Energiemagazin - naturkraft region
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Windkraft – Energie mit langer Tradition<br />
Nähe seines Hofes, von großem Nutzen waren. Von Anfang<br />
an baute der Landwirt auf das Konzept des Bürgerwindparks,<br />
dazu wurde 1998 die „Windkraft Eichberg GmbH“ gegründet,<br />
an der 40 Menschen beteiligt sind, fast alle aus dem näheren<br />
Umfeld des Windparkstandortes. „Damit wollten wir erreichen,<br />
dass die Menschen, die vor Ort mit den Windkraftanlagen<br />
konfrontiert werden, auch einen Nutzen daraus erwirtschaften<br />
können.“ Aufgrund der positiven Erfahrungen mit dem ersten<br />
Windpark konnte der Standort nach den ersten Betriebsjahren<br />
um drei weitere, größere Windkraftanlagen ergänzt werden.<br />
Der Windpark erzeugt heute mehr Strom, als die Bewohner von<br />
Schenklengsfeld verbrauchen.<br />
Die Planungs- und Genehmigungsverfahren sind für die Betreiber<br />
in den vergangenen Jahren immer aufwändiger geworden.<br />
Vor der Errichtung neuer Anlagen müssen zahlreiche Untersuchungen<br />
und Gutachten erstellt werden, damit eine Beeinträchtigung<br />
der Bevölkerung und des Artenschutzes ausgeschlossen<br />
werden kann.<br />
Wolfgang Ruch möchte die Bürger der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> dazu<br />
ermutigen, mit Weitblick in Windkraft zu investieren und das<br />
Geschäft mit dem Wind vor Ort selber zu machen. „Windenergie<br />
ist die Schlüsseltechnologie, um in Zukunft eine dezentrale<br />
Stromversorgung aus 100% erneuerbaren Energiequellen zu<br />
vertretbaren Kosten zu erreichen. Sie ist für die ländliche Region<br />
eine Quelle nachhaltiger Wertschöpfung und gehört nach<br />
meiner Auffassung in Bürgerhand.“<br />
Sichere Einnahmequelle für Kommunen<br />
Auf mehrere Arten können Gemeinden von Windkraftstandorten<br />
profitieren. Nachdem die Investition abgeschrieben ist,<br />
wird Gewerbesteuer fällig, meist über mehr als die Hälfte der<br />
Laufzeit. Seit Änderung des Steuerrechts 2005 wird für die später<br />
gebauten Standorte meist linear abgeschrieben, wodurch<br />
bereits im zweiten Betriebsjahr Gewerbesteuer anfällt. Damit<br />
diese komplett der betroffenen Gemeinde zugute kommt,<br />
muss die Betreibergesellschaft auch ihren Sitz in der Gemeinde<br />
haben – darauf sollte diese in den Verhandlungen hinwirken.<br />
Etwa 15.000 Euro können das pro Windrad an zusätzlichen<br />
Einnahmen sein, abhängig vom Hebesteuersatz der Gemeinde<br />
und den Erträgen der Anlage. Dieser Betrag verdoppelt sich<br />
leicht, wenn die Windkraftanlagen auf kommunalen Flächen<br />
errichtet werden. Denn dann geht auch die Pachtzahlung an die<br />
Gemeinde. Ein Großteil der verpachteten Fläche kann jedoch<br />
weiterhin landwirtschaftlich genutzt werden. Die Betreiber<br />
erhalten für jede eingespeiste Kilowattstunde eine garantierte<br />
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Vergütung. Daher gilt grundsätzlich: Erstes Kriterium sollte das<br />
Windaufkommen am Standort sein, denn hiervon hängt der<br />
finanzielle Ertrag, also auch Gewerbesteuer und sonstige Einnahmen<br />
ab. Die Pachtverträge für Flächen, die mit Windkraftanlagen<br />
bebaut werden, haben meist eine Laufzeit von 20 Jahren<br />
mit der Option auf zweimal 5 Jahre Verlängerung.<br />
Nach Ablauf dieser Frist können Windkraftanlagen in kürzester<br />
Zeit demontiert und entsorgt werden, ohne dass eine Belastung<br />
nachfolgender Generationen zu befürchten ist.<br />
Windkraft in der <strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> (Stand Ende 2010):<br />
Schwalm-Eder- Hersfeld-<br />
Kreis<br />
Rotenburg<br />
Standorte 6 6<br />
Anzahl Anlagen 26 23<br />
Stromerzeugung 33 Mio. kWh 35 Mio. kWh<br />
Versorgte<br />
Haushalte<br />
9.500 10.000<br />
<strong>naturkraft</strong>-<strong>region</strong> - Bioenergie-Region Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder