09.11.2012 Aufrufe

Tischlein deck dich - beim rbb

Tischlein deck dich - beim rbb

Tischlein deck dich - beim rbb

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

6 neue Märchenfilme im Weihnachtsprogramm 2008 im Ersten


Sendetermine im Ersten<br />

Samstag, 20. Dezember 2008<br />

12.03 Uhr <strong>Tischlein</strong> <strong>deck</strong> <strong>dich</strong> (WDR/ARD)<br />

13.00 Uhr Brüderchen und Schwesterchen (MDR/ARD)<br />

Sonntag, 21. Dezember 2008<br />

10.03 Uhr Der Froschkönig (SWR/ARD)<br />

Sechs auf einen Streich zu Weihnachten<br />

1. Weihnachtstag, 25. Dezember 2008<br />

14.05 Uhr <strong>Tischlein</strong> <strong>deck</strong> <strong>dich</strong> (WDR/ARD)<br />

15.05 Uhr König Drosselbart (HR/ARD)<br />

16.05 Uhr Frau Holle (RBB/ARD)<br />

2. Weihnachtstag, 26. Dezember 2008<br />

14.35 Uhr Das tapfere Schneiderlein (NDR/ARD)<br />

15.35 Uhr Brüderchen und Schwesterchen (MDR/ARD)<br />

16.35 Uhr Der Froschkönig (SWR/ARD)<br />

Donnerstag, 1. Januar 2009<br />

11.00 Uhr König Drosselbart (HR/ARD)<br />

Sonntag, 4. Januar 2009<br />

10.03 Uhr Das tapfere Schneiderlein (NDR/ARD)<br />

Sonntag, 11. Januar 2009<br />

10.03 Uhr Frau Holle (RBB/ARD)<br />

Sechs auf einen Streich<br />

Die ARD lässt die Märchenwelt der Brüder Grimm wieder lebendig<br />

werden: Im Festtagsprogramm zu Weihnachten 2008 präsentiert<br />

Das Erste „Sechs auf einen Streich“, sechs Märchenfilme mit Starbesetzung.<br />

Die 60-minütigen Filme orientieren sich an den klassischen<br />

Erzählungen, wie sie seit Jahrhunderten weitergegeben werden. Dabei<br />

lehnen sich die Neuverfilmungen eng an die Originale der Grimmschen<br />

Märchenwelt an, lassen Emotionen und Romantik zu, verzichten bewusst<br />

darauf, „cool“ oder ironisch zu sein.<br />

Die tradierten Geschichten werden jedoch für Familien von heute nach<br />

heutigem Empfinden erzählt. Und dies meint keine oberflächliche<br />

äußere Modernisierung mit Prinzessinnen am Laptop oder Königen mit<br />

Mobiltelefon, sondern inhaltliche Anpassungen der überlieferten Bilder<br />

und Symbolik an die veränderte Wirklichkeit der heutigen Generation:<br />

Zum Teil veraltete Aussagen der Urfassung werden neu interpretiert oder<br />

erweitert.<br />

Kinder brauchen Orientierung, Moralvorstellungen und Werte. Märchen<br />

vermitteln diese sinnlich und einprägsam. Auch in der neuen ARD-<br />

Märchenreihe ist das nicht anders. Doch ist nicht die eine oder andere<br />

Perspektive überholt? Wenn beispielsweise eine hochmütige Prinzessin<br />

von einem König so lange planmäßig erniedrigt wird, bis sie gezähmt ist<br />

und er sie dann zur Belohnung heiratet? Unser „König Drosselbart“ ist<br />

deshalb zunächst ein unbedarfter Prinz, der sich in die Prinzessin verliebt<br />

und mehr von seinen Emotionen getrieben, denn planvoll vorgeht, und<br />

am Ende über das Ziel hinausschießt. Im ARD-Film muss also auch König<br />

Drosselbart dazulernen.<br />

Für spannende wie lustige Märchenstunden wurde – bei aller Werktreue<br />

– die Botschaft gelegentlich etwas nachsichtiger, weniger düster interpretiert.<br />

Neue Figuren am Rande wurden hinzugefügt, Konstellationen entflochten<br />

oder phantasiereiche Räume geschaffen, um neue Perspektiven<br />

oder Dimensionen einzubeziehen. Im verfilmten „Froschkönig“ beispielsweise<br />

ist die Prinzessin – anders als im überlieferten Text der Brüder<br />

Grimm – eine starke Heldin, die gegen väterliche Autorität aufbegehrt,<br />

sich der Zwangsheirat mit einem vermögenden Prinzen entzieht und<br />

ihren eigenen Weg geht. Und im verfilmten „<strong>Tischlein</strong> <strong>deck</strong> <strong>dich</strong>“ werden<br />

nicht drei Helden exponiert, sondern wird eine Hauptfigur herausgestellt,<br />

die den jungen Zuschauern vor Augen führt, dass Menschen, denen<br />

andere nicht viel zutrauen, über sich hinauswachsen können.<br />

Die Grimmschen Märchen haben viele weiße Flecken für Neuinterpretationen,<br />

die phantasievoll gefüllt werden können. Die neue ARD-Märchenreihe<br />

versucht dies mit dem Ziel, ein Kulturgut lebendig zu erhalten<br />

– dabei aber heutige Wertvorstellungen zu transportieren und alle<br />

modernen filmischen Mittel zu nutzen. Denn für Märchen gilt: Nur wenn<br />

man sie nicht sterben lässt, dann leben sie noch heut’.<br />

Volker Herres<br />

Programmdirektor<br />

Erstes Deutsches Fernsehen<br />

Vorwort | 3


4 | <strong>Tischlein</strong> <strong>deck</strong> <strong>dich</strong> <strong>Tischlein</strong> <strong>deck</strong> <strong>dich</strong> | 5<br />

<strong>Tischlein</strong> <strong>deck</strong> <strong>dich</strong><br />

1. Weihnachtstag, 25. Dezember 2008, um 14.05 Uhr<br />

und Samstag, 20. Dezember 2008, um 12.00 Uhr im Ersten<br />

Von der gefräßigen Ziege veräppelt und von kaum<br />

jemandem ernst genommen, will Max seinem Vater<br />

und der schönen Lotte endlich beweisen, dass er zu etwas<br />

nütze ist.<br />

So schnürt er sein Bündel und zieht wie seine großen Brüder<br />

Emil und Jockel los, um ein Handwerk zu erlernen. Doch der<br />

Weg durch die Welt ist steinig: Im Wald lauern ihm die Räuber<br />

auf. Auch der arme Schneider, der Max auf Drängen seiner<br />

Frau als Lehrling angenommen hat, ist unzufrieden: Max<br />

stellt sich sehr ungeschickt an und näht nur Unfug zusammen.<br />

Doch plötzlich werden Max’ neuartige Latzhosen zur<br />

Mode – und die Schneidersleut wohlhabend.<br />

Zufrieden macht sich Max auf den Weg zurück zum Vater. Im<br />

Reisegepäck einen Knüppel-im-Sack, den ihm sein Meister<br />

zum Abschied geschenkt hat und im Herzen die Sehnsucht<br />

nach Lotte. In einem Wirtshaus trifft er seine Brüder wieder.<br />

Auch Emil und Jockel haben ihre Lehrzeit beendet und<br />

wollen nach Hause. Aber die gierigen Wirtsleute haben die<br />

Abschiedsgeschenke ihrer Meister geklaut. Nun muss Max<br />

beweisen, was in ihm steckt, um das magische <strong>Tischlein</strong><strong>deck</strong>-<strong>dich</strong><br />

und den Goldesel wiederzubeschaffen. Was er nicht<br />

ahnt: Die Zeit drängt, denn zu Hause ist Lotte schon einem<br />

anderen versprochen.<br />

UnD DiE Moral von DEr GESchicht’?<br />

Produzent Martin hofmann: Glaube nicht alles, was Dir so über andere erzählt<br />

wird, sondern mache Dir selbst ein Bild. Bleibe wahrhaftig und redlich, denn<br />

die Intrige schadet am Ende demjenigen, der sie anzettelt.


4 | <strong>Tischlein</strong> <strong>deck</strong> <strong>dich</strong> <strong>Tischlein</strong> <strong>deck</strong> <strong>dich</strong> | 5<br />

<strong>Tischlein</strong> <strong>deck</strong> <strong>dich</strong><br />

1. Weihnachtstag, 25. Dezember 2008, um 14.05 Uhr<br />

und Samstag, 20. Dezember 2008, um 12.00 Uhr im Ersten<br />

Von der gefräßigen Ziege veräppelt und von kaum<br />

jemandem ernst genommen, will Max seinem Vater<br />

und der schönen Lotte endlich beweisen, dass er zu etwas<br />

nütze ist.<br />

So schnürt er sein Bündel und zieht wie seine großen Brüder<br />

Emil und Jockel los, um ein Handwerk zu erlernen. Doch der<br />

Weg durch die Welt ist steinig: Im Wald lauern ihm die Räuber<br />

auf. Auch der arme Schneider, der Max auf Drängen seiner<br />

Frau als Lehrling angenommen hat, ist unzufrieden: Max<br />

stellt sich sehr ungeschickt an und näht nur Unfug zusammen.<br />

Doch plötzlich werden Max’ neuartige Latzhosen zur<br />

Mode – und die Schneidersleut wohlhabend.<br />

Zufrieden macht sich Max auf den Weg zurück zum Vater. Im<br />

Reisegepäck einen Knüppel-im-Sack, den ihm sein Meister<br />

zum Abschied geschenkt hat und im Herzen die Sehnsucht<br />

nach Lotte. In einem Wirtshaus trifft er seine Brüder wieder.<br />

Auch Emil und Jockel haben ihre Lehrzeit beendet und<br />

wollen nach Hause. Aber die gierigen Wirtsleute haben die<br />

Abschiedsgeschenke ihrer Meister geklaut. Nun muss Max<br />

beweisen, was in ihm steckt, um das magische <strong>Tischlein</strong><strong>deck</strong>-<strong>dich</strong><br />

und den Goldesel wiederzubeschaffen. Was er nicht<br />

ahnt: Die Zeit drängt, denn zu Hause ist Lotte schon einem<br />

anderen versprochen.<br />

UnD DiE Moral von DEr GESchicht’?<br />

Produzent Martin hofmann: Glaube nicht alles, was Dir so über andere erzählt<br />

wird, sondern mache Dir selbst ein Bild. Bleibe wahrhaftig und redlich, denn<br />

die Intrige schadet am Ende demjenigen, der sie anzettelt.


6 | <strong>Tischlein</strong> <strong>deck</strong> <strong>dich</strong> <strong>Tischlein</strong> <strong>deck</strong> <strong>dich</strong> | 7<br />

Besetzung<br />

Max remo Schulze | Schneider Winfried Glatzeder |<br />

Schneiderin Ursula Karusseit | Lotte linn Sara reusse |<br />

Mutter Karin thaler | Wirtin christine neubauer | Wirt<br />

Michael Brandner | Müller Wolfgang Winkler | Räuber<br />

ingo naujoks | Hagen Dietmar Bär | Tischler ludger<br />

Pistor | Vater helmut Zierl | Emil Franz-Xaver Brückner |<br />

Jockel christian Polito<br />

Stab<br />

Produktion askania Media Filmproduktion Gmbh | Produzent Martin hofmann | Regie Ulrich König | Producer<br />

Julia Sturm | Drehbuch David Ungureit | Komponist andreas Weidinger, christoph Zirngibl | Kamera ludwig Franz |<br />

Szenenbild Bettina Schmidt | Kostüme Daniela thomas | Trickgestaltung Fritz Stoiber Productions Gmbh |<br />

Redaktion Dr. Wolfgang Wegmann (WDr)<br />

„<strong>Tischlein</strong> <strong>deck</strong> <strong>dich</strong>“ wurde produziert von der Askania Media Filmproduktion im Auftrag der ARD unter Federführung des WDR für Das Erste.<br />

Drehzeit: 14. Mai bis 3. Juni 2008<br />

Drehorte: LWL-Freilichtmuseum Detmold und Umgebung<br />

1812 veröffentlichten die Brüder Grimm ihren ersten<br />

Märchenband. Warum sind ihre Märchen auch heute<br />

immer noch aktuell?<br />

Christine Neubauer: Heute sind es für mich einfach nur<br />

schöne Kindheitserinnerungen. Es war toll, wenn die<br />

Mutter oder der Vater abends vor dem Einschlafen eine<br />

Geschichte vorgelesen haben. Später habe ich die Märchen<br />

dann auch meinem Sohn vorgelesen. Diese Märchen sind<br />

gute Parabeln aufs Leben, es steckt viel Weisheit darin.<br />

Michael Brandner: Weil’s die Guten wie die Bösen, weil’s die<br />

Armen wie die Reichen immer noch gibt. Und so manch<br />

einer hat eine Prinzessin zu Hause...<br />

Welche Märchenfigur hat Sie als Kind besonders beeindruckt?<br />

Christine Neubauer: Bei ‚Hänsel und Gretel‘ habe ich mich<br />

als Kind am meisten gegruselt. Am meisten beeindruckt<br />

hat mich aber die Schönheit von Schneewittchen. Wenn ich<br />

mich richtig erinnere, hatte sie Haare schwarz wie Ebenholz,<br />

Lippen rot wie Blut und eine Haut so weiß wie<br />

Schnee.<br />

Michael Brandner: ‚Der gestiefelte Kater‘. Wenn man nur an<br />

sich glaubt, ist alles möglich!<br />

haben Sie ein lieblingsmärchen?<br />

Christine Neubauer: Natürlich ‚Aschenputtel‘, weil es doch<br />

wohl der Traum jeder Frau ist, von einem wunderbaren<br />

Prinzen gerettet zu werden, oder?<br />

Michael Brandner: ‚Hans im Glück‘.


8 | König Drosselbart König Drosselbart | 9<br />

König Drosselbart<br />

1. Weihnachtstag, 25. Dezember 2008, um 15.05 Uhr<br />

und am 1. Januar 2009, um 11.00 Uhr im Ersten<br />

Es war einmal die stolze Prinzessin Isabella von Geranien,<br />

die war schön, aber hochmütig. Als ihr Vater sie ver-<br />

mählen will, ist ihr kein Bewerber gut genug, sei sein Name<br />

auch noch so blumig. Auch den edlen Richard von Begonien,<br />

dem sie eigentlich im Herzen zugetan ist, lässt sie abblitzen<br />

und verspottet ihn als „König Drosselbart“. Da reicht es ihrem<br />

Vater. Er schwört, die hochmütige Tochter dem erstbesten<br />

Bettler zur Frau zu geben, der sein Schloss betritt.<br />

Da tritt ein Spielmann vor die Tür. Im Kostüm des einfachen<br />

Bettlers möchte Richard seiner Auserwählten den Hochmut<br />

austreiben. Der König lässt seine Tochter mit ihm vermählen<br />

und schickt sie anschließend fort. Isabella muss mit ihm in<br />

seine bescheidene Hütte ziehen und fortan kochen, putzen<br />

und auf dem Markt billige Ware verkaufen, um zu überleben.<br />

Wie die stolze Prinzessin lernt, die einfachen Menschen und<br />

die gewöhnlichen Dinge zu achten und wie Prinz Richard<br />

trotz manchem Rückschlag bis zum Schluss fest an das Gute<br />

in Prinzessin Isabella glaubt, davon erzählt die romantische<br />

Neuverfilmung des Grimmschen Märchens.<br />

UnD DiE Moral von DEr GEchicht’?<br />

Drehbuchautorin anja Kömmerling: Hochmut kommt vor dem Fall.


10 | König Drosselbart König Drosselbart | 11<br />

Besetzung<br />

König Drosselbart Ken Duken | Prinzessin Isabella Jasmin<br />

Schwiers | Schwester des Königs Felicitas Woll | König<br />

Ottokar arthur Brauss | König August hubert Mulzer<br />

Stab<br />

Produktion Kinderfilm Gmbh | Produzentin ingelore König | Regie Sibylle tafel | Drehbuch anja Kömmerling &<br />

thomas Brinx | Komponist Enjott Schneider | Kamera armin alker | Redaktion Patricia vasapollo (hr)<br />

„König Drosselbart“ wurde produziert von der Kinderfilm GmbH und dem Hessischen Rundfunk im Auftrag der ARD für Das Erste.<br />

Drehzeit: 29. April bis 27. Mai 2008<br />

Drehorte: Burg Braunfels bei Wetzlar, Ronneburg bei Hanau, Schloss Büdingen, Schloss Wilhelmshöhe in Kassel, nordhessischer Rheinhardswald<br />

1812 veröffentlichten die Brüder Grimm ihren ersten<br />

Märchenband. Warum sind ihre Märchen auch heute<br />

immer noch aktuell?<br />

Jasmin Schwiers: Weil in ihnen immer eine Wahrheit liegt,<br />

die sich auch noch auf das heutige Leben anwenden lässt.<br />

Nur eben schön verpackt in die guten alten Zeiten, wo<br />

Männer auf weißen Pferden ankamen.<br />

Felicitas Woll: Weil sie wahrscheinlich von Generation zu<br />

Generation weitergegeben werden und dadurch nie im<br />

Bücherregal verstauben. Obwohl ich glaube, dass viele<br />

sie schon gar nicht mehr kennen. Da es zuviel andere<br />

Geschichten gibt.<br />

Welche Märchenfigur hat Sie als Kind besonders beeindruckt?<br />

Jasmin Schwiers: Das Dornröschen. Dass die nach hundert<br />

Jahren Schlaf noch so frisch aussah...<br />

Felicitas Woll: Ich fand die russischen Märchen besonders<br />

schön, weil sie noch ‚fabelhafter’ waren. Aber ich habe alle<br />

Märchen gern gelesen.<br />

haben Sie ein lieblingsmärchen?<br />

Jasmin Schwiers: ‚Aschenputtel‘. Vor allem in der tschechischen<br />

Verfilmung ‚Drei Haselnüsse für Aschenbrödel‘ –<br />

jedes Weihnachten wieder Kult.<br />

Felicitas Woll: Nein. Ich habe alle gern gelesen oder gehört.<br />

Aber ‚Drei Haselnüsse für Aschenbrödel’ ist seit Jahrzehnten<br />

ein Muss.


12 | Frau Holle Frau Holle | 13<br />

Frau Holle<br />

1. Weihnachtstag, 25. Dezember 2008, um 16.05 Uhr<br />

und am 11. Januar 2009 um 10.03 Uhr im Ersten<br />

Es war einmal eine Mutter, die hatte zwei Töchter. Marie<br />

geht der Mutter bei der Arbeit im Haushalt fleißig zur<br />

Hand, während sich Luise auf die faule Haut legt. So kommt<br />

es, dass Marie allein am Brunnen sitzt und Wolle spinnt, bis<br />

ihre Finger wund werden und bluten. Beim Auswaschen der<br />

Spindel fällt Marie in den Brunnen – tiefer und tiefer. Sie<br />

wacht auf einer Blumenwiese in einem Traumland auf. Brote<br />

können sprechen: „Zieh uns raus, sonst verbrennen wir!“<br />

Marie hilft ihnen aus dem Ofen. Ein Apfelbaum ruft um Hilfe:<br />

„Ach rüttle mich und schüttle mich, meine Äpfel sind allesamt<br />

reif“! Wieder ist Marie zur Stelle. Der Rabe Gustav weist<br />

ihr den Weg zu Frau Holle. Marie hält Frau Holles Haus in<br />

Ordnung und schüttelt im Winter kräftig die Betten, damit es<br />

auf der Erde schneit. Zum Dank lässt Frau Holle Marie durch<br />

einen Goldregen nach Hause gehen.<br />

Zurück im Dorf wird Marie bestaunt, aber niemand glaubt ihr<br />

die Geschichte. Außer Luise, die – neidisch auf das goldene<br />

Kleid – in den Brunnen springt. Auch sie wacht im Frau Holle-<br />

Land auf, doch die rufenden Brote und der klagende Apfelbaum<br />

interessieren sie nicht. Beim Bettenschütteln schläft<br />

Luise ein. Ihre mürrische Art veranlasst Frau Holle, Luise nach<br />

Hause zu schicken, und auch sie bekommt ihren gerechten<br />

Lohn…<br />

Und die Moral von der Geschicht’?<br />

regisseur Bodo Fürneisen: Bei den Grimms liest man als „Mädchen“-Botschaft raus:<br />

Sei immer schön brav, mach’ die Hausarbeit ohne Murren und leiste keinen<br />

Widerspruch. Dann wirst du hoch belohnt. Wir setzen die Werte dagegen: Sei<br />

freundlich, denk’ auch an andere und nicht nur an <strong>dich</strong> und begreife, dass das<br />

Lebensglück nicht in erster Linie in den materiellen Dingen zu suchen und<br />

schon gar nicht zu finden ist. Zugegeben ein allgemeine Botschaft, aber in der<br />

Konsumgesellschaft bedrückend aktuell.


