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Dieser Artikel soll ilazu dienen, eine Lücke zu schließen, die<br />
durch bisherige RTTY-Artikel in ,,wwh" entstanden ist- So<br />
wurilen zwor schon Gerdte getestet und Abhandlungen über<br />
neue Femschreibcodes geschrieben, iedoch fehlte meistelts die<br />
dazu nötige Grundlageninform<strong>at</strong>ion. Dieser Artikel wird des'<br />
halb erst einmal die Grunillagen von RTTY erkliiren, um dann<br />
auf die nötßen Gefiite einzugehen<br />
RTTY - Hobby im Hobby<br />
Beim Fernschreiben (RTTY = Radio Teletype) werden Zeichen.<br />
die mechanisch durch das Drücken der Tasten einer<br />
schreibmaschinenähnlichen Tast<strong>at</strong>ur ausgelöst wurden, in elektrische<br />
Signale umgewandelt. Dieser Signalcode ist in unserem<br />
Fall ein Binärcode, d.h. er enthält zwei Zustände: ,,Strom"<br />
und ,,kein Strom". Gewöhnlich wird der von der ITU empfohlene<br />
CCIT-Code No. 2 verwendet, ein Code, der aus fünf lmpulsen<br />
besteht. Allerdings lassen sich normalerweise damit nur<br />
25 =32 Zeichen abdcken. Da unser Alphabet aber schon aus<br />
26 Buchstaben besteht, dazu noch 10 Zahlen und mehrere<br />
Sonderzeichen hinzukommen, würde dieser Code nicht aus'<br />
reichen. Ein kleiner Trick hilft dies€ Mißlichkeit zu umgehen:<br />
Zwei Zeichen dienen dazu, den Fernschreiber umzuschalten<br />
auf ,,Buchstaben" oder,,Ziffern und Sonderzeichen"' Man<br />
kann sich das ungefähr wie die Umschaltung von Groß- auf<br />
Kleinschreibung an der Schreibmaschine denken. Damit h<strong>at</strong><br />
man den Code auf |.32-21 x2 -- 60 zeichen erweitert.<br />
Zusätzlich zu den fünf lmpulsen werden noch zwei weitere<br />
lmpulse bei iedem Zeichen ausgesendet: ein Start- und ein<br />
Stromimpuls. Sie dienen dazu, die sendende und die empfangende<br />
Maschine miteinander zu synchronisieren' Der maximal<br />
auftretende Fehler bei Übenragungen wird durch diese Zus<strong>at</strong>zimpulse<br />
nie größer als 170 ms.<br />
Wie lang nun ein Zeichen zeitlich ist, hängt außerdem noch von<br />
der benutzten Übenragu ngsgeschwindigkeit ab. Sie wird in<br />
,,Baud" qemessen (Baud = 1/lmpulslänge in sec.). Als uns interessierende<br />
Standardgeschwindigkeiten bestehen:<br />
45,45 Baud = 368 Zeichen/min (USA-Utility, Funkam<strong>at</strong>eure)<br />
50,00 Baud = RTTY-Konverter<br />
4ü) Zeichen/min (EU-Utility)<br />
Dem RTTY,Konverter fällt die Aufgabe zu, die NF-Signale<br />
vom Empfänger wieder in lmpulse zu verwandeln, die den<br />
Empfangsmagneten in der RTTY-Maschine ansteuern. Es gibt<br />
bereits eine große Anzahl von Konvertern. Letztlich aber kann<br />
man alle Geräte in zwei K<strong>at</strong>egorien einteilenr ZF- und NF-Konverter,<br />
letztere mit oder ohne Filter, Kommerziell wird vorwi+<br />
gend der ZF-Konverter verwendet, iedoch h<strong>at</strong> er die Nachteile<br />
einer großen Bandbreite, eines hohen Aufwandes an M<strong>at</strong>erial<br />
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a BEL(D. conbErLs s'AFJ/ ro<br />
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sowie die Notwendigkeit, die lF des Empfängers herauszufüh'<br />
ren, was unter Umständen recht schwierig werden kann.<br />
Unter Am<strong>at</strong>euren ist deshalb der NF-Konverter verbreiteter<br />
L(t)<br />
c0)<br />
und soll daher hier auch eingehender besprochen werden. H<strong>at</strong><br />
der Konverter Filter, so geschieht die Umsetzung der NF-Signale<br />
in Stromimpulse folgendermaßen: Über selektive Filterstufen<br />
werden Mark- und Spacefrequenz aus der übrigen N F getrennt<br />
:::t' tn:ff<br />
und anschließend gleichgerichtet. An einem Diskrimin<strong>at</strong>or werden<br />
dann die F requenzänderu ngen in Spannur€sänderungen<br />
umgewandelt. Über einen Tiefpaß und einen Schmitt-Trigger<br />
RTTY-Betrieb kann sowohl in Amplituden- als auch Frequenz- werden die Signale einer Taststufe zugefühn, die den nötigen<br />
modul<strong>at</strong>ion durchgeführt werden. So wurde zum Beispiel in Strom für die F ernschreibmaschine tasten kann. Man braucht<br />
den USA jahrelang die,,make-and-break-oper<strong>at</strong>ion" durchge- aber bei diesem System eine Abstimmanzeige {Oszilloskop,<br />
führt, d.h., der Träger wurde dauernd ein- und ausgetastet. magisches Auge etc.), die einem die richtige Abstimmung an-<br />
Diese Methode wurde inzwischen aufg€g€ben.<br />
zeigt, da die Filter sehr eng toleriert sind. Die Nachteile dieser<br />
wwh 10/20<br />
wwh üechoik<br />
Eine zweite Methode besteht darin, mit zwei unterschiedlichen<br />
Methoden den Sender zu modulieren (A2)' Diese Methode<br />
nennt man,,Audio frequency shift keying" (abgek. AFSK).<br />
Der höhere Ton entspricht dabei nach Vereinbarung dem Zustand<br />
,,Strom" und wird als,,Mark" bezeichnet; der tiefere<br />
Ton entspricht dann dem Zustand ,,kein Strom" und wird als<br />
,,Space" bezeichnet. Der Abstand dieser beiden Tonfrequenzen<br />
wird mit,,shift" bezeichnet' Eingebürgert haben sich mittlerweile<br />
drei Shifts;<br />
850 Hz Utility, Funkam<strong>at</strong>eure<br />
425 Hz Utility<br />
17O Hz Funkam<strong>at</strong>eure<br />
Daneben werden n<strong>at</strong>ürlich noch andere ShiJts benutzt Bei den<br />
Funkam<strong>at</strong>euren setzt sich immer mehr die Shift von 170 Hz<br />
durch, da bei 850 Hz die Bandbelegung zu groß wäre. Jede<br />
RTTY-Empfangsst<strong>at</strong>ion sollte also möglichst variabel in der<br />
Shifteinstellung sein.<br />
Einedritte Möglichkeh ist das,,Frequency shift keying" (FSK).<br />
Dabei wird die Sendefrequenz ieweils um die Shiftfrequenz ge'<br />
ändert, eine Frequenzmodul<strong>at</strong>ion also. Deshalb wird sie auch<br />
mit Vorliebe von Funkam<strong>at</strong>euren auf den UKW-Bändern verwandt,<br />
weil dort die Bänder größer sind als auf KW. Diese Sendeart<br />
entsoricht der Modul<strong>at</strong>ion F l. AFSK wie auch FSK laufen<br />
aber letztlich auf das gleiche Signal hinaus, so daß man sich<br />
um eine Demodul<strong>at</strong>ion der Signale keine Sorgen zu machen<br />
braucht.