Abbildung der Kostenrechnung mit SAP - WWI 01 B
Abbildung der Kostenrechnung mit SAP - WWI 01 B
Abbildung der Kostenrechnung mit SAP - WWI 01 B
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<strong>Abbildung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> <strong>mit</strong> <strong>SAP</strong> – CO<br />
Studienarbeit<br />
von<br />
Clemens Grötz<br />
aus Bad Säckingen<br />
BERUFSAKADEMIE LÖRRACH<br />
– STAATLICHE STUDIENAKADEMIE –<br />
UNIVERSITY OF COOPERATIVE EDUCATION<br />
Ausbildungsbereich Wirtschaft<br />
Betreuen<strong>der</strong> Dozent:<br />
Prof. Dr. Wolfgang Schmid – Grotjohann<br />
Abgabetermin: 8. März 2004<br />
Kurs:<br />
<strong>WWI</strong> <strong>01</strong>b<br />
Fachrichtung<br />
Wirtschaftsinformatik<br />
Unternehmen<br />
E+H InfoServe GmbH+Co KG
Ehrenwörtliche Erklärung<br />
Ich versichere hier<strong>mit</strong>, dass ich meine Studienarbeit <strong>mit</strong> dem Thema<br />
„<strong>Abbildung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> <strong>mit</strong> <strong>SAP</strong> – CO“<br />
selbstständig verfasst und keine an<strong>der</strong>en als die angegebenen Quellen und Hilfs<strong>mit</strong>tel benutzt<br />
habe.<br />
Bad Säckingen, den 8. März 2004<br />
<strong>Abbildung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> <strong>mit</strong> <strong>SAP</strong> – CO 2
Inhaltsverzeichnis<br />
Seite<br />
Ehrenwörtliche Erklärung...................................................................................2<br />
Abkürzungsverzeichnis......................................................................................4<br />
<strong>Abbildung</strong>sverzeichnis.......................................................................................5<br />
1 Einleitung ....................................................................................................6<br />
1.1 Motivation............................................................................................................... 6<br />
1.2 Problemstellung und -abgrenzung ...................................................................... 8<br />
1.3 Ziel <strong>der</strong> Arbeit......................................................................................................... 8<br />
1.4 Vorgehen ................................................................................................................ 8<br />
2 Grundlagen .................................................................................................9<br />
2.1 Teilgebiete des betrieblichen Rechnungswesens .............................................. 9<br />
2.2 Grundbegriffe des externen Rechnungswesens .............................................. 12<br />
2.3 Grundbegriffe des internen Rechnungswesens............................................... 14<br />
2.4 <strong>SAP</strong> – Modul Controlling (CO) ............................................................................ 15<br />
2.5 Zusammenfassung .............................................................................................. 18<br />
3 Problemanalyse ........................................................................................19<br />
3.1 Aufgaben des betrieblichen Rechnungswesens .............................................. 19<br />
3.2 Aufgaben <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> .......................................................................... 20<br />
3.3 Zusammenfassung .............................................................................................. 23<br />
4 Lösungskonzept .......................................................................................24<br />
4.1 Ausrichtung <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> als Informationssystem ............................ 24<br />
4.2 Ansatz bei <strong>SAP</strong> – CO ........................................................................................... 26<br />
4.2.1 Kostenartenrechnung................................................................................. 27<br />
4.2.2 Kostenstellenrechnung............................................................................... 28<br />
4.2.3 Kostenträgerrechnung................................................................................ 29<br />
4.3 Zusammenfassung .............................................................................................. 29<br />
5 Zusammenfassung und Ausblick............................................................30<br />
5.1 Erreichte Ergebnisse........................................................................................... 30<br />
5.2 Ausblick................................................................................................................ 31<br />
Quellenverzeichnis ...........................................................................................32<br />
Stichwortverzeichnis ........................................................................................33<br />
<strong>Abbildung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> <strong>mit</strong> <strong>SAP</strong> – CO 3
Abkürzungsverzeichnis<br />
ABAP<br />
BAPI<br />
CF<br />
CO<br />
ERP<br />
FI<br />
Fibu<br />
Advanced Business Application Programming<br />
Business Application Programming Interface<br />
Cash Flow<br />
Controlling (Modul in <strong>der</strong> <strong>SAP</strong> – Standardsoftware R/3)<br />
Enterprise Ressource Planning<br />
Finanzwesen (Modul in <strong>der</strong> <strong>SAP</strong> – Standardsoftware R/3)<br />
Finanzbuchhaltung<br />
i. d. R. in <strong>der</strong> Regel<br />
IT<br />
KLR<br />
ROI<br />
<strong>SAP</strong><br />
Sog.<br />
u.a.<br />
usw.<br />
u.U.<br />
v.a.<br />
Informationstechnologie<br />
Kosten- und Leistungsrechnung<br />
Return on Investment<br />
Systeme, Anwendungen und Produkte in <strong>der</strong> Datenverwaltung<br />
Sogenannte(r,s)<br />
unter an<strong>der</strong>em<br />
und so weiter<br />
unter Umständen<br />
vor allem<br />
<strong>Abbildung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> <strong>mit</strong> <strong>SAP</strong> – CO 4
<strong>Abbildung</strong>sverzeichnis<br />
Seite<br />
<strong>Abbildung</strong> 1: Aufgaben und Ziele „Betriebliches Rechnungswesen“.............................10<br />
<strong>Abbildung</strong> 2: Einteilung „Betriebliches Rechnungswesen“............................................ 11<br />
<strong>Abbildung</strong> 3: Kriterien zur Glie<strong>der</strong>ung des Rechnungswesens ..................................... 11<br />
<strong>Abbildung</strong> 4: Grundbegriffe des externen Rechnungswesens ......................................13<br />
<strong>Abbildung</strong> 5: Einteilung <strong>der</strong> Begriffe des externen Rechnungswesens.........................13<br />
<strong>Abbildung</strong> 6: Abgrenzung <strong>der</strong> Begriffe des externen Rechnungswesens .....................14<br />
<strong>Abbildung</strong> 7: Prozeßkostenrechnung in <strong>SAP</strong>................................................................17<br />
<strong>Abbildung</strong> 8: Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> ..............................................................22<br />
<strong>Abbildung</strong> 9: Anfor<strong>der</strong>ungen an ein <strong>Kostenrechnung</strong>ssystem ......................................22<br />
<strong>Abbildung</strong> 10: Zeitliche Ausrichtung <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong>.............................................25<br />
<strong>Abbildung</strong> 11: Überblick my<strong>SAP</strong> Financials – Technologien .........................................31<br />
<strong>Abbildung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> <strong>mit</strong> <strong>SAP</strong> – CO 5
1 Einleitung<br />
In <strong>der</strong> Einleitung möchte ich bei Ihnen als Leser das Interesse für das Thema dieser Studienarbeit<br />
„<strong>Abbildung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> <strong>mit</strong> <strong>SAP</strong> – CO“ wecken. Dabei werde ich in<br />
Abschnitt 1.1 einen allgemeinen Einstieg in diese nicht ganz einfache Thematik geben. In<br />
<strong>der</strong> Problemstellung bzw. Problemabgrenzung geht es darum, dass diese Arbeit zeigt, wie<br />
die <strong>Kostenrechnung</strong> im CO – Modul in <strong>der</strong> betriebswirtschaftlichen Standardsoftware <strong>SAP</strong><br />
R/3 abgebildet ist, es werden aber keine Produktvergleiche an an<strong>der</strong>en Softwareherstellern<br />
vorgenommen. Das formulierte Ziel <strong>der</strong> Arbeit ist also, Ihnen als Leser einen Überblick<br />
über die <strong>Kostenrechnung</strong> in <strong>SAP</strong> – CO zu verschaffen. Da<strong>mit</strong> die Vorgehensweise so transparent<br />
wie möglich für den Leser ist, steht im Abschnitt 1.4 das weitere Vorgehen dieser<br />
Studienarbeit und so<strong>mit</strong> werden <strong>der</strong> Anfangs- und Zielpunkt dieser Arbeit genau definiert.<br />
1.1 Motivation<br />
Was es für einen Laien bedeutet, sich <strong>mit</strong> dem komplexen Thema „<strong>Kostenrechnung</strong> und<br />
<strong>SAP</strong>“ auseinan<strong>der</strong>zusetzen, war mir selber am Anfang dieser Studienarbeit auch ziemlich<br />
unklar. Als Student <strong>der</strong> Wirtschaftsinformatik beschäftigt man sich ja zwangsläufig <strong>mit</strong><br />
dem Thema <strong>Kostenrechnung</strong> im Grundstudium. Doch oft ist es so, dass solche „angestaubten“<br />
Themen <strong>der</strong> Betriebswirtschaftslehre nur <strong>mit</strong> Wi<strong>der</strong>willen gelernt werden. Doch nicht<br />
nur bei den Studenten ist die <strong>Kostenrechnung</strong> ein ungeliebtes Thema, son<strong>der</strong>n, und das ist<br />
das schlimme, selbst in einem sich immer weiter verschärfenden Wettbewerb ist sie nach<br />
wie vor eine <strong>der</strong> unbeliebtesten Aufgabenbereiche <strong>der</strong> Unternehmensführung. Gründe hierfür<br />
sind oft unterschiedliche Ansichten und Vorurteile gegenüber Aufgaben und Ziele <strong>der</strong><br />
<strong>Kostenrechnung</strong>. Aber gerade die <strong>Kostenrechnung</strong> soll die Informationen für eine Entscheidungsgrundlagen<br />
liefern, da<strong>mit</strong> in einem Unternehmen Geld verdient werden kann.<br />
Dennoch handelt es sich bei <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> – obwohl sie sich ausschließlich <strong>mit</strong> Zahlen<br />
beschäftigt – nicht um eine Wissenschaft, son<strong>der</strong>n die bildet die jeweiligen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
des Unternehmens ab. Trotzdem sich die <strong>Kostenrechnung</strong> nur <strong>mit</strong> Zahlen<br />
beschäftigt, etwa die Kalkulation von Preisen, darf sie sich nicht alleine darauf beschränken.<br />