14 | Frau Holle Frau Holle | 15<br />

Besetzung<br />

Frau Holle Marianne Sägebrecht | Erzähler/Timor<br />

herbert Feuerstein | Marie lea Eisleb | Luise<br />

camille Dombrowsky | Mutter Johanna Gastdorf |<br />

Wirtin Franziska troegner | Johann Peter Prager<br />

Stab<br />

Produktion antaeus Filmproduktion Gmbh | Produzent alexander Gehrke | Regie Bodo Fürneisen | Drehbuch Marlis<br />

Ewald | Komponist rainer oleak | Kamera Sebastian richter | Szenenbild Jörg Winter | Kostüme anne-Gret oehme |<br />

Trickgestaltung exozet effects, olaf Skrzipczyk | Redaktion Sabine Preuschhof, anke Sperl (<strong>rbb</strong>)<br />

„Frau Holle“ wurde produziert von der Antaeus Filmproduktion im Auftrag der ARD unter Federführung des <strong>rbb</strong> für Das Erste.<br />

Drehzeit: 18. September bis 12. Oktober 2007<br />

Drehorte: Spreewald, Havelstudios Berlin<br />

1812 veröffentlichten die Brüder Grimm ihren ersten<br />

Märchenband. Warum sind ihre Märchen auch heute<br />

immer noch aktuell?<br />

Marianne Sägebrecht: Die Charaktere der agierenden<br />

Figuren sind archetypisch und verbinden so über Generationen<br />

die Menschen miteinander. Die Tür zu den<br />

Anderwelten ist offen, teilweise sehr grausame Prüfungen<br />

führen sehr oft zu einer Wandlung der Menschen in den<br />

Geschichten.<br />

Herbert Feuerstein: Aktuell vielleicht nicht, aber gegenwärtig.<br />

Denn so gut wie alle von uns sind mit diesen Märchen<br />

aufgewachsen – wie könnte man sie da vergessen. Zugleich<br />

klingen darin alle die magischen Momente an, mit denen<br />

man als Kind die Welt in Gut und Schlecht aufteilt. So einfach<br />

ist das in den Märchen…<br />

Welche Märchenfigur hat Sie als Kind besonders beeindruckt?<br />

Warum?<br />

Marianne Sägebrecht: Astrid Lindgrens ‚Pippi Langstrumpf‘<br />

in ihrer Villa Kunterbunt wurde in späteren Jahren<br />

vom ‚Kleinen Prinzen‘ von Antoine de Saint-Exupéry<br />

abgelöst.<br />

Herbert Feuerstein: Der Wolf, der das Rotkäppchen gefressen<br />

hat. Als Vierjähriger soll ich, sagte man mir, im Wiener<br />

Zoo Aufsehen erregt haben, als ich <strong>beim</strong> Anblick des Wolfs,<br />

dessen Gehege gleich hinter dem Eingang liegt, laut rumbrüllte,<br />

man müsse sofort den Jäger holen und den Schurken<br />

erschießen.<br />

haben Sie ein lieblingsmärchen?<br />

Marianne Sägebrecht: ‚Der kleine Prinz‘: „Man kann nur<br />

mit dem Herzen richtig sehen, das Wesentliche ist für die<br />

Augen unsichtbar“. (Antoine de Saint-Exupéry)<br />

Herbert Feuerstein: Ja. Nämlich jenes, das mir meine Frau<br />

in schwierigen Situationen glaubt. Kann ich aber nicht<br />

verraten.


16 | Das tapfere Schneiderlein Das tapfere Schneiderlein | 17<br />

Das tapfere<br />

Schneiderlein<br />

2. Weihnachtstag, 26. Dezember 2008, um 14.35 Uhr<br />

und am 4. Januar 2009, um 10.03 Uhr im Ersten<br />

An einem Sommermorgen saß ein Schneiderlein auf sei-<br />

nem Tisch am Fenster, war guter Dinge und nähte aus<br />

Leibeskräften. Da kam eine Bauersfrau die Straße herab und<br />

rief: „Gut Mus feil! Gut Mus feil“. Erzählt wird eine Davidund<br />

Goliath-Geschichte von einem außergewöhnlichen,<br />

jungen Mann, der seinen Träumen von einem besseren,<br />

aufregenderen Leben vertraut und in die Welt hinauszieht.<br />

In seiner Lehr- und Wanderzeit bekommt der arme, aber<br />

immer zuversichtliche Schneider David schwierige Aufgaben<br />

gestellt, die er schließlich alle mit Bravour meistert. Mit<br />

Witz und schlauem<br />

Handeln bezwingt<br />

er seine Gegner und<br />

stellt die Welt auf den<br />

Kopf. Am Ende gewinnt er<br />

so auch das Herz der schönen Prinzessin.<br />

Das Märchen ist ein Loblied auf Klugheit,<br />

Lebensfreude und Spontanität.<br />

Und die Moral von der Geschicht’?<br />

Produzentin Elke ried: Unser Schneiderlein lässt sich nicht einschränken, er zieht<br />

aus seiner engen Werkstatt in die weite Welt, überwindet mit seinem Selbstvertrauen<br />

Klassen-, Standes- und andere Grenzen. Außerdem bewältigt er ohne<br />

Furcht und voller Zuversicht große Aufgaben, er siegt im Kampf gegen Riesen,<br />

ein Einhorn und ein Wildschwein, aber nicht mit Gewalt, sondern mit geistreicher<br />

Leichtigkeit und klugem Handeln.


