Puppen spazieren fahren,<br />

Pfeiferl schnitzen, Stelzen gehen …<br />

Und ein paar Jahre später, am Lagerfeuer mit<br />

Freundinnen und Freunden singen und feiern, der<br />

erste Kuss in der verschwiegenen Laube oder <strong>im</strong><br />

alten Baumhaus, in der Sommerwiese liegen, in<br />

die Wolken schauen und von der Zukunft<br />

träumen …<br />

All das kann wunderbar in eigenem <strong>Garten</strong><br />

verwirklicht werden und tut noch dazu der Seele<br />

jedes großen und kleinen Kindes gut. Aus diesem<br />

Grund haben wir viele Tipps <strong>für</strong> einen Spiel- und<br />

Erlebnisgarten zusammengetragen und wünschen<br />

eine tolle Umsetzung.<br />

Für weitere Fragen stehen wir Ihnen bzw.<br />

Dir gerne zur Verfügung!<br />

Ihr/Dein <strong>Garten</strong>telefon-Team<br />

Elisabeth<br />

Koppensteiner<br />

Christina<br />

Wundrak<br />

Stefan<br />

Strobelberger<br />

DI Sabina<br />

Achtig


EIN PARADIES<br />

FÜR KINDER<br />

NATUR IST<br />

WAHRES ABENTEUER<br />

Die <strong>Natur</strong> ist als Erlebnis- und Entdeckungsraum<br />

<strong>für</strong> <strong>Kinder</strong> durch nichts ersetzbar.<br />

Natürliche Freiräume sind <strong>für</strong> die motorische,<br />

kognitive und psychosoziale Entwicklung von<br />

<strong>Kinder</strong>n und Jugendlichen eine wichtige<br />

Voraussetzung.<br />

Über die Bewegung und die eigenen Erfahrungen<br />

entwickelt der Mensch seine Identität. Hautnahes<br />

Erleben von <strong>Natur</strong> prägt den Menschen<br />

und seine Beziehung zur Umwelt.<br />

Die wertvollen Grünräume <strong>für</strong> <strong>Kinder</strong> werden<br />

jedoch <strong>im</strong>mer knapper. Was liegt näher, als das<br />

Abenteuer <strong>Natur</strong> <strong>im</strong> eigenen <strong>Garten</strong> zu belassen<br />

oder zu schaffen.<br />

<strong>Natur</strong>nah gestaltete Gärten mit kleinen Hügeln<br />

und Nischen sowie Bäumen und Buschwerk<br />

sind wertvolle Erfahrungsräume <strong>für</strong> <strong>Kinder</strong>: Hier<br />

können die Kids toben, spielen, sich verstecken,<br />

klettern, rennen, graben, sich Abenteuer<br />

ausdenken oder einfach einander treffen.<br />

THEMA<br />

5


EIN PARADIES FÜR KINDER<br />

6<br />

FANTASIE UND<br />

KREATIVITÄT FÖRDERN<br />

Sich <strong>im</strong> Spiel mit der belebten und unbelebten<br />

<strong>Natur</strong> auseinander zu setzen gehört zu den<br />

Grundbedürfnissen des Kindes wie Essen,<br />

Schlafen, Liebe und Zuneigung.<br />

Daher sollen naturnahe Gärten zum Beispiel<br />

mit Hügeln, Erdwällen, Strauchgängen und<br />

einem Asttrampolin den <strong>Kinder</strong>n ermöglichen,<br />

sich vielfältig zu bewegen: hüpfen, hinaufsteigen,<br />

hinunterspringen, klettern, balancieren<br />

usw. <strong>Natur</strong>materialien wie Wasser, Sand, Kies,<br />

Erde, Äste, Holz, Laub, Tannenzapfen,<br />

Kastanien und Blumen fordern zum kreativen<br />

Spiel auf und regen zum Beobachten, Lernen<br />

und Begreifen an.<br />

Außerdem bieten von <strong>Kinder</strong>hand angelegte<br />

Blumen- und Gemüsebeete die Möglichkeit, mit<br />

dem elementaren Material Erde spielerisch<br />

umgehen zu lernen.<br />

Die verschiedenen<br />

Formen und<br />

Beschaffenheiten<br />

der Gegenstände<br />

wirken zugleich<br />

anregend und auch<br />

ausgleichend auf<br />

Körper und Geist.<br />

Was haben wir<br />

Erwachsene früher<br />

in unserer Kindheit<br />

am liebsten gespielt?<br />

Verstecken,<br />

Geländespiele, … –<br />

wir haben Dämme<br />

aufgestaut, sind<br />

auf Bäume<br />

geklettert, haben


am Lagerfeuer Erdäpfel gebraten. Fast alle Spiele<br />

fanden draußen statt, in der unmittelbaren<br />

Umgebung, <strong>im</strong> Heuschuppen, <strong>im</strong> <strong>Garten</strong> usw.<br />

Somit war es früher fast selbstverständlich, diese<br />

Bedürfnisse befriedigen zu können, was heute oft<br />

nur schwer möglich ist.<br />

<strong>Kinder</strong> müssen ihr Leben begreifen, befühlen,<br />

beriechen, betasten und belauschen. <strong>Natur</strong>nahe<br />

Grünräume regen <strong>Kinder</strong> an, Spiele zu erfinden,<br />

zu exper<strong>im</strong>entieren, selbst etwas zu bauen.<br />

Findet die <strong>Natur</strong> ihren Platz <strong>im</strong> eigenen <strong>Garten</strong>,<br />

so wird sie als wertvoll und erhaltenswert<br />

erkannt. Das Erlebnis „<strong>Garten</strong>“ bietet<br />

Möglichkeiten <strong>für</strong> das aktive Mitgestalten <strong>im</strong><br />

Kreislauf der <strong>Natur</strong>. Ein <strong>Natur</strong>-Kreislauf <strong>im</strong><br />

Kleinen kann von <strong>Kinder</strong>n <strong>im</strong> <strong>Garten</strong> miterlebt<br />

werden und sie erfahren, wie leicht zerstörbar ein<br />

<strong>Natur</strong>raum ist. Die Auseinandersetzung mit<br />

natürlichen Materialien, die Erfahrung von<br />

Anstrengung und Mühe führt zur Stärkung des<br />

Selbstbewusstseins. Dabei ist der Vorgang der<br />

Herstellung oft viel wichtiger als das Produkt.<br />

Ein Kind lernt, stolz zu sein auf die eigene<br />

Leistung.<br />

EIN PARADIES FÜR KINDER<br />

7


EIN PARADIES FÜR KINDER<br />

8<br />

„MODERNE KINDHEIT“<br />

Immer mehr <strong>Kinder</strong> werden zu „Stubenhockern“.<br />

Der zunehmende Trend zu Computer oder Fernseher<br />

n<strong>im</strong>mt den <strong>Kinder</strong>n die Möglichkeit zu<br />

eigenen authentischen Erfahrungen. Im Fernsehen<br />

erleben sie Erfahrungen aus „zweiter“<br />

Hand. Fehleinschätzungen der Wirklichkeit und<br />

falsche Selbsteinschätzung sind die Folge. Die<br />

Sinne verkümmern bei der intensiven Beschäftigung<br />

mit virtuellen Welten.<br />

Gut entwickelte Sinne sind jedoch lebensnotwendig<br />

<strong>für</strong> die gesunde Entwicklung.<br />

Außerdem geht uns ohne das richtige<br />

Wahrnehmen unserer Umwelt die Beziehung<br />

zu dieser verloren.<br />

<strong>Kinder</strong>, Beruf und Haushalt unter einen Hut<br />

zu bringen erfordert von Eltern oft ein Zeitmanagement,<br />

bei dem <strong>für</strong> <strong>Kinder</strong> nur wenig Zeit<br />

übrig bleibt. Ruhe, Gelassenheit und eine<br />

Atmosphäre, in der das freie Spiel <strong>für</strong> das Kind<br />

möglich ist, kommen zu kurz oder verschwinden<br />

ganz. Es gibt keinen wirklichen Ersatz <strong>für</strong> diese<br />

Möglichkeit, eigene Erfahrungen über die soziale<br />

und natürliche Umwelt zu sammeln. Viele <strong>Kinder</strong><br />

können ihren Bewegungsdrang nicht regelmäßig<br />

ausleben und nur selten draußen in der <strong>Natur</strong><br />

spielen.


<strong>Natur</strong>nahe Gärten sind eine pädagogische<br />

Antwort auf das von Auto, Fernsehen und<br />

Computer geprägte Leben unserer Zeit .<br />

Dr. Alex Oberholzer<br />

„Aber bei uns ist dies sicher nicht nötig“,<br />

werden Sie sagen, „liegt doch der Wald so nah<br />

und fast allen <strong>Kinder</strong>n steht ein <strong>Garten</strong> zur<br />

Verfügung.“ Die Erfahrung lehrt, dass Eltern<br />

mit den <strong>Kinder</strong>n kaum in den Wald gehen und<br />

dass die meisten Gärten konventionell gestaltet<br />

sind und den <strong>Kinder</strong>n nur selten ermöglichen,<br />

zu bauen und zu graben, mit Blättern, herumliegenden<br />

Ästen und Brettern zu spielen.<br />

Beobachtungen zeigen, dass naturnahe <strong>Kinder</strong>-<br />

Gärten und Schul-Gärten Aggressionen unter<br />

<strong>Kinder</strong>n und Jugendlichen fast ganz zum<br />

Verschwinden bringen.<br />

Gerade be<strong>im</strong> Spiel mit <strong>Natur</strong>materialien<br />

entwickelt das Kind Fertigkeiten und<br />

Fähigkeiten, die <strong>im</strong> späteren Berufs- und<br />

Familienleben gefordert werden: Beharrungsvermögen,<br />

Beobachtungsfähigkeit,<br />

Eigeninitiative, Vorstellungsvermögen,<br />

Kreativität, Sozialkompetenz usw. Das Kind<br />

wird eine eigenständige Persönlichkeit.<br />

EIN PARADIES FÜR KINDER<br />

9


GÄRTEN, WIE<br />

KINDER SIE MÖGEN<br />

10<br />

EIN NATURSCHAUSPIEL ZUM<br />

BEOBACHTEN & „BE-GREIFEN“<br />

<strong>Natur</strong>nahe Inseln <strong>im</strong> <strong>Garten</strong> bieten mit ihrer<br />

