Uebung-3_Kinetik_08
Uebung-3_Kinetik_08
Uebung-3_Kinetik_08
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Übung zur Vorlesung Thermodynamik und <strong>Kinetik</strong> WS 20<strong>08</strong>/09<br />
Prof. T. Kiefhaber/Dr. A. Ogrodnik<br />
Ü B U N G S B L A T T <strong>Kinetik</strong> 3<br />
Fitnesstraining:<br />
1. Die Population der Borkenkäfer (Schädlinge von Nadelbäumen) im Bayerischen Wald<br />
zeigt einen oszillierenden Verlauf und hat alle 6 Jahre ein Maximum. Um die Käfer<br />
vollständig auszurotten, wurde beschlossen, sie gezielt in einem Jahr zu bekämpfen, in dem<br />
ihre Population sehr gering ist. War diese Entscheidung richtig (Begründung)<br />
Lösung:<br />
Es gibt zwei Standpunkte:<br />
Der radikale und unökologische Standpunkt: Man kann versuchen den<br />
Räuber=Borkenkäfer total auszurotten. Der beste Zeitpunkt dazu wäre, wenn er gleichzeitig<br />
an Nahrungsmangel leidet (d.h. wenn die Beute=Baumpopulation am geringsten ist). Da die<br />
Räuberpopulation der Nahrungspopulation hinterherhinkt (im einfachsten Fall um π/2), ist der<br />
oben gewählte Zeitpunkt ungünstig da die Nahrungsquellen bereits wieder im Ansteigen sind<br />
(Dritte Lotka-Volterra-Regel, siehe Wikipedia). Im Phasendiagramm bedeutet dies, dass man<br />
im absteigenden Zyklus versucht den stabilen Zyklus soweit zu öffnen, dass die Räuber die<br />
Nullline unterschreiten. In der Realität, werden stets einige Käfer überleben, und den Zyklus<br />
wieder fortsetzen. Den Entomologen ist aufgefallen, dass nach einer Schädlingsbekämpfung<br />
durch Besprühen mit Insektiziden die Population des Schädlings häufig zwar abnimmt, aber<br />
nur um dann sprunghaft noch höher als zuvor anzusteigen. Dieses Phänomen ließ sich auf die<br />
Mitvernichtung der natürlichen Räuber und Parasiten der Schädlingsart zurückführen. Im<br />
Einklang mit dem Volterra-Prinzip sind diese nützlichen Feinde der Insekten (Vögel) nicht in<br />
der Lage, sich so schnell zu erholen wie die Populationen, von denen sie leben (kürzere<br />
Reproduktionszeiten der Insekten).<br />
Achtung Wenn man es nicht schafft innerhalb des absteigenden Zyklus dieBorkenkäfer<br />
vollständig auszurotten, landet man in einem noch größeren Zyklus (gestrichelt, cyan),<br />
und ist in Gefahr den gesamten Wald während des Zyklus zu verlieren!<br />
Die ökologisch sinnvollere Koexistenzstrategie: Man versucht ins stabile<br />
Fließgleichgewicht (zusammen mit den natürlichen Feinden der Insekten) zu kommen. Da ist<br />
es günstig die elliptische Bewegung im Phasendiagramm möglichst zu dämpfen, d.h. die<br />
Phasenraumtrajektorie möglichst in der Aufwärtsbewegung zu bremsen. Dies führt zu immer<br />
kleineren Ellipsen, die schließlich im "Mittelpunkt", dem Fließgleichgewicht landen. Sobald<br />
sich das System aus dem Fließgleichgewicht bewegt, muss möglichst bald entgegengesteuert<br />