18 | Das tapfere Shneiderlein Das tapfere Schneiderlein | 19<br />

Besetzung<br />

Schneider David Kostja Ullmann | König Ernst Axel<br />

Milberg | Prinzessin Paula Karoline Schuch | Erster<br />

Minister Klaus Dirk Martens | Bäuerin Hannelore Hoger<br />

Stab<br />

Produktion Zieglerfilm Köln GmbH | Produzentin Elke Ried | Regie Christian Theede | Drehbuch Dieter und Leonie<br />

Bongartz | Komponist Peter W. Schmitt | Kamera Philipp Timme | Szenenbild Andreas Lupp | Kostüme Susanne Platz |<br />

Trickgestaltung exozet effects, Olaf Skrzipczyk | Producer Thorsten Flassnoecker | Redaktion Ole Kampovski (NDR)<br />

„Das tapfere Schneiderlein“ wurde produziert von Zieglerfilm Köln im Auftrag der ARD unter Federführung des NDR für Das Erste.<br />

Drehzeit: 26. Mai bis 13. Juni 2008<br />

Drehorte: Schloss Ahrensburg, Hamburg und Niedersachsen<br />

1812 veröffentlichten die Brüder Grimm ihren ersten<br />

Märchenband. Warum sind ihre Märchen auch heute<br />

immer noch aktuell?<br />

Axel Milberg: Wir kommen in ihnen vor. Sie sind spannend,<br />

sie ordnen die Welt und vieles mehr.<br />

Hannelore Hoger: Märchen sind entweder direkte Wirklichkeit<br />

oder verschlüsselte, gesammelte Erfahrungen aus<br />

dem Volk. Phantasie und Poesie.<br />

Karoline Schuch: Märchen berühren unsere tiefsten Wünsche<br />

und Ängste, in ihrer Einfachheit steckt ihre größte<br />

Kraft.<br />

Welche Märchenfigur hat Sie als Kind besonders beeindruckt?<br />

Axel Milberg: ‚Hänsel und Gretel‘, ‚Zwerg Nase‘, ‚Rumpelstilzchen‘.<br />

Warum? Gefahr, Rache, Zorn, Strafe...<br />

Hannelore Hoger: Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern,<br />

weil das Kind sehr einsam und traurig und arm<br />

war. Und die Reise in den Himmel zusammen mit der<br />

Großmutter ist tröstend.<br />

Karoline Schuch: Ronja Räubertochter, weil sie das<br />

mutigste Mädchen ist, das ich kenne.<br />

Haben Sie ein Lieblingsmärchen?<br />

Axel Milberg: ,Strohhalm, Kohle und Bohne‘ und viele von<br />

Hauff.<br />

Hannelore Hoger: Brüderchen und Schwesterchen! Ich<br />

weine noch heute, wenn ich es lese.<br />

Karoline Schuch: Ganz klar: ‚Drei Haselnüsse für Aschenbrödel‘<br />

– hab’ ich 100 Mal gesehen, kann ich mitsprechen.


20 | Brüderchen & Schwesterchen Brüderchen & Schwesterchen | 21<br />

Brüderchen<br />

& Schwesterchen<br />

2. Weihnachtstag, 26. Dezember 2008, um 15.35 Uhr<br />

und Samstag, 20. Dezember 2008, um 13.00 Uhr im Ersten<br />

Die neue Stiefmutter von Brüderchen und Schwesterchen<br />

hat gerade Herz und Besitztümer des Vaters für<br />

sich gewonnen, da zeigt sie ihr wahres Gesicht und vergiftet<br />

ihren Mann. Ihre Tochter, die mit ihr in die Ehe kam, demütigt<br />

Brüderchen und Schwesterchen und sperrt die Kinder<br />

schließlich sogar bei trocken Brot im Ziegenstall ein. Den<br />

mutigen Geschwistern gelingt die Flucht, doch die wütende<br />

Stiefmutter zaubert mit Hilfe ihrer Hexenkraft vor den durstigen<br />

Kindern eine Quelle herbei und verwandelt den Jungen<br />

in ein Reh. Die verzweifelten Kinder halten weiter zusammen,<br />

finden eine Hütte im Wald und leben glücklich – bis eines<br />

Tages im Schloss des Königs zur Jagd geblasen wird. Als der<br />

König das Reh dabei verfolgt, findet er die Hütte und verliebt<br />

sich in Schwesterchen. Er nimmt die beiden mit auf sein<br />

Schloss. Hochzeit wird gefeiert und Schwesterchen erwartet<br />

ein Kind. Das große Glück weckt den Neid der Stiefmutter.<br />

Als Amme schleicht sie sich mit ihrer Tochter im Schloss ein<br />

und stößt Schwesterchen in ein heißes Dampfbad. An ihrer<br />

Stelle legt sich die garstige Stiefschwester in ihr Bett. Die<br />

junge Königin verwandelt sich in eine Taube und fliegt zu<br />

ihrem Kind. Der König ist ahnungslos, bis Brüderchen-Reh<br />

den Schwindel auf<strong>deck</strong>t. Nun finden die beiden bösen Frauen<br />

ihr gerechtes Ende. Der Zauber erlischt und Brüderchen und<br />

Schwesterchen erhalten ihre alte Gestalt zurück. Und wenn<br />

sie nicht gestorben sind…<br />

Und die Moral von der Geschicht’?<br />

regisseur Wolfgang Eißler: Man muss ehrlicherweise sagen: Eine klassische moralische<br />

Message in unserem heutigen Sinne gibt es nicht im Original. Am Ende<br />

besiegt das Gute eben das Böse. Der im Märchen beschriebene sexuelle Initiationsritus<br />

wird bei uns durch Romantik ersetzt. Der Brutalität des Originals<br />

begegnen wir mit poetischen Bildern.