Vielfalt an einhe<strong>im</strong>ischen Pflanzen, kleinräumigen<br />

Strukturen und Nischen das perfekte<br />

Paradies <strong>für</strong> Insekten, Vögel und andere Tiere.<br />

Schmetterlinge tänzeln <strong>im</strong> warmen Sommerwind,<br />

der schwere süße Duft von Wiesenblumen lockt<br />

hungrige Insekten an. Tief <strong>im</strong> Blätterdickicht<br />

versteckt, jagen Laufkäfer nach Nacktschnecken.<br />

So oder ganz ähnlich präsentiert sich der ideale<br />

<strong>Natur</strong>garten. Dieses <strong>Natur</strong>schauspiel zu<br />

beobachten macht Spaß – und es kann auch<br />

buchstäblich begriffen werden.<br />

Jene Gärten, die aus kurz geschorenen<br />

Rasenflächen und spärlicher Bepflanzung<br />

bestehen (meist exotische Stauden, Sträucher und<br />

hochgezüchtete <strong>Garten</strong>sorten), sind wenig<br />

interessant und daher kaum besiedelt. Diese<br />

„ausgeräumten“ Gärten bieten keinen<br />

Lebensraum, denn viele Zuchtsorten können


weder Nektar noch Pollen oder Früchte ausbilden<br />

und stellen daher keine Nahrungsgrundlage dar.<br />

Exotische Pflanzen haben nur <strong>für</strong> sehr wenige<br />

einhe<strong>im</strong>ische Tiere einen Nutzen.<br />

Abwechslungsreiche <strong>Natur</strong>gartenlandschaften<br />

dagegen schenken mit ihrem reichen<br />

Nahrungsangebot vielen Tieren Lebensraum und<br />

belohnen mit einer großen Artenvielfalt.<br />

Spiele <strong>für</strong> Kids<br />

Die große Schatzsuche<br />

Bei diesem Spiel geht es darum, Gegenstände<br />

aus der <strong>Natur</strong> zu finden. Jeder<br />

bekommt ein helles Tuch (z.B. Geschirrtuch).<br />

Lege deine gefundenen Sachen darauf.<br />

Vorschläge zur großen Suche: Suche etwas:<br />

Rundes, Glattes, Eckiges, Raues, Schweres,<br />

Schönes, Struppiges, Glitschiges, Essbares,<br />

Scharfes, Flauschiges, Duftendes, vollkommen<br />

Gerades, das dich an dich erinnert,<br />

womit man Musik machen kann; sowie: einen<br />

Dorn, ein Blatt eines Baumes, Kühles, eine<br />

Feder, ein vom Mensch hinterlassenes Stück<br />

Abfall, drei verschiedene Samen<br />

Legt die Fundstücke der Reihe nach auf. Jetzt<br />

könnt ihr sie besichtigen, vergleichen, nach<br />

Unterschieden suchen und erraten, woher sie<br />

stammen …<br />

GÄRTEN, WIE SIE KINDER MÖGEN<br />

11


GÄRTEN, WIE SIE KINDER MÖGEN<br />

12<br />

„WILDE GÄSTE“ – ANLOCKEN UND BEOBACHTEN<br />

In einem <strong>Natur</strong>garten lassen sich auf wenigen<br />

Quadratmetern einige Dutzend Wildpflanzenarten<br />

und damit viele hundert Tierarten ansiedeln.<br />

Eine Blumenwiese kann zum Beispiel 30 bis 50<br />

verschiedene Pflanzenarten behe<strong>im</strong>aten.<br />

Die Hecke bietet ca. 25 verschiedenen Straucharten,<br />

der Wildblumensaum ca. 25 Pflanzenarten<br />

Platz. Die einhe<strong>im</strong>ischen Pflanzen sind ihrerseits<br />

<strong>für</strong> eine Vielzahl von Tieren Lebensraum und<br />

auch Nahrungsgrundlage. An der großblütigen<br />

Königskerze laben sich ca. 90 verschiedene<br />

Insektenarten, am Beifuss sogar ca. 180.<br />

Nicht nur die einhe<strong>im</strong>ische Tierwelt profitiert von<br />

solchen <strong>Natur</strong>inseln, sondern auch jedes Kind,<br />

das gern zwischen bunten Wiesenblumen nach<br />

Schmetterlingen und Käfern Ausschau hält.<br />

Junge ForscherInnen können an solchen Plätzen<br />

beobachten und staunen, <strong>im</strong>mer wieder kann<br />

Neues entdeckt werden.<br />

Spiele <strong>für</strong> Kids<br />

Mit der Lupe unterwegs<br />

Suche dir ein Stück „<strong>Natur</strong> <strong>im</strong> <strong>Garten</strong>“ (z.B.<br />

Wildblumenwiese oder „wildes Eck"), das dir<br />

gefällt, und grenze es mit einer Schnur ab.<br />

N<strong>im</strong>m dir nun eine Lupe, kauere dich wie ein<br />

Käfer auf den Boden und erforsche<br />

so seinen Wohnort.<br />

Welche Tiere entdeckst du?<br />

Die Fantasie der MitspielerInnen<br />

kann mit Fragen<br />

angeregt werden: „Wer sind<br />

seine nächsten Nachbarn?“,<br />

„Sind sie freundlich?“ …


BLÜHENDE WIESEN<br />

Ein Wildblumenstrauß aus weißen Margariten<br />

und Schafgarben, lila Glockenblumen und<br />

Storchschnabel, gelbem Hahnenfuß und blauen<br />

Kornblumen macht sich in jeder Blumenvase gut.<br />

Die bunt durchmischten Farbtupfer sind eine<br />

wahre Spielwiese <strong>für</strong> große und kleine <strong>Kinder</strong>.<br />

So eine bunte Wiese ist weniger zum Austoben<br />

geeignet, aber bietet eine abwechslungsreiche<br />

Erlebniswelt. Hier können unzählige Tiere<br />

beobachtet werden: Käfer, Schmetterlinge,<br />

Heuschrecken, Marienkäfer und Co können zu<br />

richtigen Spielgefährten werden und sich mit<br />

der Fantasiewelt aus Elfen und Blütenfeen<br />

verschmelzen.<br />

Eine Blumenwiese muss nicht gleich die<br />

gesamte Rasenfläche einnehmen. Einzelne<br />

Blumenwiesen-Inseln oder weniger betretene<br />

Flächen um Obstbäume reichen vollkommen<br />

aus, um einen artenreichen Lebens- und<br />

Erlebnisraum zu schaffen.<br />

GÄRTEN, WIE SIE KINDER MÖGEN<br />

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GÄRTEN, WIE SIE KINDER MÖGEN<br />

14<br />

Spiele <strong>für</strong> Kids<br />

Wahre <strong>Natur</strong>-Puppen<br />

Aus Zweigen, Blättern und Blüten lassen sich<br />

die schönsten Blumenpuppen basteln. Ein<br />

edles Blumenkleid oder ein Blätterrock – die<br />

geeignete Kleidung <strong>für</strong> die Puppe lässt sich<br />

am besten in einer Blumewiese finden. Hier<br />

können dann auch die Blumenpuppen mit<br />

den Grashüpfern um die Wette springen oder<br />

mit den Schmetterlingen die süßesten Blüten<br />

anfliegen.<br />

Die Farbpalette<br />

Auch die Farbenvielfalt einer Blumenwiese<br />

lädt zum Spielen ein – gestalte doch deine<br />

eigene Farbpalette! Welche Farben findest du<br />

<strong>im</strong> Frühling und welche kommen am<br />

häufigsten vor? Und wie schaut es mit den<br />

Farben ein paar Monate später aus? Du lernst<br />

dann die Farbenwelt der Pflanzen übers<br />

ganze Jahr kennen.


ARTENVIELFALT IM „WILDEN ECK“<br />

Ein „wildes Eck“ soll nach dem Anlegen sich<br />

selbst überlassen werden.<br />

Es kann aus verschiedensten Elementen<br />

bestehen: Totholzhaufen, morscher Baumstamm,<br />

Laubhaufen, Steinhaufen, Brennnessel.<br />

Am ungestörten „wilden Eck“ können sich<br />

langfristig Wildkräuter ansiedeln.<br />

Sollte das Ansiedeln zu lange dauern,<br />

können Wildkräuter auch gesetzt werden,<br />

z.B. Johanniskraut, Eisenkraut usw.<br />

Ein Holunderstrauch ist eine markante<br />

Ergänzung <strong>für</strong> das „wilde Eck“. In diesem<br />

unberührten <strong>Natur</strong>biotop finden sich bald<br />

verschiedenste <strong>Garten</strong>-Nützlinge ein wie Igel,<br />

Blindschleichen, Eidechsen und Erdkröten.<br />

Sie alle sind zum Beispiel effiziente<br />

Nacktschneckenverzehrer.<br />

Das „wilde Eck“ wird viele Insekten und<br />

Schmetterlinge begeistern. Die Raupen des<br />

Tagpfauenauges leben vor allem auf Brennnesseln<br />

sowie auf Hopfen und Brombeere. Brennnesseln<br />

bieten den Schmetterlingen nur an einem<br />

sonnigen Platz Lebensraum, da diese trockenwarmes<br />

Kl<strong>im</strong>a zur Eiablage benötigen.<br />

Der Admiral legt seine Eier auf Brennnessel und<br />

Kratzdistel, die Raupe des Kleinen Fuchs<br />

bevorzugt frisch sprießende Brennesseln, mähen<br />

Sie daher bitte erst Mitte bis Ende Juni.<br />

GÄRTEN, WIE SIE KINDER MÖGEN<br />

15


GÄRTEN, WIE SIE KINDER MÖGEN<br />

16<br />

Spiele <strong>für</strong> Kids<br />

„Mini-Nationalpark“<br />

Beobachte die natürliche Besiedelung des<br />

„wilden Ecks“ mit Vögeln, anderen Tieren<br />

und Pflanzen. Du kannst hier das ganze Jahr<br />

über mit allen Sinnen erleben, wie sich<br />

dieser kleine Nationalpark entwickelt. Die<br />

Veränderungen schreibst du in ein Tagebuch<br />

und kannst somit die Entwicklung ganz<br />

genau verfolgen. Über diese <strong>Natur</strong>beobachtungen<br />

kannst du auch Geschichten<br />

schreiben und/oder Bilder malen. Dieses<br />

kleine Stück <strong>Natur</strong> wird dir vielleicht ans Herz<br />

wachsen und du wirst dich da<strong>für</strong><br />

verantwortlich fühlen.<br />

DER TEICH IM GARTEN – WAS BRAUCHST DU „MEER"<br />

Wasser ist ein Anziehungspunkt <strong>im</strong> <strong>Garten</strong>. Die<br />

üppige Vegetation eines Teiches bildet gemeinsam<br />

mit der spiegelnden Wasserfläche ein aufregendes<br />

Spiel an Farben und Strukturen. Ein schattiges<br />

Plätzchen neben dem Wasser ist ideal zum<br />

Ausruhen, Lesen und Entspannen. Der Schatten<br />

ist aber auch <strong>für</strong> den Teich selbst nützlich.<br />

Zu viel Sonneneinstrahlung wärmt das Wasser zu<br />

stark auf (einhe<strong>im</strong>ische Unterwasserpflanzen<br />

stellen ab 26 °C Wassertemperatur ihr Wachstum<br />

ein). Außerdem wird durch das intensive<br />

Sonnenlicht das Algenwachstum gefördert. Ein<br />

<strong>Garten</strong>teich sollte daher nur ca. ein Drittel bis<br />

max<strong>im</strong>al die<br />

Hälfte des<br />

Tages der<br />

vollen Sonne<br />

ausgesetzt<br />

sein.