Das ist vielleicht auch ein weiteres Vorurteil gegenüber <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong>. Doch<br />
<strong>mit</strong> <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> ist noch vielmehr möglich; „<strong>der</strong> Erfolg einzelner Produkte o<strong>der</strong><br />
Produktgruppen kann dargestellt, die Unternehmensbereiche können <strong>mit</strong>einan<strong>der</strong> verglichen<br />
und durch Budgetierung können Ziele vorgegeben werden.“ 1 Ebenso stellt die Bewer-<br />
1<br />
[Tann<strong>01</strong>]<br />
<strong>Abbildung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> <strong>mit</strong> <strong>SAP</strong> – CO 6
EINLEITUNG<br />
tung <strong>der</strong> halbfertigen Erzeugnisse eine wichtige Aufgabe <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> dar. Hinzu<br />
kommt, dass in Branchen <strong>mit</strong> Auftragsfertigung, z.B. im Maschinenbau, neben <strong>der</strong> Kalkulation<br />
<strong>der</strong> Preise die Er<strong>mit</strong>tlung von Preisuntergrenzen als Spielraum für Preisverhandlungen<br />
immer mehr eine größere Rolle einnimmt. Doch es sprechen noch weitere Gründe für<br />
das Auseinan<strong>der</strong>setzen <strong>mit</strong> <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> und den dazugehörigen Software- und Informationssystemen<br />
wie z.B. <strong>SAP</strong> – CO. Gerade bei den kleinen und <strong>mit</strong>telständigen Unternehmen,<br />
die in Deutschland die Basis für die Exporterfolge sind, wird <strong>der</strong> Preisdruck<br />
durch die globale Konkurrenz o<strong>der</strong> durch dominante Abnehmer, wie in <strong>der</strong> Automobilindustrie<br />
immer größer. Währenddessen kann man sich selbst als Unternehmen gegen steigende<br />
Kosten kaum zur Wehr setzen. Auf diesen Druck von außen können die<br />
Unternehmen auf drei Arten reagieren:<br />
1. Die Unternehmen ziehen im Preiswettbewerb unbeirrt <strong>mit</strong>. Das Ergebnis ist, dass<br />
kaum noch festgestellt werden kann, welche Aufträge o<strong>der</strong> Produkte langfristig rentabel<br />
sind. Anhand <strong>der</strong> Jahresabschlüsse wird dann nach einiger Zeit deutlich, was<br />
wegen des knappen Kontos bereits befürchtet wurde; das Unternehmen macht Verluste.<br />
Die Frage wo diese Verluste entstanden sind, bleibt da<strong>mit</strong> aber unbeantwortet<br />
und das Unternehmen wird von <strong>der</strong> Bildfläche verschwinden.<br />
2. Sie halten an ihrer traditionellen Vollkostenrechnung fest. Die Folge ist, dass dadurch<br />
kaum noch Aufträge hereinkommen und das Unternehmen wird von den<br />
gleich bleibenden Fixkosten buchstäblich aufgefressen.<br />
3. Die „Gewinner“ aber begegnen den gegebenen Herausfor<strong>der</strong>ungen und zeichnen<br />
sich durch eine hohe Flexibilität ihrer <strong>Kostenrechnung</strong>sinstrumentarien aus. So<strong>mit</strong><br />
können diese Unternehmen in dem immer härter werdenden Konkurrenzkampf bestehen.<br />
Zwar wird jetzt vielleicht behauptet, dass das alles gar nicht stimme, dennoch hat sich gezeigt,<br />
dass gerade in Rezessionsphasen wie heutzutage, eine aussagefähige <strong>Kostenrechnung</strong><br />
einem Unternehmen das Überleben sichern kann. Die nach außen gerichtete Gewinnund<br />
Verlustrechnung und die Bilanz reichen zur Führung eines Unternehmens nicht aus, da<br />
„die Informationen zum einen für interne Steuerungszwecke nicht geeignet sind und zum<br />
an<strong>der</strong>en viel zu selten (einmal im Jahr) und i. d. R. immer erst nach den zu treffenden Entscheidungen<br />
vorliegen.“ 2 Also kann eine sinnvolle Steuerung <strong>der</strong> betrieblichen Leistungsprozesse<br />
nur durch eine mo<strong>der</strong>ne und leistungsstarke <strong>Kostenrechnung</strong> erfolgen. Diese<br />
sollte neben dem Jahresabschluss einer <strong>der</strong> Grundpfeiler des betriebswirtschaftlichen Denkens<br />
und Handelns sein und dies auch in Zukunft bleiben.<br />
2<br />
[DaGr00]<br />
<strong>Abbildung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> <strong>mit</strong> <strong>SAP</strong> – CO 7
EINLEITUNG<br />
1.2 Problemstellung und -abgrenzung<br />
Im vorherigen Abschnitt wurde dargestellt, warum es so wichtig ist, sich <strong>mit</strong> dem Thema<br />
„<strong>Kostenrechnung</strong>“ zu beschäftigen. Im weiteren Verlauf soll es nur darum gehen, wie die<br />
<strong>Kostenrechnung</strong> im CO – Modul von <strong>SAP</strong> R/3 abgebildet wird. Abgrenzen möchte ich<br />
ganz klar, dass ich nicht zeige, wie an<strong>der</strong>e Softwarehersteller die <strong>Kostenrechnung</strong> abbilden.<br />
Dennoch soll diese Studienarbeit nicht als vermeintliches Werbeblatt für die Firma <strong>SAP</strong><br />
und <strong>der</strong>en Produkte verstanden werden, die trotz aller Ressentiments zu den weltweit besten<br />
Herstellern von Standardsoftwarepaketen für Unternehmensanwendungen gehört.<br />
1.3 Ziel <strong>der</strong> Arbeit<br />
In dieser Arbeit soll dem Leser ein Überblick über die <strong>Kostenrechnung</strong> und <strong>der</strong>en <strong>Abbildung</strong><br />
in dem dafür geschaffenen CO – Modul <strong>der</strong> betrieblichen Standardsoftware R/3 ermöglicht<br />
werden.<br />
1.4 Vorgehen<br />
Nach <strong>der</strong> Einleitung sieht das Vorgehen in dieser Studienarbeit wie folgt aus. Im Kapitel 2<br />
werde ich als erstes den Begriff des betrieblichen Rechnungswesens erklären. Hier wird<br />
auch auf die Teilgebiete eingegangen, die in den Folgeabschnitten 2.2 und 2.3 genauer vorgestellt<br />
werden. In 2.4 werde ich kurz den Begriff <strong>SAP</strong> erklären, aber näher das Modul CO<br />
beschreiben. Im dritten Kapitel werde ich die Anfor<strong>der</strong>ungen an ein Softwaresystem für<br />
<strong>Kostenrechnung</strong> wie das Modul CO von <strong>SAP</strong> definieren. Diese Anfor<strong>der</strong>ungen werden von<br />
mir in Form <strong>der</strong> Aufgaben <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> definiert. Bevor ich die Studienarbeit <strong>mit</strong><br />
dem Schlusskapitel „Zusammenfassung und Ausblick“ in Kapitel sechs beende, werde ich<br />
die in Kapitel drei definierten Anfor<strong>der</strong>ungen auf das <strong>SAP</strong> – Modul CO übertragen und<br />
herausarbeiten, ob diese Anfor<strong>der</strong>ungen vom CO – Modul erfüllt werden. Im letzten Kapitel<br />
werde ich noch kurz die zukünftige Strategie <strong>der</strong> <strong>SAP</strong> vorstellen, wie das zukünftige<br />
Controlling <strong>mit</strong> <strong>der</strong> darin beinhalteten <strong>Kostenrechnung</strong> aussehen wird.<br />
<strong>Abbildung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> <strong>mit</strong> <strong>SAP</strong> – CO 8
2 Grundlagen<br />
In diesem Kapitel werde ich zwei Bereiche erklären. Erst wird eine Einführung in das betriebliche<br />
Rechnungswesen gegeben. Hier werden dann die Teilgebiete herausgearbeitet<br />
und in 2.2 bzw. 2.3 genauer erklärt. In den Abschnitten 2.2. wird auch explizit auf die<br />
Grundbegriffe des externen Rechnungswesens eingegangen und in 2.3 wird genau das<br />
gleiche bei dem internen Rechnungswesen vollzogen. Danach werde ich kurz den Begriff<br />
<strong>SAP</strong> erläutern, um aber danach etwas ausführlicher das Modul <strong>der</strong> <strong>SAP</strong> für die <strong>Kostenrechnung</strong>,<br />
das Modul Controlling, vorstellen. Abschließen werde ich das zweite Kapitel <strong>mit</strong><br />
einer kurzen Zusammenfassung.<br />
2.1 Teilgebiete des betrieblichen Rechnungswesens<br />
Hinter dem Begriff „Rechnungswesen“ verbirgt sich ein zentraler Bestandteil heutiger Unternehmen.<br />
Im Allgemeinen hat das betriebliche Rechnungswesen die Aufgabe, die wirtschaftlichen<br />
Vorgänge in einem Unternehmen systematisch bewertet zur Verfügung zu<br />
stellen. Dabei bildet das betriebliche Rechnungswesen „sämtliche Betriebsvorgänge in<br />
Geld bewertet ab.“ 3 Es werden auch die Mengenbewegungen festgestellt, das gleiche gilt<br />
für an<strong>der</strong>e wirtschaftliche Daten wie z.B. die technischen Maschinendaten in <strong>der</strong> Anlagenbuchhaltung.<br />
All diese Vorgänge laufen automatisiert <strong>mit</strong>tels Buchungsvorschriften auf<br />
Konten ab. Die daraus gewonnenen Daten werden abhängig vom Ziel nun ausgewertet und<br />
aufbereitet. Die Abhängigkeit vom Ziel lässt sich da<strong>mit</strong> erklären, dass das betriebliche<br />
Rechnungswesen sich in zwei Bereiche aufteilt. Man spricht vom externen Rechnungswesen<br />
und dem internen Rechnungswesen. Das externe Rechnungswesen hat die Aufgabe <strong>der</strong><br />
Dokumentation in Form von Handelsbilanzen die gegenüber den Eigentümern, den Kreditgebern,<br />
<strong>der</strong> Öffentlichkeit und an<strong>der</strong>en Beteiligten zur Information verwendet werden.<br />
Ebenso ist die externe Buchhaltung die Basis für die Besteuerung in Form von sog. Steuerbilanzen.<br />
Obwohl die Handelsbilanzen nach außen gerichtet sind, können diese sich zum<br />
Teil erheblich unterscheiden. Das interne Rechnungswesen hat seine Hauptaufgaben in <strong>der</strong><br />
Wirtschaftlichkeit und es stellt die Basis für unternehmerische Entscheidungen dar. Neben<br />
diesen Hauptaufgaben ist das interne Rechnungswesen für die Betriebsergebnisrechnung<br />
verantwortlich, dass sich von dem nach außen dargestellten Gesamterfolg unterscheidet.<br />
Daneben hat das interne Rechnungswesen auch Steuerungs- und Kontrollaufgaben zu erfüllen.<br />
Mit Steuerungsaufgaben sind unternehmerische Entscheidungen wie die Produkt-<br />
3<br />
[Tann<strong>01</strong>]<br />
<strong>Abbildung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> <strong>mit</strong> <strong>SAP</strong> – CO 9
GRUNDLAGEN<br />
und Preispolitik sowie Investitionen gemeint, die auf den Daten des Rechnungswesens basieren.<br />
Unter den Kontrollaufgaben ist die laufende Überwachung <strong>der</strong> Planvorgaben und<br />
<strong>der</strong> Rentabilität zu verstehen. In <strong>der</strong> unten stehenden Grafik werden die Aufgaben und Ziele<br />
des betrieblichen Rechnungswesens noch mal zusammengefasst dargestellt.<br />
<strong>Abbildung</strong> 1: Aufgaben und Ziele „Betriebliches Rechnungswesen“<br />
Um einen Überblick über das betriebliche Rechnungswesen zu bekommen, möchte ich die<br />
umseitige Grafik verwenden. Sie zeigt die Aufteilung des betrieblichen Rechnungswesens<br />
wie oben beschrieben in das externe bzw. interne Rechnungswesen. Das externe Rechnungswesen<br />
stellt die Datengrundlage für das interne Rechnungswesen dar. Da das externe<br />
Rechnungswesen – im Wesentlichen die Finanzbuchhaltung – sich „auf den Zeitabschnitt<br />
eines ganzen Jahres bezieht, wird für die Unternehmensbesteuerung und die laufende Wirtschaftlichkeitskontrolle<br />
das interne Rechnungswesen geführt.“ 4 Das interne Rechnungswesen<br />
wird weiter aufgeteilt in die <strong>Kostenrechnung</strong>, die Unternehmensplanung und die<br />
Statistik. Letztere beide Teile des internen Rechnungswesens spielen aber in dieser Studienarbeit<br />
keine o<strong>der</strong> nur eine untergeordnete Rolle.<br />
4<br />
[Tann<strong>01</strong>]<br />
<strong>Abbildung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> <strong>mit</strong> <strong>SAP</strong> – CO 10
GRUNDLAGEN<br />
<strong>Abbildung</strong> 2: Einteilung „Betriebliches Rechnungswesen“<br />
Doch es stellt sich auch die Frage, wie sich die oben genannten Rechnungssysteme klassifizieren<br />
lassen. Dafür wurden bestimmte Kriterien formuliert, welche die erfor<strong>der</strong>liche<br />
Klassifizierung <strong>der</strong> betrachteten Rechnungssysteme festlegen. Neben den Kriterien <strong>der</strong> Informationsrichtung<br />
und des Wie<strong>der</strong>holungscharakters gehören ebenso dazu <strong>der</strong> sachliche<br />
und zeitliche Bezugsrahmen und die erfassten Wertekategorien. So<strong>mit</strong> lässt sich eine bestimmte<br />
Rechnung „immer als eine Kombination verschiedener, von den jeweiligen Rechnungszielen<br />
abhängiger Kriterienausprägungen charakterisieren.“ 5 In nachfolgen<strong>der</strong> Grafik<br />
werden diese Kriterien zur Glie<strong>der</strong>ung des Rechnungswesens noch einmal übersichtlich<br />
dargestellt.<br />
<strong>Abbildung</strong> 3: Kriterien zur Glie<strong>der</strong>ung des Rechnungswesens<br />
5<br />
[Coen99]]<br />
<strong>Abbildung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> <strong>mit</strong> <strong>SAP</strong> – CO 11
GRUNDLAGEN<br />
Neben diesen Kriterien werden zudem die betriebswirtschaftlichen Ziele eines Unternehmens<br />
zur Glie<strong>der</strong>ung des Rechnungswesens verwendet. Diese lassen sich nach „<strong>der</strong> zeitlichen<br />
Reichweite und den zugrunde liegenden Maßgrößen in drei Bereiche unterteilen“ 6<br />
nämlich in Liquidität, Erfolg und Erfolgspotential. Von diesen drei Bereichen gewinnt<br />
das Erfolgspotential auf Grund <strong>der</strong> immer größer werdenden Komplexität <strong>der</strong> Umwelt und<br />
<strong>der</strong> da<strong>mit</strong> einhergehenden Erhöhung <strong>der</strong> Unsicherheit über das zukünftige unternehmerische<br />
Umfeld immer mehr an Bedeutung.<br />
Die Liquidität ist als grundlegendes Ziel zu betrachten. Denn ohne Aufrechterhaltung <strong>der</strong><br />
Zahlungsbereitschaft in einem Unternehmen ist trotz ansonsten guter Leistungen (z.B. <strong>der</strong><br />
Mitarbeiter o<strong>der</strong> des Managements) <strong>der</strong> Fortbestand des Unternehmens nicht möglich.<br />
Dennoch reicht eine Unternehmenssteuerung nur über die Liquidität nicht aus. Es gilt zu<br />
beachten, dass eine Zurechnung <strong>der</strong> Zahlungsströme auf einzelne Teilprojekte im Unternehmen<br />
wegen gegenseitigen Abhängigkeiten nicht exakt möglich ist und dass Liquiditätsauswirkungen<br />
einzelner Projekte nicht über <strong>der</strong>en gesamte Laufzeit hin voraussehbar sind.<br />
Der Erfolg des Unternehmens ist insofern wichtig, da er als periodische Größe für das Unternehmen<br />
eine Vorsteuerungsfunktion für die Liquidität einnimmt. Die Aufgabe <strong>der</strong> Liquiditätssteuerung<br />
selbst kann aber nicht übernommen werden, da dessen<br />
Bestimmungsfaktoren nur <strong>mit</strong> „zeitlichen Differenzen für die Liquiditätssituation des Unternehmens<br />
relevant werden.“ 7 Daneben wirkt parallel dazu das Erfolgspotential als Vorsteuerungsgröße<br />
für den Periodenerfolg, indem es ungünstige Einflüsse auf nachgelagerte<br />
Ziele als eine Art Frühwarnindikator anzeigt und so das Ergreifen von Gegenmaßnahmen<br />
erlaubt. Weil aber auch bei diesen Größen gegenläufige Tendenzen möglich sind, so ersetzt<br />
auch die Steuerung des Erfolgspotentials nicht die Überwachung des Erfolgszieles. Das Erfolgspotential<br />
lässt sich als ein Bündel nachhaltig wirksamer Wettbewerbsvorteile definieren,<br />
welche sowohl in Verbindung <strong>mit</strong> umweltlichen Chancen und Risiken, als auch <strong>mit</strong><br />
unternehmerischen Stärken und Risiken rechtzeitig aufgebaut werden müssen, da<strong>mit</strong> in den<br />
nachfolgenden Perioden Gewinne erwirtschaftet werden können. Im Vergleich zu den ersten<br />
beiden Zielen, die eher kurz- und <strong>mit</strong>telfristige Ziele sind, ist das Erfolgspotential als<br />
ein Ziel <strong>mit</strong> langfristiger Perspektive zu betrachten. Um jetzt aber die Zielgröße „Erfolgspotential“<br />
messen zu können, darf man sich nicht ausschließlich auf die Daten des Rechnungswesens<br />
stützen. An<strong>der</strong>s als bei den an<strong>der</strong>en beiden monetären Zielgrößen<br />
„Liquidität“ und „Erfolg“ bedarf es hier eines nicht monetären Informationssystems, dass<br />
die relativen Stärken und Schwächen eines Unternehmens misst.<br />
2.2 Grundbegriffe des externen Rechnungswesens<br />
Obwohl das externe Rechnungswesen o<strong>der</strong> die Finanzbuchhaltung nicht zentraler Bestandteil<br />
dieser Studienarbeit ist, möchte ich dennoch zumindest auf die wichtigsten Begrifflichkeiten<br />
hier eingehen, um einen Gesamtüberblick zu erhalten.<br />
Das externe Rechnungswesen liefert Informationen für Außenstehende und stellt so<strong>mit</strong> die<br />
Betriebsabläufe nach außen dar. Da<strong>mit</strong> soll Rechenschaft gegenüber den Eigentümern, Beteiligten<br />
und den Banken abgelegt werden. Ebenso erfolgt auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> Steuerbilanzen<br />
bei kleinen und <strong>mit</strong>tleren Unternehmen die Besteuerung <strong>der</strong> Unternehmen. Daher unter-<br />
6<br />
[Coen99]<br />
7<br />
[Coen99]<br />
<strong>Abbildung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> <strong>mit</strong> <strong>SAP</strong> – CO 12
GRUNDLAGEN<br />
liegt das externe Rechnungswesen den gesetzlichen Regelungen des Handels- und Steuerrechts.<br />
Allerdings erlauben diese Gesetze Spielräume, so dass man behaupten kann, dass<br />
bei einem guten Jahresabschluss die tatsächliche Situation des Unternehmens noch besser<br />
ist und umgekehrt. Die Gründe sind offensichtlich; läuft das Unternehmen gut, so soll die<br />
Ertragssituation möglichst schlecht dargestellt werden, um eine geringe Steuerbelastung zu<br />
erreichen. Umgekehrt sollen Gläubiger durch eine möglichst gute Bilanz beschwichtigt<br />
werden. Die oben erwähnten Spielräume liegen v.a. im Bereich <strong>der</strong> Abschreibungen; welche<br />
beson<strong>der</strong>s in <strong>der</strong> Steuerbilanz gerne ausgenutzt werden. Im externen, wie auch im internen<br />
Rechnungswesen wird <strong>mit</strong> unterschiedlichen Grundbegriffen gearbeitet, für die sich<br />
bestimmte Bezeichnungen herausgebildet haben. Dies ist notwendig, um eine klare Abgrenzung<br />
zwischen externem und internem Rechnungswesen zu erreichen. Die wichtigsten<br />
Grundbegriffe des externen Rechnungswesens sind in folgen<strong>der</strong> Grafik dargestellt:<br />
<strong>Abbildung</strong> 4: Grundbegriffe des externen Rechnungswesens<br />
Dabei versteht man unter Auszahlungen den Abgang liqui<strong>der</strong> Mittel und Einzahlungen<br />
werden als Zugang liqui<strong>der</strong> Mittel definiert. Auszahlungen und Ausgaben unterscheiden<br />
sich insofern, wenn eine „Ware o<strong>der</strong> Dienstleistung nicht bar bezahlt, son<strong>der</strong>n ein Zahlungsziel<br />
eingeräumt o<strong>der</strong> eine Vorauszahlung geleistet wird“ 8 . Ist für die Gewinn- und<br />
Verlustrechnung dieser Unterschied ohne Belang, so wirkt er sich doch oft in erheblichem<br />
Maße beim Kassenstand und bei den Verbindlichkeiten aus. Die Zusammenhänge zwischen<br />
Einzahlungen, Einnahmen und Erträgen sind sehr gut aus den beiden folgenden Grafiken<br />
ersichtlich und bedürfen wohl keiner weiteren Erläuterung.<br />
<strong>Abbildung</strong> 5: Einteilung <strong>der</strong> Begriffe des externen Rechnungswesens<br />
8<br />
[DaGr00]<br />
<strong>Abbildung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> <strong>mit</strong> <strong>SAP</strong> – CO 13
GRUNDLAGEN<br />
<strong>Abbildung</strong> 6: Abgrenzung <strong>der</strong> Begriffe des externen Rechnungswesens<br />
2.3 Grundbegriffe des internen Rechnungswesens<br />
Im Gegensatz zum externen Rechnungswesen, das überwiegend als Dokumentation nach<br />
außen auftritt, unterstützt das interne Rechnungswesen – da<strong>mit</strong> ist die <strong>Kostenrechnung</strong> gemeint<br />
– die innerbetrieblichen Entscheidungen und ist von den Unternehmen bis auf Ausnahmen,<br />
wie Bestandsbewertung etc., individuell gestaltbar. Aber dennoch stellt sich die<br />
Frage, welche Unterschiede sich daraus praktisch ergeben. Ist es nicht möglich, die ohnehin<br />
vorhandenen Daten <strong>der</strong> Finanzbuchhaltung in <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> zu verwenden Um<br />
diese Frage zu beantworten, müssen einige Begriffe geklärt werden. Die Fibu erfasst einerseits<br />
die Verän<strong>der</strong>ungen von Vermögen und Schulden des Unternehmens und an<strong>der</strong>erseits<br />
verbucht sie in <strong>der</strong> Gewinn- und Verlustrechnung die Aufwendungen und Erträge. Da<strong>mit</strong><br />
übereinstimmend beschäftigt sich die <strong>Kostenrechnung</strong> <strong>mit</strong> den Kosten und Leistungen. Die<br />
Ein- bzw. Auszahlungen und die Einnahmen und Ausgaben tangieren zwar die Fibu, nicht<br />
aber die Gewinn- und Verlustrechnung und so<strong>mit</strong> auch nicht die <strong>Kostenrechnung</strong>. So<strong>mit</strong><br />
steht fest, dass Zahlungsströme nicht die <strong>Kostenrechnung</strong> berühren und so<strong>mit</strong> ist es nicht<br />
möglich, die Daten aus <strong>der</strong> Fibu in <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> zu verwenden und da<strong>mit</strong> auch die<br />
Notwendigkeit <strong>der</strong> Trennung zwischen internem und externem Rechnungswesen unterstrichen.<br />
Daneben gibt es eine Reihe von Beispielen, in denen Auszahlung und Aufwand zusammenfallen,<br />
wo eine Auszahlung nicht zu einem Aufwand führt; dasselbe trifft auch für<br />
Einzahlungen, Einnahmen und Erträge zu. Doch dies ist hier nicht weiter relevant, wichtig<br />
ist nur: „Aufwand und Ertrag bedeuten nicht gleichzeitig Aus- o<strong>der</strong> Einzahlung und umgekehrt“<br />
9 . Das bedeutet, dass Kosten und Leistungen aus <strong>der</strong> Kosten(- und<br />
Leistungs)rechnung nicht zwingend <strong>mit</strong> den Aus- o<strong>der</strong> Einzahlungen aus <strong>der</strong> Fibu zusam-<br />
9<br />
[Tann<strong>01</strong>]<br />
<strong>Abbildung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> <strong>mit</strong> <strong>SAP</strong> – CO 14
GRUNDLAGEN<br />
menhängen. Deshalb ist es nicht möglich, <strong>mit</strong> <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> Aussagen über die Liquidität<br />
zu treffen. Aber Kosten und Leistungen sind auch nicht <strong>mit</strong> Aufwendungen und<br />
Erträgen zu vergleichen. Die nun aufkommende Frage was Kosten sind, lässt sich leicht<br />
beantworten. Unter Kosten versteht man den bewerteten, normalen Verbrauch von Waren<br />
und Dienstleistungen zur Erfüllung des Betriebszweckes in einer Abrechnungsperiode.<br />
Kosten werden wertmäßig (z.B. in Euro, in japanischen ¥ o<strong>der</strong> in US$) dargestellt<br />
und es muss ein Güter- o<strong>der</strong> Leistungsverbrauch stattfinden. Das hat aber nicht automatisch<br />
zu bedeuten, dass auch gleichzeitig Aufwendungen in <strong>der</strong> Fibu anfallen. Wenn Kosten<br />
gemeint sind, muss auch ein betrieblich veranlasster Verbrauch vorliegen, denn betriebsfremde<br />
Aufwendungen, die nicht dem Betriebszweck dienen, sind keine Kosten. Ebenso<br />
müssen die Aufwendungen „normal“ sein, das bedeutet nichts an<strong>der</strong>es, als dass Aufwendungen,<br />
die zwar betrieblich verursacht werden, aber außergewöhnlich sind, nicht als Kosten<br />
zu verstehen sind. Die Aufwendungen, die verbucht werden sollen, müssen ebenfalls<br />
einer Abrechnungsperiode zurechenbar sein. Die so genannten „periodenfremden Aufwendungen“<br />
10 stellen keine Kosten dar. Es gibt noch weitere Kostenarten, wie Grundkosten,<br />
An<strong>der</strong>skosten und Zusatzkosten usw.; auf sie möchte ich an dieser Stelle nicht so detailliert<br />
eingehen, da dies den Rahmen hier sprengen würde. Die Beantwortung <strong>der</strong> Frage, was<br />
Leistungen sind, lässt sich auf die gleiche Art und Weise wie bei den Kosten beantworten.<br />
Zunächst werden die betriebsfremden Erträge (z.B. Mieteinnahmen aus dem Immobilienbesitz<br />
einer Brauerei), die außerordentlichen Erträge und die periodenfremden Erträge herausgerechnet.<br />
Dann können noch kalkulatorische Leistungen berücksichtigt werden. Dies<br />
geschieht, indem z.B. Erträge wie Bestandsverän<strong>der</strong>ungen an<strong>der</strong>s bewertet werden Das<br />
was dabei übrig bleibt, kann als Leistungen <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> zugeordnet werden.<br />
2.4 <strong>SAP</strong> – Modul Controlling (CO)<br />
Bevor ich näher auf das Modul CO von <strong>SAP</strong> R/3 eingehen werde, möchte ich noch kurz<br />
erklären, was hinter dem Begriff <strong>SAP</strong> steckt. Hinter dem Kürzel <strong>SAP</strong>, das ausgeschrieben<br />
für Systeme, Anwendungen und Produkte in <strong>der</strong> Datenverwaltung steht, verbirgt sich eines<br />
<strong>der</strong> führenden Systemhäuser für ERP – Software weltweit. Die <strong>SAP</strong> AG wurde 1972 von<br />
IBM – Aussteigern in Walldorf gegründet und hat <strong>mit</strong> ihrer Software R/2 und R/3 Maßstäbe<br />
in <strong>der</strong> IT gesetzt.<br />
Das Modul CO ist nun das Modul wo u.a. auch die <strong>Kostenrechnung</strong> im R/3 abgebildet<br />
wird. Denn wie in jedem ERP – System ist neben <strong>der</strong> Finanzbuchhaltung auch ein Modul<br />
nötig, dass die <strong>Kostenrechnung</strong> abbildet. Finanzbuchhaltung und <strong>Kostenrechnung</strong> sind bei<br />
<strong>SAP</strong> R/3 als eigenständige Anwendungskomponenten in den Modulen FI bzw. CO realisiert.<br />
Zwischen diesen beiden Komponenten findet ein reger Datenaustausch statt. Doch im<br />
Modul CO ist nicht nur die <strong>Kostenrechnung</strong> enthalten, es stellt auch Informationen für das<br />
Management bereit. Das Controlling dient neben <strong>der</strong> <strong>Abbildung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> <strong>der</strong><br />
Koordination, Überwachung und Optimierung aller ablaufenden Prozesse innerhalb eines<br />
Unternehmens. Hierfür werden <strong>der</strong> Verbrauch an Produktionsfaktoren sowie die vom Unternehmen<br />
erbrachten Leistungen erfasst. Neben <strong>der</strong> Erfassung und Dokumentation <strong>der</strong> tatsächlichen<br />
Ereignisse ist „die Planung eine Hauptaufgabe des Controllings.“ 11 Durch den<br />
Vergleich <strong>der</strong> Plandaten <strong>mit</strong> den Istdaten können Abweichungen festgestellt werden und<br />
10<br />
[Tann<strong>01</strong>]<br />
11<br />
[<strong>SAP</strong><strong>01</strong>]<br />
<strong>Abbildung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> <strong>mit</strong> <strong>SAP</strong> – CO 15
GRUNDLAGEN<br />
aufgrund solcher Abweichungser<strong>mit</strong>tlungen kann steuernd in die betrieblichen Abläufe<br />
eingegriffen werden. Eine Möglichkeit, die Wirtschaftlichkeit einzelner Teilbereiche sowie<br />
die des gesamten Unternehmens festzustellen, ist beispielsweise die Deckungsbeitragsrechnung.<br />
Doch zurück zur <strong>Kostenrechnung</strong>. Im oberen Abschnitt habe ich geschrieben, dass ein reger<br />
Datenaustausch zwischen den Modulen FI und CO stattfindet. Das bedeutet nicht an<strong>der</strong>es,<br />
als dass „alle kostenrelevanten Daten von <strong>der</strong> Finanzbuchhaltung in das Controlling<br />
fließen.“ 12 Dabei werden die Kosten und Erlöse verschiedenen CO – Kontierungsobjekten<br />
(z.B. Kostenstellen, Projekte o<strong>der</strong> Aufträge) zugeordnet. Dadurch ist es möglich, die Werte<br />
aus dem Controlling und <strong>der</strong> Finanzbuchhaltung <strong>mit</strong>einan<strong>der</strong> zu vergleichen und abzustimmen.<br />
Nun wurde geklärt, wie die Daten von <strong>der</strong> Finanzbuchhaltung in das Controlling<br />
„fließen“, aber wie ist es möglich Daten von Altsystemen wie dem R/2 o<strong>der</strong> aus <strong>SAP</strong> –<br />
fremden Systemen in das Controlling zu bekommen Hier hat <strong>SAP</strong> seinen Usern zwei<br />
Möglichkeiten <strong>mit</strong>gegeben. Zum einen ist eine Fremddatenübernahme in das R/3 – Controlling<br />
<strong>mit</strong> Funktionsbausteinen möglich. Da dies jedoch Programmierkenntnisse erfor<strong>der</strong>t,<br />
wird von <strong>SAP</strong> die Fremddatenübernahme <strong>mit</strong> sog. BAPIs empfohlen. Diese Fremddaten<br />
sind unterteilt ist Istdaten, Plandaten und die Stammdaten. Will man Fremddaten <strong>mit</strong> Funktionsbausteinen<br />
übernehmen, muss man erst ein Programm entwickeln, das diese Fremddaten<br />
sauber vom einen System in das an<strong>der</strong>e System überträgt. Zwar stellt <strong>SAP</strong> dafür<br />
Beispiel - Programme zur Verfügung, aber trotzdem sind für die Erstellung von Funktionsbausteinen<br />
ABAP – Kenntnisse Pflicht. Mit ABAP ist es aber auch möglich innerhalb von<br />
<strong>SAP</strong> Reports zu erzeugen; ABAP ist aber in erster Linie die Programmiersprache im Produkt<br />
<strong>SAP</strong> R/3. Mit den BAPIs kann man sich den Programmieraufwand sparen und man<br />
kann die Datenübernahme <strong>mit</strong> bestimmten Transaktionen durchführen. Doch neben BAPIs<br />
als Technik zur Datenübernahme können weitere Standardtechniken wie Batch – Input o-<br />
<strong>der</strong> Direct – Input verwendet werden. Doch auf diese Techniken werde ich in dieser Studienarbeit<br />
nicht näher eingehen.<br />
Abschließend zu diesem Kapitel möchte ich noch den Funktionsumfang des CO – Moduls<br />
vorstellen:<br />
• Kostenartenrechnung<br />
Die Kostenartenrechnung gibt einen Überblick über die Kosten und Erträge, die in<br />
einem Unternehmen angefallen sind. Die meisten dieser Werte gelangen automatisch<br />
aus <strong>der</strong> Finanzbuchhaltung in das Controlling.<br />
• Kostenstellenrechnung<br />
Mit <strong>der</strong> Kostenstellenrechnung ist die unternehmensinterne Steuerung möglich.<br />
Da<strong>mit</strong> ist es möglich, angefallene Gemeinkosten verursachungsgerecht dem Ort ihrer<br />
Entstehung zuzuordnen.<br />
• Prozeßkostenrechnung<br />
12<br />
[<strong>SAP</strong><strong>01</strong>]<br />
<strong>Abbildung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> <strong>mit</strong> <strong>SAP</strong> – CO 16
GRUNDLAGEN<br />
Mit <strong>der</strong> Prozeßkostenrechnung besteht die Möglichkeit, abteilungsübergreifende<br />
Geschäftsprozesse zu analysieren. Im Vor<strong>der</strong>grund stehen hier die Ziele des gesamten<br />
Unternehmens und die Optimierung <strong>der</strong> betrieblichen Abläufe. In <strong>der</strong> nachfolgenden<br />
Grafik wird dargestellt, wie die Prozeßkostenrechnung im <strong>SAP</strong> – System<br />
dargestellt ist.<br />
<strong>Abbildung</strong> 7: Prozeßkostenrechnung in <strong>SAP</strong><br />
• Innenaufträge<br />
Mit den Innenaufträgen können „Kosten maßnahmenbezogen gesammelt und kontrolliert<br />
werden.“ 13 So<strong>mit</strong> können Budgets vergeben werden und die Einhaltung<br />
wird vom System überwacht.<br />
• Produktkostencontrolling<br />
Das Produktkostencontrolling ist das Pendant zur Kostenartenrechnung. Hier werden<br />
die Kosten er<strong>mit</strong>telt, die anfallen, um ein Produkt herzustellen o<strong>der</strong> um Leistungen<br />
zu erbringen. So<strong>mit</strong> ist es möglich, die untere Preisgrenze für eine optimale<br />
Vermarktung eines Produktes zu er<strong>mit</strong>teln.<br />
• Ergebnis- und Marktsegmentrechnung<br />
Mit <strong>der</strong> Ergebnis- und Marktsegmentrechnung ist es möglich, den Erfolg des Unternehmens<br />
nach einzelnen Marktsegmenten zu analysieren. Den Erlösen werden<br />
für jedes Marktsegment die entsprechenden Kosten zugerechnet. Die Ergebnis- und<br />
13<br />
[<strong>SAP</strong><strong>01</strong>]<br />
<strong>Abbildung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> <strong>mit</strong> <strong>SAP</strong> – CO 17
GRUNDLAGEN<br />
Marktsegmentrechnung ist Entscheidungsgrundlage u.a. für die Preisfindung, Kundenselektion<br />
sowie die Wahl des Absatzweges.<br />
• Profit – Center – Rechnung<br />
Die Profit – Center – Rechnung bewertet den Erfolg einzelner selbstständiger Bereiche<br />
innerhalb des Unternehmens. Diese Bereiche sind selbst für ihre Kosten und<br />
Erlöse verantwortlich. Innerhalb von <strong>SAP</strong> ist die Profit – Center – Rechnung als<br />
Son<strong>der</strong>rechnung verwirklicht. Daraus resultiert, dass die Profit – Center – Rechnung<br />
parallel zur tatsächlichen Abrechnung geführt wird. Neben den Kosten und<br />
Erlösen können in einem Profit Center Kennzahlen wie ROI o<strong>der</strong> CF ausgewiesen<br />
werden.<br />
2.5 Zusammenfassung<br />
Im zweiten Kapitel wurde zum Einstieg eine Betrachtung des betrieblichen Rechnungswesens<br />
vorgenommen. Es wurden kurz die Aufgaben und Ziele des betrieblichen Rechnungswesens<br />
genannt und dabei fielen auch die Stichworte „externes“ und „internes<br />
Rechnungswesen“. Dann wurde ein Überblick über das betriebliche Rechnungswesen gegeben<br />