22 | Brüderchen & Schwesterchen Brüderchen & Schwesterchen | 23<br />

Besetzung<br />

Stiefmutter andrea Sawatzki | Schwesterchen odine<br />

Johne | Brüderchen hans-laurin Beyerling | Vater<br />

christoph M. ohrt | Stiefschwester lisa altenpohl |<br />

König Jonas Jägermeyer | Jäger antoine Monot Jr. |<br />

Jägerstochter Emilia Schüle<br />

Stab<br />

Produktion studio.tv.film | Produzent albert Schäfer | Regie Wolfgang Eißler | Drehbuch Gabriele Kreis | Komponist<br />

Marian lux | Kamera Florian Schilling | Szenenbild Kai varduhn | Kostüme Elke ringwelski | Trickgestaltung Markus<br />

Weniger | Producer Milena Maitz | Redaktion ralf Fronz (MDr)<br />

„Brüderchen und Schwesterchen“ wurde produziert von der studio.tv.film im Auftrag der ARD unter Federführung des MDR für Das Erste.<br />

Drehzeit: 8. bis 30. Juli 2008<br />

Drehorte: Johanniterburg Kühndorf, Kloster Veßra in Thüringen<br />

1812 veröffentlichten die Brüder Grimm ihren ersten<br />

Märchenband. Warum sind ihre Märchen auch heute<br />

immer noch aktuell?<br />

Andrea Sawatzki: Märchen konfrontieren die Menschen<br />

mit Urängsten – der Angst vor dem Bösen, vor dem Unbekannten,<br />

dem Unerklärlichen, vor dem Tod. Diese Ängste<br />

bestehen extrem bei Kindern, nur werden Gespräche darüber<br />

häufig vermieden. Märchen eröffnen die Möglichkeit<br />

für einen Dialog zwischen Kindern und Erwachsenen,<br />

Ängste werden nicht länger totgeschwiegen, sondern im<br />

Gespräch entschärft.<br />

Odine Johne: Weil das Leben manchmal auch märchenhaft<br />

ist…<br />

Welche Märchenfigur hat Sie als Kind besonders beeindruckt?<br />

Andrea Sawatzki: Rapunzel, weil sie so schöne Haare hatte.<br />

Die Stiefmutter aus ‚Schneewittchen‘, weil sie so abgrundtief<br />

böse war. Die Hexe aus ‚Hänsel und Gretel‘, weil sie ein<br />

Lebkuchenhaus hatte und kleine Kinder fraß. Rübezahl, weil<br />

er eine Stimme hatte, die durch den ganzen Wald dröhnte.<br />

Das Mädchen mit den Schwefelhölzern, weil es so sanft<br />

starb. Die kleine Seejungfrau, weil sie so schön und einsam<br />

war. Das hässliche Entlein, weil alle seine wahre Schönheit<br />

verkannten und das Außergewöhnliche übersehen wollten.<br />

Odine Johne: Ich hatte besonders Angst vor Rumpelstilzchen,<br />

dieser schrägen Erscheinung. Ein Männchen, das<br />

singend ums Feuer tanzt, fand ich gruselig und grausam:<br />

‚Heute back ich, morgen brau ich, übermorgen hol ich der<br />

Königin ihr Kind!‘<br />

haben Sie ein lieblingsmärchen?<br />

Andrea Sawatzki: ’Das Mädchen mit den Schwefelhölzern‘,<br />

‚Das hässliche Entlein‘, ‚Der kleine Däumling‘, ‚Der standhafte<br />

Zinnsoldat‘, ‚Der Tannenbaum‘ und ‚Die kleine Meerjungfrau‘.<br />

Odine Johne: ‚Brüderchen und Schwesterchen‘! Während der<br />

Dreharbeiten ist es zu meinem Lieblingsmärchen geworden.<br />

Schon vor dem Drehbuchlesen konnte ich mich gut an das<br />

Märchen mit dem Mädchen und dem Reh erinnern. Besonders<br />

gut im Gedächtnis geblieben ist mir der Moment, wenn<br />

Schwesterchen als Erscheinung zu ihrem Kind an die Wiege<br />

kommt und hofft, von dem bösen Zauber erlöst zu werden.<br />

Als kleines Mädchen habe ich mit ihr gehofft.