Ein <strong>Natur</strong>schw<strong>im</strong>mteich ist das ideale Gewässer<br />

<strong>für</strong> das sommerliche Plantsch-Vergnügen. Das<br />

Wasser wird nicht mit Chemikalien (Chlor)<br />

versetzt und ist daher besonders hautfreundlich.<br />

Ein <strong>Garten</strong>teich lockt an heißen Sommertagen<br />

auch die Jugend zurück in den <strong>Garten</strong>.<br />

Unterwasser-Expedition<br />

Spiele <strong>für</strong> Kids<br />

Unter der Wasseroberfläche spielt sich’s ab!<br />

Mit Taucherbrille, Wasserkübel und Lupe geht<br />

es in die Unterwasserwelten. Zwischen Seerosen,<br />

Wasserlinsen, Laichkraut und Froschlöffel<br />

schw<strong>im</strong>mt und kriecht so allerlei herum:<br />

Gelbrandkäfer schießen durch das Wasser,<br />

Posthornschnecken schaben an Blättern, die<br />

unersättlichen Libellenlarven sind auf Beutesuche,<br />

Rückenschw<strong>im</strong>mer zucken herum und<br />

Kaulquappen präsentieren sich in allen Variationen:<br />

ohne, mit zwei oder vier Beinchen.<br />

Wer die Wassertiere genauer betrachten will,<br />

kann vorsichtig auf „Beutefang“ gehen, um<br />

kein Tier zu verletzen oder Pflanzen zu<br />

zerrupfen! Und wichtig: Die „Beute“ sofort in<br />

den Wasserkübel geben und nach der<br />

Erforschung wieder in die Wasserfreiheit des<br />

Teiches entlassen.<br />

GÄRTEN, WIE SIE KINDER MÖGEN<br />

17


GÄRTEN, WIE SIE KINDER MÖGEN<br />

18<br />

ACTION FÜR<br />

GROSS UND KLEIN<br />

NATUR- UND KRÄUTERRASEN –<br />

DIE BLÜHENDE, ROBUSTE ALTERNATIVE<br />

Auf dem Rasen wollen <strong>Kinder</strong> rennen, Seil<br />

springen oder Ball spielen. Hier können sie sich<br />

austoben und hinfallen, ohne sich ernsthaft weh<br />

zu tun.<br />

Es muss aber nicht unbedingt ein Zierrasen sein,<br />

der nur durch wiederkehrendes Rasenmähen,<br />

Gießen und Düngen als grüner Teppich erhalten<br />

werden kann. Der <strong>Natur</strong>- oder Kräuterrasen<br />

bietet eine sinnvolle naturnahe und arbeitssparende<br />

Alternative.<br />

Er enthält neben Gräsern die verschiedensten<br />

trittfesten Kräuter wie Gänseblümchen, Gundelrebe,<br />

Braunelle, Wegerich und Kriechender<br />

Günsel. Durch diese Mischung wird erreicht, dass<br />

der Kräuterrasen nicht gedüngt, wenig bewässert<br />

und nur selten gemäht werden muss.<br />

Der Kräuterrasen kann angesät werden, er kann<br />

sich aber auch von einzelnen Kräuter-Inseln<br />

ausbreiten.<br />

Spiele <strong>für</strong> Kids<br />

Versteinern<br />

Ein Spiel <strong>für</strong> fünf oder mehr SpielerInnen.<br />

Ein Kind ist der Versteinerer. Dieser versucht<br />

auf einer vereinbarten Fläche dich und deine


Spiele <strong>für</strong> Kids<br />

Freunde durch Handschläge zu „versteinern“.<br />

Wirst du erwischt, musst du starr stehen<br />

bleiben, du kannst jedoch von den anderen<br />

<strong>Kinder</strong>n durch Handschlag mit dem Spruch<br />

„Ich erlöse dich!“ befreit werden. Sind alle<br />

„versteinert“, hat der „Versteinerer“ gewonnen<br />

und ein anderes Kind übern<strong>im</strong>mt die Rolle.<br />

Ballfangen<br />

Dieses Spiel kannst du zu zweit spielen. Stell<br />

dich mit einem Mitspieler/einer Mitspielerin in<br />

einer Entfernung auf, bei der ihr den Ball<br />

noch leicht fangen könnt. Jetzt könnt ihr<br />

locker hin- und herspielen. Fällt der Ball<br />

runter oder fängt ihn einer von euch nicht,<br />

muss derjenige <strong>für</strong> den nächsten Wurf auf<br />

einem Bein stehen. Wenn er das fehlerlos<br />

schafft, darf das Bein wieder auf den Boden<br />

gestellt werden. Wenn du wieder einen Fehler<br />

machst, kommt Strafverstärkung, z.B. <strong>im</strong><br />

Knien oder Sitzen oder gar mit der linken<br />

Hand spielen … –<br />

ihr könnt beliebig viele Strafstufen erfinden.<br />

Wenn du fehlerlos fängst, wird dir die Strafe<br />

um jeweils eine Stufe erlassen. Versucht,<br />

möglichst oft den Ball hin und her zu werfen!<br />

GÄRTEN, WIE SIE KINDER MÖGEN<br />

19


GÄRTEN, WIE SIE KINDER MÖGEN<br />

20<br />

Der Kräuterrasen bietet <strong>für</strong> die <strong>Kinder</strong> ein<br />

spannendes Betätigungsfeld. Neben den<br />

interessanten Insekten zum Beobachten bringt<br />

er auch wahre kulinarische Leckerbissen hervor.<br />

Frische Gänseblümchen können z.B. <strong>für</strong> Salat<br />

oder als schmackhafte Dekoration auf dem Brot<br />

verwendet werden.<br />

Spiele <strong>für</strong> Kids<br />

Klotz am Bein<br />

Mit einem „Klotz am Bein“ zu laufen ist<br />

bekanntlich nicht gerade leicht, mit zwei<br />

Klötzen kannst du allerdings recht viel Spaß<br />

haben! Befestige an den Dosen Halteschnüre,<br />

die ungefähr bis zur Mitte des Oberschenkels<br />

reichen. Nun kannst du mit anderen<br />

„KlötzenträgerInnen“ um die Wette laufen<br />

oder best<strong>im</strong>mte Strecken alleine überwinden<br />

und bewältigen.


Spiele <strong>für</strong> Kids<br />

Tempelhüpfen<br />

Ritze den Tempel (eine beliebige Abfolge<br />

von Einzel- und Doppelfeldern) in den<br />

Staub oder zeichne ihn mit Kreide auf die<br />

Straße. Nun hüpfst du in einem vor dem<br />

Spiel vereinbarten Muster (bei einem Feld<br />

mit einem Fuß, bei zwei Feldern mit beiden<br />

Füßen reinspringen). Bei der ersten Runde<br />

überquerst du den Tempel laut Muster, bei<br />

der zweiten Runde wirfst du auf das erste<br />

Feld einen Stein, bei der dritten Runde auf<br />

das zweite Feld usw. Das Feld, in dem der<br />

Stein liegt, muss übersprungen werden.<br />

Springst du daneben, gibst du bei nur<br />

einem Feld den zweiten Fuß runter oder<br />

triffst du mit dem Stein das vorgesehene<br />

Feld nicht, musst du wieder von vorne<br />

beginnen.<br />

GÄRTEN, WIE SIE KINDER MÖGEN<br />

21


GÄRTEN, WIE SIE KINDER MÖGEN<br />

22<br />

WILDSTRAUCHHECKEN – HECKEN ZUM VERSTECKEN<br />

<strong>Kinder</strong> lieben Hecken. Die grünen Höhlen bieten<br />

Platz <strong>für</strong> kleine und große Abenteuer und liefern<br />

die vielfältigsten Spielmaterialien in Form von<br />

Ästen, Blättern und Früchten.<br />

Wildstrauchhecken eignen sich auch besonders<br />

gut zur räumlichen Gestaltung des <strong>Garten</strong>s.<br />

Die Artenvielfalt ist groß und durch richtige<br />

Planung können vielfältige und interessante<br />

Räume geschaffen werden. Eine Wildstrauchhecke<br />

bietet das ganze Jahr über ein<br />

spannendes Umfeld – sei es durch die Blüte oder<br />

den umfassenden Fruchtschmuck.<br />

Bei der Gestaltung sollte darauf geachtet werden,<br />

dass die Sträucher Platz brauchen, um sich gut<br />

zu entwickeln, also nicht enger als 1 bis 1,5m<br />

gesetzt werden sollen.<br />

Erst durch eine zweireihige Pflanzung der<br />

Sträucher können sich geräumige Spielhöhlen<br />

bilden. Die Hecken werden dadurch dichter,<br />

vielfältiger und auch wertvoller <strong>für</strong> viele<br />

Insekten- und Vogelarten.


Spiele <strong>für</strong> Kids<br />

Verstecken<br />

und Entdecken<br />

Innerhalb eines gekennzeichneten Bereiches<br />

werden Gegenstände ausgelegt (versteckt),<br />

die in der <strong>Natur</strong> nicht vorkommen<br />

(Luftballons, Zündholzschachteln, Löffel, Heft,<br />

Schuh, …), und unterschiedlich intensive<br />

Farben haben. Nun gehe evtl. mit deinen<br />

FreundInnen los und versuche, so viele<br />

Gegenstände wie möglich zu finden. Vergesst<br />

aber nicht, danach wieder alles einzusammeln.<br />

Verzauberte Strauch-Höhlen<br />

In den dichten Strauch-Höhlen werden viele<br />

Geschichten wahr! Hier lassen sich in der<br />

Hexenküche die wunderbarsten Zaubergerichte<br />

kochen. Oder fliege in der<br />

Enterprise-Kiste durchs Blätteruniversum.<br />

Oder verteidige deine Zweige-Burg.<br />

Die Strauch-Höhle ist <strong>im</strong>mer Schauplatz der<br />

schönsten <strong>Kinder</strong>-Fantasien.<br />

Räuber und Gendarm<br />

Ein Spiel, welches aus einer Zeit stammt, als<br />

<strong>Kinder</strong>horden noch unbesorgt in der Gegend<br />

streunen durften. Bildet<br />

zwei Gruppen, die<br />

„Räuber“ verstecken<br />

sich (auch auf Bäumen),<br />

die „Gendarmen“<br />

suchen.<br />

GÄRTEN, WIE SIE KINDER MÖGEN<br />

23


GÄRTEN, WIE SIE KINDER MÖGEN<br />

24<br />

KLETTERBAUM<br />

Einer der Lieblingsspielorte von <strong>Kinder</strong>n <strong>im</strong><br />

<strong>Garten</strong> ist sicher der Kletterbaum.<br />

Der ideale Kletterbaum hat tief am Stamm<br />

angesetzte Äste, die weit ausladend sind. So<br />

beschaffene Bäume sind vom Boden her leicht<br />

zu erreichen. Die meisten Obstbäume sind<br />

gut zum Klettern geeignet (z.B. Apfel-, Nussund<br />

jüngere Kirschbäume).<br />

Andere gut geeignete Kletterbäume bzw.<br />

Sträucher sind Hainbuche, Rotbuche, Birke,<br />

Haselnuss, Ahorn und die Rotblühende Kastanie.<br />

Leicht brüchige Baum- und Straucharten sollten<br />

eher vermieden werden (einige Weidenarten,<br />

Robinie). Die Äste des Kletterbaumes sollten<br />

regelmäßig auf ihre Festigkeit kontrolliert<br />

werden.<br />

Auch am Boden liegende Baumstämme mit<br />

dicken, stumpfen Ästen laden zum Spielen ein.<br />

Ob Raufklettern, Runterspringen, Balancieren,<br />

drauf sitzen oder sich verstecken – hier können<br />

die <strong>Kinder</strong> ihren Fantasien freien Lauf lassen. Bei<br />

der Auswahl des Stammes sollten Sie darauf<br />

achten, dass keine spitzen Äste oder Zweige<br />

wegstehen. Außerdem sollte sich der Stamm nicht<br />

wegrollen lassen. Deshalb kann er eventuell ein<br />

wenig in einer Mulde versenkt werden.<br />

Neben dem großen<br />

Nutzen <strong>für</strong> die <strong>Kinder</strong><br />

ist der Baumstamm<br />

auch ein schönes<br />

Gestaltungselement <strong>für</strong><br />

den <strong>Natur</strong>garten – und<br />

wenn er morsch wird,<br />

eine Wohnmöglichkeit<br />

<strong>für</strong> viele Insekten.