werden, wenn man die die Oszillationen nicht zu groß werden lassen will, d.h. wenn der Wald<br />
schließlich absterben soll.<br />
Übungsblatt Kin 3 1 WS20<strong>08</strong>/09
Übung zur Vorlesung Thermodynamik und <strong>Kinetik</strong> WS 20<strong>08</strong>/09<br />
Prof. T. Kiefhaber/Dr. A. Ogrodnik<br />
2) Was ist richtig, was ist falsch (bitte begründen) <br />
a) Oszillierende Reaktionen können nur in der Nähe von Fliessgleichgewichtsbedingungen<br />
ablaufen.<br />
Lösung:<br />
Voraussetzung für oszillierende Reaktionen ist das Vorhandensein eines<br />
autokatalytischen Schrittes, der einen nichtlinearen Populationsterm in die<br />
Geschwindigkeitsgleichungen einführt. Als stabile Lösung erhält man ein<br />
Fließgleichgewicht (Punkt im Phasendiagramm). Im Skript wurde gezeigt, dass für<br />
kleine Abweichungen vom Fließgleichgewicht (x,y
Übung zur Vorlesung Thermodynamik und <strong>Kinetik</strong> WS 20<strong>08</strong>/09<br />
Prof. T. Kiefhaber/Dr. A. Ogrodnik<br />
d) Bei der Änderung der Gleichgewichtskonstanten (K) einer chemischen Reaktion<br />
(z.B. durch veränderte Lösungsmittelbedingungen) können die freien<br />
Aktivierungsenthalpien (ΔG 0‡ ) für die Hin -und Rückreaktion gleich bleiben.<br />
Lösung: nein<br />
Wenn<br />
0<br />
ΔG<br />
−<br />
RT ⋅<br />
K= e sich ändert, muss sich ΔG 0 ändern.<br />
0 0 0<br />
Da: G ≠ ≠<br />
Δ<br />
12<br />
+Δ G21<br />
=Δ G (siehe Abb.) muss sich mindestens eine der freien<br />
Aktivierungsenthalpien ändern.<br />
Beachte: mit<br />
0≠<br />
ΔG − 12<br />
0 RT ⋅<br />
12 12<br />
k = k ⋅ e und<br />
G 0 ≠<br />
Δ<br />
− 21<br />
0 RT ⋅<br />
21 21<br />
k = k ⋅ e folgt:<br />
0≠<br />
ΔG12<br />
−<br />
0≠<br />
0≠<br />
0<br />
⋅ ΔG −ΔG ΔG<br />
− −<br />
12 12 12 RT RT ⋅<br />
0 RT 0<br />
12 22<br />
k k ⋅e k<br />
⋅<br />
K= =<br />
0≠<br />
= ⋅ e = e<br />
ΔG<br />
21<br />
0<br />
k21 − k<br />
0 RT ⋅ 21<br />
k ⋅e<br />
21 1<br />
(da<br />
k<br />
RT ⋅<br />
= k = )<br />
N ⋅h<br />
0 0<br />
12 21<br />
e) Die Aktivierungsenergie (E A ) und die freie Enthalpie der Aktivierung (ΔG 0‡ )<br />
unterscheiden sich bei allen Reaktionen um den gleichen konstanten Term.<br />
0≠ Δ G =<br />
0≠ ΔH 0≠ −T⋅Δ S = E<br />
0≠<br />
−T⋅ Δ S + R . Die Aktivierungsentropie ist aber für<br />
= EA<br />
−R⋅T<br />
verschiedene Reaktionen unterschiedlich!!!<br />
<br />
A ( )<br />
f) Die Aktivierungsenergie einer chemischen Reaktion ist immer abhängig von der<br />
Temperatur.<br />
Die Arrhenius´sche Aktivierungsenergie ist ein empirischer Parameter. Im Rahmen<br />
tc 0≠<br />
der Eyring´schen Theorie des Übergangszustands entspricht er: E = H + R⋅<br />
T<br />
d.h. der Differenz der Enthalpie des Übergangszustands und des Eduktzustands +RT.<br />