und es wurden Kriterien für die Einteilung des betrieblichen Rechnungswesens aufgestellt.<br />
In 2.2 wurde das externe Rechnungswesen <strong>mit</strong> seinen eigenen Begriffen erklärt.<br />
Die wichtigsten Begriffe wurden in <strong>der</strong> <strong>Abbildung</strong> Nr. 4 dargestellt. Zur Erklärung und zur<br />
weiteren Abgrenzung wurden zwei weitere Grafiken herangezogen. In 2.3 wurde genau das<br />
gleiche beim internen Rechnungswesen vollzogen, allerdings in reiner Textform. In 2.4<br />
wurde dann kurz <strong>der</strong> Begriff „<strong>SAP</strong>“ erklärt um danach etwas näher das Modul CO <strong>der</strong> <strong>SAP</strong><br />
– Software R/3 zu betrachten.<br />
<strong>Abbildung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> <strong>mit</strong> <strong>SAP</strong> – CO 18
3 Problemanalyse<br />
In diesem Kapitel soll eigentlich eine Analyse <strong>mit</strong> anschließen<strong>der</strong> Definition <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
erfolgen. Doch bei <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> sind schon die Anfor<strong>der</strong>ungen durch Aufgaben<br />
definiert und so<strong>mit</strong> werde ich gleich diese als Anfor<strong>der</strong>ungen auflisten. Diese werde<br />
ich im Punkt 3.2 darstellen. In 3.1 werde ich als Einstieg die generellen Aufgaben des betrieblichen<br />
Rechnungswesens beschreiben, aus denen sich dann die Aufgaben <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong><br />
und den an<strong>der</strong>en Teilgebieten ableiten.<br />
3.1 Aufgaben des betrieblichen Rechnungswesens<br />
In einem Unternehmen steht neben vielen an<strong>der</strong>en Prozessen <strong>der</strong> Prozess <strong>der</strong> betrieblichen<br />
Leistungserstellung und Leistungsverwertung im Mittelpunkt. Dabei werden verschiedene<br />
Produktionsfaktoren <strong>mit</strong>einan<strong>der</strong> kombiniert, um neue Produkte zu schaffen. Daraus resultiert,<br />
dass in <strong>der</strong> Beschaffung, <strong>der</strong> Produktion und dem Absatz von Waren und Dienstleistungen<br />
eine „Vielzahl von Waren- und Geldströmen“ 14 anfällt. Die Aufgabe des<br />
betrieblichen Rechnungswesens ist, diese zu:<br />
• erfassen,<br />
• überwachen,<br />
• aufzubereiten und<br />
• auszuwerten.<br />
Aus diesen eher allgemeinen Aufgaben des betrieblichen Rechnungswesens lassen sich<br />
weitere Detailaufgaben ableiten:<br />
• Dokumentation des betrieblichen Geschehens, insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> wert- und mengenmäßigen<br />
Verän<strong>der</strong>ungen<br />
• Kontrolle <strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit und Rentabilität<br />
14<br />
[Joss03]<br />
<strong>Abbildung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> <strong>mit</strong> <strong>SAP</strong> – CO 19
PROBLEMANALYSE<br />
• Planung als Bereitstellung von Daten zur Entscheidungsvorbereitung <strong>der</strong> Unternehmensleitung<br />
Die oben genannte Dokumentation ist sowohl nach außen als auch nach innen gerichtet.<br />
Nach außen gerichtet muss sie gesetzlichen Anfor<strong>der</strong>ungen genügen, z.B. durch die Jahresbilanz<br />
und nach innen wird sie z.B. für Preiskalkulationen verwendet. Doch aus den Detailaufgaben<br />
werden weitere Aufgaben an das betriebliche Rechnungswesen gestellt:<br />
• zeitlich und sachlich geordnete Aufzeichnung aller mengen- und wertmäßigen Vorgänge<br />
• Er<strong>mit</strong>tlung <strong>der</strong> Vermögens- und Schuldenlage des Unternehmens über die Bestände<br />
• Er<strong>mit</strong>tlung des Erfolges des Unternehmens<br />
• Feststellung <strong>der</strong> Selbstkosten<br />
• Kalkulation <strong>der</strong> Preise<br />
• Durchführung von Vergleichsrechnung und<br />
• Berechnung <strong>der</strong> zukünftigen Entwicklung z.B von Mengen, Kosten und Preise.<br />
Da<strong>mit</strong> die Unternehmensleitung nun Entscheidungen treffen kann, werden verschiedene<br />
Verfahren benötigt und je nach verfolgtem Zweck unterteilt man diese in die Finanzbuchhaltung,<br />
<strong>Kostenrechnung</strong> usw. Welche Aufgaben nun konkret die <strong>Kostenrechnung</strong> übernehmen<br />
muss, werde ich im nächsten Punkt 3.2 darstellen.<br />
3.2 Aufgaben <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong><br />
Zunächst hat die <strong>Kostenrechnung</strong> die Aufgabe, die Kosten und Leistungen vollständig zu<br />
erfassen und daraus das Betriebsergebnis zu er<strong>mit</strong>teln. Hinzu kommen Aufgaben wie Kostenerfassung<br />
–überwachung und die Preiskalkulation.<br />
• Er<strong>mit</strong>tlung <strong>der</strong> Selbstkosten und Leistungen einer Abrechnungsperiode<br />
Wenn alle Kosten und Leistungen in einer Abrechnungsperiode außerhalb von <strong>der</strong><br />
Finanzbuchhaltung erfasst werden, ist die <strong>Kostenrechnung</strong> ein hervorragendes Instrument<br />
<strong>der</strong> „kurzfristigen monatlichen Erfolgser<strong>mit</strong>tlung.“ 15<br />
• Er<strong>mit</strong>tlung <strong>der</strong> Selbstkosten <strong>der</strong> Erzeugniseinheit<br />
Durch die Er<strong>mit</strong>tlung <strong>der</strong> Selbstkosten <strong>der</strong> Erzeugniseinheiten wird eine Grundlage<br />
für die Berechnung <strong>der</strong> Verkaufspreise geschaffen. Hat das Unternehmen erstmal<br />
Kenntnis über die Selbstkosten, so kann es eine Entscheidung darüber fällen, ob <strong>der</strong><br />
Preis wirtschaftlich noch vertretbar ist.<br />
15<br />
[ScDe02]<br />
<strong>Abbildung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> <strong>mit</strong> <strong>SAP</strong> – CO 20
PROBLEMANALYSE<br />
• Er<strong>mit</strong>tlung von Deckungsbeiträgen auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> Teilkostenrechnung<br />
Mithilfe <strong>der</strong> Teilkostenrechnung kann ausgehend von erzielbaren Umsatzerlösen<br />
festgestellt werden, ob ein Erzeugnis einen ausreichenden Beitrag zur Deckung <strong>der</strong><br />
Fixkosten und zur Gewinnerzielung leistet.<br />
• Bewertung <strong>der</strong> unfertigen und fertigen Erzeugnisse in <strong>der</strong> Jahresbilanz<br />
Hierbei geht es darum, dass nach den handels- und steuerrechtlichen Vorschriften<br />
die fertigen und unfertigen Erzeugnisse höchstens zu Herstellungskosten in die Jahresbilanz<br />
Einzug halten dürfen. Die genauen Herstellungskosten können aber nur<br />
<strong>mit</strong> Hilfe einer ordnungsgemäßen <strong>Kostenrechnung</strong> er<strong>mit</strong>telt werden.<br />
• Kontrolle <strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit (Controlling)<br />
Zur Kontrolle <strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit geht es nicht nur darum, die Selbstkosten zu<br />
er<strong>mit</strong>teln, son<strong>der</strong>n diese sollen auch beeinflusst, d.h. gesenkt werden können. Es<br />
gilt die Wirtschaftlichkeit <strong>der</strong> Leistungserstellung und –verwertung ständig zu steigern,<br />
da<strong>mit</strong> das Unternehmen nicht im Wettbewerb unterliegt. Kosten und auch<br />
Leistungen müssen also laufend geplant und überwacht werden. So<strong>mit</strong> zählt die<br />
Kontrolle <strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit heute zu den wichtigsten Aufgaben <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong>.<br />
• Grundlage für Planungen und Entscheidungen<br />
Die nun oben betrachteten Aufgaben <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> dürfen nicht isoliert betrachtet<br />
werden, denn sie bilden die Grundlage für Entscheidungen und Vorhaben<br />
des Unternehmens.<br />
Um die oben genannten Aufgaben o<strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen erfüllen zu können, werden mehrere<br />
Ansätze von <strong>Kostenrechnung</strong>ssystemen verfolgt. Zum Einsatz kommen hier die Vollkostenrechnung,<br />
die Teilkostenrechnung und die Plankostenrechnung. Zudem überwacht das<br />
Controlling die Leistungsprozesse durch Soll – Ist – Vergleiche. Fasst man das alles noch<br />
mal zusammen, so kommt man zu dem Schluss, dass mehrere <strong>Kostenrechnung</strong>ssysteme ihrer<br />
jeweiligen Zielsetzung entsprechend verwendet werden. Hierbei wird in <strong>der</strong> Vollkostenrechnung<br />
in drei Stufen unterschieden:<br />
1. Kostenartenrechnung → „Welche Kosten sind entstanden“<br />
2. Kostenstellenrechnung → „Wo sind die Kosten entstanden“<br />
3. Kostenträgerrechnung → „Wer hat die Kosten zu tragen“<br />
<strong>Abbildung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> <strong>mit</strong> <strong>SAP</strong> – CO 21
PROBLEMANALYSE<br />
Zu diesem Punkt habe ich eine Grafik, wo deutlich wird, wie die <strong>Kostenrechnung</strong> aufgebaut<br />
ist und die Bedeutung <strong>der</strong> Kostenarten-, <strong>der</strong> Kostenstellen- und <strong>der</strong> Kostenträgerrechnung<br />
ersichtlich.<br />
<strong>Abbildung</strong> 8: Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong><br />
Doch es gibt auch noch an<strong>der</strong>e Anfor<strong>der</strong>ungen an <strong>Kostenrechnung</strong>ssysteme. Um die Aufgaben<br />
<strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> zu erfüllen, muss die <strong>Kostenrechnung</strong> an sich „schnell, flexibel<br />
und integrativ sein“ 16 . Diese sollen in einer zweiten Grafik veranschaulicht werden:<br />
<strong>Abbildung</strong> 9: Anfor<strong>der</strong>ungen an ein <strong>Kostenrechnung</strong>ssystem<br />
16<br />
[DaGr00]<br />
<strong>Abbildung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> <strong>mit</strong> <strong>SAP</strong> – CO 22
PROBLEMANALYSE<br />
Die einzelnen Säulen dieser Grafik möchte ich noch mal näher erläutern. Die linke Säule<br />
sagt aus das Schnelligkeit wichtiger ist als Genauigkeit. Begründen lässt sich dies <strong>mit</strong> <strong>der</strong><br />
Tatsache, dass Ergebnisse aus <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> schnell zur Verfügung stehen müssen,<br />
um „notwendige Konsequenzen z.B. aus Kostenüberschreitungen zu ziehen und um unternehmerische<br />
Entscheidungen treffen zu können.“ 17 In Bezug auf die Flexibilität reicht es<br />
nicht aus, „nur“ die Selbstkosten für Produkte zu bestimmen und Wirtschaftlichkeitskontrollen<br />
durchzuführen, son<strong>der</strong> es müssen auch Zusatzrechnungen möglich sein. Das können<br />
Kosten- und Leistungsinformationen über Kunden, Absatzgebiete und Investitionen sein.<br />
Um <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ung nach Integration nachzukommen, gilt es in <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> sicherzustellen,<br />
dass die Verbindung von technischer und ökonomischer Steuerung gegeben<br />
ist. Hier geht <strong>der</strong> Trend ganz klar in die Richtung „computerintegriertes Unternehmen“, in<br />