BAUMSCHAUKEL<br />

Eine spannende, sinnvolle Alternative zu herkömmlichen<br />

Schaukelgerüsten sind an einem<br />

dicken, weit ausladenden Ast angebrachte<br />

Schaukeln oder Kletterseile. Um den Ast vor<br />

Beschädigungen durch die Seile zu schützen,<br />

sollte eine Gumm<strong>im</strong>anschette angebracht werden.<br />

Wichtig ist es, Ast, Seil und Knoten regelmäßig<br />

auf Schwachstellen zu kontrollieren.<br />

Vor und hinter der Schaukel ist ein größerer,<br />

freier Bereich unbedingt notwendig, weil damit<br />

gerechnet werden muss, dass <strong>Kinder</strong> <strong>im</strong> Schwung<br />

von der Schaukel springen.<br />

Auch eine Hängematte, zwischen zwei Bäumen<br />

aufgehängt, ist <strong>für</strong> <strong>Kinder</strong> und Erwachsene<br />

gleichermaßen ein beliebter Anziehungspunkt<br />

<strong>im</strong> <strong>Garten</strong>.<br />

SEILEDSCHUNGEL<br />

Ein Seil zum Stehen und<br />

Gehen und darüber eines zum<br />

Festhalten werden waagrecht<br />

von Baum zu Baum gespannt. Besonders<br />

spannend ist es <strong>für</strong> die <strong>Kinder</strong>, wenn die Seile in<br />

unterschiedlichen Höhen gespannt werden. Die<br />

Stehseile sollten jedoch nicht mehr als einen<br />

Meter über dem Boden angebracht werden, weil<br />

der Boden gerade <strong>im</strong> Wurzelbereich der Bäume<br />

sehr hart sein kann.<br />

Um die Bäume nicht zu beschädigen, ist es<br />

sinnvoll, die Seile regelmäßig an anderen Stellen<br />

des Baumes anzubringen. Dadurch bleibt der<br />

Seiledschungel natürlich auch <strong>im</strong>mer interessant.<br />

Durch das Schwingen der Seile sind <strong>Kinder</strong> jeder<br />

Altersgruppe in ihrer Balance und Geschicklichkeit<br />

viel stärker gefordert als auf starren<br />

Klettergerüsten.<br />

GÄRTEN, WIE SIE KINDER MÖGEN<br />

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GÄRTEN, WIE SIE KINDER MÖGEN<br />

26<br />

BEWEGUNGSBAUSTELLE<br />

Für ein Spielparadies ist<br />

bewegliches Material<br />

unerlässlich. Bretter,<br />

Balken, Äste, Baumscheiben,<br />

Ziegel,<br />

Autoreifen, Getränkekisten,<br />

stabile Kunststoffrohre<br />

und vieles mehr werden von den <strong>Kinder</strong>n in<br />

Kletterlandschaften, Wippen, Balancierwege,<br />

Brücken und vielerlei mehr verwandelt.<br />

Es werden <strong>im</strong>mer neue Spiele erfunden und die<br />

<strong>Kinder</strong> verweilen oft stundenlang dabei.<br />

Erwachsene haben oftmals Mühe, sich mit dem<br />

Anblick des „beweglichen Materials“ als<br />

Spielzeug anzufreunden. Daher ist es sinnvoll,<br />

den Spielbereich durch Sträucher zu schützen.<br />

<strong>Kinder</strong> lernen be<strong>im</strong> Bauen Folgen und Gefahren<br />

besser abzuschätzen, sie gewinnen<br />

Selbstsicherheit und Vertrauen in ihr eigenes<br />

Handeln.<br />

Spiele <strong>für</strong> Kids<br />

Ringewerfen-Spiel<br />

Du kennst sicher das „Hufeisenwerfen-Spiel“<br />

von Jahrmärkten und Festen. Du kannst dies<br />

ganz leicht selber machen: Schlage einen<br />

Stock in die Erde. Markiere in einer best<strong>im</strong>mten<br />

Entfernung mit einer Linie, von wo<br />

geworfen werden darf. Die Ringe werden aus<br />

einem alten <strong>Garten</strong>schlauch, durch den ein<br />

Draht gezogen wird, angefertigt.


ASTTRAMPOLIN<br />

In eine Grube (ca. 0,5–1m<br />

tief und ca. 1,5m lang und 1<br />

m breit) wird dornenloser Strauchschnitt<br />

gegeben. Die dicken Enden sollten möglichst<br />

unten zum Liegen kommen, die dünnen Äste<br />

obenauf. In den oberen Schichten sollte der<br />

Strauchschnitt länger sein als die Grube. Das<br />

federt be<strong>im</strong> Springen hervorragend, kann leicht<br />

mit frischem Astschnitt erneuert werden und das<br />

alte Material wird einfach kompostiert.<br />

SAND, KIES UND LEHM –<br />

HIER IST SCHMUTZIGMACHEN ERLAUBT<br />

<strong>Kinder</strong> sind schöpferisch. Sand, Kies, Steine,<br />

Lehm und Wasser – und der Fantasie sind keine<br />

Grenzen mehr gesetzt. Kanäle, Tunnel, Höhlen<br />

und Burgen werden von den kleinen BaumeisterInnen<br />

gebaut, verändert und wieder<br />

zerstört. Hier ist das <strong>Kinder</strong>-Reich, wo (fast)<br />

alles erlaubt ist. Dass die Kleidung dabei<br />

schmutzig wird, ist selbstverständlich. Daher<br />

an warmen Tagen am besten gleich nur<br />

in Badehose oder nackt spielen lassen. In der<br />

Dusche sind die Zeugnisse eines erlebnisreichen<br />

Sandspieltages schnell weggeschwemmt.<br />

An heißen Sonnentagen ist eine Beschattung des<br />

Spielbereiches wichtig. Benachbarte Bäume oder<br />

zum Beispiel ein Sonnensegel können wertvolle<br />

Schattenspender sein.<br />

GÄRTEN, WIE SIE KINDER MÖGEN<br />

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GÄRTEN, WIE SIE KINDER MÖGEN<br />

28<br />

DER SANDPLATZ – EIN „MUSS“ & LEICHT SELBST GEMACHT<br />

Für <strong>Kinder</strong> sind abgegrenzte Sandkisten meist zu<br />

klein. Sie werden bald uninteressant. Größere<br />

Sandmulden von 10 bis 20m2 werden dagegen<br />

auch noch von Volksschulkindern genutzt.<br />

Wenn die Sandmulde in einer bestehenden Wiese<br />

angelegt wird, werden zuerst die Rasenziegel<br />

vorsichtig ausgestochen. Diese werden später<br />

stockwerkartig rund um die Mulde als Abgrenzung<br />

aufgeschichtet. Die obersten Rasenziegel<br />

wachsen wieder an und ergeben einen guten<br />

Sitzplatz. Als Einfassung können auch Rundhölzer,<br />

Baumstämme oder abgerundete Steine<br />

verwendet werden. Diese Abgrenzung kann<br />

gleichzeitig auch zum Balancieren oder als<br />

Sitzplatz verwendet werden.<br />

Anschließend wird eine Grube von ca. 70cm<br />

Tiefe ausgehoben. In den unteren Bereich wird<br />

eine ca. 20 bis 50cm starke Schicht Kies eingefüllt.<br />

Durch diese Kies-Schicht sickert das Wasser<br />

schneller ab. Nun ungewaschenen lehmigen Sand<br />

einfüllen. Durch den Lehmanteil lässt sich der<br />

Sand gut formen. Unterschiedlich große<br />

Kieselsteine ergänzen das Spielmaterial ideal.<br />

Gelegentlich muss der Spielsand ergänzt und<br />

erneuert werden. Problematisch kann Katzenund<br />

Hundekot sein. Zum Schutz davor kann<br />

die Sandanlage abgedeckt werden. Bewährt hat<br />

sich Straßenbau-Vlies. Dieses wird, an einem<br />

Balken befestigt, über die Anlage gerollt. Es<br />

kann auch sehr leicht von den <strong>Kinder</strong>n selbst<br />

entfernt werden.<br />

KIES<br />

Auch so genannte Kiesmulden sind <strong>für</strong> die <strong>Kinder</strong><br />

sehr interessant. Die Kiesmulde ist gleich zu<br />

bauen wie die Sandmulde. Anstatt des Sandes


wird „Kies ab Wand“ eingefüllt. Dieser Kies ist<br />

der preisgünstigste und hat den großen Vorteil,<br />

dass Steine in den verschiedensten Größen<br />

enthalten sind und auch ein geringer Lehm- und<br />

Sandanteil vorkommt. Bei gewaschenem und<br />

gesiebtem Kies sind alle Steine gleich groß und<br />

die <strong>Kinder</strong> spielen kaum damit.<br />

Sinnvoll ist es, die Kiesmulde direkt an den<br />

Sandbereich anzuschließen. So wird ein kreatives<br />

Spiel <strong>im</strong> Sand ermöglicht.<br />

LEHM<br />

Lehm kann besonders gut geknetet werden.<br />

Mit dem Lehmteig können die verschiedensten<br />

Formen geschaffen werden – und mit ein wenig<br />

Wasser entsteht ein richtig schöner „Gatsch“,<br />

der Blasen wirft und be<strong>im</strong> Kneten quatscht.<br />

Für eine richtige Lehmgrube ist ein Wasserhahn<br />

in der Nähe wichtig – oder die Erreichbarkeit mit<br />

dem <strong>Garten</strong>schlauch. Eine etwa 2m2 große<br />

Grube wird einen halben Meter tief ausgehoben<br />

und mit stark lehmhaltiger Erde aufgefüllt.<br />

Einfacher ist ein Erdloch oder eine „Matschgrube“.<br />

An einer geeigneten Stelle <strong>im</strong> <strong>Garten</strong><br />

dürfen die Kids ihr eigenes Erdloch graben. Hier<br />

wird dann stundenlang ins Spiel vertieft gebuddelt.<br />

Dabei werden auch viele „Schätze“<br />

entdeckt: Schöne Steine, glitschige Regenwürmer,<br />

ein gehe<strong>im</strong>nisvoller Maulwurfgang …<br />

GÄRTEN, WIE SIE KINDER MÖGEN<br />

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GÄRTEN, WIE SIE KINDER MÖGEN<br />

30<br />

Spiele <strong>für</strong> Kids<br />

Murmelspiel<br />

Jede/r Murmelwerferin/werfer hat mehrere<br />

Kugeln. Du musst versuchen, zwei Murmeln<br />

gleichzeitig in eine Grube zu werfen. Fallen<br />

beide oder auch nur eine neben das Loch,<br />

musst du als Pfand eine Murmel in die Grube<br />

zahlen. Landen beide Murmeln <strong>im</strong> Loch, dann<br />

darfst du dir alle Murmeln, die <strong>im</strong> Loch<br />

liegen, nehmen. Es ist ganz einfach Pech,<br />

wenn noch keine Murmeln <strong>im</strong> Loch sind oder<br />

wenn das Loch vom SpielerInnen vor dir leer<br />

geräumt worden ist. Anstatt Kugeln<br />

können vor dem Spiel auch<br />

schöne, möglichst gleich<br />

große Steine gesammelt<br />

werden.<br />

HÜGEL – RAUF UND RUNTER!<br />

Ein Hügel ist <strong>für</strong> <strong>Kinder</strong> unwiderstehlich: Sie<br />

müssen einfach raufklettern und runterrutschen<br />

oder -springen.<br />

Eine Hügellandschaft bietet nicht nur den<br />

<strong>Kinder</strong>n diesen Anreiz, sondern macht auch den<br />

<strong>Garten</strong> besonders reizvoll: Er bringt der Ebene<br />

die dritte D<strong>im</strong>ension, gliedert den Raum und<br />

macht ihn spannend.<br />

Aushubmaterial ist nach dem Hausbau meist zur<br />

Genüge vorhanden. Wer einen bestehenden<br />

<strong>Garten</strong> hügelig machen will, kann auch in die<br />

Tiefe gehen. Entweder ist schon ein Teich geplant<br />

oder es kann eine vertiefte Sitzecke entstehen,<br />

die, vom Hügel oder von Sträuchern geschützt,<br />

ein idealer Platz zum Entspannen ist.<br />

Eine Höhe von 1 bis 1,5m ist <strong>für</strong> <strong>Kinder</strong> genügend<br />

Anreiz, ihren Bewegungsdrang auszutoben.