Falls sich die Zahl der Freiheitsgrade zwischen diesen Zuständen nicht wesentlich ändert<br />
(kein Unterschied in C V ), sollte H 0≠<br />
tc<br />
temperaturunabhängig sein. Es bleibt der<br />
temperaturabhängige Term R . T.<br />
L<br />
A<br />
tc<br />
Übungsblatt Kin 3 3 WS20<strong>08</strong>/09
Übung zur Vorlesung Thermodynamik und <strong>Kinetik</strong> WS 20<strong>08</strong>/09<br />
Prof. T. Kiefhaber/Dr. A. Ogrodnik<br />
Nebenbemerkung: Nimmt der Übergangszustand ein Volumen V ≠ ein, welches anders<br />
ist als der des Eduktzustands V E , so wird die Aktivierungsenergie druckabhängig, und<br />
ändert sich um den Term p . (V ≠ -V E ).<br />
Zusatzinfo: Das Kramers-Modell der chemischen Reaktion berücksichtigt, dass das<br />
viskose Lösungsmittel zu Reibungseffekten auf der molekularen Bewegung führt. Man<br />
betrachtet den Übergang vom Edukt zum Produkt als diffusiven Prozess entlang der<br />
Reaktionskoordinate, wobei thermisch die Potentialbarriere überwunden werden muss.<br />
Im Fall großer Reibung (γ>γ krit ) ist der präexponentielle Faktor umgekehrt proportional<br />
zum Reibungskoeffizienten γ (überdämpfter Fall: je größer γ desto langsamer ist die<br />
Diffusion auf den Potentialberg hinauf), im Fall geringer Reibung (γ
Übung zur Vorlesung Thermodynamik und <strong>Kinetik</strong> WS 20<strong>08</strong>/09<br />
Prof. T. Kiefhaber/Dr. A. Ogrodnik<br />
{ 1 ([ ] [ ]<br />
∞ ∞)<br />
−1}<br />
dx x k A B k<br />
dt<br />
= ⋅ ⋅ + + (5)<br />
k´<br />
Lösung: ⇒<br />
2 Unbekannte ⇒ zwei Gleichungen:<br />
1 k A B k<br />
([ ] [ ]<br />
1, 1, )<br />
1<br />
−2<br />
= ⋅ + + (6) ⇒ ( 210 )<br />
1 ∞ ∞ 2<br />
τ1<br />
([ ]<br />
2,<br />
[ ]<br />
2, )<br />
1 k A B k<br />
1 ∞ ∞ 2<br />
τ 2<br />
Differenz: (8)-(6): [ ] [ ]<br />
Aus (6):<br />
= k<br />
5 1⋅ ⋅ M + k<br />
− 2<br />
1.6⋅10<br />
s<br />
1<br />
−4<br />
= k ⋅ 210 ⋅ M + k<br />
− 4<br />
2.810 ⋅ s<br />
= ⋅ + + (8)⇒ ( )<br />
2 1<br />
{( ) ([ ] [ ] )}<br />
1 1<br />
− = k 1 ⋅ A + B − A + B (10) ⇒<br />
τ τ 2, ∞ 2, ∞ 2, ∞ 2, ∞<br />
k =<br />
1<br />
1 1<br />
−<br />
τ τ<br />
2 1<br />
([ A] + [ B]<br />
) − [ A] + [ B]<br />
([ ] [ ] )<br />
τ1 1 1, ∞ 1, ∞<br />
( )<br />
2, ∞ 2, ∞ 2, ∞ 2, ∞<br />
−3 −1 −4 −1<br />
3.57⋅10 s −6.2510<br />
⋅ s<br />
k1 = = 310 ⋅ s M<br />
−2 −4<br />
210 ⋅ M−210<br />
⋅ M<br />
1<br />
k2<br />
= ⇒ (12) eingesetzt:<br />
⋅ k ⋅ A + B<br />
( )<br />
4 −1 6 −1 −1 −2 3 −1<br />
k2 = 6.2510 ⋅ s −⋅ 310 s M ⋅210 ⋅ M =⋅ 310 s<br />
(11) oder:<br />
6 −1 −1<br />
(12)<br />
1 2<br />
(7)<br />
(9)<br />
Aufgabe4: Arrheniusgleichung<br />
Der Zerfall von Harnstoff in 0.1 M HCl verläuft nach der folgenden Reaktion:<br />
NH 2 CONH 2 + 2 H 2 O → 2 NH 4 + + CO 3<br />
2-<br />
Die Geschwindigkeitskonstante pseudo-erster Ordnung (k) für diese Reaktion wurde bei zwei<br />
verschiedenen Temperaturen gemessen:<br />