24 | Der Froschkönig Der Froschkönig | 25<br />

Der Froschkönig<br />

2. Weihnachtstag, 26. Dezember 2008, um 16.35 Uhr<br />

und Sonntag, 21. Dezember 2008, um 10.03 Uhr<br />

Prinzessin Sophie wird 18 Jahre alt. Salutschüsse, jubeln-<br />

de Prinzen und Prinzessinnen, ein strahlendschönes<br />

Geburtstagskind, Geschenke – ein Rokoko-Idyll. Doch ein<br />

Schatten liegt über diesem Tag. Prinzessin Sophie soll den<br />

reichen Prinzen Friedrich heiraten, um das marode Königreich<br />

ihres Vaters zu retten. Ausgerechnet das Vermächtnis<br />

ihrer geheimnisumwitterten verstorbenen Mutter – eine<br />

goldene Kugel – bringt Bewegung in die Lebenspläne, die der<br />

gestrenge König für seine jüngste Tochter gemacht hat. Denn<br />

die Kugel soll Sophie helfen, der Stimme ihres Herzens zu<br />

folgen. Das Geschenk fällt – wie es sich für das Märchen der<br />

Brüder Grimm gehört – ins Wasser. Der Froschkönig rettet die<br />

Kugel und verschafft sich frech Zugang zu Tisch und Zimmer<br />

der schönen Prinzessin. Doch als der Frosch in ihr Himmelbett<br />

springt, entfaltet die Kugel ihre Wirkung: Sophie erlöst<br />

den Froschkönig, widersetzt sich ihrem Vater. Und aus der<br />

kindlichen Prinzessin wird eine selbstbewusste junge Frau,<br />

die ihren Weg in der Welt finden will.<br />

Und die Moral von der Geschicht’?<br />

redakteurin Margret Schepers: Wir alle kennen ja den Spruch des Königs: Was man<br />

versprochen hat, muss man auch halten! Aber nur weil die Prinzessin sich<br />

empört und den Frosch gegen die Wand wirft – und damit gegen das Verdikt<br />

des Vaters verstößt –, kann der Frosch erlöst werden. Also: Folge deinem<br />

Herzen – auch in der Wut und in den Widersprüchen.


26 | Der Froschkönig Der Froschkönig | 27<br />

Besetzung<br />

Prinzessin Sophie Sidonie von Krosigk | König Carlasto<br />

Friedrich von thun | Heinrich richy Müller | Prinz Floris<br />

(Froschkönig) alexander Merbeth | Prinz Friedrich Moritz<br />

Schulze | Anna Marie-luise Stahl | Helene Susanne<br />

Weckerle<br />

Stab<br />

Produktion Bavaria Filmverleih- und Produktions Gmbh | Produzentin Uschi reich | Regisseurin Franziska Buch | Drehbuch<br />

Uschi reich & Friederike Köpf | Komponist Enjott Schneider | Kamera alexander Fischerkoesen | Szenenbild Uwe Szielasko |<br />

Kostüme andrea Spanier | Trickgestaltung Studio 9 fx, Keywan Mahintorabi | Redaktion Margret Schepers (SWr)<br />

„Der Froschkönig“ wurde produziert von der Bavaria Filmverleih- und Produktions GmbH im Auftrag der ARD unter Federführung des SWR für Das Erste.<br />

Drehzeit: 21. April bis 9. Mai 2008<br />

Drehorte: Barockresidenz und Schloss Favorite in Rastatt, Schwarzwald<br />

1812 veröffentlichten die Brüder Grimm ihren ersten<br />

Märchenband. Warum sind ihre Märchen heute immer<br />

noch aktuell?<br />

Richy Müller: Weil sie pädagogisch hoch wertvoll sind. Man<br />

sollte sie auch nicht verändern, sprich hinzufügen oder<br />

weglassen.<br />

Alexander Merbeth: Märchen sind zeitlos und ich glaube<br />

das liegt daran, dass sich jeder Mensch sein Leben lang<br />

doch insgeheim nach Märchen sehnt. Gerade die Grimmschen<br />

Märchen sind dabei eine tolle Inspiration, weil<br />

sie eine so große Sammlung alter und bunter Volksgeschichten<br />

sind und Kinder wie auch Erwachsenen bis heute<br />

gleichermaßen begeistern können.<br />

Welche Märchenfigur hat Sie als Kind besonders beeindruckt?<br />

Richy Müller: Der Wolf. Der gestiefelte Kater.<br />

Alexander Merbeth: Als Kind hatte ich ein altes Märchenbuch<br />

mit russischen Volksgeschichten. Und an eine Figur<br />

kann ich mich noch recht gut erinnern: Baba Jaga – ein<br />

Hexe, die immer wieder in den verschiedenen Geschichten<br />

auftauchte. Sie blieb mir deshalb gut in Erinnerung, weil<br />

sie in eine sehr außergewöhnliche Hütte lebte – diese stand<br />

nämlich auf Krähenfüßen.<br />

haben Sie ein lieblingsmärchen?<br />

Richy Müller: Nein, nicht explizit. Der Froschkönig natürlich!<br />

Rotkäppchen und Peter und der Wolf.<br />

Alexander Merbeth: Ich bin mir nicht sicher, ob sie noch<br />

als Märchen zählt, aber ich liebe die Geschichte von Peter<br />

Pan von J. M. Berrie – Piraten, Feen, Indianer, eine geheimnisvolle<br />

Insel. Was wünscht man sich als Junge mehr? Für<br />

mich ging ein Wunsch in Erfüllung, als ich das Stück im<br />

vergangenen Jahr auf der großen Bühne spielen durfte.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!