Ab 2m Höhe wir der Hügel zum richtigen<br />

„Mount Everest“. Bleibt ein Streifen des Hügels<br />

unbepflanzt, dann ergibt das mit ein wenig<br />

Wasser <strong>im</strong> Sommer eine hervorragende<br />

Rutschbahn<br />

Buchtipp: „Gärten <strong>für</strong> <strong>Kinder</strong>“ (Alex Oberholzer,<br />

Lore Lässer. Ulmer Verlag,1995) Die praxiserfahrenen<br />

Autoren geben ihre Erfahrungen in<br />

handfesten Anleitungen zur Planung, Anlage und<br />

Pflege von Gärten <strong>für</strong> <strong>Kinder</strong> wieder.<br />

Spiele <strong>für</strong> Kids<br />

Blinde Raupe<br />

Einige <strong>Kinder</strong> bilden eine Raupe, indem sie<br />

sich mit verbunden Augen an den Hüften des<br />

vorderen Kindes halten. Nur der Raupenkopf<br />

sieht und bewegt „seinen Körper“ jetzt<br />

langsam über das Gelände. Besonders<br />

bergauf und bergab ist das sehr spannend<br />

und voll überraschender Eindrücke!<br />

Ochs' am Berg<br />

Der ausgewählte „Ochse“ stellt sich auf den<br />

Hügel (geht auch in der Wiese vor einem<br />

Baum) mit dem Rücken zu allen anderen<br />

<strong>Kinder</strong>n, die etwa 20m entfernt warten. Der<br />

Ochs' muss langsam und laut sagen „Ochs'<br />

am Berg“, ehe er sich umdreht, damit die<br />

anderen <strong>Kinder</strong> Zeit haben, währenddessen<br />

auf ihn zuzulaufen. Wenn der Ochs' sich<br />

umdreht, müssen alle still stehen. Wer sich<br />

noch bewegt hat,<br />

muss zum Ausgangspunkt<br />

zurück.<br />

Wer den Ochs'<br />

zuerst erreicht<br />

hat, darf ihn<br />

erlösen.<br />

GÄRTEN, WIE SIE KINDER MÖGEN<br />

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GÄRTEN, WIE SIE KINDER MÖGEN<br />

32<br />

DER SCHLEMMERGARTEN<br />

ZUM NASCHEN<br />

NASCHHECKEN UND NASCHINSELN<br />

Naschen aus dem <strong>Garten</strong> ist <strong>für</strong> <strong>Kinder</strong> ein ganz<br />

besonderes Erlebnis. Be<strong>im</strong> Vorbeigehen rasch eine<br />

sonnengereifte H<strong>im</strong>beere genießen ist nicht nur<br />

gesund, sondern gehört einfach zum „Kind sein“<br />

dazu.<br />

Die Naschhecke kann aus den verschiedensten<br />

Straucharten bestehen, zum Beispiel H<strong>im</strong>beere,<br />

Brombeere (evtl. stachellose Sorten wählen),<br />

Ribisel, Haselnuss …<br />

Natürlich finden auch Wildobstarten wie Schlehe,<br />

Holunder, Mispel und Kornelkirsche ihren Platz.<br />

Roh schmecken sie zwar bitter, aber die Früchte<br />

können zu Marmeladen oder Säften verarbeitet<br />

werden. Außerdem sind diese Früchte beliebte<br />

Spielmaterialien in der Puppenküche.<br />

Mit diesen Gehölzen können <strong>im</strong> <strong>Garten</strong> auch<br />

einzelne Inseln gepflanzt werden. Das schafft<br />

Abwechslung und auch in kleineren Gärten muss<br />

so auf diesen Genuss nicht verzichtet werden.<br />

Gehören Kleinkinder zu den <strong>Garten</strong>genießerInnen,<br />

dann lieber in den Naschhecken und<br />

-inseln keine ungenießbaren Pflanzen setzen.<br />

Krabbelkinder stecken alles in den Mund und<br />

können noch nicht zwischen Eßbarem und<br />

Ungebießbarem unterscheiden. Sind die <strong>Kinder</strong><br />

alt genug, ist es jedoch langfristig sicherer, ihnen<br />

den Unterschied beizubringen, als alle giftigen<br />

Pflanzen von ihnen fern zu halten.


OBST DIREKT VOM BAUM<br />

Die gschmackigen Früchte der Obstbäume<br />

laden zum gesunden Naschen ein. Ob frisch<br />

vom Baum oder als Lagerobst aus dem Keller:<br />

Obst hat beinahe das ganze Jahr über Saison.<br />

Weil es von den <strong>Kinder</strong>n am liebsten frisch<br />

gepflückt gegessen wird, ist der Verzicht auf<br />

chemische Pflanzenschutzmittel und<br />

mineralische Düngemittel selbstverständlich.<br />

Obstbäume mit einer Stammhöhe von ca. 60 bis<br />

80cm (sog. Buschbäume) eignen sich besonders<br />

gut <strong>für</strong> <strong>Kinder</strong>. Hier können die Blüte, der<br />

Fruchtansatz und die Insekten besonders gut<br />

beobachtet werden. Natürlich können<br />

Buschbäume wegen ihrer geringen Höhe gut<br />

von den <strong>Kinder</strong>n beerntet werden.<br />

Be<strong>im</strong> Gärtnern können die <strong>Kinder</strong> mit den<br />

Kultursorten und ihren Vorfahren aus der<br />

Wildnis vertraut gemacht werden, da es auf<br />

max<strong>im</strong>ale Ernteerfolge ja nicht ankommt. Sie<br />

lernen vorausschauendes Handeln und Denken.<br />

GÄRTEN, WIE SIE KINDER MÖGEN<br />

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GÄRTEN, WIE SIE KINDER MÖGEN<br />

34<br />

Spiele <strong>für</strong> Kids<br />

Dein persönlicher Apfel<br />

Klebe aus Papier an ein kleines Äpfelchen,<br />

das einmal rote Wangen bekommen soll,<br />

den Anfangsbuchstaben deines Vornamens.<br />

Die Sonnenstrahlen erreichen diese Stelle<br />

nicht mehr und sie bleibt gelb oder grün!<br />

Alt und neu<br />

Ein spannendes Projekt ist zum Beispiel das<br />

gleichzeitige Anpflanzen von modernen<br />

Obstsorten und den wilden Verwandten<br />

(z.B. Hauszwetschke – wilde Schlehe, Apfel –<br />

Holzapfel, Birne – Holzbirne, Edelkirsche –<br />

Vogelkirsche). Der Vergleich von Größe,<br />

Aussehen und Geschmack der Früchte ist<br />

sehr spannend und aufschlussreich.<br />

Kirschkern- oder Bohnen-Wettspucken<br />

Du hast das sicher schon oft gemacht. Wie<br />

wärs mit einem Wettbewerb? Sucht einen<br />

Standort <strong>für</strong> die SpielerInnen, legt ein etwa<br />

10m langes Maßband <strong>im</strong> <strong>Garten</strong> aus – und<br />

schon kann es losgehen! Wer von euch am<br />

weitesten den Kern spuckt, hat gewonnen.<br />

Aber eigentlich gewinnen bei diesem Spiel<br />

alle, denn Kirschen schmecken hervorragend.


DER KINDERLEICHTE GEMÜSEGARTEN<br />

Frisch <strong>im</strong> <strong>Garten</strong> geerntet schmeckt es am besten<br />

– und wenn die stolze Ernte noch dazu vom<br />

eigenen <strong>Kinder</strong>beet stammt, ist der Genuss um<br />

einiges größer. Vom Samen bis zur Ernte lernen<br />

die <strong>Kinder</strong> ein ganzes <strong>Garten</strong>jahr kennen.<br />

Das <strong>Kinder</strong>beet sollte in unmittelbarer Nähe<br />

vom Gemüsegarten angelegt werden, damit die<br />

<strong>Kinder</strong> an der <strong>Garten</strong>arbeit teilnehmen und sich<br />

die wichtigsten Handgriffe abschauen können.<br />

Pflegeleichte und robuste Gemüsepflanzen sind<br />

Radieschen, Karotten, Erbsen, Paradeiser<br />

(besonders gerne haben die Kids Cocktailtomaten),<br />

Kohlrabi, Zuckermais und<br />

Sonnenblumen.<br />

Bei den Karotten können sich die <strong>Kinder</strong> in<br />

Geduld üben: Lange zwei bis drei Wochen<br />

braucht es, bis die Samen ke<strong>im</strong>en. Bei<br />

vorgeke<strong>im</strong>ten Erbsen freuen sich die <strong>Kinder</strong><br />

schon bald auf die rasch erscheinenden<br />

Ke<strong>im</strong>blätter. Paradeiser müssen vorsichtig<br />

angebunden werden.<br />

Die Monatserdbeere kann das Gemüsebeet<br />

umranden und liefert ständig eine süße<br />

Verführung.<br />

Eine Vogelscheuche bzw. eine Menschenscheuche<br />

kann lustige Erlebnisse bringen.<br />

GÄRTEN, WIE SIE KINDER MÖGEN<br />

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GÄRTEN, WIE SIE KINDER MÖGEN<br />

36<br />

Spiele <strong>für</strong> Kids<br />

Die schnellste Bohne<br />

Holzpflöcke in die Erde setzen, daneben<br />

werden pro Kind zwei bis drei Bohnen<br />

gesetzt, bewässert und beobachtet: Welche<br />

Bohne wächst als erste so hoch wie der<br />

Pflock? Die Bedeutung des Lichtes <strong>für</strong> die<br />

Pflanzen zeigt man besonders deutlich, wenn<br />

ein Topf Bohnen ein paar Tage ins Dunkle<br />

gestellt wird, ein anderer Topf aber <strong>im</strong> Licht<br />

verbleibt. Wie sind die Unterschiede und wie<br />

schnell erholen sich die Bohnen aus dem<br />

Dunklen wieder, wenn sie erneut ins Licht<br />

gestellt werden?<br />

Das Sonnenblumenmaßband<br />

Jedes Kind kann eine Sonnenblume <strong>im</strong> Topf<br />

vorziehen, die dann ins Freie gepflanzt wird.<br />

Regelmäßig wird gemessen, wie viel sie<br />

gewachsen ist. Wann hat sie das Kind an<br />

Größe überflügelt? An jede Sonnenblume wird<br />

ein Schild mit dem Namen des Kindes<br />

gehängt.


Spiele <strong>für</strong> Kids<br />

Kresse-Smiley<br />

Kresse kann dem <strong>Kinder</strong>beet lustige Formen<br />

geben. Kresse ke<strong>im</strong>t schnell und braucht<br />

wenig Platz. Dicht ausgestreut können mit<br />

den Kressesamen der Name des <strong>Kinder</strong>beet-<br />

Betreuers/Betreuerin oder schöne Formen wie<br />

eine Sonne oder ein Smiley gezeichnet<br />

werden. Innerhalb von wenigen Tagen ist die<br />

Kresse geke<strong>im</strong>t und die Formen werden<br />

sichtbar.<br />

Das Jahreszeitenkrokodil<br />

Ein Hügelbeet wird in der Form eines Krokodils<br />

(es eignen sich natürlich auch andere<br />

Tiere!) angelegt und mit Gemüse und Kräutern<br />

bepflanzt. Je nach Jahreszeit wechseln die<br />

Farben auf diesem Jahreszeitenkrokodil und<br />

die fantasievollsten Namen können gefunden<br />

werden, wie „Feuerkrokodil“, „grünes<br />

Krokodil“, <strong>im</strong> Sommer bei fehlender Pflege<br />

„wild gewordenes Krokodil“, <strong>im</strong> Winter<br />

„Erdkrokodil“ usw.<br />

GÄRTEN, WIE SIE KINDER MÖGEN<br />

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GÄRTEN, WIE SIE KINDER MÖGEN<br />

38<br />

TOPFGÄRTEN – DER KRÄUTERGARTEN IM BLUMENKISTERL<br />

Ein kleiner Kräutergarten bietet vielfältige<br />

Möglichkeiten zum <strong>Natur</strong>-Erleben durch Riechen,<br />

Fühlen oder Schmecken. Viel Spaß macht<br />

<strong>Kinder</strong>n z.B. das Spiel „Was riecht denn da?“.<br />

Dabei versuchen die <strong>Kinder</strong> mit verbundenen<br />

Augen die ihnen bekannten Kräuter am Geruch<br />

wieder zu erkennen und zu benennen, ein Spiel,<br />

bei dem alle Beteiligten meist mit Begeisterung<br />

dabei sind und das zur Entwicklung des<br />

kindlichen Wahrnehmungsvermögens beiträgt.<br />

Schon kleine Holzkisten oder kleine Beete<br />

genügen <strong>für</strong> erste Erfahrungen mit dem<br />

Wachstum von Kulturpflanzen.