T ( o C) k (min -1 )<br />
61.0 0.713 x 10 -5<br />
71.2 2.770 x 10 -5<br />
a) Berechnen Sie die Aktivierungsenergie (E a ) und den prä-exponentiellen Faktor (A)<br />
der Arrheniusgleichung für die Reaktion.<br />
Arrhenius Gleichung<br />
k<br />
E a<br />
= Ae ⋅ − RT ⋅ (13)<br />
1<br />
2 Unbekannte ⇒ zwei Gleichungen: k = ⋅ (14)<br />
k<br />
1<br />
E a<br />
RT<br />
Ae − ⋅<br />
E a<br />
RT2<br />
Ae − ⋅<br />
= ⋅ (15)<br />
2<br />
Übungsblatt Kin 3 5 WS20<strong>08</strong>/09
Übung zur Vorlesung Thermodynamik und <strong>Kinetik</strong> WS 20<strong>08</strong>/09<br />
Prof. T. Kiefhaber/Dr. A. Ogrodnik<br />
E<br />
a<br />
−<br />
RT<br />
Ea<br />
Ea<br />
2<br />
e ⋅ − +<br />
RT ⋅<br />
2<br />
RT ⋅<br />
1<br />
= = e (16)<br />
Ea<br />
k2<br />
A eliminieren⇒ Quotient:<br />
k1<br />
−<br />
RT1<br />
e ⋅<br />
Ea<br />
Ea<br />
⎛k2<br />
⎞<br />
Nach E a auflösen: − + = ln ⎜ ⎟ ⇒<br />
R⋅T2 RT ⋅ 2 ⎝ k1<br />
⎠<br />
1 ⎛ 1 1 ⎞<br />
Ea⋅ ⋅⎜− + ⎟= ln( k ) −ln( k ) ⇒<br />
R ⎝ T T<br />
<br />
2 1<br />
2 1⎠ <br />
⎛k<br />
⎞<br />
2<br />
T ln<br />
1−T<br />
⎜ ⎟<br />
2<br />
⎝ k1<br />
⎠<br />
TT ⋅<br />
⎛k2 ⎞ T1⋅<br />
T2<br />
Ea<br />
= ln ⎜ ⎟⋅ ⋅R<br />
(17)<br />
⎝ k1 ⎠ T1−<br />
T2<br />
⎛<br />
5 −1<br />
0.71310 ⋅ min ⎞ ( 273.15+ 61.0) K⋅ ( 273.15+<br />
71.2)<br />
K kJ<br />
Ea<br />
= ln ⎜<br />
R 127.3<br />
5 −1<br />
⋅ ⋅ =<br />
2.77010 min ⎟<br />
(18)<br />
⎝ ⋅ ⎠<br />
−10.2K<br />
mol<br />
1 2<br />
1<br />
12 −1<br />
In (14) eingesetzt: A= k1⋅ e = 9.310 ⋅ s<br />
E a<br />
RT ⋅<br />
b) Welche Bedeutung hat die Grösse A<br />
Eyringgleichung:<br />
L<br />
ΔG ΔH ΔS<br />
− RT ⋅ − −<br />
RT ⋅<br />
RT ⋅ R<br />
0≠ 0≠ 0≠<br />
RT ⋅<br />
k= ⋅ e = ⋅e ⋅e<br />
N ⋅h N ⋅h<br />
L<br />
⇒<br />
RT ⋅ 12 −1<br />
Während ≈610 ⋅ s für T=298K die maximale Geschwindigkeitskonstante bei<br />
NL⋅h<br />
Abwesenheit einer freien Enthalpie Barriere ΔG 0≠ =0 ist, enthält A den Entropiebeitrag der<br />
Aktivierung.<br />
c) Wie groß ist die Aktivierungsenthalpie (ΔH 0≠ ) der Reaktion<br />
Skript: (5.9.12):<br />
=124.5kJ/mol<br />
Aufgabe 5: cis-trans-Isomerisierung<br />
Für die Isomerisierungsreaktion von cis nach trans einer Peptidbindung zwischen Valin<br />
und Proline in einem Protein wurde bei 25 ºC eine Geschwindigkeitskonstante (k ct ) von<br />
0.<strong>08</strong>8 s -1 bestimmt. Die Aktivierungsenergie der Reaktion ist 84 kJ/mol.<br />
cis<br />
k<br />
←⎯ ⎯<br />
k<br />
ct<br />
⎯⎯⎯→<br />
tc<br />
trans<br />
a) Berechnen Sie die Geschwindigkeitskonstante der Reaktion bei 37 ºC<br />
Übungsblatt Kin 3 6 WS20<strong>08</strong>/09
Übung zur Vorlesung Thermodynamik und <strong>Kinetik</strong> WS 20<strong>08</strong>/09<br />
Prof. T. Kiefhaber/Dr. A. Ogrodnik<br />
( )<br />
k T<br />
( 2 )<br />
( )<br />
k T<br />
k T<br />
1<br />
E a<br />
Ae − RT ⋅<br />
= ⋅ ⇒<br />