dem die bisher nebeneinan<strong>der</strong> existierenden Informationssysteme <strong>mit</strong>einan<strong>der</strong> verknüpft<br />
werden, um die strikte Kompetenztrennung von Administration, Entwicklung, Fertigung<br />
und Vertrieb aufzulösen.<br />
3.3 Zusammenfassung<br />
Zu Beginn dieses Kapitels wurde erst ein allgemeiner Überblick über die Aufgaben des betrieblichen<br />
Rechnungswesens gegeben. Es wurden allgemeine Aufgaben wie Kontrolle,<br />
Dokumentation und Planung als Aufgaben des betrieblichen Rechnungswesens herausgearbeitet.<br />
Da<strong>mit</strong> jedoch das Unternehmen Entscheidungen treffen kann, werden Verfahren<br />
benötigt, die sich je nach verfolgtem Zweck in Teilgebiete wie die <strong>Kostenrechnung</strong> einteilen<br />
lassen.<br />
In 3.2 wurden dann die spezifischen Aufgaben <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> dargestellt. Da<strong>mit</strong> diese<br />
Aufgaben erfüllt werden können, bedarf es mehrerer Ansätze, die in Gestalt <strong>der</strong> Vollkosten-,<br />
<strong>der</strong> Teilkosten- und <strong>der</strong> Plankostenrechnung verfolgt werden. Näher wurde hier auf<br />
die Vollkostenrechnung eingegangen, die sich <strong>der</strong> Kostenarten-, <strong>der</strong> Kostenträger- und <strong>der</strong><br />
Kostenstellenrechnung bedient. Abgeschlossen wurde dieses Kapitel <strong>mit</strong> einer Grafik, die<br />
eine Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> darstellt und die Bedeutung <strong>der</strong> Kostenarten-, <strong>der</strong><br />
Kostenträger- und <strong>der</strong> Kostenstellenrechnung hervorhebt. Ebenso wurden <strong>mit</strong> den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
Schnelligkeit, Flexibilität und Integration weitere Regeln für <strong>Kostenrechnung</strong>ssysteme<br />
definiert, die einzuhalten sind.<br />
17<br />
[DaGr00]<br />
<strong>Abbildung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> <strong>mit</strong> <strong>SAP</strong> – CO 23
4 Lösungskonzept<br />
In diesem Kapitel möchte ich nun das Lösungskonzept vorstellen, wie <strong>SAP</strong> in seinem Modul<br />
CO die <strong>Kostenrechnung</strong> abbildet. Doch bevor ich dies im Abschnitt 4.2 aufzeigen werde,<br />
möchte ich erst die Ausrichtung von <strong>Kostenrechnung</strong>ssystemen in Unternehmen als<br />
Einstieg behandeln. Hierbei werden zum Teil noch mal Aufgaben <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> aus<br />
den vorangegangenen Kapiteln wie<strong>der</strong>holt, doch bevor man sich <strong>mit</strong> Lösungskonzepten<br />
beschäftigt sollte zuerst klar sein, wie die <strong>Kostenrechnung</strong> als Informationssystem in einem<br />
Unternehmen auszurichten ist. Abschließen werde ich dieses Kapitel <strong>mit</strong> einer Zusammenfassung.<br />
4.1 Ausrichtung <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> als Informationssystem<br />
Zu Beginn möchte ich erstmal die Hoffnungen <strong>der</strong>er dämpfen, die denken, dass es ein fertiges<br />
<strong>Kostenrechnung</strong>ssystem gibt. Es existiert keine Standardlösung, we<strong>der</strong> als Kochbuch<br />
noch in Form einer fertigen Software. Vielmehr ist wichtig, dass einem klar ist, welche<br />
Aufgaben von <strong>Kostenrechnung</strong>ssystemen kurz-, <strong>mit</strong>tel und langfristig erfüllt werden sollen.<br />
Denn jedes <strong>Kostenrechnung</strong>ssystem ist auf jedes Unternehmen individuell zugeschnitten.<br />
Um zu zeigen was die <strong>Kostenrechnung</strong> leisten kann, möchte ich <strong>mit</strong> den „klassischen“<br />
Teilbereichen <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> anfangen. Dazu gehören die Anlagenbuchhaltung, die<br />
Finanzbuchhaltung, die Lohnbuchhaltung und die Warenwirtschaft. Diese Systeme liefern<br />
die Basisdaten für die Kostenerfassung und die Kostenverteilung. In den Teil <strong>der</strong> Kostenerfassung<br />
gehört die Kostenartenrechnung, die <strong>der</strong> Frage nachgeht, welche Kosten angefallen<br />
sind. Diese Kosten werden dann dem Ort <strong>der</strong> Kostenentstehung zugeordnet und gehen so<strong>mit</strong><br />
in die Kostenstellenrechnung über. Die Kosten, die aber den Kostenträgern direkt zugeordnet<br />
werden können (Einzelkosten) werden direkt in die Kostenträgerrechnung<br />
übertragen. Die Kostenstellenrechnung verteilt die Kosten dann auf die Kostenträger (Aufträge,<br />
Produkte, usw.). Die Kostenträgerrechnung geht <strong>der</strong> Frage nach, wo die Kosten angefallen<br />
sind. Dafür sind zwei Methoden möglich. Die <strong>der</strong> Kostenträgerstückrechnung<br />
(Kalkulation) und die <strong>der</strong> Kostenträgerzeitrechnung (kurzfristige Erfolgsrechnung). Wie<br />
jetzt allerdings die Kosten auf Kostenstellen und Kostenträger verteilt werden, ist wie in<br />
Kapitel drei Abschnitt 3.3 <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Vollkostenrechnung und <strong>der</strong> Teilkostenrechnung möglich.<br />
Beide Vorgehensweisen haben ihre Vor- und Nachteile. Verfolgt man die ältere Form<br />
<strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong>, die <strong>der</strong> Vollkostenrechnung, so werden hier alle Kosten umgelegt,<br />
d.h. verrechnet. Da<strong>mit</strong> werden aber auch Kosten, „die nicht eindeutig von einer Kostenstelle<br />
(Produktion in Werk 1) o<strong>der</strong> einem Kostenträger (Auftrag R – 7481) verursacht werden,<br />
<strong>Abbildung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> <strong>mit</strong> <strong>SAP</strong> – CO 24
LÖSUNGSKONZEPT<br />
wie Personalkosten <strong>der</strong> Verwaltung o<strong>der</strong> die Gewerbesteuer, auf das einzelne Produkt umgelegt.“<br />
18 Hierin ist <strong>der</strong> Nachteil, dass nämlich ein großer Teil <strong>der</strong> Kosten nach Schlüsseln<br />
verrechnet werden muss, deutlich erkennbar. Herauskommen kann, dass ein Produkt <strong>mit</strong><br />
Kosten belastet wird, die es gar nicht verursacht hat o<strong>der</strong> die auch ohne die Herstellung des<br />
Produktes, wie fixe Kosten beispielsweise, angefallen wären. Um diesen Nachteilen zu begegnen,<br />
setzt hier die Teilkostenrechnung an. Bei <strong>der</strong> Teilkostenrechnung werden nur die<br />
direkt verursachten Kosten auf Produkte und Kostenstellen verrechnet. Die Kosten, welche<br />
das Unternehmen als Ganzes treffen, bleiben als Gemeinkostenblock unverteilt. Dadurch<br />
ist es möglich, dass für jeden Auftrag, für jede Kostenstelle usw. festgestellt werden kann,<br />
welche Kosten wo verursacht wurden. Dies geschieht i. d. R. <strong>mit</strong> einer Deckungsbeitragsrechnung.<br />
Der Deckungsbeitrag ist <strong>der</strong> Umsatz abzüglich <strong>der</strong> direkt zurechenbaren Kosten.<br />
Ebenso ist die zeitliche Ausrichtung <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> von Interesse.<br />
<strong>Abbildung</strong> 10: Zeitliche Ausrichtung <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong><br />
Je nach zeitlichem Bezug ist es <strong>mit</strong> diesen <strong>Kostenrechnung</strong>ssystemen möglich, entwe<strong>der</strong><br />
die Vergangenheit zu analysieren, um aus ihr zu lernen o<strong>der</strong> sie wirken unterstützend bei<br />
zukünftigen Entscheidungen. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Vergangenheitsbetrachtung<br />
auf Ist- bzw. Normalkosten basiert, während zukünftige zu treffende Entscheidungen<br />
zumindest planerisch durchdachte Normalkosten als Grundlage haben.<br />
Doch es stellt sich immer noch die Frage, für welche Anwendungsbereiche die <strong>Kostenrechnung</strong><br />
die besten Möglichkeiten bietet. Beispielsweise ist die traditionelle Vollkostenrechnung<br />
immer noch für Aufträge <strong>der</strong> öffentlichen Hand und zur Bewertung von<br />
halbfertigen und fertigen Erzeugnissen aktuell. Wenn es jedoch um die Preisfindung von<br />
Produkten und Dienstleistungen auf dem freien Markt geht, sollte <strong>der</strong> Vollkostenpreis le-<br />
18<br />
[Tann<strong>01</strong>]<br />
<strong>Abbildung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> <strong>mit</strong> <strong>SAP</strong> – CO 25
LÖSUNGSKONZEPT<br />
diglich eine Orientierung bieten. Die Methode <strong>der</strong> Deckungsbeitragsrechnung sollte v.a.<br />
die betrieblichen Entscheidungen unterstützen. Mit dieser Methode ist es möglich auf Produktebene<br />
Preisuntergrenzen zu er<strong>mit</strong>teln und die Produktpalette kann auf die rentabelsten<br />
Produkte zugeschnitten werden. Ebenso ist es möglich die Vertriebskanäle und –gebiete<br />
auf die Wirtschaftlichkeit hin zu überprüfen. Die Liste lässt sich an dieser Stelle beliebig<br />
weiter fortführen. Sicher ist, dass die verschiedenen Methoden und Anwendungsgebiete<br />
<strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> sehr umfangreich sind. Deshalb sollten vorher die jeweiligen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
an ein <strong>Kostenrechnung</strong>ssystem wie <strong>SAP</strong> – CO festgelegt werden. Dies ist in dieser<br />
Arbeit bereits im dritten Kapitel und wie<strong>der</strong>holt auch hier geschehen.<br />
4.2 Ansatz bei <strong>SAP</strong> – CO<br />
Der Ansatz, <strong>der</strong> beim Modul CO in <strong>SAP</strong> R/3 verfolgt wird lässt sich im Abschnitt 2. genau<br />
nachlesen. Hierbei soll es lediglich darum gehen, ob in dem Ansatz von <strong>SAP</strong>, u.a. die <strong>Kostenrechnung</strong><br />
im Modul CO abzubilden, den in Kapitel drei ausführlich formulierten Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
Rechnung getragen wird.<br />
Zuerst werde ich <strong>mit</strong> den allgemeinen Anfor<strong>der</strong>ungen des betrieblichen Rechnungswesens<br />
beginnen, bevor ich auf die Aufgaben <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> zu sprechen komme. In 3.1<br />
wurden Aufgaben wie das Erfassen, das Überwachen, die Aufbereitung und Auswertung<br />
<strong>der</strong> Waren- und Geldströme in einem Unternehmen erwähnt. Diesen Aufgaben wird <strong>SAP</strong> –<br />
CO gerecht, denn „es dient <strong>der</strong> Koordination, Überwachung und Optimierung aller ablaufenden<br />
Prozesse innerhalb eines Unternehmens.“ 19 Der Aufgabe nach Dokumentation sowie<br />
sachliche und zeitliche Aufzeichnung aller mengen- und wertmäßigen Vorgänge<br />
kommt <strong>SAP</strong> – CO durch das eigene Berichtswesen nach, das den jeweiligen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
des Anwen<strong>der</strong>s angepasst werden kann. Diese Berichte werden <strong>mit</strong> <strong>der</strong> <strong>SAP</strong> – spezifischen<br />
Programmiersprache entwickelt und erzeugt werden. Jedoch muss bei ABAP<br />
beachtet werden, dass fundierte Kenntnisse in dieser komplexen Programmiersprache erfor<strong>der</strong>lich<br />
sind und so<strong>mit</strong> eigens dafür ausgebildete Spezialisten im Unternehmen beschäftigt<br />