VON DEN EIGENEN<br />

VIER WÄNDEN<br />

Wenn <strong>Kinder</strong> sich Hütten und Häuschen bauen,<br />

sind sie in ihrem Element. Sie schaffen sich ihre<br />

Lebens- und Spielräume. Wenn diese Hütten ein<br />

Hauch von Unfertigkeit und Wandelbarkeit<br />

umgibt, ist es gut, denn <strong>Kinder</strong> verändern,<br />

gestalten selber, er-leben und be-greifen. In den<br />

mit Eifer und Hingabe gebauten Hütten sind sie<br />

zu Hause – in ihren „eigenen vier Wänden“.<br />

Diese vier Wände können ganz unterschiedlich<br />

aussehen: ein Weidenhaus, eine Höhle in den<br />

Büschen, ein Weidentippi, ein Baumhaus, eine<br />

große Schachtel, in die Tür und Fenster<br />

geschnitten werden, oder ein Haus aus Decken.<br />

WEIDENHAUS UND WEIDENTUNNEL<br />

Am besten <strong>für</strong> Weidenbauwerke sind die Ruten<br />

der verschiedensten Strauchweidenarten geeignet<br />

(z.B. Purpur-, Mandel- oder Korbweide).<br />

Besonders interessant durch ihre Farben sind<br />

die Dotter- und Weißweiden.<br />

Die Weidenruten werden am besten in der Zeit<br />

von Oktober bis März geschnitten. Wenn keine<br />

opt<strong>im</strong>ale Lagermöglichkeit <strong>für</strong> die geschnittenen<br />

Ruten vorhanden ist (z.B. kühler, feuchter Keller)<br />

ist es sinnvoll, das Material erst kurz vor dem<br />

Bau des Weidenhauses zu schneiden.<br />

Die beste Zeit zur<br />

Pflanzung von Weidenruten<br />

sind Oktober und<br />

November sowie März<br />

und April. Geeignete<br />

Weiden sind die Korbweide<br />

(Salix v<strong>im</strong>inalis)<br />

und die Salweide (Salix<br />

caprea). Bei trockenen<br />

Standorten eignet sich<br />

auch der Liguster und<br />

die Haselnuss.<br />

GÄRTEN, WIE SIE KINDER MÖGEN<br />

39


GÄRTEN, WIE SIE KINDER MÖGEN<br />

40<br />

IGLUFÖRMIGES WEIDENHAUS<br />

Für ein Weidenhaus mit einem Durchmesser von<br />

2,5m werden <strong>für</strong> das Grundgerüst ca. 30 stärkere<br />

Weidenruten mit einer Länge von 3 bis 4m und<br />

einer Stärke von etwa 5cm benötigt. Zusätzlich<br />

sollten noch Steckhölzer verwendet werden. Diese<br />

sind ca. 30cm lang und werden zu zwei Drittel in<br />

den Boden eingegraben. Die Steckhölzer bewurzeln<br />

sehr gut und werden rasch grün. Zum<br />

Verflechten der Wände werden dünnere Weidenruten<br />

verwendet (1–2cm stark) die Länge kann<br />

ca 1 bis 2m betragen.<br />

So wirds gemacht:<br />

Den kreisförmigen Pflanzgraben ca. 50 bis 70cm<br />

tief spatenbreit ausheben – <strong>für</strong> vereinzelte Ruten<br />

mit einem Spitzeisen Pflanzlöcher vorbereiten.<br />

Mit den längeren Ruten das Grundgerüst bauen.<br />

Die Äste mit dem dicken Enden in den Graben<br />

stecken, anschließend oben zusammenbinden.<br />

Die Steckhölzer ebenfalls in den Pflanzgraben<br />

stecken und anschließend den Graben zuschütten<br />

und die Ruten gut festtreten.<br />

Nun werden mit den kürzeren, dünneren Ruten<br />

die Wände verflochten (Eingang und Fenster<br />

nicht vergessen). Dies dient der Stabilität und<br />

wird auch nicht<br />

begrünt.<br />

Viele weitere „alte<br />

Spiele“ <strong>für</strong> draußen<br />

und drinnen gibt es<br />

um € 2,50 in<br />

der Broschüre<br />

„Alte Spiele neu<br />

entdeckt“ bei „die<br />

umweltberatung“<br />

NÖ, 02742/71 829


DER<br />

KOMPOSTHAUFEN<br />

DAS HERZ JEDES GARTENS<br />

Wer <strong>im</strong> Herbst öfter <strong>im</strong> Wald spazieren geht,<br />

sieht, wie sich am Boden langsam eine Schicht<br />

Laub aufhäuft, die <strong>im</strong> darauf folgenden Jahr<br />

meistens kaum mehr zu sehen ist.<br />

In dieser Laubschicht am Boden sind viele kleine<br />

krabbelnde, hüpfende und kriechende Tiere zu<br />

entdecken. Zum Beispiel weiße Springschwänze,<br />

Asseln und Würmer. Diese Tiere und noch viel<br />

kleinere, mit freiem Auge nicht erkennbare,<br />

zerkleinern langsam das Laub und produzieren<br />

daraus die herrlich duftende Walderde.<br />

Den gleichen Vorgang und die gleichen Tiere<br />

kann man auch in einem Komposthaufen<br />

beobachten. Auf einen Komposthaufen werden<br />

außer dem Laub auch noch abgemähtes Gras<br />

und die Bioabfälle aus der Küche geworfen.<br />

41


DER KOMPOSTHAUFEN<br />

42<br />

WAS SCHMECKT<br />

WURM & CO?<br />

Die eigentliche Arbeit <strong>im</strong> Komposthaufen leisten<br />

Milliarden von Helfern unter Tage: von den<br />

winzigen Mikroorganismen bis zu den schon mit<br />

dem Auge erkennbaren Kleinlebewesen. Eine<br />

Handvoll gesunder Boden enthält mehr<br />

Lebewesen, als Menschen den ganzen Erdball<br />

bevölkern!<br />

Die Kompostlebewesen zersetzen nicht nur die<br />

Biomasse und bauen wertvolle Humuskrümel auf,<br />

sondern sie sind auch die Gesundheitspolizei <strong>im</strong><br />

Komposthaufen. Sie töten krankheitsverursachende<br />

Pilze und Bakterien <strong>im</strong> Komposthaufen<br />

ab und versetzen die Komposterde mit<br />

pflanzenstärkenden, krankheitsabwehrenden<br />

Stoffen. Die gleichen Leistungen bringen auch die<br />

Kompostwürmer, die wohl jeder schon einmal in<br />

einem Komposthaufen entdeckt hat.<br />

Wenn die Kompostierung richtig abläuft und die<br />

Kompostlebewesen unter guten Bedingungen<br />

arbeiten können, entsteht Komposterde sehr<br />

schnell: Nach ca. einem halben bis einem Jahr ist<br />

sie fertig. Die Komposterde kommt dann als<br />

wertvoller Dünger auf die Beete. Damit kann zum<br />

Beispiel das <strong>Kinder</strong>beet bestens <strong>für</strong> die<br />

heranwachsenden Pflanzen gedüngt werden.<br />

„Bodendedektive“<br />

Eine Schaufel mit halbfertigem Kompost auf<br />

ein weißes Packpapier oder weißes Tuch<br />

geben und sich vorsichtig auf die Suche nach<br />

den unglaublich vielen Kompostbewohnern<br />

machen. Mit Flaschen- und Becherlupen<br />

können diese genau betrachtet werden.


„DA IST DER WURM DRIN” –<br />

„ERDFRESSER” UNTER TAG<br />

Der Regenwurm eignet sich besonders gut als<br />

Forschungsobjekt <strong>für</strong> <strong>Kinder</strong>. Er ist der<br />

unterirdische Helfer aller GärtnerInnen. Er<br />

lockert die Erde und sorgt <strong>für</strong> eine gute Durchlüftung<br />

des Bodens. Besonders beliebt ist er bei<br />

den GärtnerInnen, weil er Erde und Pflanzenreste<br />

frisst und verdaut. Bei der Verdauung werden<br />

Erde und Pflanzenreste fest zusammengekittet.<br />

Dabei entsteht Regenwurmkot. Für die<br />

GärtnerInnen ist dieser sehr wichtig, weil der<br />

Kot viele Nährstoffe enthält, die die Pflanzen<br />

zum Wachsen brauchen.<br />

Zur richtigen Kompostierung finden Sie<br />

<strong>im</strong> NÖ <strong>Natur</strong>garten-Ratgeber wertvolle Tipps<br />

und Anleitungen.<br />

Sie erhalten diesen be<strong>im</strong><br />

NÖ <strong>Garten</strong>telefon 02742/74333.<br />

DER KOMPOSTHAUFEN<br />

43


DER KOMPOSTHAUFEN<br />

44<br />

Spiele <strong>für</strong> Kids<br />

Das Regenwurmhaus<br />

In ein großes Einmachglas füllt man<br />

abwechselnd Schichten von genügend<br />

feuchter Erde und Sand. Ganz obendrauf<br />

kommt eine Schicht welkes Laub oder<br />

Grasschnitt. Dann werden ein paar Regenwürmer<br />

hineingesetzt, die vorher <strong>im</strong> <strong>Garten</strong><br />

gesammelt wurden. Verschlossen wird das<br />

Glas mit luftdurchlässiger Gaze, die mit<br />

einem Gummi befestigt wird.<br />

Das Glas wird an einem kühlen Platz<br />

aufgestellt und mit einem dunklen Tuch<br />

bedeckt. Regenwürmer mögen kein Licht!<br />

Von Zeit zu Zeit muss <strong>für</strong> Pflanzennachschub<br />

gesorgt werden, die Erde ist <strong>im</strong>mer gut<br />

feucht zu halten. Aber nicht mit Wasser<br />

überschütten, sondern vorsichtig befeuchten,<br />

sonst ertränkt man die Würmer!<br />

Nach einigen Wochen sind an der Glaswand<br />

die Wohnröhren zu entdecken und die <strong>Kinder</strong><br />

können sehen, wie die Würmer nach und<br />

nach die Pflanzenreste in die Erde<br />

hineinziehen und alle Schichten allmählich<br />

durchmischen.