Ae ⋅<br />
=<br />
Ae ⋅<br />
Ea<br />
−<br />
RT ⋅<br />
2<br />
Ea<br />
−<br />
RT ⋅<br />
1<br />
a ( )<br />
⋅ ⋅ ⋅ ⋅<br />
k T = k T ⋅ e = k T ⋅e ≈k T ⋅ e<br />
⇒ ( ) ( ) ( )<br />
J<br />
8.314 ( 298K<br />
) 2<br />
−1<br />
k ( T2 ) ≈0.<strong>08</strong>8s ⋅ e<br />
Kmol ⋅<br />
=0.326s -1<br />
ct<br />
( )<br />
E E E ⋅ T −T E T −T<br />
− + ⋅<br />
RT RT RT T R T<br />
2 1 1 ( 1)<br />
kJ<br />
84<br />
mol<br />
⋅<br />
12K<br />
a a 2 1 a 2 1<br />
2<br />
2 1 1 2 1<br />
b) Für die Gleichgewichtseinstellung zwischen der cis und der trans Konformation wurde<br />
bei 25 ºC eine apparente Geschwindigkeitskonstante (k app ) von 0.096 s -1 gemessen.<br />
Berechnen Sie die Geschwindigkeitskonstante für die Reaktion von trans nach cis (k tc )<br />
und die Gleichgewichtskonstante (K) zwischen für die cis/trans Isomerisierung bei 25<br />
ºC.<br />
−1 −1 −1<br />
k = k + k ⇒k = k − k = 0.096s − 0.<strong>08</strong>8s = 0.0<strong>08</strong>s<br />
app ct tc<br />
tc app ct<br />
−1<br />
kct<br />
0.<strong>08</strong>8s<br />
K = = = 11<br />
k<br />
1<br />
tc 0.0<strong>08</strong> s<br />
−<br />
c) Die Reaktionsenthalpie (ΔH 0 ) für die cis/trans Isomerisierung (Gl. 1) ist 5 kJ/mol.<br />
Berechnen Sie die Aktivierungsenthalpie für die Reaktion von trans nach cis. In<br />
welche Richtung wird sich das Gleichgewicht bei Temperaturerhöhung verschieben<br />
Analog zu Aufgabe 1d, aber hier gilt:<br />
0 ct tc<br />
Δ Hct = EA −EA<br />
tc ct 0 kJ 0<br />
⇒ EA = EA −Δ Hct<br />
=79<br />
≠ tc<br />
kJ kJ<br />
Htc<br />
= EA<br />
−R⋅ T = ( 79 − 2.48)<br />
= 76.5<br />
mol ⇒<br />
mol mol<br />
Endotherme Reaktion ⇒ Gleichgewicht verschiebt sich zum Produkt!<br />
ΔG ΔH −TΔS ΔH ΔS<br />
− − − −<br />
0 0 0 0 0<br />
Denn: K= e RT ⋅ = e RT ⋅ = e RT ⋅ ⋅ e R bei Temperaturerhöhung wird der Exponent<br />
weniger negativ, die e-Funktion wird größer. Für T→∞ erhält man eine Gleichbesetzung<br />
ΔH<br />
ΔS<br />
0<br />
0<br />
− −<br />
aller Zustände e RT ⋅ → 1 ⇒ K→<br />
e R<br />
, d.h. es geht nur noch das Verhältnis Ω Produkt /Ω Edukt<br />
der Zahl der Mikrozustände im Produkt/Edukt-Zustand, denn mit der statistischen<br />
S= k B ⋅ln<br />
Ω ergibt sich (für jeweils ein mol→k B<br />
Definition der Entropie (Boltzmann!): ( )<br />
Übungsblatt Kin 3 7 WS20<strong>08</strong>/09
Übung zur Vorlesung Thermodynamik und <strong>Kinetik</strong> WS 20<strong>08</strong>/09<br />
Prof. T. Kiefhaber/Dr. A. Ogrodnik<br />
durch R ersetzen):<br />
ΔS<br />
R<br />
S<br />
R<br />
( ) Rln<br />
( )<br />
R⋅ln<br />
Ω − ⋅ Ω ⎛Ω<br />
⎞<br />
Δ =<br />
Produkt Produkt =<br />
Produkt<br />
ln ⎜ ⎟<br />
R<br />
⎝ ΩEdukt<br />
⎠<br />
⎛Ω<br />
⎞<br />
Produkt<br />
ln⎜<br />
⎟<br />
⎝ ΩEdukt<br />
⎠<br />
ΩProdukt<br />
K= e = e = Ω<br />
Edukt<br />
⇒<br />
Übungsblatt Kin 3 8 WS20<strong>08</strong>/09