werden müssen.<br />
Nun möchte ich etwas genauer auf das Modul CO eingehen. Die unternehmensspezifischen<br />
Organisationseinheiten können jeweils aus <strong>der</strong> Sicht einer Komponente des <strong>SAP</strong> – Systems<br />
definiert werden. In <strong>der</strong> Komponente Finanzwesen kann man die Organisationseinheiten<br />
aus buchhalterischer Sicht definieren, in <strong>der</strong> Komponente Controlling unter Controlling –<br />
Aspekten. Im <strong>SAP</strong> – System bestehen so<strong>mit</strong> direkte Verbindungen zwischen dem internen<br />
und externen Rechnungswesen. So<strong>mit</strong> kommt <strong>SAP</strong> – CO den Anfor<strong>der</strong>ungen nach Flexibilität<br />
und Integration zweifelsohne nach. Einzige Bedingung ist hier an dieser Stelle, dass<br />
den Organisationseinheiten des Controllings die des Finanzwesens zugeordnet werden,<br />
da<strong>mit</strong> u.a. die kostenrechnerisch relevanten Buchungen in das Controlling übernommen<br />
werden können. Zu diesen Organisationseinheiten gehören <strong>der</strong> Buchungskreis, <strong>der</strong> Geschäftsbereich<br />
und <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong>skreis. Bei einem Buchungskreis handelt es sich um<br />
die „kleinste organisatorische Einheit des externen Rechnungswesens, für die eine vollständige,<br />
in sich geschlossene Buchhaltung abgebildet werden kann.“ 20 Dies beinhaltet<br />
insbeson<strong>der</strong>e die Erfassung aller buchungspflichtigen Ereignisse und die Erstellung aller<br />
19<br />
[<strong>SAP</strong><strong>01</strong>]<br />
20<br />
[<strong>SAP</strong><strong>01</strong>]<br />
<strong>Abbildung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> <strong>mit</strong> <strong>SAP</strong> – CO 26
LÖSUNGSKONZEPT<br />
Nachweise für einen gesetzlichen Abschluss, wie z.B. Bilanzen o<strong>der</strong> die Gewinn- und Verlustrechnung.<br />
Es können zu jedem Mandanten, Mandanten sind für sich organisatorisch<br />
abgeschlossene Einheiten innerhalb eines R/3-Systems, mehrere Buchungskreise eingerichtet<br />
werden. Bedingung ist, dass pro Mandant mindestens ein Buchungskreis eingerichtet<br />
wird. In <strong>der</strong> Regel ist es so, dass eine rechtlich selbstständige Gesellschaft durch einen<br />
Buchungskreis im <strong>SAP</strong> – System repräsentiert wird. Jedoch kann auch durch einen Buchungskreis<br />
eine rechtlich unselbstständige Betriebsstätte dargestellt werden. Wichtig ist<br />
dies, wenn diese Betriebsstätte in einem an<strong>der</strong>en Land liegt und die entsprechende Landeswährung<br />
führen und dessen steuerrechtlichen Anfor<strong>der</strong>ungen erfüllen muss.<br />
Im Abschnitt 3.2 des dritten Kapitels wurde gesagt, dass es zur Erfüllung <strong>der</strong> Aufgaben <strong>der</strong><br />
<strong>Kostenrechnung</strong> mehrere Ansätze von <strong>Kostenrechnung</strong>ssystemen verfolgt werden können.<br />
Zu diesen Ansätzen zählen die Vollkostenrechnung, die Teilkostenrechnung sowie die<br />
Plankostenrechnung. All diese Systeme zur <strong>Abbildung</strong> <strong>der</strong> Kostenrechung stehen dem R/3<br />
– Anwen<strong>der</strong> seinen Anfor<strong>der</strong>ungen entsprechend zur Verfügung. Diese Einstellungen werden<br />
dann im Customizing <strong>SAP</strong> – CO vorgenommen. Nachdem nun klar ist, das <strong>SAP</strong> – CO<br />
all den Anfor<strong>der</strong>ungen wie <strong>Abbildung</strong> <strong>der</strong> Kostenartenrechnung, <strong>der</strong> Kostenstellenrechnung<br />
und <strong>der</strong> Kostenträgerrechnung in Form des Produktkostencontrollings nachkommt,<br />
möchte ich zeigen wie in <strong>SAP</strong> – CO diese Bereiche gemäß den Aufgaben <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong><br />
bzw. <strong>der</strong> Vollkostenrechnung abgebildet werden. Ich habe mich für diese drei Bereiche<br />
<strong>der</strong> Vollkostenrechnung entschieden, weil hierfür das aussagekräftigste<br />
Informationsmaterial zur Verfügung stand. An dieser Stelle möchte ich noch einmal betonen,<br />
dass diese Bereiche nur grob gestreift werden.<br />
4.2.1 Kostenartenrechnung<br />
Von den Einsatzmöglichkeiten her wird <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Kostenartenrechnung <strong>der</strong> Teil <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong><br />
dargestellt, in dem in einer Abrechnungsperiode angefallenen Kosten erfasst und<br />
geglie<strong>der</strong>t werden. Demnach handelt es sich vielmehr um eine geordnete Erfassung und<br />
weniger um eine Rechnung. Von <strong>der</strong> Seite <strong>der</strong> Integration lässt sich sagen, dass in einem<br />
integrierten Rechnungswesen, wie es das <strong>SAP</strong> – System ist, eine beson<strong>der</strong>e Erfassung <strong>der</strong><br />
Kosten nicht notwendig ist. Das liegt daran, dass je<strong>der</strong> kostenrechnungsrelevante Geschäftsvorfall<br />
detaillierte Informationen nicht nur über die Kostenart, son<strong>der</strong>n auch über<br />
das Kontierungsobjekt an die <strong>Kostenrechnung</strong> liefert. Je<strong>der</strong> Verbrauchsvorgang in <strong>der</strong> Materialwirtschaft,<br />
jede Fakturierung im Vertriebssystem usw. fließt direkt über das Sachkonto<br />
dem jeweiligen Kontierungsobjekt zu. Vom Funktionsumfang her kann die<br />
Kostenerfassung auf einen Teil <strong>der</strong> An<strong>der</strong>s- bzw. Zusatzkosten beschränkt werden. Um <strong>der</strong><br />
Aufgabe nachzukommen, welche Kosten in den Teilbereichen des Unternehmens angefallen<br />
sind und welcher Kostenfluss stattgefunden hat, werden die Kosten auf alle Arten von<br />
Kontierungsobjekten (wie Kostenstellen, Aufträge und Projekte) vollständig ausgewiesen.<br />
Um einen Überblick über alle angefallenen Kosten zu erhalten wird <strong>der</strong> sog. Abstimmledger<br />
verwendet. Von <strong>der</strong> Definition her ist er ein „Werkzeug zur verdichteten Darstellung<br />
<strong>der</strong> Verkehrszahlen des Controllings.“ 21 Ebenso dient er dazu, entsprechend seinem Namen,<br />
das Controlling <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Finanzbuchhaltung abzustimmen. Ein Ausschnitt zeigt, was<br />
<strong>der</strong> entsprechende Satz in einem Abstimmledger enthält:<br />
21<br />
[<strong>SAP</strong><strong>01</strong>]<br />
<strong>Abbildung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> <strong>mit</strong> <strong>SAP</strong> – CO 27
LÖSUNGSKONZEPT<br />
• Welcher Vorgang verursachte die Buchung<br />
• Welche Mengen und Werte sind geflossen<br />
• Auf welchen Kontenarten bzw. welchen Konten werden diese Mengen und Werte<br />
gebucht<br />
• …<br />
4.2.2 Kostenstellenrechnung<br />
Eingesetzt wird die Kostenstellenrechnung als unternehmensinternes Steuer<strong>mit</strong>tel. Sie wird<br />
dort verwendet, wo es gilt die Wirtschaftlichkeit einzelner Funktionsbereiche zu kontrollieren<br />
und um <strong>der</strong> Unternehmensleitung Informationen für Entscheidungen zur Verfügung zu<br />
stellen. Doch da<strong>mit</strong> dies möglich ist, müssen die im Unternehmen angefallenen Kosten<br />
transparent sein. Hierfür wie<strong>der</strong>um muss eine „verursachungsgerechte“ Zuordnung aller<br />
Kosten gegeben sein, die sich jedoch gerade bei den Gemeinkosten als äußerst schwierig<br />
erweisen kann. Dabei ist die Kostenstellenrechnung ein geeignetes Mittel dafür, die Gemeinkosten<br />
entsprechend dem Ort ihrer Entstehung entsprechend zu analysieren.<br />
Glie<strong>der</strong>t man dann ein Unternehmen in Kostenstellen, so können je nach <strong>Kostenrechnung</strong>sverfahren<br />
mehrere Ziele verfolgt werden:<br />
• Durch die Zuordnung <strong>der</strong> Kosten zu den Kostenstellen kann untersucht werden, wo<br />
welche Kosten entstanden sind.<br />
• Wenn die Kosten auf <strong>der</strong> Kostenstellenebene geplant werden, so ist eine Kontrolle<br />
<strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit am Ort <strong>der</strong> Kostenentstehung möglich.<br />
• Wenn die Gemeinkosten genau den Produkten zugeordnet werden, so erfolgt eine<br />
Weiterverrechnung <strong>der</strong> Kosten an jene Kostenstellen, die un<strong>mit</strong>telbar an <strong>der</strong> Erstellung<br />
dieser Produkte <strong>mit</strong>wirken.<br />
Von den Einführungshinweisen ist zu beachten, dass zwar die Kostenstellenrechnung auch<br />
ohne die Finanzbuchhaltung eingesetzt werden kann, aber es müssen dennoch einige Einstellungen<br />
(z.B. Buchungskreise und Kontenpläne) in <strong>der</strong> Finanzbuchhaltung erfolgen. Mit<br />
<strong>der</strong> Kostenartenrechnung werden wie bekannt dann die Kosten jedes kostenrechnungsrelevanten<br />
Geschäftsvorfalls einem Kontierungsobjekt <strong>der</strong> Komponente CO zugeordnet. Für<br />
Gemeinkosten können dies Kostenstellen, Innenaufträge o<strong>der</strong> Geschäftsprozesse sein.<br />
Durch die Erfassung und Zuordnung <strong>der</strong> Gemeinkosten wird nicht nur eine Kostenkontrolle<br />
ermöglicht, son<strong>der</strong>n es werden auch wichtige Vorarbeiten für nachfolgende Teilbereiche<br />
<strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> geleistet.<br />
Mit dieser Möglichkeit die Gemeinkosten entsprechend zuzuordnen, unterstreicht <strong>SAP</strong> –<br />
CO einmal mehr seine Fähigkeit, die <strong>Kostenrechnung</strong> den Aufgaben entsprechend abzubilden.<br />
<strong>Abbildung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> <strong>mit</strong> <strong>SAP</strong> – CO 28
LÖSUNGSKONZEPT<br />
4.2.3 Kostenträgerrechnung<br />
Die Grundlage für die Kostenträgerrechnung wird in <strong>SAP</strong> R/3 von einer Plankostenrechnung<br />
gebildet. Die Kostenträgerrechung gehört bei <strong>SAP</strong> – CO neben <strong>der</strong> Produktkostenplanung,<br />
dem Istkosten / Material – Ledger und dem Informationssystem für das<br />
Produktkostencontrolling unter das Dach des Produktkostencontrollings. Dennoch kann ich<br />
hier nicht auf jeden dieser Bereiche eingehen, son<strong>der</strong>n werde nur die Kostenträgerrechnung<br />
beschreiben.<br />
Bei <strong>der</strong> Kostenträgerrechnung handelt es sich um den Teilbereich <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong>, <strong>der</strong><br />
den betrieblichen Leistungen die Kosten zurechnet, die <strong>der</strong>en Herstellung o<strong>der</strong> Bereitstellung<br />
verursacht hat. Mit <strong>der</strong> Kostenträgerrechnung ist es möglich make – or – buy - Entscheidungen<br />
zu treffen, Preisuntergrenzen von Gütern zu bestimmen, umfangreiche<br />
Kostenanalysen durchzuführen und die Bestandswerte zu er<strong>mit</strong>teln. Unterglie<strong>der</strong>t ist die<br />
Kostenträgerrechnung im System R/3 in folgende Anwendungskomponenten:<br />