DIE HILFREICHEN<br />

FLEISSIGEN<br />

NÜTZLINGE<br />

NÜTZLINGE<br />

UND SCHÄDLINGE<br />

In der <strong>Natur</strong> herrscht ein biologisches Gleichgewicht<br />

zwischen Raub- und Beutetieren. Es<br />

kann keine Tierart überhand nehmen, da sich<br />

sofort die natürlichen Gegenspieler – die<br />

Nützlinge – entwickeln.<br />

Die intelligente Lösung ist, sich das biologische<br />

Gleichgewicht aus der <strong>Natur</strong> auch <strong>für</strong> den <strong>Garten</strong><br />

zu Nutze zu machen. Zahlreiche natürliche<br />

Strukturen schaffen darin den Lebensraum <strong>für</strong><br />

Nützlinge.<br />

Das bedeutet gleichfalls, auf den Einsatz von<br />

chemischen Pflanzenschutzmitteln zu verzichten,<br />

um die Nützlinge zu schonen.<br />

Im Hausgarten garantiert eine große Vielfalt an<br />

Kultur- und Wildpflanzen (sog. Mischkulturen)<br />

und der Verzicht auf chemische Pflanzenschutzund<br />

Düngemittel ein funktionierendes biologisches<br />

Gleichgewicht. Der <strong>Garten</strong> bleibt <strong>für</strong><br />

45


DIE HILFREICHEN FLEISSIGEN NÜTZLINGE<br />

46<br />

den Menschen ein gesunder Aufenthaltsort und<br />

das geerntete Obst bzw. Gemüse trägt außerdem<br />

noch zur gesunden Ernährung bei.<br />

Spiele <strong>für</strong> Kids<br />

„Das große Fressen“<br />

<strong>im</strong> Glas (nur <strong>für</strong> „Mutige“!): Blätter mit<br />

Blattläusen besiedelt in ein Glas geben und<br />

Marienkäferlarven oder Blattlauslöwen<br />

hineinsetzen. Das „große Fressen“ zu<br />

beobachten (am Besten eine Lupe<br />

verwenden!), ist ein faszinierendes<br />

Schauspiel.<br />

Marienkäferlarven oder Blattlauslöwen<br />

(Florfliegenlarven) können <strong>im</strong> <strong>Garten</strong><br />

gesammelt werden oder bei der<br />

Fa. Biohelp<br />

Kapleigasse 16<br />

1110 Wien<br />

Tel.: 01/7699769<br />

gekauft werden.


DER HAUSGARTEN<br />

ALS NÜTZLINGSHOTEL<br />

<strong>Natur</strong>nahe, vielfältige Lebensräume <strong>im</strong> <strong>Garten</strong>,<br />

die zur Vermehrung der Nützlinge beitragen, sind<br />

zum Beispiel Wildstrauchhecken, Feucht- und<br />

Trockenstandorte, verschiedene Wiesengesellschaften,<br />

alterndes Holz, Steinhaufen und<br />

ungestörte, wild bewachsene Flächen.<br />

Um <strong>im</strong> <strong>Garten</strong> Nützlinge anzusiedeln, kann man<br />

Holz- und Reisighaufen anlegen, Trockensteinmauern<br />

errichten, Wildstrauchgruppen pflanzen<br />

oder auch eine Wildblumenwiese aussäen.<br />

Diese natürlichen Nützlingshotels sind das<br />

„El Dorado“ <strong>für</strong> alle kleinen und großen <strong>Natur</strong>forscherInnen.<br />

Mit Lupe, Fernglas, einem Blatt<br />

Papier und Malstift oder gar mit einer Fotokamera<br />

ausgestattet, kann die Forschungsreise<br />

beginnen:<br />

Die Haufen haben es in sich! Holzhaufen aus<br />

Baum- und Heckenschnittmaterial oder<br />

Lesesteinhaufen dienen vielen Nützlingen als<br />

Versteck oder als Brutplatz. Singvögel, Erdkröten,<br />

Zauneidechsen, Igel, Mauswiesel,<br />

Laufkäfer und Spinnen suchen diese Orte gerne<br />

auf. Sie können diese<br />

Haufen auch zum<br />

Beispiel mit einer wilden<br />

Clematis oder mit<br />

Geißbart überwachsen<br />

lassen.<br />

Das Leben <strong>im</strong> Totholz:<br />

Baumstümpfe und totes<br />

Holz sollte man, wenn<br />

möglich, <strong>im</strong> <strong>Garten</strong><br />

belassen. Viele Tiere<br />

finden hier zu jeder<br />

Jahreszeit Arbeit und<br />

Unterkunft. In den<br />

vorgebohrten Gängen<br />

finden Wildbienen Nist-<br />

DIE HILFREICHEN FLEISSIGEN NÜTZLINGE<br />

47


DIE HILFREICHEN FLEISSIGEN NÜTZLINGE<br />

48<br />

plätze. Höhlenbewohner wie Eulen, Baumläufer,<br />

Kleiber, Fledermäuse oder Steinkäuze suchen in<br />

Baumhöhlen den in der <strong>Natur</strong> <strong>im</strong>mer rarer<br />

werdenden geeigneten Unterschlupf.<br />

Die Trockensteinmauer: Sie ist nicht nur ein<br />

wunderschönes Gestaltungselement, sondern wird<br />

auch von vielen Tieren besucht oder bewohnt<br />

(z.B. Weberknechte, Spinnen, Grabwespen,<br />

Reptilien).<br />

Steinhaufen in der Sonne bieten Eidechsen,<br />

Spitzmäusen, Hummeln, Kröten und<br />

verschiedenen Käferarten Unterschlupf.<br />

Gutes nicht verbrennen: Gras- und Laubhaufen,<br />

Holzreste und dergleichen sollen keinesfalls<br />

verbrannt werden. Eine Vielzahl an Nützlingen<br />

wird vom Feuer vernichtet. Die Igel sind oft noch<br />

in der Winterstarre und können nicht davonlaufen.<br />

Sie müssen dann ebenso ersticken wie die<br />

Weinbergschnecken, deren Gehäuse aus der Erde<br />

schauen. Wenn <strong>im</strong> Frühjahr vielerorts die<br />

Feldraine angezündet werden, sterben mit ihnen<br />

auch viele andere Tierarten.<br />

Bei „die umweltberatung“ kann die kostenlose<br />

Broschüre „<strong>Natur</strong>-Nische Hausgarten“ bestellt<br />

werden, die ein attraktiver Leitfaden zum<br />

biologischen Pflanzenschutz und zur Förderung<br />

von Nützlingen ist.


DAS *****NÜTZLINGSHOTEL<br />

EIN SELBST GEBAUTES QUARTIER FÜR FLEISSIGE HELFER<br />

Es ist aus Platzgründen nicht in jedem <strong>Garten</strong><br />

möglich, alle wichtigen Lebensräume <strong>für</strong><br />

Nützlinge zu schaffen. Eine gute Unterstützung<br />

bilden selbst gebaute Unterkünfte.<br />

Insektennisthilfen (z.B. <strong>für</strong> Schlupfwespen,<br />

Schwebfliegen, Ohrwürmer, Hummeln) sind zum<br />

Beispiel ganz einfach selbst hergestellt.<br />

HOTEL INSEKTENPARADIES<br />

Das Insektennistholz besteht aus einem<br />

Hartholzklotz, ca. 10cm dick, mit verschiedenen<br />

großen und langen Löchern (Durchmesser<br />

2–10mm), die leicht schräg nach oben gebohrt<br />

werden.<br />

Jede Woche können die <strong>Kinder</strong> kontrollieren, wie<br />

viele Löcher schon von Insekten verklebt und<br />

verschlossen wurden. Vielleicht entdecken sie<br />

sogar einen Nützling <strong>im</strong> Nistholz.<br />

Auch die Löcher von Hohlblockziegeln werden<br />

von Insekten gerne als Nistplatz angenommen.<br />

DIE HILFREICHEN FLEISSIGEN NÜTZLINGE<br />

49


DIE HILFREICHEN FLEISSIGEN NÜTZLINGE<br />

50<br />

BÜNDEL-PENSION<br />

Strohhalme und Bambusröhren bilden gebündelt<br />

Brutröhren. Die Röhrchen müssen dazu ca.<br />

10cm lang und an einer Seite geschlossen sein.<br />

Außerdem kann auch gebündeltes Totholz<br />

angebracht werden.<br />

BLUMENTOPF-HERBERGE<br />

Ein Blumentopf, mit Holzwolle oder Stroh gefüllt,<br />

wird zur Besiedelung mit Ohrwürmern unter<br />

Sträuchern oder in der Wiese aufgestellt und<br />

dann verkehrt am Baum mit Astanschluss<br />

aufgehängt .<br />

Ein mit Heu gefüllter und umgekehrt eingegrabener<br />

Blumentopf wird von Hummeln gern<br />

besucht.<br />

Zum richtigen *****Nützlingshotel werden die<br />

Nützlingsunterkünfte, wenn die einzelnen<br />

kleineren Unterkünfte in einem Holzrahmen<br />

zusammengestellt werden.


DIE HEIMLICHEN<br />

HELFER IM GARTEN<br />

Die Nützlinge in unseren Gärten sind oft nicht<br />

leicht zu erkennen. Viele sind nachtaktiv, wie etwa<br />

Igel und Ohrwürmer, andere leben unter der Erde<br />

oder in gut gesicherten Verstecken. Manche<br />

Nützlinge sind auch wenig bekannt, weil sie sehr<br />

unscheinbar aussehen, wie die Schlupfwespe oder<br />

die Florfliege. In der Folge stellen sich die<br />

häufigsten <strong>Garten</strong>nützlinge den <strong>Kinder</strong>n vor:<br />

SCHWEBFLIEGE<br />

Ich sehe aus wie eine Miniwespe,<br />

habe aber keine<br />

Wespentaille. Für Menschen<br />

bin ich gar nicht gefährlich,<br />

aber meine <strong>Kinder</strong> sind<br />

leidenschaftliche Blattlausfresser! Ich bin auch<br />

ein berühmter Flugkünstler: Ich kann in der Luft<br />

ruhig stehen und schaue, wo ich am Besten meine<br />

Eier ablegen kann. Aus meinen Eiern schlüpft die<br />

Larve und saugt bis zu 900 Blattläuse innerhalb<br />

weniger Tage aus. Wie allen anderen Nützlingen<br />

auch tun mir giftige Spritzmittel nicht gut.<br />

IGEL<br />

Ich glaube, mich kennt jedes Kind. Ich bin sehr,<br />

sehr nützlich bei der Schädlingsbekämpfung.<br />

Meine Speisekarte besteht aus Käfern, Schnecken,<br />

Engerlingen, Würmern, Erdraupen und anderen<br />

wirbellosen Tieren. Ich bin in der Nacht aktiv,<br />

wenn andere schlafen.<br />

Zum Leben brauche ich eine abwechslungsreiche<br />

Landschaft und Gärten mit Hecken, Wiesen und<br />

Baumgruppen, die nicht<br />

durch giftige Spritzmittel<br />

verseucht sind.<br />

DIE HILFREICHEN FLEISSIGEN NÜTZLINGE<br />

51


DIE HILFREICHEN FLEISSIGEN NÜTZLINGE<br />

52<br />

LAUFKÄFER<br />

Ich bin ziemlich groß – bis zu<br />

4cm – also nicht zu übersehen.<br />

Ich fresse Larven, Raupen,<br />

Schnecken, Drahtwürmer,<br />

Engerlinge, Schadinsekten und<br />

ihre Puppen sowie schädliche Käfer, wie zum<br />

Beispiel den Kartoffelkäfer. Und ich fresse viel<br />

davon: pro Tag bis zum Dreifachen meines<br />

eigenen Körpergewichtes!<br />

Als Unterschlupf brauche ich feuchte und<br />

schattige Plätzchen: Laub- und Holzhaufen,<br />

Steinhaufen, Wildsträucherhecken.<br />

MARIENKÄFER<br />

Wer kennt mich nicht? Ich bin<br />

der Marienkäfer, der<br />

bekannteste Blattlausvertilger.<br />

Als Larve habe ich 800<br />

Blattläuse verzehrt, als Käfer<br />

fresse ich jetzt 150 pro Tag!!!<br />

Auch Spinnmilben, Schildläuse<br />

und den Mehltaupilz fresse ich.<br />

Zum Leben brauche ich ein gutes Winterquartier,<br />

zum Beispiel naturnahe Hecken, Gras und<br />

Staudenbüscheln, Steinhaufen, Asthaufen oder<br />

auch den Schuppen hinterm Bauernhaus.<br />

OHRWURM<br />

Ich fresse alles, am liebsten<br />

aber Blattläuse, Blutläuse,<br />

Spinnmilben, Insekteneier und<br />

andere kleine Insekten. Aktiv<br />

bin ich in der Nacht, da fresse<br />

ich bis zu 120 Blattläuse.<br />

Manchmal knabbere ich auch


gerne beschädigte Früchte, junge Blätter und<br />

Knospen an. Tagsüber verstecke ich mich in<br />

Mauerritzen und Spalten. Im Herbst oder<br />

Frühjahr legen unsere Weibchen bis zu 100 Eier<br />

in selbst gegrabene Erdröhren. Wir überwintern<br />

auch in Erdverstecken.<br />

SCHLUPFWESPEN<br />

Wir sind ganz gefinkelte<br />

Nützlinge. Unsere Weibchen<br />

legen die Eier mit einem<br />

„Legebohrer“ in den<br />

Körper von Schadinsekten,<br />

wie zum Beispiel Schmetterlingsraupen,<br />

Blattwespen,<br />

Fliegen- und Käferlarven. Unsere schlüpfenden<br />

Larven fressen dann die „Wirtstiere“ auf.<br />

Wir erwachsenen Tiere leben von Blütennektar<br />

und Honigtau.<br />

FLORFLIEGE<br />

Als erwachsene Fliege bin ich lieblich, zartgrünlich<br />

und habe goldglänzende Augen. In der<br />

Dämmerung fliege ich von Blüte zu Blüte und<br />

nasche Nektar und Honigtau. Als Larve aber bin<br />

ich ein Räuber, fresse pro Tag bis zu 50 Blattläuse<br />

und in einer Stunde bis zu 50 Spinnmilben.<br />

DIE HILFREICHEN FLEISSIGEN NÜTZLINGE<br />

53


„KINDER<br />

SIND SPIELDENDE<br />

MENSCHEN“<br />

54<br />

Spielen gehört zum Erwachsen werden dazu – und<br />

viele Erwachsene haben das Spielen nie verlernt.<br />

Ist ein <strong>Garten</strong> „be“-spielbar durch Sträucher und<br />

Bäume, Blumenwiesen, Sandmulden und Nischen<br />

zum Verstecken, dann ist ausgelassenes,<br />

fröhliches und langanhaltendes Spielen <strong>für</strong><br />

<strong>Kinder</strong> (und mit ihnen!) möglich.<br />

Die wichtigste Zutat <strong>für</strong> kreatives <strong>Kinder</strong>spiel <strong>im</strong><br />

eigenen Grün ist eine Portion Toleranz von den<br />

Erwachsenen, denn nur so können die <strong>Kinder</strong><br />

ihre eigenen Stärken und Grenzen austesten und<br />

kennen lernen.<br />

Eine Gelassenheit gegenüber Spontanvegetation<br />

und und urchdringlichen „Gstetten“, die <strong>für</strong> die<br />

Kids zu gehe<strong>im</strong>nisvollen Plätzen werden, gehört<br />

ebenfalls dazu.


In einem <strong>Natur</strong>garten bedeutet das Zulassen aber<br />

auch, einen spielerischen, sanften Umgang mit<br />

der <strong>Natur</strong> zu leben: Ein kreatives Farbenspiel in<br />

den Blumenbeeten mit einhe<strong>im</strong>ischen Wildstauden,<br />

vielfältige Kompositionen in der<br />

Wildstrauchhecke, das <strong>für</strong>sorgliche Bereitstellen<br />

von Lebensräumen und Basteln von Unterkünften<br />

<strong>für</strong> Nützlinge – der Mensch bringt<br />

spielerisch sein Leben <strong>im</strong> Einklang mit der <strong>Natur</strong><br />

zum Ausdruck.<br />

Mit einer reizvollen, abwechslungsreichen und<br />

mitreißenden Umgebung, fördern wir die<br />

Kreativität, Exper<strong>im</strong>entierlust, Beobachtungsgabe<br />

und schlussendlich auch das Selbstvertrauen.<br />

Wir locken unsere Kids hinaus ans Licht, ins<br />

Grün, an das Lebendige.<br />

Damit wächst ein Lebensschatz an eigenen<br />

Erfahrungen heran, aus dem ein Leben lang<br />

geschöpft werden kann.<br />

KINDER SIND SPIELENDE MENSCHEN<br />

55


56<br />

D AS Ö STERREICHISCHE U MWE<br />

www.umweltzeichen.at<br />

Mit dem Umweltzeichen gekennzeichnete<br />

Produkte bieten Hobbygärtnern und<br />

<strong>Garten</strong>liebhaberinnen die Sicherheit, dass die<br />

entsprechenden <strong>Garten</strong>produkte hohen<br />

Gesundheits- und Umweltstandards entsprechen.<br />

<strong>Garten</strong>freunde geben mit dieser Kaufentscheidung<br />

aber nicht nur umweltfreundlichen<br />

Produkten den Vorrang, sondern beweisen damit<br />

auch ihr Gespür <strong>für</strong> Qualität.<br />

Das Österreichische Umweltzeichen stellt<br />

umfassende Anforderungen an<br />

• Qualität, Gebrauchstauglichkeit<br />

• Mensch (Gesundheit, Sicherheit)<br />

• Umwelt (min<strong>im</strong>ierte Emissionen)<br />

• Produkt plus Verpackung,<br />

Information, Service<br />

• Gesamter Lebenszyklus<br />

(Rohstoff bis Entsorgung)<br />

Träger des Umweltzeichens ist das Lebensministerium<br />

(Bundesministerium <strong>für</strong> Land- und<br />

Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft)<br />

Umweltzeichenrichtlinien <strong>im</strong> <strong>Garten</strong>bereich gibt<br />

es derzeit in den 6 Produktgruppen:<br />

• Holzspielgeräte und <strong>Garten</strong>möbel <strong>für</strong><br />

Außenbereich<br />

• Kompostierbare Blumenarrangements und<br />

Kränze<br />

• Torffreie Kultursubstrate, Bodenhilfsstoffe,<br />

organische Dünger und Komposte<br />

• Pflanzenpflege- und<br />

Pflanzenschutzprodukte<br />

• Motorbetriebene <strong>Garten</strong>geräte<br />

• Sägekettenöle auf Pflanzenölbasis


LTZEICHEN<br />

Vor allem <strong>im</strong><br />

Bereich der<br />

torffreien Blumenund<br />

<strong>Garten</strong>erden<br />

gibt es derzeit schon<br />

zahlreiche verschiedene<br />

<strong>Natur</strong>erden, welche unterschiedlichen<br />

Anforderungen <strong>für</strong> z.B. Aussaat und<br />

Anzucht oder Balkonblumen gerecht werden.<br />

Vorteile von Erden mit dem Umweltzeichen:<br />

• hohe, geprüfte Qualität<br />

• gute Pflanzenverträglichkeit<br />

• Förderung natürlicher Stoffkreisläufe<br />

• Artenschutz durch Torfverzicht<br />

Achten Sie be<strong>im</strong> Kauf von Blumen- und<br />

<strong>Garten</strong>erden vor allem darauf, dass diese keinen<br />

Torf enthalten. Moore zählen zu den<br />

gefährdetsten Lebensräumen Europas mit einer<br />

hochspezialisierten Tier- und Pflanzenwelt. Sie<br />

beherbergen z.B. verschiedenste Orchideen,<br />

Libellen und den fleischfressenden Sonnentau.<br />

Mit dem Torfabbau werden die noch intakten<br />

Moorlandschaften <strong>für</strong> <strong>im</strong>mer zerstört.<br />

AUF GEHT´S!<br />

ACHTEN SIE BEIM NÄCHSTEN EINKAUF AUF<br />

UMWELTZEICHEN & "NATUR IM GARTEN"-AUSZEICHNUNG.<br />

Denn nur eine erhöhte Nachfrage nach<br />

umweltschonenden und gesundheitsverträglichen<br />

Produkten führt zu einer Ökologisierung des<br />

<strong>Garten</strong>marktes und damit einem reichhaltigeren<br />

Angebot an umweltschonenden<br />

Produktalternativen.<br />

lebensministerium.at<br />

57


W OZU WARTEN – AUF IN DEN<br />

M IT DER NÖ-NA TURGARTENA<br />

DIE GARTENBERATUNG. VOR ORT.<br />

Sie möchten Ihren <strong>Garten</strong><br />

umgestalten? Sie haben<br />

Probleme mit Schädlingen?<br />

Rufen Sie einfach das <strong>Garten</strong>telefon!<br />

Wir kommen gerne.<br />

Unkostenbeitrag: EUR 20,–<br />

Informationen über die Aktion „<strong>Natur</strong> <strong>im</strong><br />

<strong>Garten</strong>“ sowie zahlreiche Tipps zum naturnahen<br />

Gärtnern finden Sie <strong>im</strong> Internet unter<br />

http://www.natur<strong>im</strong>garten.at<br />

Landesrat<br />

Wolfgang<br />

Sobotka<br />

UNSERE PARTNERBETRIEBE.<br />

Niederösterreichische<br />

<strong>Garten</strong>baubetriebe<br />

unterstützen die Aktion<br />

„<strong>Natur</strong> <strong>im</strong> <strong>Garten</strong>“ durch<br />

ein umfangreiches<br />

Angebot standortgerechter<br />

Pflanzen und geeigneter<br />

Bedarfsartikel.<br />

Alle Adressen<br />

erfahren Sie be<strong>im</strong><br />

<strong>Garten</strong>telefon.


G ARTEN!<br />

KTION.<br />

DER NÖ NATURGARTEN-RATGEBER.<br />

Ausgabe <strong>für</strong> Ausgabe informiert Sie der<br />

Ratgeber zu unterschiedlichen, interessanten<br />

Themen rund um den <strong>Garten</strong> und dessen<br />

naturnahe Gestaltung und Pflege. Einfach<br />

be<strong>im</strong> <strong>Garten</strong>telefon anrufen und anfordern!<br />

Mit der Erstlieferung erhalten Sie die<br />

Sammelmappe mit allen bisher erschienenen<br />

Ratgebern ins Haus. Neuerscheinungen<br />

werden Ihnen in der Folge laufend zugesandt.<br />

Für Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher<br />

ist der <strong>Natur</strong>garten-Ratgeber<br />

samt Zusendung kostenlos.<br />

Nicht in Niederösterreich Ansässige erhalten<br />

den Ratgeber gegen den einmaligen Erlag von<br />

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Bewirtschaftung und Pflege<br />

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Fax unter 02742/74333-733<br />

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GARTENTELEFON<br />

täglich unter<br />

Tel. 02742/74333,<br />

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Mittwoch in Ihrer regionalen<br />

Umweltberatungsstelle:<br />

Mostviertel (Amstetten)<br />

Tel.: 07472/61486<br />

Mostviertel (Pöchlarn)<br />

Tel.: 02757/8520<br />

NÖ Mitte (St. Pölten)<br />

Tel.: 02742/74341<br />

NÖ Süd (Wr. Neustadt)<br />

Tel.: 02622/26950<br />

NÖ Süd (Mödling)<br />

Tel.: 02236/860664<br />

Waldviertel (Zwettl)<br />

Tel.: 02822/53769<br />

Weinviertel (Hollabrunn)<br />

Tel.: 02952/4344<br />

Weinviertel (Orth/Donau)<br />

Tel.: 02212/29490<br />

Weinviertel (Zisterdorf)<br />

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Niederösterreich.

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