• Periodisches Produkt – Controlling<br />
Das periodische Produkt – Controlling steht für die regelmäßige periodische Kostenkontrolle<br />
für Produkte zur Verfügung, die über einen längeren Zeitraum hin gefertigt<br />
wurden.<br />
• Auftragsbezogenes Produkt – Controlling<br />
Das auftragsbezogene Produkt – Controlling steht für einzelne Produktionslose zur<br />
Verfügung.<br />
• Kundenauftrags – Controlling<br />
Mit dem Kundenauftrags – Controlling steht einem die Kostenkontrolle bei komplexen<br />
und aufwendigen Kundeneinzelfertigungen zur Verfügung.<br />
• Controlling für immaterielle Güter und Dienstleistungen<br />
Hier<strong>mit</strong> ist die Kostenanalyse immaterieller Güter und Dienstleistungen möglich.<br />
4.3 Zusammenfassung<br />
In diesem Kapitel wurde das Lösungskonzept präsentiert. In 4.1 wurde darauf eingegangen,<br />
wie die <strong>Kostenrechnung</strong> ausgerichtet werden muss, da<strong>mit</strong> sie optimal funktionieren<br />
kann. Zudem wurden noch mal einige Aufgaben und Anfor<strong>der</strong>ungen an <strong>Kostenrechnung</strong>ssysteme<br />
wie<strong>der</strong>holt. Diese wurden dann in 4.2 <strong>mit</strong> dem Ansatz von <strong>SAP</strong> – CO verglichen.<br />
Dort wurde <strong>der</strong> Fokus auf die Vollkostenrechnung und die dazugehörende Kostenartenrechnung,<br />
<strong>der</strong> Kostenstellenrechnung und <strong>der</strong> Kostenträgerrechnung gelegt. Festgestellt<br />
wurde außerdem, dass <strong>SAP</strong> – CO nicht nur ein recht flexibles und einfach zu integrierendes<br />
System ist, son<strong>der</strong>n durch die Möglichkeit für den Anwen<strong>der</strong>, mehrere Ansätze von<br />
<strong>Kostenrechnung</strong>ssystemen wie die Teilkosten-, Plankosten o<strong>der</strong> Vollkostenrechnung zu<br />
verfolgen, wurde auch die Offenheit von <strong>SAP</strong> deutlich.<br />
<strong>Abbildung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> <strong>mit</strong> <strong>SAP</strong> – CO 29
5 Zusammenfassung und Ausblick<br />
5.1 Erreichte Ergebnisse<br />
Das Ziel <strong>der</strong> Arbeit sollte sein, zu zeigen wie die <strong>Kostenrechnung</strong> in <strong>SAP</strong> – CO abgebildet<br />
wird. Dabei wurden im Großen und Ganzen keine neuen Erkenntnisse gewonnen, son<strong>der</strong>n<br />
es wurden die Aufgaben des betrieblichen Rechnungswesens und die <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong><br />
<strong>mit</strong> dem Modul CO des <strong>SAP</strong> – Systems R/3 verglichen. Zu den Aufgaben des betrieblichen<br />
Rechnungswesens gehören u.a. die Dokumentation des betrieblichen Geschehens, die Kontrolle<br />
<strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit sowie die Planung als Entscheidungsvorbereitung <strong>der</strong> Unternehmensleitung.<br />
Diesen Aufgaben kommt <strong>SAP</strong> <strong>mit</strong> seinen dafür geschaffenen Modulen FI,<br />
CO im Bereich des Rechnungswesens nach. Aufgaben wie zeitlich und sachlich geordnete<br />
Aufzeichnung aller mengen- und wertmäßigen Vorgänge kommt <strong>SAP</strong> – CO <strong>mit</strong> dem eigenen<br />
Berichteswesen nach. Hierfür wird die <strong>SAP</strong> – spezifische Programmiersprache ABAP<br />
verwendet. Es wurde darauf hingewiesen, dass für die Erstellung und den Entwurf eigener<br />
Reports ABAP – Kenntnisse vorhanden sein müssen und hier speziell geschulte o<strong>der</strong> ausgebildete<br />
Mitarbeiter im Unternehmen beschäftigt werden müssen. Dies kann u. U. gerade<br />
für kleine Unternehmen schnell zu einer Kostenfrage werden, denn solche <strong>SAP</strong> – Spezialisten<br />
sind sehr teuer. Den Anfor<strong>der</strong>ungen nach Schnelligkeit und Flexibilität kommt <strong>SAP</strong><br />
auch nach, denn das Modul CO wird im <strong>SAP</strong> – System nicht isoliert von den an<strong>der</strong>en Modulen<br />
wie Finanzwesen, Produktionsplanung und Materialwirtschaft gehalten. Diese Module<br />
sind alle untereinan<strong>der</strong> verknüpft, da<strong>mit</strong> die Daten, die beispielsweise im Controlling<br />
vom Finanzwesen benötigt werden, auch zur Verfügung stehen. Ein weiteres Zeichen <strong>der</strong><br />
Offenheit und Flexibilität von <strong>SAP</strong> – CO liegt darin, dass im CO die ganzen Ansätze <strong>der</strong><br />
<strong>Kostenrechnung</strong>ssysteme wie Vollkostenrechnung, Teilkostenrechnung und Plankostenrechnung<br />
möglich sind und diese je nach Anwen<strong>der</strong> auf dessen Anfor<strong>der</strong>ungen angepasst<br />
werden können. Diese Anpassungen werden in den Customizingeinstellungen des CO –<br />
Moduls vorgenommen. So<strong>mit</strong> dürfte klar sein, dass <strong>mit</strong> <strong>SAP</strong> – CO alle erfor<strong>der</strong>lichen Aufgaben<br />
<strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> erfüllt sind. Anfor<strong>der</strong>ungen wie Wirtschaftlichkeit wurden hier<br />
nicht betrachtet, da davon ausgegangen wird, dass eine einheitliche Basis in Form eines<br />
<strong>SAP</strong> - Systems in einem Unternehmen bereits vorhanden ist. Über den Sinn einer Einführung<br />
von <strong>SAP</strong> lässt sich streiten, doch dies ist nicht Mittelpunkt dieser Studienarbeit.<br />
<strong>Abbildung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> <strong>mit</strong> <strong>SAP</strong> – CO 30
ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK<br />
5.2 Ausblick<br />
Hier möchte ich dem Leser einen Ausblick zum Thema <strong>Kostenrechnung</strong> und <strong>SAP</strong> präsentieren.<br />
Es geht darum, was für Lösungen und Produkte rund um das Finanz- und Rechnungswesen<br />
die <strong>SAP</strong> zukünftig seinen Kunden und Partnern anbietet. Herausgekommen ist<br />
hierbei das Produkt „my<strong>SAP</strong> Financials“. Da<strong>mit</strong> bietet die <strong>SAP</strong> „eine umfassende Palette<br />
an Lösungen und Werkzeugen im Bereich Finanz- und Rechnungswesen“ 22 an. Mit my<strong>SAP</strong><br />
Financials ist es laut <strong>SAP</strong> möglich, die Unternehmensprozesse zu optimieren und „langfristigen<br />
Mehrwert für Investoren und Stakehol<strong>der</strong> schaffen zu können.“ 23 Mit my<strong>SAP</strong> Financials<br />
wird die unternehmensübergreifende Kontrolle und Integration von Finanz- und<br />
Unternehmensinformationen unterstützt, die für die operative und strategische Entscheidungsfindung<br />
von zentraler Bedeutung sind. Ebenso ist es möglich <strong>mit</strong> my<strong>SAP</strong> Financials<br />
die Finanz- und Zahlungsprozesse zu straffen und sich durch die Anwendung neuer eBusiness<br />
– Modelle die oft entscheidenden Marktvorteile gegenüber seinem Konkurrenten zu<br />
sichern. In <strong>der</strong> folgenden Grafik wird zum Abschluss nun ein Überblick zu den Technologien,<br />
die in my<strong>SAP</strong> Financials enthalten sind, gegeben.<br />
<strong>Abbildung</strong> 11: Überblick my<strong>SAP</strong> Financials – Technologien<br />
22<br />
[Fina04]<br />
23<br />
[Fina04]<br />
<strong>Abbildung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> <strong>mit</strong> <strong>SAP</strong> – CO 31
Quellenverzeichnis<br />
Buch<br />
[Coen99]<br />
[DaGr00]<br />
A. Coenenberg: <strong>Kostenrechnung</strong> und Kostenanalyse<br />
Verlag Mo<strong>der</strong>ne Industrie AG 1999<br />
K. – D. Däumler, J. Grabe: <strong>Kostenrechnung</strong> 1 Grundlagen<br />
Verlag Neue Wirtschaftbriefe 2000<br />
[Joss03] G. Jossẻ: Basiswissen <strong>Kostenrechnung</strong> Deutscher Taschenbuch Verlag 2003<br />
[ScDe02]<br />
S. Schmolke, M. Deitermann: Industrielles Rechnungswesen IKR<br />
Winklers – Verlag 2002<br />
[Tann<strong>01</strong>] M. Tanne: <strong>Kostenrechnung</strong> Schäffer – Poeschel – Verlag 20<strong>01</strong><br />
Sammelband<br />
[Fina04] <strong>SAP</strong>: my<strong>SAP</strong> Financials Januar 2004<br />
Internet<br />
[<strong>SAP</strong><strong>01</strong>]<br />
<strong>SAP</strong> – Bibliothek Release 4.6C Controlling<br />
http://help.sap.com/saphelp_46c/helpdata/de/02/30793485231774e1000000<br />
9b38f83b/frameset.htm<br />
Abgerufen am 20. Februar 2004.<br />
<strong>Abbildung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> <strong>mit</strong> <strong>SAP</strong> – CO 32
Stichwortverzeichnis<br />
A<br />
E<br />
ABAP 16, 26, 31 Einleitung 6<br />
Abstimmledger 28<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen 19<br />
Erfolg 12<br />
Erfolgspotential 12<br />
Anlagenbuchhaltung 24 Ergebnis- und Marktsegmentrechnung 18<br />
Aufgaben 19, 32 ERP – Software 15<br />
Ausblick 31, 32 externen Rechnungswesen 9<br />
Ausrichtung von <strong>Kostenrechnung</strong>ssystemen<br />
24 F<br />
B FI 16, 31<br />
Finanzbuchhaltung 12, 24<br />
Batch – Input 16 Fixkosten 7<br />
Berichtswesen 26 Flexibilität 23, 26<br />
betriebliche Rechnungswesen 9 Funktionsbausteinen 16<br />
Betriebsergebnisrechnung 9<br />
G<br />
Betriebswirtschaftslehre 6<br />
Bilanz 7<br />
Buchungskreis 26, 27<br />
Budgetierung 7<br />
C<br />
CO 8, 31<br />
Customizingeinstellungen 32<br />
Gemeinkosten 28<br />
Gewinn- und Verlustrechnung 7<br />
Grundbegriffe des externen<br />
Rechnungswesens 13<br />
Grundlagen 9<br />
I<br />
D<br />
Deckungsbeitragsrechnung 26<br />
Dokumentation 26<br />
Integration 23, 26<br />
internen Rechnungswesen 9<br />
J<br />
Jahresbilanz 20<br />
<strong>Abbildung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> <strong>mit</strong> <strong>SAP</strong> – CO 33
STICHWORTVERZEICHNIS<br />
K<br />
kleinen und <strong>mit</strong>telständigen Unternehmen 7<br />
Kosten 15<br />
Kostenartenrechnung 16, 17, 24, 27<br />
<strong>Kostenrechnung</strong> 6, 7, 14<br />
<strong>Kostenrechnung</strong>ssysteme 31<br />
Kostenstellenrechnung 17, 24, 28<br />
Kostenträgerrechnung 24, 29<br />
Kostenträgerstückrechnung 24<br />
Kostenträgerzeitrechnung 24<br />
L<br />
Leistungen 15<br />
Liquidität 12<br />
Lohnbuchhaltung 24<br />
Lösungskonzept 24<br />
M<br />
Mandant 27<br />
Mandanten 27<br />
my<strong>SAP</strong> Financials 32<br />
O<br />
Organisationseinheiten 26<br />
P<br />
Plankostenrechnung 21, 29, 31<br />
Preisuntergrenzen 26<br />
Problemanalyse 19<br />
Produktkostencontrolling 17, 29<br />
Produktkostenplanung 29<br />
Profit – Center – Rechnung 18<br />
Prozeßkostenrechnung 17<br />
R<br />
R/2 15<br />
R/3 15<br />
Rentabilität 10<br />
S<br />
<strong>SAP</strong> 9, 32<br />
<strong>SAP</strong> - CO 6<br />
<strong>SAP</strong> R/3 6, 8<br />
Steuerungsaufgaben 10<br />
T<br />
Teilkostenrechnung 21, 31<br />
V<br />
Vollkostenrechnung 7, 21, 31<br />
W<br />
Warenwirtschaft 24<br />
Wirtschaftlichkeit 26, 28<br />
Z<br />
Ziel <strong>der</strong> Arbeit 31<br />
Zusammenfassung 31<br />
<strong>Abbildung</strong> <strong>der</strong> <strong>Kostenrechnung</strong> <strong>mit</strong> <strong>SAP</strong> – CO 34